Inhalte für Erwachsene

Es gibt 71 Antworten in diesem Thema, welches 18.808 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Dezember 2023 um 20:14) ist von LittleOwlbear.

  • Also meine Meinung ist: Gewalt ja, sexuelle Handlungen nein.

    Ich bin der Meinung, dass ruhig mal ein Kopf abgeschlagen werden kann. Es geht im Leben nun einmal ein wenig grausam zu. Das heißt nicht, dass man es übertreiben muss! Denkt nur an die Herr-der-Ringe-Filme, wo Sauron am Anfang die Finger abgetrennt werden! Es passt super in die Geschichte rein und man hat endlich eine Antwort auf die Frage: "Wie kam eigentlich der Finger nun von Sauron in die Hände eines Anderen?" Ich glaube, dass ohne diese (nicht übertriebene) Gewaltdarstellung die Story eine Lücke hätte, beziehungsweise einen Punkt, der Probleme aufgeworfen hätte...

    Sexuelle Szenen wiederum: Nein. Ich finde, dass die nicht in meine Geschichte gehören. Emotionen natürlich schon! Eine Liebesgeschichte bereichert gewiss jeden Roman, da bin ich mir sicher. Bestimmt kann man da auch einen schönen Konflikt kreieren! Aber das war's dann auch schon... :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Also meine Meinung ist: Gewalt ja, sexuelle Handlungen nein.

    Ich bin der Meinung, dass ruhig mal ein Kopf abgeschlagen werden kann. Es geht im Leben nun einmal ein wenig grausam zu. Das heißt nicht, dass man es übertreiben muss! Denkt nur an die Herr-der-Ringe-Filme, wo Sauron am Anfang die Finger abgetrennt werden! Es passt super in die Geschichte rein und man hat endlich eine Antwort auf die Frage: "Wie kam eigentlich der Finger nun von Sauron in die Hände eines Anderen?" Ich glaube, dass ohne diese (nicht übertriebene) Gewaltdarstellung die Story eine Lücke hätte, beziehungsweise einen Punkt, der Probleme aufgeworfen hätte...

    Sexuelle Szenen wiederum: Nein. Ich finde, dass die nicht in meine Geschichte gehören. Emotionen natürlich schon! Eine Liebesgeschichte bereichert gewiss jeden Roman, da bin ich mir sicher. Bestimmt kann man da auch einen schönen Konflikt kreieren! Aber das war's dann auch schon...

    Ich glaube, das muss allgemein jeder Autor für sich entscheiden. Ich habe Geschichten ganz ohne sexuelle Darstellungen und welche mit. Wie es passt, worauf der Fokus liegt und Bla.
    Allerdings finde ich sinnlose Gewalt, weil eben meist ok, genauso flach wie Sexszenen ohne Gefühle und Hintergrund. Einfach mal nen grausamen Herrscher zusammenzimmern kann jeder, aber auch ein Motiv hinter seine Taten zu legen, ist eine ganz andere Baustelle. Es kann alles stumpf sein. Wenn der Böse einfach nur maximal böse ist, warum weiß keiner, ist ja auch egal - er ist eben ein Mörder und Psychopath. Wenn es sowas gäbe, gäbe es in unserer Welt auch keine Profiler und Täterverfolgung, geschweige, dass man Serienmörder tatsächlich versucht, zu therapieren.

    Und ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass das Leben grausam sein kann, aber wenn ich danach Geschichten gestalten würde, würden mir in meinem Umfeld mehr Menschen einfallen, die Sex haben, anstatt Menschen, denen mal spontan ein Kopf oder die Finger abgeschlagen wurden. Also ich begegne "noch" mehr Liebe als Gewalt, seis gedankt.
    Aber das ist auch Schwerpunkt je nach Welt und Thema einer Geschichte.

    Es ist eben immer Sache des Genres, der Leser, die man haben will und ect.
    @Chaos Rising und ich schreiben in der Spalte High Fantasy, aber Romantik, daher geht es vorrangig eben um Liebe. Wenn sich da niemand küssen würde oder mehr ... wäre das am Thema vorbei. Der Mensch ist eben wie er ist. Allerdings sollte man Liebe nicht mit Sex gleichsetzen. Gefühle zu schildern, begreiflich zu machen, WARUM der eine Protagonist den anderen mag, ist, wie die Gestaltung von bösen Antagonisten, eine Meisterdisziplin.

    Liebe Grüße

    Jenna

  • Sexuelle Szenen wiederum: Nein. Ich finde, dass die nicht in meine Geschichte gehören. Emotionen natürlich schon! Eine Liebesgeschichte bereichert gewiss jeden Roman, da bin ich mir sicher. Bestimmt kann man da auch einen schönen Konflikt kreieren! Aber das war's dann auch schon... :rolleyes:

    Du hast hier zwar gesagt, dass sexuelle Szenen deiner Ansicht nach nicht in eine Geschichte gehören, aber nicht, wieso du so denkst. Sicher hast du deine Gründe, weshalb Sex deiner Meinung nach in keiner Geschichte etwas zu suchen hätte. Aber welche sind das? ;)

  • Da hast du mich ja eiskalt erwischt, Skadi. :D

    Ich weiß vor Schreck gar nicht, was ich antworten soll. Ich suchte in meiner Vergangenheit nach Auslösern, wie zum Beispiel irgendwelche traumatischen Erlebnisse in der Kindheit oder so... Doch ich habe nichts gefunden.

    Weiß der Geier was mich da geritten hat, diese Worte zu verfassen. :patsch:
    Begründen kann ich dir das leider nicht.

  • Nun, es steht nach diesem zweiten Posting jetzt die Frage: Hast Dus gar nicht so gemeint? Kommt fast so rüber... ^^

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Ich weiß vor Schreck gar nicht, was ich antworten soll. Ich suchte in meiner Vergangenheit nach Auslösern, wie zum Beispiel irgendwelche traumatischen Erlebnisse in der Kindheit oder so... Doch ich habe nichts gefunden.

    Könnte es daran liegen, dass du einfach net so drauf stehst, wenn in Büchern Sex von Leuten beschrieben wird? Ist krass, ich weiss - Pornographie ist immer noch eins der ertragreichsten Metiers :P aber ich persönlich finds mehr abtörnend als interessant oder gar lesenswert, wenn in einem Buch seitenlang beschrieben wird, welche Körperteile wie abgeleckt werden. (..ich steh jetzt auch gar net auf Pornos).

    Bei Sexszenen muss man sich (genauso wie bei Gewalts-, Gesprächs-, Actions- und Streitszenen... ALLEN SZENEN OMG WER HÄTTE ES GEDACHT) überlegen, wozu sie dient. In meinen Augen ist jede Szene, die nichts zur Geschichte beiträgt, unnötig und sollte gestrichen werden. Wenn du deine Charakter vögeln lässt, um noch nackte Haut drin zu haben, ist das schlecht, in Buch sowie Film. Wenn es aber zum Aufbau des Charakters gehört, oder Teil des Plots ist, oder eine Welt/Kultur etabliert werden soll oder was weiss ich - bitte. (auch hier brauch ich net mehr Details als nötig, ehrlich gesagt ^^ ist aber meine persönliche Präferenz)

    Wie dem auch sei - um deine Meinung zu begründen, brauchst du keine Kindheitstraumata, das ist dir schon klar, oder? Du kannst deine Vorlieben einfach haben, besonders in einem Thread, in dem nach deiner subjektiven Ansicht gefragt wurde. Ansonsten dürfte ich keine Meinung zu Donald Trump haben, da ich noch nicht als POTUS kandidiert habe. Wäre ja idiotisch.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Du kannst deine Vorlieben einfach haben, besonders in einem Thread, in dem nach deiner subjektiven Ansicht gefragt wurde. Ansonsten dürfte ich keine Meinung zu Donald Trump haben, da ich noch nicht als POTUS kandidiert habe. Wäre ja idiotisch.

    Da der Seitenhieb eindeutig gegen mich ging...
    In seinem Beitrag ging es nicht darum, dass er nichts mit diesen Inhalten anfangen kann oder gern liest. Es ging um die Aussage, dass sie seiner Ansicht nach generell nichts in Geschichten verloren hätten. So habe ich ihn verstanden und so steht es auch da. Wenn man einer Sache so pauschal seine Daseinsberechtigung abspricht (bisschen hart ausgedrückt, ich weiß), dann sollte man das in meinen Augen sehr wohl begründen können und es auch tun.
    Und "ich kann damit nichts anfangen, daher brauche ich sie nicht in meinen Geschichten", sprich: persönliche Präferenzen sind in dem Moment ein Grund, wieso man bestimmte Dinge subjektiv nicht braucht. Subjektiv aber nicht generell.

  • ... meine Aussage war kein Seitenhieb gegen dich, lieber Himmel. Du hast nach seiner Meinung gefragt (resp. einer Begründung dafür), und es wäre legitim gewesen, einfach zu sagen, dass er damit nichts anfangen kann. Er braucht dazu keine negativen Erfahrungen mit Sex, die sein Leben prägen, um "richtig" zu begründen. Sondern eine Meinung. Darauf wollte ich hinaus. Daher der POTUS-Vergleich. Ich darf Trump doof finden oder nicht, und wenn mich jemand fragt warum, reicht es, zu sagen, dass er unsympathisch (oder eben sympathisch) ist. Zu sagen, dass ich keine Begründung liefern kann, weil ich noch nicht mit ihm dinniert hätte, wäre ... meh.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Du meine Güte, was habe ich da nur angerichtet? ||

    Also um die Wahrheit zu sagen: Ich konnte meine Meinung schlicht und einfach nicht begründen. Es war (Ich hoffe, dass das das richtige Wort ist:) "instinktiv" gewählt. Bestimmt kennt ihr das: Ihr werdet zu irgendeinem Thema nach eurer Meinung gefragt und das Erste, was euch durch den Kopf schießt, ist eure Antwort darauf. So war es hier in meinem Fall. Bitte interpretiert nicht zu viel hinein und bitte: Bekommt euch nicht in die Haare wegen so einer Nichtigkeit. ;)
    Der Einzige, der hier was falsch gemacht hat, war wohl ich. Ich hätte mich nicht so doof ausdrücken sollen. Das hier etwas überhaupt missverstanden wurde, geht wohl auf meine Rechnung. ^^
    Da wollte ich gewiss niemandem auf die Füße treten und "Seitenhiebe" wollte ich schon gar nicht provozieren.

  • Der Einzige, der hier was falsch gemacht hat, war wohl ich.

    Ohje, keiner sagt, dass Du etwas falsch gemacht hast! Du hast eine Diskussion losgetreten.

    Dies hier ist ein Forum und Foren leben von Diskussionen, vom Hin- und Her der Meinungen, vom Erklären und Verstanden werden... insofern hast Du genau das getan, was für ein Forum gut ist: Leben in die Bude gebracht...

    Also: Kopp hoch und weiter! :thumbsup:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Ein Thema, welches mir gerade auf der Seele brennt, und wozu ich gerne eure Meinung wüsste.

    Wie seht ihr es, mit romantischen Momenten, in Fantasy Geschichten?
    Mögt ihr es, wenn die sexuelle Intimität sehr genau beschrieben wird. Wie etwa bei George R.R. Martins, das Lied von Eis und Feuer.
    Oder habt ihr es lieber, wenn kurz vor dem eigentlichen Akt, sozusagen ausgeblendet wird. ;)
    Oder seit ihr der Meinung, sowas hat in der Fantasy Literatur überhaupt keinen Platz. Und romantische Beziehungen sollten lediglich angedeutet werden?

    Meine Meinung dazu ist, so.
    Die explizite Beschreibung, des körperlichen Aktes, ist für mich einer der Hauptgründe, weshalb ich keine Romantik oder Romantasy lese.
    Dass, und weil ich das Genre als viel zu kitschig empfinde. :D Aber zurück, zum Thema.

    Ich empfinde es als öde, wenn mehrere Zeilen lang beschrieben wird, wie sich zwei verschwitzte Körper animalisch miteinander vereinigen.
    Also explizit beschriebene Sexszenen will und möchte ich definitiv nicht lesen.

    Was ich aber durchaus mag, weil es Charaktere menschlicher und lebendiger erscheinen lässt, beim lesen.
    Ein paar liebevolle Gesten, Küsse und Zärtlichkeiten. Gegenseitiges necken, zwischen verliebten Charakteren.
    Dabei darf dann auch mal gelächelt, oder gelacht werden. Vor allem wenn nicht alles sofort perfekt klappt, wie in manchem Hollywood Film.
    Allerdings sollte man es mit solchen Momenten nicht übertreiben. Und ich persönlich mag es, wenn auf dem Höhepunkt der intimen Stimmung ausgeblendet wird. Vor dem stattfinden des eigentlichen Koitus.

    Sprich. Lieber ein bisschen romantisches Kuscheln, dann endet die Szene und man darf sich den Rest denken.
    Und ja, gut und sehr sparsam eingesetzt, hat sowas durchaus auch seine Existenzberechtigung in der Fantasy. Wie ich finde.

    Also.
    Wie seht ihr das Thema? :)

    Wenn du dir Sorgen darüber machst, was andere von dir denken.
    Dann lebst du dein Leben falsch.

  • Gegen die Schilderung von körperlicher Liebe ist nichts zu sagen, solange es geschmackvoll geschildert wird. Warum sollte ausgerechnet eines der elementarsten Bedürfnisse des Menschen ausgeklammert werden, wo doch sonst über jedes andere geschrieben werden darf, selbst über Hass und Blutdurst? Man sollte sich seine Phantasie auf keinen Fall in einen erlaubten und einen unerlaubten Bereich einteilen lassen. Wenn "es" zur Geschichte passt, dann gehört es auch hinein.

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Das ist wieder so ein Thema, wo es kein Ja-oder-Nein gibt. Es gibt nur ein Vielleicht.

    Schau Dich in den Buchhandlungen um: Du wirst für jede einzelne Stufe der Beschreibungs-Exaktheit ein bis viele Beispiele finden. Ob und wie Du Sex in Deine Geschichte verpackst, liegt ersteinmal ganz und gar bei Dir.

    Die "zweite Instanz", die da mitredet, ist natürlich der Lektoren-Geschmack. Und auch da gibt es unendlich viele Facetten.

    Und im Ende entscheidet der Leser: Möchte ich soetwas lesen? Und, das ist gar nicht so erstaunlich: Selbst ein und derselbe Leser kann sich heute so und morgen so entscheiden.

    Du kannst also nur so schreiben, wie Du es für richtig hältst. Wähle das Maß, die Intensität, die Dir zusagt. Und auch die kann ja bekanntlich von Story zu Story variieren...


    Also ist meine explizite Meinung zum Thema: Naja, wos passt... :whistling:

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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • @Cory Thain - Faye mag ja keine definitive ja-nein Antwort, sondern fragt nach unserer Meinung. :)

    @Faye

    Eine gute Freundin hat zu dem Thema mal gesagt: Sex-Szenen koennen einer Geschichte das letzte 'etwas' geben wenn man sie richtig macht - und sie runinieren wenn man sie falsch aufbaut. Und es ist leicht, sie daneben zu setzen.

    Ich denke da hat sie nicht ganz unrecht.

    Ist jedenfalls bei mir so - wenn's gut geschrieben ist, dann ist es toll, aber wenn ich mir anfange zu denken ' was hat den Autor jetzt da geritten' dann bin ich aus der Geschichte draussen.

    Meine Vermutung ist, dass bei vielen Menschen Erotik im Kopf entsteht, wenn die Phantasie anfaengt sich eine Szene zusammenzuspinnen die den Leser eben anmacht. Wenn die Szene jetzt ganz detailliert geschildert ist, dann kann es sein, dass sie auf die Phantasie und Vorlieben des Lesers passt - muss aber nicht. Und wenn nicht, gibt sie ihm keinen Raum fuer eigene Phantasie und spricht ihn halt nicht an - und dann hat er eben einen grossen Textblock von expliziten Beschreibungen vor sich waehrend er innerlich schon abgeschaltet hat. Tut der Geschichte eher keinen Gefallen.

    Nachdem's mein Medium ist - im Film gibt's auch erotische Szenen - und es gibt Porno. Beim ersteren sieht man generell weniger explizit und es wird mehr angedeutet, beim letzteren haelt die Kamera halt auf alles drauf. Hat alles seine Zuschauer - ist aber nicht das gleiche Genre.

    Ich wuerde vorsichtig in den Raum stellen:

    Weniger ist oft mehr - selbst in einem Fantasy-Roman wie Kushiel's Dart wo's schon primaer um Sex geht sind die einzelnen Stellen wo's passiert nicht ewig lang ausgefuehrt, sondern 1-2 Seiten max.

    Es sollte einen Grund geben - unlaengst hatte ich ein Buch gelesen wo einfach mal ohne dass es einen bestimmten Grund aus der Geschichte gab immer wieder mal eine Sex-Szene vorkam - wo ich mich auch gefragt hatte - warum das jetzt? Macht das Buch nicht besser.

    Nur wenn Du Dich als Autor sicher damit fuehlst - wenn so eine Szene beim Leser daneben geht, dann geht sie ganz schnell grandios daneben (und es kann fuer den Autor je nach Naturell dann auch mal peinlich sein wenn der Probeleser sich schlapp lacht - auch eine Geschichte die mir die oben erwaehnte Freundin erzaehlt hatte...)

    Das was man nicht zu sehen bekommt, ist oft erotischer als das was man direkt sieht - Generationen von Modeschopefern fuer Unterwaesche wissen das. :D

  • Wie @Thorsten schon richtig sagte, es sollte einen Grund geben.
    Wenn ich einfach nur lesen möchte, wie zwei oder mehrere Charaktere platt herumvögeln, kann ich auch zur entsprechenden Literatur greifen.
    In einer "normalen" (Fantasy-)Geschichte gibt es mir jedenfalls so gar nichts. Im Gegenteil empfinde ich es, ähnlich wie in Filmen, gar als unnötigen Bruch in der Erzählung. In Textform kann es dann sogar soweit gehen, dass ich im Anschluss an eine solche Darstellung weder den Autor, noch seine Figuren, wirklich mehr ernst nehmen kann.

    Werden solche Szenen jedoch als Mittel zum Zweck genutzt, etwa um den Leser zu überraschen/zu schockieren, et cetera, dann habe ich da nichts gegen. Als Beispiele seien hier zwei, eher kontroverse, Szenen genannt, die mir spontan einfallen: Einmal gegen Endes des Buches "ES" von King und einmal gegen Ende des Films "Requiem for a dream", um mal beide Medien zu berücksichtigen.
    Meiner Meinung nach, ist es aber stets ein schmaler Grat, welches explizite Detail jetzt wirklich essentiell ist oder auf was man lieber hätte verzichten können.

    Generell habe ich es nämlich lieber, wenn man mir nicht alles mit dem Holzhammer vor den Latz knallt, wenn ich mir selbst zu etwas meine Gedanken machen muss. Banales Beispiel: Wenn sich zwei Menschen, die schon länger Zeit zusammen verbringen und währenddessen gewisse Gefühle zueinander entwickeln, sich irgendwann einen Schlafsack teilen müssen (oder wollen), dann bitte spielt die Andeutung aus, lasst den vllt. noch zündenden Funken fliegen, aber blendet im Anschluss ab. Dann nämlich steht es jedem frei, sich ggf. seine eigene Sexszene dazu auszudenken. Infolgedessen wird auch kein unerwünschter Fremdscham ausgelöst und sowohl der Autor, als auch seine Figuren behalten ihr, bis hierher aufgebautes, "Image".

  • Es sollte einen Grund geben - unlaengst hatte ich ein Buch gelesen wo einfach mal ohne dass es einen bestimmten Grund aus der Geschichte gab immer wieder mal eine Sex-Szene vorkam - wo ich mich auch gefragt hatte - warum das jetzt? Macht das Buch nicht besser.

    Ja, das sehe ich auch so. Das betrifft eigentlich jede Art von Szene, nicht nur "Inhalte für Erwachsene". Ganz platt darf ich als Autor natürlich sagen: Ich will das so! Dann würde ich dagegen auch nichts sagen, weil die Entscheidung immerhin bewusst ist. Allerdings nehme ich mir als Leser dann auch die Freiheit um zu sagen: Das gefällt mir nicht, ich lese das nicht.
    Neben diesem eher "schwachen", weil von jeglicher Art der Story unabhängigen, Grund gibt es natürlich eine ganze Reihe an guten Gründen für exlizite Szenen. Die Frage ist aber halt immer, was ich damit bezwecken will und ob es in die restliche Story und den Stil passt. In einer eher kinderbuchartiger Story wie dem kleinen Hobbit wäre eine explizitere Darstellung der Gewalt vermutlich unpassend, auch wenn es bestimmt kein Spaß ist, Orks und Warge beim Verbrannt-werden zuzusehen. Das Ziel dieser Szene ist z.B. auch nicht darzustellen, wie Bilbo traumatisiert wird.
    Andersherum könnte man allerdings auch bewusst durch eine Szene einen Bruch in der Erzählung schaffen, z.B. wenn junge Menschen begeistert in einen "heiligen" Krieg ziehen und dann in der ersten Schlacht plötzlich mit der nüchternen, harten Realität eines Krieges konfrontiert werden, wo alle Protagonisten feststellen, dass sie doch nicht unverwundbar oder unbesiegbar sind. Ob das für die Leser funktioniert ist natürlich wieder eine andere Frage.


    Mögt ihr es, wenn die sexuelle Intimität sehr genau beschrieben wird. Wie etwa bei George R.R. Martins, das Lied von Eis und Feuer.
    Oder habt ihr es lieber, wenn kurz vor dem eigentlichen Akt, sozusagen ausgeblendet wird.
    Oder seit ihr der Meinung, sowas hat in der Fantasy Literatur überhaupt keinen Platz. Und romantische Beziehungen sollten lediglich angedeutet werden?

    Und um mal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Ich habe nicht prinzipiell etwas gegen genaue Darstellung der sexuellen Intimität. Wenn es passt und gut geschrieben ist, hat das durchaus einen Unterhaltungswert ^^ . Das ist meine Meinung zu einem Einzelwerk.
    Bezogen auf eine ganze Menge verschiedener Bücher verschiedener Autoren, quasi Fantasy als Genre, bin ich etwas vorsichtiger. Ich fände es irgendwie doof, wenn zu viele Romane nach dem gleichen Muster geschrieben würden und jeder Autor / jede Autorin dann an gefühlt immer der gleichen Stelle im Spannungsbogen eine explizite Sex- oder zumindest romantische Szene einbauen würde. Noch schlimmer, wenn die dann auch noch immer auf die gleiche Art geschrieben würden.
    Das fände ich z.B. auch schon bei aktuell diskutierten Themen eher anstrengend, also wenn plötzlich jeder aktuelle Roman mindestens einen homosexuellen Charakter haben muss (--> das "muss" ist hier entscheidend; es sollte halt keine Genre-Konvention werden, sonst spricht da natürlich nichts dagegen. Ich meine eher die Gefahr, dass jede aktuelle Geschichte quasi eine Checkliste an Anforderungen erfüllen muss, um publiziert zu werden. Ob es so etwas gibt und ob diese Gefahr tatsächlich und nicht nur theoretisch existiert weiß ich natürlich nicht).

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Das fände ich z.B. auch schon bei aktuell diskutierten Themen eher anstrengend, also wenn plötzlich jeder aktuelle Roman mindestens einen homosexuellen Charakter haben muss (--> das "muss" ist hier entscheidend; es sollte halt keine Genre-Konvention werden, sonst spricht da natürlich nichts dagegen. Ich meine eher die Gefahr, dass jede aktuelle Geschichte quasi eine Checkliste an Anforderungen erfüllen muss, um publiziert zu werden.


    Ja, das sehe ich auch so - grade auf den homosexuellen Charakter bezogen - mir ist der Trend auch in den letzten Jahren unangenehm aufgefallen. Beim ersten Mal war meine Reaktion 'Ah - mal was neues, interessant.', beim zweiten Mal 'Kommt mir bekannt vor...' und danach 'Nee, echt jetzt, schon wieder?'

    Grade weil es ein in der Gesellschaft diskutiertes Thema ist reagiere ich da empfindlich wenn mir das in Fantasy wiederholt vorgesetzt wird - persoenlich mag ich SciFi und Fantasy lieber als Experimentierfelder wie Gesellschaften aussehen koennten - grade wenn sie ethisch ganz anders funktionieren als bei uns - Starship Troopers etwa mit seinem konsequenten und gut argumentierten Militarismus war fuer mich eine Offenbarung, ich fand das total interessant darueber nachzudenken und mit meiner eher pazifistischen Philosophie zu kontrastieren. Wenn mir dann in Fantasy eine aktuell diskutierte normative Ethik vorgesetzt wird dann bekomme ich ganz schnell das Gefuehl dass ich hier belehrt werden soll statt mir meine Gedanken ueber eine Anordnung selber zu machen. Und auf Belehrung steh' ich so gar nicht...

    Nach dem was ich ueber die Bedingungen der US-Verlage in letzter Zeit so gelesen habe, ist das in vielem schon so dass es de facto eine Checkliste gibt (die Verlage haben etwa Vertragsbedingungen die ihnen ermoeglicht aus dem Projekt auszusteigen wenn der Autor oeffentlich Aerger erregt - das bedeutet im Endeffekt 'no shitstorm' - und wenn man sich anschaut was typischerweise einen Shitstorm ausloest, dann geht halt eine homosexuelle Protagonistin viel eher als ein latent sexistischer Protagonist...)

    Persoenlich finde ich muss man die Meinung des Autors und sein Werk auseinanderhalten - es heisst 'Fantasy' oder 'Fiction' weil der Autor sich was ausdenkt, nicht weil er aus seiner Autobiographie schreibt - wer einen ueblen Sklavenhalter als Protagonisten hat, will wahrscheinlich nicht Sklaverei propagieren sondern uns wissen lassen wie es in einer Gesellschaft zugeht die Sklaven haelt so dass wir uns besser Gedanken dazu machen koennen - und das ist interessant. Mit diesen de-facto Checklisten geht viel von dem verloren was Literatur fuer mich ausmacht.

    Langes, teilweise ein bisschen off-topic statement weil ich das Thema recht wichtig finde und ich da @Asni auch nicht alleine mit einer potentiell kontroversen Meinung stehen lassen moechte.

  • Zitat von Faye

    Allerdings sollte man es mit solchen Momenten nicht übertreiben. Und ich persönlich mag es, wenn auf dem Höhepunkt der intimen Stimmung ausgeblendet wird.

    Ganz meine Meinung. Ich muss in der Fantasy nicht im Detail lesen wer was und wie macht. Dafür gibt es andere Medien :P

    Zitat von Formorian

    Gegen die Schilderung von körperlicher Liebe ist nichts zu sagen, solange es geschmackvoll geschildert wird.

    Ich denke eher, dass das vom Kontext abhängt. Was ist geschmackvoll? Ich bin selbst eigentlich kein Fan von explizit beschriebenen Sex Szenen, aber wenn es sich entsprechend in die Geschichte einfügt, es einen Grund dafür gibt, dann sehe ich das als in Ordnung an. Ich erinnere mich da noch flüchtig an eine Szene aus "Future" die definitiv nicht als klassisch 'geschmackvoll' durchgegangen ist, aber einfach in meinen Augen sehr gut passte. Man konnte nachvollziehen warum und wieso und sie hatte auch Auswirkungen auf die weitere Geschichte.

    Zitat von Thorsten

    Es sollte einen Grund geben - unlaengst hatte ich ein Buch gelesen wo einfach mal ohne dass es einen bestimmten Grund aus der Geschichte gab immer wieder mal eine Sex-Szene vorkam - wo ich mich auch gefragt hatte - warum das jetzt? Macht das Buch nicht besser.

    Yep. Bin ich voll deiner Meinung. Ich sehe das auch vermehrt besonders in TV Serien. Manchmal frage ich mich, ob die Menschheit sich mit nichts anderem mehr als Sex begeistern kann...

    Zitat von Asni

    Das fände ich z.B. auch schon bei aktuell diskutierten Themen eher anstrengend, also wenn plötzlich jeder aktuelle Roman mindestens einen homosexuellen Charakter haben muss (--> das "muss" ist hier entscheidend; es sollte halt keine Genre-Konvention werden, sonst spricht da natürlich nichts dagegen. Ich meine eher die Gefahr, dass jede aktuelle Geschichte quasi eine Checkliste an Anforderungen erfüllen muss, um publiziert zu werden. Ob es so etwas gibt und ob diese Gefahr tatsächlich und nicht nur theoretisch existiert weiß ich natürlich nicht).

    Wenn es mal soweit kommt, dass es tatsächlich ein muss wird, dann wird es spannend... Ich für meinen Teil wüsste dann nämlich nicht, wie ich z.B. einen homosexuellen in meine Geschichten einbauen sollte. Ich sehe keinen Grund dafür. Warum muss sowas überhaupt erwähnt werden? Etliche meiner Charaktere haben in meiner Geschichte keine Beziehung oder in aller Öffentlichkeit Sex, also warum sollte ich erwähnen, dass er oder sie anders gepolt ist? Bringt doch der Geschichte nichts. Außer natürlich ich will, wie @Thorsten erwähnt hat, die Gesellschaft meiner Welt auf eine ganz bestimmte Weise aufbauen. Das wiederum wird man in diesem Ausmaß aber wohl nicht leicht in vielen Geschichten einbauen, da sie dafür einfach nicht umfangreich genug sind.

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Ja, das mit dem 18+ ist eine interessante Sache. Ich finde es persönlich extrem befreiend einen Text verfassen zu können der keine Rücksicht auf das Empfinden potenzieller Leser nehmen muss und schreibe in der Tat oft einfach Horror-Geschichten voller Gewalt, Blut, Sex, Drogen und allem Anderen das ich sonst weg lassen oder bis zur Unkenntlichkeit verändern müsste.

    Ich behalte diese Werke für mich. Das sind meine Spielsachen und die werden niemandem gezeigt der nicht explizit danach fragt. Es macht mich aber meiner Meinung nach zu einer besseren Autorin weil ich so einfach mal ohne Leine laufen darf und ein besseres Gefühl dafür bekomme was ich überhaupt kann und worüber ich schreiben will.

  • Ja, das sehe ich auch so - grade auf den homosexuellen Charakter bezogen - mir ist der Trend auch in den letzten Jahren unangenehm aufgefallen. Beim ersten Mal war meine Reaktion 'Ah - mal was neues, interessant.', beim zweiten Mal 'Kommt mir bekannt vor...' und danach 'Nee, echt jetzt, schon wieder?'

    Ah, ich muss nochmal kurz klarstellen, dass ich absolut nichts gegen homosexuelle Charaktere oder reale Menschen habe, nicht, dass das falsch verstanden wird. Ich hab auch tatsächlich nichts dagegen, wenn in jedem Buch auch ein homosexueller Charakter auftaucht. Es sollte nur natürlich wirken, in dem Sinne, dass in der realen Welt Homosexualität eben auch natürlich ist. Das Gegenteil - und das, was ich nicht möchte - wäre, dass in jedem Buch ein homosexueller Charakter auftauchen muss, weil sonst die Mediengesellschaft einen Shitstorm auslöst oder der Verlag befürchtet, dass sich das Buch nicht verkauft.
    Ich diskutiere über dieses Thema - und etwas allgemeiner auch Fragen der Repräsentation von Minderheiten - sehr häufig mit einem sehr guten Freund, der homosexuell ist. Dadurch bekommt man nochmal einen ganz anderen Blick auf das Thema, als wenn einen das letztlich nciht betrifft. Da stoßen wir auch immer wieder auf das Problem, dass es in manchen Geschichten unnatürlich wäre, Diversivität angemessen darzustellen und jedem Leser und jeder Leserin eine passende Figur anzubieten, mit der sie sich identifizieren kann. Dabei ist mir gestern beim Lesen von A Song of Ice and Fire wieder aufgefallen, dass die Unsullied / Unbefleckten (?) - also die Sklavensoldaten - im Buch verschiedenen Völkern angehören und dementsprechend auch alle Hautfarben vertreten sind. Fand ich interessant und schade, dass das in der Serie nicht umgesetzt wurde.

    @Feron: Das finde ich eine gute Sache! Schreiben darf und kann man erstmal alles. Aber man sollte vielleicht nicht alles auch unbedingt veröffentlichen wollen / müssen. Und für das Lernen und Üben des Schreibens sollte man eigentlich sowieso mal alles mögliche ausprobieren. Ich frage mich tatsächlich öfter, ob ich mit der Art Fantasy, die ich schreiben möchte, nicht völlig falsch bzgl. meiner Fähigkeiten liege :hmm: Ein Problem, das ich noch nicht gelöst habe... naja, was soll's? ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]