Alastair erwachte erst spät und mit einem ziemlichen Brummschädel. Benommen setzte er sich auf und starrte verwundert auf das leere Bett gegenüber. Hatte er denn so lange geschlafen? Und so fest? Aber warum war er dann noch so unglaublich müde?
Schwerfällig stand er auf und reckte sich ausgiebig, verrichtete eine flüchtige Waschung an der Waschschüssel und machte sich danach auf in den Speiseraum der Herberge. Ein gutes Frühstück würde seine Lebensgeister schon wecken, hoffte er.
Er kam zu spät.
Der Raum war leer, lediglich einige Frauen putzen dort bereits den Boden und zu Essen war auch nichts mehr da.
Wie lang hatte er nur geschlafen? Und wie peinlich war das?
Verlegen und bevor eine der Frauen auf ihn aufmerksam werden konnte, wandte er sich ab und schlich auf den Hof. Irgendwie hatte er sich von seinem freien Tag mehr erhofft. Dann würde er jetzt eben schnell nach Hinz und Kunz sehen und danach etwas durch die Stadt bummeln.
Wenigstens schien heute mal die Sonne. Das freudige Lächeln gefror ihm aber schnell im Gesicht, als er am Misthaufen vorbeikam und einen Arm entdeckte, der anklagend aus der Scheiße ragte.
Sein erster Impuls war, laut um Hilfe zu rufen, aber selbst er konnte sofort sehen, dass es für Hilfe schon zu spät war. Der Arm war schon ganz grau und die Totenstarre hatte bereits eingesetzt. Wer warf denn einen Toten einfach auf den Mist? Fassungslos schlich er näher heran und lachte fast erleichtert auf, als er seinen Irrtum erkannte. Das war ja eine Statue. Künstlerisch mit Sicherheit ein Meisterwerk, sie war so fein gearbeitet, dass Alastair sogar Härchen auf den Armen erkennen konnte.
Wer warf denn so etwas fort?
Neugierig geworden, holte er eine Mistgabel von der angrenzenden Stallwand und legte damit den Rest der Statue frei. Naja.
Es war dem Künstler zwar gelungen, ein sehr genaues Abbild von einem Menschen zu schaffen, aber das Modell war ziemlich hässlich.
So einen würde er sich auch nirgends hinstellen wollen.
Er wurde rot, als er bemerken musste, dass der Künstler sogar die Filzläuse verewigt hatte. Mit einem leicht angewiderten Gesichtsausdruck schaufelte er den Mist zurück und begab sich in den Stall.
Die Legende vom Winterkönig - Neufassung
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HAHAHAHAHAHAHAH FILZLÄUSE HAHAHAHHA und ziemlich häßlich
Ein genialer Teil hahahahaha
Armer Alistair, nix mit neuem Briefbeschwerer hahahahahahSuper geschrieben und mein Kopfkino grölte
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Kein Künstler verewigt Filzläuse!
... Moment das nehme ich zurück, ich habe im Studium schon absonderliches gesehen. Kein nicht moderner Künstler verewigt Filzläuse! So passt es Also für mich stinkt das hier gewaltig nach Mord durch Versteinerung mittels schwarzer Magie
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Eine STatue im Misthaufen? Oder besser gesagt eine Möchtegern Statue? also ich muss Alopex Recht geben, das läuft nicht mit rechten Dingen ab
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Deine Geschichte ist immer noch toll und es macht großen Spaß, sie zu lesen.
An einer Stelle hab ich aber ein Problem. Naja, vielleicht ist es Erbsenzählerei. Und vielleicht irre ich mich auf wieder.
Es geht um die Stelle, wo Nisha das Seil, mit dem Vaine festgebunden ist, löst.
Habe ich das richtig verstanden, dass Vaine an dem einen Ende hängt, in der Mitte ist dann der ursprüngliche Knoten und am anderen Ende des Seiles der Knoten, mit dem Nisha Vaine sichert? Wenn ja, dann frage ich mich, ob sie den Original-Knoten überhaupt öffnen kann, wo doch beide Enden irgendwo festgemacht sind. Allerdings weiß ich jetzt auch nicht so genau, was du dir unter einem Schlingenknoten vorstellst, also vielleicht liege ich auch falsch. -
@ Dinteyra: Ich hatte mir das so vorgestellt, dass Vaine an einem Ende hängt, das Seil durch den Haken zu einem Ring an der Wand geht und da mit einer Art Schlaufe festgemacht ist, ähnlich wie eine halbe Schleife beim Schuh. Das Ende des Seils hängt lose runter. Wenn Nisha jetzt die Schlaufe aufziehen würde, stürzt Vaine ab - also macht sie mit dem losen Ende einen neuen Knoten und löst dann erst die Schlaufe, was schwer geht, weil Vaine mit seinem Gewicht Zug drauf ausübt. Der Balken ist seperat an ihn gebunden. Ich hoffe, das war jetzt verständlich?
Neugierig streckten ein paar Pferde ihre Köpfe aus den Boxen. Alastair mochte Pferde. Er nahm sich die Zeit, jedes einzelne mit „Na, du?“ anzusprechen, ihm den Hals zu klopfen und seine Hand durch die Mähne streifen zu lassen. Besonders ein Rappe hatte es ihm angetan, und der schien gleichfalls begeistert von ihm, denn er rieb seinen Kopf ganz heftig an Alastairs Schulter, drückte seinen Hals der klopfenden Hand entgegen und honorierte die Streicheleinheiten mit einem zufriedenen Schnauben.
„Was bist du nur für ein schönes Pferd!“, murmelte der Junge verzückt. „Sooo ein schönes Pferdchen! Ein gaanz tolles Hottehü ...“
„Sei lieber vorsichtig, der beißt!“
Alastair fuhr herum. Hinten stand der Junge in der Stallgasse, der sich um die Ochsen gekümmert hatte, und lächelte seltsam. Heiß stieg Alastair die Röte ins Gesicht. Das Hottehü war nicht für fremde Ohren gedacht gewesen.
„Ich wollte nach unseren Ochsen sehen“, murmelte er und schlug vor dem neugierigen Blick des Jungen die Augen nieder.
„Bert hat sie auf die Weide gebracht, denen geht es gut.“
„Ach so.“
Die verlegene Stille wurde von der laut gegen die Wand fallende Türe unterbrochen. Die Pferde zuckten zusammen, der Rappe wieherte und stieg und Alastair fuhr erschrocken herum. Ein junger Mann um die zwanzig kam lässig in die Stallgasse und grinste breit.
„Ey, Rim, haben sie in eurem Mist jemand verbuddelt? Da guckt ne Hand raus.“
Rim winkte ab.
„Ach, das ist bloß eine Statue. Irgendein Spaßvogel wollte damit einen Gast erschrecken, der hat sie uns dann geschenkt. War als Vogelscheuche aber zu schwer, der Chef hat nur die Klamotten behalten.“
„Und ich dachte schon, das wär euer Stürmer. Der lässt euch ja ganz schön im Stich, was?“
„Er ist krank.“
Der Fremde wippte jetzt mit verschränkten Armen auf seinen Fußspitzen. Sein Lächeln wurde breiter und geringschätzig.
„Schon klar. Ich mein, eigentlich sehr vernünftig von ihm, so entgeht er der Blamage“, prophezeite er genüsslich. „Ich wollte dich nur dran erinnern, dass das Spiel in einer halben Stunde anfängt. Deine Jungs machen sich schon warm und fragen sich, wo du bleibst. Sie befürchten wohl, du hättest dich beim Stürmer angesteckt. Bis gleich dann!“
„Ja, bis gleich, Dieter.“
Mit ausdruckslosem Gesicht sah Rim dem Kerl nach, dann entwich ihm ein Seufzen.
„Arsch!“, murmelte er leise, aber Alastair hörte es trotzdem. Für einen Moment sah Rim zornig auf den Boden, dann hob er den Kopf und sah Alastair wieder ausdruckslos an.
„Sag mal, hast du heute frei?“ Alastair nickte.
„Spielst du vielleicht Fußball?“ Alastair schüttelte den Kopf.
„Vielleicht kannst du es mir ja beibringen“, schlug Alastair vor. Amüsiert zuckte es um Rims Lippen.
„Das wohl nicht an einem Tag, aber du könntest heute mitspielen. Meine Mannschaft muss nämlich heute gegen die von Dieter antreten, den hast du ja grad gesehen. Meine Jungs sind zwischen zwölf und sechzehn Jahre alt, und Dieters Jungs zwischen sechzehn und zwanzig. Die werden uns eh nass machen, aber dass wir siegen erwartet auch keiner. Es geht um den Mut meiner Mannschaft, die Herausforderung anzunehmen. Mein Stürmer ist krank geworden, aber wirklich. Und ich will da unbedingt mit elf Jungs antreten.“
Er sah Alastair beschwörend an.
„Die Regeln und was du tun musst, kann ich dir auf dem Weg erklären, und wenn du mitmachst, lasse ich dich heute Abend auf einem der Pferde reiten. Sind wir im Geschäft?“ Alastairs Augen begannen zu leuchten.
„Klar.“ -
hahahahahaha Typisch Jungs Egal wann, egal wo, hauptsache Fußball und mögen sie noch so tief in der Tinte sitzen
Echt genialer Teil, melli, einfach so... bezeichnend -
melli: Ja, ich glaube, so kann ich mir das vorstellen. Ich hatte mir halt erst einen richtigen Knoten vorgestellt (das ganze muss ja auch halten) und den hätte man ja nicht lösen können, ohne ein freies Ende des Seils irgendwo durchzuziehen.
Oh, noch ein Teil. Gleich lesen. -
„Was bist du nur für ein schönes Pferd!“, murmelte der Junge verzückt. „Sooo ein schönes Pferdchen! Ein gaanz tolles Hottehü .. “
Hier fehlt dir der dritte Punkt und dahinter muss das Leerzeichen wegIch denke eher, Alastair wird hier mit dem Pferdchen gelockt, anstatt mit Fußball Ich mag Alastair. Mal sehen, wohin das führt
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- Offizieller Beitrag
HAHAHAH Fussball ja nee ist klar
Sehr gut
Vor allem DIETER,... der Name ist echt ... nee also zum totlachen.
Und das mit der Statue, da haben sie der auch noch die Klamotten geklaut, wie fies. Wenn der "aufwacht", falls er es kann, dann ist was losIch bin mal auf das Fußballspiel gespannt
Mal gucken wie das Fröschlein sich schlägt -
Gembries schnüffelte eine Zeitlang konzentriert, dann zogen sich die struppigen Brauen zusammen.
„Mann, in dem Dung meiner Ochsen finde ich mehr Kupfer als in deinem Schrott“, fuhr er auf. „Was willst du mir da andrehen?“
Wässrige Augen taxierten erschrocken seine finstere Miene.
„Ich schwöre, das ist der beste Schrott, den du bekommen wirst. Dina, bring doch mal den alten Kessel, den wir da haben, vielleicht ist der dem Herrn Gembries eher genehm.“
Mit aufreizend schwingenden Hüften kam eine junge, schmutzige Frau in den Raum und brachte einen weiteren Kessel. Sie beugte sich beim Überreichen des Gefäßes soweit vor, dass ihre Brüste aus dem Kleid zu fallen drohten, doch der seltsame Kunde hatte keinen Blick dafür. Er hielt erneut die Fackel ans Metall, bis es ordentlich heiß war, und fing wieder an, zu schnuppern.
„Taugt auch nichts“, brummte er. „Wie kommt es, dass in eurer Stadt kein vernünftiger Schrott mehr zu kriegen ist?“
Seufzend gab der kleine Mann vor ihm auf.
„Du kommst etwas zu spät, das Beste ist schon raus. Die Waffenschmiede haben´s geholt.“
„Na, toll , stöhnte Gembries. „Steht wieder mal irgendwo ein Krieg an?“
„Scheint so“, murmelte der Mann. Gembries schnaubte abfällig.
„Wo denn? Nicht, dass ich versehentlich reinfahre.“
Der Alteisenhändler zuckte gleichgültig die Schultern.
„Keine Ahnung. Was ist jetzt, kaufst du den Schrott oder nicht?“
Gembries schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, Art, aber damit ruiniere ich mir mein Geschäft. Du weißt, dass ich Wert auf die Qualität meiner Arbeit lege. Und das Zeug kann ich nicht gebrauchen.“
„Schon recht, Gembries. Der nächste wird Dina auf die Titten starren und nicht am Kessel riechen“, lachte er leise. „Du bist schon ne ulkige Type.“
„Ich hab einfach nur ne gute Nase“, grinste Gembries zwinkernd. „Egal, ob beim Kessel oder Dina. Mach´s gut Art, bis irgendwann mal.“
Er hörte den Alten noch lachen, als er dessen Hütte schon verlassen hatte.
Gembries schlug langsam den Weg zur Herberge ein. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. Der Junge würde nichts bei ihm lernen können, wenn er kein Material auftreiben konnte, und die Geschäfte in der Hohen Feste gingen ihm auch durch die Lappen. Aber, fiel ihm erleichternd ein, er hatte ja noch die Schriften vom Onkel, die er teuer zu verkaufen hoffte. Irgendwann wären sie heraus aus dem Kriegsgebietsumfeld, und dann gäbe es auch wieder vernünftigen Schrott zu kaufen.Alastair stand mit klopfendem Herzen erwartungsvoll auf seinem Platz. Er wusste inzwischen, dass er der Stürmer war und seine Aufgabe darin bestand, den Ball, den ihm seine Teamkameraden zuspielen würden, entweder mit dem Fuß oder mit dem Kopf ins gegnerische Tor zu schießen, und genau das wollte er tun.
Aber der Ball kam nicht zu ihm.
Ganz im Gegenteil, er bewegte sich aus der Mitte fort auf das Tor seiner Mannschaft zu.
Nervös reckte Alastair seinen Kopf.
Da die Mannschaften durch Halstücher gekennzeichnet waren, seine trug rote und die Gegner blaue, hatte er einen guten Überblick über das Spielgeschehen. Gerade sah er, wie ein roter Spieler den Ball in seine Richtung schoss, doch noch bevor er vom Jungen in der Mitte weitergeleitet werden konnte, kam ein Blauer dazwischen, fing den Ball ab und stürmte mit ihm auf das Tor der Roten zu.
Unsicher sah Alastair zum anderen Stürmer seiner Mannschaft, der halbherzig und mit resigniertem Gesichtsausdruck ein paar Meter zu laufen anfing.
Man durfte also seinen Platz verlassen? Das war ihm neu. Noch einmal erfasste er die Lage auf dem Spielfeld. Die Roten versuchten, an den Ball zu kommen, doch die Blauen hatten sich so geschickt aufgestellt, dass sie sich mühelos den Ball zuspielen konnten.
Jetzt löste sich einer der blauen Spieler mit dem Ball aus der Gruppe und rannte direkt aufs Tor zu. Die Roten folgten ihm zwar, aber nicht schnell genug. Der Blaue schoss, der Ball traf und die Gegner bejubelten das Tor. Alastair wartete, bis der andere Stürmer in seine Nähe kam, dann lief er zu ihm herüber.
„Wie weit darf ich mich eigentlich von hier hinten fort bewegen?“
„Na, egal, Hauptsache, du kriegst den Ball“, sah ihn der Junge genervt an.
„Ach so. Ja, danke.“ Der Torhüter schoss den Ball wieder weit aufs Feld, ein Pulk Blauer und Roter stürzte darauf zu und Alastair konnte erst einmal nichts mehr erkennen. Dann löste sich wieder ein Blauer Spieler und rannte mit dem Ball in Richtung des roten Tores.
Alastair seufzte tief.
Wenn sie den Ball nicht zu ihm brachten, dann musste er ihn sich eben holen.Gembries trottete ganz in seine Gedanken versunken den Weg entlang. Er hoffte Alastair bereits wieder in der Herberge zu finden, dann könnten sie noch losziehen, um dem Jungen eine vernünftige Hose nähen zu lassen. Es gab viele Ganoven, die als Kesselflicker durch die Lande zogen und dem Ruf des Gewerbes schadeten, doch die erkannte man meist schon an ihren lumpigen Klamotten.
Ein ordentlicher Kesselflicker konnte sich auch ordentlich kleiden. Mit dieser Maxime war Gembries bisher immer gut gefahren.
Ein paar Männer standen zu seiner Rechten an einen Zaun gelehnt und starrten kommentierend auf eine Wiese. Mit flüchtigem Blick nahm Gembries ein paar bolzende Jungen wahr, und kritisch hob sich eine Augenbraue. Er hatte nichts für Ballsportarten übrig, für Sport im allgemeinen nicht, und schon gar nicht für alte Männer, die faul am Zaun standen und die Leistung anderer beurteilten. Für hart arbeitende Menschen war so etwas überflüssig.
Er überlegte gerade, welchen Weg zur Hohen Feste er am Besten nehmen würde und welche Gebiete in einen Krieg verwickelt sein könnten, als ein Mann am Zaun hochfuhr.
„Sie dir das an! Sieh dir diesen Jungen an!“, stieß der Mann aus. Die Art, wie er es sagte, ließ selbst Gembries genauer aufs Spielfeld blicken, und tatsächlich rannte da ein Junge beeindruckend schnell über die Wiese. Gembries hatte den Fuß schon zum nächsten Schritt erhoben, als ihm dämmerte, dass ihm irgendetwas an dem Raser bekannt vorgekommen war.
Alastair? Wollte der nicht einen Stadtbummel machen?
Der erhobene Fuß schwenkte nach rechts und als hätte er nie etwas anderes vorgehabt, stellte sich Gembries neben den Kerl, der ihn zum Hinschauen veranlasst hatte.
„Wer ist denn das?“, wollte dessen Nachbar wissen.
„Keine Ahnung, ein Ersatzstürmer. Aber guck ihn dir an.“ Auch Gembries guckte. Alastair rannte, als ob es um sein Leben ginge. Wenn er sich den Ball noch holen will, muss er sich auch beeilen, es wäre ein Wunder, wenn er das schafft.
Fast gemütlich weil ungestört dribbelte ein gehässig grinsender Spieler mit einem blauen Halstuch den Ball in die optimale Schussposition und holte betont weit mit dem Bein aus. Er sieht ihn nicht kommen! Wer hätte gedacht, dass das Fröschlein so rennen kann? Alastair raste heran, ließ sich kurz vor dem Kerl auf den Boden fallen, legte den letzten Meter auf dem Gras rutschend mit ausgestrecktem Bein zurück und kickte damit den Ball weit an die Seite. Obwohl der blaue Spieler gesehen haben musste, dass der Ball weg war, führte er mit voller Absicht seinen Tritt aus und traf Alastairs Oberschenkel.
„Hey!“, brüllte Gembries und ballte seine Fäuste. Doch Alastair ließ sich von dem Tritt nicht aufhalten. Recht so, Fröschlein, lass dich nicht unterkriegen! Blitzschnell war er wieder auf den Füßen und erreichte den Ball noch vor dem ersten blauen Spieler, und dann dribbelte er das Ding mit atemberaubender Geschwindigkeit auf die andere Seite des Spielfeldes. Gembries verspürte plötzlich großen Stolz auf den Jungen und stieß seine Fäuste in die Luft.
„Schneller, Junge, du schaffst das! Zeig es ihnen, Alastair!“ Er hielt die Luft an, als die blaue Abwehr Alastair abzufangen drohte, doch geschickt umspielte der Junge die Gegner, täuschte sie, kam an ihnen vorbei und nutzte die erste Gelegenheit zu einem Schuss aufs Tor.
Obwohl sich der Torhüter mit einem gewaltigen Sprung dem Ball entgegenstreckte, konnte er nichts mehr ausrichten.
„Tooor!“, jubelte Gembries aus vollem Halse. Sein Junge hatte Kampfgeist gezeigt! Die anderen roten Spieler rannten auf Alastair zu, umarmten ihn und hoben ihn auf ihre Schultern. Kaum war er oben, drehte er seinen Kopf in die Richtung, aus der er Gembries Stimme zu hören geglaubt hatte, und als er ihn wirklich dort stehen sah, fühlte Alastair neben der kribbelnden Freude über das Tor ein tiefes Ziehen in seinem Magen, das ihm sagte, dass er endlich einen Vater gefunden hatte. -
Oh, Alastair ist also ein naturtalent, was? Und er bewegt Gembries sogar dazu, dem Sport, für den er nichts übrig hat, zuzusehen. Die beiden werden immer dicker miteinander
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Ohoo ein echtes Naturtalent
Und vorallem der letzte Satzund als er ihn wirklich dort stehen sah, fühlte Alastair neben der kribbelnden Freude über das Tor ein tiefes Ziehen in seinem Magen, das ihm sagte, dass er endlich einen Vater gefunden hatte.
das ist so schön, ich freue micht total für den Jungen -
- Offizieller Beitrag
TOOOOOOOOOOOR!!!
Alistair ist echt ein Naturtalent!!! JUHUU, aber wie sollte es auch anders sein
Die Anspielung auf den Krieg finde ich sehr beunruhigend
Ich bin gespannt, was die beiden noch erwartet.Gelungener Teil und wieder viel zu schmunzeln
Gerade wegen Grembies, der ja nix für Sport übrig hatte, es sei denn sein Fröschlein spielt mitWeiter so
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Wer immer da kam war nicht so dumm, die Zelle zu betreten. Die Schritte verharrten im Gang. Nisha wusste, dass das Fehlen der Runen von dort sichtbar war. Nach wenigen stillen Sekunden entfernte sich der Mann im Laufschritt.
Vaine sah kurz ratlos auf den Balken, warf diesen dann zu Boden und setzte dem Mann hinterher.
Nisha fröstelte, sie konnte Vaines Schritte nicht hören, wohl aber, wie ein Körper mit Rüstung zu Boden stürzte und etwas knackte wie ein trockener Ast. Als sie um die Ecke lugte, sah sie, wie Vaine der Wache die Uniform auszog. Der Kopf des Mannes schlackerte haltlos hin und her, Vaine hatte ihm das Genick gebrochen.
Nisha hatte noch nie erlebt, wie jemand gewaltsam zu Tode gekommen war.
Ob sie das erschauern machte oder ob es das stille Leuchten war, das auf Vaines Gesicht lag, vermochte sie nicht zu sagen.
Die schwarzen Augen glänzten und auf den Lippen erkannte sie ein feines Lächeln, dabei wirkte er irgendwie … abwesend.
Ohne wirklich hinzusehen zog er sich die Uniform über die schwarzen Sachen, die er trug, schloss blind die Verbindungen, und legte den Gürtel und die Waffen des Mannes an.
„Wo ist denn dein Freund?“ Mit dieser Frage zog er dem Toten die Stiefel von den Füßen und zog sie sich an, dann holte er noch ein Messer aus dem Socken der Leiche hervor und steckte es sich in den Ärmel.
„Ich vermute ihn in der Zelle im Wachraum.“
Vaine nahm die Fackel der Wache und ging los, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Nisha stolperte ihm befangen hinterher. Es schien, als kannte er sich bestens hier unten aus, nicht einmal zögerte er, abzubiegen. Sie folgte ihm still und versuchte, ihre zunehmende Beklemmung zu verdrängen. Kaum war er frei, schien sie nicht mehr zu zählen. Nisha zweifelte zwar nicht daran, dass Vaine versuchen würde, sie und Eliazar hier heraus zu holen, aber die Zielstrebigkeit, mit der er zu Werke ging erweckte den Eindruck, dass ihn die Umsetzung eigener Pläne vorantrieb.
Egal. Ich hoffe nur, er weiß nicht, dass er mit Eliazar seinen mächtigsten Feind befreien wird - wenn er der Beschworene ist.
Die Wachstube war leer. Vaine kramte in den Taschen der Uniform und zog verärgert die Augenbrauen hoch.
„Er hatte keinen Schlüssel“, stellte er fest und warf Nisha einen bedeutungsvollen Blick zu. „Was ist mit deinem Freund, dass selbst sein Wächter nicht zu ihm darf?“ Nisha fiel nichts Besseres ein, als die Schultern zu zucken und verlegen auf den Boden zu sehen. Dabei entdeckte sie die Reste des Eintopfes, der sich inmitten vieler kleiner Tonscherben verteilt hatte. Unwillkürlich knurrte ihr Magen laut und anhaltend.
„Du könntest dir die Leber holen, solange ich hier mit dem Schloss beschäftigt bin“, murmelte Vaine sachlich und begann, mit der Spitze des Messers die Schrauben des Riegels aus dem Holz zu drehen. Welche Leber? Nisha wurde so weiß wie Vaine, als sie begriff.
„Nein danke, ich esse keine Menschen“, murmelte sie angewidert. Er ignorierte ihre Bemerkung und konzentrierte sich ganz auf seine Aufgabe. Mit einem leisen Klingen fielen die ersten Schrauben zu Boden, drehten sich um ihre Spitzen und blieben dann liegen. Wenig später konnte Vaine den Riegel abnehmen und legte ihn samt Kette und Schloss beiseite.
Nisha spürte ihren Herzschlag bis in den Hals. Gleich würde sie wissen, ob sich wirklich der Hüter in dieser Zelle befand – und ob Vaine ihn als solchen kannte. Doch noch bevor sie reagieren konnte, hatte Vaine die Zellentüre bereits geöffnet und hielt die Fackel hinein.
„Dein Freund ist nicht hier“, sagte er und trat zur Seite, damit sie selbst davon überzeugen konnte. Auf dem Boden der Zelle lag Eliazar, beschmutzt, besudelt und offensichtlich ohne Bewusstsein. Mit leisem Aufschrei lief sie an Vaine vorbei und kniete sich neben den Hüter. Sie war erleichtert, als sie ihn noch atmen hören konnte, aber sein Atem war schwach und ging unregelmäßig. Auffordernd sah sie zu Vaine hoch.
„Doch. Das ist er.“
Vaines Blick wechselte irritiert zwischen dem Gefangenen und Nisha.
„Dieses senile Gereck ist dein Freund?“, versicherte er sich ungläubig.
„Na und? Was geht dich das an?“, murmelte sie trotzig. -
„Dein Freund ist nicht hier“ sagte er und trat zur Seite, damit sie selbst davon überzeugen konnte.
Hier fehlt dir ein Komma hinter der wörtlichen Rede.Ich glaube, Vaine hat das Wor Freund ein wenig falsch verstanden
Aber sehr gut, sie haben den mächtigen Magier herausgeholt. Jetzt müssen sie nur noch irgendwie seinen Doppelgänger ausschalten -
Oh oh. Vaine ist unheimlich. Vielleicht sollte Nisha lieber die Beine in die Hand nehmen und wegrennen.
Ich freue mich, dass es endlich bei ihr weiter geht.ZitatOb sie das erschauern machte oder ob es das stille Leuchten war, dass auf Vaines Gesicht lag, vermochte sie nicht zu sagen.
Das mit einem s. Aber ich finde den Satz allgemein irgendwie schwer zu lesen, vor allem den ersten Teil.
Ansonsten super, weiter so.
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Eins ist klar,... ICH MAG VAINE!!!! Der ist so schön sachlich. So stelle ich mir einen Mann/Wesen von Tat vor. Nicht viel Fragen - handeln!!!
So macht man das!!Ein super Teil und Nisha kommt auch toll rüber. Ihre Unsicherheit und ihr Barherzigkeit. Klasse
Bitte schnell weiterschreiben!!!
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Sofort wurde sein Gesicht wieder ausdruckslos.
„Er sieht nicht so aus, als könne er allein laufen“, bemerkte Vaine.
„Nein, kann er nicht. Wir werden ihn wohl tragen müssen“, sagte Nisha nachdenklich. Das würde ihre Chancen nicht verbessern.
„Wir?“ Vaine grinste ironisch und erschreckte sie damit. In ihrem halbverhungerten Zustand würde sie den Hüter allein noch nicht mal aus der Zelle schleifen können.
Mit einem Schritt war Vaine an ihr vorbei, packte Eliazar unter den Schultern und warf ihn sich so mühelos über eine Schulter, als würde er nichts wiegen. Nisha war wider Willen beeindruckt, gleichzeitig tat ihr der alte Mann leid. Sein Oberkörper hing über Vaines Rücken, und Vaine hielt ihn mit einem Arm an den Kniekehlen fest.
Wenn wir angegriffen werden, wird der Hüter ganz schön hinderlich sein, schoss es ihr durch den Kopf. Aber ohne ihn wird man die Verschwörer nicht aufhalten können.
Vaine beobachtete aufmerksam ihr Mienenspiel.
„Was ist? Kommst du gerade zur Vernunft?“ Sie schüttelte entschlossen den Kopf und stutzte, als ihr der Sinn der Frage richtig bewusst wurde. Das seltsame Lächeln auf dem weißen Gesicht hatte sich ein wenig vertieft.
„Versuche bloß nicht, witzig zu sein“, knurrte Nisha. „Wir sollten den Pfeilen folgen, sie bringen uns zum Ausgang“, setzte sie versöhnlicher hinterher.
„Sie führen uns direkt in den Hauptsaal der Typen, die uns hier eingesperrt haben“, lächelte Vaine. Entsetzt sah sie ihn an. „Es gibt mehrere Kellergeschosse. Das hier ist der dritte unter denen, die normalerweise verwendet werden. Im zweiten haben diese Männer einen Besprechungsraum, wo sie ihre Pläne austüfteln, und die einzige mir bekannte Treppe führt genau dort hinein. Im ersten sind etwa drei Dutzend Söldner untergebracht, die im Keller Wache schieben, Gefangene verhören und Zeugen beseitigen“, erklärte er ruhig.
„Aber wie …?“
„Wir werden uns hoch schleichen und hoffen, dass der Saal leer ist.“
„Und wenn nicht?“
„Dann werden wir halt kämpfen.“ Wieder vertiefte sich sein Lächeln, als sich ihre Augen weiteten. „Oder tapfer zu warten, bis sich die Männer im Saal ihren öffentlichen Aufgaben zuwenden und gehen“, fügte er grinsend hinzu. „Kannst du kämpfen?“ Nisha schüttelte den Kopf. „Das dachte ich mir. Halt du die Fackel, und nutze sie im Falle eines Angriffs als Waffe, um deinen Freund zu schützen. Den werde ich dann nämlich ablegen müssen.“
Plötzlich wich das Grinsen aus dem weißen Gesicht. Vaine horchte konzentriert.
„Wir bekommen Besuch. Folge mir.“ Vaine hastete lautlos mit Eliazar davon, und Nisha hatte Mühe, ihm so schnell zu folgen. Sie hatte nichts hören können, dabei war sie davon überzeugt, ein überdurchschnittlich gutes Gehör zu besitzen. Was, wenn Vaine doch wusste, wen er da auf den Schultern trug und jetzt nur ein unbemerktes Plätzchen suchte, um den Hüter und sie los zu werden?
Vaine war zügig durch das Gewirr der Gänge gelaufen und bog unvermittelt in einen Raum ein. Kaum war Nisha nachgekommen, schloss er eine Türe.
„Einer der wenigen Zellen mit einer ganz normalen Türe – so wird uns die Fackel nicht verraten“ murmelte er und ließ Eliazar zu Boden gleiten.
„Du wartest hier. Und lass niemanden herein.“ Nach einem letzten, schwachen Lächeln spiegelte Vaines Miene wieder diese seltsame Entrücktheit wieder. Leise zog er sein Schwert und öffnete die Zelle.
Jetzt konnte auch Nisha Verfolger hören. Jemand brüllte Befehle.
„ … geh hoch und hol die Soldaten runter. Und schick jemanden, der Pollock Bescheid sagt, dass der Hüter verschwunden ist.“
Eine andere Stimme, laut, schrill und atemlos: „Der Schatten ist auch weg!“
Also doch!
Vaine drehte sich in diesem Moment noch einmal zu ihr um und lächelte sie ganz seltsam an. Dann verschwand er und schloss die Türe.
Er ist ein Schatten! Die Schwäche, die mit diesem Gedanken einherging, zwang Nisha in die Knie. Und jetzt weiß er, dass Eliazar der Hüter ist. -
- Offizieller Beitrag
Oweh... das sieht ja nicht gut aus ... für den Hüter!
Aber trotzdem finde ich Vaine so klasse Mir wäre Jacke wie Hose, ob der ein Schatten wäre
Der ist nützlich und hat einiges drauf. Grembies steht ja nicht zu Verfügung...
Ein toller Teil, diese stille Flucht ist super geschildert und ich kann so richtig Nisha verstehen, wie sie aus dem Schwitzen nicht mehr rauskommt
Da bin ich mal gespannt, wie ihnen die Flucht gelingt -