Das Ritual Der Wanderschaft

Es gibt 868 Antworten in diesem Thema, welches 192.148 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2018 um 18:40) ist von Tariq.

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    So, damit ich auch mal meinen Senf zur Highfantasy dazustellen kann, stelle ich ein PURES Nebenprojekt von mir on.
    Also es geht in die Richtung Menschen, Elben, Drachen und noch vielen anderen Wesen.
    Es war mal ein gemeinsames Projekt mi Freunden, was seither auf meinem Pc versauert ist, aber ich fand die Charakter zu schade, um sie ewig schlafen zu lassen ;) - Hier nochmal Danke Alopex Lagopus: für den nötigen Anstoß, du kleine, große Muse, du, und auch Voluptuous Mayday: die mich auf das Thema mal brachte -

    Es ist mehr Parodie, als eine wahnsinns epische Geschichte und soll mal die ganzen Schlachten etwas entschärfen, für diejenigen, die ihre Lachmuskel mal etwas zu tun geben wollen. Ich könnte es dadurch auch wieder in "Sonstige Fantasy" stecken, aber da der Fantasyteil, durch die ganzen Wesen, wesentlich schwerer wiegt, hab ich mich hierfür entschieden.

    Es wird immer etwas dauern, bis es da immer mal was zu lesen gibt, aber ich arbeite ja hauptsächlich an "Zeit heilt keine Wunden!""
    Diese Geschichte dient mir selbst mal als Entspannung und wo ich all meinen verqueren Humor mal freien Lauf lassen kann :werderw: natürlich auch mit ernsten Passagen und Romantik.

    Viel Spaß, dann demnächst...

    :lol:

    Ps: Ich persönlich stelle mir den "Erzähler" schon als etwas dusseligen Opa vor... :rofl:

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    Vorwort


    Wo fange ich am Besten an? Ach ja, am Anfang wäre nicht schlecht. Die Geschichte, die ich euch erzählen werde, stammt nicht aus dieser Zeit, vielleicht nicht einmal aus dieser Dimension. Wer weiß das schon immer so genau, ist auch nicht wichtig.
    Sie wurde mir genau so erzählt, wie ich sie jetzt euch erzähle. Naja, vielleicht nicht bis auf das letzte Wort, aber so ungefähr hatte es sich, vor all diesen Jahren, zugetragen.
    Es spielt lange bevor der Mensch alleiniger Herrscher über diese Welt wurde.
    Zu einer völlig anderen Zeit, die heute pure Erinnerung, Fantasie oder Fiktion ist, aber aus der all unsere Legenden und Sagen stammen.

    Jedenfalls … alles begann auf dem Kontinent namens Aona. Dem einzig bekannten Kontinent.
    Dort thronten im Norden riesige Gebirgsketten, im Süden zog sich eine gefühlt endlose Wüste entlang … dazwischen muss es wohl recht flach und grün gewesen sein – hielt ja keiner einmal für nötig eine Karte zu zeichnen. Die Drachen erfüllten die Luft, die in ihrer Farbvielfalt alle anderen Wesen schlugen. Die Zwerge beherrschten, abgeschieden vom Rest, die Tiefen der Erde.
    Umringt wurde Aona von einem riesigen Ozean, über dessen Weiten sich noch kein Schiff getraute, und deren Bewohner allesamt gefährliche Wesen oder Halbgötter waren – macht auch nichts, die Geschichte findet nämlich ziemlich mittig von Aona ihren Anfang.
    Lange prügelten sich die Götter dieser Welt um den obersten Rang. Jeder wollte das mächtigste Wesen sein – was auch sonst, andere Hobbys hatten sie ja nicht.
    Levia, die Göttin des Chaos, beanspruchte diesen Rang, genauso wie ihre Brüder und Schwestern.
    Allerdings schmiedete sie einen langfristigen Plan und übte sich in Geduld. Sie verhalf den Wesen jener Welt dazu, göttergleiche Kräfte zu erlangen. Sei es durch Magie, einem Kuss des Chaos oder dem Mischen der Rassen. Unweigerlich wurde eine ganz bestimmte Sippe zu ihren Schachfiguren. Wo einst Elben, Menschen und Drachen getrennt voneinander lebten, meist im Streit, vereinte diese Familie alle miteinander. Was einst mit deren einfachen Vorfahren begann, mauserte sich zu einer stetig wachsenden Mauer gegen die Finsternis, die das Land immer wieder heimsuchte – einer tanzte ja immer aus der Reihe.
    Eine Sippe mit ganz eigenen Gesetzen und Traditionen.
    Sie zeigten, dass ein friedliches Miteinander möglich sein konnte, wenn alle zusammenarbeiteten.
    Von den Heldentaten ihrer Vorfahren zeugten riesige Statuen, die fast in jeder Stadt zu finden waren, außer in der Hauptstadt Sona, dort hingen Steckbriefe. Diese Stadt wurde allerdings auch fast alle einundzwanzig Jahre, in den großen Schlachten, in Schutt und Asche gelegt. Kein Wunder klappten die dortigen Bewohner immer die Bordsteinkanten hinauf, wenn die Ahnen dieser Familie am Horizont auftauchten.
    Dies verhieß ja nie etwas Gutes für sie.

    Ausgebildet in Magie, im Kampf und allerhand Weisheiten, gab es eine ganz bestimmte Tradition, die der Reifeprüfung diente. Alle fertig ausgebildeten Familienmitglieder sollten ihre Kräfte auf einer einjährigen Wanderung erproben. Sie sollten an den Herausforderungen wachsen, Freunde und Verbündete finden, falls es die Not einmal verlangte. Meist fanden sie währenddessen auch die einzig wahre Liebe, die erneut starke Kinder hervorbrachte.
    Es war eine starke Sippe, ein mutige Sippe, eine liebevolle …

  • Hahaha du hast echt nicht zu viel versprochen :D
    Das mit dem etwas dusseligem Opa als Erzähler im Kopf macht das ganze noch besser :) Ich stell mir das grade vor: so ein fast Zahnloser Opa in seinem Schaukelstuhl vor dem Kamin, wie er seinen Enkelchen eine Geschichte erzählt und die ihn für komplett verrückt halten ... herlich :rofl:
    Ansonsten gibt das Vorwort einen recht guten Überblick, so weit das bei den Verstrickungen eben möglich ist :b

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung
    LG Ondine

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • Ein gelungener Einstieg in ein humoristisches Werk. Besonders, wenn ich mir den schrulligen Märchenonkel als Erzähler so vorstelle :thumbsup: Ja, das rumalbern hast du drauf und ich finde es super :thumbsup:

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 1
    Das Treffen mit Vetter Daig


    „Du hattest die Karte, du abgebrochene Zwergin!“, brüllte Cloud mit tiefer Stimme und zeigte auf seine etwas jüngere Cousine Ferda. Das elbische Orakel blickte ihn verdutzt an und schüttelte ihren Kopf.
    „Du solltest sie nehmen! Du bist der Älteste von uns!“
    „Ach ja … ach ja, jetzt bin ich es wieder. Kannst du nicht deine super Orakelkräfte einsetzen und sie suchen?“
    „Ich kann Gedankenlesen und in die Zukunft sehen, du alte Kackpratze. Ich bin doch kein sonarischer Bluthund!“
    Die einsdreiundfünfzig kleine Halbelbin mit den menschlichen Ohren baute sich vor ihrem ebenso gemischten Cousin auf, der aber einem Menschen noch mehr glich als sie.
    Cloud ballte wütend seine rechte Faust vor ihrem Gesicht und ihre Blicke hafteten aneinander.
    „Onyx, Bruderherz, sag du doch mal etwas“, zischte Ferda. Über sie legte sich plötzlich ein Schatten. Ein fast zwei Meter große Hüne mit Elbenohren und kurzem weißem Haar, tauchte hinter ihr auf. Onyx schob seine weißhaarige Schwester beiseite und stellte sich vor Cloud, der grinsend zu ihm aufblickte.
    „Vetter ... Kumpel. Ich würde doch nie meine Base ...“, stotterte Cloud verschwitzt.
    Der starke Schmied griff nach Clouds Rucksack. Kurzerhand zog er schweigend eine Schriftrolle aus seiner Seitentasche und drückte sie seinem Cousin in die Hand.
    „Hoppla, da ist sie ja“, gestand dieser und Ferda ließ genervt ihre Finger an ihren Schläfen kreisen.
    „Das ist doch nicht zu fassen. Wenn das ein ganzes Jahr so weitergeht, töte ich ihn lieber jetzt schon.“
    Nach diesem Streit setzten die drei ihren Weg fort. Sie hatten keine Zeit zu verlieren, denn schon bald würde ein weiterer entfernter Cousin auf sie treffen. Daig, der Drache. Sein Vater war der König der Drachen im Norden, seine Mutter eine Schwertkämpferin des Südens, die den Drachenkönig im Kampf besiegte und somit seine Frau wurde. Wandelnd zwischen zwei Gestalten, konnte Daig Drache oder Mensch sein, ebenso wie sein Vater. Allerdings setzte sich das reptilienartige Aussehen auch in Menschengestalt durch. Sein Haar glich feinen Schuppen, blaugrün schimmernd wie die Haut eines Fisches. Spitze Eckzähne schmückten sein Lächeln. Er besaß die grüne Augen einer Schlange und in Rage stellte sich seine etwas längeren, schuppenartigen Haare auf wie ein Kamm, dabei zitterten sie bedrohlich, ähnlich wie das Laub eines Baumes in einem aufkommenden Sturm.
    Herrgott, waren das Gestalten …
    Hätte man diese Familie mit einem Wort beschreiben müssen, dann wäre es – Hamsterkäfig – gewesen. Aber dafür konnten sie nichts. Levia wollte es so, und schuf aus Zufall eben Begegnungen, um ihrem Aufstieg zur Götterkönigin näherzukommen. Normale Menschen hätten niemals gegen einen Gott bestehen können. Wesen, die es zuvor nie gab, dagegen schon. Zumindest glaubte sie fest daran – wenigstens eine.
    Bunt gemischt, wie ein Gemüseeintopf, bereisten sie nun das Land. Der heldenhafte Terror auf den Straßen von Aona.

  • ^^ Das ja zu cool :D "Hamsterkäfig"

    Ich gäbe schon jetzt Geld dafür, bei diesem Familientreffen anwesend sein zu können 8o Weiter so- Alo hat Recht, das Blödeln hast du effektiv drauf, und in Kombination mit deinem Schreibtalent muss ja was cooles bei rauskommen ^^

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    „Du hattest die Karte, du abgebrochene Zwergin!“, brüllte Cloud mit tiefer Stimme und zeigte auf seine etwas jüngere Cousine Ferda. Das elbische Orakel blickte ihn verdutzt an und schüttelte ihren Kopf.
    „Du solltest sie nehmen! Du bist der Älteste von uns!“
    „Ach ja … ach ja, jetzt bin ich es wieder. Kannst du nicht deine super Orakelkräfte einsetzen und sie suchen?“
    „Ich kann Gedankenlesen und in die Zukunft sehen, du alte Kackpratze."


    Beste. Beleidigung. Ever.

    *bleibt gespannt am Ball* :popcorn:


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    Alopex Lagopus: Dankeschön ^^ Ja kennst mich ja mittlerweile,... hoffe nur, es nimmt mir keiner übel, wenn ich evtl. seine Lieblingswesen etwas auf die Schippe nehme 8|

    Klimbim: Danke für die Verbesserung ;) öhm... Talent :love: hör auf... ich werd ja ganz rot und danke fürs am Ball bleiben ;)

    Ondine: Genauso hab ich es mir auch gedacht, mit dem schrulligen Opa mit drei Zähnen im Mund... der mit seinen Händen rumfuchtelt, wenn es um Magie geht und die anderen sich nur angucken "Ja, nee ist klar ^^" Gut, wenn es den Erwartungen entspricht :D und danke fürs Lesen ;)

  • Also ich habe nichts weiter zu sagen als: :thumbsup:
    Bitte bitte mach ganz schnell weiter, das ist einfach zu gut :D

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  • Jennagon: Also ich, der hier im Forum schon Fantasy an sich verblödelt hat, der wird dir das garantiert nicht übel nehmen. Frei nach dem Motto, schaffe eine epische Situation und trete dann mit den Füßen drauf rum :D

    Allein schon der gemischte Haufen ist goldig. Klar sieht man immer nur echte Elben und echte Zwerge. Dass die sich untereinander mal näherkommen, dafür ist Fantasy dann wieder - ich sag mal zu steif ^^ Also schön, dass du damit gebrochen hast :thumbsup:

    • Offizieller Beitrag

    Ja einen kleinen Teil hätte ich noch...


    „Wo will uns Daig eigentlich genau treffen?“, fragte Ferda und schielte auf die Karte, die Cloud vor sich ausbreitete.
    „In einer Schenke nahe von Akma-ahr.“
    „Klar, dass ihr dazu wieder einmal eine Schenke ausmacht. Die heißen Quellen von Tibur wären zu viel verlangt gewesen, oder?“, maulte sie und seufzte einmal tief.
    „Daig ist nicht allein, er hat eine Freundin mitgenommen, deren Vater darauf bestand, dass sie mit uns reist. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass sie gleich auf einem harten Boden schlafen muss“, erwiderte Cloud trocken und rollte die Karte wieder zusammen.
    „Uh, eine weibliche Person? Na, da lauf ich doch gleich schneller. Je eher diese Männergruppe etwas neutralisiert wird, desto besser für mich.“
    Ferda lief wirklich mit ihren kleinen Füßen um einiges schneller und überholte selbst ihren immer schweigenden Bruder. Natürlich hätte sie für eine Voraussicht der Dinge ihre Gabe nutzen können, aber gerade wenn man meist alles wusste, genoss man die Überraschungen des Lebens umso mehr.
    Klar, es ging auch nicht ums Glücksspiel!
    Mit ihrem schweren Rucksack ermüdete sie allerdings schnell und wurde rasch wieder eingeholt.
    Flüsse wechselten, Felder begleiteten ihren Weg, auf denen allerhand Menschen arbeiteten. Abgesehen von Onyx, ging keiner der Gruppe einem ernsten Handwerk nach. Ferda diente als Orakel dem Allgemeinwohl und heilte mit ihren Kräften allerlei Gebrechen. Cloud diente zuvor in der Armee von Nigrum, als einfacher Rekrut.
    - Zum leichteren Unterscheiden, meine Lieben: Nigrum war die Heimat der Dunkelelben, die den Grünwald bewohnten, nicht zu verwechseln mit den Hochelben, die einen Berg inmitten von Aona ihr eigen nannten, aber die anderen lernt ihr auch noch kennen … arrogantes Pack
    Seinen Rang zum Hauptmann wollte Cloud durch diese Wanderschaft erreichen, dann, wenn Menschen, Elben und Drachen von seinen großen Heldentaten erzählten. So wie sein Vater und dessen Vater vor ihm.
    Onyx hingegen war genügsam. Er träumte bloß von seiner eigenen Schmiede, deren Eröffnung er um ein Jahr verschieben musste.
    Daher ließ seine Laune auch zu wünschen übrig, wobei man den Unterschied bei ihm ohnehin nie erkannte.
    Was er zu wenig besaß, bekam seine jüngere Schwester doppelt ab. Sie hielt so gut wie nie ihre Klappe und wurde schnell aufbrausend. Auch wenn man sie nicht sah, man hörte sie.
    Die drei wuchsen zusammen auf, teilten oft ihre Freizeit miteinander, aber konnten unterschiedlicher nicht sein.

    Während also die drei auf den Weg zur besagten Schenke waren, spielte sich hoch oben im Norden, im Götterberg, etwas vollkommen anderes ab. Levia saß in ihrem Obsidianthron und starrte in ihre Weltenschale.
    Dabei tippten ihre langen Fingernägel nervös auf dessen Armlehne. Sie beherbergte die Tiefen des Berges, lebte in ihrer alles geliebten Dunkelheit, obwohl sie eher ein sonniges Gemüt besaß. Ihre Gesinnung war verschroben rechtschaffen, auch wenn man es bei ihr weniger annahm, aber ohne Chaos gab es immerhin keine Ordnung. Aus Chaos wuchs immer etwas Neues, so wie die Schlachten der Vergangenheit, die Helden der Zukunft hervorbrachten.
    „Lefistos?“, schrie sie laut ihren goblinartigen Gehilfen zu sich.
    „J-Ja, meine Herr- und Meisterin?“, lispelte der grüne, bucklige Gnom und trat um ihren Thorn herum.
    „Was siehst du in meiner Schale?“, fragte sie und warf ihre langen blonden Haare nach hinten, ehe sie sich erhaben zurücklehnte.
    Lefistos sah unsicher nach und schaute sie erstaunt an.
    „D-Die Wanderschaft hat begonnen?“
    Ein zartes Lächeln schmückte Levias hübsches Gesicht.
    „Was planst du nun wieder? Ich meine ... Welch großartigen Plan schmiedet meine Meisterin gerade?“
    „O, Lefistos“, setzte sie an und stand auf. „Die Zeit ist reif, für den letzten Schlag gegen meine Brüder und Schwestern. Diese Generation wird meine Schmach beenden.“
    „Seid Ihr Euch sicher?“
    Levia zog ihr schwarzes Kleid nach, welches im Dunklen funkelte wie der nächtliche Sternenhimmel und fuhr zu Lefistos um.
    „Sie sind stark genug! Vor allem in der zukünftigen Kombination.“
    Lefistos verzog skeptisch sein Gesicht.
    „Entschuldigt, wenn ich mir eine Meinung anmaße, aber nur zwei der drei kämpfen. Ihr kennt doch des Steinmannes kleines Problem.“
    Levia blickte Lefistos wütend an und stolzierte wieder auf ihren Thron zu. Sie schwang ihre Schleppe beiseite und setzte sich.
    „Er kämpft noch nicht, Lefistos. Aber für was trägt er sonst seinen Sichelhammer mit sich, wenn er nicht insgeheim weiß, dass er es irgendwann muss.“
    „Ihr habt doch bereits wieder einen Plan“, lispelte Lefistos und Levia grinste in die Schüssel … ich meine Schale, worin Onyx emotionsloses Gesicht auftauchte.
    „Nein, keinen Plan, nur eine Begegnung ...“, lechzte sie leise dabei und fuhr mit ihrem Zeigefinger durch das heilige Wasser.

  • Huiuiui 8o Das kann ja nur in einem kompletten Chaos enden
    Deine protas sine einfach spitze, einfach alle so wunderbar unteschiedlich und ungewöhnlich :thumbsup:
    Und diese Levia ... die führt doch nichts gutes im schilde, oder?
    Und ihr Diener Lefistos ist so ein rischtig schöner schleimiger unterwürfiger Gnom :rolleyes:
    Alles so, wie es sein muss :thumbsup:

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    Es war wahr, Onyx kämpfte nie. Dabei schindete seine Waffe überall Eindruck. Der Hammer mit dem langen Stil, besaß vorne eine zusätzliche sichelförmige Klinge, die bei einem Rundumschlag tiefe Wunden hinterlassen konnte. Cloud kämpfte hingegen immerzu mit einem verzierten Langwert, einem Schild und beherrschte die Magie des Feuers, wo im Gegensatz sein Cousin seinem Namen alle Ehre machte. Onyx benahm sich nicht nur wie ein Stein, er konnte auch dessen Gestalt annehmen. Wurde es ihm zu bunt, dann verwandelte er sich in eine Statue – meist in irgendeiner stillen Ecke zu finden.
    Diese elementaren Kräfte bekamen sie von Seiten der Dunkelelben vererbt.
    Feuer stand für die Flammen, die sein Beherrscher im Herzen trug, für die Leidenschaft im Ganzen. Stein stellte die Standhaftigkeit dar, die Verbundenheit zur Heimat und den Halt, den jeder braucht. Ihr gemeinsamer Großvater wendete die Elemente als erster Dunkelelb an und beherrschte alle vier. Levia schenkte sie ihm, damit er für die damalige Schlacht, und dem Kampf gegen seinen eigenen wahnsinnig gewordenen Vater, bestehen konnte.
    - Immer diese größenwahnsinnigen Hauptmänner, die ja alles nur zum Wohle ihres Volkes tun. In den Kriegslehren sollte man auch so etwas behandeln, vielleicht mit einem Ratgeber: Kriegskunst ohne Wahnsinn – der rechte Pfad zum Führen. -
    Warum hab ich gerade das Gefühl, das klang irgendwie falsch?


    „Wie weit ist es denn noch?“, stöhnte Ferda in der senkenden Sonne, der sie ohne Wald schutzlos ausgesetzt war.
    Müde ließ sie ihre Schultern hängen und trottete hinter ihrem Bruder und Cousin her.
    „Onyx? Wie sieht es mit einer Pause aus?“, wandte sich Cloud fragend an ihn, und dieser zuckte nur mit seinen Schultern.
    „Alles klar, Onyx ist auch für eine Rast“, rief Cloud nach hinten. Ferdas Gesichtsausdruck erhellte sich und fast schon euphorisch ließ sie ihren Rucksack fallen.
    Neben ihnen verlief ein kleiner Bach, in dessen kühles Wasser sie umgehend ihre geplagten Füße hielt.
    „Man man, Onyx. Wenn du noch gesprächiger wärst, dann könnte man meinen, du hältst nie die Klappe“, sprach Cloud sarkastisch und versuchte ihm wenigstens ein paar Worte zu entlocken, aber vergebens. Onyx setzte sich an den Straßenrand und wandelte sich in Stein.
    „Schon verstanden“, rieb sich Cloud seine verschwitzte Stirn und nahm neben Ferda Platz.
    „Ja, ich werde schon immer gefragt, ob er zu seiner riesigen Gestalt eine hohe Fistelstimme besitzen würde, weshalb er nichts sagt. Ganz ehrlich? Ich weiß schon selbst nicht mehr wie er klingt“, antwortete Ferda amüsiert, blickte aber nachdenklich zu ihrem Bruder.
    „Er ist eben der ruhige Typ“, fügte sie leise hinzu und Cloud warf sich rücklings ins trockene Gras.
    „Der ist nicht ruhig, der ist scheintot.“
    „Jetzt wirst du aber gemein. Dein Onkel sagt immer, es gibt zwei Arten von Personen, einmal die, die viel reden, aber nichts damit sagen und die, die selten ein Wort sprechen, aber damit viel zum Ausdruck bringen. Ich denke, genauso verhält es sich bei ihm.“
    „Er schwingt ja nicht mal seinen Hammer.“
    „Einem Kampf aus dem Weg zu gehen, ist manchmal auch eine Art Weisheit.“
    „Noch so´n Spruch, Kieferbruch!“, antwortete Cloud seiner Cousine, die auf alles eine Antwort hatte.
    „Sehr poetisch.“
    „Kannst du nicht zumindest sehen, was er denkt?“
    Ferda schüttelte ihren Kopf.
    „Leider nein. Er trägt neuerdings das Amulett des Neumondes. Unser Vater gab es ihm, damit er vor meinen Kräften geschützt ist. Außerdem wurde mir beigebracht, meine Kräfte nicht sinnlos auszunutzen. Die Gedanken anderer sind oft verwirrend für mich und meist nur zusammenhangslose Fetzen. Außer bei dir, da sind sie recht deutlich.“
    „A-Ach ja?“, stotterte Cloud mit rot anschwellendem Kopf.
    „Ja!“, antwortete Ferda trocken.
    Nervös fuhr sich Cloud durch seine braunen kurzen Haare und druckste um den heißen Brei – Tipp: Brei trifft es schon ziemlich gut.
    „Woran denke ich denn meistens?“
    „Ich bin zu sehr Dame, um solche Dinge auch nur in den Mund zu nehmen.“
    „Jetzt übertreibst du aber.“
    „Nein, du bist pervers. Pervers. Und. Krank.“
    „Zieh´du mal mit hundert Kerlen durch das Land und versuche, nach deiner Rückkehr, nicht jedem Rockzipfel nachzusehen“, rechtfertigte sich Cloud lautstark.
    „Eigentlich meinte ich deine Essensgewohnheiten. Hirse und Fischinnereien, das ist krank. Aber danke für den tiefen Einblick in deinen Verstand.“
    Ferda stand wieder auf, mit einem sichtlich breitem Grinsen und lief zu ihrem Bruder.
    Sie sah sich dessen Steingestalt an und klopfte gegen seine Stirn.
    „So, wir können weiter“, sprach sie und holte ihren Rucksack.
    Bis zum Abend wollten sie die Schenke erreicht haben, deshalb hielten sie die Pausen kurz.
    Onyx nahm wieder seine normale Gestalt an und richtete sich auf. Cloud schritt an ihm vorbei und zeigte erbost auf den sanften Riesen.
    „Deine Schwester bringe ich irgendwann nochmal um“, fluchte er und lief beleidigt weiter.
    Onyx sprach nichts, weil er nichts zu sagen hatte. Denn, wenn seine donnernde Stimme erklang, wurde er jedes mal gefürchtet. Auch wenn sein Alter gerade zwanzig Winter zählte, besaß er eine Stimme, die Berge versetzen konnte. Unter seinem Kriegsgebrüll brachen Mauern ein und Metall erzitterte. Sie wirkte ansonsten nur recht tief, aber er verlor in der Vergangenheit öfters einmal die Beherrschung und musste mit den bitteren Konsequenzen leben. Deshalb nahm er sich selbst gefangen und sperrte jede Emotion in sich ein.
    Ferda wusste das, aber sprach nicht darüber … mit niemanden. Es gab Grenzen, auch zwischen Geschwistern.
    Auf Clouds drohenden Worte reagierte er deshalb nur mit dem müden Verdrehen seiner Augen und schlug seinem Cousin leicht gegen den Hinterkopf.

  • @10

    - Zum leichteren unterscheiden, meine Lieben:


    groß

    Ich meine,... Welch großartigen Plan schmiedet meine Meisterin gerade?“


    hier das Komma weg

    „Ihr habt doch bereits wieder einen Plan.“, lispelte Lefistos und Levia grinste in die Schüssel


    und hier den Punkt weg

    Ein recht skuriller Haufen, die drei. Sehr passend gewählt für Humoristic-Fantasy :thumbsup:
    Von Onyx hab ich ja schon gehört, aber seine Beschreibungen sind klasse. Setzt sich einfach hin un verwandelt sich in eine Statue. Damit kann er sich - um Kämpfen aus dem Weg zu gehen - irgendwann mal in ein Kriegerdenkmal verwandeln :rofl: Auch die Elemente passen wie Faust aufs Auge. Aber dass gerade das Orakel eine Plaudertasche ist ... ^^ sie hat eben viel zu sagen :D

    • Offizieller Beitrag

    Der Weg zog sich in die Länge, denn ohne Unterhaltungen, vergingen die Sekunden wesentlich langsamer.
    Seit Stunden waren sie unterwegs, wurden müde und hinter jeder Biegung hofften sie, die Schenke endlich zu entdecken – jeder, der schon mal gewandert ist, weiß was ich meine.
    Doch irgendwann war es geschafft. Auf einer einsamen Straße entdeckten sie ihr Tagesziel. Musik drang aus den geöffneten Fenstern und das Grölen der Männer konnte man schon im Wald davor vernehmen.
    Der Himmel hatte sich bereits über ihnen verdunkelt, aber die Kerzen und Lampen im Haus, beleuchteten den Weg.
    Kurz bevor sie eintraten, machte Onyx noch einmal kehrt und ließ die anderen beiden allein.
    Clouds Neugierde aber, seinen Vetter Daig nach fünf Wintern wiederzusehen, drang ihn dazu, die Tür voreilig zu öffnen.
    Die Neugier ist der Katze Tod.
    Die Musik wurde schlagartig lauter. Geigen, Pauken und Föten spielten in dem Raum und begleitet wurde die Musik vom Gesang einer jungen Frau, die von Tisch zu Tisch sprang.
    Sie drehte sich im Kreis und ihr schulterfreies Kleid, dessen Ärmel schräg über ihre Oberarme verliefen, flatterte zu ihren wilden Bewegungen. Sie schien damit den ganzen Saal zu erfüllen und ließ sich nicht von den Neuankömmlingen stören.
    Die Männer lagen ihr förmlich zu Füßen – war auf einem Tisch tanzend auch nicht schwer, will ich meinen.
    Ihr Lied handelte von dem großen Meer und wie schon viele Seefahrer und Piraten ihren Tod in den Wellen fanden, bei dem Versuch, den Ozean zu überqueren.
    Ferda sah sich verwirrt um, aber sie konnte Daig nirgendwo entdeckten. Normalerweise hätte er herausstechen müssen wie ein Kaktus im Blumenbeet.
    „Sicher, dass das die richtige Schenke ist?“, fragte sie und sah noch einmal draußen auf das Schild. - Zur alten Jungfer – Es war die Richtige.
    „Ist mir einerlei. Muss mich setzen! Muss ihr all mein Gold geben!“, murmelte Cloud benommen und wankte in die Schenke hinein.
    „Moment mal“, protestierte Ferda und hielt ihn am Ärmel fest.
    „Du gibst niemanden irgendetwas! Wo ist überhaupt mein Bruder?“
    „Der lässt sicherlich Kieselsteine. Muss. Mich. Setzten ...“
    Ferda konnte nicht verstehen, was da vor sich ging. Mit all ihrer Kraft zerrte sie an Cloud, der hypnotisch auf einen freien Platz zulief.
    „Jetzt reiß´dich mal etwas zusammen, Cloud!“, murmelte Ferda mit zusammengebissenen Zähnen, als sie plötzlich etwas entdeckte. Zwischen dem Gesang und Tanz der brünetten jungen Frau, huschte etwas unter den Tischen und Stühlen vorbei.
    „Daig?“, brüllte Ferda und ließ Cloud los. Umgehend kniete sie sich hin und kroch ebenfalls auf dem Boden herum.
    Sie beobachtete ihren Vetter dabei, wie er lose Goldstücke vom Boden aufsammelte, die von den Männern großzügig herumgeworfen wurden.
    Der einssiebzig große und schlanke Halbdrache hatte dabei leichtes Spiel. Durch seine wendige Figur, bemerkte ihn kaum jemand. Ferda musste sich währenddessen in Acht nehmen, denn die Stühle und Tische wurden von den Männern hin und her bewegt. Beinahe gerieten ihre Finger unter ein Stuhlbein.
    Daig machte unter einem etwas entfernten Tisch halt und hockte sich hin. Geradezu fasziniert streichelte er eine überaus große Goldmünze.
    „Meine Lieblinge, meine Schätze ...“, sprach er dabei leise und steckte alles in einen Beutel, der an seiner Hüfte hing. - Drachen haben da so ein kleines Problem mit Glitzerkram.
    „Dieser Gauner“, zischte Ferda und fasste ihm an seine Schulter. Erschrocken fuhr Daig um und sah sie an.
    „Wah … Ferda? Was sucht ihr denn schon hier?“
    „Hm, keine Ahnung Daig. Wollten wir uns hier nicht treffen?“
    „Ja, aber ihr seid ja schon da“, brüllte er.
    „Stören wir etwa?“
    Die Musik klang aus und erst jetzt entdeckte sie die kleinen Grasbüschel in seinen Ohren, die er sich nun getraute herauszunehmen.
    „Komm mit, ich will dich jemanden vorstellen“, antwortete Daig und kroch mit Ferda unter den Tischen hervor.
    Die junge Frau sprang vom Tisch und erspähte Daig mit seiner Cousine.

  • oha also für mich richt diese Frau auf dem Tisch aber ganz schön nach Sirene... Wie die Maänner da so halb auf den tischen liegen und sie drüber hinweg hüpft und untendrunter ein glitzer-süchtiger Drache ... Wunderbar :rofl:
    Und Onyx? Ich wette, in seiner verschwiegenen Weisheit hat er das alles schon vorher gewusst und ist deshalb gegangen, aber wir werden ja sehen. 8o
    Und da ist also auch der letzte Cousin. Ich freue mich schon darauf ihn näher kennen zu lernen :thumbsup:

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  • Oha, werden da etwa Männer betört, ihr Geld an die Tänzerin zu verlieren? :D Und ist Daig da nicht so ganz unschuldig dran? Jaja, der liebe Glitzerkram ^^

  • Himmel, ist man mal einen Tag net da, schon verpasst man 3 Teile :pinch:

    Abgesehen von der brünetten Dame (bei der ich auch sofort auf Sirene tippen würde) und der Elster- ääääääh dem Drachen, muss ich sagen, dass Onyx immer interessanter wird. Du gibst ihm in dem einen Stück mit der Pause eine unglaubliche Tiefe, ich bin total fasziniert (also- davon, wie du das machst und auch von Onyx an sich ^^ ) Ich habe i-wie das Bedürfnis, ihn zu knuddeln, und ausserdem möchte ich ihn im Kampf sehen *nach Blut lechz*

    Schätze, ich hab meinen Liebling gefunden :rolleyes:

    Oh, und Levia finde ich auch ganz toll *.* wobei sie auf mich jetzt nicht böse oder hinterhältig oder so wirkt :) aber mal sehen, über wie viele Leichen sie geht, um ihr Ziel zu erreichen. Vielleicht mag ich sie ja doch net ^^


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    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    Klimbim: Onyx ist auch mein Liebling, das mit dem Kämpfen dauert aber noch ein bissi ;)
    UUUUUND Mit "Sirene" liegt ihr alle eigentlich Gold richtig, nur etwas anders verpackt, als sonst :D

    „Reicht das aus?“, fragte sie, während die Männer lautstark nach einem weiteren Lied verlangten, was sie aber wiederholt verneinte.
    „Ja, ich denke, damit haben wir erstmal genug“, erwiderte Daig.
    „Was macht ihr beiden hier?“, wandte Ferda ein, als auch Cloud mit ausgestreckten Händen, gefüllt mit Goldmünzen, auf sie zukam.
    „Hier, die möchte ich dir schenken“, murmelte er immer noch hypnotisiert und bekam geradewegs von Ferda eine Ohrfeige.
    „Mach dich nicht lächerlich!“, keifte sie und Cloud erwachte urplötzlich aus seiner Trance.
    „Was? Wer? Moment mal ...“
    „O wie unhöflich“, unterbrach Daig die beiden. „Das ist Lola, die Freundin, von der ich schrieb.“
    „Dachte ich mir schon“, flüsterte Ferda und streckte ihr skeptisch ihre Hand entgegen.
    „Freut mich euch alle kennenzulernen“, antwortete die junge Frau freudig und erwiderte Ferdas Gruß mit einem zarten Händeschütteln.
    „Kann mir einer mal sagen, was hier los ist?“, fragte Cloud und steckte schnell wieder seine Münzen weg.
    „Daig meinte, wir könnten auf der Reise etwas mehr Gold gebrauchen und mein Talent wäre dazu mehr als geeignet. Wenn ich schon keine große Kriegerin bin, kann ich so meinen Beitrag leisten.“
    „Talent, ja?“, moserte Ferda und sah Lola tief in die Augen, als ihr plötzlich der Schreck ins Gesicht geschrieben stand.
    „D-D-Du bist eine Wassernymphe ...“, stotterte das junge Orakel, nachdem sie die Gedanken von Lola durchforstet hatte.
    „Ja. Ist das nicht klasse? Sie singt ein paar Takte und schon macht jeder Mann was sie will!“
    Ferda schnappte sich Daig am Kragen.
    „Bist du von allen guten Drachen verlassen? Du bringst eine Wassernymphe mit? Nichts für ungut, Lola ...“
    „Schon gut, ich bin es gewohnt!“
    „Eine Wassernymphe, Daig?“, schimpfte sie weiter.
    „Sie ist mit mir in Kolhar aufgewachsen, wo ist denn das Problem?“,
    „Das Wassernymphen normalerweise männerfressende, frauenmordende Wesen sind, die ihre Opfer in die Tiefen der See zerren“, klärte das Orakel alle lautstark auf, außer Lola selbst, die wusste ja was Wassernymphen sind.
    „Ja, ja, da ist was dran“, bestätigte Cloud von der Seite.
    „Heißt das, ihr wollt sie nicht mitnehmen, nur weil sie zufällig eine Wassernymphe ist?“, knurrte Daig.
    Cloud und Ferda sahen sich gegenseitig an.
    „Hm, keine Ahnung. Wir sollten auf Onyx warten und dann gemeinsam eine Entscheidung fällen“, beschloss Ferda und hielt nach ihrem Bruder Ausschau.
    „Wo ist der überhaupt? Ich hab von euch so viel Gutes erzählt, dass es mir schon peinlich ist, dass ihr so reagiert“, sagte Daig und setzte sich an einen freien Tisch, der direkt hinter ihm stand.
    „Lass nur Daig, es ist in Ordnung. Ich weiß ja, dass meine Schwestern im Ozean und in den Flüssen nicht gerade die nettesten Kreaturen sind, denen man begegnen kann.“
    „Du musst aber Onyx kennenlernen, dieser Kerl ist echt lustig. Er hat mal eine ganze Scheune zerlegt und das nur mit einem einzigen Brüller, weil wir ihm sein Mittagsessen weggenommen hatten. Und als Kinder ...“
    „Ja … also ganz so ist er nicht mehr. Das liegt schon ein paar Winter zurück“, gestand Ferda und rieb sich peinlich berührt die Stirn.
    „Nun gut“, überlegte Daig, „Aber er hat es echt drauf, der kleine Kerl.“
    Cloud fing an zu schwitzen.
    „Ja, und was das klein angeht ...“

    Während Cloud versuchte zu erklären, dass sich in den fünf Wintern einiges verändert hatte, sah Levia der kleinen Gruppe zu und wartete auf den richtigen Moment.
    Sie blickte voller Vorfreude in ihre Schale, als Lefistos neben ihr auftauchte.
    „Euer Bruder weiß ebenfalls, dass die Wanderung begonnen hat“, sprach der kleine Spion unterwürfig und verneigte sich vor seiner Herrin.
    „Und weiter?“
    „Er ist nicht sehr begeistert darüber, dass Ihr Euch wieder in deren Leben einmischt. Vor allem jetzt, da eine seiner Kreaturen mit im Bunde ist.“
    „Ich weiß, Lefistos. Deshalb wird es ja so interessant. Um meinen Bruder zu besiegen, brauche ich sie. Keiner der anderen kann, ohne ihre Hilfe, in sein Reich eindringen.“
    „Ihr versteht nicht. Diese Nymphe ist nicht bloß eine Schwester des Meeres, sie ist ein Kind Ahtors.“
    Levias Gesichtsausdruck wurde fahl.
    „Sie ist was?“, hakte sie erschrocken nach.
    „Ehm äh … so wie ich hörte, ist sie ein Kind … Ahtors.“
    „Wie soll das möglich sein? Ihr Vater ist doch Schmied und ihre Mutter bereits tot? Oder warte … ihre Mutter war die ...“
    „War die Tochter von Ahtor und einer seiner Wassernymphen gewesen, ja“, unterbrach sie der kleine froschgesichtige Diener und starrte auf den Fußboden vor sich.
    Levia fing an an ihren Fingern nachzuzählen und blickte verwirrt in die Schale.
    „Dann ist sie zu einem viertel Meeresgöttin und zudem noch meine Großnichte, ach herje. Was mache ich denn jetzt?“
    „Mit Eurem Plan fortfahren, vielleicht?“
    Lefistos sah fragend zu ihr auf.
    Levias Blick trübte sich plötzlich, was dem kleinen Gnom nicht verborgen blieb. Wehmut befiel ihr Herz und nachdenklich umfasste sie die Schale, in der sie Lola fokussierte.
    Die Kinder und Kindeskinder der Götter taten ihr stets leid. Wurden sie doch immer zu Werkzeugen ihrer Väter und Mütter.
    „Eigentlich hatte ich das alles ganz anders geplant, aber nun lässt mir diese Tatsache keine andere Wahl.“
    „Herrin?“
    „Ahtor wird sie holen, wenn sie in die Nähe des Meeres kommt. Er wird nicht eher ruhen, bis sie zu seinen Soldatinnen gehört, um meine über alles geschätzte Lieblingssippe zu vernichten. Es tut mir leid, Lola. Somit benutze ich den Fluch der Wassernymphen gegen dich, aber glaube mir, es ist zu deinem Schutz“, flüsterte die Göttin des Chaos und rupfte sich ein Haar aus.
    .

  • Ohoh, mir gefällt garnicht, das Levia ihre Finger da im Spiel hat. Scheinbar hat sie auch eine nette Seite, die zur Familie hätlt, aber irgendwie überwiegt die Chaos-Göttin in ihr.
    Aber ich finde Lola wirklich klasse :D
    :thumbsup: dafür, dass sie zu ihrer Identität und ihren ... Talenten ... steht.
    Ich hoffe du beeilst dich mit dem Weiterschreiben ^^

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • „Was?Wer? Moment mal ...“


    Da fehlt ein Leerzeichen nach dem ersten Fragewort

    „Nun gut.“, überlegte Daig, „Aber er hat es echt drauf, der kleine Kerl.“


    Da muss der Punkt weg

    Vor allem jetzt, da eines seiner Kreaturen mit im Bunde ist.“


    eine

    Hach, diese Götter immer. Dass die sich nicht einfach mal raushalten oder anständig untereinander kloppen können, anstatt das durch Sterbliche zu tun. Da scheint irgendwie eine alte Fehde zwischen Levia und ihren Bruder ausgetragen zu werden, die nun die einzelnen "Spielfiguren" auszutragen haben.