Hallo Kisa, vielen Dank für deine Kommentare und Korrekturen. Das mit den Schreibereien von Matthias, die kursiv oder in einer anderen Schrift geschrieben sein sollten, hatte ich von vorneherein so gemacht, das ist bei dir nur verloren gegangen, weil du es vor der Korrektur in deinen Spoiler kopiert hast. Aber das ist dir offenbar schon selbst aufgefallen.
Zu deinem letzten Kommentar: Ja, da hast du mich wohl erwischt. Einen wirklich logischen Grund dafür, dass Maja Karim und Jinna hier hilft, aber gleichzeitig etwas ganz anderes will, gibt es eigentlich nicht. Was das mit dem Traum angeht: Maja weiß eigentlich, dass es kein Traum ist, doch tief drinnen will sie es an dieser Stelle nicht akzeptieren.
Aber ich kann verstehen, wenn diese ganzen "Unentschlossenheiten", wie du sie nennst, den Leser verwirren. Maja handelt hier etwas irrational, aber ich erkläre es so, dass sie von der Situation einfach völlig überfordert ist. Außerdem hat sie ein paar hitzköpige, übereilte Entscheidungen getroffen und jetzt kann und will sie nicht mehr zurück. Sie mag und vertraut Karim und Jinna, wenn sie sie jetzt verlassen würde, hätte sie niemanden mehr. Aber es ist nicht immer ganz schlüssig, da hast du recht. Zu Majas Gefühlschaos kommt auch noch eine Komponente, von der man erst später erfährt, da bist du noch nicht ganz angekommen, obwohl ich nicht sicher bin, ob das richtig rüberkommt.
Ob ich mir mit der Figur nicht einig war, was sie machen sollte und warum? Das ist echt schwer zu beantworten.
Ich habe immer recht spontan entschieden, was Maja als nächstes tut und ihre Gefühle der jeweiligen Situation angepasst. Und zwar so wie sie mir authentisch erschienen.
Schwierig war es vor allem weil ich die Geschichte mehrmals massiv überarbeitet habe und oft Dinge hinzugekommen sind. Die aktuelle Version hier ist vermutlich um einiges plausibler und konsequenter, als die erste, aber es war nicht möglich, alles auszubügeln, was mir nicht logisch vorkam.
In den ersten Versionen war Maja beispielsweise noch streitsüchtiger als in dem, was du jetzt liest. Ich glaube, ich selbst hätte mich damals gerne mehr mit anderen gestritten, war aber ein Mensch, der im passenden Moment nie die richtigen Worte gefunden hat und auch Angst vor den Konsequenzen hatte, weshalb ich eigentlich alles eingesteckt habe. Mit Maja habe ich mir einen Charakter geschaffen, der die Dinge nicht so hinnimmt und sich beschwert. Obwohl sie es natürlich umsonst tut, denn in ihrer Situation hilft Streiten nicht viel. Ein bisschen Diplomatie täte ihr ganz gut.
Später in der Geschichte ist mir aufgefallen, dass Maja sicher Heimweh haben muss. In den Überarbeitungen habe ich das dann auch in den Anfang der Geschichte eingefügt. Und so ist eine Schicht nach der anderen darauf gekommen. Kann sein, dass es manchmal verwirrend ist und ich gebe zu, dass meine Geschichte nicht perfekt ist.
Ansonsten muss ich noch sagen, dass ich Majas Gefühle realistisch halten wollte. Ich hab damals viele Bücher gelesen, in denen der Protagonist in eine andere Welt gerät und damit prima zurecht kommt. Sie scheinen ihr Zuhause fast zu vergessen und wissen scheinbar immer genau, was sie tun wollen und was nicht. Ich hab versucht, mich in diese Situation hineinzuversetzen und dachte, dass ich ziemlich verwirrt wäre. Vielleicht habe ich es übertrieben und Maja ist ein bisschen gestört.
Aber eigentlich muss ich auch sagen, dass ich Maja als Charakter eigentlich ziemlich gut kenne. Ich weiß, was sie in welchen Situationen tun würde. Also auch wenn es manchmal etwas durcheinander wirkt, versuche ich doch, eine gewisse Richtung beizubehalten.
Ein letzter Punkt noch: Es ist gar nicht so einfach, die Entscheidungen, die ein Charakter in einer Situation treffen würde, und die Richtung, in die die Geschichte gehen soll, unter einen Hut zu bringen. Ich denke, jeder Autor, der die grobe Richtung seiner Geschichten im Voraus kennt, kann ein Lied davon singen. Mittlerweile bin ich etwas besser darin, aber in dieser Geschichte brauchte ich noch etwas Übung, die beiden Dinge aufeinander abzustimmen. Ich hoffe, du kannst mir die ein oder andere Ungereimtheit verzeihen.
Jetzt noch zu der Frage: Warum hilft sie Karim und Jinna. Diese Frage habe ich tatsächlich im ersten Band nicht beantwortet, sie mir später aber selbst gestellt. Und eine Lösung gefunden. Es wird auf jeden Fall noch mal angesprochen werden, mehrmals sogar und das nächste Mal sehr bald (sobald ich wieder zum posten komme). Deshalb finde ich es lustig, dass du die Frage jetzt stellst. Ob ich die Antwort auf die Frage jemals im Text schreiben werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Ich hoffe eigentlich, ihr kommt irgendwann selbst darauf.
So, das war ein sehr langer Text und der Inhalt war etwas wirr. Falls du bis hierhin gelesen hast, dann Hut ab. Hoffentlich habe ich dich nicht noch mehr verwirrt.
LG Dinteyra