Es gibt 112 Antworten in diesem Thema, welches 34.569 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Mai 2013 um 20:28) ist von Korus.

  • Lilithin Il'Iogliith hatte den Tempel hinter sich gelassen und befand sich nach einigen weiteren Schritten in einer kleinen Nebengasse. Nachdem sie sich hier sorgfältig umgeschaut hatte, öffnete sie den kleinen Beutel, der an einem dünnen Lederbändchen um ihren Hals hing. Kaum eine Sekunde später schwirrte ein kleiner Lichtgeist heraus und wuchs zu einer stattlichen Größe heran. Die Dunkelelfe fand es immer wieder faszinierend, wie sich solch ein kleines Lichtchen in eine humane Gestalt bringen konnte. Magie halt. Sie würde diese wohl nie begreifen.

    Die humane Gestalt des Lichtchens formte sich. Sie bekam ein Gesicht, spitze Ohren, muskulöse Arme und Beine. Durch die stetig-wabernden Strahlen des Lichtes war es unmöglich Kleidungsformen auszumachen, aber der Schwerpunkt lag auf dem gesicht der Lichtgestalt. Die Gesichtszüge nahmen die eines Dunkelelfen an, der Thain zum verwechseln ähnlich sah. Das markante Kinn und die runde Augenpartie gehörten zu den Merkmalen ihrer Familie, aber keiner sah ihr so gleich, wie ihr jüngerer Bruder Sorothin. Jedesmal, wenn sie sah, wie der Feu die Gestalt ihres Bruders annahm, wurde ihr schwer ums Herz. Sieh hatte vor einigen Monaten erfahren, dass er sich für ihre Flucht aus Viphaisri geopfert und so ihrer Clanherrin, ihrer Mutter und der angeheuerten Suchmagierin den Weg abgeschnitten hatte.
    Als die Transformation abgeschlossen war, lächtelte Soro seine Schwester an und sie erwiederte es offen.
    Seit sie dem Geist den Namen ihres Bruders gegeben hatte war die Seele des Dunkelelfen ein Teil des Lichtgeistes.
    "Es ist schön Euch zu sehen, Schwester!", sagte Sothin, legte den Arm quer über den Bauch und verbeugte sich tief. Bis zuletzt war er ganz und gar ein Mann der dunkelelfischen Gesellschaft gewesen. Unterwürfig und die Frauen seiner Familie verehrend. Auch jetzt war es noch ein wesentlicher Bestandteil seines Charakters.

    "Ich freue mich ebenfalls dich zu sehen, Bruder! Brign mich bitte in mein Haus zurück und sorge dann dafür, dass Joss ebenfalls dorthin kommt."
    "Es wird mir eine Freude sein Euch zu helfen, Schwester."
    Wieder eine Verbeugung von Sorothin und innerhalb der nächsten Sekunde stand Lilithin in ihrem Haus. Soro war nicht anwesend.

    Solange Joss noch nicht mit dem Geist zurück war, würde sie sich daran machen ihre Habseeligkeiten zusammenzupacken.

    Joss würde die Aufgabe zufallen, ihnen Pferde zu besorgen...

  • Nachdem Cal wieder zu sich kam, bemerkte er, daß der Junge weg war. Er wußte, daß Aot in Gefahr war und auch Lyria, so beschloß er zurück nach Kristall Cove zu gehen. Besonders da er König Sorons Grausamkeit kannte, schließlich hatte er lange genug bei ihm gelebt und er wußte auch, daß dessen Sohn Saran, noch grausamer war. So begab er sich auch sogleich auf den Rückweg.

  • Als die Dunkelelfe soweit alles fertig in den Satteltaschen verstaut hatte, tauchte auch schon Joss mit dem Geist Sorothin plötzlich vor ihr auf.
    Als der Junge die gepackten Taschen und die Elfe in ihrem Reiseoutfit sah, ahnte er das irgendwas los sein musste. Noch bevor er fragen konnte, schnappte sich Lilithin ihren dünnen armlangen Umhang, der ihre wahre Identität durch die tief ins Gesicht gezogene Kapuze verschleiern konnte. Während sie diesen überzog, erklärte sie dem Jungen, dass er sein Zeug zusammenpacken und alles Überflüssige dalassen solle.
    "Wenn ich wieder da bin bist du fertig!", fügte sie noch hinzu und verschwand dann durch die Tür nach draußen.

    Auch wenn es mitten in der Nacht war musste die Dunkelelfe unbedingt Pferde organisieren. Ideal wären natürlich drei oder vier, aber zwei würden auch für den Anfang reichen. Eine mögliche Chance in den meisten Städten waren natürlich die Gasthäuser, wo Reisende unterkamen. Aber Lilithin wusste schon, dass hier selten Reisende mit Pferden ankamen und wenn dann waren es Schindmähren, die nicht schneller trabten, als sie locker rennen konnte. Aber es gab ja noch ein Örtchen, wo es Pferde zu holen gab.

    Sie wählte aber den eher unkonventionellen Weg dorthin. Es musste ja niemand bemerken, wo sie hinwollte. An einer Hausecke bekam sie ihre Chance auf die flachen Dächer des Viertels zu gelangen und diese nutzte sie auch dementsprechend. Kaum oben begann sie sich einen Weg zu suchen, achtete auf lose Dachschindeln, sprang über die Kluften, die Straßen durch diesen "Weg" brachen und genoss es, wie der Wind um ihre Nase wehte. Der Mond war nur halb zu sehen, also würde er sie bei einem Sprung schon mal nicht ganz so deutlich von schwarzen Himmel abheben. In einiger Entfernung konnte sie schon ihr Ziel erkennen.
    Sie grinste.
    Es gab da zudem noch eine kleine Rechnung zu begleichen, die sich die Dunkelelfe nicht entgehen lassen wollte...

  • Julius I. faltete die Hände ineinander. Sein Diener Wodon trat neben ihn und sog die Luft ein. Er hatte die Zügel von zwei ausdauernden Pferden in der Hand.
    "Ist alles nach Plan verlaufen, mein Herr?", fragte der gewissenhafte Leibwächter und reichte seinem König einen der Zügel.
    Julius I. lächelte nur mit einem leichten Anflug von Boshaftigkeit.
    "Der Hohepriester war sehr überrascht, als ich es tat. Hier werden sich demnächst einige Dinge ändern."
    Wodon schwieg eine Weile, bevor er etwas erwiderte.
    "Wie viel?"
    "Drei Opale, Wodon. Drei schwarze. Das ganze war sehr zufriedenstellend."
    "Und wohin gehen wir nun?"
    "Nach Kyr. Mir sind Gerüchte über eine interessante Kreatur zu Ohren gekommen."

  • Geralt war wütend.
    Diese dummen Banditen hatten es tatsächlich geschafft ihn zu verletzten.
    Er schaute sich seinen Oberarm an, an dem ein kleiner Schnitt zu sehen war. Ein bisschen Blut quoll hervor, aber es tat nicht weh.
    Geralt standen drei Banditen gegenüber, die ihn doof anglotzten. Anscheinend hatten sie es auch nicht geglaubt es zu schaffen ihn zu verletzten.
    Geralt grunzte wütend und packte sein Stahlschwert mit beiden Händen.
    Er holte noch kurz Luft, dann wirkte er einen Aard-Zauber auf den ersten Banditen. Er flog im hohen Bogen und mit Gekreische durch die Luft und prallte gegen eine Wand. Eins. Er sprang und landete dem zweiten auf den Schultern. Bevor dieser reagieren konnte, stach er mit dem Schwert nach unten. Es knirschte kurz und Blut sprudelte aus dem gespaltenem Kopf. Zwei. Behände platzierte er sich mit einer Luftrolle von dem umkippendem Leichnam vor den dritten Banditen. Er rieß erschrocken die Augen auf und fuchtelte wild mit dem Schwert herum. Geralt duckte sich unter dem ersten Schlag durch und versetzte dem Gauner einen Rempler mit der rechten Schulter.
    Der Bandit stolperte. Geralt nutzte den Schwung und zog das Schwert von oben nach unten. "Grrlb.", war das einzige das der Bandit hervorbrachte, als ihm die Gedärme aus dem aufgeschnittenem Bauch rutschten. Drei.
    Geralt hörte laute Rufe und Schritte. Schnell schnappte er sich den Beutel des Banditen und hechtete in eine Nebengasse.

    Einmal editiert, zuletzt von Thoran Wolfsfell (5. März 2013 um 18:20)

  • ~Über den Dächern der Stadt~

    Die Dunkelelfe hatte es nicht mehr weit bis zu dem Hauptgebäude der Soldaten. Etwas um die vier Gassenschluchten trennten sie von ihrem Ziel.
    Sie freute sich schon darauf, dem elenden Hauptmann nochmal unter die Augen treten zu können und ihm unter der Nase hinweg ein paar Pferde zu...

    Moment ma!, dachte sie in dem Augenblick, als sie eine weitere Gasse übersprang.
    Aus dem Augenwinkel hatte sie eine Ansammlung von Leuten ausgemacht und ahnte, dass es hier etwas zu beobachten gab.

    Mit einer nahezu lautlosen Bewegung legte sie sich flach auf das Dach und kroch zum Rand, um die Situation zu beobachten.
    Hier hatte sich doch tatsächlich ein ziemlich hochgewachsener Kerl mit weißen Haaren Ärger mit drei Kerlen eingefangen. Sogar eine Wunde am Arm hatte er schon.
    Mit ziemlicher Sicherheit stellte Lilithin recht bald durch den gewirkten zauber des Weißhaarigen fest, dass die schäbigen Drei keine Chance gegen diesen hatten.
    "Schon wieder eine Spruchschleuder...", kommentierte die Dunkelelfe flüsternd für sich selbst.

    Als der Kerl die Beine in die Hand nahm, machte sie sich auch wieder auf den Weg.

    Sie musste die Pferde besorgen und dann von hier verschwinden.
    Hier rennen mir zu viele dieser Zauberzungen herum...

  • Geralt stockte kurz. Sein Hexersinn sagte ihm, dass sich etwas auf dem Dach tat.
    Er überlegte kurz und rannte weiter die Gasse entlang.
    Hinter ihm sammelte sich schon eine große Gruppe von Banditen und Gaunern und konnten es kaum erwarten
    ihm die Fresse zu polieren.
    Geralt rutschte um eine Ecke und prallte fast gegen eine Mauer.

    Scheiße.

    Langsam drehte er sich um und sah in etwa ein dutzend gehässig grinsender Gesichter.

  • Schon nach dem ersten Schritt in Richtung des Soldatenhauptquartiers, blieb sie stehen, rollte mit den Augen und wendete sich wieder der Szenerie zu, um zu sehen, wie es weiterging.
    In der Ferne sah sie gerade noch, den Kerl um die Ecke flüchten, während eine größere Gruppe ihm dicht auf den Fersen folgte.
    Lilithin vermutete hinter der größeren Truppe wohl Kollegen der Leichen hier unter ihr.

    Die Elfe beschloss dem Mob zu folgen, um zu sehen, was dem Kerl wiederfahren würde...

  • Geralt überlegte kurz.
    Mindestens drei könnte ich auf einmal erldeigen, dann wirds allerdings knapp.

    "He Jungs. Macht ja nichts unüberlegtes. Ihr kennt mich nicht und wenn ihr es tätet, wärt ihr schon längst schreiend nach Hause gerannt."

    "Halts Maul. Du hast unsere Freunde getötet.", erwiderte ein hässlicher Fettsack aus er ersten Reihe.

    Du bist der Erste.

    "Zu meiner Verteidigung. Sie haben mich angegriffen."

    Langsam kamen die Banditen näher. Geralt hob das Schwert und dachte kurz nach.
    Ein Wintersturmtrank wäre jetzt sehr angebracht.

  • Genau wie zuvor robbte sie auf dem Bauch liegend näher an den Dachrand heran, um sich die Situation des Fremden anzusehen.
    Und die sah nicht gut aus. Für den Weißhaarigen wohlgemerkt.
    Die Kumpel der Getöteten waren nicht nur deutlich in der Überzahl, sondern wirkten auch noch sehr kampferprobt.

    Lilithin war neugierig, wie das Ganze vor ihrer nase nun beginnen würde. Die ersten Worte wurden ja schon mal gesprochen.
    Je nachdem, wie es ihr den Anschein machte würde sie wohl zu Gunsten des Unterlegenen einschreiten. Dann würde sie vielleicht auch den Dummkopf von einem Hauptmann in Ruhe lassen. Sie würde nur still und heimlich mit den Pferden verschwinden...

  • Geralt schwenkte das Schwert. Wie ging dieser verdammte Zauber nochmal...

    "Also wie schon gesagt. Lasst mich gehen. Jetzt. Ich habe euch noch nichts getan. Eure Komplizen können euch egal sein. Das bedeutet mehr Beute für euch. Macht Sinn oder?"
    Ah ja genau...
    "Axii"
    flüsterte Geralt. Seine Augen erleuchteten sich kurz und der machte mit den Fingern der rechten Hand eine Schnipps-Geste.

    "Ähhh... Ja macht Sinn.", antwortete der vorderste Bandit. "Ja gehen wir wieder.", meinte ein anderer.

    Schon praktisch so ein Kontrollzauber.


  • Die Dunkelelfe, die über den Rand des Daches lukte, war schon beeindruckt, was solche Spruchschleudern so alles zustande bringen konnten.
    Nicht schlecht. Nicht schlecht.

    Und sie konnte sich einen Kommentar einfach nicht verkneifen und sagte grinsend "Es ist doch immer wieder erstaunlich, was man so für Leute beobachten kann."

  • Geralt atmete erleichtert aus. Solche Aktionen waren nichts für ihn. Er wurde langsam alt.

    Moment mal. Was riecht denn hier so?

    Es roch nach Wald. In der Stadt. Er hörte geräusche auf dem Dach über ihm.
    Er blickte in die Richtung aus der er das Geräusch vermutete.

  • Lilithin versuchte nichteinmal sich zu verstecken oder zurück zu ziehen.
    Sie stützte ihren Kopf lässig auf der linken Hand auf und hätte so auch entspannt auf dem Ast eines Baumes liegen und die Sonne geniesen können.
    Doch sie war hier nicht im Wald, sondern in Arton, einer Stadt, die sie wohl bald verlassen würde. Es war nicht Tag, sondern finsterste Nacht und eigentlich schliefen die meisten Bewohner dieser Häuser schon.
    Und zudem war ihr nicht nach Entspannung. Sie wirkte zwar lässig, aber sie wusste ganz genau, dass sie es hier mit einer Zauberzunge zu tun hatte, die zudem ganz passabel mit dem Schwert umgehen konnte.

    Und gute Ohren hatte er auch noch. Der Kerl gefiel Lilithin immer mehr.
    "Ich wünsche Euch eine beschauliche Nacht, der Herr. Und herzliches Willkommen im Bereich meiner uneingeschränkten Aufmerksamkeit.", sagte sie mit einem amüsiertem Tonfall so laut, dass der Weißhaarige sie mit Sicherheit verstehen konnte.

  • Geralt lächelte. "Es freut mich Euch kennenzulernen."
    Er verbeugte sich galant und steckte sein Schwert in die Halterung am Rücken.

    "Arton ist eine schöne Stadt.", meinte er beiläufig und fügte hinzu: "Und mit wem habe ich die Ehre?"

  • "Arton ist schon interessant...", meinte Lilithin mehrdeutig. "und ich...?"
    Die Dunkelelfe setzte sich aufrecht hin und ließ ihre locker Beine über den Rand schaukeln, deren Haare und Ohren immernoch von dem Tuch bedeckt wurden, dass sie in Artons Öffentlichkeit zu tragen pflegte.

    "Ich bin ein unbedeutendes Blatt im Wind, dass seinen Platz in dieser Welt sucht!"

  • "Und ich bin ein Zwerg, der kein Bier trinken will." Geralt lächelte wölfisch.

    "Wo finde ich hier den nächsten Krämer?"

  • Lilithin musste lachen, als der Satz mit dem Zwerg kam und soetwas passierte nur äußerst selten ohne Hintergedanken. Hier war es aber ein guter Konter gewesen.
    Als sie sich beruhigt hatte, überlegte sie kurz.

    "Ich wüsste hier keinen Krämer, der zu dieser wunderbaren Stunde seine Schlösser noch nicht verriegelt hat. Vielleicht solltet ihr es morgen auf dem Ostmarkt versuchen. Dort soll es einen geben, der nette Preise für Wanderer macht.", lächelte sie.

  • "Ich wollte ja auch nicht gleich hingehen." Geralt lachte.
    Nette Elfin.
    "Eine Frage noch, dann verschwinde ich. Habt Ihr in letzter Zeit etwas von einem Thoran Wolfsfell gehört?"

  • "Hmm... Thoran Wolfsfell?" Lilithin kratzte sich theatralisch am Kinn, was für sie eigentlich eine total überflüssige Geste der menschlichen Gesellschaft war.

    "Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht habe ich diesen Namen auf einem Pergament von Aurelius gelesen?" "Nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher! Ihr solltet bei ihm nachfragen, er sollte auch noch da sein, wenn ich mich meine Augen nicht gänzlichst täuschen."