Die Erforschung der Weißen Ruinen

Es gibt 134 Antworten in diesem Thema, welches 35.242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2016 um 20:44) ist von Krahler.

  • Tara, die sich ein Stück weiter mit verschränkten Armen an eine Säule gelehnt hatte, blickte ihn ernst an.“Ist das wichtig?“ Der Elf wollte gerade etwas wie eine Entschuldigung erwidern, als sie lächelte, sich von der Säule entfernte und näher zu den Beiden kam.“Lyradha. Stinkende Leute, riesige Stadt. Es liegt sehr weit im Süden, is schon ne Weile her, dass ich da weg bin.“ “Und wie bist du hier rein gekommen?“ fragte Mithril.“Wurdest du auch von diesen Monstern angegriffen?“Tara schüttelte den Kopf. natürlich würde sie ihren neuen Begleitern nicht erzählen, dass sie soeben erst aus einem Kerker geflohen war.“Keine Ahnung, was mich da verfolgt hat, aber es war groß und hatte spitze Zähne und ehrlich gesagt hatte ich Lust, stehen zu bleiben und rauszufinden was es ist. Und woher kommst du.. äh?“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie den Namen des Elfen überhaupt nicht kannte.“Carn“ ergänzte er.

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  • "Carn", antwortete Vaunir. Die Lüge ging ihm von den Lippen wie Öl. Langsam aber sicher schaffte er es, die neue Person zu sein, die er sein wollte, und die alte zu vergessen.
    "Mein Geburtsort ist ein kleines Dorf namens Vidras; eines der abgelegensten im ganzen Elfenreich, also werdet ihr es nicht kennen." Dabei zwinkerte er sarkastisch.
    "Aber das ist schon Jahre her, und inzwischen würde ich eher die Natur als meine Heimat bezeichnen. Ich ziehe durch die Wälder und erkunde die Welt. Anfangs habe ich mich im Nordosten gehalten, dann habe ich mich immer weiter in den Süden gewagt. Diese Ruinen hier sind der südlichste Punkt, an den ich bisher gelangt bin. Da fällt mir auf, Lyradha und das Nordreich der Menschen liegen nicht gerade in der Nähe. Was hat euch denn hierher verschlagen?"
    Vaunir sah den Beiden an, dass ihnen eine ähnliche Frage über ihn auf den Lippen lag. Natürlich. Sie wollen wissen, warum ich mein dorf verlassen habe ...
    "Khumulus, hilf mir bitte. Was soll ich ihnen sagen? Ich denke nicht, dass ich eine glaubhafte Lüge aus dem Ärmel ziehen könnte ..."
    "Sag doch einfach, es hätte dich fortgezogen, in die große weite Welt, wie ihr Fleischwesen es zu sagen pflegt. Ich würde die Hälfte meiner Energie darauf verwetten, dass du hier nicht der einzige wärst, der diesen Grund nennt."
    Während seiner Konversation mit dem Feuergeist gab sich Vaunir alle Mühe, aufmerksam zu wirken. Er wollte ihnen keinen Anlass geben zu denken er wäre unaufmerksam, denn dann käme er in Erklärungsnot, und er wollte es vermeiden, den beiden von Khumulus zu erzählen.

  • Tara zuckte mit den Schultern. Sie mochte es nicht, so ausgefragt zu werden, aber wenn es ihr ein paar Informationen über ihre Begleiter brachte war es das Wert.
    Wenn sie noch eine Weile unterwegs sein sollten, war es sowieso besser, die Anderen etwas besser kennen zu lernen.
    "Ehrlich gesagt, keine Ahnung warum ich gerade hier gelandet bin. Nachdem ich und Salem Lyradha verlassen hatten, bin ich quer durchs Land gereist und hab die verschiedensten Städte weiter nördlich besucht, Logond, Saigo und schließlich irgendwann Dunedin.
    Von da aus bin ich dann irgendwie hier gelandet." Der Elf musterte sie interessiert und Mitrhil fragte:"Wie lange hast du den Vogel eigentlich schon? War es schwer ihn zu zähmen?" Tara schmunzelte und schüttelte den Kopf."Er is schon eine Weile bei mir. Eigentlich hat er nem Freund gehört, aber der... naja er kann sich nicht mehr um ihn kümmern.
    Es is nicht besonders schwer, Salems Vertrauen zu gewinnen, wie ihr wahrscheinlich gesehen habt." Sie blickte den Mensch direkt an."Wie hast du ihn überhaupt angelockt?"
    Ihr Gegenüber lachte."Keine Ahnung, ich war selber etwas überrascht." Wahrscheinlich bildete sie es sich nur ein, aber für eine Sekunde schien ein Lächeln über das Gesicht des Elfen zu huschen. Sie wandte sich wieder an Mithril."Und was führt dich hier her?"

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  • "Ich habe von diesen Ruinen gehört", antwortete er wahrheitsgetreu. "Und wie kommt ein Mensch des Nordens in diese abgelegene Gegend", bohrte Carn nach? "Meine Familie lebt in einem nahem Dorf", behauptete Mithril. Soviel zur Wahrheit. "Ich hatte jedoch wenig Lust das Handwerk meines Vaters zu lernen", legte er mit einem Schulterzucken nach, "Also bin ich abgehauen." Zumindest der letzte Teil war ungelogen. Er musterte sie prüfend. Hatten sie es ihm abgekauft? Zuviel an ihm sprach dagegen. Die gute Kleidung, das Schwert, seine Art zu sprechen, sich zu bewegen. Er war kein Narr. Trotzdem würden sie Zweifel, wenn sie denn welche hatten, vielleicht nicht ansprechen. So wie er das sah, hatten sie hier alle ein paar Geheimnisse. "Und was hat dich bewogen dein Dorf zu verlassen", wagte er sich an Carn. Angriff war hier wohl die beste Verteidigung.

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  • Vaunir hob theatralisch die Augenbrauen, als Mithril die erwartete Frage stellte. Er hatte eine Idee.
    "Interessant, dass du diese Frage stellst. Ich meine, dein Schwert stammt aus dem Norden. Da die Elfen in ihrer Geschichte nie mit Menschen aus dieser Gegend zu tun hatten, würde ich daraus schließen, dass wenigstens ein Teil deiner Familie aus dem Nordreich kommt, und dass du deren Erbe bist. Dafür spricht auch deine für einen Menschen überdurchschnittlich gepflegte Kleidung. Wenn du aber aus dem Süden stammst, ergibt das alles auf einmal keinen Sinn mehr, das gäbe mir als Dritterbe also das Recht, Anspruch auf dein Schwert zu erheben, außerdem kämen einige andere Fragen auf."
    Vaunir spürte, dass er innerlich kurz davor war, die Fassung zu verlieren. Reiß dich zusammen, befahl er sich selbst.
    Er legte eine rhetorische Pause ein, bevor er seine Strategie vollendete.
    "Sagen wir so: Vergangenheit ist Vergangenheit, also graben wir sie nicht noch einmal aus. Du wirst sehen, wir werden bestens miteinander klarkommen."
    Er unterstrich den letzten Satz mit dem ehrlichsten Lächeln, dass er in der aktuellen Situation hinbekam. Dann drehte er sich zu Tara und fügte hinzu:
    "Das gilt auch für dich, außer, du brennst darauf, uns von deiner wunderschönen Vergangenheit voller Regebögen und Einhörnern zu erzählen." Nun grinste er.
    Wenn es aufgeht, habe ich meinen Hals wohl gerade noch so aus der Schlinge gezogen ...

  • Mithril hob eine Augenbraue. Dumm war Carn nicht so viel stand fest. Das hatte er jedoch auch nie geglaubt. Er hätte nur keine direkte Antwort erwartet. In seiner Familie sprach man selbst mit seinen engsten Verwandten nur selten ein ehrliches Wort. Alle verbargen, intrigierten, immer auf den eigenen Vorteil bedacht. Alles Teil des großen Spiels der Reichen und Mächtigen Gondirs. Fürwahr, die Wahrheit war ein seltener Gast in den Straßen dieser Stadt. Mithril selbst hatte einen großen Teil seiner Ausbildung damit verbracht nie mehr über sich preis zu geben, als er wollte, und in jedem Wort seines Gegenübers nach einer verborgenen Wahrheit zu suchen. Naja. Wenigstens wusste er jetzt mit Gewissheit, dass auch der Elf etwas zu verbergen hatte.

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  • Vaunir erwiderte den forschenden Blick, mit dem Mithril zu versuchen schien, ihn zu durchbohre, mehrere Sekunden lang. Dann wurde er verlegen und seine Augen suchten sich etwas neues zum Anstarren. Dennoch fühlte er, wie der Mensch ihn durchdringend anblickte, als wollte er ihn durchschauen, indem er ihn intensiv studierte.
    Schließlich stand vaunir auf. Er hatte lang genug herumgesessen und spürte eine Kälte und Steife in seinen Gliedmaßen.
    Plötzlich hatte er einen weiteren Geistesblitz. Er könnte Mithrils Aufmerksamkeit von seinem wahren Geheimnis ablenken und auf etwas neues, weitaus interessanteres richten. Khumulus.
    "Denk nicht einmal dran. Ich folge dir, aber ich habe mich nie einverstanden erklärt, mich der Welt zu offenbaren. Ich habe dir schon einmal erklärt, was passieren würde, wüssten die fleischlichen Wesen von den Geistern."
    "Oh Khumulus, ich bitte dich. Das sind zwei Menschen, und ich bin mir sicher, sie beide würden nicht versuchen, einen Geist unter ihre Macht zu bekommen. Zumindest schätze ich sie so ein ... Komm schon, tu's für mich." Vaunir merkte, wie er im Geiste einen flehentlichen Tonfall angenommen hatte.
    "Also schön ...", kam die grummelige Antwort.
    "Na gut", sprache Vaunir an seine beiden Begleiter gewandt, "ich denke, ihr zwei könnt es erfahren. Ich habe mit siebzehn Jahren jemanden getroffen, jemanden, der mein Leben verändert hat. Ich meine nicht das, was ihr jetzt denkt. Am besten ist es wohl, er stellt sich persönlich vor. Entspannt euer Bewusstsein, wenn ich bitten darf. Keine Sorge, ihr könnt mir vertrauen."
    "Dein Einsatz, mein geistiger Freund."

  • Mit einem wilden Brüllen stürzte sich Tepsrak auf das Tier, warf es zu Boden und schlug seine Krallen tief in das weiche Fleisch des Wesens. Es schrie vor Schmerzen auf und warf dabei den Kopf nach hinten. Darauf hatte er gewartet: Er schoss vor, packte die Kehle, welche bis dahin vom Geweih geschützt war, mit den Zähnen und riss seinen Kopf hin und her. Bitteres Blut füllte seine Schnauze und das jämmerliche Geheul des Tieres wurde erst zu einem ekelhaften Gurgeln und verstummte schliesslich ganz.
    Er liess ab und trat zwei Schritte zurück, um die Leiche genauer zu betrachten. Abgesehen vom Hirschgeweih hatte es gewisse Ähnlichkeit mit ihm selber. Die Hörner hatten jedoch einen Makel, beim Linken fehlte eine der Spitzen. Tepsrak blickte an sich herunter und fand die Antwort auf die ungestellte Frage: Das abgebrochene Horn steckte in seinem Unterschenkel. Mistvieh knurrte er in Gedanken. Zu sechst waren sie draussen auf ihn losgegangen und hatten ihn in diese verdammte Ruine getrieben. Wo die anderen fünf waren wusste Tepsrak nicht, vermutlich draussen. Ein schmaler Lichtstrahl fiel von einer Öffnung in der Decke auf den Boden und hüllte die grosse Halle in ein schummriges Licht. Am hinteren Ende führte ein Gang weiter ins Innere des Komplexes.
    Tepsrak verrenkte sich, packte das Horn mit den Zähnen, riss es mit einem kurzen Ruck aus seinem Bein und stiess sogleich ein schmerzverzerrtes Brüllen aus. Das Horn war mit kleinen Wiederhacken versehen, die sich nun in sein Fleisch gegraben hatten. Er biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein wütendes Knurren. Toll, wirklich toll gemacht, Idiot! Das hat jetzt sicher jeder im Umkreis von zehn Meilen gehört! Er atmete kurz tief durch und besah sich dann die blutende Wunde. Sie war weder gross noch lebensgefährlich, aber tief und schmerzte Höllisch. Das Blut rann heraus und vermischte sich am Boden mit dem des Tieres.

  • Tara blickte Carn überrascht an, als er sagte er habe jemanden getroffen. Sie wollte schon einen Kommentar abgeben, als neben ihm eine Art Licht erschien.“Was ist das?“ fragte sie neugierig.“Das ist mein Begleiter Khumulus.“ antwortet Carn,offensichtlich amüsiert über das staunen der beiden Anderen. Salem betrachtet das Licht mit glänzenden Augen. Dann flatterte er hoch, um das glänzende Ding zu fangen und blickte sich verdutzt um, als er einfach hindurchflog. Tara kicherte über den überraschten Ausdruck in den Elsteraugen. “Und was kann es so?“ fragte Mithril, sichtlich fasziniert von dem Geist. Plötzlich hallte ein lautes Brüllen durch die Ruine. Tara sprang auf, eine Hand an ihrem Dolch.“Was war das?“ “Vielleicht eines von den Monstern.“ meinte Mithril auch er war aufgesprungen.“Wenn wir einen Weg hier reingefunden haben, haben sie das sicher auch geschafft.“

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  • Der Griff seines Schwertes lag beruhigend in seiner Hand. Vorsichtig schlich er sich zur Ecke und spähte in den darauffolgenden Gang. Zu seiner Erleichterung war er leer. "Vielleicht kam es von draußen", meinte Tara, die mit gezogenem Dolch hinter ihm stand. Sie hätte ihn problemlos in seinen Rückn stoßen können während er auf das achtete, was vor ihm geschah. Sein Onkel war auf diese Weise umgekommen. Der Mörder war ein langjähreiger Freund dessen gewesen. Er wollte ihr gerade zustimmen, als ein Kratzen vor ihnen erklang. Es musste noch ein oder zwei Biegungen entfernt sein aber es hallte als wäre der verursacher nur wenige Meter vor ihm. Carn legte einen Finger auf die Lippen und Tara und Mithril nickten nur. Gebeugt huschten sie zur nächsten Biegung. Er war überrascht wie wenig Lärm die beiden machten. Er selbst war nie laut gewesen und auch ein passabler Jäger, aber er kam sich entgegen seiner Begleiter vor als zöge er einen Haufen aneinander gebundener Messingtöpfe hinter sich her. Voller Erwarten spähte er um die nächste Ecke.

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  • Tepsrak säuberte seine Wunde, als er plötzlich erstarrte. Schritte! Zwar leise, aber doch eindeutig. Sie kamen aus dem Gang am Ende der Halle. Angestrengt lauschte er dem näherkommenden Geräusch. Mit seinem verletzten Bein wäre eine Flucht schwierig und der Kampf ein grosses Risiko. Er wusste, dass seine Klauen und seine Schnauze grosszügig mit dem Blut der Kreatur beschmiert war. Er zog sich etwas zurück in den Schatten. Unterdessen war er sich sicher, dass es sich um mehrere Zweibeiner handelte. Er hielt den Atem an. Erst eine, dann zwei... drei Schemen traten um die Ecke. Deutlich konnte er die Leuchtadern erkennen, die die eine Person durchzogen. Kein Zweifel, der beherschte Magie. Auch das leuchten eines Geistes konnte er wahrnehmen. Alle drei Gestalten hatten... Waffen in den Händen. Tepsrak spannte seinen Körper an, fletschte die Zähne und begann, furchterregend zu knurren. Seine blutroten Augen blitzten unheilvoll. Er würde nicht sterben! Nicht heute und nicht hier!

  • Vaunir war bis zum Reißen gespannt. Er hatte für seinen Geschmack schon genug Erfahrungen mit den Raubtieren gemacht, daher hielt er sich hinter Tara und Mithril, seinen Bogen in der Hand und einen Pfeil eingelegt.
    Dann bogen sie um die Ecke und traten aus dem dunstigen Licht, das wenige Risse in der Decke gespendet hatten, in eine helle Halle, die vor Löchern an der Decke klaffte.
    Ungefähr in der Mitte der Halle hockte etwas, das auf Vaunir wirkte wie ein schwarzer Tiger-Panther. Es war wesentlich größer als alle Raubkatzen, die er je zuvor gesehen hatte, und sein rabenschwarzes glänzendes Fell war von weißen Streifen durchzogen. Doch das Sonderbarste an ihm waren die blutrot schimmernden Augen.
    Als Vaunir in sie hineinsah, erkannte er, dass dieses Wesen vermutlich noch intelligenter war als die geweihtragenden Raubkatzen.
    Dann fiel sein Blick auf eine Stelle etwas weiter rechts des Riesenpanthers. Dort lag einer der Geweihluchse mit aufgerissener Brust und, wie es ihm schien, einer fehlenden Geweihspitze.
    Sein Bogen war zum Reißen gespannt, er fühlte, wie sich die Sehne langsam immer tiefer in die Hornhaut seiner Finger grub.
    Die Bestie stieß ein drohendes Knurren aus und erhob sich langsam und, wie es Vaunir schien, mühevoll.

  • Tara hielt ihren Dolch fest und musterte das Raubtier angespannt. Sie war, genau wie ihre Begleiter am Ausgang des Ganges stehengeblieben. Das Raubtier starrte sie aus blutroten Augen an, dann begann es bedrohlich zu knurren. Erst da fiel ihr Blick auf die klaffende Wunde.“Seht mal.“ zischte die Diebin leise.“Es ist verletzt. Vielleicht sollten wir ihm helfen.“ Carn schüttelte den.“ Zu gefährlich, das könnte ein Trick sein. Dieses Tier wirkt auf mich intelligent.“ Doch Tara steckte ihren Dolch weg und wandte sich an Mithril.“Hast du vielleicht noch etwas Schinken in deinem Beutel?“ Der Mensch schien ihre Absicht zu verstehen und kramte ein Stück heraus.“ Hier. Sei vorsichtig.“ Tara nickte und wandte sich zu dem Tier um. Sie näherte sich ihm langsam und versuchte, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Raubtiere können Angst riechen rief sich ins Gedächtnis. Ein paar Schritte vor der Bestie stoppte sie und ging in die Hocke. Das Tier musterte sie misstrauisch.“Ähm... hey... schau mal was ich für dich habe.“ Sie warf ihm das Stück Schinken vor die Pfoten. Er folgte der Flugbahn des Schinkens mit dem Blick und fixierte dann wieder das Mädchen. “ Komm schon.. nimm ihn... und Schau mal was ich habe.“ Sie griff zu ihrem Beutel in dem sie ihre Heil ausrüstung hatte.“Wenn.... wenn du eine brave Mietzekatze bist, sehe ich mir auch den Bein an.“

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  • Mit vor Anspannung zusammengekniffenen Augen beobachtete Tepsrak, wie das Mädchen, trotz der Worte des Magiers, ihren Dolch wegsteckte und langsam und vorsichtig auf ihn zu kam. Obwohl sie ganz offensichtlich grosse Angst vor ihm hatte, traute sie sich bis auf wenige Schritte an ihn heran und kauerte sich dort hin. Ein Leichtes wäre es, sie nun zu töten. Er liess den Blick zu den andern beiden schweifen, die noch immer am Ausgang standen. Ein erhobenes Schwert und ein bis zum Anschlag gespannter Bogen warteten dort. Nein, das wäre nicht klug. Jedenfalls noch nicht jetzt. Seine Augen wanderten zurück zu ihr. Aus dem Wortwechsel von vorhin schloss Tepsrak, dass die drei wohl keine Ahnung hatten, dass sie kein einfaches Tier vor sich sahen und er zudem jedes ihrer Worte verstehen konnte. Das wiederum würde bedeuten, dass sie tatsächlich keine bösen Absichten hätten, aber natürlich könnte auch das genaue Gegenteil der Fall sein. Sein Bein schmerzte und aus der Wunde trat noch immer eine nicht unbedenkliche Menge Blut aus. Die Kleine warf ihm ein Stück Fleisch hin und redete beruhigend auf ihn ein. Als er keine Anstalten machte, sich zu rühren, griff sie mit einer Hand nach ihrem Gürtel. Tepraks Knurren schwoll an und sein Körper spannten sich, bereit, auf das erscheinen einer Klinge zu reagieren. Die riesigen sichelförmigen Krallen blitzten auf im fahlen Licht der Halle. Erschrocken hielt Tara in der Bewegung inne.

    Einmal editiert, zuletzt von Krahler (3. November 2014 um 17:29)

  • Erschrocken zog Tara die Hand von ihrem Gürtel weg.“Ist schon gut.... denke ich.“ Sie hätte gerne einen Blick hinter sich geworfen, um zu sehen ob Carn und Mithril näher gekommen waren, doch sie wagte.es nicht das knurrende Tier aus den Augen zu lassen. Das war eine verdammt blöde Idee dachte sie sich. Sie schob ihre Weste langsam zur Seite, damit das Tier den Gürtel darunter und die Beutel die daran hingen sehen konnte. “Siehst du.... keine..... keine Waffe, alles in Ordnung.“ Wahrscheinlich war sie für ihn ohnehin nur ein sprechendes Mittagessen. Das Wesen fixierte sie noch immer mit dem Blick, machte bei den langsamen Bewegungen allerdings keine Anstalten, sie zu attackieren. Vielleicht war es aber auch nur zu erschöpft, um sich zu bewegen. Sie knüpfte mit einer Hand den Beutel von ihrem Gürtel und kramte darin herum, bis sie die richtigen Kräuter ertastet hatte. Sie hielt sie dem Wesen hin.“ Wenn du darauf rumkaust, lindert das den Schmerz.“ sagte sie und betete zu allen Göttern die sie kannte, dass das Monster die Kräuter nicht mit ihrer Hand verwechseln würde.

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  • Mithril beobachtete staunend, wie Tara sich diesem Monster unbewaffnet näherte. Er musste zugeben, dass er ihren Mut bewunderte. Ihn hätten wohl keine zehn Pferde dazu gebracht sich dieser Bestie unbewaffnet zu nähern. Obwohl, oder gerade weil, er zugeben musste, dass das Wesen, was auch immer es war, intelligenter schien, als zuvor angenommen. Er zuckte zusammen, als es laut knurrte und seine Krallen ausfuhr. Einen Moment lang war er sich sicher, dass Tara, den Tode geweiht wäre, doch das Wesen blieb bei der Drohung. Seine Lunge gab die aufgestaute Luft wieder frei. Tara redete derweil weiter ruhig auf das Tier ein und hielt ihm dann eine Hand voll Kräuter entgegen. Es schnupperte misstrauisch daran, schien sich einen Moment lang unsicher, was es davon halten sollte und verschlang es dann in einem bissen. Tara zog die Hand wieder zurück, die erwähnenswerterweise noch in einem Stück geblieben war. Mithril nahm langsam sein Schwert herunter ohne es jedoch zurück in die Scheide zu stecken. Er wollte dem Wesen vertrauen signalisieren, aber dass hieß nicht das es grenzenlos war. Die roten flammendurchwobenen Augen fixierten jeden von ihnen einen Augenblick lang. Demonstrativ fuhr es die Krallen wieder ein.

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  • Als Vaunir das Geschehen beobachtet hatte, war in ihm eine Welle des Respekts und der Sympathie für Tara aufgekommen. Diese sonst stille und geheimnisvolle Kriegerin schien ein großes Herz und den Mut eines Löwen zu haben.
    Er beschloss, dass die Situation ungefählrich war und ging langsam in die Hocke, um seinen Bogen abzulegen. Dann schlenderte er gemächlich durch die Halle bis zu dem Riesentigerpanther und Tara, die vor ihm stand und nicht so recht wissen zu schien, was sie sonst noch tun sollte. Als er näher kam, warf ihm das Raubtier einen äußerst misstrauischen Blick zu. Vaunir blieb nicht stehen, verlangsamte aber sein Tempo und sprach, in der Hoffnung, dass das Tier ihn tatsächlich verstehen konnte: "Keine Sorge, ich tu dir nichts, genausowenig wie Tara hier. Ich habe auch ein paar Heilkräuter dabei. Deine Wunde muss versorgt werden."
    Während er sprach, tastete sich seine Hand an seinem Gürtel entlang, bis sie am richtigen Beutelchen angelangt war. Dann zog sie mit geschickten Fingern eine Handvoll der desinfizierenden Wundheilkräuter heraus, Nahtröhrling mit Namen, steckte sie sich in den Mund und fing an, sie zu einem Brei zu zerkauen.
    Die Raubkatze sah geduldig zu.
    Dann war Vaunir bei ihr angekommen, spuckte den Kräuterbrei in seine Hand, kniete sich vorsichtig vor die Raubkatze und streckte ihr langsam den Brei hin.
    "Ich muss das auf deine Wunde auftragen", sagte er langsam und deutlich. "Darf ich?"
    Anscheinend verstand das Tier sie wirklich, denn es streckte langsam sein blutendes Bein aus.
    "So ist's gut", murmelte er, während er den Nahtröhrlingbrei verteilte. Das Knurren des Panthers schwoll an, aber Vaunir schob das auf die Tatsache, dass der Brei auf der Wunde brannte.
    Als er fertig war mit Auftragen, stand er wieder auf und zog sich kurz hinter Tara zurück.
    "Es wäre gut, wenn du einen Streifen Verband hättest, damit die Pampe sich auch auf der Wunde hält. Die Geweihspitze können wir später rausziehen, wichtig ist nur, dass sie sich nicht entzündet."

  • Mithril stand noch immer etwas entfernt und legte das Schwert nicht aus der Hand. Dieses Wesen mochte sie zwar nicht angegriffen haben, aber wer weiß was es vorhatte. Es könnte nur darauf warten, bis sie wehrlos waren oder sie solange gewähren lassen, bis die Wunde versorgt und sie nicht mehr von Nutzen waren. Misstrauisch musterte er das Monster, das Tier, das Wesen, was auch immer davon am ehesten zutraf, seine Musterung konnte es nicht enthüllen. Am auffälligsten waren noch immer die roten Augen, die von Blut und Feuer sprachen. Die scharfen Krallen und die spitzen Reißzähne bekamen auch ihre Beachtung. Doch bei alle dem tat sich eine Frage auf. Wie war es hier hereingelangt. Gab es einen nahen Ausgang oder hatte sich auch der sofort wieder verschlossen. Wie seltsam, dass sie alle, vier vollkommen unterschiedliche Gestalten, hier zusammen trafen. Carn und er waren praktisch gezwungen worden den Tempel zu betreten, was die anderen hereingelockt hatte, konnte er nicht sagen. Er hatte keine Anzeichen auf frühere Besuche bemerkt, wie waren dann vier zur selben Zeit zu erklären. Zufall? Es war schon ein Wunder gewesen, dass sie überhaupt so nah an den Tempel gelangt waren. Den Erzählungen der Dorfbewohner nach, denen er zuerst keine Beachtung geschenkt hatte und die jetzt langsam immer eher einen wahren Kern freilegten, wurde jeder, der den Wald betrat, sofort getötet. Er selbst hatte erst Bekanntschaft mit den Wächtern des Tempels gemacht, als er schon auf dem Gelände war und Carn war ja förmlich getrieben worden. Vom Tempel selbst in die Falle gelockt, um was zu tun? Eine Aufgabe oder als Opfer.

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  • Tara nickte und holte eine kleine Rolle Verband hervor. Viel war es nicht mehr.
    Sie musste zugeben, dass sie sich jetzt, wo Carn auch hier war, und sich um das Tier kümmerte, sicherer fühlte.“Danke.“
    murmelte sie in seine Richtung. Dann erhob sie sich und ging zu dem verwundeten Bein.“Es ist nicht mehr viel Verband, aber es müsste reichen.“ Sie war sich nicht sicher, ob sie das zu dem Tier oder zu Carn sagte. Sie verband die Wunde, auch wenn sie sich etwas unwohl fühlte, nun da sie den Kopf des Wesens auf ihrer blinden Seite hatte. Während Tara sich an der Wunde zu schaffen machte, redete Carn noch immer beruhigend auf das Wesen ein. Sie musste sich eingestehen, dass er scheinbar wirklich gut mit Tieren umgehen konnte. Als sie schließlich fertig war kam sie wieder zu Carn. “Ich bin fertig. Was jetzt? Lassen wir es hier zurück?“
    Das Wesen schien intelligent zu sein, aber war es intelligent genug, hier alleine wieder raus zu finden?

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  • Aufmerksam beobachtete Tepsrak die beiden Menschen, während sie seine Wunde verbanden. Die Kräuter hatten schnell begonnen zu wirken, sodass der Schmerz nun langsam abklang. Als sie fertig waren, traten sie einige Schritte zurück. "Was sollen wir jetzt tun?", fragte das einäugige Mädchen den Magier. Tepsracks Blick wanderte zu der dritten Gestalt, die noch immer am Ausgang stand, das kalt blitzende Schwert in der Hand. Er senkte den Kopf, dann sprach er mit leicht knurrender Stimme: "Macht, was ihr wollt, aber ich wäre dem Helden-in-sicherer-Entfernung sehr verbunden, würde er endlich diese verdammte Klinge wegstecken! Wollte ich euch töten, hätte ich schon mehr als genug Möglichkeiten dazu gehabt!" Die drei Zweibeiner blickten ihn erschrocken an. "D...du sprichst?!"
    "Nein, natürlich nicht. Tiere können doch nicht sprechen.", antwortete er trotzig, die funkelnden Augen weiterhin auf die Menschen gerichtet.