Die Erforschung der Weißen Ruinen

Es gibt 134 Antworten in diesem Thema, welches 35.245 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2016 um 20:44) ist von Krahler.

  • "D ... du sprichst?", stießen Tara und Vaunir synchron aus.
    "Nein, natürlich nicht. Tiere können doch nicht sprechen." Während Tara das Wesen fassungslos anstarrte, konnte Vaunir nicht anders als zu lachen. Nach einigen Sekunden fing er sich wieder und sagte, als er die verwunderten Blicke der anderen bemerkte: "Oh, ich entschuldige mich für den Irrtum. Na klar, du bist ein Tier, also kannst du ja gar nicht sprechen. Wie konnten wir das jemals annehmen?" Noch immer grinste er, versuchte aber, es zu unterdrücken, als er bemerkte, wie ihn seine Gefährten und der Panther leicht befremdet anschauten.
    Dann hörte er ein metallisches Kratzen, sah sich zu Mithril um und stellte fest, dass sich dieser nun ebenfalls überwunden und seine Klinge wieder zurückgesteckt hatte. Flott schloss er zu der kleinen Gruppe vor ihm auf.
    "Ich denke, es wird Zeit, dass wir und vorstellen", sagte Vaunir zu dem Panther.
    "Mein Name ist Carn, ich komme aus Vidras, einem der letzten Käffer des Elfenreiches."

  • Tara musste nun, nach dem anfänglichen Schock ebenfalls grinsen. So etwas erlebte man auch nicht jeden Tag.
    “Also gut, wie du meinst. Mein Name ist Tara und das..“
    Sie blickte auf ihre Schulter um zu sehen ob ihr Begleiter bei ihr war,
    doch Feigling hatte sich natürlich schon einen Platz ganz oben auf einem Vorsprung in der Mauer gesucht, als sie in die Halle getreten waren
    und beobachtete das Geschehen von dort aus. “Ist auch egal.“ sagte Tara kopfschüttelnd.
    “Wenn du hier eine Elster siehst, sei so gut und friss ihn nicht. sein Name ist Salem und er gehört zu mir.“
    Sie zuckte mit den Schultern.“Und wie sollen wir dich nennen große böse Mietzekatze?

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    GNU Terry Pratchett

  • Als er sah, wie die Klinge des dritten in ihrer Schwertscheide verschwand, entspannte er sich etwas und setzte sich auf. Belustigt zuckte er mit den Ohren. "Gross und böse wurde ich schon genannt, aber als Miezekatze hat mich bisher noch keiner bezeichnet. Aber keine Sorge,", er schaute Tara an, "ich fresse deinen Vogel schon nicht. Da bleibe ich lieber bei Sündern, sich im dunklen Wald verlaufende Reisende und unartigen kleinen Kindern, oder was ihr uns sonst noch so nachsagt. Ich bin Tepsrak, ein Dämon. Oder, wie wir uns nennen, ein >Sjatiniam<." Seine nächsten Worte wandte er direkt an Carn. "Könntest du bitte deinem unsichtbaren Begleiter klarmachen, dass ich keine Gefahr darstelle? Sein nervöse rumgezitter macht mich ganz kirre!" Tepsrak konnte deutlich die leuchtenden Magieadern erkennen, die in der nähe des Elfen in der Luft schwebten, obwohl der Körper des Wesens nicht sichtbar war. Als das Wort Dämon gefallen war, hatten die Adern zu leben begonnen und hüpften nun wild in der Luft herum.

    Einmal editiert, zuletzt von Krahler (5. November 2014 um 14:55)

  • Vaunir blinzelte überrascht, als Tepsrak sagte, er sei ein Dämon. Doch noch überraschender fand er Khumulus' Reaktion. Er spürte riesige Nervosität von dem Geist ausgehen. Vaunir schaffte es noch, einen fragenden Gedanken an seinen Begleiter zu senden, bevor Tepsrak weitersprach: "Könntest du bitte deinem unsichtbaren Begleiter klarmachen, dass ich keine Gefahr darstelle? Sein nervöse rumgezitter macht mich ganz kirre!"
    Vaunir stand drei Sekunden lang nur da; es hatte ihm kurzzeitig die Sprache verschlagen. Dann fasste er sich wieder und antwortete: "Ich -ähm, ich versuch's mal ...".
    "Khumulus, was ist denn?!?"
    "Erinnerst du dich noch daran, als du mich gefragt hast, ob Geister auf gewaltsame oder unnatürliche Weise sterben können und ich dir daraufhin von Harax dem Seelenverschlinger erzählt habe?"
    Obwohl es für Khumulus nicht sichtbar war, hob Vaunir interessiert eine Augenbraue. "Ich erinnere mich, ja. Wieso, was ist mit dem?"
    "Der war auch ein Dämon. Und zwar einer von genau dieser Sorte. Der konnte Geister sehen und alles ... wir hielten seine Art für ausgestorben, aber anscheinend sind seine Nachkommen immernoch da draußen ..." Vaunir verspürte ein geistiges Schaudern von Khumulus.
    "Du weißt aber, dass Tepsrak dir nichts Böses will?"
    "Ja ... nenn' es eine instinktive Reaktion. Tut mir leid für die Störung." Leicht pikiert beendete der Geist das Gespräch und beruhigte sich. Vaunir beschloss, ihn später noch einmal danach zu fragen; das Thema interessierte ihn.
    Bevor er etwas zu Tepsrak oder den anderen sagen konnte, sagte der Dämon nur: "Danke", dabei verdrehte er leicht die Augen.
    Dann meldete sich Khumulus unverhofft noch einmal: "Warte, frag ihn, ob er seine Gestalt wechseln möchte. Wenn er zustimmt, dann beruhige ich mich, wenn nicht, sollten wir von hier verschwinden."
    "Was meinst du damit?", fragte Vaunir.
    "Frag einfach."
    Vaunir seufzte und fragte Tepsrak, was Khumulus ihm gesagt hatte.

  • Aufmerksam beobachtete Tepsrack den Elfen, während dieser mit seinem Begleiter sprach. Die Reaktion des Geistes hatte ihn eigentlich nicht sonderlich überrascht, auch wenn sie etwas gar heftig gewesen war. Schliesslich galten seine Artgenossen nicht unbedingt als die friedlichsten Kreaturen überhaupt. Als Carn aber plötzlich fragend eine Augenbraue hob, wurde er doch etwas stutzig; offenbar war mehr dahinter als die blossen Vorurteile.
    Jedenfalls musste er warten, also nahm der Dämon Carns Lichtadern etwas genauer unter die Lupe. Die Stränge sind dünn, aber zahlreich und hell. Seine Magie wird nicht sehr ausgereift, aber garantiert nicht Wirkungslos sein. Vermutlich kann er aktiv in seine Umwelt eingreifen und sie beinflussen, wobei aber seine Recourcen begrenzt sind. Inwifern, wird sich wohl noch zeigen. Auch der Geist scheint irgendwie mit ihm verbunden zu sein.
    Offenbar neigte sich die Unterhaltung ihrem Ende zu, denn der Geist beruhigte sich etwas und hüpfte nicht mehr wild umher. "Danke.", sagte Tepsrak mit einem Augenrollen. Plötzlich stiess Carn ein seufzen aus und wandte sich an den Dämon: "Ich soll dich fragen, ob du... ob du deine Gestalt wechseln möchtest." Ruckartig senkte Tepsrak seinen Kopf, damit die anderen nicht sahen, wie seine Augen feurig aufblitzten und er die Zähne leicht fletschte. Sie wollen, dass ich mich verwandle?! Carn kennt meine Spezies nicht, der Wunsch wird also vom Geist kommen. Den muss ich im Auge behalten.
    ">Uneiven untup malo zeb.<", murmelte er leise vor sich hin, nachdem er eine Weile keinen Muskel gerührt hatte. Dann hob Tepsrack wieder sein Haupt und blickte die Menschen durchdringend in die Augen. "Möchten tu ich es zwar nicht, aber schliesslich habt ihr eure Waffen auch weggesteckt. Also meinetwegen." Er schloss die Augen und machte sich bereit. Spürte die Enegie, die seinen Körper durchströmte. Dann begann der schwarze Panther mit der weissen Zeichnung plötzlich cyanfarben zu glühen und hellblaue, flammenartige Struckturen umspielten seinen Körper. Gleissendes Licht durchströmte die Halle, als die Konturen des Dämons zerflossen und eine neue, menschliche Form bildeten.

  • Tara, die während der Verwandlung den Blick abgewendet hatte, betrachtete den neuen Fremden, der jetzt vor ihnen stand genauer.
    Seine Kleidung und die zerzausten, kinnlangen Haare wirkten normal. Wären da nicht die roten Augen gewesen, die ihn verrieten,
    so hätte er auch als Mensch durchgehen können.Inzwischen war auch Salem wiedergekommen und hatte es sich auf ihrer Schulter bequem gemacht.
    Allerdings wirkte der Vogel noch immer unruhig.Die Diebin zuckte mit den Schulter."Als Kätzchen hast du mir besser gefallen, aber das is auch ok."
    Sie blickte Carn fragend an."Woher wusstest du überhaupt, dass er solche Tricks drauf hat?" Der Elf wirkte kurz unsicher was er sagen sollte.
    "...Wusste ich auch nicht, das kam von meinem Begleiter." Tepsrak ließ ein leises knurrendes Lachen hören, dass bei Tara,
    obwohl er seine menschliche Gestalt angenommen hatte, eine Gänsehaut auslöste."Einen schlauen Begleiter hast du da."
    Noch währen sie sprachen, setzte sich an der Wand am Ende der Halle ein Mechanismus in Gang. Ein Tor öffnete sich quietschend.
    Die Gefährten zogen, beinahe gleichzeitig ihre Waffen, als aus dem, nun neu geöffneten Gang, ein tiefes Knurren dröhnte, welches
    die Halle erbeben ließ. Mauerreste und kleinere Steine rieselten an den Wänden herunter."Was zur Hölle ist das?" fragte Mithril.
    "Keine Ahnung." antwortete Tara."Aber ich möchte nicht hier bleiben und es rausfinden."

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  • Vaunir fluchte innerlich heftigst.
    Die Gruppe stand ungefähr in der Mitte der Halle, doch er hatte einen kleinen Schritt getan und war, wie er annahm, in die exakte Mitte der Halle getreten. Er hatte sich nichts dabei gedacht, da der gefließte Boden einen sehr unschuldigen Eindruck machte, doch als er Gewicht auf seinen Fuß verlagert hatte, war die Fließe kaum merklich eingesunken, es hatte so leise geklickt, dass vermutlich nur Vaunir es gehört hatte, und die Mechanik hatte sich in Gang gesetzt.
    Die Blicke der vier wirbelten herum, als durch ein großes, uralt wirkendes Steintor, das gerade aufschwang, ein teifes Knurren tönte, welches stark nach den Geweihraubkatzen klang, die wie magisch immer am falschen Ort auftauchten. Und es war definitiv eine größere Gruppe dieser Tiere auf der anderen Seite des Tors.
    Als wäre das noch nicht genug, begann der Boden zu beben. Vaunir wusste nicht, was geschah, aber ihm war klar, dass es definitiv nicht gut war.

  • Angespannt lauschte Tepsrak dem Geräusch, dass aus dem Tor drang. Obschon er seine menschliche Form angenommen hatte, waren seine Sinne denen der anderen weit überlegen. Halt eben die Fähigkeiten eines Raubtieres. "Da sind mehrere Sengir, mindestens fünf an der Zahl.", sagte er leise. Als er die verständnislosen Blicke der anderen bemerkte, deutete er wortlos auf die Leiche des Monsters. "Aber sie sind nicht alleine, da ist noch etwas, wenn auch weiter weg. Ich kann die Magie wahrnehmen, die es ausstrahlt." Beunruhigt betrachtete Tepsrak seine Wunde. Dank der Kräuter und dem Verband war der Blutfluss endlich versiegt, probeweise belastete er das Bein. Es schmerzte, konnte aber gut sein Gewicht tragen. Mit gerunzelter Stirn beobachtete Tara den Dämon. "Geht es?"
    "Werd's überleben. Hat mich schon schlimmer erwischt."
    Das beben des Bodens wurde heftiger und ein bedrohliches Knacken erregte die Aufmerksamkeit der vier: die ohnehin schon ziemlich mitgenommene Decke bildete Risse, die sich von Loch zu Loch schlängelten. "Ähm, wenn ihr mich fragt, sollten wir von hier verschwinden. Und zwar schleunigst!", meinte Mithril.

  • Tepsrak hatte nicht unrecht gehabt.Sie waren gerade am Ende der Halle angelangt, als ein ganzes Rudel der Monster fauchend und heulend hinter ihnen auftauchten. Die Gruppe wich, mit gezogenen Waffen, zu beiden Seiten aus, um nicht unter die Pfoten der beinahe panischen Menge zu gelangen. Doch keines der Tiere würdigte sie, oder ihre Klingen, auch
    nur eines Blickes. Sie jagten an ihnen vorbei und waren auch schon im nächsten Gang verschwunden.Mehrere große Brocken lösten sich aus der Steinwand und versperrten die mehrere Tore, die Säulen wurden rissig und ein weiteres, tiefes Grollen hallte durch die Gänge.Diesmal klang es viel näher. Die Gefährten blickten sich noch einmal an, dann folgten sie den Sengir in den Eingang. Tara, die als Letzte hindurch lief, hörte ein bedrohliches Knacken über sich, und konnte sich gerade noch abrollen, als hinter ihr die Decke herunterkam.Nun waren sie von völliger Dunkelheit umgeben."Alles in Ordnung?" fragte Carn, der mit seiner Magie für etwas Licht sorgte."Ja." meinte das Mädchen, noch immer etwas erschrocken. Schließlich fasste sie sich und drehte sich zu der Mauer aus Schutt und Geröll um, die den ehemaligen Eingang nun versperrte."Sieht so aus als müssten wir einen anderen Weg finden."

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  • "Na großartig", meinte Vaunir, "wir müssen einen anderen Weg finden. Wissen wir denn überhaupt, wohin? Und woher wissen wir, ob nicht gleich diese ganze verdammte Decke einstürzt? Ich habe keine Ahnung, was an diesem Ort vorgeht, aber ich weiß eines: es ist nirgends sicher. Und wenn die Sengir an dieser Stelle, an der wir hier stehen, nicht angehalten sind, ist es auch hier nicht sicher. Glaubt mir, den Instinkten eines Tieres kann man vertrauen."
    Er wusste nicht, warum er so frustriert war, aber allmählich hatte er nur noch einen Wunsch: Aus diesen Katakomben herauszufinden.
    "Wir sollten den Sengir folgen, oder was meinst ihr? Jetzt, da wir Tepsrak haben und auf ihre große Kampfkraft und Intelligenz vorbereitet sind, könnten wir auch mit ihnen fertig werden, wenn sie plötzlich umdrehen und versuchen uns zu verspeisen."
    Tepsrak schien im Moment jedoch etwas ganz anderes zu interessieren.
    "Seltsam. Carn, ich sehe, dass du der Feuerkugel in deiner Hand zwar Energie lieferst, doch du hast sie nicht selber beschworen. Das war dein Freund da oben. Dennoch kann ich sehen, dass in deinen Adern Magie pulsiert. Was hat es damit auf sich?"
    Vaunir blinzelte wieder überrascht; er hatte verdrängt, was sie noch vor wenigen Momenten beredet hatten. Dann antwortete er:
    "Es ist Naturmagie. Ich kann mit Tieren und Pflanzen Kontakt aufnehmen und auch Pflanzen manipulieren, auch wenn meine Fähigkeiten nicht sehr ausgeprägt sind und die letztere auch sehr energieintensiv ist."
    Er bemerkte, dass Tara und Mithril ihn kritisch betrachteten.

  • Das Beben und das daraufhin folgende nicht ganz unerhebliche Einstürzen der Decke hatte Mithril wieder zurück in die reale Welt gerissen. Für einige Zeit lang war er in seiner eigenen gefangenen gewesen. Es war alles so schnell gegangen nachdem sie auf Tepsrak getroffen waren und er hatte das Gefühl kaum daran Anteil gehabt zu haben. Nun ja. Er bezweifelte etwas verändert haben zu können. Wenigstens hatte sich sein Abschweifen und das Nachdenken gelohnt. "Yerininger", warf er zusammenhangslos in den Raum. Die anderen sahen ihn überrascht an. In ihren von der Lichtkugel beleuchteten Gesichtern spiegelte sich Verwirrung. "Yerin was?", fragte Tepsrak, dessen rote Augen im Dämmerlich wie zwei glühende Rubine schienen. "Yerininger", berichtigte Mithril ihn und steckte sein Schwert in die Scheide, "Der Name eines bekannten Autors. Er schrieb mehrere Romane über seine Erlebnisse bei Reisen und er machte verdammt viele Reisen." Sein fragender Blick traf nur auf Unverständnis. "Und wie soll uns ein schreibender Herumtreiber helfen aus dieser Hölle hier zu entkommen", fragte Carn und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Er musste denken, er habe über die Ereignisse der letzten Stunden den Verstand verloren. Vielleicht hatte er ja recht. "Yerininger", wiederholte er den Namen, "Schrieb auch etwas über seinen Besuch in den nördlichen Menschenländern und einen nicht ganz uninteressanten Besuch in einer Ruine." Schweigen. "In einem Wald, in dem seiner Beschreibung nach "abscheuliche" Tiere lebten", half er ihnen auf die Sprünge, "Die Ruine war ganz in Weiß." Noch immer blickte er in ratlose Mienen. "Du meinst", brach Tara schließlich endlich das Schweigen. "Ja", bestätigte er, "Ich glaube das waren exakt diese Ruinen. Alles stimmt. Die Mechanismen, die Beschreibungen der Gänge. Es ist als wären wir mitten in eines seiner Bücher hineingerutscht." "Das ganze hier hat also schon mal jemand überlebt", stellte Carn fest, "Gut." "Und wie", fragte Tepsrak. "Er entkam durch einen Spalt in der Wand", erklärte Mithril, "Aber das ist nicht das wichtigste. Habt ihr nicht auch das Gefühl als würden wir getrieben, irgendwo hingelenkt." Er sah das Unbehagen in ihren Augen. Selbst in dem Glühen Tepsraks. "Yerininger beschrieb genau dasselbe", sagte Mithril, "Dröhnen, Bestien, die ihn jagen, die er aber nie zu Gesicht bekommt, Einstürzende Räume, sich hinter ihm schließende Türen und sich aus dem nichts auftuende Gänge." "Also hat unser herumgeirre ein Ziel", fragte Tara. "Entweder das", antwortete ihr Mithril, "Aber Yerininger ging eher von Tests aus. Er schrieb er habe nie verstanden, ob sein Freikommen ein Zeichen war, dass er die Tests bestanden hatte oder nicht. Er glaubte aber eher, dass er sich für unwürdig erwiesen hatte und nur deshalb fliehen konnte, weil er nicht mehr vonnöten war." "Also müssen wir einfach versagen und wir sind frei", folgerte Carn. "Nicht ganz", widersprach Mithril, "Yerininger hatte Begleiter, zufällig genau drei, allesamt große und kluge Krieger, doch er war der einzige der Entkam." Schweigen erfüllte die Halle. "Manchmal, im Zurückblicken auf diese schwere Zeit, wünsche ich mir wir hätten uns umgedreht und gekämpft. Uns diesen Verdammten Puppenspieler würdig gezeigt und getan was auch immer er für uns bedacht hat", zitierte Mithril aus dem Buch. Ein Wunder das er die Zeilen noch immer auswendig kannte. Erneut blieb nur Stille, nachdem seine Stimme verklungen war. Yerininger war ein Narr gewesen. Hatte er schon erwähnt wie sehr er ihn bewunderte.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • "Selbst wenn das stimmen sollte", durchbrach Tepsrak die unangeneme Stille, "und dieser Einhäuter (abwertende Bezeichnung für nicht-Dämonen) tatsächlich schon mal hier war, an unserer jetzigen Situation ändert das rein gar nichts. Wir werden also geprüft, gut. Aber warum? Wofür? Wieso gerade wir? Von wem? Meiner Meinung nach sollten wir uns weniger auf die unzähligen Fragen als auf die wenigen Fakten, die wir haben, konzentrieren. Alles andere kostet nur wertvolle Zeit." Er spürte die unsicheren Blicke der anderen auf sich. "Was bitteschön schlägst du vor?", sagte Mithril mit einem leicht scharfen Unterton in der Stimme. "In der Vergangenheit liegt der Schlüssel zur Zukunft!"
    "Mich interessiert nicht, was gestern getan worden ist. Ich beschäftige mich mit dem, was heute getan werden muss.", sprach Tepsrak mit eiskalter Stimme. "Wir sollten Yerininger im Hinterkopf behalten, mehr aber auch nicht. Wenn wir zu stark über alte Bücher nachgrübeln, finden wir hier nie raus und werden stattdessen von den Sengir gerissen oder einer herabstürzenden Decke erschlagen." Er machte zwei Schritte bis er die Mauer erreichte und schlug mit dem Handballen gegen eine kleine, kaum sichtbare Erhebung. Die Druckplatte reagierte mit einem leisen "Klick" und ein weiteres Tor öffnete sich, welche den Blick auf eine nach unten führende Treppe freigab. "Was ich vorschlage, fragst du? Das wir weitergehen." Zögerlich nickten die drei und traten durch das Loch in der Wand.


    Trotz seiner harschen Worte hatte Mithril ihn nachdenklich gestimmt. Tepsrak war nicht leichtsinnig, er hatte durchaus das Gefühl, dass das Buch eine tiefere Bedeutung besitzt und womöglich sogar ihr Schlüssel nach draussen sein könnte. Aber er hatte die Anspannung der anderen wahrgenommen, besonders Carns Stimmung wurde von Minute zu Minute kritischer. Wenn sie nichts unternehmen, würde die Kampfmoral ins Bodenlose stürzen. Leise schlich die Truppe dem dunklen Gang entlang, nur das grelle Licht der Feuerkugel beleuchtete die schmutzig weissen Mauern. Die Menschen und der Elf hatten die Waffen eingesteckt, aber ihre Hände lagen auf den Griffen, bereit, sie in Sekundenbruchteilen ziehen zu können. Obschon Tepsrak Mithril nicht sehen konnte, da dieser hinter ihm lief, spürte er doch seine Blicke im Rücken. Er traut mir nicht! Ich zweifle zwar, dass es die andern beiden tun, aber Mithril zeigt es offen. Bis jetzt hat er kaum ein Wort mit mir gewechselt und er lässt mich so gut wie nie aus den Augen. Ein guter Krieger.

  • Vaunir war überrascht gewesen, als Tepsrak den kleinen Mechanismus betätigt hatte, als hätte er schon gewusst, wo dieser versteckt war.
    Vielleicht besitzen Dämonen ja eine präzise Beobachtungsgabe?
    Mittlerweile fühlte er sich innerhalb des antiken Gemäuers äußerst unwohl, und er hatte erkannt warum: Er fühlte sich eingesperrt. Wer ein Jahrzehnt oder länger nur alle paar Monate für eine Nacht ein Dach über dem Kopf gehabt hatte, konnte sich wohl nicht für längere Zeit in geschlossenen Räumen aufhalten. Jedenfalls war das seine Vermutung.
    Außerdem Fragte er sich die gleichen Dinge, die Tepsrak eben angesprochen hatten. Warum wurden ausgerechnet sie geprüft? Und vom wem in aller Welt? Welches Wesen war mächtig genug, vier Personen, die so unterschiedlich waren wie die Jahreszeiten, an einen einzigen gottverlassenen Ort zu lenken, und das genau zur gleichen Zeit? Nicht einmal Khumulus hatte eine Idee.
    Ein weiteres Problem war, dass Vaunir seinen Begleitern kaum vertraute. Mit Mithril hatte er sich anfangs zusammengetan, weil die Sengir sie dazu gezwungen hatten. Es hatte sich herausgestellt, dass der Mensch einiges zu verbergen hatte. Wer eine so unstimmige Geschichte erzählt wie er es getan hatte, dem war Vaunirs Meinung nach viel zuzutrauen.
    Tara hatten sie einfach angetroffen, aber sie war bis jetzt sehr still geblieben und hatte sich auf ihre elster Salem konzentriert. Er wurde nicht wirklich schlau aus ihr, er wusste nur, dass er ihr von seinen drei Begleitern am ehesten vertrauen würde.
    Und dann war da Tepsrak. Er war eindeutig charismatisch und sehr selbstbewusst. Wenn man allerdings Khumulus' erste Reaktion auf ihn beachtete, schien dieses Selbstbewusstsein auch begründet zu sein; zudem hatten sie ihn angetroffen, als er gerade eigenhändig einen Sengir getötet hatte. Er konnte Magie sehen, und es war nicht klar, was für Kräfte er noch besaß. Immerhin, er hatte sich auf Vaunirs Bitte hin in seine menschliche Gestalt verwandelt. Dennoch konnte niemand wissen, wie er hierher gekommen war oder was er für Ziele hatte.
    "Hätte er nicht diese gruseligen roten Augen, würde er nicht einmal so schlecht aussehen ...", meinte er halb im Scherz zu Khumulus.
    "Sei nicht albern.", antwortete dieser trocken.
    "An was denkst du?", fragte Tara, die hinter ihm hinabstieg.
    "Ich habe ein wenig mit Khumulus geredet. Nichts wichtiges."
    Tepsraks Ohr zuckte leicht, es wirkte fast raubkatzenhaft.

  • In den Gängen denen sie folgten, war es stockdunkel. Das einzige Licht kam von Carn, und seinem Geist, der von Zeit zu auftauchte, um ihnen etwas mehr Licht zu spenden oder wenn der Elf seine Kräfte schonen musste. Tepsrak hatte irgendwann beschlossen, ein Stück vor ihnen im Dunkel zu gehen, mit der Begründung, er brauche kein falsches Licht, um sich zurecht zu finden. immer wenn er sich wartend zu ihnen umdrehte, konnte man seine roten Augen im Dunkeln leuchten sehen und Tara verspürte bei diesem Anblick jedes mal einen kalten Schauer. Sie war sich noch immer nicht sicher, was sie von ihren Begleitern halten sollte. Tepsrak war ihnen vielleicht dankbar, weil sie seine Wunde behandelt hatten aber etwas sagte ihr, dass er sie, wenn nötig, auch jederzeit angreifen, oder auch einfach im Dunkeln stehen lassen und sein eigenen Weg gehen würde. So weit sie wusste hatten sich Carn und Mithril auch erst vor kurzem kennengelernt und beide schienen etwas zu verbergen. Andererseits, wer hatte keine Geheimnisse? Sie würden vielleicht nicht die dicksten Freunde werden, aber sie würden sich wohl alle aneinander gewöhnen müssen. Zwei rot leuchtende Punkte zu ihrer rechten schreckten sie aus ihren Gedanken auf. Tara wich erschrocken zurück und prallte gegen Mithril, der anscheinend ebenfalls gerade in Gedanken versunken gewesen war.“Hey, was...?“ fing er an. ein knurrendes Lachen ertönte aus den Schatten und Tepsrak trat frech grinsend in den Schwachen Lichtkegel, der von Khumulus aus ging.“Ich habe im Gang weiter vorne ein Leuchten gesehen. Ihr solltet das Licht löschen und euch anschleichen.“ Carn nickte und Khumulus verschwand.“Ich warne dich.“ raunte Tara dem Dämonen zu.“Erschreck mich ja nicht noch mal so.“

    Sie tasteten sich an der Mauer entlang, bis sie den Lichtschein sahen, von dem Tepsrak gesprochen hatte. schließlich traten sie in einen Raum. Es gab keine Fenster oder Spalten, das Licht war kein natürliches, es schien aus einer Art Glaskasten in der Wand zu kommen. Der Raum war klein und, bis auf einen kleinen Holztisch und eine Art stinkendes Bündel aus Lumpen, dass in einer Ecke lag, leer.“Na, toll.“stöhnte Carn.“Eine Sackgasse.“ Mithril war in den Raum getreten und untersuchte fasziniert die unnatürliche Lichtquelle.“Erstaunlich.“ murmelte er. Plötzlich regte sich das Bündel. Sie alle sprangen mit gezogenen Waffen zurück, als es sich aufrichtete. Es war ein alter Mann. Er schien nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen, seine Augen waren milchig. Er schaute in ihre Richtung, auch wenn Tara sich nicht sicher war, ob er sie überhaupt noch sehen konnte. Dann brach er in schrilles Gelächter aus, dass durch die leeren Gänge hallte. Langsam und schwankend erhob sich dass Gerippe, eine Spinne fiel aus seinem langen, zerzausten Haar und suchte hastig das weite.“Willkommen in meinem Palast.“ rief er noch immer gackernd und breitete Einladend die Arme aus.“Setzt euch an meine Tafel. Trinkt und speist solange ihr noch könnt.“ Er gestikulierte wild zu dem Tisch.“Sie werden euch alle holen, ahaha. Einen nach dem Anderen. Sterben, wie die Fliegen, ahahaha, ihr alle.“ Plötzlich zog er einen Dolch aus seinem Mottenzerfressenen Gewand.“ Kommt ich mache es euch einfacher.“

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  • Mithril betrachtete mit großen Augen den weißhaarigen Alten. Oder vielmehr das glänzende Stück Metall in dessen Hand. Brüllend und blitzschnell, als wären seine Knochen nicht genauso alt, wie der Rost auf der Klinge seines Dolches, stürzte er sich auf sie. Reflexartig glitt Mithril zur Seite und lies die Schneide durch die Luft schneiden. Der Alte sprang zurück für einen neuen Angriff und gab Mithril Zeit sein Schwert zu ziehen. Da war er nicht allein. Mit gezogenen Waffen stand die Gruppe vor dem Alten und wartete ab. Alle bis auf Tepsrak der wieder brüllend zu dem Monster wurde, als dass sie ihn kennengelernt hatten. Wimmernd glitt der Alte zurück, die Hände vor den Augen. "Nimmt es weg, nimmt es weg", kreischte der Mann und stieß mit dem Rücken gegen die Felswand. Tepsrak verharrte kauernd, zum Sprung bereit. Mithril glaubte ein Lächeln in seinen tierischen Zügen zu erkennen. Oder war es nur ein Zähnefletschen? "Ich bin doch nur ein alter Mann und würde nie jemandem etwas Zuleide tun", behauptete der Greis schluchzend, das Gesicht immer noch in den Händen verborgen. Ratlos ließ Mithril das Schwert einen Zentimeter sinken. Der Dolch lag noch immer zwischen den zittrigen Fingern. "Nie nie würde ich..." Der alte Mann unterbrach sein Gestammel unvermittelt und wirbelte mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf sie zu. Mithril riss das Schwert hoch, die Verwirrung musste ihm ins Gesicht geschrieben sein. Dann hörten sie ein Sirren, einen dumpfen Aufprall und das Klirren von zu Boden fallendem Metall. Der alte Mann lag vor ihnen, in seinem Rücken ein langer Speer und in den Gängen um sie herum herrschte nur menschenleeres Nichts.

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  • Vaunir steckte sein Schwert wieder in die Scheide und blickte sich fassungslos um.
    "Was zur Hölle war das denn gerade?", fragte er unnötigerweise. Dann zückte er rasch einen Pfeil und machte sich bereit, einen Angreifer aus einem der Gänge abzuwehren.
    Immer noch waren die Gänge regungslos und still. Der Speer im Rücken des alten Mannes zitterte noch leicht; Vaunir vermutete, dass er aus dem Gang gegenüber der Treppe gekommen war, die sie heruntergestiegen waren. Als er seine Augen zusammenkniff, konnte er eine leichte Unregelmäßigkeit in der Wand ausmachen.
    Plötzlich sprang eine mehr oder weniger menschlich aussehende Gestalt hervor und rannte los, von der Gruppe weg.
    "Vorsicht!", rief Mithril.
    "Ihm nach?", fragte Vaunir die Anderen. Er war schon einige Schritte vorgegangen, als plötzlich Tepsrak schrie: "Stopp!"
    Er zuckte zusammen, aber rührte sich keinen Zentimeter.
    "Was ist?"
    "Ich sehe Magie ...", murmelte der Dämon nachdenklich.

  • Als eine menschliche Gestalt erschienen war und davonrannte, musste sich Tepsrak heftigst am Riemen reissen, um ihr nich gleich hinterher zu jagen. “Ihm nach?”, fragte Carn und machte bereits erste Schritte, als dem Dämon ein sanft oranges Licht am Ende des Ganges auffiel. “Stopp!”, rief er Carn unvermittelt zu. Der Elf zuckte leicht zusammen und blieb stehen. “Was ist?”
    “Ich sehe Magie..., ähnlich wie der, die ich vorhin schon mal wahrgenommen hatte.”, murmelte er nachdenklich. “Lasst mich vorangehen.” Seine drei Begleiter nickten und folgten ihm durch den dunklen Gang. Sie bogen um die Ecke, worauf der Dämon plötzlich stehen blieb und scharf Luft durch die Reisszähne sog: die Wände des Ganges waren durchzogen von zahlreichen, orangen Lichtadern. “Die Mauern sind verzaubert. Die Magie scheint zwar uralt zu sein, ist aber noch immer ziemlich mächtig.”, erklärte er leise.
    “Und...”, begann Tara stockend, “und was ist es für eine Magie? Können wir weiter?”
    Tepsrak warf der Einäugigen einen leicht genervten Blick zu. “Das weiss ich nicht. Ich weiss nur, da ist Magie. Was sie bewirkt kann ich nicht erkennen. Es könnte sowohl ein Zauber zum abstauben als auch zum beschwören eines Todesgottes sein, keine Ahnung. Jedenfalls ist der Fremde hier durchgerannt, also wird es vermutlich sicher sein. Versucht bloss sicherheitshalber die Wände nicht zu berühren.” Die drei willigten ein und vorsichtig betraten sie den Gang.

    Zügig lief die Truppe durch die Ruine, als dem Dämonen auf einmal ein Geruch in die Nase stieg. Der Geruch von Angstschweiss. Offenbar war der Fremde ganz in der Nähe. Tepsrak blieb stehen, ebenso seine Begleiter. Nach einigen Sekunden regungslosem verharren reckte sich die Raubkatze etwas in die Höhe und stiess ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Die drei Menschen zuckten erschrocken zusammen, worüber er leicht grinsen musste. Dann aber hörte er, was er zu hören gehofft hatte. Panische Schritte, die sich von ihnen wegbewegten. Tepsrak knurrte erwartungsvoll und gab endlich seinem brennenden Jagdinstinkt nach: Er sprang los und liess die anderen hinter sich zurück. Nach einigen Abzweigungen erreichte er die fliehende Gestalt und stürzte sich mit einem wütenden Brüllen auf sie. Der Zweibeiner wirbelte herum und schrie erschrocken auf, als er vom schwarzen Monster angefallen und umgerissen wurde. Bösartig knurrend presste Tepsrak die wimmernde Gestalt zu Boden. Alles in ihm schrie dem Dämon zu, seine Beute zu zerreissen, und nur mit Müh und Not konnte er dem Verlangen widerstehen. Schnelle Schritte im Rücken verrieten die Ankunft seiner Begleiter.

  • Mithril stürmte mit gezogenem Schwert in den Raum in in den er Tepsrak hatte verschwinden sehen. Der Dämon war schnell. Es war eine kleine Halle mit hoher Decke, in der jeder Schritt zu den Sternen zu hallen schien. Ihr Angreifer, das vermutete Mithril jedenfalls, lag auf dem hartem Steinboden und auf ihm Tepsrak, der Zähne fletschte und laut knurrte. Es war ein Mann, oder zumindest das was noch von ihm übrig geblieben war. Kaum noch Knochen und ein Filz aus weißen Haaren aus denen Bart und Haupthaar bestanden. "hHelft mir. Rettet mich", kreischte er mit aufgerissenen Augen auf die roten im gegenüber gerichtet. Tepsrak verharrte, jedoch stets mit einer Klaue am Hals des Mannes. Ratlos blickten sie sich an. "Er hat den anderen getötet der uns angreifen wollte", warf Tara ein. "Aber zu welchem Zweck", fragte Mithril und zog die Stirn in Falten. "Vor allem ist wichtig ob er uns hilft hier rauszukommen", stellte Carn die Frage, die ihnen alle auf der Zunge lag. "Nach draußen", flüsterte der Mann am Boden und lachte dann laut auf. Fast wie ein Kreischen. Mithril spürte wie ihm ein eisiger Schauer über den Rücken lief. "Ich kenne einen Weg nach draußen. Den einzigen Weg nach draußen", wieder dieses Lachen, "Ich zeige ihn euch. Ich helfe euch, ja, ich helfe euch." Seine Stimme wandelte sich in ein unverständliches Glucksen. Mithril fragte sich ob der Mann ebenfalls einen Dolch in den Falten seines Gewands versteckt hatte. Er begegnete dem Blick seiner Gefährten. Andererseits, es wäre eine Chance.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • "Drücke dich klarer aus! Was ist der Weg nach draußen? Weißt du, was hier vorgeht? Antworte mir, statt zu glucksen wie ein Idiot!!" Vaunirs Stimme hatte sich, während er sprach, gesteigert und überschlug sich beim letzten Satz. Als er bemerkte, wie Tepsrak und Mithril ihn anfunkelten, bemerkte er, dass er drohend sein Schwert erhoben hatte.
    Der Greis gluckste noch weiter, verschluckte sich und hustete krächzend. Nach wenigen Sekunden fing er sich allerdings wieder und blickte Vaunir an. Es war ein unheimliches Starren; die weit aufgerissenen Augen zeigten wenig weiß - seine Pupillen wahren gigantisch. Langsam sagte er: "Für dich, Elfling, ist es schon zu spät, ja ... so schnell ... ungewöhnlich ..." Er begann, mit abwesendem Blick unverständliche Dinge in seinen Bart zu murmeln.
    Abrupt verstummte er jedoch, als die Klaue, die er ganz vegessen zu haben schien, sich tief in seinen Hals presste.
    "Stopp, stopp!! H - hh -Ich kenne d- den Weg nach draußen, wirklich!", kreischte er. Die pergamentdünne Haut, die sich erschöpft zwischen Rippen und Hüfte des Alten spannte, hob und senkte sich. Ein Beben tönte seine Worte, als er flehentlich bettelte: "Bitte, bitte, tötet mich nicht, gute Leute, nettes Raubtier ... ich kann euch den Weg zeigen ... Ich zeige ihn auch dem Elfen, versprochen ..."
    "Tepsrak, lass ab. Ich denke nicht, dass er gefährlich ist", warf Tara ein.

  • Tepsrak zog sich bei ihren Worten widerwillig zurück. Seine rot funkelnden Augen sprachen Bände.“Oh liebes Mädchen.....gutes Mädchen.“ krächzte der Greis und kroch auf sie. Tara wich erschrocken zurück.“Brave Katze.... Großzügige Her...““Das reicht!“ unterbrach ihn Carn. Erneut hatte er sein Schwert gezogen, diesmal allerdings nur, um den Alten ein zu schüchtern.“Der Ausgang. Kannst du ihn uns zeigen? Ja oder nein?!“ Der Greis blickte zu ihm auf und schien zu überlegen.“Helft mir auf.... dann zeige ich euch die Welt.“ “Danke, aber der Ausgang reicht fürs erste.“ Meinte Mithril, während er einen Schritt machte und ihrem neuen Führer zusammen mit Tara aufhalf. “Kommt, Freunde... kommt.“ murmelte er immer wieder, während er vorauseilte, halb humpelnd, halb springend.“Warte mal.“ rief Tara.“Wie heißt du überhaupt?“ Der Alte hielt kurz inne. Ein nachdenklicher , fast resignierter Ausdruck huschte über sein Gesicht, bevor er einem Breiten Grinsen wich.“Tja, das ist eine Gute Frage, was?“ Er begann zu kichern und betrat einen der Gänge, die von der Halle wegführten. Tara tippte sich an die Stirn.“Der Kerl is vollkommen plem plem.“ Mithril nickte.“Ja, aber vielleicht stimmt die Geschichte mit dem Ausgang. Außerdem.“ fügte er hinzu.“Habe ich kein große Lust, hier zu warten, bis der nächste Irre vorbeikommt.“ “Was dauert so lange hohe Herren?“ Ihr Führer stand im Eingang zur Halle und kicherte noch immer vor sich hin.“Ihr müsst euch beeilen....ihr verpasst das Beste.“

    my name is Cow,
    and wen its nite,
    or wen the moon
    is shiyning brite,
    and all the men
    haf gon to bed -
    i stay up late.
    i lik the bred.


    GNU Terry Pratchett