Hier mal etwas ganz anderes von mir. Wie einige von euch wissen geh ich seit einiger Zeit in eine Schreibwerkstatt. Ich treffe mich dann mit anderen Jungautoren und wir tauschen uns aus, lesen aus unserem geschriebenen vor und geben uns Tipps was wir besser machen können. Unter anderem machen wir dort Schreibübungen.
Das heißt uns wird ein Thema vorgegeben, oder wir holen uns Inspiration von Bildern, Geräuschen manchmal ist es nur ein Zeitungschnipsel. Und dann gehts los. Auf diese Art und Weise sind schon einige Geschichten, Gedichte oder Gedanken in der Schreibwerkstatt entstanden. Am Freitag fand bei uns eine Museumsnacht statt.
Unter andem mit einer Ausstellung von Salvador Dali und das sollte unsere Inspiration zum schreiben sein! Bisher hatte ich immer angenommen das Dali meist Bilder gemalt hat über die man nicht Schreiben kann. Ich hatte mich geirrt.
Am Anfang war es zwar sehr ungewohnt in einem Museum zu schreiben, mit vielen Menschen die sich die Ausstellung ansahen. Es war verdammt gut besucht, aber irgendwann hat man alles um sich herum vergessen. So ist das mit dem Liveschreiben. Es sind zwei Kurzgeschichten entstanden die wir dann in einer Livelesung im Oktober vortragen. Für Komentare, Lob und Verbesserungsvorschläge bin ich sehr dankbar. Also los!!!
Zu viel...
Dieses Gefühl, Ihr nahe zu sein, machte alles leichter. Wenn der Vorhang sich hob und Sie die Bühne betrat, durchfuhr ihn jedes Mal aufs Neue ein Glücksgefühl.
Zu Anfang war es Neugier, Faszination von etwas Neuem gewesen, etwas was er bisher nie für eine Frau empfunden hatte, so intensiv. Selbst in seinen Träumen suchte sie ihn heim. Und mit jedem Mal wurden seine Gefühle für sie stärker. Er musste ihr einfach nahe sein! So oft es ihm möglich war, besuchte er ihre Vorstellungen.
Bald schon kannte er jeden ihrer Dialoge. In seinen Träumen war er der Held, der sie rettete, befreite aus dem Kerker. In seine Arme sank sie am Ende des Stücks, wenn der Vorhang fiel. Bald schon waren ihm die Besuche im Theater nicht mehr genug. Er wollte mehr. Sie sollte ihn bemerken.
Also fing er an, ihr Blumengebinde in die Garderobe zu schicken, doch er hoffte umsonst. Zu viele Männer buhlten um ihre Gunst. Sie war der aufsteigende Stern am Theaterhimmel und was war er?
Trotz dieser Erkenntnis gab er die Hoffnung nicht auf, es war bereits zu spät. Sein ganzes Denken drehte sich nur noch um Elies. Er redete sich ein, dass sie ihm nur einmal in die Augen blicken musste, um sich zu verlieben. So wie er sich in Sie verliebt hatte.
An einem Abend, nach der Vorstellung wartete er am Hinterausgang des Theaters, auf Sie. Der tosende Beifall am Ende des Stücks, hallte in ihm noch nach, er galt alleine Ihr.
Es war ein lauer Sommerabend im August, als man Sie fand...
http://www.franklinbowlesgallery.com/Shared_Element…s/DALI1497P.htm
PS: Ich füge hier einen Link hinzu damit ihr das Bild seht, dass mich zu dieser kleinen Geschichte inspiriert hat!