Ightris

Es gibt 277 Antworten in diesem Thema, welches 69.390 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. September 2018 um 08:24) ist von Klimbim.

    • Offizieller Beitrag

    Durchaus ein schönes und auch entspanntes Gespräch zwischen den beiden Frauen. Man merkt, dass Moyra skeptisch ist, Res aber auch etwas zutraut. Sie interessiert sich für die Legende, genauso wie ich. Ich kann Moyra zwar überhaupt nicht einschätzen, aber dem bisherigen Anschein nach, würde ich ihr sogar zutrauen, dass sie sich zu den anderen ans Lagerfeuer setzt.
    An diesen Ilas kann ich mich gar nicht mehr erinnern? Haben wir dazu schon mal etwas gelesen? Wenn ja, dann habe ich es völlig vergessen. Sorry. >< Aber gut, dass du es damit noch einmal wiederholt hast. ^^
    Na mal sehen, ob Moyra die Pläne unterstützen wird. Ich bleibe gespannt. :)

    LG, Kyelia

  • Das Mädchen hatte Feuer, das musste man ihr lassen.

    Aber hallo! :D Schön hast du das Gespräch beschrieben, es wurde nicht langweilig und vor allem der Teil über die Legende war sehr stimmungsvoll. Du erwähnst immer so schöne kleine Details, die einem das Vorstellen sehr erleichtern, weil man ein besseres Bild von allem hat. Gefällt mir sehr gut.

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • @Kyelia Nein, Ilas wird hier das erste Mal vorgestellt. Zwei drei Mal wurde seine Existenz angedeutet, aber nichts, woran man sich auf lange Sicht erinnern kann/muss ^^

    Dir und @Phi und allen, die bis hierher durchhalten mal wieder n fettes Dankeschön <3

    Gegen den frühen Abend traf dann die Kutsche in der vorübergehenden Residenz des jungen Brautpaares ein. Res sprang aus dem einfachen Fahrzeug, um ihrem Gatten so schnell wie möglich die freudige Nachricht zu überbringen, dass sie Moyra als Geldgeber für ihren Plan gewonnen hatten. Etharas sprach ein kurzes Dankgebet an alles, was gut war, bevor er sich vor Überraschung fast verschluckte, als Lady Moyra Res langsameren Fusses folgte.
    «Lady Moyra wird heute Abend und heute Nacht unser Gast sein. Ich habe ihr versprochen, dass sie Mak beim Geschichtenerzählen zuhören darf. Und Nebel beim Singen!»
    Etharas runzelte die Stirn und sah fragend zu Moyra.
    Diese zwinkerte. «Nein, ich bin freiwillig hier und habe fest vor, den Abend am Lagerfeuer zu verbringen.»
    Kurz sah es aus, als wollte Ehtaras etwas sagen, verkniff es sich aber und verliess kopfschüttelnd den Raum.
    Res besorgte ein paar warme Decken und führte Moyra dann zusammen mit Mak nach draussen Richtung Wald, wo man durch die Bäume schon den Feuerschein flackern sah.
    «Also, ich muss dich vorwarnen. Du stellst für dich so etwas wie ein eigener Clan, eine eigene Spielfigur in dieser Partie dar, darum wird Mak dich gross der Allgemeinheit vorstellen. Das gehört sich in solchen Kriegsräten und Bündnissen, da ist Transparenz alles.»
    «Gross angekündigt würde ich auf all den Hoffesten, die ich nicht besuche, wohl ebenfalls.»
    «Genau.» Res kicherte. «Setz dich danach einfach neben mich und geniess alles. Wenn die Männer frech zu dir sind, sei nicht zu schüchtern, denen ordentlich eins auszuwischen. Wenn sie zu grob werden, werde ich eingreifen.»
    Es rührte Moyra, wie besorgt Res um ihr Wohlbefinden war, doch sie winkte ab. «Mach dir um mich keine Sorgen. Ich werde mich vielleicht ein wenig an den … offenen Umgang deiner Leute gewöhnen müssen, aber so schlimm wie das politisch-wirtschaftliche Schlangennest in Solenin wird es kaum sein.»
    Und sie hatte Recht. Die Männer kannten Res, und die betagte Dame, die sich hier stolz, aber auch neugierig umherblickend neben ihre Prinzessin setzte, erhielt tatsächlich den Respekt der Männer, als sie einen anzüglichen Spruch von Roag schlagfertig konterte.
    Einer der Alphas sang ein ziemlich trauriges Lied über den Winter und den Tod- die zwei beliebtesten Themen der Ilitri-Lieder, und dann begann Mak mit den Geschichten.


    «Dies ist ein Abenteuer einer Legende. Ein Mann wie der Winter selbst- ein Geheimnis jedem, der ihm begegnet, ein Name, der Furcht sowie Hoffnung bedeutet für jeden Ilitri, der seinem Volk treu ist. Eine Stimme, deren Klang kein Ohr je vernahm. Bereits in den Zeiten der Ahnen erzählte man sich von dem Geist, dessen Stindar sie hinwegführte von der alten Heimat, wo Unterdrückung und Gewalt das unser stolzes Volk unterdrückten.»
    «Was ist ein Stindar?», fragte Moyra Res flüsternd.
    «Ein altes Wort in einem Dialekt. Es bedeutet Stimme und ist unser Wort für diese Aura oder Ausstrahlung, von der ich dir erzählt habe.»
    «Doch all dies war vor langer, langer Zeit. Wir bekamen edle Herrscher, die uns die Freiheit gewährten, die ein wahrer Ilitri braucht.» Die Männer unterbrachen mit einem kurzen Jubeln. «Unsere Weiber gebaren starke Kinder, die zu grossen Helden heranwuchsen. Unsere Töchter wurden schön und wild, unsere Söhne stolz und furchtlos. Wir, Männer, Ilitri, können zurückblicken auf eine lange Geschichte voller Ehre, voller stolzer Freiheit!» Wieder lautes Gejubel. «Doch!», übertönte Maks Stimme von Neuem den Radau. «Doch über allem wachte der Winter! Ilas, in der Stille, und verteidigte unsere Freiheit, unseren Stolz, gegen alles und jeden, der eine Bedrohung werden wollte.»
    «Ilas bedeutet also Winter?», erkundigte Moyra sich wieder.
    «Nicht direkt. Es ist eine etwas seltsame Wortkombination und lässt sich mit ‘Winterfeuer’ übersetzen. Hitze und Kälte zugleich sozusagen.»
    «Dies, Männer, Krieger der Ilitri, stolze Anführer! Dies ist das Lied des Morgenmoors!» Offenbar eine beliebte Geschichte, die Männer jubelten schon wieder. Vielleicht waren sie auch bereits zu betrunken, um nicht zu jubeln.
    «Sehr poetisch», kommentierte Moyra trocken.
    «Ja. Besonders wenn man bedenkt, dass, rein historisch gesehen, die ganze Geschichte weder am Vormittag noch bei oder in einem Sumpf stattfand. Aber poetisch ist es auf jeden Fall.»
    «Heiss war der Tag, und feucht der Nebel, der aus dem Boden stieg. Still lag es da, das Lager des Koiro-Clans.»
    «Die Koiros sind ein Rothirsch-Clan», erklärte Res flüsternd.
    «Unwissend waren sie von der Fehde der Wölfe von Frimos mit den niederen Menschenvölkern des Südens. Die stolzen Krieger der Koiro waren ausgezogen, um den Weg zu ebnen für die Frauen, die nachfolgen sollten, und ungeschützt blieben sie mit den Jungen zurück. Die menschlichen Narren, zu taub, die Stimmen zu hören, die röhrten und nicht heulten, zu blind, die Spuren zu sehen, die Hufe und keine Tatzen waren, zu dumm», wieder wurde Mak durch entrüstetes Gebrüll unterbrochen, «zu dumm, zu erkennen, dass Frimos Volk keine Zelte errichet, wie dies die Koiro tun, lagerten sie in der Nähe, um sie alle niederträchtig zu ermorden- Frauen, Kinder, Alte, Trächtige- keiner sollte überleben! Ein kleiner Haufen von vierzig Koiros gegen eine Streitmacht von hundertfünfzig bewaffneten Männern!»
    Für Moyra klang es seltsam, wie Mak Begriffe aus der Tier- und Menschenwelt so selbstverständlich mischte, versuchte aber, es sich nicht anmerken zu lassen.
    «Laut wurde das Geschrei, die Frauen befahlen den Kitzen, zu fliehen, und näher kamen die feigen Soldaten der Südländer. Das Geschrei! Der Gestank der Furcht! Hirsche, Ilitri, alles floh wild, in Panik, hinfort, doch sie waren überrascht worden.» Das unwillige Gemurmel der Zuhörer wurde wieder immer lauter.
    "Doch da erklang ein Brüllen. Lauter. Tiefer. Tödlicher, als alles, was ihr in euren Leben bisher vernehmen konnten, Brüder! Hervor aus dem Wald kam er, mit Feuer und Eiswind! Ilas, Tod der Bedränger, Rächer der…”
    “Schutzlosen!”, unterbrach einer der Zuhörer lautstark. Was einen wahren Sturm an bekannten Titeln auslöste.
    “Reiter der Winde!”
    “Bezwinger der Berge!”
    “Vater der Waisen!”
    “Mutter der Unbemutterten!”
    “Ficker des Feuers!”, schrie Hack und lachte selbst am lautesten darüber. Die Männer, Häuptlinge wie einfache Krieger, versuchten, sich mit immer kreativeren und schmutzigeren Titeln zu überbieten, johlten und jubelten bei besonders bildhaften Redewendungen. Res sah entschuldigend zu Moyra und zuckte etwas hilflos mit den Schultern, aber die schien sichtlich Spass an der Sache zu haben.
    Da trat plötzlich Totenstille ein, als eine massive Silhouette zwischen den Bäumen hervortrat. Etharas kam ruhigen Schrittes auf die Menge zu, die teils aus Schreck, teils aus Überraschung und teils sogar aus Furcht schweigend abwartete. Der Ruf von Res’ Gatte hatte bei den Ilitri nicht Halt gemacht. Ausserdem war sein Sintar für einen Menschen gerade ungewöhnlich stark.
    Er verneigte sich vor den beiden Damen und setzte sich dann zu Erestes Linken. Blickte in die trüben Augen der Betrunkenen um sich und sagte dann:
    “Besteiger der Basilisken.”
    Die darauf folgenden Jubelrufe waren ohrenbetäubend, ein Bierhumpen wurde ihm gereicht, und Mak verneigte sich übertrieben vor dem Sotami, bevor er die Geschichte von der Rettung der Koiros zu Ende erzählte, in er Ilas wohl mit wenigen Streichen hunderte von Gegnern niedermachte, die Häuptlingstöchter samtsonders schwängerte und dann auf einem Drachen in den Sonnenuntergang ritt. Manche sangen, besonders Nebels Auftritt wurde mit Vorfreude erwartet. Er spielte eine begnadete Mönchsflöte und hatte eine Stimme, die ebenso warme Sommertage wie eisige Winterstürme bringen konnte. Ereste und Moyra wurden beide aufgefordert, ebenfalls ihr Können darzubieten, doch beide lehnten höflich ab. Res war ein musikalischer Reinfall, und Moyra kannte nach eigener Aussage keine guten Lieder.
    Etharas hingegen erhob sich nach einigem gutem Zureden, forderte Nebel auf, die Melodie eines alten Nordmannlieds zu singen. Eine gute Wahl. Die Nordmänner waren die Urväter sämtlicher Völker des heutigen Nordens, und sowohl Sotami als auch Ilitri kannten die Worte der alten Lieder und achteten sie gleichermassen.
    Als Res’ Gatte sang, verschwanden die Kälte und Abgeklärtheit aus seiner Stimme und machte echten Emotionen Platz. Er sang ein altes Lied über Verluste eines Krieges, und selbst die vom Alkohol getrübten Augen der Männer wurden feucht.
    Moyra stiess Res an und flüsterte: “Klingt fast, als wäre er nicht völlig hoffnungslos.”
    Res konnte nicht anders als schniefend zu nicken.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    Und ich kann mir nicht helfen. Ich habe das Bild eines kräftigen, brummigen Bären im Kopf, der inmitten einiger Männer steht und mit einer wahren Fülle an Emotionen singt. Jetzt habe ich auch Tränen in den Augen, aber leider vor lachen. :rofl:
    Nein, ein wirklich schöner Teil und eine interessante Geschichte, die Mak da erzählt. Auch schön, wie die Stimmung erstmal sinkt, als Etharas erscheint. Das und solche Kleinigkeiten, wie die gelegentlichen Zwischenfragen von Moyra machen den Teil gleich noch besser. ^^
    Schöne Lagerfeuerstimmung. :thumbsup:

    LG, Kyelia

  • «Doch über allem wachte der Winter! Ilas, in der Stille, und verteidigte unsere Freiheit, unseren Stolz, gegen alles und jeden, der eine Bedrohung werden wollte.»

    Hier muss entweder das ! nach Winter weg oder das "und" vor verteidigte.

    Tödlicher kein Komma als alles, was ihr in euren Leben bisher vernehmen konntet, Brüder!

    bevor er die Geschichte von der Rettung der Koiros zu Ende erzählte, in der Ilas wohl mit wenigen Streichen hunderte von Gegnern niedermachte,


    Mir sind noch mehr Fehler aufgefallen, ich hab aber zu spät mit dem Zitieren angefangen... Ich glaube, bei dem Teil hast du etwas zu voreilig auf "absenden" geklickt ;)
    An manchen Stellen bin ich auch nicht mehr so ganz mitgekommen, was Mak da jetzt eigentlich erzählt... kann aber auch an mir liegen.

    Ansonsten muss ich Kyelia zustimmen, sehr stimmungsvoll und rührend geschrieben. Sehr lebendig vor allem.

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  • So, ich bin auch wieder mit dabei ^^
    Ich hatte ein paar Schwierigkeiten, in Res´ Story wieder rein zukommen, aber nach den ersten Absätzen erinnerte ich mich doch an das meiste. Weiterhin schön erzählt. Es sieht ja aus, als würden die Pläne allesamt aufgehen. Ein legendärer mit einer mächtigen Aura steht auf ihrer Seite, Lady Moyra scheint gefallen an Ereste zu finden und selbst ihr Gatte nimmt sich die Worte seines Beraters zu Herzen und gibt ein Stück seiner Distanziertheit zu Res auf.

    Das läuft ja schon fast zu perfekt :fox:

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    Sodele. Mein Schreibverhalten bei Ightris ist so... alle Jubeljahre hab ich Bock auf eine meiner Figuren/Storys und produzier was ^^ Naja, das Projekt soll mir Freude machen und kein Muss sein, also...

    Die Chaostruppe! Unsere vier Irrenhausflüchtlinge und ihre erste Nacht in Rexas Friedhof. In dieser Geschichte habe ich recht genaue Vorstellungen, wie die Geschichte für jeden Einzelnen ausgehen soll. Ziel ist, das irgendwie interessant rüberzubringen. Für die die mögen, hier der Link zum letzten Part :) Have Fun ^^


    [font='Georgia, serif']Es gab keine Betten für sie alle. Rexa schien fest entschlossen gewesen zu sein, sein Leben allein zu leben und ebenso zu beenden. Sie fanden seine Überreste tatsächlich in der Küche, wo er wohl friedlich in einem Schaukelstuhl vor dem inzwischen lange erkalteten Kamin verstorben war. Sanders und Richard kümmerten sich darum, den Leichnam in einer Truhe zu verstauen, die sie gefunden hatten und begannen, in einer Ecke im Garten ein Loch zu buddeln, während Yolanda und Winston im heimelig eingerichteten, wenn auch ziemlich verstaubten Wohnzimmer eine Schlafstatt für die kommende Nacht einrichteten.
    Sie gingen ohne ein Abendessen zu Bett und verbrachten eine unruhige erste Nacht im Wohnturm von Rexas Friedhof. Der Garten, der tagsüber so geisterhaft still dagelegen hatte, erwachte in der Dämmerung zu einem seltsamen Leben. Fremdartige Nachtvögel sangen ein unbekanntes Lied, und der Wind, der sich den ganzen Tag nicht geregt hatte, pfiff umso lauter durch den Wald aus Zierpflanzen, um die zerbrochenen Statuen und Brücken und über den leise gluckernden Bach.
    Sanders erwachte alle paar Stunden und nutzte die Zeit, die er sich auf seiner Schlafstätte hin und her warf, um einen groben Plan für die nächsten paar Tage zurechtzulegen. Besonders die Frage nach dem Essen bereitete ihm Kopfschmerzen, und er hoffte inständig, dass eine Durchsuchung der Küche etwas brauchbares zu Tage brachte. Vielleicht gab es im Wald ja auch Pflanzen mit essbaren Früchten. Yolanda sollte sich morgen danach umsehen.

    Sie erwachten alle sehr früh davon, dass die Vögel draussen einen Mordsradau veranstalteten. Der Blick aus dem Fenster zeigte Sanders, dass sie im wirren Zickzack kreuz und quer durch den Garten jagten, förmlich schrien, als würde sie etwas verfolgen, und nach und nach verschwanden. Als die Morgensonne über die Mauer schien, herrschte wieder die schwere Stille des gestrigen Tages. Kein Lüftchen regte sich, und kein Geräusch ausser das des Wassers liess sich vernehmen.
    Der Vorgang war seltsam unangenehm gewesen, irgendwie… gruselig. Irgendwie hatte Sanders das Gefühl, dass da unten nun alles mit kleinen, leblosen Vogelleibern übersät sein musste.
    “Ich hab Hunger.” Das kam von Winston. Sanders wandte sich vom Fenster ab.
    “Ich auch. Wir sollten uns heute nach Essbarem umsehen und uns überlegen, wie wir hier längerfristig leben wollen. Wir machen das erst einmal so…”

    Kurze Zeit später wanderte Yolanda mit Körben bewaffnet Richtung Garten, in Begleitung von Winston, der ihr assistieren sollte. Sanders würde sich gründlich in Küche und Vorratskammer umsehen und, wenn möglich, schon mal etwas zu essen zubereiten. Vielleicht liess sich irgendetwas sehr, sehr lange haltbares finden. Richard grub derzeit das Grab fertig, und am Nachmittag würden sie die Kiste mit dem toten Zauberer so zivilisiert wie möglich beerdigen. Dieser Punkt bereitete dem ehemaligen Buchhalter doch einiges Kopfzerbrechen.
    “Rexa?”, fragte er nach einigem Zögern in den Raum.
    Schräg über dem Kamin tauchte die Schrift wieder in glänzendem Schwarz auf der Steinmauer auf.
    Ja?
    “Wie beerdigt man einen Zauberer?”
    Wieso fragst du?
    “Weil wir deinen Meister heute Nachmittag beerdigen wollen und… naja, ich weiss nicht. Was soll man sagen, gibt es sowas wie eine spezielle … Formel oder so?”
    Ich bin froh, dass du die Frage stellst. Sie zeigt, dass ihr tatsächlich zivilisiert seid.
    Sanders wartete kurz höflich. Als nichts mehr kam, wiederholte er seine Frage.
    “Und? Wie sieht eine Zaubererbeerdigung nun aus?”
    Keine Ahnung.
    In Sanders keimte der Verdacht, dass Rexa- also, der Zauber an der Wand- weitaus weniger hilfreich war, als man das hätte annehmen können.
    “Na, uns wird schon was einfallen.”
    Er mochte die Gedichte von Des Gerdenes.
    “Ich kenne keine Gedichte von Des Gerdenes.”
    Er müsste eigentlich einige Bände im Schlafzimmer haben.
    “Hm.”
    Vielleicht würde er sich später danach umsehen. Etwas mutlos fuhr er damit fort, alte Säcke und Kisten aus einem Vorratsschrank zu räumen, in denen sich Lebensmittel befanden, die das Stadium von “getrocknet”schon seit Äonen überschritten hatten und sich langsam, aber sicher Richtung “mumifiziert” zubewegten.
    “Ach, verdammt”, murmelte er vor sich hin. Wäre ja noch schöner, hier am Ziel zu verhungern. Das Knistern von der Wand liess ihn seine Tätigkeit unterbrechen.
    Kann man irgendwie helfen?
    Sanders seufzte. “Ja. Weisst du, ob sich hier drin noch was essbares befindet? Uns ergeht es sonst noch wie Wanda.”
    Es scheint mir, dass du fleissig dabei bist, die Vorräte meines Meisters zu plündern. - Aber da er ohnehin nicht mehr viel damit anfangen kann… - Links von mir müsste eine Tür sein. Also, von dir aus rechts.
    Dem war tatsächlich so. Sanders erhob sich ohne weitere Fragen und öffnete sie neugierig. Nachdem er den feinen Schauer aus Staub und Spinnweben weggehustet hatte, er ihn begrüsste, erkannte er im schummrigen Licht, das durch die Tür hereinfiel, Regale mit hunderten von Gläsern und Dosen. Hoffnung keimte in ihm und er nahm sich eines.
    “Schweine-Pflaumen-Pastetenfüllung”, las er auf einem sorgfältig beschrifteten Ettikett. Hm.
    “Äh… Rexa?”
    Ja?
    “Wie lange halten eingemachte Lebensmittel so?”
    Oh, normalerweise so zwischen fünf und zehn Jahre.
    “Mist.”
    Allerdings hat mein Meister diese Methode entwickelt, die Haltbarkeit zu verzehnfachen. Im Regal in - der Ecke müsste er alles in einem Buch aufgeschrieben haben. Er hat sich alle paar Jahre einen- gigantischen Vorrat angelegt, um die restliche Zeit in Ruhe arbeiten zu können.
    Sanders betrachtete das Glas in seiner Hand argwöhnisch. Naja.
    Er löste die Schnur, die ein Stück Stoff festhielt, das wohl als Staubschutz oder so diente, und öffnete vorsichtig den Verschluss.
    Es machte “Plopp!”
    Anstatt dass, wie befürchtet, sich ein grausiger Gestank nach Fäule und Verwesung ausbreitete, geschah gar nichts weiter. Also nahm Sanders den Deckel und die Verschlussvorrichtung aus Metall vom Glas und roch am Inhalt.
    Es roch nach Schweinefleisch und süssen Pflaumen. Die Farbe war gräulich-braun mit dunkleren Flecken, aber Sanders konnte beim besten Willen nicht beurteilen, ob das so sein sollte oder nicht.
    Na, was solls.
    Er steckte den Finger hinein und probierte.

    Zwei Stunden später kamen Yolanda und Winston zurück, kurz darauf Richard. Die beiden hatten ein paar Sträucher gefunden, an denen essbare Beeren wuchsen, sowie einen sehr fruchtbaren Aprikosenbaum. Rich war verschwitzt und dreckig, hatte aber, wie Sanders bemerkte, zumindest die Hände gewaschen.
    Winston jubelte, als er die reich gedeckte Tafel sah. Sanders hatte ein grosses kaltes Buffet angerichtet, Früchte, Gemüse, Fleisch, Bohnen und Kartoffeln lagen einladend auf dem Küchentisch in Tellern und Schüsseln bereit.
    Sie hielten ein Mahl, das Königen gerecht worden wäre. Rexa hatte nicht übertrieben, die Vorratskammer war überfüllt mit konserviertem Essen, sodass sie sich das nächste halbe Jahr darum keine Sorgen machen brauchten. Und bis dahin würden sie hoffentlich auch in der Lage sein, sich selbst zu versorgen.
    Winston strahlte wie ein Honigkuchenpferd, während Yolanda still wie immer nur wenige Bissen zu sich nahm. Sanders würde dafür sorgen, dass sie mehr essen würde, nahm er sich vor. Auch Rich glänzte mit Schweigen, aber wenigstens knurrte er den Narren für dessen Fröhlichkeit nicht ständig an.

    Und Sanders? Sanders fand, dass er hier vielleicht, vielleicht glücklich werden könnte.


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    Ich weiß grade nicht mehr, wie es bis jetzt war, aber kannst du die Antworten der Wand vielleicht kennzeichnen mit kursiv oder so? So musste man immer überlegen, ob das jetzt die Antwort der Wand war oder der Erzähler ist.

    Juhu, es geht weiter :love: Ich stell mir das schön vor, wie die so einträchtig in der verlassenen Halbruine wohnen und hach. Aber ich nehme mal an, es wird noch irgendwas gemeines passieren mit den armen Gestalten.

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    • Offizieller Beitrag

    Es geht weiter und das direkt mit einem super Teil. Gefällt mir richtig gut und die Vier haben sich doch ganz gut organisiert. Dass es in dem Haus etwas zu Essen gibt, macht die Sache natürlich gleich besser. Ich habe das Gefühl, in dem Haus des alten Zauberers kann es sich gut lesen. Aber irgendwie kommt mir die ganze Situation schon wieder zu friedlich und zu schön vor. Wenn da nicht noch etwas passiert. X/
    Ich bin aber erstmal froh, dass die Vier sich vielleicht endlich einmal heimisch fühlen können. ^^

    LG, Kyelia

  • Zitat von Phi

    Der Vorgang war seltsam unangenehm gewesen, irgendwie… gruselig. Welcher Vorgang? Oder meinst du den ÜBERgang von Nacht zu Tag?

    Neee die Sache mit den Vögeln ^^

    Zitat von Phi

    Winston strahlte wie ein Honigkuchenpferd, während Yolanda still wie immer nur wenige Bissen zu sich nahm. Sanders würde dafür sorgen, dass sie mehr essen würde, nahm er sich vor. Hier wirkt ser Satzbau merkwürdig.. vielleicht "Sanders nahm sich vor dafür zu sorgen, dass sie mehr essen würde"?

    Is wirklich n Gebastel :S danke!

    Ich weiß grade nicht mehr, wie es bis jetzt war, aber kannst du die Antworten der Wand vielleicht kennzeichnen mit kursiv oder so? So musste man immer überlegen, ob das jetzt die Antwort der Wand war oder der Erzähler ist.

    Ist es ursprünglich auch, ich vermute, das hats i-wie gelöscht, als du den Text kopiert hast :hmm:


    Danke dir und @Kyelia ! Ich weiss eure Treue wirklich zu schätzen :) <3


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    Dreimal dasselbe:

    Besonders die Frage nach dem Essen bereitete ihm Kopfschmerzen, und er hoffte inständig, dass eine Durchsuchung der Küche etwas brauchbares zu Tage brachte.

    Vielleicht liess sich irgendetwas sehr, sehr lange haltbares finden.

    “Ja. Weisst du, ob sich hier drin noch was essbares befindet?

    Nach etwas/alles/nichts schreibt man groß. Das Adjektiv wird dadurch irgendwie ein Substantiv, gibt es ne Regel zu.

    Da hat die Truppe aber Glück gehabt, dass der Rexa eine typische Alte-Leute-Angewohnheit hatte und sich mit riesigen Vorräten versorgte ^^ Die Frage bleibt jetzt, wie sie hier ihr Leben organisieren wollen. Scheint ja momentan so, als ob sie ihr Ziel erreicht hätten und es keine näheren Probleme gäbe - die Situation ist ja schon fast zu perfekt, da passiert doch demnächst was. Ich vermute irgendwie, dass Rich noch durchdreht.

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    Sooooo ^^ Irion. Den ersten Teil dieses Parts existiert schon ne ganze Weile. Ich finde es nicht ganz einfach, "Zeit vergehen zu lassen", und hoffe, es einigermassen ok gelöst zu haben.
    Die Idee ist, dass Irions Geschichte hier langsam an Fahrt gewinnt und er endlich zu seinen Waldläufern darf, um seine Spezialausbildung fortzuführen.
    Der Link zum letzten Irion-Part, für die die froh sind: *klick* :) Viel Spass ^^

    Nicht ganz ein Jahr, nachdem sich Risher Irion als neuen Schüler ausgesucht hatte, stellte er ihm und Sofi einen Jungen namens Malik vor. Sohn eines Handwerkers irgendeines Kaffs, grossgewachsen, breitschultrig, mit freundlich blickenden Augen. Sofi war dankbar um eine weitere helfende Hand in der Bibliothek, denn Irion hatte sich nach einigen Wochen wie besessen auf seine Bücher gestürzt, trainierte täglich doppelt, manchmal auch dreimal so lange als Risher es eigentlich verlangte, nur um sich sofort wieder hinter irgendwelche obskure Bücher zu verkriechen, die er weiss der Himmel wo herhatte. Selbst beim Essen steckte seine Nase in Dokumenten und einzelnen Buchseiten, und Risher… Nun, ihn freute der Lernwille Irions natürlich. Er bürdete ihm lediglich ein Minimum an Bibliotheksarbeit auf und tat Sofis Einwände freundlich, aber bestimmt ab. Sie arbeitete sich zu Tode und wurde auf ihren Wanderschaften durch die Bibliothek oft einsam.
    Umso erfreuter war sie, dass sich Malik als netter, warmherziger Kerl herausstellte, der Sofi und ihr inzwischen immens grosses Wissen offen bewunderte und sie behandelte wie eine Königin. Obwohl er eigentlich der “Anführer” in Rishers Ausbildungsprogramm sein sollte, unterstützt von Sofi als Beraterin und Irion als Krieger. Sie konnte nur hoffen, dass letzterer sich von Maliks charmanter Art schlussendlich auch noch zur Besinnung bringen lassen würde. Immerhin würde Irion ihm eines Tages folgen müssen. Wohin auch immer.
    Manchmal ärgerte sich auch Sofi über Rishers Geheimnisse.

    Zeit verging. Ein kleinerer Zivilkrieg erschütterte Rhoqvar, Folge einer grösseren Dürre, die das Land heimsuchte. Viele Bauern und Grundbesitzer sandten Bedienstete oder kamen sogar selbst zu den Ordensbrüdern, um um Rat zu fragen, wie man mit der Notsituation umgehen sollte, und einige hoch geachtete Steinmönche wurden geschickt, um dafür zu sorgen, dass in Rhoqvar wieder Frieden einkehren konnte.
    Zwei lange gesuchte maleter Mörder, die versucht hatten, sich nach Norden Richtung starrer Klamm durchzuschlagen, wurden gefasst und bei der Knochenebene von Morgath vor hunderten von Schaulustigen hingerichtet.
    Der König von Standorn starb, um den Thron für seinen Sohn freizumachen- eine aussenpolitisch nicht sehr relevante Position, umso mehr für das standorner Volk, dass sich in Scharen in Eisenhal einfand und die Krönung feierte.
    Forscher kamen mit grossen Neuigkeiten einer neu entdeckten, von Menschen bewohnten Insel im Osten von ihrer Reise zurück, was allerdings auf mässiges Interesse stiess- lediglich ein paar sehr reiche und sehr gelangweilte Edelleute gründeten eine Art Forschungsinstitut und legten so Geld für eine zweite Reise zusammen.

    Risher begann, sich Sorgen zu machen. Irions Besessenheit mit dieser Ausbildung entsprach so gar nicht dem starrköpfigen Jungen, der den Ausbildungsvertrag unterschrieben hatte. Der ehemals eher dünne Irion hatte durch intensives Training breite Schultern und recht beeindruckende Oberarme bekommen. Ein blonder Flaum spross auf seinen Oberlippen, aber wenn er darauf angesprochen wurde, meinte er jedes Mal, er wäre zu beschäftigt für eine ordentliche Rasur. Und er las ununterbrochen. Er bewegte sich im Wirrwarr der Bibliothek mit blinder Sicherheit, welch seltenen Titel Risher oder sonst ein lernwilliger verlangte- Irion fand ihn innert kürzester Zeit.
    Aus reiner Neugier gab Risher seinen drei Schülern ungefähr anderthalb Jahre nach Irions Ausbildungsbeginn einen schriftlichen Test, in dem er Fragen stellte, die kaum zu beantworten waren, selbst für Sofeles, die doch immerhin schon im vierten Jahr ihres Studiums steckte.
    Irion absolverte den Test fast gelangweilt, schrieb mit absoluter Sicherheit Antwort für Antwort nieder und legte das Ausgefüllte Pergament lange vor den anderen vor Risher hin.
    Fehlerfrei. Um wieder in seiner Ecke zu verschwinden und zu lesen.
    Der alte Mann hatte fast ein schlechtes Gewissen wegen seines Misstrauens und des Unbehagens, das der Junge ihm manchmal bereitete. Was war es, was nicht stimmte? Der Eifer? Die Ausstrahlung? Er konnte es beim besten Willen nicht benennen. Vielleicht war Irion einfach klüger, als Risher ursprünglich angenommen hatte. Sehr hohe Intelligenz kann bei weniger klugen Menschen durchaus Unbehagen hervorrufen.
    Und vielleicht war er einfach alt und müde und überfordert von so viel wildem Eifer.
    Risher beliess es dabei, hin und wieder verständnislos den Kopf zu schütteln.

    Malik tat sich anfangs etwas schwer mit seinem Lehrplan. Hauptsächlich Geschichte und Politik, Diplomatie und Sprachen. Auch ihm gegenüber wahrte Risher seine Geheimnistuerei, aber das störte ihn weit weniger als die anderen beiden. Neugierde war kein grosser Bestandteil seines Charakters. Sein Gemüt war eher ruhig. Er war nachdenklich und gutherzig, und auch wenn er manchmal etwas langsam wirkte, alles andere als dumm.
    Er verstand sich vom ersten Moment an mit Sofi und genoss die langen Stunden mit ihr bei der Arbeit zwischen alten Buchrücken. Beide sprachen sie nur wenig, und keiner hatte mehr Worte nötig. Er hörte stets aufmerksam zu, wenn sie etwas sagte, egal, ob sie eine einfache Geschichte erzählte oder ob sie ihm etwas neues beibrachte.

    Risher indes bereitete für Irion und Sofeles die zweite Phase ihrer Ausbildung vor. Er war hochzufrieden mit Sofis Fortschritten. Ihre Intelligenz wurde nur noch von ihrer Sanftheit übertroffen, und diese würde in ihrer Stellung als Ratgeberin sehr wichtig sein. Sie war eine grosse Logikerin, aber nicht kalt, und ihre weitere Ausbildung würde im Gerichtssaal von Tir-Agal stattfinden.
    Die Stadt Tir-Agal ist wohl so etwas wie das kulturelle Zentrum von Rhoqvar. Jeder rhoqvarer Philosoph, Maler, Steinhauer, Mathematiker, Astronom oder sonst irgendwie Gelehrter, der etwas auf sich hielt, musste in seiner Karriere einmal in Tir-Agal gewesen sein, um seine Erkenntnisse weiterzugeben und von Berufskollegen selbst weiter ausgebildet zu werden. Es gab Vorstösse, eine Bibliothek zu erbauen, um all dieses Wissen aufzunehmen, aber die Stadt wimmelte stets von Steinmönchen, die mit gespitzten Ohren und griffbereiten Schreibutensilien neue Informationen für ihre Bibliothek sammelten, sodass eine weitere im Reich völlig überflüssig war.
    Sofi sollte hier im Gerichtshof eine zweijährige praktische Ausbildung erhalten. Dieser Schritt war nicht ungewöhnlich für einen Novizen. Das Tir-Agaler Gericht wurde bis auf wenige Ausnahmen von Steinmönchen geführt, die ihre Aufgabe als unbestechliche (und teure) Richter des Reiches sehr ernst nahmen. Es war wichtig, hier stets für Nachwuchs zu sorgen, weshalb geeignete Schüler hierher gesandt und oft direkt da behalten wurden.
    Sofi sollte hier über Gerechtigkeit und Rechtsprechen lernen, und die Dilemmas, die letzteres mit sich bringen konnte. Zudem musste sie mehr Erfahrung im Umgang mit Schuldigen und Unschuldigen, sowie Freunden und Fremder sammeln. Tir-Agal war dafür wie geschaffen.
    Irions Weg sollte ihn in die westlichen Wälder zu den Waldläufern führen, wo er eine ebenfalls zweijährige, explizit kämpferische Ausbildung durchmachen würde. Man würde die passende Waffe für Ihn ermitteln und in intensiv damit schulen. Es hatte Risher viel gutes Zureden und die Ausreizung einiger guter Bekanntschaften gekostet, das so zu arrangieren. Aber wenn Irion sich dort so gut schlug wie in der Bibliothek, würde er keine Mühe haben, die hoch gesetzten Ziele zu erreichen.
    Risher selbst würde sich in dieser Zeit intensiv Malik widmen. Seine Aufgabe würde die wichtigste sein von den dreien.
    Der alte Mann seufzte, als er eines kühlen Abends in eine Decke gewickelt vor seinem Kamin sass und zum hundertsten, tausendsten Male die ganze Sache überdachte. War das, was er hier tat, das Richtige? Seltsamerweise war er sich dessen seit dem Moment, da das Trio komplett war, überhaupt nicht mehr sicher. Hatte er die richtigen Schüler ausgewählt? Tater überhaupt das Richtige hier?
    Und was zum Kuckuck war das Ziel, wenn sie hier fertig sein würden?
    Risher seufzte erneut und zog die Decke noch etwas enger.
    Er wünschte sich sehnlichst Antworten.
    Doch es herrschte schon lange eisiges Schweigen.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    Tater überhaupt das Richtige hier?

    Leerzeichen

    Ich finde die Zeitsprünge nicht mal schlecht. Du fasst zusammen, umschreibst und beschreibst aber noch genug, damit es nicht gehetzt wirkt. Es bleibt dennoch spannend und geheimnisvoll. ^^
    Ein wenig schade finde ich nur, dass dieser Malik jetzt einfach so aus der Versenkung auftaucht. Man kann ihn dadurch nur schwer fassen, aber man weiß ja nicht, was du mit ihm planst. Kann ja gut sein, dass da noch mehr zu ihm kommt. Deshalb warte ich erstmal ab. ;)
    Also ich hoffe, es kommt noch mehr zu ihm.

    LG, Kyelia



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Zeit verging.

    Den ersten Übergang fand ich gut, der hier ist dann doch etwas stumpf.

    welch seltenen Titel Risher oder sonst ein lernwilliger verlangte- Irion fand ihn innert kürzester Zeit.

    Das ist ein schweizerisches Wort - ich weiß gar nicht, ob du auf Hochdeutsch schreiben willst oder nicht, aber ich wollte es mal erwähnen ^^

    Irion absolvierte den Test fast gelangweilt, schrieb mit absoluter Sicherheit Antwort für Antwort nieder und legte das Ausgefüllte Pergament lange vor den anderen vor Risher hin.

    Zudem musste sie mehr Erfahrung im Umgang mit Schuldigen und Unschuldigen_ sowie Freunden und Fremder sammeln.

    Kein Komma

    Ein schöner Teil. Ich finde es nur schade, dass man keinen Einblick in Irions Gefühls- und Gedankenwelt bekommt, aber das macht es für uns ja nur genauso spannend wie für Risher, ob bei ihm noch alle Platten am Leuchten sind :D Ich befürchte ja das große Chaos am Ende.

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Ich finde die Zeitsprünge nicht mal schlecht.

    Jetzt wo Kye es sagt: ist der Zeitsprung nur in diesem teil der Geschichte oder auch in den anderen?
    Also gerade in Hinblick auf die Teile mit Tanye frage ich. Du meintest ja mal, dass später alles zusammenhängen soll

    Ich finde es nur schade, dass man keinen Einblick in Irions Gefühls- und Gedankenwelt bekommt

    :hmm: Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll.
    Grundsätzlich hat Phi Recht, dass du Recht wenig Konkretes über seine Gedanken und Gefühle schreibst, aber ich finde es nicht so schlimm, weil die offensichtliche Veränderung die mit ihm vorgeht den Teil ein wenig ersetzt.

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Seine Aufgabe würde die wichtigste sein von den dreien.

    würde das sein ans Ende setzen, liest sich mMn schöner

    Irion hat sich ziemlich gewandelt. Wollte er am Anfang doch nur Kämpfen, hat ihn seine Neugierde jetzt vollkommen vereinnahmt. Bin ja mal gespannt, wie er jetzt darauf reagiert, dass er nun doch zu den Waldläufern darf, zu denen er ja unbedingt hinwollte.
    Die Zeit hast du gut vergehen lassen. Weniger detailliertes schreiben und mehr Informationen geben als erzählen ist da eine gute Variante, das zu erreichen.

  • Hey, ich habe mir erstmal die zwei Teile vom Eremiten durchgelesen, und ich finde die Geschichte einfach wunderbar!

    Ich habe mir wieder zwei Geschichten durchgelesen, und auch sie sind unfassbar! Nicht viele haben so ein Talent zum schreiben, wie du ^^

  • Hallo alle :)

    Ich sags mal direkt: Ich habe mich entschlossen, diesen Thread zu schliessen. Ich arbeite (oder, im Moment, denke) noch immer an meinen Geschichten weiter, aber merke, dass die einzelnen Geschichten zu gross werden für das Format, das ich hier aufgesetzt habe, und die Sache zu unübersichtlich wird.

    Ich habe vor, meine verschiedenen Storylines zu überarbeiten und sie euch dann als einzelne, "richtige" Geschichten nach und nach, möglichst komplett ausgearbeitet, vorzustellen; Sprich, Irion, Thanye, die Irren-Truppe, Elodie und Mortimer bekommen ihre eigenen Threads oder "Bücher".

    Ich möchte mich hier aufrichtig bei allen bedanken, die bisher mitgelesen und mir so viel Mut gemacht und motiviert haben <3 Ich glaube nicht, dass ich ohne euch so weit gekommen wäre ^^

    Selbiges übrigens auch für meinen Weltenbau-Thread, den ich aber ganz löschen werde, da ohnehin nicht allzu viel drin steckt und ich auch den mit etwas mehr Besonnenheit neu eröffnen möchte.

    Danke euch allen, hab euch lieb :)


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve