Ideen filtern

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.217 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Januar 2015 um 17:45) ist von Dr. Strangelove.

  • Hey Leute! :thumbsup:
    Ich sitze zurzeit an einem relativ verbreitetem Problem: Ich habe zu viele Ideen. Schon seid Wochen versuche ich, die ganzen Ideen in menem Kopf zu filtern, um mich auf eine festzulegen, aber es funktioniert einfach nicht. Leider sind die Ideen auch alle sehr unterschiedlich, weshalb ich sie nicht miteinander in einer Geschichte verbinden kann. :whistling:
    Hat jemand eventuell Tipps, wie man dieses Problem angehen und lösen kann? ?(
    LG, Mary ^^

  • http://www.vacuubrand.com/de/page1087.html

    -Apparatur aufbauen.

    -Mikrofilter in vorgesehene Öffnung legen, leicht mit tränenfeuchten Klischees anfeuchten.

    -Ideen auf den Mikrofilter geben, Vakuumhahn bis zum Anschlag öffnen

    -Durchgeflossene, zu dünne Ideen verwerfen, pudrige Schicht auf Filterpapier in Trockenkammer bringen

    -Qualitative Bestimmung der getrockneten Ideen durchführen.

    Im Grunde baut alles danach auf einer Idee auf, deinem Leitstrang durch deine Geschichte. Das kann etwas stink einfaches sein, wie: Zwei Kinder lassen sich mit einer Kanone auf den Mond schießen und kommen irgendwie wieder zurück.
    Dann baust du auf dieser Idee auf, denkst dir vielleicht mal nur einen Charakter aus, schnitzt ihn ganz grob. Was zeichnet ihn aus, was macht ihn besonders?
    Gleichzeitig entwirfst du deine Welt- ein gewisser Weltentwurf ist immer notwendig, selbst wenn du historische Romane schreibst, weil du dich ja auch auf einen gewissen Raum beschränkst. Was für Regeln gelten in deiner Welt, wie entstehen dadurch Konflikte? Hast du irgendwelche Szenen, die sich in den Plot einbauen lassen?
    Das alles ist Kreativarbeit. Wenn du so viel Ideen hast, fang doch einfach mal an. Anfangen, aufgeben und wieder verwerfen gehört zu diesem Prozess einfach dazu. Wenn du irgendwann nur noch einen seltsamen Schlunz schreibst, merkst du es irgendwann, dann verwirfst du entweder alles oder beginnst, die Szenen neu zu schreiben. Es gibt bei Kreativarbeiten keine wirklichen Tips. Man macht einfach, lernt dazu und weiß das nächste Mal, wie man es besser macht.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Mal angenommen, du malst ein Bild. Dann setzt du nicht auch aus heiterem Himmel den Stift aufs Papier und hebst ihn erst wieder an, wenn das Bild fertig ist. Du planst, denkst im Vorhinein erst mal nach, was du zeichnen willst. Dann machst du eine grobe Skizze. Auf Grundlage dieser Skizze zeichnest du feiner, fügst Details ein, gerade so viel, wie zweckdienlich ist. Du kritzelst nicht das ganze Papier voll, bis du keine weiße Stelle mehr hast.
    Setz dich am besten mal hin, und such eine einfache Idee. "Mal" keine Mona Lisa, sondern vielleicht ein Nilpferd. Oder eine Blume auf einem Berg.
    Soll heißen: Such dir eine kleine Idee. Dann bau auf dieser auf, am besten überlegst du dir, wie deine Geschichte beginnt und wie sie endet. Du musst wissen, worüber du schreiben willst, es geht gar nicht darum, alle deine Ideen in eine Wurstpelle zu stopfen.
    Du bist die kleine Zeichnerin irgendwo in deinem Zimmer, die Musikerin hinter einer günstigen Gitarre, die Schreiberin vor einem leeren Blatt Papier. Keiner verlangt von dir, dass deine neue Idee in ein Museum gehängt werden, Musikpreise abstauben oder die Literaturwelt entwurzeln kann. Das Wichtigste beim Schreiben ist, einfach mal anzufangen, dazuzulernen.
    Wenn du dann mal objektiv auf deine Geschichte schauen kannst und dir denkst "Mensch, wenn das einer liest, dann versinke ich wenigstens nicht vor Scham im Boden", dann bist du so weit, ein paar deiner Sachen ins Forum zu stellen. Wenn dann die Rückmeldung kommt, dass du auf dem richtigen Weg bist, kannst du anfangen ein Buch zu schreiben, dein erstes Album aufzunehmen oder deinen ersten islamkritischen Comic zu zeichnen.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Was mir immer geholfen hat, meine Ideen zu sortieren und zu filtern, war, ein grobes Exposé jeder Idee schnell aufzuschreiben. Dann habe ich ein paar Tage gewartet und mir die Idee wieder angesehen. Dabei habe ich überlegt, was für Ausbaumöglichkeiten die Geschichte hätte, wie interessant sie für potentielle Leser wäre usw.
    Irgendwann habe ich ein Gefühl dafür gekriegt, was eine gute Idee ist und was ich lieber verwerfe. Klar könnte ich noch etwas gutes entwerfen, wenn ich mich bemühen würde, aber ich habe schon genug Geschichten, an denen ich schreibe ^^
    Ich schließe mich Myrtana also an; das Ideen entwickeln und wieder verwerfen gehört dazu. Das gehört zum kreativen Lernprozess. Und selbst wenn du eine Idee hast, die du ein paar Kapitel lang begeistert schreibst und ins Forum stellst, aber später merkst, dass es doch nichts ist, kannst du immer sagen "Sorry, das wird nichts mehr mit der Geschichte. Thread geschlossen"

  • Kann mich da den beiden nur anschließen.
    Ich denke wir alle hier (wenn wir nicht gerade unter schreibblockaden leiden :P) haben in unseren Köpfen zu jeder Zeit unglaublich viele Ideen.
    Und wie die anderen beiden bereits sagten, kann auch ich dir nur empfehlen einfach mal anzufangen.
    Wenn ich eine neue Idee habe die plötzlich aus dem nichts auftaucht setzt ich mich einfach hin und schreib sie auf. Manchmal sogar nur in Stichpunkten, wenn die Zeit knapp ist. Manchmal aber auch direkt die ersten Seiten oder wie weit mich der Fluss halt trägt :D
    Du merkst dann im Endeffekt sehr schnell, ob die Idee Murks ist oder Potential hat, aber vor allem merkst du so recht schnell, ob du gerade wirklich Lust auf die Idee hast. Wenn du nach den ersten zehn Sätzen schon nicht weiterkommst, dann leg die Idee erstmal bei Seite, notier dir vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten und fang bei was anderem an. Und später kommst du vielleicht irgendwann nochmal drauf zurück... oder eben nicht ;)
    Versuch dich auch erstmal an was kleinem. Ner Kurzgeschichte. Direkt zum Anfang hin ein zweites Mittelerde erschaffen zu wollen gelingt wohl keinem "Neuling" der nicht gerade ein Jahrhundertgenie ist ;)
    Du musst uns nicht direkt eine neue magische, bereits komplett ausgereifte Welt mit einer epischen Handlung präsentieren. Wir sind auch durchaus erst einmal mit einem kleinen Bruchstück davon zufrieden ;)
    Versuchs einfach mal. Setzt dich hin, tipp oder schreib einfach mal drauf los und lass dich überraschen wohin dich die Reise trägt ;)

    Lieben Gruß
    Dr. Strangelove

    Aus einer großen Gesellschaft heraus
    ging einst ein stiller Gelehrter nach Haus.
    Man fragte: "Wie sind sie zufrieden gewesen?"
    "Wärens Bücher", sagte er, "ich würd' sie nicht lesen."

    Johann Wolfgang von Goethe