Bis zum letzten Schrei

Es gibt 370 Antworten in diesem Thema, welches 87.700 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2020 um 12:07) ist von Sabrina.

  • Zitat

    Mit dem offenlegen eines Teils ihrer Vergangenheit war es ihr gelungenden [...] sein Vertrauen zu gewinnen.

    Da würde ich ein Komma setzen

    Zitat

    Die Obduktionsberichte in beiden Fällen, so ausführlich sie auch waren [...] wiesen Lücken auf.

    Da auch

    Zitat

    In seinem Autopsie Bericht vertrat er die abschließende Meinung,

    Autopsiebericht

    Zitat

    Sie standen vor dem alten Ford ihres Granpas.

    Ich bin mir nicht sicher, vielleicht hast du absichtlich Grandpa ohne d geschrieben, viele sprechen es ja auch so aus.


    Okay, verdacht bestätigt: Es geht wahrscheinlich um Organhandel. Ein ziemlich düsteres Thema, gefällt mir :thumbup:

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Casey kämpfte gegen eine erneute Welle der Übelkeit an. Tief durchatmen Casey! Tatsächlich wurde es mit den tiefen Atemzügen besser. In dem Spiegel über dem Waschbecken betrachtete sie ihr Konterfei. Casey kam es vor, als wenn sie einer Fremden ins Gesicht starrte.
    Das Wasser, das sie sich ins Gesicht gespritzt hatte, perlte an ihren Wangen herunter. Sie war blass, kalkweiß. Ihre haselnussbraunen Augen waren ohne Glanz. Die rote Kurzhaarfrisur wirkte irgendwie zu grell zu der unnatürlichen Blässe. „Reiß dich zusammen, verdammt noch mal! Du bist hier auf Arbeit! Oder willst du wieder wochenlang Gesprächsthema Nummer eins sein?“ Ihre Stimme klang rau, wie nach einer durchgezechten Nacht. Zu einem Whiskey hätte sie jetzt nicht nein gesagt.
    Ihre persönlichen Beweggründe, weswegen der Fall ihr so unter die Haut ging, hatte sie weder dem Chief, noch Green gesagt, solche privaten Dinge ging niemanden was an. Sie wusste, aus eigener Erfahrung wie es sich anfühlte vergeblich auf ein Organ zu hoffen. Ein lebenswichtiges Organ, dass jemand brauchte, denn man von Herzen liebte. Ihre Mutter!
    Und was es im Endeffekt für alle bedeutete, wenn dieser Jemand den Kampf um die Zeit verlor…

    Anfangs, in den ersten Jahren ihrer Kindheit hatte sie wenig mitbekommen. Ihr Vater und Mams Eltern hatten es geschafft, sie von diesem Thema so gut es ging abzuschirmen. Doch als die Erkrankung ihrer Mutter Fortschritt, wurde das Thema für Casey real. Ihre Familie unterschied sich von anderen, das wurde ihr bewusst.
    Ihr Vater verbrachte viel Zeit in der Klinik, bei ihrer Mutter. Sie blieb in dieser Zeit bei ihren Großeltern, da Kinder auf der Station nicht erlaubt waren.
    Eines Tages kam ihr Dad vom Krankenhaus. Ihre Ma war bei ihm. Casey konnte sich gut an diesen Moment auf der Veranda erinnern.
    Sie war voller Freude auf ihre Mutter zugelaufen. Wochenlang hatten sie einander nicht gesehen, doch mitten im Lauf hatte sie gestoppt und ihre Mutter betrachtet. Blass, abgemagert bis auf die Knochen mit eingefallenen Wangen. Ihre einst so lebensfrohe Mutter, die immer sang und lächelte, war kaum noch zu erkennen. Man erklärte ihr, sie war damals vier, dass ihre Mutter eine neue Leber brauchte. Für Casey änderte sich ab diesem Zeitpunkt alles…
    Man stellte für ihre Mutter zur Betreuung einen Pfleger ein, der sie versorgen sollte, wenn ihr Vater arbeiten war… Und ER war in ihr Leben getreten. Keiner der Erwachsenen merkte, wie still Casey wurde und sich immer mehr zurückzog. Das alles hatte ein Ende als ihre Mutter ein dreiviertel Jahr später starb.
    Man hatte nicht das passende Organ gefunden… Sie ließ es zu, als die Erinnerung an den schwülen Sommertag im August in ihr aufstieg.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (31. März 2019 um 17:40)

  • Zitat

    Sie war blass, Kalkweiß. Ihre Haselnuss braunen Augen waren ohne Glanz.

    kalkweiß und haselnussbraunen

    Zitat

    Die rote Kurzhaarfrisur wirkte irgendwie zu grell, zu der unnatürlichen Blässe.

    Das Komma würde ich löschen

    Zitat

    Oder willst du wieder Wochenlang Gesprächsthema Nummer eins sein

    wochenlang

    Zitat

    Ihr Vater und Caseys Großeltern hatten es geschafft [...] sie von diesem Thema so gut es ging abzuschirmen.

    Da muss ein Komma hin

    Casey scheint eine wirklich schwere und freudlose Kindheit gehabt zu haben. Noch schlimmer, dass sie sich wegen ihrem photografischen Gedächtnis auch noch an alles haargenau erinnern muss.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
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    Die Schatten der Magie

  • Ich sitze auf der Pergola. Oma hat mir eine kalte Zitronenlimonade gemacht. Ich nippe daran. Es ist so warm, das die Luft über der Erde flimmert. Das Zirpen der Grillen erfüllt die Luft.
    Ich mag es, wenn ich bei meinen Großeltern bin. Hier bin ich sicher… In der Ferne, die Landstraße entlang, sehe ich eine Staubwolke, die sich schnell nähert. Mein Herz klopft schneller, als ich es sehe.
    Ist es Dad? Er ist bei Ma im Krankenhaus, hat mir Grandpa erzählt und das er heute hierher kommt... Die Angst, dass er mich von hier wegholt, ist den ganzen Tag schon da. Ich will hier nicht weg!
    Die Staubwolke kommt näher und mit der Entfernung die schwindet, bin ich mir sicher dass es Dad´s Auto ist… Sein roter Pickup hält wenig später vor der Veranda.
    Irgendetwas stimmt nicht! Da ist so ein Gefühl, ganz tief bei mir drin, dass es mir verrät. Eine Ewigkeit vergeht, bis er die Türe öffnet.
    Er hat einfach nur so im Auto gesessen, mit hängenden Schultern und geneigtem Kopf. Es geht ihm nicht gut. Ist er vielleicht krank? So krank wie Ma? Die Angst lässt mein Herz schneller schlagen. „Dad?“
    Endlich steigt er aus. Seine Bewegungen sind so langsam. Ich laufe ihm entgegen, doch er öffnet nicht die Arme, sondern ignoriert mich, geht an mir vorbei. Seine Hand streift nur mein Haar. Ich fühle Enttäuschung und Angst…
    Grandma ist aus der Türe auf die Veranda getreten. Das Handtuch vom Abwasch noch in der Hand. „Silvia, Oh Gott Marie. Sie.. hat es nicht geschafft. Oh Gott, Marie hat es… nicht geschafft!“
    Ich sehe wie er die Stufen herauf wankt und oben zusammenbricht. Grandma hält ihn fest, wiegt ihn hin und her, während Dad in ihren Armen schluchzt.

    Die Erinnerungen wurden undeutlicher und Casey wurde sich wieder ihrer Umgebung bewusst. Das alles war eine halbe Ewigkeit her. Sie hielt den Waschbeckenrand fest umklammert.
    Nach diesem Ereignissen, dem Tod ihrer Mutter, hatte sich abermals ihr Leben radikal verändert.
    Ihr Vater, kam über den Verlust ihrer Mutter nicht hinweg. Seinen Schmerz ertränkte er zunehmend im Alkohol. Verlor dadurch seine Arbeit, später das Haus. Ihre Großeltern nahmen Casey bei sich auf.
    Ab und an kam ihr Vater vorbei und wollte „seine kleine Prinzessin“ sehen. Doch diese „trockenen Phasen“, hielten nie lange an, bis zu dem Sommer indem er sie holt.
    Sie verdrängte die Erinnerungen und rief sich zur Ordnung. Dieser Fall wühlte sie Emotional viel zu sehr auf. Etwas, was sie schnellstens in den Griff bekommen musste.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (31. März 2019 um 17:48)

  • Zitat

    Ihr Vater, kam über den Verlust ihrer Mutter nicht hinweg.

    Das Komma würde ich wegmachen. Sonst habe ich nichts gefunden :thumbsup:

    Hm, ich hätte vielleicht eine kleine Anregung. Der Leser erfährt bis jetzt sehr viel von Casey, was auch durchaus interessant ist. Jedoch kommt vergleichsweise ihr Fall zu kurz.
    Wie gesagt, du erzählst Caseys Vergangenheit sehr spannend, und ich weiß auch nicht, wie du die Geschichte weiter geplant hast. Ich persönlich fände es interessant, wenn diese Szenen über Caseys Vergangenheit immer wieder zwischen Szenen ihres Falles eingestreut sind (sofern sie nicht für den Fall selbst relevant sind). Damit würdest du die Spannungskurve eben sehr steil halten.
    Das ist aber wirklich auf hohem Niveau gemeckert, mich interessiert nunmal jetzt der Fall :D

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    Die Schatten der Magie

  • Danke dir für dein Kommi!
    Kann dir versprechen, dass die Story nach dem nächsten Post einiges an Fahrt bekommt! Auch was den Fall, an dem sie arbeitet bekommt. Mir war es im ersten Kapitel vor allem wichtig, die vielschichtigen Phazeten von Caseys Charakter vorzustellen. Später in der Story bietet sich nur selten die Gelegenheit dazu... Schön das du weiter an dem Thema interessiert bist. :thumbsup: Also dann, schließen wir das erste Kapitel ab und wenden uns dem wessentlichen zu.... :sarcastic:

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  • Knapp eine Stunde später, schloss Casey ihre Wohnungstür auf. Sie betrat den schmalen Flur der kleinen Zwei-Zimmerwohnung. Im Chestnut Hill Viertel, einem Bezirk von Philadelphia, gab es noch Mieten die erschwinglich waren. Sie schaltete das Licht neben der Türe an.
    Der schmale Flur war Weiß gehalten, bis auf ihre Sammlung von Kopfbedeckungen an beiden Wänden. Ihre Leidenschaft für Hüte und Mützen hatte Casey schon in ihrer Jugend entdeckt. Das erste Mal seit Stunden lächelte sie bei dem Gedanken, der ihr durch den Kopf ging. Andere Frauen hatten einen Schuhtick, bei ihr waren es eben Hüte.
    Ihr Lächeln hielt nur wenige Augenblicke. Auf die Ablage der Garderobe legte Casey den Schlüsselbund, anschließend fuhr sie sich mit gespreizten Fingern durch das kurzgeschnittene rote Haar.
    Jetzt in ihren eigenen vier Wänden, ließ ihre körperliche Anspannung mit einem Mal nach und sie spürte wie anstrengend der Tag für sie gewesen war. Emotionaler Erschöpfungszustand, nannte man das in Ärztekreisen.
    Der Fall weckte zu viele Erinnerungen, traumatische Erlebnisse aus ihrer Kindheit… Dinge, die sie Jahrelang verdrängt hatte und das aus gutem Grund… Sie stieß sich entschlossen von der Wand ab. Ein Bad würde helfen, ihre Gedanken wieder ins Lot zu bringen...

    Während das Wasser in die Wanne lief, hörte Casey den Anrufbeantworter ab. Die Stimme ihrer Grandma, die um einen Rückruf bat, ließ sie lächeln. Sie war die einzige Konstante in ihrem unruhigen Leben. Jemand, der immer da war, wenn sie ihn brauchte. Ihr Gesicht wurde ernst beim zweiten Anrufer, denn sie sofort erkannte. Chief Jakobs Stimme klang bedrückt.
    Mit wenigen Worten informierte er Casey darüber, dass man eine weitere Leiche aufgefunden hatte. Mit denselben Merkmalen, die zu ihrem Fall passten. Im Hintergrund hörte Casey die vertraute Geräuschkulisse eines Tatorts. Ihr Einsatz war auf den morgigen Tag vorgezogen worden.
    Nachdem Casey das Klicken in der Leitung hörte, starrte sie noch einige Augenblicke mit gerunzelter Stirn auf den schwarzen Apparat. Ihr war klar, was ein erneuter Leichenfund für eine Tragweite für den Fall darstellte.
    Die Gefahr wurde zunehmend größer, dass die Medien auf die Ereignisse aufmerksam wurden und es als Aufhänger für ihre Titelstory ausschlachteten. Wenn das geschah, war eine verdeckte Ermittlung so gut wie aussichtslos. Wenn sie die Story nicht schon für sich entdeckt hatten...
    Im Wohnzimmer schaltete Casey den Fernseher ein. Auf CNN sah man die neusten Schlagzeilen in einer Bildlaufzeile. Erleichtert atmete Casey einige Minuten später auf. Anscheinend war der Fund einer Leiche nicht interessant genug, um es in die aktuellen Kurzmeldungen zu schaffen. Gut so!
    Sie brauchten nicht noch mehr Druck von Seiten der Medien. „Vierundzwanzig Vermisste…“, murmelte Casey vor sich hin, ehe sie sich auszog. Die Badtüre ließ sie offen, um weiter die neusten Schlagzeilen zu hören, die halbstündlich durchgesagt wurden.

    Sie entspannte sich gerade in dem heißen Wasser, als das Telefon klingelte. Casey fluchte leise, griff nach dem Handtuch, danach nach dem Hörer, den sie vorsichtshalber mit ins Bad genommen hatte. „Agent Morgan?“ Meldete sie sich schroff.
    Am anderen Ende hörte man ein tiefes Einatmen. „Du solltest vielleicht deine Anrufe etwas höflicher entgegen nehmen, ansonsten ist es kein Wunder, dass sich niemand bei dir meldet!“ Casey überlief ein wolliger Schauer und sie lehnte sich mit einem Lächeln zurück. „Jamie! Ich hätte mir denken können, das du es bist.“ Ihr Kollege und bester Freund Jamie Maxwell, lachte leise am anderen Ende. Ein Schauer rollte über ihr Rückgrat bei seinem dunklen sexy Lachen.
    „So, so.. Ich wollte nur hören, ob bei dir alles in Ordnung ist, Kleines?“ Casey streckte ihr linkes Bein in die Höhe. Der Seifenschaum rann an ihrer Wade nach unten.
    „Bei mir? Sicher, wieso denn nicht?“ Sie hörte sein angespanntes Einatmen und wie er die Luft danach wieder ausblies. Es herrschte eine längere Pause. „Jamie?“ „Du warst sehr angespannt, bei der Besprechung. Der aktuelle Fall macht dir zu schaffen, nicht wahr?“ „Jamie? Du warst im Konferenzraum? Ich dachte du verfolgst den „Komet Fall“?“ Sie setzte sich kerzengerade in der Wanne auf. Ihres Wissens war er kurzfristig zu einer Befragung von Zeugen, am anderen Ende der Stadt gerufen worden. Dieses Mal dauert die Pause länger, bis er ihr antwortete.

    „Nein… Aber es wurde mir zugetragen…Casey bitte…“ Sie verdrehte die Augen zur Zimmerdecke. Manche Dinge ändern sich nie, schoss es ihr wütend durch den Kopf. „Dann kannst du deinen sogenannten Freunden mitteilen, dass es mir gut geht und ich nicht angespannt war, verstanden?“ Sie zischte die letzten Worte in den Hörer. Ihre Wut konzentrierte sich vor allem, auf Jamies sogenannte Freunde.
    Viele waren Arbeitskollegen, die ihr jeden Tag im Büro über den Weg liefen. Freundlich nickten, kumpelhaft ihr gegenüber taten und dann Jamie gegenüber das erwähnten, was ihnen aufgefallen war. Schon in der Polizeischule hatte es solche Typen gegeben und sie hatten Casey das Leben mit ihrer Art unnötig schwer gemacht.
    Meist hatten sie ein Problem damit, dass eine FRAU in manchen Dingen besser war wie sie.
    Zum anderen war sie stinksauer auf Jamie, der solchen Typen auch noch glaubte und sich von ihnen für ihre Zwecke einspannen ließ.
    „Casey sorry… Entschuldige bitte. Ich mach mir halt eben Sorgen um dich.“ Sie ließ ihn Minutenlang schmorren, ehe sie antwortete.
    „Entschuldigung angenommen! Las dich nicht immer von ihnen einspannen, Jamie hört du?“ Er brummte als Antwort. „Was den Fall betrifft…“, ihr war es nicht erlaubt über den aktuellen Stand der Ermittlungen zu reden. „Jamie ich kann dir nicht mehr zu den aktuellen Ermittlungen sagen, sorry... “ Sie brach ab und auch am anderen Ende der Leitung wurde es wieder still.
    Casey lauschte auf seine Atemzüge und hörte wie er wieder einen Zug an der Zigarette nahm.
    Sie lehnte sich mit gerunzelter Stirn gegen den Badewannenrand und schloss die Augen. Wie von selbst sah sie ihn vor sich. Einsneunzig groß, mit breiten Schultern. Sein Schulterlanges schwarzes Haar trug er selten offen. Wenn er Casey mit diesen eisblauen Augen musterte, hatte sie oft dieses warme Gefühl im Bauch. Schon immer hatte Casey auf Jamie gestanden, allerdings ging es von seiner Seite nicht über Freundschaft hinaus. Als sie in Chief Jakobs Abteilung angefangen hatte, waren sie ein paar Mal miteinander ausgegangen, das hatte für viel Gesprächsstoff in der Abteilung gesorgt. Mittlerweile war das eine halbe Ewigkeit her.
    Sie lauschte auf die Geräusche am anderen Ende. „Casey? Was zum Teufel soll das heißen?“ „Tut mir Leid, Jamie. Wir sehen uns dann morgen, im Büro. Tschau!“ Sie hörte ihn luft holen doch ehe er etwas sagen konnte, drückte sie den roten Knopf am Hörer, die Leitung erstarb.
    Ihr war natürlich klar, dass Jamie jetzt „Blut geleckt“ hatte, wie Casey es bei ihm nannte.
    Er war ein sogenannter „Bluthund“, damit hatte sie ihn schon Öfters aufgezogen. Hatte er erst ein Mal die Witterung einer Fährte aufgenommen, verbiss er sich in den Fall und ließ erst los, wenn alles aufgeklärt war. Und der vorliegende Fall, dass hatte sie an seiner Stimme gehört, interessierte ihn.

    Noch ein weiterer Grund die Ermittlungen rund um das „St. Maries“ Obdachlosenheim voran zu treiben. Mit Sicherheit würde Jamie ihr die Pläne ausreden wollen, sich als verdeckte Ermittlerin dort einzuschleusen. Viel zu gefährlich, schließlich war sie ja eine Frau!
    Seine Ansichten dies bezüglich, waren mehr als veraltet. Wir leben doch nicht im Mittelalter sondern im Einundzwanzigsten Jahrhundert! Männer! Mit einem Seufzen hielt Casey die Luft an und tauchte in der Badewanne unter.

    Ende erstes Kapitel

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (17. Februar 2015 um 08:51)

    • Offizieller Beitrag

    Hey Sabrina,

    du schreibst wirklich sehr schön und die Geschichte kommt meiner bescheidenen Meinung nach einem Krimi, wie man ihm im Buchhandel bekommt, ziemlich nahe. ^^
    Der Fall klingt wirklich spannend und auch Casey scheint ein sehr interessanter Charakter zu sein. Durch ihre Vergangenheit, die immer mal eingeblendet wird, bekommt sie sehr viel Tiefe, was mir gut gefällt. :thumbsup:
    Die Sache mit dem fotografischen Gedächtnis findet bei mir auch positiven Anklang. Ich finde der Zwiespalt dieser Fähigkeit kommt bei dir ziemlich gut hervor. Zum Einen ist es sicher praktisch für Caseys Job aber dass sie sich an ihre schlimme Kindheit im Detail erinnern kann, wird sicher noch hinderlich werden. :hmm:


    Eine Kleinigkeit hätte ich aber noch.
    Du schreibst in Gespräche öfters "sorry". Aber deine Geschichte spielt ja in den USA, oder? Von daher gehe ich davon aus, dass sowieso alle Leute Englisch sprechen und ihre Gespräche quasi in übersetzter Form wiedergegeben werden. Wenn jetzt einzelne Wörter englisch bleiben, finde ich das irgendwie verwirrend, auch, wenn wir Deutschen selbst Wörter wie "sorry" verwenden.

    Das aber nur so als kleine Anmerkung.
    Der Rest ist super und ich werde auf jeden Fall weiter lesen. :thumbup:

    LG, Kyelia

  • Hallo Kyelia
    Es freut mich ungemein das dir meine Geschichte/Krimi/Thriller bisher gefällt. Ich habe versucht Caseys Charakter mit allen Ecken und Kanten darzustellen. Sie ist wie jeder Mensch durch die Erlebnisse in ihrer Kindheit geprägt. Das Leben ist halt immer ein Kampf...
    Mit dem "sorry" werd ich mich zurückhalten. Aber "Entschuldigung" fand ich einfach zu Deutsch. Wenn du eine andere Formulierung an den Textstellen hast, sei bitte so lieb und las es mich wissen. :love: Bin für jede Hilfe und Bestätigung dankbar Kyrelia! :thumbsup:
    Dann wünsche ich dir und allen anderen, noch viel Spass beim lesen! :D

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  • Zitat

    Ihr gesicht wurde ernst beim zweiten Anrufer, denn sie sofort erkannte.

    Gesicht

    Zitat

    Ihre Wut konzentrierte sich zum einen, auf Jamies sogenannte Freunde.

    Das Komma müsste weg, aber eigentlich verstehe ich den Satz nicht ganz. Zum einen auf James Freunde -und zum anderen-?

    Zitat

    waren sie ein paar Mal miteinander ausgegangen, dass hatte für viel Gesprächsstoff in der Abteilung gesorgt.

    das

    Stimme Kyelia da voll und ganz zu. Mich stört jedoch das Sorry nicht, ein wenig eingestreute englische Begriffe machen den Handlungsort lebendiger.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Hallo Sabrina


    Soweit so gut. Bis auf die gewohnten Flüchtigkeitsfehler und einige holperige Sätze. :rolleyes:

    Das meiste wurde ja schon gesagt. Trotzdem noch ein paar Dinge:

    Zitat

    Ihr Lächeln hielt nur weinige Augenblicke.

    ... Wenige ... ^^

    Zitat

    Tragweite für den Fall darstellte.
    Die Gefahr wurde zunehmend größer, dass die Medien auf den Fall aufmerksam wurden

    ... auf die Ereignisse aufmerksam wurden ... ( Du benutzt sehr häufig das Wort Fall. Vielleicht mal eine andere Beschreibung. )

    Zitat


    Am anderen Ende hörte man ein scharfes Einatmen.

    ... ein kann weg …

    Zitat


    Sie hörte ihn scharf einatmen

    Hattest du schon. Siehe Oben. Zur Abwechslung lang und tief einatmen?

    Mehr ist es diesmal nicht geworden. Ich bleibe aber dran. ^^


    Viele liebe Grüße,


    Robert

    kxetse sì mikyun kop plltxe


    "Der Weg einer Kreativigen wie der Meinigen ist sehr Lang! Jeden Tag muss die Meinige sich das Köpfchen zerbrechen, um neue Streiche zu ersinnen!"

  • Vielen lieben Dank Eichhörnchen@
    Freu mich das du auch hier Korrektur ließt. :D
    So macht es richtig Spass weiter zu schreiben und immer mal wieder nach eurer Meinung zu fragen... :thumbsup:

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  • Zweites Kapitel

    Casey betrachtete sich eingehend in dem Spiegel. Der aufgeklappte Schminkkoffer stand vor ihr auf der Ablagefläche. In ihm waren nicht nur Ruge und Lidschatten zu finden, sondern plastische Massen, mit deren Hilfe man das Gesicht so verändern konnte, dass selbst die eigene Mutter einen nicht mehr erkannte.
    Deckende Makeups zum Überschminken, damit man die Übergänge solcher Veränderungen nicht erkannte. Ein ganzes Arsenal an Haarteilen, aus Latex hergestellten Narben, Leberflecke und Muttermale ebenso wie Tätowierungen, waren in den unteren Schüben des Rollcontainers untergebracht.
    Diese Dinge konnte man mit einem Wasserfesten Spezialkleber auf der Haut befestigen.
    Casey beschränkte sich auf das Wesentliche in diesem Fall. Tiefe Augenringe, eine Paste die ihren Lippen eine aufgeraute Oberfläche schenkten. Mit Weiß betonte sie noch die tiefen Rillen. Ihr Haar hatte sie mit einer Paste aus Öl, Staub und Mehl behandelt. Es sah aus, als hätte sie es einige Wochen nicht gewaschen.
    Ihr viel nur ein Wort ein, als sie jetzt ihr Spiegelbild betrachtete. Penner! Ungepflegt, stinkend, die Vermutung das sie auf der Straße lebte, ohne festen Wohnsitz war, lag nahe. Sie schenkte ihrem Spiegelbild ein breites Grinsen. Perfekt!
    Sie wendete sich dem stinkenden Haufen Kleider am Boden zu. Jacobs hatte die Sachen besorgt. Casey wollte lieber nicht wissen, woher sie stammten. Aus der Asservatenkammer? Waren diese Kleider Beweisstücke in einem anderen Fall? Warum sonst hätte man sie aufgehoben und nicht verbrannt? Sie schüttelte leicht den Kopf. Das war jetzt nicht wichtig.
    Sie schaute den Haufen durch, entschied sich für ein T-Shirt mit grellem Aufdruck, eine Jeans, die etwas zu locker saß. An den Knien war sie zerrissen und eine Jeansweste.
    Die Vorderseite war mit Flicken besetzt und roch widerlich nach Alkohol und Erbrochenen. Mit ein Grund weswegen sie sich für das Kleidungsstück entschied. So rückte ihr niemand so dicht auf die Pelle. Verständlich bei diesem Gestank. Ein letztes Mal musterte sie ihr Spiegelbild, ehe sie aus dem Transporter ausstieg.
    Chief Jakob und Green sahen in ihre Richtung und nickten. Der Wagen stand in einer Garage nicht einmal zwei Straßen von dem Obdachlosenheim entfernt.
    Ihr Chief hielt ein Handy ans Ohr und telefonierte. Anscheinend keine guten Nachrichten nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen. Er beendete das Gespräch und klappte das Telefon zusammen.
    „Chief?“ Jacobs massierte sich mit den Fingern seine Schläfe.
    „Der Obduktionsbericht hat ergeben, dass auch der neuen Leiche Organe entnommen wurden und auch die Todesursache stimmt. Innere Blutungen...” Casey unterdrückte eine Welle der Übelkeit. Das ungute Gefühl, was diesen Fall anging verstärkte sich wieder. „Chief, ist man, was die Vermissten Fälle angeht, weiter gekommen?“
    Green übernahm das Antworten. „Nein, nichts! Wir treten auf der Stelle, Morgan. Umso wichtiger ist es, dass diese Aktion ein Erfolg wird. Wir brauchen alle Informationen, die Sie dort finden können. Aber halten sie sich nach Möglichkeit im Hintergrund! Diesen Typen ist alles zuzutrauen.“
    „Keine Alleingänge! Verstehen Sie Casey?“Jacobs sah sie eindringlich an.
    Ihr Chef kannte sie gut genug, um ihre Impulsivität zu kennen, die sie schon des Öfteren in Schwierigkeiten gebracht hatte.
    „Diese Leute gehen über Leichen! Eigenschutz ist die erste Regel bei verdeckten Ermittlungen. Informationen sammeln, schnell rein und raus! Alles weitere erledigen wir zusammen, verstanden?“ Casey nickte, sie kannte diese Ansprache zur genüge. Schließlich war sie kein Grünschnabel mehr. Mittlerweile sieben Jahre bei der Polizei und vier davon in Jacobs Abteilung. „Ja, Sir. Ich hab verstanden!“
    Noch einen Moment sah ihr der Chief in die Augen, ehe er Green ernst zunickte.
    „Okay los geht’s!“

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (12. September 2019 um 22:11)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Mittlerweile Sieben Jahre bei der Polizei und vier Jahre davon in Jacobs Abteilung.

    klein
    Ansonsten habe ich nichts gefunden, und Kommafehler überlasse ich den anderen, da habe ich selbst keine Ahnung von. :D

    Ich mag das Kapitel. Es kündigt so ein wenig, die Ruhe vorm Sturm an. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die ganze verdeckte Ermittlung nicht so leicht und sauber verlaufen wird. :hmm: Ich bin ja wirklich gespannt, was Casey in diesem Obdachlosenheim alles ans Licht befördern und vor allem, wie sie selbst mit ihrer Vergangenheit dort umgehen wird.
    Lass dir nicht zu viel Zeit mit dem nächsten Kapitel. ^^
    LG, Kyelia

  • Zitat

    Diese Dinge konnte man mit einem Wasserfesten Spezialkleber auf der Haut befestigen.

    wasserfesten

    Zitat

    An den Knien war sie zerrissen und eine Jeansweste.

    Die Jeansweste sollte irgendwie in einen anderen Satz, über die stolpert man beim Lesen.

    Ah, diese Schminkutensilien kenne ich von einem Kumpel vom roten Kreuz, der hat damit immer Wunden geschminkt :D. Klasse, dass du sowas erwähnst.
    So, dann kommen die Ermittlungen ins Rollen. Bin gespannt, wie es weitergeht.

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    Die Schatten der Magie

  • Wenige Minuten später stellte Casey sich in der Schlange der Obdachlosen an. Der Gebäudekomplex, bestehend aus zwei Flachbauten, die man nachträglich zusammengeschlossen hatte, erinnerten eher an Fabrikhallen, mit ihrer fensterlosen Außenfassaden.
    „St. Maries“ lag an einer der Hauptverkehrsadern von Baltimore, allerdings im Außenbezirk „Village Springs“. Die Anwohner hatten ihrem Stadtteil sarkastischer Weise diesen Namen verliehen. In dieser Gegend wohnte man nicht gerne, sondern war durch die Lebensumstände dazu gezwungen.
    Casey wusste das „Village Springs“ einer der Brennpunkte in Baltimore darstellte. In diesem Stadtteil und seinen Außenbezirken fanden rund achtzig Prozent aller Straftaten statt. Nach ihrer Ausbildung hatte Casey praktische Erfahrung bei der hiesigen Polizei gesammelt. Besonders Abends wurde es in dieser Gegend äußerst gefährlich, dann erwachte dieses Viertel zum Leben.

    Casey straffte die Schultern. Sie wusste wann das Obdachlosenheim seine Pforten öffnete. Manche Dinge veränderten sich eben nie. Jeden Tag um dieselbe Zeit bildete sich an der George-Miller Street die Schlange der Wartenden. Menschen, die durch Lebensumstände Obdachlos geworden waren und eine Übernachtungsmöglichkeit suchten, die noch dazu nichts kostete...
    In den Plastiktüten, die sie trug hatte Casey alles getan, was eine Obdachlose mit sich führen würde.
    „Hay Süüüße“ , lallte jemand hinter ihr. „Wie wär`ssn mit uns beiden?“ Sie begegnete dem glasigen Blick des Mannes. Eins achtundsiebzig groß, schütteres Haar, ungewaschen, die letzte Rasur war schon Wochen her. Sein Alter war schwer zu schätzen. Wer auf der Straße lebte alterte schneller, besonders wenn er noch anderen Lastern frönte. Sein Alkohol geschwängerte Atem roch nach billigem Fussel und verursachte Casey ein flaues Gefühl in der Magengegend.
    „Bist du aber ne Hübsche. Hat`s dich auch hierher verschlaaagen?“, lallte er weiter. Um den Schein zu wahren, gab Casey ebenfalls lallend zurück.
    „Isses Leben.. Beschissen..“ Der Mann schien das Interesse an ihr zu verlieren, als sich die Türen einen Spaltbreit öffneten.
    Von hinten wurde nach vorne gedrängt, ohne dass es Vorwärts ging. Sie wurde gegen ihren Vordermann gepresst, der sich mit seinem Ellenbogen wehrte. Casey keuchte, fluchte, ihr brach der Schweiß aus.
    Sie hasste solche Situationen und vermied sie nach Möglichkeit, doch jetzt blieb ihr nichts Anderes übrig, als damit fertig zu werden. Eine Hand verirrte sich auf ihren Hintern... Es war noch nicht einmal möglich in dem Gedränge zu erkennen, wessen Hand es war. In ihrer aufsteigenden Panik bekam Casey einen momentlang keine Luft.
    Erst als sie von hinten jemand stieß und sie nach vorne taumelte, wurde ihr bewusst das es wieder vorwärts ging. Als sich ihr rasender Herzschlag wieder beruhigt hatte konnte sie weiter vorne die geöffneten Doppeltüren erkennen und das dort zwei Männer standen. Sie wechselten anscheinend mit jedem der Obdachlosen ein paar Worte, ehe man sie einließ.
    Wenig später war ihr Vordermann an der Reihe. „Name, Wohnsitz, Verwandte, Alter?“, fragte der eine. Es war ein bulliger Typ Anfang dreißig. Er hielt ein Klemmbrett in der Hand und kritzelte mit einem Stift die Antworten auf das festgeklemmte Blatt.
    Sie sah unter dem eng anliegenden Stoff eines T-Shirt den Bizeps und die ausgeprägte Brustmuskulatur. Ein eifriger Verfechter vom Körperkult Bodybuilding. Oft genug hatte sie erlebt, dass solche Typen die reinsten Weicheier waren, besonders wenn es um das Ertragen von Schmerz ging. Der Gedanke brachte sie zum Lächeln.
    Mit halbem Ohr hörte sie zu, wie ihr Vordermann seine Antworten runter leierte. Der andere Türsteher, ein schlaksiger Mann Ende zwanzig beugte sich zu ihr. „Name, Wohnsitz, Verwandte, Alter?“ „Wenn ich das hätte… würde ich dann hier steeeh´n?“ Fragte sie in leicht lallendem Unterton.
    Der Schlaksige hob eine Augenbraue. War ihre Antwort zu schlagfertig gewesen? Hatte sie zu schnell geantwortet?
    „Alter?“ Sie tat so, als wenn sie Schwierigkeiten mit dem Nachrechnen hätte. Der Schlaksige seufzte entnervt.
    „Hast du Verwandtschaft? Irgendjemand, der hier in der Nähe wohnt?“ Sie schüttelte den Kopf und schniefte hörbar. „Wollen nix mehr mit mir zu tun haben.“ Ihr entging nicht, wie der Schlaksige mit dem Bulligen einen Blick wechselte. Ihr Instinkt sagte Casey, dass hier was vorging und in ihrem Kopf schrillten die Alarmglocken. Sie musste verdammt noch mal vorsichtig sein.
    „Ich bin achtundzwanzig und ich Scheiß auf meine Verwandtschaft! Wollen nix mehr mit mir zu tun haben. Vielleicht sind sie jaaa schon alle verreckt!“ Casey taumelte einen Schritt zur Seite und stützte sich bei dem Schlaksigen ab, der angewidert die Nase kraus zog. Dabei tastete sie ihn unauffällig nach einem versteckten Halfter unter seiner Jacke ab. Fehlanzeige!
    Er schob Casey von sich, auf Abstand. Trage nicht zu dick auf, Casey! Der Bullige nickte dem Schlaksigen zu. „Okay!“, sagte der Schlaksige und hielt ihr die Türe zum Gebäudekomplex auf.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (20. Februar 2015 um 13:42)

  • Hallo Sabrina


    Hier mal was ich so gefunden habe, bzw. was mich gestört hat.

    Zitat


    „St. Maries“ lag in einer der Hauptverkehrsadern von Baltimore,

    … lag an einer der … ^^

    Zitat

    Casey straffte die Schultern. Sie wusste wann das Obdachlosenheim sein Pforten öffnete.

    seine Pforten öffnete.

    Zitat

    die durch Lebensumstände keinen festen Wohnsitz mehr hatten, Obdachlos geworden waren und eine Übernachtungsmöglichkeit suchten, die noch dazu nichts kostete...

    Keinen festen Wohnsitz kann weg. Obdachlos erklärt alles ausreichend.

    Zitat

    Erst als sie von hinten jemand stieß und sie nach vorne taumelte, wurde ihr bewusst das es wieder vorwärts ging. Erleichtert atmete sie auf.

    Von dem Vorfall erschrocken, beschleunigte sich ihre Atmung.

    Liest sich komisch, wenn sie angespannt ist ( situationsbedingt ) dann einen Stoß erhält und noch ins Taumeln gerät, das sie sich hinstellt und erleichtert aufatmet. So nach dem Motto “Fein dann ist ja wieder alles in Ordnung.” Nur meine Meinung. :rolleyes:

    So jetzt bin ich neugierig was da drinnen los ist. :D


    Viele liebe Grüße,


    Robert

    kxetse sì mikyun kop plltxe


    "Der Weg einer Kreativigen wie der Meinigen ist sehr Lang! Jeden Tag muss die Meinige sich das Köpfchen zerbrechen, um neue Streiche zu ersinnen!"

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, du hast die Situation vor dem Obdachlosenheim wirklich sehr schön dargestellt. Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, wie sich die ganze Leute hineindrängen wollen, um noch einen der Plätze zu ergattern.
    Bin ja gespannt, was dort drin nun passieren wird. ^^

    Ein paar kleine Fehlerchen habe ich noch gefunden, aber das ist nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht. :D

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    Wenige Minuten später stellte Casey sich in der Schlange der Obdachlosen an. Der Gebäudekomplex, bestehend aus zwei Flachbauten(,) die man nachträglich zusammengeschlossen hatte, erinnerte eher an Fabrikhallen, mit ihrer Fensterlosen Außenfassaden.

    ein Komma, weil der Abschnitt "die man nachträglich zusammengeschlossen hatte" ein Nebensatz ist.
    erinnerten
    ihren fensterlosen (klein)

    Zitat

    Casey wusste das „Village Springs“ einer der Brennpunkte in Baltimore da stellte.

    darstellte

    Zitat

    Manche Dinge verändern sich eben nie.

    veränderten

    Zitat

    Casey keuchte, fluchte(,) ihr brach der Schweiß aus.

    Komma

    Zitat

    Sie hasste solche Situationen und vermied sie nach Möglichkeit, doch jetzt blieb ihr nichts anderes Übrig, als damit fertig zu werden.

    Anderes übrig

    Zitat

    Oft genug hatte sie erlebt, dass solche Typen die reinsten Weicheier waren, besonders wenn es um das ertragen von Schmerz ging.

    Ertragen

    Ich freue mich auf den nächsten Teil ;)
    LG, Kyelia

  • So, die Korrekturen haben ja die anderen übernommen, ich habe sonst auch nichts zu beklagen.
    Da rutscht Casey ja in eine gefährliche Situation rein, falls die Türsteher wirklich was mit diesem Organhandel zu tun haben.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Vielen lieben Dank für eure Kommis und die Korrektur!
    Bin jedes mal schon schwer gespannt wie ihr den nächsten Teil findet. Also will ich euch auch nicht lange zappeln lassen. :D und mach mich gleich an die Arbeit! :thinking::topicclosed:

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