Bis zum letzten Schrei

Es gibt 370 Antworten in diesem Thema, welches 87.696 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2020 um 12:07) ist von Sabrina.

  • Jamie hatte Mühe seine Gefühle zu unterdrücken. Er hatte es wirklich versucht, Gott bewahre, doch jetzt war er mit seiner Geduld am Ende.

    Chief Jakobs, stand keine zwei Meter von ihm entfernt, im Großraumbüro ihrer Abteilung und telefonierte.
    Jamie hatte ihn nach seiner Rückkehr ins Bild gesetzt über die letzten Ereignisse in der Gasse, doch die Reaktion von Jakobs hatte er sich anders erhofft. Vorsichtig, zurückhaltend. Erst auf Jamies drängen hatte er sich jetzt an die Staatsanwaltschaft gewandt.


    Der anfänglichen Erklärungen warum er diesen Durchsuchungsbefehl für das Obdachlosenheim bräuchte, begrenzte sich jetzt nur noch auf einsilbige Antworten. „Hm, ja Sir…“, „...wenn Sie meinen Sir. Aber…. Hm ja…“, „Ich wollte… ja Sir. Ich habe verstanden.“ Der Blick des Chiefs streifte Jamie, dann drehte er ihm den Rücken zu. Das darf doch alles nicht wahr sein!


    Seit geschlagenen zwei Stunden verplemperten sie hier die Zeit. Caseys Zeit! Niemand wusste, wo sie war, wo man sie hingebracht hatte. Die Fahndung nach dem Van mit dem Wäscherei Logo hatte man gestoppt, ebenso die dafür errichteten Straßensperren.
    Der Van stand noch immer in der Seitengasse des Obdachlosenheims. Ein Officer war vor Ort und hatte Order sich bei ihnen zu melden, sollte sich etwas in der Gasse tun.
    Der Transporter war da, allerdings fehlte ihnen noch immer die rechtliche Handhabe das Innere des Vans eingehend nach Spuren zu untersuchen. Und so wie es jetzt aussah, würden sie diesen Durchsuchungsbefehl auch nicht bekommen!


    Jamie trat voller Wut gegen den nahestehenden Mülleimer. Scheppernd viel er um und sein Inhalt verstreute sich über den Boden. Die Köpfe seiner Kollegen in dem Großraumbüro drehten sich in seine Richtung.
    „Was? Hat hier jemand ein Problem?“ Jamie´s Stimme überschlug sich bei dem Versuch seine Wut zu zügeln. Er konnte es einfach nicht fassen. Er sah in die vertrauten Gesichter. Mit vielen von ihnen hatte er zusammen gearbeitet, dasselbe galt auch für Casey und dennoch… In ihren Gesichtern las er die unterschiedlichsten Gefühlsregungen. Einige zuckten mit den Schultern, andere wendeten sich ab.
    So war nun mal das Leben und ihr Job!Alltäglich sahen sie die Schattenseiten des Lebens, wühlten im Dreck, wer stumpfte dabei nicht ab? „Find dich damit ab, Kleiner!“ Stand in den Gesichtern und es machte ihn so unglaublich wütend.
    Nein, er würde Casey nicht aufgeben um keinen Preis der Welt! Genau dasselbe würde sie in seiner Situation auch tun.


    Der Chief räusperte sich. Das Telefonat war beendet und Jakobs Gesichtsausdruck sprach Bände. Als er Jamies glühenden Blick sah, hob er beschwichtigend die Arme. „Die Verdachtsmomente reichen der Staatsanwaltschaft noch nicht aus, für einen Durchsuchungsbeschluss. Wir wissen nicht zu hundert Prozent, wo Agent Casey ist und ob diese Typen sie meinten bei ihrem Gespräch. Die Staatsanwaltschaft hat die Tapes zur eigenen Sichtung angefordert. Vorher wird sie nichts entscheiden. Tut mir leid Junge.“
    Dem Chief war klar, dass hier wichtige Zeit verloren ging, Zeit, die im Endeffekt über ein Leben entschied. „Mir sind die Hände gebunden. So gern ich es auch wollte… Wir können nur abwarten.“
    Jamie verspürte gute Lust auf irgendetwas einzuschlagen, seiner Wut Luft zu machen. „Verdammt!“ Er musste hier raus. Warten war das Letzte, was er jetzt wollte. Er konnte es nicht akzeptieren. Wenn tatsächlich die Sichtung der Taps etwas ergab, was Jamie bezweifelte, würden sie erst den Durchsuchungsbeschluss morgen früh auf dem Tisch haben. Zu diesem Zeitpunkt war schon die Hälfte der 24 Stunden Frist verstrichen. Gab es dann noch Probleme bei den Vernehmungen gingen Caseys Chancen lebend gefunden zu werden gegen Null.

    Der Chief hatte es vorhin passend in Worte gefasst: „Mir sind die Hände gebunden.“

    Ich habe noch andere Möglichkeiten offen. Nicht alle sind legal, sie gehörten zur Grauzone aber besser als tatenlos abzuwarten.
    Der Chief kann im Moment nichts weiter tun, aber ich schon. Jamie wandte sich entschlossen zum Ausgang.

    „Jamie?“, fragte Jakobs, der bemerkte, dass Jamie im Begriff war zu gehen. „Ich muss an die frische Luft. Hier stinkt es mir zu sehr...“ Deutlich fühlte Jamie die Blicke, die ihm auf dem Flur folgten. Sie alle wußten über Caseys Bescheid. Mit dem Aufzug fuhr er nach unten und verließ das Gebäude durch die Eingangshalle. Lediglich die Notbeleuchtung tauchte die Eingangshalle in ein schemmenhaftes Licht. Seine Schritte hallten laut in der Stille.
    Draußen machte er seinen Gefühlen Luft. „Scheiße! Verdammte Idioten." Er klappte sein Handy auf, suchte im Verzeichnis nach der Nummer und drückte den Hörer. Zwei Mal ertönte der Wählton, dann hörte Jamie die alt bekannte Stimme.
    „Maxwell hier! Du musst mir bei einer Sache helfen. Ich brauche deine Hilfe und zwar schnell!“

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    3 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (21. September 2015 um 10:16)

  • Auf der einen Seite wird die Bürokratie tatsächlich so funktionieren. Vor dieser komischen 24 bzw 48 Stunden Frist werden die nicht viel tun. Auf der anderen Seite ist es ein vermisster Polizist und es gibt eindeutige Indizienbeweise, da wird die Staatsanwaltschaft nicht zu lange warten dürfen. Da musst du jetzt beim Schreiben aufpassen, das es nicht unglaubwürdig wird.

    Geschrieben ist es aber immer noch äußerst lebendig. Da kann man nicht meckern. ^^

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Seit geschlagenen Zwei Stunden verplemperten sie hier die Zeit.

    klein

    Niemand wusste (Komma) wo sie war, wo man sie hingebracht hatte. Die Fahndung nach dem Van mit dem Wäscherei Logo hatte man gestoppt, ebenso die dafür errichteten Straßensperren.

    Und so wie es jetzt aussah (Komma?) würden sie diesen Schitt Durchsuchungsbefehl auch nicht bekommen!

    shit (aber ich weiß nicht, ob es nicht besser wäre, dass direkt wegzulassen. Es klingt ein wenig sehr nach Umgangssprache)

    „Die Verdachtsmomente reichen der Staatsanwaltschaft noch nicht aus, für einen Durchsuchungsbeschluss. Wir wissen nicht zu hundert Prozent (Komma) wo Agent Casey ist und ob diese Typen Sie meinten bei ihrem Gespräch. Die Staatsanwaltschaft hat die Tapes zur eigenen Sichtung angefordert. Vorher wird Sie nichts entscheiden. Tut mir leid Junge.“

    beides klein, da sich das erste auf Casey und das zweite auf die Staatsanwaltschaft bezieht, oder?

    Gab es dann noch Probleme bei den Vernehmungen gingen Caseys Chancen lebend gefunden zu werden gleich Null.

    entweder: gingen ... gegen Null
    oder: waren ... gleich Null

    Deutlich fühlte er die Blicke (Komma) die ihm folgten.

    Zwei Mal ertönte der Wähl Ton, dann hörte Jamie die alt bekannte Stimme.

    zsm


    Ein schöner Teil. Jamies Verzweiflung kommt sehr gut rüber und man merkt wie nahe ihm das geht. Nur hoffentlich macht er jetzt keinen Fehler, den er irgendwann bereut. :hmm: Die Reaktionen der anderen Polizisten finde ich nur irgendwie seltsam. Da verschwindet Casey und keinem scheint es wirklich etwas auszumachen, oder aber sie zeigen es alle nur nicht. Jedenfalls kann ich verstehen, dass Jamie das zur Weißglut bringt.

    LG, Kyelia

  • Ich danke euch beiden. :D Ja, Jamie ist nahe am durchdrehen. Das mit der 24 Stunden Frist stimmt wirklich. Allerdings gibt es wenige Indizienbeweiße, die einen Durchsuchungsbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt rechtfertigen würde. Die Reaktionen ihrer Kollegen soll zeigen, dass sehr viele Casey und ihrem Arbeitsstill sehr skeptisch gegenüber stehen. Jamie steht momentan allein, doch er wäre nicht Agent dieser Abteilung, wenn er nicht eine Möglichkeit finden würde an weitere Informationen zu kommen. :D

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Hallo ^^

    Der Chief hatte es vorhin passend in Worte gefasst. „Mir sind die Hände gebunden“, aber ich habe noch andere Möglichkeiten offen. Nicht alle sind legal, sie gehörten zur Grauzone aber besser als tatenlos abzuwarten. Der Chief konnte nichts mehr tun aber er schon. Er wandte sich entschlossen zum Ausgang.
    „Jamie?“, fragte Jakobs nach. „Ich muss an die frische Luft. Hier stinkt es mir zu sehr nach ….“ Deutlich fühlte er die Blicke die ihm folgten.
    Kaum hatte er das zehnstöckige Gebäude hinter sich gelassen, machte er seinen Gefühlen Luft. „Scheiße! Verdammte abgestumpfte Idioten." Er klappte sein Handy auf, suchte im Verzeichnis nach der Nummer und drückte den Hörer. Zwei Mal ertönte der Wähl Ton, dann hörte Jamie die alt bekannte Stimme.
    „Maxwell hier! Du musst mir bei einer Sache helfen. Ich brauche deine Hilfe und zwar schnell!“

    Hier bei dem Teil steige ich nicht so recht durch. Oben sagt Jamie, dem Chief seien die Hände gebunden, aber für ihn gäbe es die Grauzone. So weit so gut.
    Dann kommt auf einmal Jacobs und fragt nach Jamie und regt sich über die Kollegen auf. Er geht nach draußen. Und auf einmal ruft Jamie irgendwen an? ?( Für mich ist nicht ganz klar welche Person hier handelt und wo die Übergänge sind ...

    Ansonsten ein schöner Teil.
    ich wusste gar nicht, dass diese Regelung auch für Polizisten gilt.
    ich meine alles spricht dafür, dass Casey etwas zugestoßen ist =O
    Das mit dem Van ist allerdings nachvollziehbar. Sie haben ja nur vage Vermutungen, die wohl nicht für einen Durchsuchungsbefehl reichen werden =O
    Das mit den Grauzonen wirkt viel versprechend ^^ Aber hoffentlich passiert Jamie nichts X/

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Sorry, dass der Teil verwirend für dich war Miri. ;) Ich werde ihn noch mal diesbezüglich überarbeiten. Jamie hat über die Kollegen geschimpft aber erst nachdem er das Gebäude verlassen hatte um anschließend zu telefonieren. Die Grauzone bezieht sich auf was Jamie vor hat. Und Jakobs spricht ihn an, weil er ahnt das Jamie etwas vor hat. Sie kennen sich schließlich schon ein paar Jahre.

    Noch mal vielen Dank Leute für euer Feedback. Bin super happy deswegen! :thumbsup:

    Und jetzt geht es weiter mit Casey :huh:
    Viel Spass

    Nachtrag: Habs geändert Miri. Geb mir Bescheid ob die Übergänge jetzt besser sind! Danke

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (17. September 2015 um 11:14)

  • Das Bett ruckelte. Casey versuchte ruhig weiter zu atmen. Es brachte nichts sich zu fragen wohin man sie brachte, oder was man mit ihr vor hatte. Das würde nur dazu führen, dass sie unkonzentriert war und das konnte sie sich nicht leisten. Ihr bleib nur die eine Chance!


    Casey war lang genug Polizistin um das zu wissen. Man räumte niemanden eine zweite Chancen ein. Weder als Polizist im Streifendienst, noch in einer verdeckten Ermittlung. Der Augenblick zählte!


    Ihr Bett wurde durch die Gänge geschoben, mehrere Male bogen sie ab, passierten zwei Türen. Sie hörte wie die elektronisch gesteuerten Türflügel mit einem Summton aufschwangen. Gedämpfte Stimmen, die sich unterhielten... Wahrscheinlich, die Pfleger und Schwestern, die ihr Bett schoben. Casey versuchte etwas von der Unterhaltung zu verstehen, doch was sie hörte waren nur Wortfetzen, die keinen Sinn für sie ergaben.

    Eine weitere Tür öffnete sich mit einem Summton. Man drehte das Bett um einen Neunzig Grad Winkel und fuhr es hinein. Caseys Instinkt sagte ihr, dass sie am Ziel waren. Ihr ganzer Körper spannte sich an. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. „Bleib ruhig“, mahnte eine leise Stimme in ihrem Kopf. „Warte ab was Sie jetzt tun werden.“


    Ihr Bett wurde in Position geschoben. „Feststellen!“ Sagte eine männliche Stimme. Das Bett ruckte zum letzten Mal, dann stand es still. Sie wurde aufgedeckt, die Bettdecke nach unten gerollt und zur Seite gelegt. Jemand hob ihren Kopf an und entfernte das Kissen. „Wir nehmen Sie mit dem Stecklaken rüber.“
    Spaltbreit öffnete Casey die Augen. Sie zählte drei Personen, die um das Bett verteilt standen. Ein Mann, zwei Frauen. Alle in Grünen Kitteln mit Mundschutz und Kappe. Anscheinend Standardkleidung in diesem Krankenhaus.
    Der Mann stand zu ihrer Rechten und löste die Riemen mit denen sie an das Bettgitter gefesselt war. Zu ihrer Linken wurde ihr gerade die Manschette von der Schwester abgestreift. Blieben noch ihre beiden Fußgelenke… Casey blinzelte zu dem Galgen hinauf und den beiden Infusionsbeuteln... Noch immer steckte das Ende des Infusionsschlauchs in ihrer Armbeuge. Das war ihr einziges Handicap sollte man ihr alle Gurte abgenommen haben. Ein kurzer Ruck und auch das wäre kein Hindernis mehr.
    Hände berührten ihre Fußknöchel. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Beinen aus. Sie musste bereit sein. Langsam ganz langsam zählte sie bis zehn.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Hallo ^^

    Danke der Überarbeitung ^^
    Jetzt war es oben um einiges klarer ^^

    Ihr bleib nur die eine Chance!

    blieb

    Das war das Einzige, was ich gefunden habe :)
    Und Casey scheint sich von ihrer Narkose erholt zu haben.
    Dann hoffe ich mal, dass es ihr gelingt zu entkommen oder wenigstens Hilfe zu rufen ...

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Jetzt verstehe ich auch das Desinteresse der anderen Polizisten. Die glauben, das es nur so ein nerviger Alleingang von Casey ist und glauben nicht, das sie wirklich in Gefahr ist.
    Ohman, die werden ziemlich mies sich fühlen, wenn sie herausfinden, das ihre Kollegin tatsächlich vermisst wird und entführt wurde,- von Organhändlern.
    Allerdings möchte ich dann nicht in der Haut von den Entführer stecken. Ein ganzes wütendes Polizeirevier gegen sich, könnte böse enden. Ich glaube nicht, dass die zimperlich vorgehen.

  • Eins! Der Riemen an ihrem rechten Fußknöchel wurde angezogen... Deutlich fühlte sie Hände an der Ledermanschette. Es brauchte ihre ganze Selbstbeherrschung den Fuß still zu halten und nicht wegzuziehen.

    Drei! Ihr rechtes Fußgelenk war frei.

    Fünf! Mit einem lauten Klicken entriegelte man den Mechanismus für das Bettgitter und klappte es nach unten…

    Jetzt war sie nur noch mit ihrem linken Fußgelenk ans Bett gefesselt.

    Acht! Dort fühlte sie das vertraute Anziehen des Riemens und wie er sich kurz darauf lockerte...

    Zehn! Atemlos wartete Casey auf das Entriegeln und Hinunterklappen des Bettgitters.

    Ruhig ganz ruhig. Casey sprach sich Mut zu. Sie durfte nichts übereilen. Das Klicken ertönte und sie öffnete die Augen, drehte den Kopf und fixierte ihr erstes Ziel.


    Der Mann stand zu ihrer rechten, neben dem Bett. Den Kopf zur Seite gewandt hatte er noch nichts bemerkt. Von ihm ging die größte Gefahr aus. Sie spannte ihre Bauchmuskeln an, zog die Beine an, drehte sich nach rechts, zielte und trat ihn mit voller Wucht gegen sein Brustbein.
    Sie hörte wie die Luft aus seinen Lungenflügeln gepresst wurde, ehe er die Augen aufriss und zwei Schritte zurück taumelte. Er stieß dabei gegen eine Behandlungsliege, die in der Mitte des Raums stand.
    Casey richtete sich zu schnell auf und einen Moment drehte sich alles vor ihren Augen. Sie reagierte gerade noch rechtzeitig um den heranstürmenden Mann mit einem Tritt abzuwehren. Er krümmte sich nach vorn, und ihr hochgezogenes Knie traf seine Kinnspitze. Bewusstlos sackte er in sich zusammen.
    Aus den Augenwinkeln sah sie wie die zwei Frauen von dem Bett zurück wichen. Außerhalb ihres erreichbaren Radius... Ohne zu zögern riss sie sich die Kanüle mit dem Infusionsschlauch aus dem Arm, dabei ließ sie die Frauen nicht aus dem Blick. Die Kabel, der Überwachungsmonitore vom Kopfteil folgten.
    Die Größere der beiden Frauen wich nach rechts, die andere nach links. Der Raum in dem man Casey gebracht hatte, war bis unter die Decke grün gefliest. Das Schachbrettmuster des Bodens mit schwarzen- und weißen Fließen ließ alles einen Moment lang vor ihren Augen verschwimmen.
    Nein, reiß dich zusammen, Casey! Sie konzentrierte sich wieder auf den Raum. Es gab keine Fenster und nur die eine Doppeltür. Außer einem festmontierten Behandlungstisch, einer Leuchte darüber und dem Bett in dem sie gelegen hatte, war der Raum leer. Sie musste sich schnell entscheiden welche der Frauen sie als erstes folgen wollte. Es war Caseys Bauchgefühl was entschied.
    Sie glitt vom Bett machte zwei Schritte, ließ ihre Hand blitzschnell nach vorne greifen. Sie bekam die überraschte Frau am Ärmel ihres Kittels zu packen.
    Aus dem Gleichgewicht gebracht, schwankte die Frau. Das reichte um sie aus dem Konzept zu bringen. In einer weit ausholenden Geste riss ihr Casey Kappe und Mundschutz vom Kopf.
    „Nein, lassen Sie mich los. Sie können doch nicht…“ Bevor sie noch mehr sagen konnte, setzte Casey sie mit einem gezielten Schlag außer Gefecht. Die Beine von ihr gaben nach und sie sackte in Caseys Armen zusammen.
    Blieb noch die letzte Frau. Sie entdeckte die Schwester neben der Tür. Der Gesichtsausdruck und die Körperhaltung der Frau ließen bei Casey die Alarmglocken schrillen.
    Hier stimmte etwas nicht! Sie folgte dem ausgestreckten Arm der Frau, zu ihrer Hand. Sie ruhte auf einem roten Knopf. „Nein!“ Die Distanz war zu groß um sie noch rechtzeitig daran zu hindern.
    In diesem Moment drückte sie ihn. Der laute Signalton jagte ihr Eisesschauer über das Rückgrat. „Verdammt!“

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (20. September 2015 um 17:12)

  • Ui spannend!
    Ich hoffe Casey kommt da irgendwie lebend raus und landet nicht wieder auf dem Tisch. Ne zweite Chance wird sich wohl kaum bieten ... die werden dann bestimmt besonders gut aufpassen =O
    Wenn sie töten muss hoffe ich, dass sie das hinkriegt... mir würde es gefallen, ich mag die Leute nicht xD

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Acht! Dort fühlte sie das vertraute anziehen des Riemens und wie er sich kurz darauf lockerte...

    groß

    Zehn! Atemlos wartete Casey auf das entriegeln und hinunter klappen des Bettgitters.

    groß; zsm und groß


    Wirklich gut der Teil. Da hat sich Casey ja raffiniert befreit. Ich hoffe ja, dass ihr Glück nicht direkt wieder endet, wenn die Verstärkung eintrifft. Eventuell schafft sie es ja auch noch aus dem Raum zu fliehen, bevor das "Wachpersonal" auftaucht. Es wäre jedenfalls schade, wenn sie ihre frisch erlange "Freiheit" gleich wieder verliert. So schnell wird sie dann nämlich keine weitere Chance zur Flucht erhalten. (wenn überhaupt :hmm: )

    LG, Kyelia

  • Tja Leute, schön das euch dieser Teil gefällt! :D Ist einer an dem ich am meisten gefeilt habe. Die Kampfszene sollte sehr autentisch rüberkommen. Anscheinend hab ich es geschafft. Das "Wachpersonal" des Krankenhauses sind Schwestern und Pfleger. Und Casey ist so gut ausgebildet, dass sie niemanden töten muss um jemanden außer Gefecht zu setzen.
    Wie es weiter gehen wird?
    :thumbsup: Da müsst ihr weiter lesen ich will da nichts verraten. Nur soviel es wird spannend weiter gehen, also bleibt dabei! ;)

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Casey war klar, dass ihr nur wenige Minuten blieben. Der Alarm Ton kam in immer kürzer werdenden Interwallen und nahm jedes Mal an Intensität zu. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es Pfleger, Schwestern und Ärzte auf den Plan rufen würde.
    Die Schwester wich von der Tür zurück, so dass die Behandlungsliege als Barriere zwischen ihnen stand. Denkt sie wirklich, ein Tisch wird mich aufhalten? Casey setzte mit einem Sprung über die Behandlungsliege hinweg. Falsch gedacht!


    Sie bekam die Frau am Kragen des Kittels zu greifen. Stoff riss, Casey zögerte keinen Moment und schlug zu. Mit einem Stöhnen sackte die Frau zusammen. Gleichzeitig fühlte Casey einen stechenden Schmerz in der Schulter. Sie wirbelte herum.
    Der Mann hatte sich an der Behandlungsliege hoch gezogen. Er war blass, sein Mundschutz und die Haube waren verrutscht. Casey hatte keine Zeit. Sie versetzte ihm einen Kick oberhalb seines Oberschenkels. Das Bein knickte zur Seite weg. Das knackende Geräusch dabei, sagte Casey, dass er nicht wieder aufstehen würde.

    Sie fasste sich instinktiv an die schmerzende Stelle. Etwas steckte darin. Sie umfasste es mit der ganzen Hand und zog es heraus. Eine Spritze! Der Kolben hatte sich bereits entleert. Sie stieß einen Fluch aus.
    Was er ihr auch immer gespritzt hatten, es verringerte ihre Chancen immens. Umso schneller musste sie aus diesem Raum verschwinden. Vier Schritte waren es bis zur Doppeltür. Sie sah den roten blinkenden Knopf an der linken Seite.
    Mit den Händen fuhr sie die Metall Leiste der Türen nach. Nichts! An den Seiten fand sie keinen Öffnungsmechanismus. Kostbare Sekunden verstrichen mit der Suche. Der Interwall des Alarm Ton war kaum noch als solches zu erkennen. Sie musste hier raus!

    Im Versuch ihren Blick zu klären, schüttelte sie den Kopf. Ihr Sichtfeld verschwamm immer mehr. Das Mittel, was man ihr gespritzt hatte, begann zu wirken. Nein! Sie musste hier weg! Ihre Finger krallten sich in die Metallverkleidung der Tür. Alles drehte sich vor ihren Augen.
    Sie musste diese verdammte Tür öffnen, es schaffen. Es war ihre einzige Chance!
    In diesem Moment ertönte das Summen des automatischen Türöffners, gleichzeitig setzte der Alarmton aus. Hatte sie den Mechanismus gefunden? Spielte das überhaupt noch eine Rolle? Ein kaltes Gefühl kroch über ihren Rücken nach unten, ihre Gliedmaßen wurden taub...
    Mit einem leisen Zischen schwangen die Türflügel nach außenhin auf. Casey verlor den Halt, fiel nach vorn.
    Mit den Händen fing sie den Sturz ab. Schweratmend rang sie nach Atem, auf Händen und Knien. Ihr Blut pulsierte durch ihre Adern. Sie hatte es tatsächlich geschafft!

    Nur weg von hier, na los, Casey! Du schaffst das! Aber sie konnte sich nicht rühren! Ihr fehlte jegliche Kraft. Dumpfe Geräusche drangen wie durch dichte Nebelschleier zu ihr. Sie hob den Kopf, es viel ihr so unglaublich schwer, als wenn Bleigewichte ihn nach unten ziehen würden...
    Das Mittel entfaltete seine volle Wirkung. Sie sah verschwommene Gestalten auf sich zulaufen... Grüne OP Kleidung… Das war einer ihrer letzten Gedanken, ehe sie vollends auf dem Flur zusammen brach.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (25. September 2015 um 21:53)

  • Der Alarm Ton kam in immer kürzer werdenden Interwallen und nahm

    Intervallen ... glaube ich XD

    Und ohmann ... ich hatte mich eben schon für Casey gefreut X/
    Ich hoffe sie endet jetzt nicht als unfreiwilliger Organspender mit inneren Blutungen ... Mimimi ;(

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Sehr unwahrscheinlich, Miri. Wenn man den Prolog ganz zu Anfang der Geschichte betrachtet. Sorry, ich wollte den Teil noch bearbeiten aber das mit der Spritze hat so gut gepasst. Darauf konnte und wollte ich nicht verzichten. :D
    Casey ist ausgenockt aber Gott sei Dank gibt es ja noch einen zimlich aufgebrachten Agent X( der unbedingt wissen will wo sie ist.
    Gute Freunde sind nicht mit Geld zu bezahlen. Besonders einer dem mehr und mehr klar wird, was er für diesen Menschen empfindet... ;(
    Viel Spass euch noch dabei

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Stimmt ^^
    Immerhin eine Hoffnung hihihi
    Aber ich frage mich immer noch, was sie in die Situation aus dem Prolog bringt =O
    Egal ich werde es ja sehen ^^
    Und ja die Spritze hat sich mega angeboten ... ich feier es, dass sie es immerhin noch geschafft hat ihm das Bein zu brechen :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Der Interwall des Alarm Ton war kaum noch als solches zu erkennen.

    Internvall

    Das war einer ihrer letzten Gedanken, ehe sie vollends auf dem Flur zusammen brach.

    zsm

    Sie hob den Kopf, es viel ihr so unglaublich schwer, als wenn Bleigewichte ihn nach unten ziehen würden...

    fiel


    Nein, Casey ;( Ich schätze, da ist ihr Fluchtversuch deutlich schief gelaufen. Tja, so schnell wird sich keine zweite Chance ergeben. :hmm:
    Ich hoffe, sie wird nicht zu sehr von den Ärzten bearbeitet. Aber immerhin hat sie zumindest ein paar der Leuten saures gegeben. :D

    LG, Kyelia

  • Immerhin wird der eine Typ die nächsten 6-8 Wochen lang nicht mehr zur Arbeit kommen. Beziehungsweise wird er jetzt ein paar Tage lang 24 Stunden Schichten, in einen netten Krankenhausbett mit eingegibsten Bein schieben dürfen. :D
    Und der Rest wird für ein paar Tage das eigene Krankenhausessen "genießen" dürfen. Wenn man K.O. geht, muss man mindestens einen Tag auf Beobachtung da bleiben. :D
    Man merkt, wie ich denen das gönne? :D Gut geschrieben, man fiebert richtig mit. ^^