Bis zum letzten Schrei

Es gibt 370 Antworten in diesem Thema, welches 88.398 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2020 um 12:07) ist von Sabrina.

  • Das blonde Haar war nach hinten gegellt


    Ich weiß auch nicht genau wie man es schreibt. ich würde ja gegeelt sagen, aber doppel l ist auf jeden Fall falsch XD

    Wie dem auch sei :)
    Ist auf jeden Fall wieder spannend und super.
    Maxwell scheint ein ziemlich guter Polizist zu sein und ich hoffe er kann aus Face endlich die Informationen rauspressen die er braucht und das nach Möglichkeit ohne seine 2 Stundenfrist zu überschreiten :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

    • Offizieller Beitrag
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    Das blonde Haar war nach hinten gegellt und legte die hohe Stirn frei.

    gleiches wie @Miri. ich weiß nicht genau, wie es geschrieben wird, aber so sieht es falsch aus. Im Notfall könnte man auch noch schreiben: Das Blonde Haar war mit Gel nach hinten gekämmt und legte die hohe Stirn frei. (Damit wäre das Problem umgangen ^^)

    Beim näherkommen registrierte er aus den Augenwinkeln huschende Bewegungen im Schatten.

    groß

    „Na los Verschwinde!“ (Komma) Brüllte (klein) Jamie ihn an. Ein zucken ging durch den massigen Körper, er kam wieder in Bewegung.

    groß


    Da hatte Jamie nochmal Glück. Aber ich bin mal neugierig, wie er Face jetzt befragen will, jetzt, wo er bewusstlos vor ihm liegt. xD
    Aber immerhin ist er erstmal die Arschkriecher losgeworden. Ich hoffe, die bleiben auch weg, nicht, dass da noch mehr auftauchen...

    LG, Kyelia

  • Jaha, sehr gut. :D
    Die interessante Frage ist nur, warum Face einen Mann hintergehen wollte, der ihn eine Stange Geld geben will. Scheinen ja brisante Infos zu sein.

    Wie man "gegelt" schreibt, hab ich mir auch mal für eine meiner Geschichten überlegen müssen. Ich habe mich dann entnervt für "mit Gel nach hinten gestrichen" entschieden. ^^

  • Mami..? Ich wache auf. Es ist dunkel. Ein Geräusch hat mich geweckt. Mit angehaltenem Atem lausch ich, mein Herz rast dabei. Ich liege still, damit er nichts davon merkt. Da sind Schritte im Flur… Der schmale Türspalt wird größer.
    Fest press ich die Augen zusammen, unterdrücke ein Wimmern. Nein! Mami, bitte hilf mir! Schreit es in mir, nach außen hin bleib ich stumm. Er nähert sich meinem Bett. Ich höre ihn atmen. Es stinkt nach Schnaps und Zigaretten, als er sich nach vorne beugt.
    Ein Schauder überläuft mich. Er lacht leise, als er es bemerkt. „Ist meine kleine Casey wach?“ Wie um es zu überprüfen fährt seine Hand unter die dünne Decke, liegt Zentnerschwer auf meinem Bein. Ich zucke vor seiner Berührung zurück.
    „Na, na wer wird denn gleich erschrecken?“ Seine Hände packen fester zu. Ich schluchze, seine schwielige Hand erstickt meinen Protest. Sein Mund ist ganz nah an meinem Ohr. „Still jetzt! Es soll deiner Mami doch bald besser gehen? Nicht war Casey?“ Ich bin wie gelähmt vor Angst. Seine Hände sind plötzlich überall… Er drückt mich mit dem Gesicht in die Kissen. Seine Hände zwischen meinen Beinen…
    Nein, das tut weh! Mami! Er soll aufhören, bitte… Sein Gewicht drückt mich tiefer in die Matratze und er zwingt meine Beine auseinander. Nein!

    Mit einem Ruck reißen die Bilder ab. Der Gestank von kaltem Zigarettenrauch und billigem Whiskey verursachte ihr würgende Übelkeit. Casey schluckte krampfhaft, versuchte sich zu beruhigen. Es war nur ein Traum! Ihr Herz raste wie wild, Kälteschauer jagten über ihre Haut.
    Langsam setzten die Erinnerungen an die letzten Ereignisse ein. Der Fall, die verdeckte Ermittlung, man hatte sie überwältigt, hier her gebracht… Mit jedem Detail, den Fall betreffend wurde ihre Angst größer. Alles endete mit ihrem gescheiterten Fluchtversuch. Was würde man jetzt mit ihr tun?
    Sie schluckte nervös, fühlte den Widerstand im Rachen. Was war das? Eine Woge der Panik erfasste Casey. In einem Moment der Klarheit erkannte sie ihre ausweglose Lage. Sie war nicht fähig sich zu regen. Man hatte sie seitlich auf der Untersuchungsliege gelagert. Die Beine angezogen, die Knie angewinkelt, mit Riemen in dieser Haltung fixiert...
    Ihr war so kalt. Bei der Berührung einer Hand an ihrem Oberschenkel zuckte sie zusammen. Noch mehr Hände fassten zu. Oh Gott was taten sie da…?
    Nein, nein bitte… Beruhige dich Casey. Du musst dich konzentrieren, behalte die Nerven! Sie versuchte sich zusammen zu reißen. Zu konzentrieren auf das was im Raum vorging. Das Klirren von Metall, ganz in der Nähe.. Schritte und Stimmen, die sich leise unterhielten… Das leise Quietschen eines Rollhockers… Piep Geräusche, ihre Vitalwerte…
    Alles trat abrupt in den Hintergrund, als die Untersuchungsleuchte über ihr angeschaltet wurde. Das Licht flammte hinter ihren Lidern auf. Der Winkel der Beleuchtung änderte sich. Eine Männerstimme sagte etwas Undeutliches und dann nichts mehr...


    Ich bin allein in dem großen Haus aber ich habe keine Angst. Ich habe Pa alles erzählt. Er war sehr wütend, so habe ich ihn noch nie gesehen. Er hat mir gesagt es wird alles wieder gut. Aber nichts wird gut, ich weiß das. Manchmal träume ich davon, wie er mich in die Kissen drückt und Dinge tut…Dinge die weh tun. Schlimme Dinge! Pa sagt, dass er nie wieder mit mir das tun wird und ich versuch ihm zu glauben.
    Es ist heiß. Ich setze mich auf die Verandatreppe und trink Limonade, die mir Grandma in die Küche gestellt hat, bevor sie in die Stadt gefahren ist. Die Luft flimmert über dem heißen Asphalt der Straße. In der Ferne sehe ich eine Staubwolke die näher kommt. Um besser zu sehen steh ich auf und beschatte meine Augen. Es ist ein großer Wagen, der die Auffahrt nimmt. Ich erkenne den Mustang zu spät. Mir bleibt keine Zeit mich irgendwo zu verstecken. Es hat keinen Zweck. „Ich finde dich so oder so!“ Hör ich seine Stimme aus der Erinnerung flüstern. Jetzt kommt er grinsend auf mich zu. „War meine Kleine auch ein braves Mädchen?“ Mir ist schlecht vor Angst, ich kann mich nicht rühren. Er beugt sich zu mir runter. Sein übelkeitserregender Atem schlägt mir entgegen. Nein!

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (31. August 2018 um 20:52)

    • Offizieller Beitrag

    Wieder ein super Teil. ^^
    Casey scheint in ihrem Leben ja schon eine Menge durchgemacht zu haben. Wirklich schrecklich. So einen Vater zu haben...
    Dass diese Erinnerungen aber auch gerade in dieser Situation wieder hochkommen müssen, wo sie sich nicht gegen die Fremden wehren kann. Unheimlich...
    Ein paar Fehler habe ich gefunden, aber da ich am Handy bin, dauert das mit dem Suchen jetzt etwas lang. Vielleicht schreibt sie dir noch jemand anderes auf. ^^

    LG, Kyelia

  • Danke @Schreibfeder und @Kyelia das ihr wieder dabei seit. Die Pause war länger als gedacht. Aber es hat gedauert bis ich mit dem Teil so zufrieden war das ich ihn posten konnte. Ein Autor muss immer hinter dem stehen was er schreibt davon gehe ich aus. So, Schweiß abwisch... :hmm: Jetzt gehts weiter mit dem Fall und Jamie. Viel Spass

    PS: Kyelia nicht der Vater ist derjenige der Casey.... hat, sondern der Pfleger ihrer schwerkranken Mutter. Aber :blush: man kann das auch mal vergessen bei so langen Pausen und deinem Schreib- und Lesepensum. :beer::hail:

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  • Jamies Ungeduld wuchs mit jeder Minute, die er hier vergeudete. Er hatte Face mit dem Oberkörper an den Betonpfeiler gelehnt. Seine Arme nach hinten verdreht und ihm Handschellen angelegt. Jetzt wartete er darauf, dass sein Informant wieder zu sich kam.
    Augenblicke später hörte er sein Stöhnen. Jamie ließ ihm die Zeit. Face sollte erkennen, wo er war und in welcher Situation er sich befand. Erst wenn er die Tragweite begriffen hatte, würde Face bereit sein mit ihm zu reden.

    Wenig später blickte sich sein Informant suchend um und erfasste ihn halb im Schatten stehend. „Hay Mann… was soll das?“ Blinzelnd schaute er in seine Richtung. „Nimm mir die Dinger ab, Maxwell.“ Jamie zwang sich ruhig zu bleiben, in seinem Innern dagegen tobte ein Sturm. Dieser Typ hatte ihn hintergangen! Er hatte ihn hierher bestellt und das nicht in der Absicht ihm zu helfen. Fragte sich im Endeffekt warum? Waren es Fünfhundert Dollar tatsächlich wert, hinter Gittern zu landen? Nein! Dahinter steckte mehr und er würde herausfinden was es wahr.
    Jamie stieß sich von dem Pfeiler ab. „Nein!“ Das anfänglich schiefe Grinsen war wie weggewischt. Die Wut entstellte das narbige Gesicht von Face und er zehrte an den Handschellen. „Das ist Freiheitsberaubung, Bulle! Dafür kann ich dich in den Knast bringen!“ „Treibe es nicht auf die Spitze, Face! Ich habe mehr als einen Grund dich hinter Gitter zu sehen. Meine Geduld ist am Ende!“ Mit jedem Satz war Jamies Stimme lauter geworden. Er ging Schritt für Schritt auf ihn zu, jetzt beugte er sich drohend zu ihm hinunter.
    „Du wirst mir jetzt meine Fragen beantworten, verstanden?“ Jamie zischte ihm die Worte entgegen. Der Gesichtsausdruck seines Informanten veränderte sich abermals.
    „Ja klar, Mann. Hay, Maxwell, das war doch nur ein Joke. Verstehst du keinen Spaß?“ Jamie verspürte gute Lust ihm eine Abreibung zu verpassen „Ein Spaß? Ist das dein Ernst? Und die beiden Typen waren die etwa zum Spaßmachen hier? Willst du mich verarschen, Face?“ Seine zu Fäusten geballten Hände zitterten. Jamie war so stinksauer, das er Abstand von diesem Abschaum brauchte. Tief durchatmen! Er ist die Sache nicht wert! „Dann war die Sache mit dem Geld auch nur ein Scherz?“ Es bereitete ihm eine gewisse Genugtuung, das Face bei seinen Worten zusammenzuckte. Kommen wir zum eigentlichen Grund unseres Treffens. Die Infos, die du für mich hast.“ Und wehe du lügst mich an, dann lernst du meine dunkle Seite kennen.


    „Über das Obdachlosenheim, nicht wahr? Es gibt da nur Gerüchte, nichts wesentliches…“ Er wich Jamies forschenden Blick aus. Jetzt wurde es interessant. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass Face mehr wusste, als er sagte. „Gerüchte? Welche! Ich will es konkreter.“ „Erst wenn du mir die Dinger hier ab nimmst", versuchte er mit ihm zu handeln. „Vergiss es! Und?“

    „Alles nur Hörensagen. Im Viertel erzählt man sich Sachen, was diesen Leiter der Einrichtung und seine Spießgesellen angeht. Die sollen richtig Ärger haben mit schrägen Typen, die von Zeit zu Zeit dort auftauchen. Sollen hohe Bonzen sein, dick im Geschäft.“ Jetzt kommen wir der Sache schon näher. „Was sind das für Geschäfte?“ „Ich weiß es nicht!“ Die Antwort kam schnell, zu schnell für Jamies Geschmack. „Vergiss es. Das nehm ich dir nicht ab.“ Er durfte jetzt vor allem nicht locker lassen. Das war eine heiße Spur! Vielleicht der entscheidende Punkt in dem ganzen Wirrwarr. Sein Informant schaute nur einen Augenblick lang hoch, doch es genügte um seine Angst darin zu sehen. „Mit diesen Leuten legt man sich nicht an und wer es doch tut, lebt gefährlich! Das ist das Einzige was ich darüber weiß.“ Der ernste Ton in dem Face das sagte, spiegelte deutlich seine Furcht.

    „Ich brauche zumindest einen Namen!“ „Dexter! Aber das hast du nicht von mir, Maxwell?“ „Okay.“ „Jetzt nimm mir die verdammten Dinger ab!“ „Nicht so eilig, Face. Was hast du über das Verschwinden von Leuten herausgefunden? Insbesondere das von Obdachlosen?“ „Hin und wieder verschwinden welche, im Viertel. Na und? Das kümmert doch niemanden.“
    „Also weißt du nichts von Leuten, die speziell Jagd auf Obdachlose machen?“ „Warum sollte das jemand tun?“ Face Miene hellte sich schlagartig auf und zeigte das typische Grinsen.
    „Die Leichenfunde nicht wahr? Ich habs in den Nachrichten gehört! Oh Mann, du bist an dem Fall dran?“ Dieses Mal saugte Jamie scharf die Luft ein. „In den Nachrichten? Verdammte Scheiße!“ Es war lediglich eine Frage der Zeit gewesen, bis die Presse davon Wind bekam, aber jetzt war ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Andererseits..., konnte jetzt die Staatsanwaltschaft nicht länger untätig bleiben...

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    3 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (11. Januar 2016 um 19:04)

  • Du hältst gut die Spannung hoch. Gut geschrieben. Ist jetzt natürlich die Frage, ob man den Informanten, der bereit war einen zu verraten noch freilassen sollte. Schließlich könnte er einen erneut verraten. Jetzt kommt neuer Schwung in den Polizei-Part. ^^


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    Hab nur einen Fehler gefunden:

    „Alles nur hören sagen. Im Viertel erzählt man sich Sachen was

    *Hörensagen
    Sachen, was (Komma)

  • Schön das es dir gefällt. :D Das mit dem Informanten hat sich für Face erledigt. Warte ab wie ich das mit ihm gelösst habe. ;)
    Jetzt nimmt die Geschichte und der Fall wieder Fahrt auf. Schließlich geht es jetzt Casey zimmlich an die Nieren.... :/

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    • Offizieller Beitrag

    Aso, dann habe ich da wohl etwas verwechselt. :D Dennoch ist es nicht schön und ist wohl nicht weniger schlimm. ^^

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    Dahinter steckte mehr und er würde herausfinden (Komma) was es wahr.

    war

    Jamie stieß sich von den Pfeiler ab.

    dem

    Das anfängliche schiefe Grinsen war wie weggewischt.

    anfänglich

    „Ja klar, Mann. Hay, Maxwell, das war doch nur ein Jogg.

    Joke

    „Erst wenn du mir die Dinger hier abnimmst!“ (Komma und klein weiter) Versuchte er mit ihm zu handeln.

    Der neue Teil ist auf jeden Fall auch sehr schön. Die Informationen sind wirklich gut und es bleibt zu hoffen, dass dieser Face Jamie nun nicht hereingelegt hat. Wenn er ihn freilässt, verrät er ihn hoffentlich nicht noch einmal. Für Geld scheint er ja viel zu machen. Sehr spannend zur Zeit. :D

    LG, Kyelia

  • Zwei Stufen auf einmal nehmend, erklomm Jamie die Treppe. Er achtete dabei nicht auf Face, der ihm gerade lautstark die Pest an den Hals wünschte.
    Früher oder später würden seine Motoradkumpels mit Verstärkung zurück kommen und ihn von den Handschellen befreien. Bis dahin, hatte er Zeit darüber nachzudenken, dass man ihn nicht herein legte. Als Informant kam er für Jamie nicht mehr in Betracht, er würde ihn von seiner Liste streichen. Wenn er eins in seiner Laufbahn als Agent gelernt hatte, dann war es, dass man vorsichtig sein musste wem man vertraute.

    Oberhalb der Treppe nahm er den abzweigenden Gang, folgte ihm nach oben. Nach und nach wurde Face wütende Stimme leiser.
    Die ausgebleichte Beschilderung an den Wänden war kaum zu entziffern. Es roch hier unten muffig. Zwangsläufig dachte Jamie an die Ratte von vorhin. In dem weitverzweigten U-Bahnnetz vermehrten sie sich unbehelligt. Diffusen Licht, was in den Tunnel vor ihm fiel, ließ Jamie zum Halfter greifen. Die Stufen zur Straße lagen im Dunkel. Es war still, bis auf das Summen der kaputten Beleuchtung, die immer wieder aufflammte. An die Wand gelehnt, denn Handlauf im Rücken, nahm er die ersten Stufen zur Straße, dabei arbeiteten seine Gedanken fieberhaft. Er hatte sich ehrlich gesagt mehr von Face Informationen erhofft.
    Seine Andeutungen von den schrägen Typen, die gut im Geschäft waren, traf beinahe auf Zwanzig Prozent der Leute zu, die sie in der Strafkartei führten. Der Name Dexter, Tom Dexter, sagte ihm auf Anhieb nichts. Groß im Geschäft, konnte viele Bedeutungen haben. Drogen, Glücksspiel, Prostution, Mafia, alles war möglich. Ein weitgefächertes Feld von Kriminellen und mit allen war nicht gut Kirschen essen.
    Er hatte es sich leichter vorgestellt, dazu kam das die Presse von dem Fall Wind bekommen hatte.
    Wie Piranhas in einem Haifischbecken, so würden sie sich auf den Fall stürzen, wilde Vermutungen anstellen und damit Caseys Leben in Gefahr bringen…

    „Verdammt!“ Um seiner Wut Luft zu machen, trat er gegen einer der Stufen. Ruhig, dass hilft dir nichts! Tief durchatmen und weiter.
    Er konnte einen Teil der Straße sehen, sein dunkler BMW der unter der Straßenlaterne parkte. Alles war ruhig und er betätigte den Türöffner. Mit einem vertrauten summ klick Geräusch entriegelte das Schloss. Als erstes würde er ins Büro zurück fahren, damit Jakobs seine Drohung nicht wahr machte. Vielleicht war inzwischen die Staatsanwaltschaft zugänglicher, wenn nicht, würde er sich dahinter klemmen und dem Leiter des Obdachlosenheims auf den Zahn fühlen. Er hätte es schon längst getan, doch beim letzten Mal hatten ihn Jakobs und Green zurück gehalten.
    Jamie überquerte die Fahrbahn. Ein Auto bog langsam aus einer Seitenstraße in die Hauptstraße ein. Das Aufblenden der Scheinwerfer machte Jamie für einen Moment blind, gleichzeitig gab der Fahrer hinterm Steuer Gas. Das Aufheulen des Motors und die durchdrehenden Reifen ließen Jamie instinktiv handeln.
    Er hechtete das letzte Stück nach vorne. Gerade noch rechtzeitig, denn etwas streifte seine Schulter. Ein scharfer Schmerz, dann der Aufprall auf dem Kotflügel seines Autos. Instinktiv rollte er sich über die gesunde Schulter ab, kam auf die Füße, griff zum Holster und zog die Waffe.
    Vom Fahrzeugtyp war es ein schwarzer SUV, mit abgedunkelten Scheiben. Vermutlich ein VW Tiguan aber er war sich nicht sicher. Jamie sah das Aufleuchten der Bremslichter. Er konnte einen Teil des Nummernschildes erkennen, SUV 73…, dann drückte er ab.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (11. Januar 2016 um 19:11)

  • Ja, ein neuer Teil.
    :dance:

    Der ist gut gelungen, obwohl ich Face in den Bau gesteckt hätte. :D
    Sehr lebendig und mit allen Details, ich wüsste jetzt nicht, wo man inhaltlich was verbessern könne. Gefällt mir sehr gut.
    Beim "summ-klick-Geräusch" hätte ich es vielleicht anders geschrieben. Egal.

    Das mit dem Auto gefiel mir ausgezeichnet. Perfekt am Anfang so den Alltag beschrieben, plötzlich etwas Unerwartetes.

    Ja, mach weiter so!

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    Vielleicht war inzwischen die Staatsanwaltschaft zugänglicher, wenn nicht würde er sich dahinter klemmen und dem Leiter des Obdachlosenheims auf den Zahn fühlen.

    *nicht, würde
    Das Komma muss da auf jeden Fall hin, sonst haut es die Logik des Satzes durcheinander.

    Vom Fahrzeugtyp war es ein schwarzer SJV

    Heißen die nicht SUV? Nur eine Frage, vielleicht meinst du ja was anderes

  • Zwei Mal feuerte Jamie ab, ehe der Wagen mit quietschenden Reifen um die Ecke bog. Fluchend ließ er die Waffe sinken, dabei schoss der Schmerz durch seine rechte Schulter.
    „Verfluchte Scheiße! Das darf doch alles nicht wahr sein!“ Oberhalb der Schulter hatte ihn der Schuss gestreift, die Wunde war nur oberflächlich, kaum der Rede wert. Ein bisschen tiefer und er hätte dem Wagen nicht mehr ausweichen können.
    Die Folgerung, die Jamie daraus zog, war klar. Gerade eben hatte jemand versucht ihn aus dem Weg zu räumen. Ob die jetzigen Ermittlungen damit zu tun hatten bezweifelte er. Allein der Chief und Face hatten von dem Treffen hier gewusst. In Jamies Vergangenheit hatte er sich des Öfteren Feinde gemacht, doch das jemand von ihnen soweit ging?


    Fluchend öffnete er die Fahrertür, angelte nach dem Funkgerät. „Hier Spezial Agent Maxwell, Dienstnummer 637. Ich brauche die Überprüfung eines Fahrzeugs.“ Die junge Frau, die in der Leitstelle saß, gab ihm die gewünschten Informationen. Das Nummernschild, wie auch der Fahrzeugtyp gab es in Philadelphia wie Sand am Meer. Da er die Nummer nicht vollständig kannte, verlief diese Spur im nichts.
    Jamie musste sich zusammenreißen seinem BMW keinen Schlag zu verpassen. Der Blick auf die Uhr ließ ihn innehalten. 3.25 Uhr zeigte das hell erleuchtete Zifferblatt am Armaturenbrett. Er hatte mit Face kostbare Zeit verplempert.

    Unterwegs rief er Jakobs an, beim zweiten Versuch meldete sich eine gereizte Männerstimme.
    „Jakobs hier! Keinen Kommentar!“ Es knackte in der Leitung und sie war tot. „Hallo?!“ Ungläubig sah Jamie das Handy an. Hatte sein Chef einfach aufgelegt? Das wurde ja immer besser! Ein weiteres Mal wählte Jamie, dieses Mal die Handynummer des Chiefs.
    Er ließ eine halbe Ewigkeit klingeln, ehe Jakobs sich meldete. „Jakobs…“ „Maxwell hier!“ „Das wurde auch verdammt noch mal Zeit! Wissen Sie was eigentlich hier los ist?“ „Ich kann es mir denken, Chief…“ „Einen Scheiß können Sie! Das ganze Department steht Kopf! Bewegen Sie ihren Arsch hierher, sonst finden Sie sich im Arrest wieder!“ Abermals knackte es.


    Weniger als eine halbe Stunde später rollte sein BMW auf den Parkplatz des Departments. Von weitem sah Jamie bereits das Blitzlichtgewitter im Foyer des Gebäudes. Vor dem Eingang standen die Übertragungswagen, der bekannten Nachrichtensender.
    Kein Wunder, dass Chief Jakobs eine dermaßen schlechte Laune an den Tag legte. Die Pressekonferenz war im vollsten Gange und jeder Reporter in ganzem Umkreis schien sich hier versammelt zu haben.
    Jamie ließ sich Zeit mit dem Aussteigen. Er hatte es nicht eilig Teil dieser Maschinerie zu werden, die man jetzt losgetreten hatte. Früh genug würde er das Interesse als Ermittler, noch dazu mit einer blutenden Schusswunde, auf sich ziehen. Er hasste die Sensationslust der Reporter, ebenso wie das Medieninteresse.
    Jamie war nicht der Typ Mensch, der gerne im Mittelpunkt stand, lieber zog er die Fäden im Hintergrund. Um noch etwas Zeit zu gewinnen kramte er in seiner Jackentasche und förderte ein zerdrücktes Päckchen Marlboro zu Tage.
    Das Feuerzeug leuchtete kurz auf, als er sich die Zigarette ansteckte. Es kam selten vor, dass er eine rauchte, doch jetzt brauchte er es. Nach zwei tiefen Zügen drückte er sie wieder aus. Jetzt wusste er, warum er nur so selten rauchte.
    „Das ist ja widerlich!“ Durch die Scheiben des Foyers sah er die Menschenansammlung. Die Staatsanwältin, eine Blondine mit streng nach hinten frisierten Haaren, stand neben dem Chief und stellte sich den Reportern.
    Jamie atmete tief durch, ehe er die Eingangshalle betrat. „Auf ins Gefecht!“

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (13. Januar 2016 um 16:13)

  • Ich finde den Teil gut gelungen. Der arme Chief. :D
    Will Jamie jetzt tatsächlich mit einen sichtbaren Streifschuss an der Jacke, in alle Meute voller Journalisten laufen? Hey, sein Boss freut sich sicher.


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    Oberhalb der Schulter hatte ihn der Schuss gestreift, die Wunde war nur Oberflächlich kaum der Rede wert.

    oberflächig (klein), kaum (Komma) (ansonsten verdrehst du die Bedeutung des Satz)

    Bewegen sie ihren Arsch hierher, sonst finden sie sich im Arrest wieder!

    Hier hättest du "Sie" großschreiben müssen, denn das hast du auch in den beiden Sätzen davor gemacht.

    Von weitem sah Jamie bereits das Blitzlichtgewitter im Forje des Gebäudes. Vor dem Eingang standen die Sende Wagen, der bekannten Nachrichtensender.

    Du meinst vermutlich "Foyer", oder? Ich musste auch nachschlagen, wie es richtig geschreiben wird. ;)
    *Sendewagen (zusammen), vielleicht aber besser "Übertragungswagen" ntzten, da du direkt dannach ja wieder das Wort "Sender" hast, in "Nachrichtensender". ;)

    Er hatte es nicht eilig Teil dieser Maschinerie zu werden, die man jetzt losgetreten hatte.

    eilig, Teil (Komma)

    • Offizieller Beitrag

    Denk gleichen Gedanken hatte ich auch @Schreibfeder Sehr klug ist es von Jamie nicht, dort auch noch mit Schusswunde reinzurennen. Die Journalisten werden sas wohl kaum mit einem "kann ja passieren" abtun.
    Ansonsten aber zwei schöne Teile. Jamie scheint ja mittlerweile ins Kreuzfeuer geraten zu sein. Ob das etwas mit dem Fall zu tun hat? Ich denke eigentlich schon, aber woher wussten sie, wo er ist? :o

    LG, Kyelia

  • Sehr klug ist es von Jamie nicht, dort auch noch mit Schusswunde reinzurennen. Die Journalisten werden sas wohl kaum mit einem "kann ja passieren" abtun.

    Meinst du nicht? Vielleicht ist er ja ein ganz harter Mann: "Was denn? Das da? Nur ein Kratzer. Hochgeschwindigkeitskugeln haben halt immer Vorfahrt, wissen Sie?" :rofl:


    Nein, aber ich muss sagen, dass mir die Entwicklung der Geschichte gut gefällt. Eigentlich hätte ich es schon gestern kommentiert, aber eine andere Geschichte schob sich dazwischen, hab deinen neusten Teil gar nicht gesehen. ;)
    Ich finde derzeit passt alles. Die Charaktereiersung ist dir sehr gut gelungen. Sowhl Jamie, als auch der Chief (und erst recht Casey) haben eigene Persönlichkeiten, die auch überzeugend rüberkommen.

  • Hay ihr Beiden. Vielen Dank für das Feedback. Grins :D;) Schön das es euch gefällt was ich da schreibe. Jamie ist ein harter Knochen und er kann einiges einstecken, auch einen Streifschuss. Mit ner blutenden Wunde bei der Pressekonferenz aufzutauchen ist nicht gerade klug und das weiß er auch, desswegen zögert er es ja heraus. :whistling: Aber er ist nicht der geduldigste Charakter und er weiß das die Zeit eine wichtige Rolle spielt. Also los in das Getümmel. Hoffentlich unbemerkt.
    PS: Übrigends bin ich mit dir Kyelia einer Meinung. Es hat was mit dem jetzigen Fall zu tun, was ihm passiert ist. Fragt sich nur erstens: Wer hat davon gewusst? Und Zweitens: Wer hätte ein Interesse daran ihn aus dem Weg zu räumen?
    Viele Fragen...

    Viel Spass euch noch beim mitraten!! ^^;):)

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  • Oberarzt Dr. Stephan Miller betrat durch die automatische Schiebetür den Behandlungsraum. Der Geruch von Desinfektion- und Reinigungsmitteln erzeugte ein vertrautes Gefühl. Dieses Territorium war ihm vertraut. Hier war seine Station, seine Abteilung, sein Refugium. Auf diesem Spielfeld war er nicht machtlos, allem ausgesetzt, sondern hier bestimmte er selbst die Spielregeln!

    Er zählte vier Personen im Raum, zwei Schwestern, ein junger Assistenzarzt, dessen Name ihm nicht einfallen wollte, und ein Pfleger. Das geschäftige Treiben der Anwesenden wurde kurz unterbrochen, alle schauten in seine Richtung. Eine der Schwestern kam ihm entgegen. Sie trug wie die Anderen OP Kleidung.
    Er legte großen Wert auf Hygiene bei den Untersuchungen. Zu schnell konnten Ergebnisse verfälscht werden und damit unbrauchbar für die weiteren Tests sein.
    „Dr. Miller, schön das Sie es noch einrichten konnten.“ Oberschwester Doreen, die seit einigen Monaten sein Schwesternteam leitete, lächelte hinter dem Mundschutz. Er sah es an den Lachfältchen, die sich um ihre grün- blauen Augen bildeten. Sie war eine Frau Ende Dreißig, soweit er es aus der Personalakte wusste, geschieden, mit zwei minderjährigen Kindern. Er nickte ihr unverbindlich zu. Als Leiterin seines Schwesternteams war sie ein Glücksgriff, mehr wollte er nicht von ihr.
    „Kein Problem, Schwester Doreen. Ich war noch im Haus.“ Er war zumindest noch auf dem Klinikgelände gewesen, als sich sein Pieper meldete, gerade im Begriff sein Auto aufzuschließen, einen Porsche GT 911. Die Nachricht hatte ihn neugierig gemacht, auf den Neuzugang in seiner Abteilung.
    Er folgte der Oberschwester zum Behandlungstisch. Beim Näherkommen setzte sie ihn ins Bild, über die bisherigen Untersuchungen und Ergebnisse.

    „Patientin weiblich Mitte Zwanzig. Ankunft in der Notaufnahme mit Verdacht auf Alkoholvergiftung. Notfallprogram wurde eingeleitet. Magenspülung wurde durchgeführt, mit anschließender Gastroskopie, die Magenschleimhaut war unauffällig. Probe entnommen, ohne Befund. Großes Blutbild erstellt. Leber und Nierenwerte sind erhöht, ebenso wie der Talium Spiegel im Blut. Wurde auf unsere Abteilung überstellt zur weiteren Untersung.“
    Sie verstummte, um den Tisch mit ihm zu umrunden, dabei nahm Stephan die Frau, die auf dem Behandlungstisch lag, näher in Augenschein. Ihr Haar war rot, kurzgeschnitten und von einer blauen durchscheinenden Haube bedeckt, der Kopf leicht zur Seite geneigt, die Augen geschlossen.

    Sie hatte ein ebenmäßiges Gesicht, mit hohen Wangenknochen, die Augenlider zuckten. Man hatte ihr eine transnasale Magensonde gelegt, den durchsichtigen Schlauch mit Pflaster an der Nase fixiert. Er folgte dem Verlauf des Schlauchs zu dem Beutel. Die Lösung war milchig trüb, hing an einem extra Ständer. Der Beutel lief noch nicht. Gut so, ich will dabei sein, besonders bei Ihr! Auf den ersten Blick war Stephan klar geworden, dass diese Patientin in einer hervorragenden körperlichen Verfassung war. Bei weitem besser, als bei seinen anderen Testpersonen bisher. Meist waren sie in so geschwächten Zustand gewesen, dass sie nicht die ersten Tests durchgestanden hatten. Doch diese hier, war anders, ganz anders... „Dr. Miller? Schwester Doreen sah ihn stirnrunzelnd an. Sie wartete offensichtlich auf eine Antwort von ihm. Die Frage war Stephan entgangen. „Sollen wir mit der Untersuchung anfangen?“ Erleichtert strich er sich die Latexhandschuhe glatt.
    „Ja Schwester, lassen Sie die Lösung laufen.“


    Ende Kapitel Fünf

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

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    5 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (31. August 2018 um 20:55)

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Das Geschäftige tun der Anwesenden wurde kurz unterbrochen, alle schauten in seine Richtung.

    geschäftige Tun
    Aber vielleicht wäre "Das geschäftige Treiben..." besser gewählt.

    als Leiterin seines Schwesternteams war sie ein Glücksgriff, mehr wollte er nicht von ihr.

    groß

    Er war zumindest noch auf dem Klinik Gelände gewesen, als sich sein Pieper meldete, gerade im Begriff sein Auto Aufzuschließen, ein Porsche GT 911.

    zsm
    klein

    Beim näherkommen setzte sie ihn ins Bild, über die bisherigen Untersuchungen und Ergebnisse.

    groß


    Da ich mal recht in der Annahme bin, dass es Casey ist, die da auf dem Behandlungstisch liegt (so ganz habe ich ihr Äußeres nicht mehr im Kopf) würde ich sagen, die Polizei sollte sich so langsam mal beeilen. Jetzt scheint es für sie langsam wirklich kritisch zu werden. Hoffentlich übersteht sie das komische Zeug/Mittel, ohne irgendwelche Folgen davon zu tragen. Arme Casey ;(

    LG, Kyelia