Lichter, helle Streifen an der Decke. Während er mich den Flur entlang schiebt, kann ich sie sehen. Alle verschwommen am Rand, so grell, dass es mir in den Augen weh tut, doch ich schließ sie nicht, kämpfe gegen die Schwere der Lider an. Wenn ich jetzt aufgebe, bin ich wieder hilflos, verloren, gefangen in der Schwärze. Er hat mir etwas gespritzt, was mir die Kraft raubt. Was die Umgebung immer mehr ausblendet. Was mir meine Sinne nimmt... Ich trifte ab.
Ich höre wie er duscht. Das Wasser macht ein unverwechselbares Geräusch. Er hat die Türe zum Bad nur angelehnt. Ich liege auf dem Bett und fühle mich schmutzig.
Er hat mich angefasst und alles tut weh. Er summt eine Melodie und ich wimmer leise ins Kissen. Er darf es nicht hören, sonst wird er wütend und schreit mich an. Keinen Laut darf ich von mir geben.
Noch immer kann ich seine Hände spüren wie er mich festhält und mir wehtut. Ich zucke heftig zusammen, als er das Wasser abgestellt. Jetzt ist er fertig und kommt gleich aus dem Bad. Der Gedanke lässt mich am ganzen Körper zittern. Mama… Sie kann mir nicht mehr helfen.
Fest press ich die Augen zu, versuche mich damit unsichtbar zu machen. Schritte sind zu hören und er beugt sich über mich. Sein Atem trifft mein Gesicht und eine Welle der Übelkeit lässt mich schlucken. Nein, bitte nicht anfassen!
„Möchte meine Prinzessin wieder Penncakes haben? Mit viel süßem Sirup, das verspreche ich dir. Du warte lieb zu Daddy, dann kann auch Daddy lieb zu seiner Prinzessin sein...“
Nein! Ich reise meine Lider auf, blinzel in die Helligkeit. Verschwommen sehe ich ein Gesicht. Konturen, Augen, dunkel heben sich die Bartstoppeln von der hellen Haut ab. Daddy…?
Geräusche bringen mich zurück. Befehlsgewohnte männliche Stimmen, laute Schreie sind zu hören. Die Liege bewegt sich nicht mehr und mir fällt das Atmen schwer.
Wo bin ich? Wie lange war ich bewusstlos? Um mich herum ist es hell. Ich nehme es war durch die geschlossenen Augenlider. Mir fehlt die Kraft sie zu öffnen. Mein Kopf tut höllisch weh, als wäre er in einem Schraubstock eingeklemmt und man dreht ihn langsam zu. Instinktiv versuche ich dorthin zu fassen, es geht nicht. Hände und Finger sind taub und dieses Gefühl breitet sich weiter in meinen Armen aus. Es kribbelt unangenehm in Ellenbogen und Schulter kriecht weiter hinauf und hinterlässt nichts...
Plötzlich ruckelt die Liege und wird wieder vorwärts geschoben nur ein kleines Stück. Wieder ertönnen Stimmen und andere Geräusche ich kann sie nicht zuordnen. Alles fällt schwer. Etwas schließt sich und es wird dunkler und ruhiger, dort wo ich bin. Nicht allein, das wird mir klar, als er sich über mich beugt mir mein Augenlid nach oben zieht und hinein leuchtet. Schmerzwellen jagen durch meinen Kopf. Wie glühend heiße Nadeln… Ist der letzte klare Gedanke, bevor alles in mir explodiert.