Der Sehenswürdigkeiten - Killer

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 5.190 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Juni 2015 um 12:19) ist von Kisa.

  • Hey Leute,
    ich habe eine neue Geschichte Angefangen, die aber mehr ein Nebenprojekt ist als alles andere. ich habe mich schon einmal an einer Kriminalgeschichte versucht, die nicht weiter als drei Seiten gekommen ist, weil mir dann die Ideen ausgegangen sind. Ich habe heute mal einen neuen Versuch gestartet, weil mir eine ganz gute Idee gekommen ist (hoffe ich zumindest) Ich wollte meine neue Geschichte mit euch teilen und hoffe, dass sie euch gefallen wird. Wenn ihr sie durchliest, dann gibt mir bitte ehrliche Kritik, Tipps, Anmerkungen etc. wie ich die Geschichte verändern oder verbessern kann. Da dieser Versuch wie gesagt mein erster Versuch ist eine Geschichte zu schreiben die absolut nichts mit Vampiren, Werwölfen etc. zu tun hat, bin ich etwas unsicher beim schreiben, aber ich hoffe, dass merkt man meinem Schreibstil nicht an. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen.

    Also einmal kurz zum Plot, der natürlich noch nicht komplett fertig ist, aber meine Idee sieht wie folgt aus.
    Die junge Abigail "Abby" Sterling hat ein Kriminologie Studium hinter sich und hat eine kleine Detektivagentur im Stadtkern von Bremen eröffnet. Bis jetzt hat sie mehr Fälle von Ehemann betrügt Ehefrau mit Sekretärin übernommen als alles andere. Doch an einem frühen Morgen wird sie von dem Hauptkommissar Donald Harmond aufgesucht, der sie aufgrund einer neuentdeckten Leiche an der Mitarbeit bittet, weil ihr Namen im Zusammenhang mit dem Mord eine wichtige Rolle spielt, denn der Tote hatte einen Zettel mit ihrem Namen darauf in der Hand als er starb.

    So ich hoffe, dass euch das etwas neugierig gemacht hat. :) Für die Leute unter euch, die gleich weiter lesen wollen, hier kommt das erste Kapitel:


    @Jennagon @Kyelia @Miri @Jarda @Dinteyra @Alopex Lagopus @Arathorn
    Ich habe die drei Teile, die es jetzt schon zu dieser Geschichte gibt umgeschrieben. Nicht nur eure Verbesserungen geändert, sondern auch neue Szenen und Ausschnitte hinzugefügt. Nur damit ihr bescheid wisst und vielleicht die teile noch einmal lest, wenn ihr denn mögt :D

    LG
    Kisa


    Der Sehenswürdigkeiten – Killer


    Kapitel 1
    Die erste Begegnung


    Es war ein sonniger Morgen Anfang Mai. Als Abigail Sterling, die Tochter des Großindustriellen David Sterling, in ihr stickiges Büro in ihrer eigenen Detektei im Stadtkern von Bremen ankam.
    Sie mochte ihre Heimatstadt wirklich gerne, dennoch hasste sie es bei der sommerlichen Hitze in der Stadt zu arbeiten. Schließlich sammelte sich die Wärme zwischen den hohen Gebäuden der Innenstadt und machte dass Arbeiten meistens unerträglich.
    Abigail hielt ihren Styroporbecher in der Hand, der mit heißem Kaffee angefüllt war. Trotz der schwülen Luft, konnte sie auf ihr Lieblingsgetränk einfach nicht verzichten. Da sie sich heute durch den Papierkram quälen musste, um ihren letzten Fall endlich abzuschließen, brauchte sie ihre Koffeindosis dringend. Denn ihr letzter Klient war einfach unsympathisch und sie hatte den Fall eigentlich auch nur wegen der guten Bezahlung übernommen und weil sie ihrer besten Freundin, Jennifer, dadurch einen Gefallen getan hatte.
    Sie stampfte durch das halbwegs kühle Treppenhaus hinauf in die dritte Etage des Altbremer Hauses und kramte mit einer Hand in ihrer Handtasche auf der Suche nach dem Detekteischlüssel. Auf dem Treppenabsatz vor ihrer Tür balancierte sie ihren Becher in einer Hand. Sie holte ihren Schüssel hervor und steckte ihn ins Türschloss.
    Sobald sie den Empfangsraum ihrer Detektei betrat, seufzte sie auf, stellte ihren Kaffeebecher auf den schmalen Empfangstresen, hinter dem üblicherweise Natalie Schmidt saß. Die junge Blondine gehörte zu Abbys Personal. Genau genommen war sie die Einzige, die neben Abby in der Detektei Sterling arbeitete. Natalie war Empfangsdame/ Sekretärin und arbeitete drei Tage die Woche bei ihr, während sie nebenbei ihr Studium absolvierte.
    Doch heute war einer der zwei Tage an denen Natalie nicht arbeitete. Also musste Abby sich alleine durch den Papierkram und die fein säuberlich geordnet Ablage wühlen. Sie hasste dies Tage, aber leider mussten solche Sachen auch gemacht werden, damit das Geld hereinkam und sie ihre Rechnungen, sowie Natalies Gehalt bezahlen konnte.
    Abby trat hinter den Empfangstresen und beugte sich über die taillenhohen Aktenschränke, um die kleinen Fenster zu öffnen, damit etwas frische und vor allem kühle Luft in den Vorraum von Abigails Büro gelangen konnte.
    Als eine eher lauwarme Brise ins Büro drang, nahm Abigail ihr Getränk vom Empfangstresen, schnappte sich ihre Handtasche und marschierte durch eine Hartholztür, welche sie in ihr eigenes Büro führte. Dort riss sie ebenfalls die Fenster auf, um die stickige Luft zu vertreiben. Sie stellte ihren Becher auf dem chaotischen Schreibtisch ab, wobei sie die Schokoladenriegelverpackungen vom Tisch fegte und dabei auch noch gleich einige Formulare mitnahm. Ihre Handtasche stellte sie auf dem Stuhl in der Ecke ab, wo sich noch die Akten von ihrem letzten Fall stapelten – ein Mann, de seine Ehefrau mit seiner Sekretärin betrogen hatte. Allerdings hielt der Aktenstapel das Gewicht ihrer Handtasche nicht aus und die bunten Mappen fielen vom Stuhl, wodurch sich eine wahre Zettelflut über Abigails dunklen Teppichboden ergoss
    Die beigefarbene Sommerjacke, welche sie sich Zuhause übergezogen hatte, hing Abby über den alten Ledersessel, der hinter ihrem überfüllten Schreibtisch stand. Abigail ließ sich auf ihren Stuhl fallen und streifte ihre Turnschuhe von den Füßen und schlüpfte in die schlichten, schwarzen Pumps.
    Sie hatte schon immer viel Wert auf Bequemlichkeit, aber auch auf schlichte Eleganz, gelegt. Deswegen hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht in bequemen Sportschuhen zur Arbeit zu kommen und dort ihre Schuhe gegen die schicken, aber eher unbequemen Pumps zu tauschen.Damit war sie gleich fünf Zentimeter größer und machte auf ihre Mandanten einen professionelleren Eindruck.
    Sie verstaute ihre Turnschuhe in einer Plastiktüte in ihrer untersten Schreibtischschublade. Anschließend lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück und schlürfte an ihrem heißen Kaffee, wobei sie versuchte sich nicht die Zunge zu verbrennen, so wie es oft der Fall war. Sie stellte sich in solchen Dingen immer etwas ungeschickt an.
    Normalerweise unterhielt sie sich bei der Arbeit immer mit Natalie, wodurch es nicht so still im Büro war. Um die Ruhe heute zu vertreiben, verkabelte Abby ihren IPod mit den kleinen Lautsprechern der IPod-Station, um bei der Arbeit etwas Musik zu hören. Dadurch wurde ihr nicht so schnell langweilig.
    Leise erklang im Hintergrund klassische Musik, die Abigail mit summte. Die Klänge von Bach vertrieben ihre Einsamkeit und ließen ihr musikalisches Herz höher schlagen.
    Sie seufzte ergeben, als sie ihren Becher wieder wegstellte und sich an die Arbeit machte. Sie begann die umher fliegenden Zettel vom Boden aufzusammeln und versuchte die einzelnen Formulare den verschiedenen Fällen zu zuordnen. Das gestaltete sich als ziemlich zeitaufwendig. Nach knapp zwei Stunden des Akten Ordnens, hatte sie es endlich geschafft, alle Papiere wieder richtig einzusortieren und machte sich daran, die Akten wegzusortieren.
    So hatte sie es geschafft die Akten des letzten Monats in die Aktenschränke zu bringen. Darum hatte Natalie sie schon seit drei Wochen gebeten. Aber Abby beherrschte das Chaos perfekt. Deswegen sah ihr Büro auch immer wie ein Saustahl aus, während der Empfangsbereich von Natalie so ordentlich war, dass man vom Fußboden essen konnte.
    Sie begann ihr Büro weiter aufzuräumen, indem siedie Schokoladenriegelverpackungen wegschmiss und allgemein Ordnung schaffte. Dabei holte sie sogar den Staubsauger heraus und brachte es fertig ihren halbleeren Kaffeebecher über den Schreibtisch zukippen, als sie mit dem Sauger gegen ihren Tisch stieß. Die braune Plörre ergoss sich über die Schreibunterlage und tropfte auf den Teppichboden und ihren Ledersessel.
    „Mist!“, fluchte sie vor sich hin. Sie eilte schnell in die winzige Kochnische, die sich hinter einer Tür verbarg, die vom Empfangsbereich abging. Dort schnappte sie sich einen Lappen, um den Kaffee von ihrem Sessel abzuwischen. Sie versuchte die Flecken auf dem Fußboden auch weg zu bekommen, allerdings war die Flüssigkeit schon in das Material des Teppichs gedrungen, sodass sie nicht mehr viel ausrichten konnte.
    Immerhin war sie bei Eröffnung der Detektei so schlau gewesen, einen dunklen Fußbodenbelag auszuwählen. Sie kannte sich ja und wusste daher auch, dass ihr solche Missgeschicke öfter passieren würden.
    Nach dem sie das Kaffeedilemma hinter sich gebracht hatte, musste sie sich jetzt den letzten Fallberichten zuwenden, die noch nicht fertig gestellt worden waren. Anschließend machte sie sich notgedrungen über die Rechnungen her, damit sie die Miete für die Detektei und auch Natalies Gehalt bezahlen konnte.
    Sie war noch in die Rechnungen vertieft als ihr Telefon klingelte. Automatisch griff sie nach dem Hörer und meldete sich mit freundlicher Stimme. „Detektei Sterling, Abigail Sterling am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“
    „Deine Mittagspause mit mir verbringen“, flötete die Stimme von Jennifer Brand, Abbys bester Freundin, durchs Telefon.
    „Klingt gut“, erwiderte Abby, während sie sich in ihrem Sessel zurücklehnte und ihren Kugelschreiber auf den Tisch feuerte. „Irgendwelche Vorschläge wo du hin willst?“
    Sie hatte wirklich keine Lust mehr sich mit den Rechnungen zu beschäftigen. Warum musste man sich nur immer durch diesen ganzen Bürokratie-Mist durchquälen, wenn man ein eigenes Unternehmen hatte. Manchmal wünschte sie sich, dass sie doch bei ihrem Vater ins Geschäft mit eingestiegen wäre. Aber auf der anderen Seite war sie über ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit wirklich froh. Sie lag ihren Eltern nicht auf der Tasche und genoss ihre Freiheit.
    „Nee. Überleg dir was. Mir ist alles recht“, gab Jen zurück. „Du klingst ziemlich fertig. Anstrengender Tag?“
    „Nicht wirklich, aber ich muss mich durch Rechnungen und dergleichen quälen und habe einfach keine Lust mehr mich damit auseinander zu setzen.“
    „Kann ich gut verstehen. Ich hasse das auch immer. Sehen wir uns dann um 13 Uhr vor dem Salon?“
    „Klar. Ich bin da und warte auf dich“, erwiderte Abby, während sie sich von ihrer Freundin verabschiedete und sich dann wieder an die Arbeit machte.
    Sie war so sehr in ihre Arbeit vertieft, dass das unmelodische Läuten der Klingel zu ihrer Detektei sie aus der Arbeit riss. Ihr Kopf ruckte überrascht hoch als sie das klingeln wahrnahm. Sie sprang förmlich aus ihrem Ledersessel und rannte hastig zur Bürotür, wobei sie am Empfangstresen stoppte, um sich einmal über die hellblaue Bluse zu streichen, damit alle eventuellen Falten verschwanden. Dann trat sie zur Tür, ohne Eile – oder zumindest ohne den Anschein von Eile zu erwecken – und öffnete.
    Vor ihr stand ein großer Mann, der einen grauen Anzug an hatte, dazu eine gestreifte, dunkelblaue Krawatte. Er trug eine grimmige Miene zur Schau, während er sie von oben bis unten musterte.
    „Sind Sie Abigail Sterling, die Privatdetektivin?“, fragte er Abby, die nickte und den Mann mit einer Gestehe aufforderte einzutreten.
    Sie schloss die Tür hinter dem Mann und lächelte ihn freundlich an. „Würden Sie mir bitte in mein Büro folgen, Herr ...?“
    „Harmond. Donald Harmond“, teilte der potenzielle Klient Abby seinen Namen mit. „Genauer gesagt, Hauptkommissar Donald Harmond.“
    Abigail bot ihm den schwarzen Stuhl, der gemütlicher war, als er aussah, vor ihrem Schreibtisch an. „Kann ich Ihnen einen Kaffee oder ein Wasser bringen?“
    „Nein, danke“, verneinte der Hauptkommissar das Angebot, wobei er mit dem Kopf schüttelte. Er blickte sich in Abbys Büro um, wobei die junge Detektivin froh war, dass sie ihren Saustahl noch aufgeräumt hatte, bevor ihr neuer Klient ihr Büro zu sehen bekam.
    Abby ließ sich hinter ihrem Schreibtisch auf den Sessel sinken und blickte den Mann vor ihrem Tisch fragend an. „Nun, was kann ich für Sie an diesem sonnigen morgen tun, Herr Harmond?“
    „Wie benötigen Ihre Dienste“, wandte er sich kryptisch an Abigail. Er blickte Abby mit gerunzelter Stirn an, wobei leichte Falten sichtbar wurden, die ein Anzeichen dafür waren, dass der Hauptkommissar älter war, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
    „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen. Wofür brauchen Sie mich und wer ist ‚wir’?“, wollte Abigail von dem Polizeibeamten wissen.
    „Mit ‚wir’ ist das Polizeirevier von Bremen gemeint“, erklärte er, während er Abigail aufmerksam betrachtete, „und wir benötigen Ihre Dienste, weil Ihr Name im Zusammenhang mit einem Mord aufgetaucht ist, Frau Sterling.“
    Mit weit aufgerissenen veilchenblauen Augen blickte Abigail den zivilen Polizisten – wie sie vermutete - ab. Wie konnte ihr Name denn im Zusammenhang mit einem Mord gebracht werden? Sie arbeitete doch noch gar nicht lang genug als Privatdetektivin, als dass sie sich hätte schon Feinde machen können. Also was wurde hier gespielt?
    „Wie meinen?“, fragte Abby noch einmal nach, weil sie immer noch nicht ganz verstand, was Herr Harmond von ihr wollte.
    „Heute Morgen ist im Stadtzentrum, also unweit von hier, eine übel zugerichtete Leiche gefunden worden, die einen Zettelin der Hand hielt, der an Sie adressiert war, Frau Sterling.“
    „Oh! Das ist ja schrecklich, aber wie denken Sie, dass ich ihnen helfen kann? Wer war denn er Verstorbene?“, fragte Abby nach. Sie war wirklich geschockt, aber auch auf Informationen aus. Sie wollte wissen, wie ihr Name an einen Tatort kam.
    „Der Ermordete wurde leider noch nicht identifiziert, aber wir hatten gehofft, dass sie uns dabei behilflich sein könnten“, wandte sich der Hauptkommissar an Abigail.
    „Natürlich.“
    „Gut, dann wäre es sehr freundlich von ihnen, wenn sie mir folgen würden.“
    „Jetzt?“, fragte Abby und schluckte dabei ihre Nervosität herunter. Sie hatte immer auf einen großen Fall wie bei der Polizei im Fernsehen gehofft, aber jetzt wo der Fall da war, fühlte sie sich unsicher. Verdammt unsicher. Außerdem hatte sie noch nie das Vergnügen gehabt eine Leiche außerhalb ihres Kriminologiestudiums zu Gesicht zu bekommen.
    „Ja, jetzt“, wandte sich Herr Harmond gereizt an sie.
    „Okay“, sagte Abigail. Sie stand auf und schnappte sich ihre beigefarbene Sommerjacke und ihre klobige Handtasche. Sie folgte dem Hauptkommissar aus ihrer Detektei, wobei sie noch schnell die Tür abschloss.

    Sobald sie das kühlte Treppenhaus verlassen hatten und auf die Straße traten, wurden sie von der unnatürlichen Hitze in empfang genommen, die zweifellos für einige Hitzekoller verantwortlich war. Denn die Krankenwagen waren an diesem Morgen in einer Tour gefahren. Abby hatte das Martinshorn ständig über ihre Musik hinweg gehört, wenn die Wagen an ihren Fenstern vorbei gefahren waren.

  • Kapitel 2
    Die erste Leiche


    Abigail folgte Hauptkommissar Donald Harmond durch die Lloyd-Passage an der Touristeninformation vorbei und hin zum Rathaus. Während sie an den geöffneten Geschäften vorbei gingen, konnte Abby das Polizeiaufgebot schon erkennen. Streifenwagen, Einsatzwagen, Krankenwagen und der Transporter der Spurensicherung und Gerichtsmedizin waren schon vor Ort, um die Ermittlungen zu beginnen.
    Als sie dem Geschehen immer näher kamen, schüttelte Abigail nur den Kopf, als sie die vielen Schaulustigen betrachtete, die mit ihren Handys Videos aufnahmen und Bilder knipsten von dem Tatort. Sie versuchten wahrscheinlich ein Bild von der Leiche zu bekommen.
    Als sie dem abgesperrten Bereich immer näher kamen, zückte Hauptkommissar Harmond seine Dienstmarke und hielt sie dem Streifenpolizisten unter die Nase. Er schlüpfte unter dem hochgehaltenen Absperrband hindurch. Als Abby es ihm gleich tun wollte, wurde sie von dem Polizeibeamten in Uniform aufgehalten.
    „Hey! Sie müssen draußen bleiben. Das hier ist ein abgesperrter Tatort“, fuhr der Mann sie aufgebracht an und wollte sie hinter die Absperrung zurück schieben, doch as der Polizeibeamte vom Hauptkommissarenen angesprochen wurde, nickte er Mann knapp und gewehrte Abigail Zugang zum Tatort.
    Abby folgte dem Hauptkommissar der zielstrebig auf die Bremer Stadtmusikanten, eine in Gold gegossene Skulptur, zuging. Das Wahrzeichen der Stadt stand auf einem etwa ein Meter fünfzig hohen Sockel an dem die blutige Leiche festgebunden worden war.
    „O Gott!“, keuchte Abigail, als sie den Menschen sah, der dort richtiggehend präsentiert worden war. Das Kinn des Opfers lag auf der blutverkrusteten Brust. Aus dem aufgeschlitzten Bauchraum hingen die Hälfte der Organe heraus. Sie lagen auf dem Pflastersteinboden, um die Leiche herum, verteilt. Es hatte sich eine kleine Blutlache unter dem toten Körper gebildet.
    Das Blut war zwischen den Pflastersteinen entlanggelaufen und hatte sich einen Weg in einen nahe gelegenen Gully gebahnt.
    Alleine bei dem Anblick des Leichnams wurde Abigail schlecht. Wie konnte ein Mensch nur zu so einer Tat fähig sein und es dann auch noch genießen, das Opfer so zu präsentieren?
    Sie wusste jetzt, dass sie diese Bilder nie wieder aus dem Kopf bekommen würde. Ihre erste wirkliche Leiche, die dann auch noch so grausam und ohne Gnade zugerichtet worden war. Es sah einfach entsetzlich aus.
    „Ja, der Täter ist recht grausam vorgegangen“, bemerkte einezynische Stimme neben Abby. Als sie aufblickte, erkannte sie einen grünäugigen Mann, der sich neben sie gestellt hatte und mit verschränkten Armen das Opfer betrachtete.
    Abigail brachte keine Antwort zustande. Immer noch geschockt von er Grausamkeit, welche die Menschen an en Tag legen konnten.
    „Patíer, können Sire mir etwas neues sagen?“, wandte sich Hauptkommissar Harmond fragend an den Pathologen.
    Dieser streckte seine nicht mehr behandschuhte Hand Abigail entgegen. „Ich bin Mark Patíer. Gerichtsmediziner und der unglückselige Mann, der sich an manchen Tagen mit diesem liebenswürdigen Hauptkommissar herumschlagen muss“, wandte er sich mit freundlicher und neckender Stimme begrüßend an Abby.
    Sie blickte den Mann, der aussah als wäre er indischer Abstammung, nur verwirrt an und schüttelte seine dargebotene Hand. „Abigail Sterling, Privatdetektivin“, stellte sie sich vor. „Aber bitte nennen Sie mich doch Abby. Abigail sagt meine Mutter immer.“
    „Kein Problem, Abby.“
    „Das Opfer, Herrschaften. Können wir bitte beim Wesentlichen bleiben und das Flirten auf später verschieben, Patíer.?“
    „Jawohl, Herr Hauptkommissar“, erwiderte Mark, und salutierte, wofür er sich einen finsteren Blick von Herrn Harmond einfing, der mit der ausgestreckten Hand auf das Mordopfer deutete. „Die Todesursache ist für den Moment offensichtlich, würde ich sagen. Der Todeszeitpunkt liegt etwa zwischen 00:00 Uhr und 05.30 Uhr, al das Opfer gefunden wurde. Mehr kann ich dir sagen, wenn ich ihn weiter untersucht habe und die Autopsie durchgeführt habe“, klärte Mark Patíer den Hauptkommissar und auch Abby auf, die daneben stand und versuchte alles anzusehen nur nicht dass am Boden liegende Opfer.
    „Gut, dann werde ich später noch einmal bei dir in der Autopsie vorbeischauen“, wandte sich Donald an den Pathologen, der nickte zustimmend und einem der Krankenwagenfahrer um Hilfe bat, damit sie den Leichnam in die Autopsie befördern konnten.
    „Wo ist der Zettel, den das Opfer in der Hand gehalten hat?“, fragte der Hauptkommissar laut an die Männer und Frauen der Spurensicherung gewandt, die den Tatort abstaubten und Beweise sicherten.
    „Hier“, rief eine junge Frau, die angelaufen kam und dem Hauptkommissar den Brief überreichte. Harmond nahm den Zettel in dem Beweisbeutel entgegen und reichte ihn gleich an Abigail weiter, die ihn mit zitternden Händen annahm und begann zu lesen:
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    Das war der Erste.
    Weitere werden folgen.
    Ich freue mich schon auf unsere Begegnung, Abigail Sterling.
    Das Spiel hat begonnen.

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    Immerhin wusste sie jetzt, warum Harmond sie gesucht und hierher gebracht hatte. Der Brief war eindeutig an sie adressiert, aber warum nur? Wen hatte sie auf sich aufmerksam gemacht?
    Abby gab den Brief an den Hauptkommissar zurück und blickte ihn ab. „Warum wollte der Mörder mich in die ganze Sache mit hineinziehen?“
    „Das weiß ich nicht, aber es klingt so, als wenn der Mörder Sie gerne persönlich kennenlernen will und das breitet mir sorgen. Deswegen wäre es mir auch lieber, wenn Sie unter Polizeischutz genommen werden.“
    „Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber ich braue keinen Polizeischutz. Sobald mein Vater von diesem Brief erfährt, steht der bete Sicherheitsdienst der Stadt vor meiner Haustür“, wandte sich Abigail erklärend an den Polizeibeamten, der sie bei ihrer Ablehnung mit irritierter Miene angesehen hatte.
    Harmond nickte nur. „Ich möchte, dass Sie an diesen Ermittlungen teilhaben, weil ich der Ansicht bin, dass Sie eine Verbindung zu dem Täter aufbauen können und das wird uns weiter helfen, bei der Suche nach ihm“, schlug er ihr ein weiteres Angebot vor, über das Abigail erst einmal nachdenken musste, bevor sie ihre endgültige Meinung sagen konnte.
    „Ich denke, darüber muss ich mir noch Gedanken machen, aber sollten Sie meine Hilfe in irgendeiner Art brauchen, dann melden Sie sich bei mir“, antwortete Abby, während sie in ihrer Handtasche erneut herumkramte und eine Visitenkarte herausholte und sie dem Hauptkommissaren überreichte.
    „Bevor Sie gehen, Frau Sterling, ich hätte da noch eine weitere Frage an Sie. Kennen Sie das Opfer?“, fragte er und wies mit der ausgestreckten Hand auf den Leichnam, der mittlerweile von seinen Fesseln befreit worden war und von den Sanitätern auf eine bahre bugsiert wurde.
    Abigail musste sich dazu überwinden auf den toten zuzutreten. Der Pathologe hob das Leichentuch etwas an, sodass Abby dem Opfer ins Gesicht sehen konnte.
    Sie schaute sich den Toten genauer an. Irgendwoher kannte sie ihn. Das Gesicht kam Ohr bekannt vor, aber woher nur ...
    „Ich habe diesen Mann schon einmal gesehen, aber ich kann mich nicht an seinen Namen oder den Ort erinnern an dem ich ihn gesehen habe“, wandte sich Abigail an den Hauptkommissaren und blickte ihn dabei entschuldigend an.
    „Okay, sollten Sie sich wieder an Details erinnern, dann melden Sie sich bitte bei uns“, sagte er und überreichte Abby ebenfalls eine Visitenkarte.
    Damit war sie aus der freiluftigen Polizeivernehmung entlassen und verließ auch mit Kopfschmerzen und einem üblen Magengeschwür den Tatort.
    Abigail ging völlig in Gedanken und Erinnerungen versunken zurück zu ihrer Detektei und versuchte sich darüber klar zu werden, wer der Mann war und wo sie ihn schon einmal gesehen hatte.
    Sie hatte sich wieder hinter ihren Schreibtisch gesetzt und versuchte diese entsetzlichen Bilder aus ihrem Kopf zu bekommen. Abby spielte mit dem Gedanken ihre unterste Schreibtischschublade zu öffnen, neben die Tüte mit ihren Schuhen zu greifen und die Bourbone-Flasche aufzumachen.
    Den Alkohol hatte sie sich eigentlich mehr aus Spaß in den Schreibtisch gestellt. Es war das absolute Klischee, dass ein Privatdetektiv einen ungeheuer hohen Alkoholkonsum hatte. Das zeigten die alten Schwarz-weiß-Filme, die sich um Detektive drehten.
    Also hatte sich Abby daraus einen Spaß gemacht es so zu halten. Allerdings war die Flasche immer noch verschlossen, da sie nie das Bedürfnis hatte, sich daraus einen Schluck zu genehmigen. Doch heute war sie das erste Mal in Versuchung. Sie hoffte, dass sie dadurch die schrecklichen Bilder in ihrem Kopf vertreiben könnte, dennoch wusste sie, dass das nicht funktionieren würde. Aber jeder brauchte etwas, an dem er sich festhalten konnte, wenn er so einen grauenhaften Tag hinter sich hatte und dabei war es noch nicht einmal Mittag.

    Mittag ... das Essen mit Jennifer!
    Abigail griff nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer zum Friseursalon ihrer besten Freundin. Sie sagte das Mittagessen ab, weil sie mittlerweile keinen Hunger mehr hatte und ihrer Freundin nicht die gute Laune verderben wollte.
    Da Abby wusste, dass Jennifer momentan Zuhause Stress hatte, weil sie sich mit ihrem Mann wegen der vielen Arbeit gestritten hatte, brauchte Jen ihre gute Laune.

    Abigail blieb bis zum Abend in ihrer Detektei, weil sie sich eigentlich wieder an die noch nicht fertigen Rechnungen machen wollte, doch sie konnte sich auf nichts konzentrieren. Also saß sie einfach nur da und starrte vor sich hin, während sie im Kopf immer wieder die Szenen des Morgens durch ging und versuchte sich daran zu erinnern, woher sie ihn kannte.

    • Offizieller Beitrag

    Hey Kisa,

    eine neue Geschichte, also? :D
    Anhand des ersten Kapitels kann man leider noch nicht viel sagen, aber das klingt erstmal alles sehr interessant und ich bin gespannt, was du daraus machen wirst. :)
    Dein Schreibstil ist wie immer sehr schön und lässt sich prima lesen. ^^
    Ein paar kleine Fehler habe ich dennoch herausgepickt. :D

    Spoiler anzeigen

    Also musste sich Abby alleine durch den Papierkram und die feinsäuberlich geordnete Ablage quälen.

    fein säuberlich

    Als eine eher lauwarme Brise ins Büro fegte, denn die Luft draußen war für die frühe Uhrzeit schon ziemlich aufgewärmt, nahm Abigail ihren Kaffeebecher vom Empfangstresen, schnappte sich ihre Handtasche und marschierte durch eine dunkle Holztür, welche sie in ihre eigenes Büro führte.

    ihr

    Die leichte Sommerjacke, die sie sich Zuhause übergezogen hatte, hing Abby über den alten, ledernden Sessel, der hinter ihrem überfüllten Schreibtisch stand.

    ledernen

    „Nein, danke“, verneinte der Herr Harmond die Frage, wobei er den Kopfschüttelte.


    getrennt

    „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, was Sie meine, Herr Harmond. Wofür brauchen Sie mich und wer ist „wir“ ?“, wollte Abigail von dem Mann wissen.

    meinen
    Innerhalb einer wörtlichen Rede sollten einfache Anführungszeichen verwendet werden. Also '...' Ist nicht direkt falsch, sieht aber schöner aus ;)


    „Mit „wir“ ist das Polizeirevier von Bremen gemeint“, erklärte er, wobei er Abigail aufmerksam betrachtete, „und wir benötigen Ihre Dienste, weil ihr Name im Zusammenhang mit einem Mord aufgetaucht ist, Frau Sterling.“

    hier das Gleiche wie oben ;)

    „Heute Morgen ist im Stadtzentrum, als unweit von hier, eine übel zugerichtete Leichen gefunden worden, die einen Zettel in der Hand hielt, der an Sie adressiert war, Frau Sterling“, klärte der Polizeibeamte die junge Detektivin auf.

    also

    „Oh! Das ist ja schrecklich, aber wie denken Sie, dass ich Ihnen helfen kann? Wer war denn die Verstorbene?“, fragte Abby nach.

    hier die Verstorbene..., aber in der Antwort von Harmond steht, dass die Leiche männlich ist? Ist die Leiche nun weiblich oder männlich. :D

    Ansonsten finde ich den Beginn erstmal nicht schlecht und ich werde mal sehen, was noch so passiert. ;)

    LG, Kyelia

    EDIT: Oh, da hast du genau in dem Moment das zweite Kapitel hochgeladen. ^^ Ausführlich schreibe ich da im nächsten Post etwas dazu. ^^



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

    Einmal editiert, zuletzt von Kyelia (3. Mai 2015 um 18:03)

  • Ich habe mal beide gelesen, aber vom Nörgeln mal abgesehn XD Bin zu faul gewesen, aber viel war es ohnehin nicht und Keylia macht das bestimmt gerne für mich XD
    Also ich finde deine Geschichte auch interessant. Mal gespannt was Abby damit zu tun hat und wer es auf sie abgesehen hat und warum. Übrigens finde ich die amerikanischen Namen im deutschen Bremen lustig ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • @Miri
    Danke.
    Da kommen noch mehr Namen dazu die eindeutig deutsch sind, keine Sorge, aber ich mag viele deutsche Namen nicht, deswegen fällt es mir immer sehr schwer die amerikanischen Namen aus einer Geschichte rauszulassen :)

    LG
    Kisa

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Abby folgte dem Hauptkommissar der zielstrebig auf die Bremer Stadtmusikanten, eine in Gold gegossene Skulptur, zuging. Das Wahrzeichen der Stadt stand auf einem ein Meter fünfzig hohen Sockel an dem die blutige Leiche festgebunden worden war.
    „O Gott!“, keuchte Abigail, als sie den Menschen sah, der dort halb aufgeschlitzt saß. Der Kopf hing herunter, sodass das Kinn auf der Brust lag. Der Bauchraum war vom Mörder aufgeschlitzt worden, wobei die Hälfte der Organe auf dem Steinboden, um die Leiche herum verteilt da lag.

    Die Beschreibung der Leiche erinnert mich entfernt an die Funde aus London aus dem Jahr 1888. Widerlich verstreute Organe X/

    Dieserstreckte seine nicht mehr behandschuhten Hand Abigail entgegen.

    getrennt

    Das war der Erste.
    Weitere werdenfolgen.

    getrennt

    Während sie dem Geschehen immer näher kam, schüttelte Abigail nur den Kopf, als sie die ganzen Schaulustigen betrachtete, die mit Handys Videos aufnahmen und Bilder machten von dem Polizeiaufgebot und von den wahrscheinlich erharschten Blicken auf die Leiche. X/

    erhaschten

    So, jetzt habe ich auch beide Teile gelesen.
    Abby kennt den Toten also? Oder glaubt es zumindest?
    Ich bin ja mal gespannt, in was sie sich da schon hinein verwickelt hat. Ich habe das dumpfe Gefühl, sie steckt das schon tiefer drin, als sie weiß und als ihr lieb ist. :hmm:
    Auf jeden Fall kann ich behaupten, dass ich jetzt noch neugieriger bin, wie sich das alles entwickeln wird. ^^

    LG, Kyelia

  • :gutenmorgen: Es gibt einen neuen Teil zu lesen, der mir selber Schwierigkeiten bereitet hat beim schreiben, weil ich mich in den Täter hineinversetzten musste und mir das doch erstaunlich schwer gefallen ist, aber ich hoffe, dass dieser Teil, trotzdem gut gelungen ist und ihr Freude am lese habt. Wie ihr jetzt schon vermutet ist auch in dieser Geschichte ein Perspektivwechsel drin (kommt sogar öfter vor). Ich hoffe, dass beeinträchtig die Story nicht, sondern macht die Geschichte noch besser. Also dann, viel Spaß!

    :dwarf::sniper::chainsaw::xeno:


    Kapitel 3
    Beobachtet


    Er saß in seinem Wohnzimmer in dem zerflederten Sessel, rauchte eine Zigarette und betrachtete die Nachrichten im Fernsehen.
    Die versiffte Bude war fast schon winzig und voll gestellt mitüberflüssigen Sachen. Doch für ihn waren die wichtigsten Sachen an die vier Wände des Zimmers angepinnt. Zeichnungen und Fotografien von ihr. Die Abbildungen ließen seinen Wohnraum für ihn gemütlicher erscheinen und sie vermittelte ihm das Gefühl nicht alleine zu sein. Er liebte es sich die Bilder von ihr anzusehen und von ihr zu träumen.
    Die Quasselstrippe von Journalistin in den Abendnachrichten berichtete über das Mordopfer, welches in den frühen Morgenstunden in der Innenstadt bei den Bremer Stadtmusikanten gefesselt und gefoltert aufgefunden worden war. Die Reporterin faselte über die eher dürftigen Informationen, die der Pressesprecher der Polizei herausgegeben hatte. Im Hintergrund liefen verschiedene Videoausschnitte von Handykameras ab, die von Schaulustigen aufgenommen worden waren.
    Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem glücklichen Lächeln, als er Abigail Sterling durch das Bild laufen sah. Sie trug mal wieder eine hellblaue Bluse und einen schwarzen Rock und diese unwiderstehlichen Pumps, die ihre Beine noch länger wirken ließen, als sie es ohnehin schon waren.
    Sie war das Ideal seiner Träume. Seine Traumfrau an der er alle anderen Frauen maß, mit denen er sich traf. Er hatte viele Verabredungen und Beziehungen, aber keine war so intensiv gewesen wie die mit ihr. Abby hatte ihn so sehr fasziniert, das keine andere an dieses Ideal heranreichen konnte.
    Ihm gefiel es ausnehmend gut, sie an seinem Spielplatz zu sehen. Diese schockgeweiteten, veilchenblauen Augen, als sie den degenerierten Mistkerl sah, den er so schön für sie drapiert hatte.
    Er hatte das Arschloch für sie umgebracht, um ihr einen Gefallen zu tun. Davon mal abgesehen, hatte der Mistkerl es auch nicht anders verdient. Er war widerlich gewesen.
    Er wollte Abigails vollkommene Aufmerksamkeit erlangen und hatte es hiermit anscheinend geschafft, sie für sich zu gewinnen. Ihre wunderschönen Augen glänzten, als sie den Dreckskerl ansah, der sie so schändlich gedemütigt hatte. Er konnte das zufriedene Lächeln in ihren Augen sehen, welches aufblitzte als sie sein Opfer erkannte. Seine Abby wusste, was er für sie getan hatte. Wie sehr er sie liebte.
    Er war so wütend gewesen, als Abby ihm davon erzählt hatte, wie dieser Kerl mit ihr umgesprungen war. Er hätte am liebsten alles kurz und klein geschlagen. Niemand durfte seine Abby verletzten oder demütigen. Trotz seiner Wut hatte er es lange genug geschafft sich im Zaum zu halten, damit sie diesen Mistkerl vergaß und sie nicht gleich darauf kommen würde, wer den Kerl umgebracht hatte.
    Schließlich wollte er mit ihr spielen. Da er um ihre Klugheit und ihre Fähigkeiten wusste, musste er sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, damit sie nicht sofort dahinter kam, wer der Täter war. Sie musste herausgefordert werden. Er wollte das ihr Spiel niemals endete.
    Er hatte ihr ein Geschenk geschickt und würde damit weiter machen, bis sie endlich einsah, dass er der einzig Wahre für sie war und sie zu ihm kam.
    „Sollten Sie Informationen zu diesem grauenhaften Verbrechen haben, dann bittet sie die Polizei sich an der unten eingeblendeten Telefonnummer zu melden“, erklärte die Reporterin im Fernsehen sachlich.

    Er lächelte, blickte zu seiner Bildersammlung von Abigail auf, griff nach seinem schnurlosen Telefon und tippte die Nummer ein.

  • Hi Leute,
    Mein USB-Stick wurde gerade gelöscht, also fast alle Dateien die da drauf waren und es könnte jetzt etwas dauern bis ich hier weiter schrieben kann, weil die beiden nächsten Kapitel die ich schon geschrieben hatte, natürlich auch mit gelöscht wurden. Ich versuche, das alles wieder so schnell wie möglich neu zuschreiben aber das könnte etwas dauern.

    LG
    Kisa

  • Deine Geschichte ist echt Spannend...ich persönlich finde die Ich-Form bei einer Geschichte/bei einem Buch besser. Aber Jeder hat seine eigene Meinung! Ansonsten tolle Geschichte! Weiter so! :thumbup::thumbsup:

    Lg Cc-StoryArt kurz Cc

    • Offizieller Beitrag

    Er saß in seinem Wohnzimmer in dem zerflederten Sessel, rauchte eine Zigarette und betrachtete die Nachrichten im Fernsehen.

    zerfledderten

    Ein sehr schöner Teil, der vermuten lässt, dass der Kerl, der hinter dem Mord steckt, nicht mehr ganz klar im Kopf ist. Also ich kann mich wirklich nicht beschweren. Schon allein die Darstellung der Wohnung und seine Gedanken machen klar, wie gestört der Mensch sein muss. O.o
    Also ich bin wirklich mal gespannt, wie das nun alles weiter verlaufen wird und ob Abby den Toten kennt. :hmm:

    Ich hoffe mal, dass dich das mit deinem Stick nicht all zu sehr zurück geworfen hat und dass es dich nicht zu sehr mitnimmt. X/
    Ich glaube ja, dass ich ausgerastet wäre, wäre mir das passiert. ><

    LG, Kyelia

  • @Kyelia oh ausgerastet bin ich das kannst du mir glauben. Ich hatte Kapitel 4&5 schon geschrieben waren ca. 13 Seiten die jetzt weg sind. Das ist nicht soschlimm weil ich es noch sschnell wieder aufholen kann Viel schlimmer ist es beim Geheimbund der Jäger.
    Aber ist schön dass dir die Geschichte gefällt. Gerade dieser Teil hat mir Kopfschmerzen bereitet weil ich nicht sicher War das das auch psycho genug rüber kam.
    @Cc-StoryArt normalerweise schreibe ich auch aus der ich Perspektive aber nicht in dieser dazu brauche ich ne gewisse Distanz sonst würdeich noch zum psycho . Aber ich habe ja noch andere Geschichten geschrieben die kannst du auch lesen wenn du magst sie sich aus der ich Perspektive

  • Guten Abend Kisa.


    Spoiler anzeigen

    Ein spannender Anfang. Trotzdem hätte ich ein paar Erbsen. Wichtig: Es ist nur meine Meinung. Andere Leser sehen es sicherlich anders. Nimm dir die Punkte mit, die du als wertvoll und richtig ansiehst und den Rest kannst du ignorieren. Auch ist meine Kritik rein textbezogen und richtet sich nicht gegen den Autoren.
    Ich gehe bei Kritiken normalerweise so vor:
    - Erst zähle ich die Erbsen (Schreibstil)
    - Dann gehe ich auf den Inhalt ein
    - Fazit


    Zitat

    Es war ein sonniger Morgen Anfang Mai, als Abigail, „Abby“, Sterling, die Tochter eines Großindustriellen, in ihr kleines, stickiges Büro in der Innenstadt von Bremen kam.

    Normalerweise schreibt man den Zunamen erst nach dem kompletten Namen. Ich würde ehrlich gesagt das Abby streichen und später im Text einbauen. So liest es sich etwas holprig. Oder du streichst Abigail Sterling und nennst sie einfach Abby und erwähnst später ihren vollen Namen.
    Auch ist der Satz voll mit Informationen.
    Sonniger Morgen - Anfang Mai - Abigail Sterlin - Tochter eines Großindustriellen - Büro in Bremen.
    Müssen diese ganzen Informationen in einem Satz stehen? Die Sache mit dem Namen würde ich, wie gesagt, abkürzen.
    Anfang Mai könnte man auch noch später in die Geschichte einbauen bzw. hast du ja. Du erwähnst ein paar Sätzer später noch einmal den Mai. Also könnte man diese Information auch streichen.
    Es war ein sonniger Morgen, als Abigail Sterling, die Tochter eines Großindustriellen, in ihr kleines, stickiges Büro in der Innenstand von Bremen kam.
    Ist mir etwas adjektivlastig.
    Es war ein sonniger Morgen, als Abigail Sterlin in ihr stickiges [...]
    Und gleich am Anfang ein Hilfsverb ... Ich bin kein Fan davon. Ist natürlich Geschmackssache. Ich hätte an der Stelle mehr show benutzt.


    Zitat

    Sie mochte die Stadt in der sie aufgewachsen war, dennoch hasste sie es bei der sommerlichen Hitze, die dieses Jahr recht früh gekommen war, in der Stadt zu arbeiten. Schließlich sammelte sich die Hitze zwischen den hohen Gebäuden der Innenstadt und machte das Arbeiten meistens unerträglich.

    War - wieder ein Hilfsverb. Optional: Sie mochte ihre Heimat[...]/Geburt[...]
    Und am Ende kommt noch einmal ein war dran. Ich würde eventuell sogar den Teil streichen.
    Achte auch auf Füllwörter. Die blähen den Text nur unnötig auf.


    Zitat

    Abigail hielt ihren Styroporbecher in der Hand, der mit heißem Kaffee angefüllt war. Zwar war es draußen und auch drinnen viel zu warm, um heißen Kaffee zutrinken, aber es war früh am Morgen und ohne ihre tägliche Dosis Kaffee überstand sie den Tag nicht. Da sie sich aber heute durch den Papierkram der letzten Wochen durchquälen musste, brauchte sie die Koffeindosis wirklich dringend.

    Im ersten Satz wieder ein Hilfsverb :P Ist der Styroporbecher wichtig?
    Abigail hielt ihren Kaffeebecher in der Hand. Ohne ihre tägliche Dosis Kaffee [...]
    Die ganzen Informationen mit: es war draußen und auch drinnen zu warm usw. finde ich eher unnötig. Lass sie schwitzen, Luft zu wedeln oder ähnliches, dann würdest du uns zeigen, wie warm es ist.
    Der letzte Satz liest sich auch etwas aufgebläht. In der Kürze liegt die Würze - ich habe nichts gegen lange Sätze, im Gegenteil. Aber holprige Sätze, die viele Füllwörter beinhalten, lesen sich nicht sehr schön.
    Achte auch auf Wortwiederholungen.


    Zitat

    und kramte mit einer Hand in ihrer Handtasche auf der Suche nach ihrem Büroschlüssel. Auf dem Treppenabsatz vor ihrer Bürotür balancierte sie ihren Kaffeebecher in einer Hand, während sie ihren Schüssel hervorholte und ihn in das Schlüsselloch steckte um die Tür zu öffnen.

    Auch hier wieder. Manchmal kann man Wortwiederholungen nicht vermeiden und bevor sich ein Satz zu gekünstelt liest, sollte man die Wortwiederholung akzeptieren. Aber hier könnte man zumindest einmal das Wort -Schlüssel" streichen.
    ... und kramte mit einer Hand in ihrer Handtasche auf der Suche nach ihrem Büroschlüssel. Auf dem Treppenabsatz balancierte sie ihren Kaffeebecher in einer Hand, mit der andere öffnete sie die Tür.
    Nur als Beispiel. Geht natürlich schöner. Auch stört mich das Wort balancieren irgendwie. Auf dem Treppenabsatz balancierte sie ihren Kaffeebecher in einer Hand. Wieso eigentlich balancieren?


    Zitat

    Sobald sie den kleinen Vorraum ihres eigentlichen Büros betrat, seufzte sie auf, stellte ihren Kaffeebecher auf den kleinen Empfangstresen, hinter dem üblicherweise Natalie Schmidt saß.

    Vorräume sind gewöhnlich immer etwas kleiner. Eigentlich ist ein Füllwprt und nicht unbedingt notwendig. Generell sind Adjektive wie klein, schön, groß, brutal, hässlich usw. so nichtssagend. Mein altes Klassenzimmer war auch groß. Meine Computerwerkstatt in der Arbeit ist auch groß. Mein Zimmer hingegen ist klein. Meine neuen Schuhe sehen schön aus. Kannst du dir darunter was vorstellen? Wahrscheinlich nicht. Versuch wenn dann ein treffenderes, stärkeres Wort zu finden. Falls du kein passendes Wort findest, könntest du auch mit Stilmitteln spielen.


    Zitat

    Die junge Blondine gehörte zu Abbys Personal. Natalie war Abigails Empfangsdame und arbeitete drei Tage die Woche bei ihr, während sie nebenbei ihr Studium absolvierte.

    Zitat

    Als eine eher lauwarme Brise ins Büro fegte, denn die Luft draußen war für die frühe Uhrzeit schon ziemlich aufgewärmt, nahm Abigail ihren Kaffeebecher vom Empfangstresen, schnappte sich ihre Handtasche und marschierte durch eine dunkle Holztür, welche sie in ihre eigenes Büro führte. Dort riss sie ebenfalls die Fenster auf, um die stickige, warme Luft zu vertreiben.

    Für fegte würde ich ein anderes Wort suchen. Einmal ist es eine Wortwiederholung, da zwei Sätze später noch einmal fegen schreibst und eine Brise kann nicht fegen. Unter fegen verstehe ich eher schnelle Bewegungen. Eine Brise ist eher sanft und "gemütlich".

    Zitat

    Sie stellte ihren Becher auf dem chaotischen Schreibtisch ab, wobei sie die Schokoladenriegelverpackungen vom Tisch fegte und dabei auch gleich einige Formulare mitnahm.

    Ein sehr schöner Satz!

    Zitat

    Die leichte Sommerjacke, die sie sich Zuhause übergezogen hatte, hing Abby über den alten, ledernden Sessel, der hinter ihrem überfüllten Schreibtisch stand.

    Eine Sommerjacke ist immer leicht.
    Um die Adjektivtraube zu vermeiden, könntest du den Teil so schreiben: hing Abby über den alten Ledersessel.

    Zitat

    Abigail ließ sich auf ihren Stuhl fallen und streifte ihre Turnschuhe von den Füßen und schlüpfte in die schlichten schwarzen Pumps, die sie im Büro parat stehen hatte.
    Sie hatte schon immer viel Wert auf Bequemlichkeit, aber auch auf schlichte Eleganz, gelegt. Deswegen hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht in bequemen Sportschuhen zur Arbeit zu kommen und dort ihre Schuhe gegen die schicken, aber eher unbequemen Pumps zu tauschen.

    Du schreibst sehr doppeltgemoppelt. Fast jeder Satz von dir ist sehr lang und mit vielen Informationen verpackt. Die Informationen tauchen immer wieder auf. Ich hab dir die Stellen fett markiert. Den ersten, fett markierten Teil könntest du streichen. Im übernächsten Satz erklärst du ja den Grund.

    Zitat

    Sie seufzte ergeben, als sie ihren Becher wieder wegstellte und sich an die Arbeit machte, die Akten auf dem Stuhl, unter ihrer Handtasche, in die Aktenschränke draußen einzusortieren, damit es zumindest ein bisschen aufgeräumter in ihrem Büro aussah, für den Fall, dass sie heute ein neuer Klient aufsuchte.

    Der Satz liest sich sehr holprig. Lies ihn dir mal laut vor.

    Zitat

    Als Abigail sich an die Arbeit machte, wurde ihr relativ schnell ziemlich langweilig. Normalerweise unterhielt sie sich immer mit Natalie, wodurch es nicht so still im Büro war, aber da Nat heute nicht da war, machte Abby von ihrem IPod gebrauch. Sie stöpselte ihn in die kleine Station, damit die Musik über Lautsprecher sanft und unterschwellig durch das Büro drang, damit sie sich nicht so alleine fühlte, während sie die Akten wegsortiert hatte.

    Lies dir den Satz vor. Als Abigail sich an die Arbeit machte, wurde ihr RELATIV SCHNELL ZIEMLICH langweilig. Fällt dir was auf :P?

    Zitat

    Vor ihr stand ein großer Mann, der einen grauen Anzug trug, dazu eine gestreifte dunkelblaue Krawatte. Er trug eine grimmige, aber auch fragende Miene zur Schau, während er sie von oben bis unten musterte.

    Grimmig und fragende Miene. Wie sieht so etwas aus? Grimmig = die Augenbrauen sind zusammengezogen, die Augen leicht gekniffen, die Mundwinkel deuten nach unten
    Fragend - >die Augen sind geöffnet, die Augenbrauen gehoben.

    Zitat

    Abigail versuchte ihre Überraschung zu vertuschen und bot ihm stattdessen den schwarzen Stuhl, der gemütlicher war, als er aussah vor ihrem Schreibtisch an.

    Ich will auf keinen Fall den bösen Mann spielen. Aber solche Einschübe solltest du dir nicht angewöhnen. Wenn du einen Verlag suchst, wird dir der Lektor auch solche Stellen rausstreichen. Generell solltest du auf Füllwörter, Wortwiederholungen und langatmige Sätze achten. Ich kenne das Gefühl. Jeder Satz soll toll klingen. Aber meistens wird da der rote Stift gezückt und dann ... Naja.
    An der Stelle merkt man es ganz gut. Sei mir nicht böse ja?

    Zitat

    „Kann ich Ihnen einen Kaffee oder ein Wasser bringen?“, fragte sie, wobei das normalerweise von Natalie übernommen wurde, aber da diese nun einmal nicht da war, übernahm Abby das selbst.

    Normalerweise reicht es in der Form vollkommen aus:
    "Kann ich Ihnen einen Kaffee oder ein Wasser bringen?"
    Fragte sie - wird nicht benötigt. Wir wissen, dass Abby die Fragestellerin ist. Geht aus dem Kontext heraus.
    Der restliche Satz ist unwichtig und vollgepackt mit Nebeninformationen, die a) schon vorhin erwähnt hast und b) an der Stelle nicht notwendig sind.

    Zitat

    „Nein, danke“, verneinte der Herr Harmond die Frage, wobei er den Kopfschüttelte.

    Zitat

    Abby ließ sich hinter ihrem Schreibtisch auf den Sessel sinken und blickte den Mann vor ihrem Tisch fragend an. „Nun, was kann ich für Sie an diesem sonnigen Morgen tun, Herr Harmond?“
    „Wir benötigen Ihre Dienste“, wandte er sich kryptisch an Abigail, die ihn mit gerunzelter Stirn anblickte.

    Die Sache mit der gerunzelten Stirn könnte man reinbringen, aber ich würde dafür einen Satz opfern und es nicht "einfach nur" hinhängen.

    Zitat

    „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, was Sie meine, Herr Harmond. Wofür brauchen Sie mich und wer ist „wir“ ?“, wollte Abigail von dem Mann wissen.

    Zitat

    Also was wurde hier gespielt?

    Zitat

    „Heute Morgen ist im Stadtzentrum, als unweit von hier, eine übel zugerichtete Leichen gefunden worden, die einen Zettel in der Hand hielt, der an Sie adressiert war, Frau Sterling“, klärte der Polizeibeamte die junge Detektivin auf.

    Du musst nicht nach jeder wörtlichen Rede erwähnen, wer gerade gesprochen hat. Wenn nur zwei Personen miteinander sprechen, ist es immer selbsterklärend. Heb dir so etwas lieber auf und setze es gezielt ein. Zum Beispiel wenn jemand überrascht schaut oder brüllt oder sich irgendwie bewegt. Aber wenn du jedes Mal an deinen wörtlichen Reden solche Informationen dranhängst, könnte der Leser diese Zeilen einfach überlesen.

    Zitat

    „Jetzt?“, fragte Abby und schluckte dabei ihre Nervosität herunter.

    Hier passt es. Sehr gut. Das Bild kann man sich schön vorstellen. Erst ein fragendes "Jetzt" und dann schluckt sie die Nervosität runter. Super.

    Zitat

    Während sie an dem Harez-Laden vorbei gingen, konnte Abby das Polizeiaufgebot schon erkennen. Streifenwagen, Einsatzwagen, Krankenwagen und der Wagen der Spurensicherung stand auch schon bereit, um die Ermittlungen durchzuführen.

    Ich will dich nicht schikanieren, sondern nur meine Augen und vielleicht auch deine Augen schulen. Darum zitiere ich so etwas.

    Zitat

    Während sie dem Geschehen immer näher kam, schüttelte Abigail nur den Kopf, als sie die ganzen Schaulustigen betrachtete, die mit Handys Videos aufnahmen und Bilder machten von dem Polizeiaufgebot und von den wahrscheinlich erharschten Blicken auf die Leiche.

    Abigal schüttelte den Kopf, als die Schaulustigen betrachtete, die mit Handys Videos aufnahmen und Bilder schossen/whatever.
    und von den wahrscheinlich erhaschten Blicken auf die Leiche - würde ich entweder streichen oder vor dem und ein Punkt setzen und die Information als eigenständige Info einbauen.
    Ganz ist immer eine sehr schwaches Wort. Vor allem hier nicht zutreffend. Was sind denn ganze Schaulustigen? Wenn dann waren es viele.
    Machten ist auch kein tolles Wort.
    Man macht keine Bilder. Man schießt/knipst oder fotografiert.

    Zitat

    Als sie dem abgesperrten Bereich immer näher kamen, zückte Hauptkommissar Harmond seine Dienstmarke und hielt sie dem Streifenpolizisten unter die Nase, während er unter dem hochgehaltenen Absperrband hindurch schlüpfte, als Abby es ihm gleich tun wollte, wurde sie von dem Polizeibeamten in Uniform aufgehalten.

    Als sie dem abgesperrten Bereich immer näher kamen, zückte Hauptkommissar Harmond seine Dienstmarke und hielt sie dem Streifenpolizisten unter die Nase. Er/Harmond schlüpfte unter dem hochgehaltenen Absperrband hindurch. Als Abby es ihm gleich tun wollte, wurde sie von dem Polizeibeamten aufgehalten.
    Geht natürlicher schöner.Aber während klingt niee so toll. Manchmal kann man es verwenden, aber du verbindest deine Sätze sehr oft mit während und da fällt es störend auf.

    Zitat

    Der Kopf hing herunter, sodass das Kinn auf der Brust lag. Der Bauchraum war vom Mörder aufgeschlitzt worden, wobei die Hälfte der Organe auf dem Steinboden, um die Leiche herum verteilt da lag.

    Der Kopf hing herunter, sodass das Kinn auf der Brust lag. Liest sich nicht sehr schön. Vor allem doppeltgemoppelt. Wenn das Kind auf der Brust liegt, dann hängt der Kopf natürlich.
    Das Kinn lag auf der Brust. So vielleicht?
    Wobei ist wieder keine schöne Überleitung. Auch hast du hier wieder ein Hilfsverb drinnen.
    Aus dem aufgeschlitzten Bauchraum hingen [...]


    Zitat

    erkannte sie einen zynisch aussehenden Mann, der sich neben sie gestellt hatte und mit verschränkten Armen das Opfer musterte.

    Wie sieht ein zynischer Mensch aus? Man kann zynisch antworten/sprechen, aber nicht zynisch aussehen.

    Zitat

    Harmond nahm den Zettel in dem Beweisbeutel entgegen und reichte ihn gleich an Abigail weiter, die ihn mit zitternden
    Händen entgegennahm und ihn begann zu lesen

    Zitat

    Die versiffte Bude die er sein Heim nannte, war fast schon winzig und voll gestellt mit allen möglichen überflüssigen Sachen, die man eigentlich nicht zum Überleben brauchte. D

    Die versiffte. Mhhh. Ich würde die versiffte Bude eher zeigen. Aber ist Geschmackssache.
    Hier schreibst du wieder sehr erzählend, umgangssprachlich.
    Die versiffte Bude, die er sein Heim nannte, war fast schon winzig und voll gestellt mit allen möglichen überflüssigen Sachen, die man eigentlich nicht zum Überleben brauchte.
    Die er sein Heim nannte könntest du eigentlich streichen. Im ersten Satz erwähnst du schon, dass es SEINE Wohnung ist.
    Voll gestellt mit allen möglichen = und überfüllt [...]
    Allen möglichen = überflüssig.
    Die man eigentlich nicht uzm Überben brauchte, finde ich ein wenig seltsam. Wieso zum Überleben?

    Zitat

    Doch das interessanteste und zugleich gruseligste in der ganzen Wohnung waren die Zeichnungen und Fotografien an den Wänden

    Mhhhh. Lies dir den ersten Satz durch und jetzt diesen. Fällt dir was auf? Du bist aus der Perspektive gesprungen. Zeig uns durch seine Augen, wie interessant seine Wohnung ist.

    Zitat

    Die Reporterin faselte über die eher dürftigen Informationen, die der Pressesprecher der Polizei herausgegeben hatte, während im Hintergrund verschiedene Videoausschnitte von Handykameras abliefen.

    :P
    Die Repoterin faselte über die eher dürfiten Informationen, die der Pressesprecher der Polizei herausgegeben hatte. Im Hintergrund [...]
    Ist Geschmackssache. Verwende aber dein geliebtes während nicht zu oft. Lies dir die Geschichte durch und zähl alle währends. Dann fällt es dir sicherlich auf.

    Zitat

    Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln, als er Abigail Sterling durch das Bild laufen sah. Sie trug mal wieder eine hellblaue Bluse und einen schwarzen Rock und diese unwiderstehlichen Pumps, die ihre Beine noch länger wirken ließen, als sie ohnehin schon waren.

    Sehr schöner Satz. Eventuell findest du eine bessere Beschreibung für zufrieden.

    Der letzte Satz ist ein echt böser Cliffhanger. Sehr gut. Im dritten Kapitel könntest du noch stärker in den Täter schlüpfen. Mir ist das zu erzählend.

    So. Genug von der Erbsenzählerei. Ich hol mir jetzt einen Orangensaft und dann kommt der Inhalt dran. Ich hoffe du bist nicht wütend, enttäuscht oder ignorierst meine Kritik. Kritik ist immer subjektiv und ein anderer Leser sieht es vielleicht ganz anders.

    Die Geschichte ist bisher ganz spannend. Die Konflikte bauen sich auf. Wir lernen ein bisschen Abby kennen und dürfen sogar in die Täterperspektive springen. Wir befinden uns im dritten Kapitel bzw. im vierten Kapitel. Im ersten Kapitel wird Abby abgeholt, dann kommt der Tatort und der Täter. Drei Kapitel ist eine beachtliche Zahl. Wenn ich mir deinen Text in Word kopiere und dort als Format die typische Normseite benutze, kommen wir auf 13 Seiten. 13 Seiten - 3 Kapitel. Was für Zahlen. Findest du nicht? Wenn wir jetzt noch die vielen Wiederholungen und die überflüssigen Informationen rausschmeißen, kommen wir wahrscheinlich auf 10 oder 11 Seiten.
    Du kannst dir Zeit lassen. 10 - 11 Seiten für 3 Kapitel ist unglaublich. Da bleiben natürlich die Charaktere und vor allem die Atmosphäre unter ihrem Potential.
    Hast du schon einen Plot ausgearbeitet? Nur einen groben Plot. Versuch einmal die Schneeflockenmethode. Die wirkt wahre Wunder. Wenn du nicht weißt, was die Schneeflockenmethode genau ist, dann frag bitte nach.
    Die Spannung ist vorhanden, vor allem das dritte Kapitel hat es mir angetan. Leider hast du hier viele Möglichkeiten nicht wahrgenommen. Kisa, du befindest dich im Kopf des Täters! Der hat diesen einen Mann auf solch bestialische Weise umgebracht. Ein wahrer Psychopath. Charaktierisere den Täter ein wenig. Die Wände mit den Fotos war ein unglaublich guter Schachzug. Ich dacht: Ja, jetzt wirds richtig toll.
    Aber dann schwenkst du wieder um.
    Auch Abby könnte mehr Charakterisierung vertragen. Die eine Stelle, als man ihre chaotische Ader und ihre Tollpatschigkeit miterlebt hat, war super. Aber dann ging es nur noch darum die ganzen Fenster zu öffnen, um etwas frische Luft in den Raum zu bringen. Außerdem wird sicherlich 3x oder 4x mal erwähnt, dass Abbys Mitarbeiterin nicht im Büro ist. Und der heiße Kaffeebecher drängelt sich am Anfang deiner Geschichte zu sehr in den Vordergrund. Streich diese ganzen Wiederholungen und unnötigen Informationen und versuch Abby ein wenig zu charakterisieren. Dafür brauchst du natürlich einen ausgearbeiteten Plot und da kommt die Schneeflockenmethode ins Spiel. Ich würde wahrscheinlich sogar so weit gehen und das erste und zweite Kapitel miteinander verbinden.
    "Ich habe fertig."
    Zusammenfassend: Achte auf Wortwiederholungen, achte auf Inhaltswiederholungen (die ganzen doppeltgemoppelten Informationen.), versuch nicht so erzählend zu schreiben, bisschen aktiver und lebendiger (show, dont tell) und du solltest dir noch einmal das dritte Kapitel anschauen. Versetz dich in den Täter. Ich schau mir da immer ganz gerne Serienkillerdokus an. Serienmörder Übersicht - Youtube


    Ich wünsch dir noch einen schönen Abend :)

    mfg Hubi

  • @Jarda
    WOW!
    Danke erst einmal dafür das du dir so viel Mühe gemacht hast. Ich bin dir überhaupt nicht böse. Ich schaue ab morgen mal was ich da so alles verändern kann. Was die Sicht des Täters anbelangt, da war ich mir von Anfang an sehr unsicher, ob das gut bzw. ausreichend ist. Was die anderen Sachen anbelangt, das magst du sicherlich auch recht haben. Abby wird in Kapitel fünf (was ich wieder neu schreiben muss) noch genauer charakterisiert, wenn sie mit ihrer Familie zusammen ist.
    Ich werde versuchen alle deine Anmerkungen mit den Dopplungen etc. zu berücksichtigen, aber wahrscheinlich wird mir das nicht gleich gelingen. kann also sein, dass du mir da gewisse Sache echt einbläuen musst, macht @Alopex Lagopus auch immer und irgendwann fruchtet es, versprochen. Ich gebe mir mühe.
    PS: ein gewisser grober Plot besteht. Allerdings kann ich mich noch nicht so richtig entscheiden ob es Deutschland weit Morde gibt oder nur innerhalb Bremens?! Vielleicht mögt ihr da ja noch euren Senf dazu geben. Momentan bin ich für Vorschläge noch offen! :D

    LG
    Kisa

  • @Kisa
    Guten Abend Kisa.

    Es freut mich, dass dir meine Kritik gefallen hat und hoffentlich hier und da ein wenig weiterhilft. Das schöne an Kritik ist, dass es keinen Zwang gibt. Viele angesprochene Punkte sind Geschmackssache.

    Zu deiner Plotfrage: Kommt auf deine Geschichte an. Wohin geht deine Geschichte? Was muss Abby alles erleben? Wie entwickelt sich Abby? Der zentrale Kern deiner Geschichte wird wohl das Katz und Maus Spiel zwischen Abby und Mörder sein. Könnte ich mir zumindest vorstellen. Der Mörder sammelt Bilder von Abby, schreibt ihr einen Brief, erledigt für sie Typen. Ich finde die Idee übrigens sehr spannend! Ich bin echt gespannt, wie du deinen Charakteren Leben einhauchen möchtest. Vor allem der Serienmörder wird eine Herausforderung. Eventuell wird er der nächste Hannibal? Weißt du wieso Hannibal so faszinierend ist? Er ist ein sehr gut ausgearbeiteter Charakter und obwohl er ein Mörder ist, sympathisiert man mit ihm - zumindest manchmal. Sehr großes Kino. Wenn man seinen Antagonisten so gut zeichnet, mit allen Ecken und Kanten, mit allen guten und schlechten Seiten und vor allem seiner Motivation, so glaubhaft ausarbeitet, hat man wohl einen erinnerungswürdigen Charakter erschaffen. Denn Mörder, egal wie psycho sie sind, haben immer eine Vorgeschichte. Sie müssen einen schwerwiegenden Konflikt auf den Schultern tragen. Böse Kerle sind nicht grundlos fies. Eigentlich ist ein ausgearbeiterter, klug erstellter Antagonist spannender, als ein Protagonist. Hand aufs Herz: Wir kennen nun schon so viele Hauptfiguren. Da gibt es kaum noch Neuerungen. Aber ein Bösewicht, den wir irgendwo verstehen können - auch wenn wir nicht seiner Meinung sind, ist eine spannende Angelegenheit.
    Es ist deine Geschichte und du entscheidest natürlich, wie viel Zeit du in deinen Text reinstecken möchtest, aber bau deine Charaktere gut aus. Vor allem deinen Antagonisten.
    Die Frage: Deutschlandweit oder nur in Bremen, ist gar nicht so leicht. Wir als Leser wissen natürlich nicht, wohin die Geschichte gehen soll. Der Mörder hat FÜR Abby den Typen getötet. Also kann es gut möglich sein, dass sich der Mörder an Abbys restlichen Freunden ranmacht. Vielleicht muss auch ihre Familie dran glauben? Da würde ich natürlich deutschlandweit bevorzugen. Aber dann hast du einen höheren Rechercheaufwand.
    Also ich wäre für deutschlandweit. War noch nie der Typ für Regionalkrimis.
    Bin auf die Fortsetzung gespannt.

    mfg Hubi

    Da du im Moment noch für Vorschläge offen bist, weißt du wohl noch nicht so richtig, wohin die Geschichte gehen soll. Eventuell hast du ein paar Schlüsselpunkte im Kopf. Aber eine genaue Vorstellung fehlt. Es ist keine Verlagsgeschichte oder ein Wettbewerbstext, aber vielleicht willst du trotzdem etwas ausführlicher plotten? Ich stell dir im Anschluss die Schneeflockenmethode vor und plaudere ein bisschen aus dem Nähkästchen. Musst es dir nicht durchlesen, ist ein langer Text. Aber vielleicht besteht (irgendwann) Interesse :)

    Spoiler anzeigen

    Ich habe eine lange Zeit nach Lust und Laune geschrieben. Keinen Plan, vielleicht eine ungefähre Idee. Die Eckpunkte eben. Aber mehr auch nicht. Am Anfang funktioniert so etwas ganz gut, aber spätestens ab der Mitte wird es auf einmal schwerer. Man ist ist unsicher. Hat auf einmal viele unlogische Dinge im Text und das Fundament bröckelt. Mir wurde schließlich die Schneeflocken Methode gezeigt und anfangs war ich etwas skeptisch. Schränk ich mich dadurch ein? Bin ich dadurch einfach nur ein Planer und kein kreativer Autor mehr? Im Gegenteil. Durch die Schneeflocken Methode waren meine Geschichten ausgeklügelter und kreativer denn je. Ich habe mich intensiv mit meinem Text beschäftigt und als Dank hat mir die Geschichte viele Plotlöcher und Ungereimheiten gezeigt, die ich daraufhin aus der Welt beseitigen konnte. Eine ausführliche Planung ist goldwert. Dadurch spart man sich später viel Zeit und vor allem viele Überarbeitungen.

    Randy Ingermanson hat die Schneeflocken Methode erfunden.

    Der erste Schritt:
    Schreibe eine Ein-Satz-Zusammenfassung deiner Geschichte.
    Du solltest natürlich ungefähr wissen, um was es in deiner Geschichte geht. Was ist der (tragende) Konflikt? Wer sind meine Charaktere? Welche Schlüsselmomente gibt es? Wenn du ein ungefähres Bild hast, ist eine Ein-Satz-Zusammenfassung kein Problem mehr. Nimm nicht gleich die erste Eingebung. Lass dir Zeit und schreib ruhig mehrere Ein-Satz-Zusammenfassungen auf. Überleg intensiv nach. Was IST meine Geschichte? Wie lautet die Handlung? Es kommt auch nicht darauf an, ob sich der Satz besonders schön oder kreativ liest. Egal ob Rechtschreib,- und Grammatikfehler. Diese Schneeflockenmethode kennst nur du. Wenn du natürlich Teile deiner Schneeflocke als Expose oder sogar als Klappentext verwenden möchtest - was anscheinend recht viele machen, solltest du natürlich auf eine gute und korrekte Schreibe achten. Wenn es aber nur dein privates Gerüst ist, kannst du auch drauf pfeifen.


    Der zweite Schritt:
    Nun wird aus dem Satz ein ganzer Absatz. Versuch nicht mehr als fünf Sätze zu verwenden. Wenn du den Fünfakter kennst (Evtl. aus der Schule?), sollte dir der zweite Schritt relativ leicht fallen. Der erste Satz ist deine Grundlage. Die nächsten drei Sätze sind die Wendepunkte oder auch Konflikte. Manchmal heißt es, dass der dritte und vierte Satz aus einem inneren Konflikt/einer Charakterentwicklung bestehen soll. Der Charakter ist für die Katastrophe/für die Wendung/für die Folgen/für den Konflikt verantwortlich. Ist gar nicht so leicht und bei meiner letzten Schneeflockenmethode habe ich es ehrlich gesagt ein wenig versemmelt. Es gibt aber kein richtig und falsch. Der letzte Satz ist natürlich das Ende. Letztendlich wird sich der Absatz wie ein Klappentext lesen.

    Der dritte Schritt:
    Jetzt kommen deine Figuren dran. Denn hne Charaktere gibt es keine Handlung. Daher gehört jeder Charakter ausgearbeitet. Protagonist(en), Antagonist(en) und Nebenfiguren, die vielleicht eine größere Rolle spielen. Die Schneeflockenmethode leistet da gute Dienste und rundet die Vorarbeit, meiner Meinung nach, ab. Welche Vorbarbeit? Weiter unten siehst du, was ich meine.
    Schnapp dir jede wichtige Figur und geh mit ihnen folgende Dinge durch:
    - Name, Alter, grobes Aussehen
    - Ein-Satz-Zusammenfassung der Story aus der Sicht der Figur
    - Die Motivation/Das Ziel der Figur (Merk dir unbedingt! Unbedingt! Sehr wichtig: Motivation - Konflikt - Entwicklung) Was will die Figur erreichen? Was sind ihre Ziele?
    - Konflikt der Figur. Was hält die Figur von ihrer Motivation ab? Was stellt sich im Weg? Wer verhindert ihr das Ziel zu erreichen? (Merk dir: Innerer Konflikt und äußerer Konflikt. Sollte selbsterklärend sein.)
    - Entwicklung der Figur. Was hat die Figur gelernt? Wie hat sich die Figur im Laufe der Geschichte entwickelt?

    Im Anschluss schreibst du aus jeder Sicht eine Absatz Zusammenfassung. Also im Prinzip kommt noch einmal der zweite Schritt dran, diesmal jedoch aus der Perspektive deiner Charaktere. So entstehen viele neue Wendungen und neue Blickwinkel. Eventuell sehen die Charaktere deine Geschichte anders als du. Evtl. möchte die Hauptfigur eine andere Wendung oder die Nebenfigur drängelt sich in den Vordergrund usw. Keine Panik! Jetzt siehst du vielleicht, was es alles zu beachten gibt. Es könnte sein, dass du den Absatz aus Schritt zwei und die Absätze aus Schritt drei ein paar Mal bearbeiten musst, damit sich "beide" Seiten nähern. Kann bei vielen Charakteren natürlich etwas aufwendiger sein.

    Der vierte Schritt:
    Nun wird der Umfang der Arbeit ein wenig ausgearbeitet. Du hast einen groben Blick über deine Storyline und über deine Charaktere. Im zweiten Schritt hast du höchstwahrscheinlich die wichtigsten Konflikte und die Ausgangs,- und Schlusssituation stehen. Nun schnappst du dir die fünf Sätze und aus jedem Satz wird ein Absatz. Richtig gelesen. Jeder Satz (Also jede Konflikt,- Wendepunktmarkierung) wird nun etwas ausführlicher aufgeschrieben und mit Hintergrundwissen verfeinert. Am Ende hast du du wahrscheinlich ein bis zwei neue Seiten. Voll mit Informationen. Super.

    Der fünfte Schritt
    Im Prinzip wiederholen wir den vierten Schritt, diesmal jedoch aus dem Blickwinkel deiner Figuren. Deine Figuren sollen dir die Geschichte aus ihrer Sichtweise erzählen. Wenn du gerne RPGs spielst, wirst du darin schon etwas Erfahrung haben. Zumindest mit der eigenen Stimme einer Figur.
    Wichtig ist: Wenn eine Figur gar NICHT die komplette Storyline kennt oder mitbekommt, weil sie sich aus storytechnischen Gründen nicht am selben Ort wie der Prota oder Antagonist befindet, darf sie DARÜBER auch nichts erzählen. Denn die Figur weiß ja davon nichts. Die Figuren haben normalerweise, wichtiges Wort, verschiedene Handlungsstränge. Sie können ihren Handlungsstrang nicht einfach verlassen und den Weg einer anderen Figur beobachten oder gar betreten. Ich hoffe du verstehst, was ich meine.
    Die Figur "erzählt" dir ihre Geschicht. Anfang bis Ende. Es muss nicht einmal der rote Faden sein, sondern IHRE Geschichte aus IHRER Sichtweiste (Perspektive.)
    So hast du die Geschichte im vierten Schritt sachlich, aus der Autorensicht zusammengefasst und im fünften Schritt haben dir deine Charaktere noch einmal aus ihrer Sicht die Story zusammengefasst. Normalerweise hat der fünfte Schritt zwei bis fünf Seiten. Manchmal auch mehr. Je nach Charakteranzahl. Hier lieber mehr, als zu wenig aufschreiben.


    Der sechste Schritt:
    Jetzt hast du eine relativ ausführliche Übersicht. Du kennst die grobe Storyline aus der "Autorensicht" und die Handlungsstränge deiner Figuren und zusätzlich die Story aus den Augen deiner Charakter. Jetzt kommt mein Lieblingsschritt. Du nimmst dir nun die fünf Absätze aus Schritt Nummer vier und machst aus jedem Absatz eine Seite. Hier wirst du einige logische Probleme finden, viele Inhalte, die irgendwie "doch" nicht passen, viele Plotlöcher. Du wirst zwischen Schritt zwei und sechs ein paar Mal hin und her arbeiten. Da was ändern, hier was umschreiben, da was streichen. Am Ende solltest du fünf Seiten vor dir haben und damit die komplette Geschichte. Alle wichtigen Informationen sind drinnen. Wichtig: Versuch nur wichtige Sachen einzubauen. Keine unnötigen Nebeninformationen

    Der siebte Schritt:
    Aus Erfahrung lasse ich diesen Schritt aus. Ich lasse den Schritt nicht aus, weil ich ein Genie oder sowas bin, sondern aus Erfahrung. Immer wenn ich den siebten Schritt erledigt habe, musste ich die anderen Schritte überearbeiten. Anfangs sogar löschen und von vorne anfangen.
    Du schnappst dir nun jeden einzelnen Charakter und arbeitest sie richtig schön und ausführlich aus. Ihre Hintergründe, ihre Macken, Ecken und Kanten, Aussehen, Biografie etc. Aber bleib nicht zu oberflächlich. Tauche in deinen Charakter ein und schau auch sein Inneres an. Mach ihn interessant. Vor allem auf die inneren Konflikte solltest du einen Blick werfen. Aber wie gesagt: Ich würde den siebten Schritt vorziehen und im dritten Schritt bearbeiten oder schon vor der Schneeflockenmethode. Wenn du deine Charaktere erst im siebten Schritt detailiert ausarbeitest, wirst du wohl den sechsten Schritt sehr, sehr, sehr oft übearbeiten. Meistens zeigen dir deine Charaktere, in welche Richtung die Story gehen soll. Da musst du natürlich ein wenig aufpassen. Manche Figuren meinen es gut, aber übertreiben. Du bist der Autor. Die Figuren können dich anstupsen und dir ins Ohr flüstern, dir Ratschläge erteilen, aber du hast die Zügel in der Hand.
    Ich baue meine Charaktere meistens gleich im dritten Schritt aus. Wenn meine Handlung eine charaktergetriebene Handlung ist, baue ich die Figuren vor der Schneeflockenmethode auf. Kommt auf die Geschichte und auf deine Flexibilität an.

    Der achte Schritt:
    Den achten Schritt liebe ich. Aber so richtig. In der originalen Schneeflockenmethode arbeiten wir nun eigentlich mit Tabellen. Du nimmst dir deine Zusammenfassung aus Schritt sechs, suchst dir alle wichtigen Szenen zusammen und fügst sie in eine Tabelle ein. Nun siehst du eine trockene Übersicht mit allen wichtigen Szenen. Eigentlich ist fast jeder Satz im sechsten Schritt wichtig. Dementsprechend lang wird die Tablle.
    Ich habe früher den achten Schritt immer weggelassen, mittlerweile habe ich ihn ein wenig umgebaut. Ich schreibe keine Tabelle, sondern eine neue Zusammenfassung. Je nach Geschichte verwende ich eine andere Vorlage.
    Zum Beispiel:

    1. Kapitel
    Charaktere:
    Ort:
    Wichtige Ereignisse
    Grobe Zusammenfassung der Eckpunkte:
    Bemerkungen: -> Besondere Stilmittel? Idee hinter Kapitel 1? Zweck? Etc.

    So ungefähr. Wie gesagt, je nach Handlung kann die Vorlage auch länger sein. Die Bemerkungen finde ich ganz toll. Oft macht man sich beim Planen schon Gedanken, wie man die Leser eventuell überrascht. Vielleicht eine Stilmittel Übersicht? Eine Übersicht über Metaphern und Vergleiche - da gibt es oft sehr schiefe Bilder. Ich kontrolliere meine Metahpern und Vergleiche mittlerweile sehr, sehr oft. Hab dafür schon zu oft "Schläge" abgekriegt :D

    Wie auch immer. Normalerweise erstellst du im achten Schritt eine Tabelle und fügst die wichtigsten Szenen deiner Zusammenfassung ein. Ich bin da etwas genauer und füge da diverse Informationen ein.

    Der neunte Schritt:
    Der neunte Schritt ist optional. Schnapp dir deine Tabelle/deine Übersicht aus Schritt Acht und baue jede Szene aus. Du schreibst noch keine komplette Rohfassung! Du baust die Szenen nur aus. Du fügst Dialoge hinzu, verbindest schon einmal grob die Sätze, arbeitest den Konflikt aus, präsentierst deine Charaktere usw. So hast du einen sehr, sehr, sehr genauen Überblick. Aber nur ein sehr, sehr, sehr "grobes" Buch. Was für ein Sinn.
    Ich habe den neunten Schritt immer ausgelassen, da mein achter Schritt durch meine eigene Vorlage meistens schon detailiert ausgearbeitet war.

    Der zehnte Schritt
    Nun schreibst du deine erste Rohfassung. Nach all der Planerei, die sich über mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate streckt, wird die Geschichte normalerweise aus deinen Fingern sprudeln. Du kennst deine Geschichte in und auswendig. Du weißt wo es hin soll. Du kennst deine Charaktere. Eigentlich musst du nur noch schreiben.

    So. Die Schneeflockenmethode. Echt cool eigentlich. Du kannst die Methode übrigens auch bei Kurzgeschichten anwenden. Für den Anfang würde ich dir auf alle Fälle raten, dass du die Schritte richtig befolgst. Irgendwann hast du genug Erfahrung und kannst eigene Anpassungen vornehmen. Du weißt dann, welche Schritte für DICH besonders nützlich sind und welche eher nicht. Es gibt natürlich noch andere Plotmöglichkeiten. Die Heldenreise wäre noch etwas für dich. Vor allem wenn du Fantasy schreibst.
    Lass dir bei der Schneeflockenmethode Zeit.

    Kommen wir nun zu deinen Figuren. Es gibt so viele Methoden eine Figur auszuarbeiten. Ich hab mir damals folgende Vorlage erstellt bzw. teilweise zusammengesucht.

    Allgemein
    Alter & Geburtsdatum:
    Nationalität:
    Beruf:
    Wohnsitz
    Hobbys:
    Porträt
    Körperbau
    Kleidungsstil
    Auftreten
    Psyche
    Selbstbild
    Ausdrucksweise
    Talente
    Umgang mit Menschen
    Status
    Werte
    Religion
    Ziele

    Storyaufbauend
    Motivation
    Vorgehensweise
    Innerer Konflikt
    Hintergrund/Vergangenheit
    Wandlung/Entwicklung
    Beziehung zu den anderen Charakteren (Hier gerne auch als Mindmap o.ä.)

    Danach führe ich noch meistens ein Charakterinterview. Danach kenne ich meinen Charakter in und auswendig. Natürlich kannst du die Vorlage ändern, erweitern, eine Eigene erstellen. Wie auch immer. Aber ein ausgearbeiteter Charakter ist wichtig. Die allgemeinen Informationen kriegt der Leser normalerweise zum Großteil nicht mit. Du als Autor solltest diese aber kennen. Denn so weißt du wie die Figur tickt und kannst besser in deinen Charakter reinschlüpfen. Die storybezogenen Punkte sind sehr wichtig. Vor allem Motivation, Konflikt, (Vergangenheit), Entwicklung.
    Lieber zu viel, als zu wenig.

  • @Jarda
    Danke das du dir mal wieder die ganze Mühe gemacht hast das alles aufzuschreiben. :)
    Werde mal schauen inwieweit in die Schneeflocken Methode schon mit meinen Notizen erfülle und schaue dann mal ob ich sie nicht auch auf meine Notizen verwende :)
    Ich werde mich heute dann noch einmal an deine Verbesserungsvorschläge aus dem letzten Post machen und die Geschichte überarbeiten. Vielleicht schaffe ich es ja auch weiter zu schreiben, damit ihr alle endlich wisst wie es weiter geht :D

    Zitat von Jarda

    13 Seiten - 3 Kapitel. Was für Zahlen. Findest du nicht? Wenn wir jetzt noch die vielen Wiederholungen und die überflüssigen Informationen rausschmeißen, kommen wir wahrscheinlich auf 10 oder 11 Seiten.
    Du kannst dir Zeit lassen. 10 - 11 Seiten für 3 Kapitel ist unglaublich. Da bleiben natürlich die Charaktere und vor allem die Atmosphäre unter ihrem Potential.


    Was genau hast du damit gemeint. Das die Seitenanzahl für die Kapitel gut ist, oder schlecht? Da bin ich nicht so ganz durchgestiegen?!


    LG
    Kisa

  • Was genau hast du damit gemeint. Das die Seitenanzahl für die Kapitel gut ist, oder schlecht? Da bin ich nicht so ganz durchgestiegen?!


    LG
    Kisa


    Eigentlich gibt es da kein gut oder schlecht. Ein Kapitel kann aus zwei Seiten oder vierzig Seiten bestehen. Aber in deinem Fall meinte ich es eher schlecht. 3 Kapitel, die sich auf 10 - 13 Seiten aufteilen. Bei 13 Seiten hätten wir einen Durchschnitt von ca. 4 Seiten. Ein Kapitel = vier Seiten. Wie gesagt. Eigentlich gibt es kein gut oder schlecht. Wichtig ist der Kapitelaufbau und Kapitelinhalt. Und da holpert es bei dir ein wenig. Ich kenn natürlich den Plot nicht, aber deine Einführung ist ziemlich rasant. Wir begleiten Abby ins Büro, sie öffnet die Fenster und denkt an ihre Mitarbeiterin :P, nebenbei erfahren wir in Einzeilern ein bisschen mehr über Abby, über ihren Beruf, aber eher beiläufig, danach kommt schon der Kommissar, es geht zum Tatort, fertig. Mir selber hat das auch immer sehr große Schwierigkeiten bereitet. Einerseits soll man nicht zu viele, unnötige, doppeltgemoppelte Informationen einbauen, und dennoch soll man ausführlich und nicht kurzbündig schreiben. Ich will keinen halben Roman verfassen. Mir hat es damals geholfen, meinen Einstieg mit anderen Anfängen zu vergleichen.
    Schnapp dir ein paar Bücher und zähl die Seitenanzahl der ersten Kapitel. Lies dir auch ruhig das erste und zweite Kapitel durch und beachte, wie der Autor seine Geschichte anfängt. Wie ist der Aufbau? Wie verpackt er Informationen zum Charakter? Wie wirft er den roten Faden aus? Gibt es nennenswerte Konflikte? Gibt es Vorahnungen? Wie baut er die Atmosphäre auf?
    Lies dir dann noch einmal dein erstes und zweites Kapitel durch.
    Ich will dich nicht mit Theoriegerede langweilen. Geschichten schreiben soll Spaß machen. Darauf kommt es an :) Wenn dich aber das Schreibhandwerk interessiert und dich näher damit beschäftigen möchtest, kann ich dir gerne ein paar Links schicken.

    Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. Die Geschichte klingt nämlich richtig spannend.

    mfg Hubi

  • @Jarda
    Erst einmal ist es so, dass das mein erster Versuch ist A) in einer anderen Perspektive als der Ich-Perspektive zu schreiben und B) schreibe ich normalerweise Fantasy (Vampire, griechische Götter etc.) Da sind die erste Kapitel wesentlich länger, das wirst du auch merken, solltest du die Neufassung Der Geheimbund der Jäger I - Die Tochter der Götter lesen, sobald ich das erst Kapitel noch einmal abgetippt und umgeschrieben habe.
    Ich habe vorher schon immer mal versucht nen Krimi zu schreiben, aber hat die Kreativität dann genau vier Seiten gerecht. Außerdem ist der Kapiteldurchschnitt (also die Seitenzahl bei 6 Seiten).
    Es ist natürlich auch immer Geschmackssache ob man eine Geschichte nun mag oder nicht und wenn dir meine Story, so wie ich sie schreibe nicht gefällt, dann musst u sie ja nicht lesen. Wahrscheinlich kommt das jetzt sehr zickig rüber, aber wenn du so viel an einer Geschichte auszusetzen hast, brauchst du sie ja auch nicht weiter lesen, dann würdest du A) viel Zeit sparen, da du nicht alles korrigieren musst und B) bräuchtest du dich dann über meine Story nicht aufregen. Ist alles nicht böse gemeint, aber mir kommt es so vor als wenn dir die ganze Art und Weise wie ich schreibe nicht gefällt. Gut, muss auch nicht jedem gefallen, aber du bist ja nicht dazu gezwungen meine Geschichten zu lesen!!

    PS: Noch einmal sorry wegen der Zicke, aber das musste mal eben raus :/:whistling:

    Ich habe mich auf alle Fälle gestern wieder an die Geschichte gesetzt und auch weiter geschrieben. Ich hoffe es gefällt euch. Der eil ist zwar kurz, aber da wird noch mehr kommen, versprochen.


    Kapitel 4
    Die Hotline


    Donald Harmond saß hinter seinem überladenen Schreibtisch in dem abgetrennten Büro und recherchierte über Abigail Sterling noch einige letzte Details, als sein Partner, Terry James Ryan, herein kam.
    Terry hasste seinen vollständigen Namen und wurde daher immer nur Ryan genannt. Davon mal abgesehen, dass sein kompletter Name aus einer Aneinanderreihung von Vornamen bestand, entsprach sein Nachname auch seinem Naturell.
    Ryan war zwar in Deutschland geboren und auch aufgewachsen, aber er hatte irische Wurzeln, die über Jahrhunderte zurückreichte. Der Mann konnte schimpfen und trinken wie ein typischer Ire.
    Harmond blickte von seinem Computerbildschirm auf, als sein Kollege in das kleine Büro betrat, welches abgegrenzt war von dem Großraumbüro, in dem die restliche Abteilung der Mordkommission saß. Da draußen stand über zwanzig Schreibtische in kleinen Nischen, wie man sie aus dem Film kennt. Sehr Klischeehaft, aber manchmal reichte der Platz den man brauchte einfach nicht aus. So war es auch im Polizeirevier.
    „Du kommst reichlich später“, bemerkte Donald, als er sich in seinem Schreibtischstuhl zurücklehnte und das protestierende Quietschen seines Stuhls einfach ignorierte. Das Ding gab diese Geräusche schon von Anfang an von sich, aber die Behörde hatte nicht genug Geld um solche Kleinigkeiten zu erneuern.
    „Ich komm aus dem Krankenhaus“, brummelte Ryan, als er sich auf seinen Drehstuhl fallen ließ, die Arme auf der Schreibtischunterlage verschränkte und seinen Kopf auf die Arme legte.
    „Ist der Braten endlich aus der Röhre?“
    „Ja“, stöhnte Ryan, als er den Kopf hob, seine Ellbogen auf dem Tisch abstützte und sich mit den Händen durchs Gesicht rieb.
    „Was ist es denn geworden? Junge? Mädchen? Ein kleiner, schreiender Dämon?“
    Hauptkommissar Ryan seufzte auf, als er seinem Partner einen finsteren Blick zuwarf. „Es ist ein kleines, süßes Mädchen geworden, das man trotzdem mit einem schreienden Dämon verwechseln könnte.“
    Harmond lachte, als Ryan erneut aufseufzte, sich draußen im Großraumbüro eine Tasse Kaffee holte. Bis sein Kollege den Raum wieder betreten hatte, war Donald schon wieder in seine Recherche über Abigail Sterling vertieft. Er hatte sich natürlich schon, bevor er das Angebot ausgesprochen hatte über die junge Detektivin schlau gemacht. Wozu gab es Internetfähige Handy, wenn nicht dafür?! Dennoch reichten ihm dieseInformationen nicht aus. Also hatte er sich auf der Homepage der Detektei Sterling eingeloggt und stöberte ein bisschen herum, bis er auf einen Link stieß, der ihn zu einer anderen Website weiterleitete. Neugierig wie er war, klickte er sich weiter durch die Internetseiten und landete schließlich auf der Homepage von Sterling Enterprise.
    Einem internationalen Unternehmen, welches von David Sterling aufgebaut und geleitet wurde. Auf der Seite war ein Familienproträt abgebildet. Zwei Männer und zwei Frauen.Als Bildunterschrift stand da: Die Familie Sterling. Gründer und Vorsitzender von Sterling Enterprise David Sterling, sein Sohn Timothy, seine Tochter Abigail und seine bezaubernde Frau Vanessa.
    „Was machst du da eigentlich?“, fragte Ryan, als er mit der Kaffeetasse in der Hand, wieder das Büro betrat und seinem Kollegen über die Schulter schaute. „Sterling Enterprise? Haben die etwas mit unserem neuen Fall zu tun?“
    „Nicht direkt“, gab Donald zurück, während er den kleinen Text überflog, der den kometenhaften Aufstieß des Unternehmensgründers beschrieb.
    „Was heißt, dass denn schon wieder? Kannst du dir mal angewöhnen, dich klar auszudrücken.“
    „Könnte ich, wenn ich denn wollte“, erwiderte Donald knapp. Er begann seinen Partner über ihren Fall in Kenntnis zu setzen und überreichte ihm die dünne Akte, die er bis jetzt angelegt hatte.
    „Das klingt alles ziemlich eklig, wenn du mich fragst. Auf alle Fälle ist da eine Menge Blut geflossen.“
    „Ja, in der Tat.“
    „Weißt du schon genaueres aus der Autopsie?“
    „Nur das, was mir Patíer am Tatort sagen konnte. Das Opfer wurde irgendwann zwischen 00:00 Uhr und 05:30 umgebracht und der Körper wurde einmal von oben bis unten aufgeschlitzt. Alles andere wollte er mir erst mitteilen nach dem er die Autopsie vorgenommen hat“, erklärte Harmond seinem, um fünf Jahre jüngeren Partner und warf einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr. „Womit er eigentlich schon angefangen haben müsste.“
    „Gut, dann lass uns doch bei ihm vorbei fahren und schauen, was uns der Doc so alles erzählen kann“, schlug Ryan vor, während er seine halbleere Tasse auf seinem Schreibtisch abstellte und darauf wartete dass ihm sein Partner aus dem Büro folgte.

  • Hallo Kisa :)

    Auf deine Geschichte bin ich in erster Linie geraten, da ich den Titel interessant fand und gerade angefangen habe, mich durch ein paar Krimis zu lesen.
    Dir gelingt ein nachvollziehbarer Einstieg und die Vorstellung eines sympathischen Protagonisten. Du beschreibst viel, das mag ich. :thumbsup: Dein Schreibstil ist auch schön, mir ist nur im ersten Kapitel aufgefallen, dass du bei vielen Sätzen mit 'sie' angefangen hast. Aber auch nur dort, ansonsten ist es sehr abwechslungsreich. ;)

    Oha, das ist ja wirklich ein grausamer Mord. Leider konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie es tatsächlich Leute fertigbringen, gaffend zu fotografieren. Scheußlich so etwas, aber passend beschrieben, denn wie wäre es auch anders?
    Mir tut Abby ja leid, dass sie gleich beim ersten Mal so etwas ansehen muss.
    Aber ich finde es wirklich spannend, dass der Brief vom Mörder tatsächlich an Abby adressiert ist.

    Bei Kapitel drei fand ich den Perspektivenwechsel sehr toll, da man die interessante Information bekam, was der Mörder eigentlich bezwecken will. Bin jetzt schon gespannt, wie sich die beiden ihr Katz-und-Maus-Spiel liefern. :D

    Ich muss sagen, dass mir die Geschichte schon richtig gut gefällt und ich auf jeden Fall weiterhin lesen werde. Weiter so! ^^

    Alles Liebe, Ameko


    Unten füge ich noch ein paar Korrekturen an, die mir aufgefallen sind. Wenn es dich stört, dass ich so viel anmerke, nur sagen.


    Spoiler anzeigen


    Kapitel 1:

    Es war ein sonniger Morgen Anfang Mai. Als Abigail Sterling, die Tochter des Großindustriellen David Sterling, in ihr stickiges Büro in ihrer eigenen Detektei im Stadtkern von Bremen ankam.

    Sie mochte ihre Heimatstadt wirklich gerne, dennoch hasste sie es(Komma) bei der sommerlichen Hitze in der Stadt zu arbeiten. Schließlich sammelte sich die Wärme zwischen den hohen Gebäuden der Innenstadt und machte dass Arbeiten meistens unerträglich.

    Beim ersten Satz am Ende müsste ein Komma, ansonsten wäre der zweite Satz ein wenig umzuformulieren.
    dass mit einem s


    Doch heute war einer der zwei Tage(Komma) an denen Natalie nicht arbeitete.

    Sie hasste dies Tage,

    diese

    Deswegen hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht(Komma) in bequemen Sportschuhen zur Arbeit zu kommen und dort ihre Schuhe gegen die schicken, aber eher unbequemen Pumps zu tauschen.(Leerzeichen)Damit

    Sie begann(Komma) die umher fliegenden Zettel vom Boden aufzusammeln und versuchte(Komma) die einzelnen Formulare den verschiedenen Fällen zu zuordnen.

    umherfliegenden, zuzuordnen

    So hatte sie es geschafft(Komma) die Akten des letzten Monats in die Aktenschränke zu bringen.

    Nach dem sie das Kaffeedilemma hinter sich gebracht hatte, musste sie sich jetzt den letzten Fallberichten zuwenden, die noch nicht fertig gestellt worden waren

    Nachdem, fertiggestellt

    Sie war noch in die Rechnungen vertieft(Komma) als ihr Telefon klingelte.

    Sie hatte wirklich keine Lust mehr(Komma) sich mit den Rechnungen zu beschäftigen.

    „Nein, danke“, verneinte der Hauptkommissar das Angebot, wobei er mit dem Kopf schüttelte. Er blickte sich in Abbys Büro um, wobei die junge Detektivin froh war, dass sie ihren Saustahl noch aufgeräumt hatte, bevor ihr neuer Klient ihr Büro zu sehen bekam.

    Wiederholung

    Sobald sie das kühlte Treppenhaus verlassen hatten und auf die Straße traten, wurden sie von der unnatürlichen Hitze in empfang genommen, die zweifellos für einige Hitzekoller verantwortlich war.

    Empfang


    Kapitel 2:


    Sie versuchten wahrscheinlich(Komma) ein Bild von der Leiche zu bekommen.

    doch as der Polizeibeamte vom Hauptkommissarenen angesprochen wurde, nickte er Mann knapp und gewehrte Abigail Zugang zum Tatort.

    als

    Abby folgte dem Hauptkommissar(Komma) der zielstrebig auf die Bremer Stadtmusikanten, eine in Gold gegossene Skulptur, zuging. Das Wahrzeichen der Stadt stand auf einem etwa ein Meter fünfzig hohen Sockel(Komma) an dem die blutige Leiche festgebunden worden war.

    Immer noch geschockt von er Grausamkeit, welche die Menschen an en Tag legen konnten.

    der

    Sie blickte den Mann, der aussah(Komma) als wäre er indischer Abstammung, nur verwirrt an und schüttelte seine dargebotene Hand.

    Sobald mein Vater von diesem Brief erfährt, steht der bete Sicherheitsdienst der Stadt vor meiner Haustür“

    beste

    Abigail musste sich dazu überwinden(Komma) auf den toten zuzutreten.

    Toten

    Das Gesicht kam Ohr bekannt vor, aber woher nur ...

    ihr

    Abigail ging völlig in Gedanken und Erinnerungen versunken zurück zu ihrer Detektei und versuchte(Komma) sich darüber klar zu werden, wer der Mann war und wo sie ihn schon einmal gesehen hatte.
    Sie hatte sich wieder hinter ihren Schreibtisch gesetzt und versuchte(Komma) diese entsetzlichen Bilder aus ihrem Kopf zu bekommen. Abby spielte mit dem Gedanken(Komma) ihre unterste Schreibtischschublade zu öffnen, neben die Tüte mit ihren Schuhen zu greifen und die Bourbone-Flasche aufzumachen.

    Wiederholung
    und ich bin mir ziemlich sicher, dass das zum Trinken 'Bourbon' heißt

    Also hatte sich Abby daraus einen Spaß gemacht(Komma) es so zu halten.

    Also saß sie einfach nur da und starrte vor sich hin, während sie im Kopf immer wieder die Szenen des Morgens durch ging und versuchte(Komma) sich daran zu erinnern, woher sie ihn kannte.

    durchging


    Kapitel 3

    Die versiffte Bude war fast schon winzig und voll gestellt mitüberflüssigen Sachen.

    vollgestellt mit überflüssigen

    Die Abbildungen ließen seinen Wohnraum für ihn gemütlicher erscheinen und sie vermittelte ihm das Gefühl(Komma) nicht alleine zu sein. Er liebte es(Komma) sich die Bilder von ihr anzusehen und von ihr zu träumen.

    vermittelten - es sei denn, du beziehst dich statt auf 'Abbildungen' auf 'Abby', aber ich würde Ersteres empfehlen, da du damit im Satz anfängst


    Sie war das Ideal seiner Träume. Seine Traumfrau(Komma) an der er alle anderen Frauen maß, mit denen er sich traf.

    Er konnte das zufriedene Lächeln in ihren Augen sehen, welches aufblitzte(Komma) als sie sein Opfer erkannte.

    „Sollten Sie Informationen zu diesem grauenhaften Verbrechen haben, dann bittet sie die Polizei(Komma) sich an der unten eingeblendeten Telefonnummer zu melden“, erklärte die Reporterin im Fernsehen sachlich.


    Kapitel 4

    Terry James Ryan, herein kam.

    hereinkam

    Er hatte sich natürlich schon, bevor er das Angebot ausgesprochen hatte(Komma) über die junge Detektivin schlau gemacht.

    „Was heißt, dass denn schon wieder? Kannst du dir mal angewöhnen, dich klar auszudrücken.

    Komma weg und 'das' mit einem s
    am Ende des Satzes ein Fragezeichen

    Er begann(Komma) seinen Partner über ihren Fall in Kenntnis zu setzen und überreichte ihm die dünne Akte, die er bis jetzt angelegt hatte.

    „Ja“, stöhnte Ryan, als er den Kopf hob, seine Ellbogen auf dem Tisch abstützte und sich mit den Händen durchs Gesicht rieb.

    Ellenbogen

    „Weißt du schon genaueres aus der Autopsie?“

    Genaueres

    Alles andere wollte er mir erst mitteilen(Komma) nach dem er die Autopsie vorgenommen hat“

    nachdem

    „Gut, dann lass uns doch bei ihm vorbei fahren und schauen, was uns der Doc so alles erzählen kann“, schlug Ryan vor, während er seine halbleere Tasse auf seinem Schreibtisch abstellte und darauf wartete(Komma) dass ihm sein Partner aus dem Büro folgte.


    „Nie wieder!“, sagt der Verstand.
    „Jederzeit!“, sagt die Sehnsucht.
    „Unmöglich!“, sagt die Tatsache.
    „Versuch es“, flüstert der Traum.

  • Nach langer Pause habe ich mich durch @Ameko Beitrag motiviert gefühlt mal etwas weiter zu schreiben, was ich auch gleich mal in die Tat umgesetzt habe. Ich hoffe euch gefällt der neue Abschnitt der jetzt kommt und es tauchen keine Ungereimtheiten auf. Ich weiß, das es schon etwas her ist, seit dem letzten Teil bzw. seit dem beginn der Geschichte. Trotzdem würde ich mich über Rückmeldungen von euch freuen.

    LG
    Kisa


    Als die Beiden Herrn Hauptkommissare endlich die Gerichtsmedizin erreichten, nachdem sie fast eine halbe stunde im Stau gestanden hatte, war der Pathologe Patíer gerade eben mit der Autopsie fertig geworden.
    Der Gerichtsmediziner saß an einen kleinen weißen, Metalltisch und tippte eifrig auf der Tastatur seines Computers herum. Er füllte den Bericht aus, welchen die Hauptkommissare gemeinsam mit dem Bericht der Spurensicherung zu lesen bekommen würden und welchen sie in den jeweiligen Akten ablegen würden, sobald der Fall für beendet erklärt worden war.
    Fürs erste musste sich Mark Patíer aber mit den fordernden Kommissaren beschäftigen, die durch die metallene Schwingtür, in den Autopsie-Saal getreten waren.
    Hauptkommissar Harmond blickte sich suchend nach der Leiche um, während Hauptkommissar Ryan eher an dem Pathologen interessiert zu sein schien, als an den Leichnamen, die man in der Gerichtsmedizin finden konnte.
    „Wie sieht es denn aus?“, wandte sich Ryan daher freundlich fragend an den Gerichtsmediziner, denn mittlerweile hatte er gelernt, dass der Pathologe ihm wesentlich lieber Auskunft gab, wenn er höflich war und nicht so wie sein Partner fordernd und herrisch. Darauf konnte Patíer auch gelegentlich gereizt reagieren und das ganze Verfahren in die Länge ziehen, was Ryan um jeden Preis verhindern wollte. Schließlich hatte er neben seinem Job auch noch andere Verpflichtungen, die sich darin widerspiegelten, dass er seiner Schwester seine Wohnung überlassen hatte, die mittlerweile wahrscheinlich in Baby-Windeln untergehen wird.
    „Ah, Hauptkommissar Ryan. Wie schön sie zu sehen. Wie geht es denn ihrer werten Schwester?“, wollte der Arzt wissen, bevor er auf seine Befunde einging. Das tat er in der letzten Zeit immer öfter. Da sein Assistent gekündigt hatte und der Gerichtsmediziner mal abgesehen von den Leichen, niemanden zum reden hatte, dennoch schaffte er es wesentlich fröhlicher zu sein, als Harmond, der ständig von Leuten um geben war und trotzdem mürrisch wie ein alter Esel war.
    „Ganz gut. Sie hat letzte Nacht ihre Tochter bekommen und ruht sich hoffentlich noch im Krankenhaus aus“, gab Ryan zurück und trat neben den Arzt. „Haben Sie schon irgendwelche Befunde hinsichtlich des Opfers von heute Morgen?“
    „Ja, die Todesursache ist allem Anschein nach nicht die Stichwunde im Bauchraum“, gab der Arzt geschäftsmäßig zurück, stand auf und ging hinüber zu der Wand, an der die Kühlräume sich befanden und zog eine der Barren heraus, auf der sich die besagte Leiche befand.
    Harmond trat neugierig näher heran und musterte den Leichnam eingehend, während er den Ausführungen des Gerichtsmediziners mit den Augen folgte.
    Ryan stand währenddessen weiterhin beim Schreibtisch des Pathologen und hatte dem Opfer den Rücken zugekehrt. Alleine von dem Geruch, der von dem Leichnam ausging, musste sich Ryan das würgen verkneifen.
    Er mochte seinen Job wirklich gerne. Vor allem, dass er die bösen hinter Gitter brachte, aber die Gräueltaten mit anzusehen. Das ganze Blut und wie in diesem Fall, der aufgeschlitzte Körper, ließen seine Magensäfte brodeln. Da überließ er die genauere Betrachtung doch lieber seinem hart gesottenen Kollegen.
    „Hast du noch irgendwelche Spuren an der Leiche gefunden? Kratzer? Schmutz unter den Fingernägeln? Irgendetwas, was uns einen Hinweis auf den Täter liefern könnte?“, wandte sich Harmond im barschen Tonfall an den indisch-stämmigen Gerichtsmediziner.
    „Nein, leider nicht. Ich kann nur so viel sagen, dass im Labor noch einige Spuren ausgewertet werden müssen. Es erschien mir nämlich sehr merkwürdig, dass sich das Opfer allem Anschein nach nicht gegen den Angriff verteidigt hat. Deshalb habe ich ihm noch etwas Blut abgenommen und verschiedene Tests gemacht, um meinen Verdacht zu bestätigen. Allerdings dauert es noch einige Stunden, bis ich die Ergebnisse habe. Ich vermute mal, dass das Opfer betäubt worden war und der Täter erst dann Gebrauch von seinem Messer gemacht hat“, wandte sich der Pathologe erklärend an die beiden Hauptkommissare.
    „Irgendetwas zu der Tatwaffe?“, fragte Ryan und hielt sich mittlerweile ein Taschentuch über die Nase und den Mund, damit der Gestank der Leiche, sich nicht unmittelbar auf seine Zunge lenkte und ihm in die Nase stieg.
    „Wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich nach so etwas wie einem mittelalterlichen Dolch suchen. Denn die Klinge war sehr spitz. Sie war länger als ein normales, handelsübliches Messer, aber dann auch wieder nicht so lang wie ein Schwert beispielsweise.“
    „Also keine-null-acht-fünfzehn-Tatwaffe“, bemerkte Ryan und kritzelte sich eine kleine Notiz auf seinen Schreibblock, den er immer dabei hatte, um sich solche Details besser merken zu können, damit er im späteren Verlauf der Untersuchung noch einmal darauf zurückgreifen konnte, sollten sie irgendwo in einer Sackgasse stecken.
    „Sie haben es erfasst, Herr Hauptkommissar“, stimmte Patíer zu. „Weitere Informationen liegen mir leider noch nicht vor. Da müssen Sie dann schon warten bis die Tests abgeschlossen sind und ich ihnen die weiteren Ergebnisse mitteilen kann.“
    „Gut“, brummte Harmond und klang dabei nicht sonderlich erfreut. Er hätte lieber noch mehr Details gehabt, damit sie mehr Stellen hatten, an denen sie ihre Untersuchung fortsetzten konnten, aber manchmal musste man sich eben auch über die kleinen Fortschritte freuen. „Wir erwarten dann ihren Bericht.“
    Harmond verabschiedete sich nicht von dem Pathologen, sondern drehte sich einfach um und verließ den Autopsie-Saal, während Ryan sich freundlich verabschiedete und seinem Kollegen dann nach draußen folgte.
    „Du weißt schon, dass du höflicher mit anderen Leuten umgehen könntest, oder?“
    „Klar, weiß ich das“, gab Donald Harmond schulterzuckend zurück. „Aber ich muss es nicht. Ich bekomme meine Ergebnisse auch ohne, dass ich mich höflich verhalte, also warum soll ich mir die Mühe machen?“
    Ryan sah seinen älteren Partner an, schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen, als dieser an ihm vorbei aus dem Gebäude und zurück zu ihrem Dienstwagen ging. Der Mann würde sich einfach nicht mehr ändern. Seine Manieren waren eine Katastrophe und sie hatten Harmond schon seine Ehe gekostet, aber das sah der Hauptkommissar bis heute nicht ein.
    Harmond hatte sich mittlerweile schon hinter das Steuer, des dunkelblauen Dienstwagens geklemmt, sodass Ryan mit dem Beifahrersitz vorlieb nehmen musste.
    Sie wollten gerade losfahren, als das Handy von Donald laut klingelte und den Kommissar am wegfahren hinderte. „Ja?“. meldete er sich knapp am Telefon.
    „Herr Hauptkommissar, hier ist die Dienststelle. Wir haben einen anonymen Anrufer in der Hotline ihres Mordfalls, der dringend mit Ihnen sprechen möchte. Er gibt niemandem Auskunft über seine hinweise“, teilte Harmond die Stimme der Empfangsdame, Emily, mit.
    „Stellen sie ihn zu mir durch, Emily.“
    Mit einem leisen Klicken wurde der Hotline-Anrufer an Hauptkommissar Harmond weiter geleitet.
    „Mit wem spreche ich denn?“, fragte Harmond die tief atmende Person am anderen Ende der Leitung.
    „Das ist vollkommen egal, wer ich bin. Entscheidend ist nur, dass sie Abigail Sterling an den Untersuchungen teilhaben lassen. Sie wird die Einzige sein mit der ich in der Zukunft sprechen werde.“
    Harmond sog tief die Luft ein und machte große Augen, als er die tiefe Stimme des Mörders hörte der seine eigene Hotline anrief um die junge Detektivin in die Ermittlungen hineinzuziehen. Harmond sah seinen Partner auf dem Beifahrersitz mit großen Augen an. So etwas hatte er noch nicht oft in seiner Karriere erlebt und wenn es geschah, war er immer wieder aufs neue überrascht.
    Noch bevor Harmond eine Antwort formulieren konnte, hatte der Anrufer wieder aufgelegt. Mit hektischen Fingern tippte er die Nummer der Dienststelle ein.
    „Was ist denn los?“, fragte Ryan neugierig neben ihm.
    Harmond ignorierte seinen jüngeren Kollegen und wartete ungeduldig darauf, dass Emily an ihr Telefon ging. „Polizeipräsidium Bremen Dienststelle 1. Sie sprechen mit Emily. Wie kann ich ihnen weiterhelfen?“, leierte die Empfangsdame ihre übliche Begrüßung an jeden Anrufer herunter.
    „Emily, hie rist Harmond. Lass sofort den letzten Anrufer auf meinem Handy verfolgen!”
    „Warum?“, fragte die weibliche Stimme durchs Telefon. Man konnte ihr, ihre Verwirrung anhören.
    „Weil mich gerade der Mörder angerufen hat!“, spie Harmond durch das Telefon.