Schreibwettbewerb Juni/Juli 2015 - Voting & Siegerehrung

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 9.978 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2015 um 11:16) ist von Polarfuchs.

  • Welche Geschichte hat euch am Besten gefallen? 12

    1. Zerbrochene Seele (2) 17%
    2. Blütensturm (0) 0%
    3. Ich erinnere mich... (3) 25%
    4. Noch eine letzte Schlacht (1) 8%
    5. Königsstolz (1) 8%
    6. Die letzte Schlacht (0) 0%
    7. Nachtwind (5) 42%

    Hallo liebe Fantasyfans und Willkommen zur Abstimmung im Schreibwettbewerb Juni/Juli 2015!

    Auch diesmal ist bei mir wieder reichlich Lesestoff eingetrudelt und ich hoffe, dass ihr bei diesen ansteigenden Temperaturen noch so viel Energie aufbringen könnt, um ein paar Geschichten zu lesen. Sucht euch dafür am Besten ein schattiges Plätzchen im Garten/Park und deckt euch mit genügend Getränken ein. ;) In diesem Sinne viel Spass und Freude mit den Kurzgeschichten und hinterlasst wie immer euer Feedback!

    Und somit geht der Schreibwettbewerb Juni/Juli 2015 ins entscheidende Uservoting.

    Folgendes Thema wurde von unserem letzten Gewinner Deku vorgegeben:

    Die letzte Schlacht

    Die Geschichten werden gemessen am Datum ihres Einreichens willkürlich gepostet. So steht ihr im Bezug auf deren Autoren völlig im Dunkeln. ;)

    ACHTUNG: Beim Voten ist man nicht anonym. Somit wird Schummeln ausgeschlossen. Zudem dürfen einmal abgegebene Stimmen nicht mehr verändert werden. Bedenkt das bitte bei eurer Stimmenabgabe!

    Das Voting dauert bis 31. Juli 2015 um 23:59:59 Uhr.

    Viel Spass beim Lesen und Voten! :)

    Euer Fantasy-Geschichten Forum

  • Zerbrochene Seele
    von Kyelia

    Dave drückte mit zittrigen Fingern die Türklingel. Unruhig sah er sich dabei um. Niemand war zu sehen. Nur sein Wagen, der vor Jahren einmal neu aussah, verzierte das Wohnviertel mit seiner rostigen Erscheinung. Es war schon spät am Abend und die Laternen breiteten in der Schwärze der Nacht ihr gelbliches Licht aus. Sie ließen die Straße einsam wirken.
    Der Mann mittleren Alters senkte seinen Kopf etwas und blickte auf das Buch, welches er in seinen Händen hielt. Der braune Einband bestand aus Leder und war kein Jahr jünger als er selbst. Der Titel des Buches war in goldenen Buchstaben geschrieben und ein schwarzes Band umschlang den dicken Wälzer mehrmals. Sanft strich Dave darüber. Jedes einzelne der Wörter in diesem Buch spiegelte sein Leben wider – sein starrsinniges und einsames Leben.
    Jeder Mensch besaß ein solches Buch. Ein Buch in dem sein Tun aufgezeichnet wurde. Niemand wusste woher sie kamen, oder wer sie schrieb, aber sicher war, dass es sie gab und jeder Mensch eines hatte. Doch nur wenigen war es vergönnt, einen Einblick auf die geschriebenen Zeilen zu erhalten.
    Dave jedoch hatte sein Buch vor einigen Wochen gefunden. Unschuldig hatte es vor seiner Haustür gelegen, nur wenige Tage nach der schlimmen Nachricht. Einer Nachricht, die sein Leben verändern, nein, beenden sollte. Noch immer hallten ihm die Worte seines Arztes in den Ohren. Dave hatte geglaubt, seine Kopfschmerzen, der Schwindel und die Ohnmachtsanfälle kämen von seiner Arbeit. Er war sich sicher, dass der Stress die Ursache war, aber er sollte nicht Recht behalten. Nach gefühlten hundert Untersuchungen – er hatte irgendwann aufgegeben, sie zu zählen - war herausgekommen, dass sich in seiner Lunge ein Tumor breit gemacht hatte. Das bösartige Geschwür hatte bereits gestreut und die erkrankten Zellen waren über das Blut in sein Gehirn gelangt, wo sie nun in rascher Geschwindigkeit wuchsen. Keine, der daraufhin veranlassten Therapien wollte eine Wirkung zeigen. Auch die teuersten Spezialisten konnten ihm nicht mehr helfen. Sein Leben sollte enden, schon in wenigen Monaten. Tiefe Depressionen und Vorwürfe schlichen sich unter die Symptome. Unaufhaltsam schlugen sie Wellen und drohten Dave zu verschlingen. Er sollte sterben? Warum er? Die ganze Zeit fiel ihm kein Grund ein, so etwas verdient zu haben. Erst, als er das Buch vor der Tür fand und er durch einige Zeilen las, wurde ihm klar, was er falsch gemacht hatte. Immer stand die Arbeit an oberster Stelle. Das einzige, das für ihn zählte war seine Firma. Über all die Jahre schien es nichts zu geben, was für ihn wichtiger war.
    Doch ein kleiner Abschnitt in seinem Leben vermochte seine Stimmung zu erhellen. Da waren diese drei Jahre. Drei Jahre, in denen etwas über seiner Arbeit stand. Seine geliebte Mary. Eine aufgeweckte Verkäuferin, die ihm damals den Kopf verdrehte, ihm zeigte, dass es noch etwas anderes gab, als seine Firma.
    Doch es war auch diese Zeit, in der er seinen größten Fehler machte.
    Mary wurde schwanger und schon bald erblickte ihr erstes Kind das Licht der Welt. Ja, sie waren glücklich, aber Dave war noch nicht dazu bereit gewesen. Eigensinnig hatte er sich zurück in seine Arbeit gestürzt, vertiefte sich in sie noch mehr als zuvor. Bis ihn Mary vor die Wahl stellte – seine Arbeit oder die Familie.
    Damals nahm ihn die Karriere ein und er war sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Bald schon gehörte ihm eines der größten Technikunternehmen.
    Doch jetzt. Jetzt war sein ganzer Erfolg hinfällig. All sein Vermögen brachte ihm nun nichts mehr. Er hatte die teuersten Spezialisten bezahlt, aber dennoch konnte ihm keiner helfen. Sein Leben war vorbei, ohne dass er jemals gelebt hatte.
    Dave wusste, wer auch immer ihm das Buch vor die Tür gelegt hatte, wollte, dass er genau über dies nachdachte – über seine falsche Entscheidung.
    Und nach einigem Hin und Her hatte er seinen Entschluss gefasst: Die Firma hatte er in vertrauensvolle Hände verkauft und den Erlös daraus einer Stiftung zur Krebsforschung gespendet. Zwar würde es ihm nichts mehr bringen, doch vielleicht verhalf er damit anderen Menschen zu einem normalen Leben.
    Das Klicken der Tür riss Dave aus seinen Gedanken, ließ ihn seinen Blick vom Buch lösen.
    Die braunen Augen einer kleinen und schlanken Frau strahlten ihm entgegen. Doch das zuerst freundliche Gesicht verzog sich schnell zu einem gequälten Ausdruck. Mit einem Ruck wurde die Tür aufgestemmt und knallte laut gegen das dahinterliegende Regal.
    „Was willst du hier?“, schlug es Dave feindselig entgegen.
    Überrumpelt stammelte der Mittevierziger darauf los.
    „Mary, was ich getan habe, tut mir leid. All die Jahre war mir meine Arbeit wichtiger, wichtiger als du, Mary, du und Jamie.“ Er überließ seinem Gefühl, die richtigen Worte zu finden, die seinen Mund verlassen sollten. Auf seinen Kopf konnte und wollte er sich nicht mehr verlassen.
    „Es benötigte sechs Jahre, das zu erkennen? Warum jetzt?“ Die zierliche Frau verschränkte ihre Arme vor der Brust und ein misstrauischer Blick verließ ihre rehbraunen Augen.
    „Ich dachte immer, Geld allein würde mich glücklich machen. Ich dachte, mit Geld könnte ich alles kaufen. Erst jetzt habe ich bemerkt, dass ich mir meine Gesundheit und mein Glück nicht erkaufen kann.“
    Mary nahm eine lockerere Haltung ein, indem sie ihr Knie etwas einknickte. Der wütende Ausdruck in ihren Augen schwächte etwas ab.
    „Dann ist es wahr, was in den Nachrichten berichtet wurde?“
    Erst sah es so aus, als wolle Mary noch etwas sagen, doch sie schloss den Mund und ließ dafür einen Blick über Dave wandern. Sein Gesicht war abgemagert, die Haut bleich und die grauen Augen müde von den Behandlungen. Dave konnte die Sorge in ihrem Blick sehen, weshalb er betreten seinen Kopf in den Vorgarten wandte. Ein einfaches Nicken bildete seine Antwort.
    „Ihr wohnt schön. Jamie muss es hier gefallen.“ Er wollte nicht weiter über seine Krankheit reden. Mary sollte sich keine Sorgen um ihn machen müssen. Er war nicht deshalb hier. Nein, er wollte nur ein letztes Mal das Gesicht seiner größten und einzigen Liebe sehen.
    „Ihm gefällt es hier, ja, aber es hätte ihm sicher mehr gefallen, mit einem Vater aufzuwachsen. Weißt du, wie es mich schmerzt, wenn er mich fragt, wo du steckst? Wenn ich ihm verschweigen muss, dass sein Vater nichts von ihm wissen will?“
    Schuldbewusst wandte sich Dave wieder an Mary. Die Frau mit den streichholzglatten Haaren blickte ihm anklagend tief in die Augen. Als versuchte sie ihm direkt in die Seele zu sehen. Dave hatte mit einem solchen Vorwurf gerechnet und er konnte ihn auch verstehen. Es war alles seine Schuld - alles.
    „Du weißt, dass es nicht so war. Ich habe dich und Jamie geliebt.“ Die Worte verließen ihn, ohne, dass er etwas dagegen tun konnte.
    „Nur hast du deine Arbeit mehr geliebt.“ Marys Stimme klang kalt und Dave spürte, wie ihm das Herz gefror. Mary musste sich vor Jahren ebenso gefühlt haben. Damals, als er sie für seine Arbeit verließ.
    Er senkte seinen Kopf, um seine feuchten Augen zu verbergen. Mit verschwommenem Blick betrachtete er das Buch mit dem schwarzen Band eine Weile, bis es seine zitternden Hände an Mary reichten.
    „Was ist das?“ Sie nahm ihm den dicken Wälzer aus der Hand, drehte ihn und hielt erschrocken inne, als sie den Titel erkannte. Dave Halton stand dort.
    „Das … das“, stammelte sie nur. Auch ihre Finger zitterten.
    Dave nickte. „Bitte nimm es und behalte die schönen Erinnerungen an mich. Du hast Recht, ich habe meine Arbeit immer mehr geliebt als euch. Jetzt weiß ich, dass es ein Fehler war. Seit ich von meiner Krankheit erfahren habe, konnte ich nur noch an euch denken, an dich und Jamie. Ich habe mir gewünscht, ich hätte meine Zeit nicht verschwendet, sondern sie mit euch verbraucht.“ Dave verstummte und warf einen letzten Blick auf das Buch. „Ich habe dich und Jamie in meinem Testament berücksichtigt. Ihr werdet alles bekommen.“
    Er senkte den Blick und wandte sich zum Gehen. Nur bleiern bewegten sich seine Glieder die wenigen Stufen hinunter.
    „Warte, geh nicht.“ Unsicher blieb Dave stehen und wagte sich umzudrehen. Mary war einen Schritt an ihn heran getreten. Aus ihren wundervollen, braunen Augen sah sie ihn an. Von dem einstigen Groll war nichts übrig geblieben. Ein zaghaftes aber auch trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihre zarte Hand griff nach der seinen und umschloss sie mit festem Griff, als wollte sie ihn nicht mehr loslassen. Sie war bereit ihm zu verzeihen. Und Dave wusste, es lag nicht am Geld, das er ihr versprochen hatte. Sie teilte ebenfalls wundervolle Erinnerungen mit ihm, die sie, obwohl er ihr so viel Schmerz zugefügt hatte, nicht bereute.
    Das Buch fest umklammert, legte Mary eine Hand in seinen Nacken und schloss die Augen.
    Ihre roten Lippen näherten sich den seinen. Er roch ihren süßen Duft - Gott wie er ihn vermisst hatte. Sanft berührten sich ihre Lippen. Nicht mehr als ein Hauch, aber dennoch überkam Dave ein Bad der Gefühle. Er wusste, was er all die Jahre vermisst hatte und er dankte dem, der ihm die Augen geöffnet hatte.
    Langsam verblasste sein Körper, schwächte ab und wurde von Sekunde zu Sekunde durchsichtiger. Und als Mary den Kuss löste, erhaschte sie nur noch einen letzten Blick in seine von Reue und Schmerz erfüllten Augen, dann war er einfach verschwunden.
    Nur noch sein rostiges Auto zeugte davon, dass er tatsächlich bei ihr gewesen war.
    Lautlos rollten Tränen ihre Wangen hinab. Nun war er weg – für immer. Und er würde nicht zurück kommen. Ihre Finger bebten, als sie das Buch in ihren Händen aufschlug. Ein weißer Brief purzelte heraus. Langsam ging sie in die Knie, hob ihn auf - drehte und wendete ihn. Es war weder Adressat noch Absender zu finden. Mit zittrigen Fingern öffnete sie den Umschlag: Hier steht das Ende von Dave Haltons Geschichte.
    Sein Leben hatte er verloren, doch die letzte Schlacht seines Lebens hatte er gewonnen. Die Schlacht gegen die Einsamkeit seiner Seele.

    Panisch rannten die Ärzte in das nüchterne Krankenzimmer. Alle Geräte schlugen Alarm und alle Apparate schrillten warnend. Ein lautes Piepen begleitete den Strich, der über den Monitor neben dem Bett fegte. Eine rote Null blinkte in der unteren Ecke. Schnell und fachmännisch versuchten die Ärzte noch, den Mann zurück zu den Lebenden zu holen, doch es war bereits zu spät. Seine Seele hatte den geschwächten Körper schon vor Stunden verlassen.

  • Blütensturm
    von Kisa

    Es war ein Wolken verhangener Tag Mitte April. Man hatte das Gefühl, wenn man in den Himmel schaute, dass jede Sekunde der erste Regentropfen herunter fallen könnte, der sich zu einem wahren Gewittersturm entfalten könnte.
    Eine steife Brise fegte über die leuchtend, grüne Wiese, die übersäht war mit Blumen, hinweg. Diese strahlten in vielen bunten Farben, die in unterschiedlichen Schattierungen immer wieder auftauchten. Die Blumen bewegten sich schwankend hin und her. Sie wurden durch den Windhauch bewegt und verloren vereinzelte Blütenblätter, die von der Brise erfasst und in den düsteren Himmel hinaufgetragen wurden. Dort wirbelten sie in Kreisen herum und wurden von einer Stelle zur anderen getragen, ohne dass die farbenfrohen Blütenblätter etwas dagegen tun konnten.
    Sie wollten ihr Zuhause, ihre Mutterpflanze nicht verlassen und dennoch ließ ihnen der wirbelnde Wind keine Wahl. Er fegte sie einfach hinweg, sodass sie nie wieder zurück finden würden.
    Die Blätter schwebten über der frischen, grünen Wiese dahin und hatten einen unwahrscheinlich guten Ausblick, dennoch wurden sie von Heimweh geplagt. Sie vermissten nicht nur ihre Mutterpflanze, sondern auch deren zauberhafte Knospenkinder, die immer schöner wurden, und in den satten Farben zum Leben erwachten. Wegen des Heimwehs weinten die Blütenblätter und verloren dabei ihre Blütenpollen, die langsam auf die Grashalme herunter sanken.
    Sie klagten, dass sie ihre Brüder und Schwester nie wieder sehen würden. Dennoch freuten sie sich auf das Abenteuer, das nun auf sie wartete. Angst verspürten sie trotzdem vor dem Unbekannten, was nun auf sie lauerte. Aber eine Sache war über die Jahre hinweg, die sie nun schon am Leben war, immer wieder gleich: das unberechenbare Wetter. Es fühlte sich Tag für Tag immer wieder an wie ein Kampf, den die Blumen, Blätter, Knospen, Gräser und Sträucher gegen diese Naturgewalt austragen mussten, wobei sie täglich ihr Leben aufs Spiel setzten und überleben mussten.
    Durch den Windstrom davongetragen, segeln die Blütenblätter durch den immer düster werdenden Himmel, der nun von Donnergrollen und Blitzschlägen durchzuckt wurde. Dieses Gewitter machte das Überleben der Blüten noch schwieriger, aber auch aufregender.
    Die Angst der Blütenblätter war förmlich zu spüren, durch das wilde herumflattern und drehen, wichen sie nicht nur den Blitzschlägen am Himmel aus, sondern schafften es auch ihre nervöse Energie und panische Angst vor dem Tod loszuwerden.
    Das ging Stunde um Stunde so weiter, bis das Gewitter abzog und sich der Regen heftig auf den Erdboden ergoss. Er durchtränkte die Wiese und bewässerte gleichzeitig all jene Pflanzen, die von dem Unwetter nicht davon getragen wurden. Er spendete neue Kraft und neues Leben. Der Regen war eine Grundvorrausetzung um neue Pflanzen wachsen zu lassen. So schaffte er es auch, die genommenen Blütenblätter in einer Variation zurückzugeben, wovon die ganze Wiese profitierte. Die Natur hatte ihre Missetat wieder ungeschehen gemacht, indem sie neues Leben gespendet hatte.
    Nachdem der Sturm davon gezogen war, schwebten die losen Blütenblätter langsam wieder zurück zur Erde und blieben in dem nassen, aber leuchtenden Grün liegen. Sie waren nun in einer neuen Umgebung, weit weg von ihrer Familie, dennoch hatten sie ihr Zuhause, die Wiese, nicht ganz verlassen.
    Das Wetter änderte sich schlagartig und die Sonne kroch hinter den dichten Wolken hervor. Sie tauchte die Wiese in ein vollkommen neues Licht und spendete den Pflanzen Wärme, die sie während des Gewitters hatten einbüßen müssen. Nach dem Kampf mit dem Regen, dem Wind, dem Donnergrollen und Blitzschlägen, war die Sanftheit der Sonne beruhigend. Sie machte alles wieder gut, was das schlechte Wetter an Schaden angerichtete hatte.
    Dennoch war der glühende Planet wesentlich gefährlicher für die verloren gegangenen Blütenblätter, die nun alleine und verlassen zwischen den Grashalmen lagen. Sie wurden von den Sonnenstrahlen getrocknet, ebenso wie jede andere Faser, dieser Wiese. Aber das Sonnenlicht fügte auch Schaden zu.
    „Ich will noch nicht sterben! Es gibt noch so viel was ich sehen und entdecken möchte“, flehte das Rosenblütenblatt, die gnadenlose Sonne an, die nie ein Erbarmen zeigte.
    „Jeder muss sterben, wenn seine Zeit gekommen ist. Deine Ausflüchte helfen dir nicht, Rosenkind“, wisperte die Stimme des leichten Windes, der sich wieder über der Wiese erhoben hatten und das Blütenblatt leicht bewegte, aber nicht davon trug.
    „Und nun ist deine Zeit gekommen!“, verkündete die hallende Stimme der Sonne.
    Nach Tagen, Wochen, Monaten war von den verlorenen Blütenblättern nichts mehr übrig, als lose Fasern. Sie wurden von der trockenen Sommerhitze zersetzt und starben einen qualvollen und langsamen Tod.

  • Ich erinnere mich...
    von Dr. Strangelove

    Ich erinnere mich noch an den Tag, als all dies begann.
    Den Tag, an dem dieser schreckliche Krieg seinen Anfang nahm.
    An eine Zeit, lange bevor Zardas mit seinen teuflischen Ausgeburten aus der Leere herabstieg.
    Ganz zurück bis zu der Stunde, in der dieser furchtbare Sturm den Himmel über dem Nordrandgebirge entzwei riss und den Vortex gebar.
    Zurück an die Zeit, in der das Böse seine Wurzeln in unser schönes Land trieb.
    Die Zwerge des Nordens befiel es damals als erstes. Diese mysteriöse Krankheit. Die Plage. Rätselhaft und Unheilvoll. Sie ist nicht zu entdecken. Es gibt keine Symptome. Keinen Weg zur Heilung – außer dem Tod. Langsam und schleichend befällt sie den Geist. Kriecht in die Gedanken, verwirrt und verdüstert sie. Flüstert und schmeichelt, lockt und verführt und treibt ihre Besitzer schließlich in den Wahnsinn. Sie korrumpiert ihren Geist und weiht sie der Leere, sodass sie sich gegen Familie und Freunde wenden und mit Feuer und Stahl ihre eigene Heimat verwüsten.
    So gerieten die Zwerge in einen furchtbaren Bürgerkrieg.
    Ihre Stollen und Bergwerke hallten wieder von klirrendem Stahl und dröhnendem Kampfgebrüll.
    Die Minenstädte brannten, die gewaltigen Schmieden lagen brach und selbst hoch oben, in den Gipfelfestungen, tobte der Kampf.
    Ein Kampf, den die Zwerge des Nordens verloren. Gegen ihre eigenen Brüder und Schwestern.
    Zu viele von ihnen erlagen die Plage, zu plötzlich traf sie der Verrat.
    Wenige genug überlebten die Kämpfe und flohen nach Süden, doch die Plage sollte ihnen folgen. Die Verräter überlebten. Sie färbten ihre einst strahlenden Rüstungen schwarz und formten ihre Helme zu scheußlichen Fratzen, dann nisteten sie sich dort ein, wo das Blut ihrer Verwandten und Freunde noch nicht getrocknet war. Die Dwergi waren geboren … und sie trugen den Krieg nach Gwynhir hinein!
    Die stolzen Minotauren des Ewigen Waldes vereinigten ihre Stämme, rüsteten sich gegen die einst friedlichen Nachbarn, entschlossen ihnen die Stirn zu bieten. Vielleicht hätten sie ihnen stand gehalten, doch sie rechneten nicht mit dem schleichenden Einfluss der Leere. Mit der korrumpierenden Macht ihrer Plage.
    Der Geist eines Minotauren ist stark. Sein Stolz unbezwingbar. Wenige verfielen dem heimlichen Übel in ihren Köpfen, doch es waren noch immer genug und jeder Verräter schwächte Moral und Vertrauen der Verbliebenen. Die Dwergi ließen sich Zeit mit ihrem Angriff. Ließen Skepsis und Misstrauen ihre Arbeit tun, bis sich die Stämme zerstritten und die gemeinsame Front wankte.
    Dann schlugen sie zu, durchbrachen die Linien, plünderten die großen Tempelstädte tief im Dschungel und jagten die Minotauren, Stamm für Stamm, bis sie fast ausgerottet waren.
    Heute ist ein Minotaurus ein fast ebenso seltener Anblick wie ein Elf und doch ist die Welt sich noch nicht bewusst, welch stolze Kreaturen sie damit verloren hat.
    In den schützenden Schatten des Ewigen Waldes verharrten die Dwergi und warteten. Warteten auf die Ankunft Zardas, ihres verderbten Fürsten, während die Plage weiter nach Süden sickerte.
    Die Menschen, seit Generationen uneins und in sich zerstritten, achteten nicht auf die neue Macht, die sich im Norden erhob. Sie ignorierten die Berichte von überlebenden Zwergen und Minotauren und schlugen alle Warnungen in den Wind – so verstrichen die Jahre.
    Jahre, in denen unser Feind erstarkte, wir die Gefahr verleugneten und die Plage, heimtückisch wie ein Dieb in der Nacht, still und im Dunkel, weiter ihre Arbeit tat.
    Der Friede, der das Kaiserreich und das Königreich der schwarzen Eiche seit Ende des dritten Zeitalters vereinte, brach schließlich, als immer mehr und mehr Menschen - von der Plage verwirrt - ihre Gedanken verdorben und mit einem Mal hungrig nach Macht und Blut, ihre Treue vergaßen und mit Betrug und Verrat Jahrzehnte alte Verträge mit Füßen traten.
    Karawanen wurden überfallen, ganze Dörfer abgeschlachtet. Plünderungen wurden unternommen und an den Höfen herrschte Intrige und Korruption.
    Kaiser Valoran wurde ermordet ... und mit ihm starb der große Stützpfeiler des Friedens. Kleingeistige, von der Plage bereits verdorbene Männer, kamen an die Macht und trieben den Krieg weiter voran. Die beiden Reiche, die ein ganzes Zeitalter lang in Frieden und Harmonie nebeneinander existiert hatten, fielen übereinander her wie tollwütige Hunde und die Welt der Menschen stürzte ins Chaos. Das war der Moment, in dem Zardier aus dem Vortex herabstiegen. Grauenhafte, entstellte Dämonen, uralt und mächtig, angeführt von ihrem schrecklichen Fürsten, eine Armee aus verderbten Dwergi und Minotauren im Rücken.
    Die von der Plage befallenen Menschen strömten ihnen in Scharen zu und die Krokolisken aus dem Osten schlossen sich ihnen an, denn unbemerkt von allen, waren auch sie in der dumpfen Einsamkeit ihrer Sümpfe der Leere verfallen und gemeinsam marschierte diese gewaltige Streitmacht gegen die Reiche der Menschen.
    Verräter öffneten ihnen des Nachts die Tore, löschten Signalfeuer und fingen Depeschen ab. Ganze Garnisonen wurden in der Dunkelheit von ihren eigenen Landsleuten massakriert. Städte verbrannten in den Feuern der Abtrünnigen.
    Sowohl das Kaiserreich als auch die Anhänger der schwarzen Eiche waren unfähig, ihre Konflikte beiseite zu legen. Immer neuen Zwischenfälle schürten den Hass zwischen den Völkern und so führten sie einen Krieg ein zwei Fronten, den sie nicht gewinnen konnten. Sie wurden überrannt. Zardas Armeen schnitten tief in Gwyhnhir hinein, die Stadt des Kaisers fiel und die Steppen des Westens verwandelten sich in ein Flammenmeer.
    Es fehlte nur ein winziges Zünglein und die freien Völker unserer Heimat wären allesamt gefallen, unter die trostlose Herrschaft der Leere. Zardas Horden regierten vom Fluss Nashir bis zur weiten Steppe Gwendolions. Vom Nordrandgebirge bis zu den Ausläufern der Roten Berge.
    Selbst über den Nebelsümpfen und dem Finsterwald, wehte die drohende Flagge des Feindes.
    Doch dann, in Zeiten größter Not, traten endlich die alten Völker hervor. Die letzten Elfen der Sichelbucht, stiegen von ihren weißen Elfenbeintürmen herab und ihnen folgten die Magier der Aviore. Uralte und letzte Vertreter ihrer einst stolzen und großartigen Art. Auch sie waren einstmals fast verschwunden, ausgelöscht durch der Menschheit unbarmherziges Eindringen.
    Zwei Rassen, die den Menschen nichts schuldeten, im Gegenteil, die ihnen Tod und Vernichtung aus ganzem Herzen hätten wünschen dürfen ... kehrten aus ihrer stillen Isolation zurück, um uns zu retten. Sie gründeten das Graue Konzil, das letzte Bündnis aller Völker, gegen den düsteren Feind aus dem Norden – und Angehörige aller Rassen, jeder Mann und jede Frau, deren Geist noch frei und ungebrochen war, strömten ihnen zu.
    Jeder der mit tränenverschleierten Augen zugesehen hatte, wie Freunde und Verwandte von dem schrecklichen Einfluss der Plage verändert worden waren.
    Jeder der gesehen hatte, wie seine Heimat brannte und werte Menschen starben, durch die Hand ihrer eigenen Landsleute.
    Jeder der voller Zorn und hilfloser Wut Tag für Tag nach Norden starrte, wo das ferne Grollen des sich beständig drehenden Vortex und sein widernatürliches Leuchten den wolkenverhangenen Himmel bedeckte. Sie alle sammelten sich unter dem Banner des Grauen Konzils.
    Und so stehen wir hier, an den schäumenden Furten des Dorion. Das letzte Bollwerk des Ostens. Kläglich in der Unterzahl, den Ozean im Rücken. Niederlage … bedeutet Auslöschung. Das Ende des vierten Zeitalters, geschrieben mit dem Blut der letzten freien Völker.
    Wir stehen hier, Seite an Seite, alle Fehde und Abscheu vergessen. Menschen und Zwerge, Elfen und Minotauren, Aviore und Krokolisken. Wir alle stehen hier. Ein einziges Volk, im Angesicht seines Untergangs. Uns gegenüber, die endlosen Reihen des Feindes. Freunde sind darunter. Brüder und Schwestern. Eltern und Geliebte. Zardas und die Leere haben sie uns genommen. Genau wie sie uns unser zuhause genommen haben. Unser Land und unseren Frieden.
    Vielleicht Morgen schon, werden sie auch unser Leben genommen haben … doch das sollen sie nicht umsonst bekommen. Wir wollen den Preis dafür festlegen! Und er soll teuer sein …
    Lassen wir sie bezahlen für alles, was sie uns genommen haben. Für jeden Sohn und jede Tochter, jeden Bruder und Vater, jede Schwester und jede Mutter. Jede Frau und Verlobte, für jedes unschuldige Kind und jeden Tropfen Blut, den sie vergossen haben! Für jede Stadt, die sie geschliffen, und jedes Dorf dass sie verbrannt haben. Für jeden einzelnen Fuß Land, lassen wir sie bezahlen! Wenn sie über diesen Fluss wollen, so wird es sie teuer zu stehen kommen! Ihr Blut wird diese Wasser rot färben!
    Das schwöre ich euch, meine Brüder und Schwestern. Vergessen sei die Vergangenheit. Vergessen die Zeitalter voller Krieg und Hass! Heute, sind wir alle ein Volk! Ein Schwert und ein Schild. Ein einziges, kraftvoll schlagendes Herz und ein einziger entschlossener Schrei.
    Also rufen wir es ihnen entgegen! Schreien wir ihn hinaus, unseren letzten Widerstand!
    Heute ist der letzte aller Tage! Das letztes Aufbäumen gegen den Sturm! Die letzte Schlacht!
    Wenn die Sonne heute aufgeht, wird sich dieses Land ein letztes Mal rot färben vom Blute derer, die es verteidigen. Das Blut eines einzigen, vollkommenen Körpers! Eines Bündnisses, wie es die Welt noch nicht gesehen hat! Auf auf, meine Brüder! Auf meine Schwestern! Lassen wir sie zahlen für all unseren Schmerz und auf das wir uns alle wiedersehen, an einem besseren Ort!

    Ansprache von Prinz Tamriel, Heerführer des Grauen Konzils, kurz vor der letzten Schlacht am Ufer des Dorion

  • Noch eine letzte Schlacht
    von Tom Stark

    Wild zusammengewürfelt sah das Heer der Barbaren aus.
    Kleinere und größere Horden scharrten sich um gewaltige Lagerfeuer von einzelnen runden Fellhütten umgeben. Man konnte hier und da gewaltige Riesen aus der wilden Schar herausragen sehen, Bestienmeister hielten Meuten von ausgehungerten Worgs mühsam in Zaum und die Sklaven aus den unterjochten Völkern, in nichts als armselige Lumpen gekleidet, huschten unauffällig durchs Lager um ihre Herren zu bedienen.
    Die Barbaren selbst waren grobe Männer und Frauen hauptsächlich in Pelz und Leder gekleidet, nur selten ergänzte einer seine Rüstung durch erbeutete metallene Rüstungsteile. Sie waren allesamt wenigstens zwei Schritt groß und mindestens 120 kg pure Muskelmasse machten die vernarbten Körper zu beeindruckenden Kampfmaschinen. Die Haartracht der vorwiegend rotblonden oder rotbraunen Krieger hatte die ganze Bandbreite von wild um und am Kopf klebend bis zu, vor Ochsenfett triefenden, kunstvollen schweren Zöpfen geflochten.
    Ihre Waffen bestanden aus großen schweren Schwertern oder Äxten, die grob geschmiedet schienen und mit allerlei Kanten und Dornen zu furchtbaren Tötungswerkzeugen perfektioniert waren. Man musste kein Kriegsmeister sein um zu sehen, dass diese Horde alles niederwalzen würde, was sich ihrem wilden Ansturm in den Weg zu stellen wagte.
    Die Krieger waren damit beschäftigt aus großen Hörnern Met zu trinken, mit ihren Taten zu prahlen oder in kleineren Wettkämpfen ihre Stärke zu beweisen. Mitunter gab es zwischen verfeindeten Gruppen blutige Keilereien, welche die übrigen Horden mit Gleichmut betrachteten oder mit blutrünstiger Begeisterung sogar anfeuerten.
    Inmitten des riesigen Lagers stand ein runenverzierter Streitwagen, gezogen von zwei zotteligen Kriegsogern. Auf der Plattform des Wagens standen nur der Hüne Ragnar Conanson, der unumstrittenen Kriegshäuptling der Horde und neben ihm Sylvana, die oberste Druidin und das auserwählte Sprachrohr Croms, des gnadenlosen Gottes der Barbaren.
    »Hört meine Worte, Krieger!«, hob der gewaltige Mann an und seine Stimme donnerte befehlsgewohnt über die Köpfe seines Heers hinweg und alle hielten schweigend inne.
    »Die elenden Griechen sind eine Krankheit und wie Pestbeulen überziehen ihre Polis das Land und nun stehen sie an unserer Südgrenze. Überall verbreiten ihre Priester die Lehren von Vernunft und Gleichheit, ha! Es sind die Lehren von Schwäche und Feigheit und Crom ist sehr erzürnt darüber!« Er hielt inne um seinen Kriegern die Gelegenheit zu geben ihm wütend oder fluchend Recht zu geben.
    »Doch nun ist die Zeit gekommen diesen verweichlichten Angsthasen zu zeigen was wahre Krieger sind. Wir fegen diesen Abschaum hinweg und verwüsten ihre Länder, plündern ihre Tempel, schänden ihre Frauen und nehmen ihre Männer in unsre Sklavendienste, falls sie überhaupt dazu taugen! Heute wird die Herrschaft der Griechen und ihrer schwächlichen Göttin enden! Blutsaufender Crom, schau auf deine Krieger!«
    Mit großer Geste riss der Häuptling seine tätowierten Arme in die Luft und sein Heer schrie wie aus einem einzigen Mund:
    »Crom! Crom! Crom! Crom ...«
    Die Druidin ließ die Kämpfer eine Weile gewähren, bis sie schließlich ihre Hand leicht erhob. Sofort kehrte erwartungsvolle Stille ein. Ein eisiger Wind fuhr durchs Lager und bauschte das volle rote Haar der Druidin auf und jeder wusste, sie war nun vom Geist Croms erfüllt und es waren seine Worte, die nun durch ihren Mund gesprochen wurden:
    »Meine Krieger! Ich gab euch den Odem des Lebens und damit Kraft, Wildheit und Stärke um alles zu bezwingen, was sich euch in den Weg stellt. Kämpft hart und zeigt keine Gnade, so wie ich keine zeige und eure Namen werden bis in alle Ewigkeit in den Heldenliedern besungen werden, während ihr im Unterreich an meiner Tafel aus den Schädeln eurer Feinde den besten Met trinkt, den alle Welten zusammen zu bieten haben. Erwartet meinen Ruf zur letzten Schlacht und beantwortet ihn mit eurem Kriegsgesang!«

    Das Heer der Griechen hatte sich in einer exakt vorgegebenen Lagerordnung versammelt. Es war vielleicht um ein Viertel kleiner als das Heer der Barbaren, aber das erschien womöglich auch nur wegen ihrer strikten Ordnung so.
    Man konnte mühelos die einzelnen Verbände unterscheiden. Hier gab es eine Gruppe Zyklopen, dort die zusammengewürfelte Schar der Argonauten, die Zentaurenherde, die Bogenschützinnen der Artemis und schließlich Dädalus und seine Pioniere, welche Wägen mit zusammenbaubaren schwerem Kriegsgerät wie Tribock oder Onager mit sich führten. Jede Einheit war deutlich an ihrer Ausrüstung erkennbar, die von einheitlichen leichten Lederrüstungen bis hin zu schweren gehämmerten Brustpanzern aus Bronze reichte. Amazonen lagerten diszipliniert neben Spartanern, beides die Elitenverbände der Kriegerschar.
    Alle Griechen waren gepflegt und ihr meist dunkles Haar militärisch kurz gehalten. Viele waren beschäftigt ihre Ausrüstung zu pflegen, doch man konnte einige ausmachen, die Zeilen aus dem neusten Werk Homers rezitierten oder sich über Platons Lehren unterhielten. Vor einem Zelt verbrachte ein Mann gar seine Zeit damit, Kreise in den Sand zu zeichnen und dann peinlich genau Umfang und Durchmesser nachzumessen.
    Die Offiziere, leicht an der Befiederung ihrer Helme zu erkennen, standen in Habachtstellung vor dem Feldherrenhügel mit dem prachtvollen Feldherrenzelt aus buntem Tuch. Zwei große Fahnen zeigten die weiße Eule, das Zeichen von Pallas Athena, der Göttin der Weisheit.
    Vor dem Zelt hatte, auf ihrem weißen Schlachtross, die Generalin Hippolyta Stellung bezogen. In ihrer bronzenen Brünne und den bronzenen Bein- und Armschienen sah sie selbst wie die leibhaftige Verkörperung der Göttin im Kriegsgewand aus. Auf einem Podest mit einer Feuerschale stand der Pyroteknikles, der Hüter des heiligen Tempelfeuers und geweihtes Sprachrohr der weisen Göttin. Seine weiße Tunika, mit goldenen Fäden durchwirkt, tauchte seine Gestalt in der Sonne in eine schimmernde Aura.
    »Soldaten, Bürger, heldenhaftes Volk der Griechen!« , hob die Generalin an zu sprechen, deren Kommentare zu ihren Schlachten längst Standardlektüre an allen Universitäten der Polis im ganzen Reich waren.
    »Athena, unsre Wohltäterin, Behüterin und Lehrerin hat uns bis hierher geführt. Seit dem heimtückischen Überfall dieser Barbaren vor vielen Jahren sind wir stetig nach Norden vorgerückt, brachten Kultur und Zivilisation mit uns, schenkten den Menschen die Wohltaten der Wissenschaft, erlösten sie aus ihrer finsteren Barbarei und von ihren wilden Göttern. Nun gilt es noch eine letzte Schlacht zu schlagen, zu Ehren Athenas und zum Wohle der ganzen Menschheit! Ehre sei Athena!«
    Ihr blauschwarzes Haar flatterte im Wind wie eine Flagge als sie ihr Pferd vorne hochsteigen ließ und ihr Schwert in die Luft stieß.
    »Ehre sei Athena! Ehre sei Athena! Ehre sei Athena! ...«, antworteten ihr begeistert zuerst die Offiziere, danach das ganze Heer.
    Pyroteknikles entzündete das heilige Feuer in der Schale auf dem Altar und die Flammen loderten bis in den Himmel als Zeichen, dass Athena selbst nun durch ihren Priester sprechen würde:
    »Geliebtes Volk. Siegt in meinem Namen und erwartet als Lohn die ewige Glückseligkeit in den elysischen Feldern. Auf mein Geheiß: Noch einmal stürmt, noch einmal, liebe Freunde!«

    Crom lümmelte nachlässig in seinem Sitz, ein Knie angezogen und den linken Ellenbogen darauf gestützt, sein Kinn wiederum auf die linke Faust gestützt.
    »Shakespeare, echt jetzt, Kleine? Egal - bereit für die letzte Schlacht?« Er blickte nach rechts, wo seine jüngere Schwester saß, natürlich aufrecht und voll konzertiert.
    »Ich bin nicht deine Kleine!«, antwortete Athena gereizt. Sie hasste es, wenn er sie so nannte, und der fiese Kerl wusste das ganz genau!
    »Oh, bist du wohl!« Crom grinste breit.
    »Bin ich gar nicht! Hör sofort auf damit!«
    Crom hob als Zeichen der Friedfertigkeit beide Hände. »Na gut, Schwesterchen. Wollen wir loslegen? Die letzte, letzte Schlacht hast du ja nur durch List gewonnen!«
    Athena streckte ihm die Zunge raus. »Ich bin die Göttin der Weisheit und damit fallen Kriegslisten natürlich genau in mein Resort. Meine Griechen sind halt keine tumben Schlächter wie deine Barbaren!«
    »Pah. Verweichlichte Poesieklopfer, keine Ahnung, was du an denen findest. Lieber anständige Krieger, die für den Kampf leben und ein schönes Blutbad auch zu schätzen wissen.« Er streckte ihr ebenfalls die Zunge heraus, grinste aber dabei noch breiter.
    »Ha, und was ist mit dir? Die letzte Schlacht davor hast du ja nur durch Verrat gewonnen. Mir in den Rücken zu fallen! Das war einfach nur gemein!« Athena war ehrlich empört.
    Crom zuckte die Schultern. »Wir sind Barbaren. Was hast du geglaubt, wie lange wir uns an so einen Fetzen Papyrus halten? Bei uns gilt eben das Recht des Starken!«
    »Trotzdem war es gemein!«, blieb Athena beharrlich.
    Crom musste lachen. »Schmollst du jetzt? Echt? Wegen eines Spiels? Ich glaube du nimmst das Ganze viel zu ernst.«
    »Und du zu locker. Für mich sind meine Leute nicht einfach Kanonenfutter!«
    Crom seufzte. »Weißt du was? Irgendwie hab ich gar keinen Bock mehr auf die letzte Schlacht. Sagen wir unentschieden und gehen ins Schwimmbad?«
    Seine Schwester ließ sich nicht lange bitten und sprang auf. »Coole Idee. Ich glaube Zeus, Kali und Loki sind auch schon da.«
    »Prima. Dann hätten wir unsre Mannschaft fürs Volleyball auch wieder zusammen.«
    Er nahm im Gehen seine Schwester in den Arm, wogegen diese sich natürlich schon aus Prinzip sträubte.
    Zurück blieben zwei andächtig lauschende Heere, wartend auf ein einziges Wort ihrer Götter, um sich freudig in eine weitere letzte Schlacht zu werfen, deren Ausgang längst bedeutungslos geworden war.

  • Königsstolz
    von Tika444

    Ungebändigt! Unaufhaltsam! Unvergänglich! Die Schreie dröhnten und Männer fielen. Tod, ein reger Gast heute, strich durch die Reihen und nahm scheinbar wahllos arme Seelen an sich. Hier ein Pfeil, da ein Schwert und dort ein Feuerball, der von den Magiern auf den Bergen herunter aufs Feld geschleudert worden war. Nur er allein mochte ein Muster in diesem sinnlosen Gemetzel sehen. Von irgendwo her erklang ein Horn. Stiefel stampften auf dem von Blut und Schweiß durchweichten Boden. Neue Männer, neue Opfer, neue Seelen für den Tod. Simutril stand in der Mitte. Nun, ob es wirklich die Mitte war, konnte er nicht erkennen, aber es fühlte sich an als wäre es die Mitte. Überall um ihn herum war nur Geschrei, Kampf und Metall, soweit das Auge reicht. Das Auge reicht jedoch nicht sehr weit, wenn man von hunderten Reitern umgeben war. Er stand also in der vermeintlichen Mitte und atmete. Dies mag nicht besonders außergewöhnlich, nicht besonders heldenreich erscheinen, aber hier, zwischen all dem Morden und dem Tod, der einem über die Schulter schaut, die Sense stets erhoben, war es unbezahlbar. In seinen Händen ruhte ein Schwert, ruhte, weil es bereits so schwer von Blut war, dass man es kaum noch heben konnte. Das Gewicht der Rüstung, die im Sonnenlicht funkelte, war kaum einer Erwähnung wert dagegen. Er strich sich die schweißnassen Strähnen seiner Haare aus dem Gesicht, die der Helm nicht mehr im Mindesten bändigen konnte, und sah sich um. Das Bild war unverändert. Immer noch Blut, Schreie und hier und da Feuer, doch nun mischten sich vermehrt die Farben Rot und Grün darunter. Die Farben, die auch er selbst trug. Das neue Regiment hatte ihm und seinen Kameraden ein bisschen Erleichterung gebracht, auch wenn er sich sicher war, dass die frische Kraft bald erlahmt und der Vorstoß bald zurückgedrängt sei. Und dann würde er sein schweres Schwert wieder heben müssen und es noch schwerer machen. Was gäbe er darum es abzulegen und nie mehr anzuheben. Lächerlich, hier in der Schlacht.

    Am Abend, da die Sonne mit dem Horizont verschmolz und ihr Licht mit sich nahm, stand Simutril in einem Zelt. Die Rüstung hatte er abgelegt, nur das zentnerschwere Gewicht des Schwertes hing noch immer an seinem Gürtel. Der Boden war die grasbewachsene Erde und nur ein dünnes Stück Stoff trennte sie vom Himmel. Auch wenn er ihn nicht sah, war er sich sicher, dass er blutrot war. „Was soll dieses Gemetzel“, fragte er und hieb mit einer Hand auf den großen langen Tisch, der den größten Teil des Zeltes einnahm, „Was soll das Sterben, das Morden, dieses Fest für Tod. Haben wir ihm nicht schon genug gegeben.“ „Unsere Haltung steht nicht zur Diskussion“, empörte sich der König, der sich Mühe gab wahrhaft königlich zu wirken, „Wenn wir uns jetzt zurückziehen, haben wir diesen Krieg verloren.“ Die übrigen Männer, allesamt Ritter, Adlige und Hofangehörende – Die meisten hatten kaum einmal selbst zur Klinge greifen müssen. Dafür hatte man schließlich Soldaten -, nickten zustimmend. „Dieser Sohn einer Hündin muss fallen“, rief ein besonders betrunkenes Exemplar ihrer laut aus. Damit spielte er höchstwahrscheinlich auf König Lein an, ihren Gegner auf dem Schlachtfeld und früherer Verbündeter, auch wenn Simutril nichts einfiel was dieser mit einer Hündin gemein haben mochte. Die Speisen und der Trank waren wohl zum Überfluss vorhanden, nicht umsonst hungerten die Krieger, die ihr Schwert in frenetischer Treue für diese Herren hier schwangen, da draußen. „Haltet lieber den Mund und sieht zu, dass ihr nicht an eurem Schwein erstickt“, wies er den Rufer an, der daraufhin empört die Backen aufblies bis sie ganz rot anliefen. Während er damit beschäftigt war nach einer passenden Antwort zu suchen, richtete Simutril erneut das Wort an den König. „Es gibt keinen Grund dafür“, behauptete er kühn, „Er will nicht euren Thron oder euer Leben. Er will einfach nur Genugtuung für eure Worte und ihr Genugtuung für die seinen. Geht zu ihm, gesteht eine Schuld ein und er wird abziehen. Das Verspreche ich euch.“ Noch nie hatte er so offen mit seinem König gesprochen. Noch nie hatte irgendjemand dies getan. Dementsprechend groß war die angestaute Menge an unterdrückter Wut, die man nicht herauslassen konnte, wenn man nicht offen antworten durfte, und dementsprechend laut war die Stimme des Königs als er schließlich offen antwortete. „Mich entschuldigen“, donnerte er, „Wie kommst du darauf, dass ich Schuld habe. Dieser Mistkerl, hat mich doch einen Narren genannt.“ „Weil ihr ihm zuvor jegliche Kompetenz abgesprochen habt“, antwortete Simutril mit versucht beruhigender Stimme. Der Vergleich mit einem wutschnaubenden Kind drängte sich ihm unwillkürlich auf, als er den König mit seinen bebenden Lippen und den rot angelaufenen Wangen betrachtete. „Es geht hier nicht um Zwist oder beleidigte Gemüter, euer Majestät“, führte er weiter aus, „Da draußen sterben Menschen. Für euch.“ „Und sie tun gut daran“, behauptete ihre Majestät bereits halb aus dem Sessel, den er Thron nannte, erhoben, „Denn ich bin ihr König.“ „Doch hat ein König nicht die Pflicht sein Volk zu schützen?“, fragte Simutril, der noch bevor er die Worte aussprach wusste, dass er zu viel gesagt hatte, „Selbst vor seinem eigenen Gemüt.“ Einen Moment herrschte eisige Stille. Sie hatte sich leise in den Raum geschlichen, immerhin hörte sie keiner, und im Nu alle Geräusche aus dem Zelt, selbst das unbeugsame Rauschen des Windes von draußen, vertrieben. „Diese Beleidigung muss ich mir nicht bieten lassen“, antwortete der König schließlich gefährlich leise und zerriss damit die Stille in tausend Stücke. Sie starb ohne einen Laut des Bedauerns, denn sie war still. „Wachen!“ Lange nachdem er das Zelt verlassen hatte und wieder Ruhe eingekehrt war antwortete der Mann mit den aufgeblasenen Wangen schließlich. „Sieh lieber zu, dass ich nicht dich mit ihm ersticke“, stieß er hervor und schlief – zufrieden einen grammatikalisch korrekten Satz unbeachtet seines fehlenden Sinnes formuliert zu haben – an Ort und Stelle, den Kopf auf seinem Teller gebettet, ein.

    Als Simutril erwachte, tat er das nicht etwa, weil er wollte – Keiner würde mit solchen Kopfschmerzen aufwachen wollen -, sondern vielmehr, weil er es musste. Helles Klimpern von Metall auf Metall, das für seine Ohren eher wie Schwerter klang, die sich in seinen Kopf bohrten, ließ ihn hochschrecken. „Wo bin ich?“, kam ihm der erste Gedanke und gleich darauf die Einsicht. Sie wetteiferte an verursachtem Schmerz mit den Kopfschmerzen, verlor aber in diesem Moment knapp. In einem anderem würde es sicherlich anders ausgehen. „Und jetzt“, schlich sich die zweite Frage in sein Hirn. Um sich von den Schmerzen abzulenken und nicht zuletzt auch um sich vor weiteren Fragen wie dieser zu bewahren, schlug er die Augen auf. In dem Leben, was er kannte, war stets alles voller Farben gewesen. Das Rot in den Schlachten, das Grün in dem Wappen des Königs. Selbst das Sterben hatte für ihn immer eine Farbe gehabt, sie war blau. Wobei er auch nicht sagen konnte weshalb dem so war. Doch hier in dieser neuen Welt gab es keine Farben mehr. Alles war schwarz oder zumindest in Schattierungen von Schwarz. Auch die goldenen Punkte, die er am Himmel zu sehen erwartet hatte, waren schwarz und damit selbstverständlich in dem ebenso schwarzen Himmel nicht zu erkennen. Das Klingeln verklang und ein metallenes Quietschen ertönte. Das dies die Gelenke einer Tür oder eines Tors sein mussten, erkannte er erst nach kurzem nachdenken, kurz bevor sich eine Hand mit um seinen Arm legte. „Ihr müsst mitkommen“, zischte eine Stimme vor ihm. Sie war weiblich und erklang ein weiteres Mal. Diesmal jedoch in Worten, die er nicht kannte, und eine kleine Flamme loderte vor Simutril in einer Hand auf. Erleichtert bemerkte er das Licht, dass von ihr ausging und seinen Schatten auf einen lehmigen Boden und Gitterstäbe warf, welche wiederum Schatten auf weiteren lehmigen Boden warfen. Doch Schatten waren auch dunkel und eigentlich, überlegte er, war Licht doch nur eine hellere Variante von Schwarz. Simutril brauchte jedoch keine Farben um die Frau vor ihm zu erkennen. Loral oder so ähnlich lautete ihr Name und sie war Magierin. Was wollte eine Magierin bei ihm, wo diese doch umso mehr auf die Gunst des Königs angewiesen waren, da dieser sich verständlicherweise schwertat sie nach ihrem für ihn unverständlichen Können zu bewerten. Er dagegen war in diesem Moment offensichtlich so weit von einer Person, der zu helfen das Wohlwollen des Königs erwecken würde, entfernt wie ein Misthaufen von einer Karriere als Raumerfrischer. „Ich habe euch gehört und ihr hattet Recht. In allem was ihr sagtet“, beantwortete sie seine gedankliche Frage liebenswürdigerweise sofort. Ob Gedankenlesen wohl auch zu ihren Fähigkeiten gehören mochte. Wäre dem so, hätten seine ihr in diesem Moment wohl wenig Freude bereitet, da sie sich einzig darum drehten wie seine Zukunft aussähe und wie er schnellstmöglich etwas zu essen bekäme. Beide boten wenig erfreuliche Voraussichten. Sein Magen knurrte ausdruckverleihend. „Ihr müsst jetzt gehen“, riss ihn die Frau aus seinen Vorstellungen an all die Gerichte, die er im Zelt des Königs nicht gegessen hatte, und zehrte ihn aus der Zelle. Weit kamen sie freilich nicht, man musste sich darauf gefasst machen in einem Lager voller Soldaten irgendwann einmal auf einen Soldaten zu treffen, und so standen sie kaum dreißig Schritt von der Zelle entfernt inmitten eines Kreises aus Schwertern, Hellebarden und Fackeln, welche Unmengen an hellerem Schwarz verbreiteten, die von Männern getragen wurden, welche sich mit verlegenen Blicken dafür entschuldigten ihn, ihren Hauptmann, an der Flucht zu stören. Simutril sah ihnen allen in die Augen, auch Loral, deren Gesichtsausdruck ein unverwechselbares „Mist, da war ja noch was“ ausdrückte, und hob dann beruhigend die Hände. „Haltet ein“, rief er und kletterte auf einen Wagen, der, weil nun mal in jedem ordentlichen Armeelager überall ein Versorgungskarren herum zu stehen hat, zufällig in der Nähe stand. „Ich weiß. Ihr wollt mich nicht töten“, behauptete er, „Und auch nicht die Frau. Ihr wünscht euch nicht mal mehr das Blut weiterer Feinde zu vergießen. Wenn es nach euch ginge würdet ihr nie wieder Leben auslöschen.“ Vereinzelte Stimmen erklangen. Einzelne stimmten ihm zu, andere nicht. Die Ehre spielte dabei wie immer im Leben eines Soldaten eine beträchtliche Rolle. „Ist es gegen die Ehre zu verschonen“, antwortete Simutril, „Haben diese Männer oder ich oder diese Frau euch in irgendeiner Weise beleidigt. Was sollt ihr morden für einen Mann, der einzig aus verletztem Stolz handelt und nicht mal aus Notwendigkeit. Ich weiß der Krieg zwingt euch dazu, aber ohne Soldaten gibt es keinen Krieg. Ohne Soldaten war das Gestern die letzte Schlacht, die ihr je geschlagen haben würdet. Befreit euch von euren Schwertern wie ich von meinem befreit wurde. Ihr könnt mir glauben, dass mir damit eine gewaltige Last genommen wurde. Der Krieg mag ungebändigt, unaufhaltbar und unvergänglich scheinen. Aber nur weil es noch niemand versucht hat.“ Er atmete schwer. Die Worte waren einfach so aus ihm herausgeströmt wie schon in dem Zelt des Königs. Damals hatten sie ihm kein Glück gebracht. In diesem Moment ging die Sonne auf und warf ihre ersten Strahlen hellstem Schwarz auf die grasbewachsene Ebene inmitten des zerklüfteten Gebirges und in diesem Moment kehrten die Farben zurück.

  • Die letzte Schlacht
    von Lehep

    "Ein EKG vorbereiten! Außerdem brauchen wir die Chirurgie und Bilddiagnostik!" Diese Worte waren für den Mann im Weiß-Roten Kittel keine Seltenheit doch heute Nacht sollten erhabenere Kräfte walten als die des alten Krankenhauses am Wald. Es war 23:30- Herbst- und auf den schlecht beleuchteten Straßen herrschte noch immer reger Verkehr. Verdörrte Blätter waren verstreut und trübten das Bild der Lebensretter die hier täglich ihr bestes gaben. Doch in dieser Nacht wurde kein normaler Patient über die Türschwelle gefahren.

    Ich öffnete die Augen. Das Licht der aufgehenden Sonne, das durch ein rundes Fenster das Zimmer erfüllte, blendete meine noch schlaftrunkenen Augen. Seltsamerweise gewöhnte ich mich recht schnell an das helle Licht und richtete mich auf. Das Zimmer in dem ich mich befand, leuchtete weiß, der selben Farbe meines hohen und breiten Himmelbetts. Nur der Saum der Decke war in glühendem rot gehalten, während hier und dort im Zimmer auch goldene Verzierungen angebracht waren.
    Ein gewaltiger Minotaurus in einem glänzenden Kettenhemd verbeugte sich, mittig im Saal stehend, in meine Richtung. "Guten Morgen Rayeck und willkommen in Encephos. Mein Name ist Seiphyrius und bin der Ratsherr von Encephos. Ich hoffe ihr habt ähnlich gut geschlafen wie ich. "Rayeck? so heiße ich doch gar nicht! "Kann es sein, dass du mich verwechselst?" Ich streckte mich. "Mein Herr Rayeck, es steht außer Zweifel, dass Ihr der mächtige Fürst aus der Prophezeiung seid." "Moment mal. Welche Prophezeiung? Wo bin ich hier überhaupt?" Ich erschrak als ich bemerkte, was ich da anhatte. "Und was soll dieses Rüschenhemd?" "Nun, es gibt eine Geschichte, die hier jedes Kind kennt. Darin heißt es, dass sobald unser Reich ärgste Not leidet, der Himmel uns den Ritter Rayeck schickt. Er allein kann das Schicksal des Reiches ändern." Ich überlegte... Das war nicht mein Name, doch fiel mir mein eigentlicher Name nicht mehr ein. "Von welcher Bedrohung redest du?“ ,,Na ja... die Sache ist schon etwas älter, doch beginnt sie nun erst richtig zu erblühen, wenn man es so nennen kann... Der Fürst der Stadt Pulmia, Großkönig Karkin, begann sein eigenes Heer zu gründen und erklärte dem Reich den Krieg. Die letzten Wochen hat die Stadtbevölkerung hartnäckig gegen die Armeen des ‚schwarzen Fürsten’ rebelliert, doch seid gestern lässt er jeden Aufständischen fangen und öffentlich die Augen ausreißen und köpfen, was gestern allein schon zahlreiche Opfer forderte. Außerdem haben seine Truppen die umliegenden Festen eingenommen und die Dörfer der Gegend überrannt und geplündert. Wenn er nicht aufgehalten wird, ist das Kaiserreich dem Untergang geweiht!" Die letzten Sätze wurden mit besonderem Nachdruck ausgesprochen. ,,Und wie kann ich da helfen?“ Ich war selbst überrascht wie ruhig und gelassen ich bei der Sache war, ging es hier doch um die Zukunft eines Kaiserreiches. ,,Das soll bei einem großen Rat beschlossen werden, der bald zusammenkommen wird.“
    Nach einem kleinen Frühstück begaben wir uns in den Ratssaal. Ein Schreiber saß an dem langen Tisch, in den eine Karte eingelassen war. Der Minotaurus begrüßte den Schreiber und sagte:" Lass Brieftauben an die Fürsten entsenden. Sag ihnen, Ritter Rayeck ist zu unserer Rettung erschienen. Sie sollen sich augenblicklich hier her nach Cardia zum großen Schlachtenrat begeben." Die Augen des Schreibers begannen zu leuchten. "Was? Ein großer Schlachtenrat? Das hatten wir seit einer Ewigkeit nichtmehr!" "Umso wichtiger ist, dass alle Fürsten erscheinen."
    Zwei Tage später war der Tag des Rates gekommen.
    „Ich bitte um Ruhe meine Herren. Ich heiße euch hier in Encephos zu dieser dunklen Stunde Willkommen" So dröhnte eine Stimme von gewaltiger Kraft und Tiefe durch den großen ovalen Saal, die jeden Ratsangehörigen dazu brachte sich hinzusetzen und die privaten Gespräche einzustellen.
    Es waren die Oberhäupter aller vereinigten Lande gekommen und so bot sich mir ein Blick den ich nur zu gern noch einmal erleben möchte.
    Nach dem die Stimme auch den letzten zur Ruhe gezwungen hatte, kehrte sie zu ihrem Meister zurück, der sich nun feierlich erhob. Der dicke Eichentisch knarzte unter dem Gewicht seines mächtigen Körpers den er mit seinen mit dichtem Fell bewachsenen Armen auf dem Tisch abstützte. Der Minotaurus von hohem Alter überragte nun alle Anwesenden und begann nun die Krisensitzung: ,,Ihr wisst alle wieso wir uns heute zusammengefunden haben. Das Land in Richtung Süden ist krank. Das Gras verdorrt und seit langem ist die Luft dort nunmehr Dunst von Verwesung. Die Späher von Kaiser Ailur, der das Katzenvolk im Süd-Osten bei Cardia anführt, bestätigen uns, dass die Ursache dieses Problems der mächtige Großkönig Karkin und seine Gefolgschaft bildet. Doch es besteht Hoffnung dieses Verderbnis aus der Welt zu verbannen ehe es uns vernichtet. Der Erkorene ist heute unter uns und wird uns im Falle des Kampfes beistehen.“
    Alle Augen waren nun auf mich gerichtet und ich wusste nicht Recht wie ich mich hier wohl wieder herausreden sollte. „Das soll wohl ein Scherz sein! Wie willst du Wichtel denn im Kampf bestehen?" Der Kaiser der Katzen hatte meine eigenen Zweifel wohl erkannt und schien arg enttäuscht. „ Ailur! Denkt ihr denn es nützt etwas, nun, da er endlich da ist, an ihm herumzunörgeln ? Wir müssen der Tatsache ins Auge blicken. Wenn wir unsere Welt erhalten wollen wird es Krieg geben und der Erkorene wird kämpfen müssen wie jeder Andere. Ganz gleich wie groß er ist oder ob er jemals ein Schwert geführt hat.“ Der Katzenkaiser musste vor dem Minotaurus Kleinbeigeben. ,, Die Frage ist nun, was wir tun können. Dazu habe ich drei Szenarien entworfen. Erstens: Wir beginnen, die verbleibenden Festungen und Städte aufzurüsten, um einer möglichen Belagerung etwas entgegensetzen zu können. Dabei würden wir jedoch gewaltige Mengen ziviler Verluste riskieren. Außerdem würde uns das nicht weiterbringen, da es einen unbeweglichen Zustand erzwingen würde, der eher dem Feind dienen würde. Zweitens: Wir stellen uns Karkin in einer offenen Schlacht. Das Problem beziehungsweise die Möglichkeit hierbei ist, dass es danach kein stehendes Heer auf einer Seite des Schlachtfeldes geben wird. Sollten wir also verlieren wäre das Reich besiegt, bei unserem Sieg gerettet. Drittens: Wir beginnen, die Festungen des Feindes zu belagern. Somit könnten wir mit geringem Aufwand Zeit schinden. Ich eröffne hiermit also die Wahl. Es gibt keine Enthaltungsmöglichkeit. Wir sind alle davon betroffen.“ Gewissenhaft wurden die Möglichkeiten ausgelegt und diskutiert und schließlich wurde das zweite Szenario gewählt.
    ,,Gut. Das Gefecht wird am ersten Oktober dieses Jahres auf der pulmischen Ebene bestritten. Versammlung geschlossen.“ Mit diesen mächtigen Worten endete die Ratssitzung und die Vorbereitungen begannen...

    „Was? Bis zum ersten Oktober? Er ist zu jung zum Sterben!“ Bitterlich weinend lies sich die Frau in die Arme ihres Mannes fallen. „Kann man denn nichts machen?“ „Es ist extrem schwierig, mit dieser speziellen Form haben wir es noch nie in dieser Klinik zu tun gehabt.“ Die Frau fing noch heftiger an zu weinen und durchnässte so den Pullunder des traurig dreinblickenden Mannes. Beim Hinausgehen drehte der Mann in Weiß-Rot sich noch einmal um und versicherte ihr ihn nicht aufzugeben.

    Es war der Abend vor der Schlacht als ich mich plötzlich wieder an alles erinnerte: Mein richtiger Name lautete nicht Rayeck sondern Hannes. Ich war gerade 14 geworden, als bei mir eine besonders aggressive Form von Lungenkrebs festgestellt wurde. Dies hier war kein Traum; es war die Schlacht um sein Leben! Ich war in meinem Körper. An forderster Front gegen den Krebs. Eine Niederlage war keine Option mehr.

    Es war ein regnerischer Sonntag an dem die Schlacht stattfinden sollte. Auf der großen, stinkenden und schwarzen Ebene vor Pulmia standen sich schließlich die Feindesheere gegenüber. Kein Vogel war am Himmel zu sehn, nur das laute Trommeln der näherkommenden Feindestruppe und ihre schaurig lauten Gesänge waren zu hören. Selbst die Pferde blieben ruhig wie nie zuvor. Ich hatte tatsächlich nie ein Schwert geführt. Das Futter der Kettenrüstung klebte mir am Körper.
    Voller Ungewissheit setzte sich die Armee der vereinigten Lande schließlich in Bewegung, Dem Feind entgegen, als der rote Abendhimmel durch die Wolken brach.

  • Nachtwind
    von Polarfuchs

    Der Nachtwind schlug Wellen auf dem See aus dunklem Blut, welcher sich auf dem lehmigen Boden immer weiter ausbreitete und die Erde mit Verzweiflung tränkte. Er war das Resultat von Andurins letzter großen Tat. Das, was er im letzten Augenblick seines Lebens als nötig erachtet hatte: ein Opfer.
    Ohne auch nur einen Gedanken an Vernunft zu verschwenden, war der riesige Wolf dem Dämon mitten in die Klauen gesprungen. Und obgleich sein weißes Fell nun rot von all dem heißen Blut schimmerte und die Flamme seines Lebens im stürmischen Wind des Kampfes zu erlöschen drohte, grub er sein Fänge noch immer tief in das Fleisch seines Gegners.
    Es war ein Freund, der in dieser Sekunde starb, ein Vertrauter und lieb gewonnener Gefährte, doch Zenzey wagte nicht, auch nur einen einzigen Seitenblick zu riskieren. Hoch war der Preis, den sie zahlen mussten, doch nicht zu hoch, wenn sie damit über die Bestie siegen konnten, die ihre geliebte Welt zu vernichten drohte. Ein neues Zeitalter musste anbrechen.
    Längst war ein jeder ihrer Rasse tot und Zenzey nun mehr das Letzte, was von den mächtigen Cyralen, den Halbgöttern, geblieben war. Doch auch sie selbst würde nicht mehr lange hier verweilen. Zu viele Wunden hatte dieser Kampf gefordert, zu viele im Körper und auch in der Seele. Und zu viel Kraft würde kosten, was sie beabsichtigte. Die letzte Möglichkeit alles noch zum Guten zu wenden, tat sich jetzt auf. Jetzt, in dieser einen Sekunde, in der ihr Feind gefangen zwischen Andurins Zähnen, nicht mehr fähig sein würde, zu entkommen.
    Zenzey schloss die Augen und während eine stumme Träne des schmerzlichen Verlustes von ihrer Wange perlte, konzentrierte sie ein letztes Mal all ihre noch verbliebene Kraft. Sie fiel keuchend auf die Knie. Ihre bebenden Hände tauchten in den Blutsee, der sich aus ihrem und dem Blut Andurins formte und sie murmelte leise Worte, die beständig lauter wurden, bis sie die Beschwörung herausbrüllte wie einen Kriegsschrei. Ein letztes trotziges Aufbegehren ihres sterbenden Körpers…
    Als sich die Augen des gefangenen Dämons panisch weiteten und er das ihm drohende Schicksal erkannte, biss Andurin noch einmal fester zu, um seinen Gegner an Ort und Stelle zu halten. Das scharlachrote Blut der zappelnden Bestie, welches aus dem Maul des riesigen Wolfes tropfte, mischte sich in den wachsenden Blutsee hinein.
    »Du hast dieses Schicksal nicht verdient, Wächter der Nacht. Doch dein Silberglanz ist zu Blut geworden und deine Seele schwarz wie die Finsternis der Nacht.« Während Zenzey mit trauriger Stimme sprach, begann sich in dem Blutsee ein Strudel zu bilden. »Ein Dämon findet auf dieser Welt keinen Platz, also geh. Geh ins Bur Lorak! Fahre ins Weltenfeuer!« Das Blut geriet immer mehr in Wallung, hob sich entgegen der Schwerkraft und bildete wilde Formen, als würde es leben und ausbrechen wollen. Schließlich schwappte es begierig bis vor die Füße des Dämons. »Die Flammen dort sollen deine Seele halten, bis die Ewigkeit vergeht«.
    Mit vor Schreck geweiteten Augen verfolgte die sich erfolglos schüttelnde Bestie, wie das Blut nun wie hungrige Schlangen in langen Rinnsalen ihren Körper hinaufkroch und sich Stück für Stück um ihren Körper wickelte. Die roten Bänder schnürten den Dämon ein, fesselten ihm Beine und Hände. Sie legten sich wie ein Maulkorb um seinen Mund und ließen jedes Wort des entsetzen Widerspruches verstummen.
    »Es dürfte nun mehr als genug Götterblut vorhanden sein, um dich auf die Reise zu schicken!« Aus Zenzeys Stimme sprach so viel Hass, so viel Verachtung, aber was am meisten überwog war die Traurigkeit. Jahrelang hatte sie ihre Welt verteidigt, gegen jeden erdenklichen Feind. Jetzt sollte diese Aufgabe ihre letzte sein. Sie spürte, wie ihre Hände zitterten, wie das Götterblut sich weigerte und widerstrebte, zu gehorchen und das silbrige Netz zu bilden, welches nötig war, um die Seele eines Dämons zu fangen. Doch mit den Worten und der Gewissheit, dass dies ihr letzter Dienst für Naruel sein würde, kehrte Zenzeys Stärke zurück.
    »Die Götter sind dir nicht länger gnädig, Dämon! Durch unser Blut sollst du brennen! Ich verbanne deine verdorbene Seele in die Flammen des Bur Lorak!« Sie zog die Hände aus dem roten See und zugleich mit einem kräftigen Windstoß, der Zenzeys schwarzes Haar weit nach vorn wirbelte, begann die dunkle Flüssigkeit mit einem Mal silbern zu werden. Es war, als erstarrte das rote Blut zu silbernem Eis, ausgehend von dem Punkt, den Zenzey zuletzt mit ihren Fingerspitzen berührt hatte. Der Dämon schrie und wand sich, wollte entkommen. Doch als auch jene Blutbänder zu Silber erstarrten, die sein Haupt wie eine eiserne Maske umgaben, starrte er nur gehetzt in Zenzeys gelbe Augen. Ein letzter Blick voll Hass, der auf ihrer Seele brannte wie ein tobender Feuersturm… Dann zersprang die erstarrte Gestalt des Dämons mit einem hohen Kreischen in unzählige funkelnde Späne, die mit dem Wind davon wehten wie Blätter im Herbstwind.
    Ein einsames Lächeln stahl sich auf Zenzeys Züge. Sie nahm noch einmal ihre Kraft und ihren Willen zusammen, um sich in jene Gestalt zu wandeln, die ihr so viel vertrauter war, als ihre Menschenform. Ihr langes schwarzes Haar begann sich über ihren Körper auszubreiten und ihre schlanken Finger formten sich zu kräftigen Pfoten. Ihre Wirbelsäule setze sich weiter fort, wurde beweglich und bildete einen eleganten Schweif. Ihr Gesicht nahm mehr und mehr tierische Züge an.
    Während sie sich in ihrer Göttergestalt auf ihren leblosen Gefährten zu schleppte, um an seiner Seite sterben zu können, ging ihr ein glückseliger Gedanke nicht aus dem Kopf: Es war geschafft. Sie hatten ihren Eid erfüllen können. Nach tausenden Jahren in Naruel, sollte dies nun das Ende für die letzten Halbgötter sein. Doch wenn nicht für all jene, die sie geschworen hatten zu beschützen, für was lohnte es sich dann zu sterben?

    Der kühle Nachtwind fuhr über das trostlose Bergplateau, verwehte den Gestank von Blut und Tod und vermischte Zenzeys und Andurins Fell zu einer Einigkeit von Schwarz und Weiß. Er verwehte die Jahre und ewig, wie Berge alt sind, wehte er noch viele Jahrhunderte später über die Köpfe der Menschen, deren Zeitalter, mit dem Tod der letzten Cyrale und der Bannung des Großen Dämons, eingeläutet worden war.

  • Hallo zusammen!

    Der Votingzeitraum zum Schreibwettbewerb Juni/Juli 2015 ist gestern abgelaufen! Dabei haben 13 fleißige Leser ihre Stimme abgegeben und damit einen Sieger/eine Siegerin gewählt. Doch wer hat gewonnen?

    Hier die Auflösung:

    ...Gewonnen hat mit jeweils 5 von insgesamt 13 Stimmen...

    *trommelwirbel* :mamba2:

    Spoiler anzeigen

    :mamba2:

    Spoiler anzeigen



    Polarfuchs mit der Geschichte Nachtwind

    Herzlichen Glückwunsch! Du kannst nun das Thema für den nächsten Wettbewerb vorgeben und wurdest in die Rangliste eingetragen. Ausserdem bekommst du für einen Monat 5 goldene Sterne und einen eigenen Benutzertitel. Doch dem nicht genug - natürlich gibt's auch noch den versprochenen Roman "Krieger der Abendsonne" von Eric Van Lustbader obendrauf. ;)

    Ein herzliches Dankeschön auch an alle anderen Teilnehmer! Wir hoffen, dass ihr beim nächsten Schreibwettbewerb auch wieder fleißig mitmacht und so zahlreich abstimmt. Wir sind schon sehr auf das neue Thema gespannt, das unsere aktuelle Gewinnerin hoffentlich schon bald vorgeben wird. 8)

    Übrigens könnt ihr nun auch nachschauen, wer die Autoren sind. Diese wurden den Geschichten beigefügt.

    Das war der Schreibwettbewerb Juni/Juli 2015. Vergesst nicht, euer Feedback zu den Geschichten zu hinterlassen! ;)

    Euer Fantasy-Geschichten-Forum

  • @Kyelia deine Geschichte hat mir echt gut gefallen. Ich ärger mich ein bisschen das ich mich zum abstimmen zu spät angemeldet habe. ;(

    @Polarfuchs Herzlichen Glückwunsch zum Sieg!

  • Vielen Dank für all die Glückwünsche!
    Es freut mich wirklich sehr, dass vielen meine Geschichte so gut gefallen hat. Hätte ich gar nicht gedacht, da "Nachtwind" ursprünglich nur der Prolog zu einer längeren Geschichte ist, an der ich schon seit ein paar Jahren arbeite. :)
    Es waren so viele gute Texte dabei, die alle den Sieg verdient hätten, da freut es mich natürlich umso mehr, dass ich mich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen konnte.
    Eure Stimmen und das Lob bestärken mich, weiterzuschreiben. Danke dafür! :thumbsup:

    Durch Umwege sieht man mehr von der Welt.

  • Dann auch von mir noch die herzlichsten Glückwünsche zum Sieg! Tolle Geschichten waren mal wieder dabei, freu mich auf das nächste Thema ^^

    Aus einer großen Gesellschaft heraus
    ging einst ein stiller Gelehrter nach Haus.
    Man fragte: "Wie sind sie zufrieden gewesen?"
    "Wärens Bücher", sagte er, "ich würd' sie nicht lesen."

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Verdienter Sieg ヽ(´▽`)/
    Deine Story war echt toll!
    Glückwunsch!~ >3<


    "Seit Urzeiten ist Fantasy das beliebteste aller Genre. Fantasy-Autoren der zweiten großen Welle wie Johannes, Lukas, Markus und Mel Gibson haben zum Beispiel selbst heute noch fanatische Fans, die ganze Passagen auswendig kennen und sich regelmäßig in mittelalterlichen Gebäuden zu Conventions treffen, bei denen sie sich gegenseitig ihre Lieblingsstellen vorlesen und absurde Rituale aus den Büchern nachspielen. Totale Nerds.
    (Anmerkung des Kängurus)"