Danke für eure Verbesserungen und Rückmeldung. Ja, ich finde derzeit tatsächlich etwas mehrZeit zum Schreiben. Es freut mich, dass ihr noch immer begeistert dabei seid. Es folgt eine weitere (sollte etzt nicht gerade überraschend sein ) Kampfszene.
_______
Zwei Tage lang blieb es einigermaßen ruhig. Ich kämpfte zwischendurch an der Oberfläche, aber immer nur kurz. Lya, Storm und der Sergeant hatten sich auf ein Drei-Schichten-System geeinigt, wo jeder von ihnen für einige Stunden das Kommando über das „Nest“ bekam. Blöderweise wussten sie daher auch, wer kämpfen durfte und wer nicht. Was jetzt auch nicht schwer war, bei einer Truppenstärke von kaum siebzig Männern und Frauen. Ergo hielten sie mich an der kurzen Leine.
Ich döste gelangweilt wieder auf meiner Pritsche, als ich plötzlich Unruhe bemerkte. Zuerst war es nur ein leises Zittern in den Wänden. Die Panzerhaubitze wurde vielleicht abgefeuert. Dann folgten laute Stimmen, schnelle Schritte, Klirren und Gekeuche, als einige Soldaten Material aus der Werkstatt holten. Als die Bunkertür geöffnet wurde, schallte extremer Gefechtslärm runter. Dann folgte noch Lyas Stimme: „Jo, hier schauts fei wild aus.“
Viel mehr war für die härtesten Veteranen nicht nötig. Im Nu waren sie aufgesprungen und eilten zur Falltür. Wir Neulinge ließen uns prompt von der Bewegung mitreißen.
Im Vorraum war ein wildes Gedrängel und Gewühl, als alle ihre Stiefel anzogen und sich kampfbereit machten. Gewehre und Bebänderungen lagen schließlich in Massen in der Werkstatt und wurden reihum gereicht. Das wilde Waffenfeuer über uns hörte gar nicht mehr auf. Inzwischen waren auch die kräftigen Klänge der Flak rauszuhören, die immer wieder durch die wuchtigen Explosionen der Panzerhaubitze übertönt wurden. Diejenigen, die fertig waren, kletterten daher eilig nach oben, duckten sich und rollten sich dann seitlich davon. Oben musste es wirklich heiß hergehen.
Mit einem leichten Flattern in der Magengegend hetzte auch ich die Leiter rauf und rollte mich oben beiseite. Nicht nur, weil die anderen es auch so gemacht haben, sondern aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Oben war die Luft buchstäblich am Kochen.
Gewehre wurden in schneller Folge abgefeuert. Befehle wurden gebrüllt. Kugeln sirrten überall durch die Luft. Nicht alle davon flogen in Richtung Waldrand, genug gingen auch quer durchs Lager. Menschen rannten in schneller Folge hin und her, warfen oder hockten sich zu Boden, feuerten ihre Waffen ab und sprangen zur nächsten möglichen Deckung. Und schier überall waren die kleinen Reps. Es gab kein Ort, wo nicht eines dieser Mistviecher auftauchen konnte, obwohl das Zentrum des Lagers noch relativ sicher zu sein schien.
Ich robbte eilig über das Gras zur nächsten Kiste und spähte vorsichtig drüber. Ein zuckender Echsenkopf am Waldrand. Ich hatte umgehend mein Gewehr angelegt und abgedrückt. Eine weitere Bewegung aus dem Augenwinkel. Noch eine kurze Salve, noch ein toter Rep. Die Kisten boten jetzt ärgerlicherweise zu viel Deckung für die kleinen Beutegreifer. Auch wurde es immer schwerer, die lebenden Tiere von den Toten zu unterscheiden. Von meiner Position aus konnte ich nicht mehr viel tun. Ich sprang auf und rannte zur nächsten Kistenecke, wo ich meinte, ich hätte Rick gesehen. Neben mir ließ sich prompt ein anderer Soldat zu Boden fallen, der sich ebenfalls erstmal ein Bild von der Lage machen wollte.
Mit einem wilden Schliddern landete ich neben Rick. Die Wiese hatte sich bereits großflächig in eine Schlammpiste verwandelt. Und nicht nur Erde und Dreck glitzerten in den Grasnarben, sondern auch allzu häufig öliges Blut.
„Jo, Torn“, sagte Rick gehetzt und winkte zur linken Flanke. „Dort drüben liegt Jet. Er ist tot, aber sorg dafür, dass diese Mistdinger ihn in Ruhe lassen. Knall alles ab, was sich da bewegt!“
„Verstanden“, antwortete ich nur knapp und behielt Jets Leiche im Auge.
Hinter mir brach aber dafür die Hölle los.
Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Karl plötzlich von einem halben Dutzend Reps umgerissen wurde. Blut spritzte meterweit durch die Luft und besudelte Gras und Kisten gleichermaßen. Anschließend versuchten die kleinen Dinosaurier alles, um in Zickzack vor den Kugeln zu fliehen. Jedes einzelne hatte die Schnauze voll mit frischen, blutigen Innereien. Eine weitere Soldatin spuckte plötzlich Blut und ging in die Knie. Es war die Brünette, die sich um Klett gekümmert hatte. In ihren Nacken steckte eine fingerdicke Klaue von einem Rep.
„Scheiße!“, fluchte ich. Der Schock überspülte mein Denken. Mit Müh und Not konnte ich noch einen kleinen Dinosaurier erschießen, der auf mich zugerannt kam.
„Die machen uns platt.“
„Den Zwo-Achtunddreißiger, rasch!“
„Hierher!“
„Schneller!“
Kurz darauf hörte ich das gedämpfte Ploppen des Mörsers und sah die Explosionen zwischen den Palmen aufblitzen. Ich versuchte meine Flanke abzusichern, aber ein misstönendes Kreischen ließ mich dennoch sofort herumwirbeln. Langsam rollte die Panzerhaubitze am Lagerrand entlang, über und über mit Reps behaftet. Funken sprühten, als einer der Soldaten auf das Panzerfahrzeug feuerte, um die Reps von dort zu vertreiben. Ich bezweifelte, dass der Leutnant darüber erfreut sein würde. Nicht wirklich wegen den Querschlägern, aber er saß mit Sicherheit da drinnen und die Reps hatten nicht einmal ansatzweise eine Möglichkeit, die Haubitze nennenswert zu beschädigen. Die Kugeln allerdings auch nicht. Für einen Moment sah es tatsächlich so aus, als wenn man die Heerscharen von Reps besiegen konnten.