Helios III (Arbeitstitel)

Es gibt 493 Antworten in diesem Thema, welches 145.290 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. September 2023 um 09:17) ist von Mephistoria.

  • Endlich geht es weiter in meiner Geschichte! Ich entschuldige mich zutiefst bei euch beiden und allen anderen stillen Lesern für die lange Wartezeit. Aber ich musste so einiges überdenken bezüglich Logikfehlern und Physik. Zumal ich jetzt auch noch jedes Mal dran denken musste, dass Sam nun schwerelos umherschwebt und nicht mehr rennt oder geht. :S 24 Thread-Seiten war es mir egal und nun muss ich umdenken! Gänzlich zufrieden bin ich zwar trotzdem nicht mit dem neuen Part bezüglich Ausdrucks, aber inhaltlich ist er so, wie ich es mir gewünscht habe.

    Oha! Bisher ist mir auf der Helios überhaupt keine Religion aufgefallen, höchstens nimmt das Schiff selbst die Stellung einer Art Gottheit ein. Kannst du dazu gelegentlich noch ein paar Worte verlieren? Die Religion oder Religionen einer Gesellschaft oder Kultur sind schließlich eine wichtige und spannende Sache.

    Das Religiöse kommt für mich auch überraschend, dachte nicht das Religion und Beten hier eine Rolle spielen.

    Sehr gute Anmerkungen. Das mit der Religion ist etwas komplex, wenn eigentlich total simpel. Unsere Leute heutzutage suchen ja ständig nach den Hintergründen der Entstehungsgeschichte der Religionen. Ob es Jesus wirklich gab und die Wunder und andere Ereignisse in der Bibel oder in anderen heiligen Schriften. Dies macht unsere Religionen zum Teil mystisch oder wahrlich außerweltlich.
    Die Religion auf der Helios dagegen ist nichts anderes als eine ausgedachte Geschichte, um den Gedanken einen Platz zu bieten, die Ängste zu vergessen. Jeder weiß, dass die Menschen die Erbauer der Archen waren und somit kein Gott existiert. Die Schiffe dienen als Archen und werden auch als solche bezeichnet und behandelt. Sie sind gewisserweise die Gotteshäuser und gleichzeitig die bildliche Darstellung des Gottes, der nur als Zufluchtsort in finstersten Zeiten dient. Die Religion hat bisher noch keinen Namen erhalten, aber ich habe mir in den letzten paar Tagen so mehr oder weniger spontan einen Namen ausgedacht. "Helin"
    Die uns bekannten Religionen und Lebensphilosophien wie Christentum, Islam, Bhuddismus, Voodoo, Scientology, etc. sind dort trotzdem noch rudimentär vertreten, zusätzlich noch die Religionen von den Chima, Grey und Nó, denen ich aber auch noch keine Namen gegeben habe. Vielleicht werde ich mal irgendwann einen weiteren Post im Weltenbau-Thread anfügen, in dem ich die verschiedenen Glaubensrichtungen nicht irdischen Urpsrungs vorstellen werde.
    Trotz der Tatsache, dass nahezu jede Religion irgendwie noch vorhanden ist, wird keine von denen ernsthaft gelebt. Sie sind mehr ein Suffix des "Helin", der ja auch schon nahezu keine religiöse Bedeutung hat. Der ganze "Glaube" basiert eigentlich nur darauf, dass den Bewohnern ein greifbarer Gedanke zur Verfügung steht, um sich mental zurückziehen zu können.


    [ KAPITEL 10-FALLOUT-TEIL 17 ]


    Ich durfte nicht weiter drüber nachdenken, sonst hätte ich auch noch angefangen zu weinen. Schnell gab ich ihr noch einen Abschiedskuss und begab mich dann mit den anderen raus auf die Straße, wo wir uns versammelten und in Gruppen aufteilten.

    0,00 G
    Ich schwebte.
    Zum ersten Mal war ich schwerelos. Es überwältigte mich. Keine Kontrolle, kein Widerstand.
    Einsamkeit...
    Wir waren die dritte Gruppe, bestehend aus zwanzig Personen. Mir gegenüber schwebte Monti, der von uns allen am fasziniertesten drein schaute. Um ehrlich zu sein war der Großteil von uns eher angespannt als angetan. Und so gern ich auch seine spontane Freude für diesen Tripp mit ihm geteilt hätte, machte ich mir ständig Gedanken um das, was alles kommen wird. Im Grunde spürte ich nichts von der Fortbewegung, aber die Daten gaben 32,6 Km/h an. Bei dieser Geschwindigkeit würde der Flug eine viertel Stunde dauern. Fünfzehn Minuten Schwerelosigkeit. Ohne Schutz oder Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Um uns herum nichts weiter als Luft und wir selbst.
    Die Minuten vergingen, wir flogen immer höher und konnten nun das komplette Schiff in all ihrer schieren Größe und Pracht erkennen. Es erschlug mich, so gewalltig war es. Ich stellte mir vor, nun ewig hier herum zu treiben und niemals etwas Greifbares zu erreichen. Gefangen in der Schwerelosigkeit. Bis mir eine Kugel den Gnadenschuss verpassen oder ich an Hunger sterben würde.
    Angst. Panik!
    Ich wollte nicht mehr. Ich wollte wieder festen Boden unter den Füßen haben. Mein Schiff, meine Heimat. Sie war nun mein Käfig, aus dem es kein Entkommen gab.
    Ich schloss die Augen und versuchte all diese Gedanken auszublenden. Ich wollte nur das Nichts spüren. Die mich umgebende Luft, die ich atmete, die Hände, die ich hielt. Mein Herz pochte lautstark, der Brustkorb bebte und die Füße baumelten wie gelähmt herum. Ein unbeschreibliches Gefühl durchströmte meinen Körper, umgab mich wie weiche Watte. Und trotzdem spürte ich nichts.
    Meine Finger wurden fester umklammert und wir begannen uns leicht zu drehen. Wie zu erwarten, eröffnete der Feind wieder das Feuer. Aber wir konnten nicht sehen, woher genau die Projektile kamen. Vor uns lag die vor Farben knisternde Wolkendecke, in welche wir just eintauchten. Es wurde schnell neblig und ich konnte nicht mal mehr die sehen, die ich an den Händen hielt. Geschweige denn meine Hände.
    Und so feucht, dass Wassertropfen auf meiner kalten Haut kondensierten und mir noch mehr die Sicht nahmen. Ich wollte sie wegwischen, durfte aber nicht loslassen. Lautes Blitzgewitter raste wellenförmig an mir vorbei und um mich herum. Ein Farbspiel, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe. Verwirbelungen, die sich wie Kreise dem Epizentrum entfernten, zeigten mir die Flugbahnen der Patronen. Der Knall erfolgte Sekunden später und ließ mich heftig zusammenzucken.
    Statische Aufladung zerrte an mir, umschloss mich wie einen Kokon. Wärme strahlte mir entgegen, die sich immer mehr aufbaute. Es fühlte sich an, als würde sich meine Haut vom Körper ablösen. Keine Schmerzen, kein Blut. Nur dieses surreale Gefühl, eine auslaufende Batterie zu sein.
    Es war überwältigend!
    Die Wolkenschicht klarte sich langsam auf und das Licht wurde allmählich heller. Es steigerte sich immer mehr und immer schneller, bis es mir zu grell wurde. Ich verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und konnte geradeso etwas erkennen. Die Sonnenbrille half nur bedingt gegen so viel Helligkeit. Aber ohne wäre ich garantiert schon erblindet.
    Wir passierten die Wolkendecke und nur noch ein paar hundert Fuß trennten uns vom Solarimitator. Die Hitze wurde allmählich unerträglich. Alleinig das verdunstende Wasser kühlte mich etwas ab und bewahrte mich vorm gefühlten Verglühen.
    Aber ich merkte schnell, dass die Schwelle bald erreicht war und mir diesbezüglich keine Gefahr drohte.
    Noch immer rasten wir mit knappen 33 Km/h durch die Luft. Mit dem Feuerlöscher bremsten wir dann mehr oder weniger stabil auf 13 Km/h ab. Nicht unbedingt mehr schnell, aber trotzdem rasant genug, um uns einen harten Aufprall zu bescheren.
    Ich sah die Mechs auf den LED-Paneelen laufen, sie versuchten sich einen direkten Weg ins Innere zu verschaffen. Aber das Kaltplasma hinderte sie daran, tief genug einzudringen. Sie wurden schlagartig durch massive Stromstöße und das ionische Halo außer Gefecht gesetzt. Uns wäre es wahrscheinlich auch so ergangen, darum versuchten wir es gar nicht erst, dort zu landen. Wir schwebten weiter, zu den Stützpfeilern hinüber. Dort waren auch bereits einige gelandet und hatten einen Durchgang gefunden.

    ***

    Wir waren in der Nullpunktstation angekommen und gerieten sofort wieder unter schweren Beschuss. In absoluter Schwerelosigkeit mussten wir uns voran kämpfen, dem Kugelhagel ausweichen und vor allem nicht die Orientierung verlieren. Nicht einmal die Stufenebenen waren minimal in Bewegung versetzt, was darauf schließen ließ, dass die Helios bereits komplett stillstand.
    Die hier anwesenden Militärs hatten sich versucht, bestmöglich gegen die Invasoren zu wehren. Aber schlussendlich war es den Feinden doch gelungen, die ZPS zu infiltrieren. Mit Leid musste ich ansehen, was die Ych in den wenigen Minuten bereits alles verwüstet hatten. Wieder viele Verletzte und Tote. Zerstörtes Equipment und Laboratorien, abgeschottete Abteile und durchweg dröhnender Alarm. Aber die Schalttafeln und Lebenserhaltungssysteme schienen weitestgehend noch intakt zu sein.
    Wir wurden sofort voneinander getrennt, aber Leen, Monti und ich blieben dennoch zusammen. Wir hatten natürlich keinen Schimmer, wo wir hinmussten. Und die wenigen Überlebenden hatten andere Sorgen, als uns zu helfen, dem Feind nachzueifern. Ich wollte es ihnen nicht verübeln, aber blieb mir keine andere Wahl.

    Immer mehr Archenbewohner fanden ihren Weg hier hoch, aber auch einige Roboter. Ein unerbittlicher Kampf um die Schleusen und Eingänge. Aber diesmal schienen die Maschinen nicht mehr so übermächtig zu sein. Ob es an den Wetterzonen lag, die sie durchflogen waren, den deutlich angestiegenen Verlusten oder doch nur dem puren Zufall des Kosmos?
    Aber je weiter wir voranschritten, umso entspannter empfand ich die Lage. Hier oben bekam man wirklich nichts von außerhalb mit. Tiefer in abgelegenen Bereichen, die wir entweder nur betreten konnten, indem wir die Türen sprengten oder ironischerweise die noch intakten Computer benutzten, wirkte es teilweise sogar alltäglich friedlich. Mich machte das schon etwas stutzig, dass dieser eigentlich streng bewachte Schiffsabteil nun so öffentlich rüberkam. Andererseits begrüßte ich es auch, endlich eine Chance zu haben, in die Datenbank zu gelangen, ohne ständig Umwege zu gehen.
    Wir drei waren schon seit einigen Minuten allein unterwegs, hatten aber immer noch keinen Plan, wie wir die Invasoren aufhalten sollten. Und die wenigen Ingenieure hier waren auch nur mit sich selbst beschäftigt.
    Ich dachte bisher, dass die Kriegserlebnisse in den Hüllenabteilen surreal zu betrachten waren, aber dies hier oben übertraf alles Bisherige bei weitem! So viel Ungewissheit und schwindendes Zeitgefühl komprimiert führte unweigerlich bei mir zu temporärer Depression. Ich fühlte mich schlapp, lust- und nutzlos.
    Irgendwann trafen wir dann doch noch jemanden an, der uns hilfsbereit zur Seite stand. Er zeigte uns an einem Computer den Weg zum nächstgelegenden Laboratorium, welches laut Datei noch intakt war.
    Einige Korridore weiter trafen wir dann auf unerwünschten Besuch. Wieder einer, der sich an einem Bedienpult zu schaffen machte. Er versperrte uns den Weg, jedoch wirkte er nicht sonderlich aufmerksam für seine Umgebung. Als wir uns ihm langsam näherten, befürchteten wir mit jedem weiteren Meter, dass der Mech zu uns rüber schauen würde und seine Waffe aktivierte. Aber nichts geschah. Er stand nur da, mit dem Greifarm über dem Display ausgebreitet und die Kabel mit dem Schaltkasten darunter verbunden. Das Licht spielte verrückt, obwohl man fast denken konnte, es wäre ohnehin normal gewesen, wenn die LEDs flackern würden. Aber irgendwie spielten sie einen synodischen Rhythmus. Und auch eine verzerrte Stimme hallte leise durch den Korridor. Wie ein Flüstern klang es und säuselte unverständliche Worte oder Wortfetzen. Ich bildete mir ein, dass es Miri war.
    Leen richtete die Waffe auf den Roboter und näherte sich ihm weiter. Dann hielt sie kurz an und deutete nach unten. Der Boden vibrierte leicht und war von knisternden Elektrostößen durchzogen, die metallischen Feinstaub in rosettenförmigen Gebilden wabern ließen.
    Niemand von uns wusste, ob es für uns tödlich war, wenn unsere Haut den Boden berühren würde. Und wir wollten es auch nicht austesten.
    Aber eines stand fest, der Mech schien von diesem Phänomen betroffen zu sein. Ich tippte darauf, dass er eine Überladung Elektrizität abbekam und seine System einen Kurzschluss erlitten hatten. Aber es war nur eine Theorie.
    Wir passierten das Ungetüm und ich konnte einen flüchtigen Blick auf das Display erhaschen. Viel sehen konnte ich nicht, außer eine Zahlenabfolge oder ähnlich Komplexes.
    Plötzlich bewegte er sich, schaltete seinen Scheinwerfer an und stieß einen Schwall Gas aus. Das hydraulische Geräusch von servounterstützten Gelenken fixierte mich sofort stärker auf den schwarzen Koloss, der sich just in diesem Moment zu uns umdrehte, dabei das komplette Bedienpult abriss und die Waffe auf uns richtete. Ich sah nur noch den grellen Blitz aus dem Lauf schießen, bevor sich mein Körper mit aller Kraft vom Stahlpfeiler abstieß und die Arme wedelnd nach weiteren Vorsprüngen griffen.
    Die Verfolgungsjagd begann. Der Mech, der sich schwerfällig auf seine vermeintliche Übermächtigkeit berief und gemächlich umherstampfte und wir, die mit rasanten Manövern durch die Luft schwebten und jede Sekunde als kostbar ansahen. Es ging nicht allein darum, wer als erstes das Ziel erreichte, sondern wer am Ende siegreich vom Platz gehen würde. Wir waren uns sicher, dass wir das Labor vor ihm erreichen würden. Aber wir waren uns nicht sicher, wie viel Zeit wir dort benötigen würden, um Montis Plan durchzuführen.
    Egal wie wir es drehten und wendeten, interpretierten und ausrechneten, jede einzelne Sekunde für uns zählte unendlich mehrfach als für die Ych. Zumindest war dies unsere Sichtweise.
    Irgendwann sahen wir dann die Tür zum gesuchten Raum, aber schon auf halber Strecke erreichte auf der Mech jenen Korridor und nahm uns sofort unter Beschuss. Monti und ich suchten Schutz an den Wänden, während Gefreite Orson das Gegenteil tat und sich dem Feind stellte. Sie opferte sich, um uns Zeit zu verschaffen, den Raum von innen zu versiegeln.

  • Es bleibt actionreich. Ein Zusammenstoß mit einem der Mechs und das auch noch unter erschwerten Bedingungen - in der Schwerelosigkeit! Eine weitere Heldin opfert ihr Leben - das beschreibst du sehr knapp. Ein kurzer Satz, eine kurze Begründung. Die Reaktion der anderen darauf kommt wohl im nächsten Kapitel. Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Cliffhanger ist... Wenn sie tatsächlich ausreichend Zeit verschaffen konnte, den Raum zu versiegeln, ja nicht. Aber mir ist nicht ganz klar, wie sicher es ist, dass ihr Opfer nicht vergebens ist... Das ging mit persönlich etwas zu schnell am Ende. :) Weiterhin ist es spannend. Und auch die aufkeimende Panik in der Schwerelosigkeit bringst du toll rüber. Ich hoffe mal, wir müssen nicht ganz so lange auf den nächsten Teil warten... ^^

  • @Zarkaras Jade
    Das hast du sehr präzise und nachvollziehbar geschrieben.

    Insgesamt unterscheidet sich dieser Teil von den anderen. Vorher hast du sehr viele Interaktionen der Protagonisten geschildert und viel wörtliche Rede eingesetzt. Dies fehlt jetzt weitgehend.
    Möglicherweise gewinnt der Text, wenn du die Unruhe und die Angst in den Gesichtern der "Mitfliegenden" schilderst. Vielleicht klappt das Abbremsen mit den Feuerlöschern bei einem der Kameraden nicht und der kachelt dann in die künstliche Sonne. Also etwas dramatisches.

    Die Stelle mit der Aufopferung erscheint mir, wie @Windweber ebenfalls etwas zu knapp.

    Ich finde diesen Abschnitt ansonsten sehr gelungen ;)


    Edit: Schöne Mütze!

  • Danke, wegen der Mütze! :alien: Ich habe die schon letztes Jahr getragen und glaube sogar als inofizielle Tradition hier im Forum eingeführt. Man muss ja auch mal mit solchen kleinen Dingen etwas Humor in das wundervolle Forum bringen.
    Endlich geht es weiter auf der Helios III. Leider viel später als gedacht. Aber wenn einem keine guten Formulierungen einfallen, soll man es auch nicht erzwingen. Danke, @Windweber und @Sensenbach, wie jedes Mal für die wunderbaren Kommentare und Anmerkungen. Ja, du hast vollkommen recht, dass ich beim vorigen Part ziemlich wenig Details bezüglich der Unruhe und Emotionen der anderen Personen beschrieben habe. Das finde ich im Nachhinein auch etwas schade, wo ich doch sonst immer so vernarrt bin, alles exakt und detailiert zu beschreiben. Wobei ich andererseits nicht schon wieder zu viel beschreiben wollte, da ich die relativ unwichtigen Passagen abkürzen wollte. Vielleicht werde ich aber diese Sache mit dem Feuerlöschern noch einbauen, weil es den Text doch insgesamt mehr an meinen Stil angleichen würde.
    Und bei der Stelle mit der Aufopferung stimme ich euch auf vollkommen zu. Eigentlich wollte ich Leen nicht zurücklassen, andererseits wollte ich es damit dramatischer darstellen. Ich muss mal schauen, ob ich noch ein paar mehr Sätze einbauen kann, um es runder zu gestalten. Ansonsten kann ich euch nur viel Freude beim Weiterlesen wünschen und hoffen, dass der heutige Part etwas Aufschluss bringt und euch noch mehr überrascht. Wobei ich mit diesem Part auch nicht ganz zufrieden bin.


    [ KAPITEL 10-FALLOUT-TEIL 18 ]


    Ich legte meine ID-Karte auf und betete, dass es funktionierte...
    Und das tat es auch. Die Tür öffnete sich und Miris Stimme ertönte stark verzerrt. Das brachte mich gedanklich vollkommen aus dem Konzept, aber trotzdem schwang sich mein Körper sam Monti an der Hand in den Raum hinein. Schüsse und Schreie ertönten, Projektile sausten durch den dichten Qualm und prallten von den Wänden ab. Eines streifte meine Hüfte, bevor ich die ID-Karte innen auf das Display legen und die Tür wieder verschließen konnte. Anschließende Kugeln prasselten gegen die Panzertür und hinterließen kleine Dellen an der Innenseite.
    Wir lösten uns, Monti stieß sich von der Wand ab und schwebte Richtung Labortisch. Ich krallte mich mit aller Kraft am Bedienpult fest und begann damit, den Raum entgültig abzuschotten. Uns beiden war bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Ych dieses Laboratorium stürmen und uns gnadenlos töten würden.
    Nachdem ich sie endlich mit einem Sperrcode verriegelt hatte, untersuchte ich erstmal meine Wunde. Aber es war nichts verletzt. Die Schutzweste lenkte das gestriffene Projektil ab, sodass es nur leicht den Stoff versengte.
    Ich begab mich mit zu Monti, ihm bei seinem Vorhaben helfen. Wobei ich mich fragte, was ich schon großartig hätte beitragen können. Er hatte mir nicht mal gesagt, was genau er bauen wollte. Er werkelte schon fleißig, suchte Material zusammen und vertiefte sich in die Arbeit. Nichmal mit neben sich bemerkte er.
    Grübelnd verfolgte ich sein Tun und versuchte mir vorzustellen, was er im Begriff war zu bauen. Es waren viele kleine Teile. Schrauben, Metallplättchen und Drähte. Die Füße um eine offene Schublade gewickelt, drückte er das filigrane Werkstück mit der linken Hand auf dem Tisch und hielt in der anderen einen Lötkolben. Hochkonzentriert befestigte er die haarfeinen Kupferdrähte an einer Schraube und formte aus ihnen kleine Ösen.
    „Kann ich irgendwas helfen?“
    Verdutzt schaute er mich an, linste zur Tür und dann wieder zum Werkstück. „Ich weiß nicht, ob es so etwas hier gibt, aber ich brauche ein paar Knopfzellen. Ansonsten muss ich improvisieren.“
    Ich bestätigte, suchte sofort die Schubladen und Regale ab und fand auch schnell welche. Aber sie waren leider bereits entladen. Das konnte ich an der Färbung sehen. Volle sind tiefschwarz, wohingegen leere weiß sind.
    Ich wollte sie gerade wieder zurücklegen, da winkte er mich bereits zu sich. „Bring sie her. Es ist egal, ob sie leer sind. Ich brauche sie eh nur als Kondensator.“
    „Was genau willst du eigentlich bauen?“
    „Eine mehrfach verwendbare Elektropuls-Mine.“
    Verwundert schaute ich ihn an und musste erstmal kräftig schlucken. Damit hätte ich nun nicht gerechnet, dass er aus solchen einfachen Dingen eine Waffe bauen würde.
    Vorsichtig nahm er es zwischen seine Finger und hielt es gegen das Licht, sodass ich es etwas genauer sehen konnte. Kaum größer als meine Handfläche, aber bereits nach kurzer Zeit so komplex gebaut.
    „Man haftet sie an den Mech, dann geht der Timer los und bei der Detonation wird ein starker Elektroimpuls freigesetzt, der im Idealfall die Elektronik des Anzuges zerstört. Wenn es so klappt, wie ich es mir vorstelle, sollte die Mine danach noch genügend Spannung haben, um ein weiteres Mal eingesetzt werden zu können.“
    „Und was ist, wenn nicht?“
    „Dann müssen wir sie wieder neu aufladen.“ Er zeigte an den provisorischen Adapter. „Sollte nur wenige Minuten dauern.“
    „Und wie stark ist dieses Ding?“, fragte ich und schaute mich nachdenklich um. Eingeschlossen in einem Raum mit Metallwänden käme ein zu massiver Stromstoß nicht gut.
    „Keine Angst, Samuel“, versuchte er mich zu beruhigen. „Ich habe es so konstruiert, dass der Elektrostoß in fünf Pulsintervallen über eine Sekunde erfolgt. Das sollte für uns ungefährlich sein. Eure EMP-Munition ist da weitaus gefährlicher.“
    Für mich blieb es bedenklich. Aber ich hatte keine große Auswahl an Möglichkeiten, um dem Feind etwas entgegenzusetzen. Ich musste ihm einfach vertrauen, genauso wie er mir Vertrauen schenkte.
    „Ich komme nun alleine zurecht, Sam.“
    Ich glaubte eh nicht, dass ich kompetent genug war, um ihn weiter beim Bau seiner Waffe zu assistieren. Außerdem wurde es mir langsam alles zu viel. Ich glaubte immer weniger dran, dass wir überhaupt eine Chance hatten, hier heil wieder rauszukommen, geschweige denn den Krieg zu überleben.
    „Dann schaue ich derweilen in die Datenbank, oder was davon noch übrig ist.“
    Dies sollte als Ablenkung reichen, dachte ich mir. Aber als ich sie dann einsah, wurde ich eines besseren belehrt.

    ...Sektoren 1 bis 18 schwer beschädigt. Abschnitt 14 und 15 ohne Atemluft! Manuelle Reaktorabschaltung eingeleitet! Stromversorgung noch zu 19,02 Prozent intakt. Code: 4-7-L-3-5-T-2-0-P! Hüllenschaden in Helix-Sektor 1457. Wahrscheinlichkeit für Hüllenschmelze beträgt 3,05 Prozent...

    Das hörte sich gar nicht gut an. Nichts von alldem hörte sich gut an. Und die Hälfte davon verstand ich nicht mal.
    Ich versuchte irgendwas und irgendjemanden irgendwie zu helfen. Vielleicht konnte ich vom Bedienpult aus einige Systeme wieder in Betrieb nehmen und so einige Leben retten. Ich tippte mich durch die Reiter durch, öffnete verschiedenste Dateien und Berichte, bis ich nach einigen Minuten doch etwas möglicherweise Nützliches entdeckt hatte. Den Schaltplan für den Helixantrieb. Nach ein paar Orientierungsproblemen bezüglich der komplexen Darstellung, entdeckte ich dann den Sektor 1457. Er war gar nicht so weit von unserem Standort entfernt. Nur einen knappen Kilometer weiter Richtung Heck.
    „Was ist das?“, hörte ich Monti verwirrt rufen.
    Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn auf einen Monitor vor sich starren.
    „Willkürliche Zeichen und Buchstaben“, meinte er weiter und fuhr mit dem Finger über das Display. „C f null g j i z vier acht t h e neun g vier sieben o p t v...“
    Ich verstand kein Wort von dem, was er mir sagen wollte. Drum schaute ich auch mal nach. Und dann schoss es mir durch den Kopf.
    # //cbv-pr.tp.:_Moby Dick_Upload _00.02% ...jucf06pold480hdfi63jawibk506gf6gssijv24gfzb564ufsnzt16bml6dsr28nvcg29gdz05fghj3axys... #
    „Wenn ich richtig liege mit meiner Annahme, dann ist das ein digitales Virus.“
    „Ich verstehe nicht ganz“, meinte er stirnrunzelnd und schaute erneut und intensiver auf den Bildschirm. „Wie lange soll das denn dauern, bis es komplett hochgeladen ist? Hätten die das nicht eher anfangen können?“
    Darauf wusste ich leider auch keine Antwort. Aber ich musste ihm Recht geben. Nichtmal ein Prozent wurde ausgeführt. Und das trotz unserer relativ hochentwickelten Technik.
    Ich versuchte etwas. Ich versuchte, nicht den Upload zu beeinflussen, aber die Dateigröße einzusehen.
    „Vier Gigabyte, komprimiert auf vier Kilobyte?!“ Wie war das zu verstehen?
    „Ist das viel?“, stellte er eine erneute Frage und versuchte sichtlich meine Mimik zu deuten.
    Ich schüttelte den Kopf. „Das ist absolut lächerlich! Da haben sogar manche meiner Privatnachrichten mehr Datenvolumen.“
    „Kannst du da irgendwas beeinflussen?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Selbst wenn ich wüsste, dass ich etwas beeinflussen könnte, würde ich es nicht versuchen. Das ist mir echt zu gefährlich...“
    Plötzlich klopfte es laut an der Tür. Gefolgt von Miris Stimme. „Lasst mich rein!“
    Verblüfft schauten wir uns an. Schulterzucken und Kopfschütteln.
    Heftiger klopfte es gegen die Tür. „Samuel, Monti! Öffnet die Tür!“
    Wir waren uns sofort einig, dass wir dieser Anweisung garantiert nicht Folge leisten würden.
    Ein drittes Mal sprach Miri zu uns, jedoch nun mit sich leicht verändernden Klang. Viel metallischer und hallender. „Öffnet die Tür! Ich befehle euch, die Tür zu öffnen!“
    Monti rüttelte an meiner Schulter. „Sie haben es geschafft!“
    Erschrocken riss ich mich rum, verstand aber kein einziges Wort. Was haben sie geschafft?
    Er hielt mir seinen Kommunikator nah vors Gesicht. „Sie haben einhundert Prozent erreicht. Euer System ist nicht mehr geschützt.“
    Plötzlich schalteten sich alle Lichter und Monitore aus. Bedrohliche Stille kehrte ein. Wir schauten uns an, ich horchte in die Leere und malte mir mögliche Szenarien aus. Stampfende Schritte drangen zu uns hindurch, gefolgt von Zischen und Quietschen.
    Kaum waren wenige Sekunden verstrichen, schalteten sich alle zuvor ausgegangenen Systeme wieder ein. Eine Bildübertragung erschien auf sämtlichen Monitoren, Anzeigen und Displays. Überall dasselbe Bild. Der Weltraum mit den zwei Archen und dem Asteroiden. Es schien von unserer Helios aus übertragen geworden zu sein.
    Gespannt schauten wir beide drauf, schweiften mit den Blicken von Monitor zu Monitor. Dann passierte etwas. Der Asteroid feuerte auf die Helios I, ebenso wie er zu Anfang auf uns eine volle Salve abgefeuert hatte. Die Wolke aus zahllosen Projektilen raste unaufhaltsam auf die Arche zu, prasselte ein und zerfetzte unser Schwesterschiff in tausend Teile.
    Es wiederholte sich. Die Aufnahme wurde erneut abgespielt. Eine Filmschleife. Und jedes Mal wurde ich fassungsloser. Mein Herz blieb still, ich verstand gar nichts mehr. Im Hintergrund erklang diese mechanische Stimme, die ständig die Worte sagte: „Jao glu Ych! Jao glu mino Qerasio!“
    Ich versank tiefer in den Moment und krallte meine Finger fest um den Monitor. Mir kamen die Tränen.
    Der Feind klopfte an die Tür, Monti brüllte meinen Namen. Aber ich reagierte nicht. Meine Heimat, meine Familie existierten nicht mehr. Sie waren ausgelöscht worden, binnen Sekunden komplett vernichtet.
    „Sam!“, erreichte mich eine vertraute, weibliche Stimme dumpf und kaum wahrnehmbar. „Sam, es ist eine Illusion!“

  • [ KAPITEL 10-FALLOUT-TEIL 19 ]

    „Reiß dich zusammen!“, schrie mich mein Kamerad an und packte meinen Arm. Er zerrte und drückte, versuchte mich vom Monitor weg zu drängen. Aber ich wollte nicht, ich konnte nicht.
    „Es ist nicht real“, sagte wieder diese Stimme. „Hörst du mich? Ich bin es, Hal!“
    Ich antwortete. „Doch, es ist real.“
    „Nein! Emilie hat gesagt, es ist eine Täuschung...“
    „Emilie..?“
    Dann gab die Tür nach, die Anfangs nur einen Spalt aufgesprungen war. Das harte Aufstampfen des Mechs holte mich ins wahre Geschehen zurück. Monti zerrte immer noch an meinem Arm, hatte dabei den anderen Arm um ein Metallrohr gewunden und hielt in dessen Hand eine Scheibe oder ein knopfartiges Konstrukt. Instinktiv griff ich zur Pistole, hielt sie dem Feind entgegen und zielte auf die Halsgegend. Es war zu erwarten, dass dieser davon unbeeindruckt blieb und mit lautem Dröhnen und angeschalteten Scheinwerfern auf uns zumarschierte. Den Greifarm weit nach vorn gestreckt, stakste er weiter und brummte in tiefen verzerrten Tönen deren wirren Laute. „Jao glu Ych! Jao glu mino Qerasio!“
    Ich drückte ab...
    Aber mein Wunschdenken, die Kugeln hätten zufälligerweise mal der Wahrscheinlichkeit Hintertür passiert und eben doch die Panzerung mühelos durchdringen können, erwies sich als fehlerhaft. Meine verzweifelte Gegenwehr schien ihn dagegen sogar noch aggressiver zu machen.
    Jetzt mischte sich mein velitischer Kamerad ein. Er stemmte sich vom Rohr ab, riss mich dabei mit davon, drückte im Flug auf einen Knopf seiner konstruierten Apparatur und warf diese dann dem Roboter entgegen. Wir drehten Pirouetten und Monti erhaschte dann ein Bodenblech, welches er mit sich riss und in letzter Sekunde als Schutzschild verwendete. Ein schriller Pfeifton folgte und ein lauter Knall, der alles um uns herum zum Vibrieren brachte. Wir wurden stärker hinweg gedrückt und plötzlich erwischte mich irgendwas an der Schulter.
    Panisch riss ich mich herum und schaute zum Mech rüber. Er schwebte in der Luft, taumelte geradezu, und jede Menge Gas trat aus, das ihm noch zusätzlich Schub verpasste. Aber er selbst zeigte keine Regungen mehr. Wie ein Torpedo flog er aus dem Raum, schlug dabei mit den Armen gegen die Pfeiler und zischte geradewegs den Korridor entlang.
    Als ich meinen rechten Arm beugen wollte und wieder den stechenden Schmerz spürte, realisierte ich erst, dass ein Metallstift im rechten Schlüsselbein steckte. Vorsichtig wollte ihn herausziehen, aber er saß so fest im Knochen, dass ich ihn nicht, ohne noch größere Verletzungen zu riskieren, entfernen konnte. Also ließ ich den Arm langgestreckt und legte die Pistole nun in meine linke Hand.
    Monti trieb eilig voran, entfernte sich von mir und verließ den Raum. Schnell versuchte ich ihm hinterherzuschweben, stieß mich kräftig von der Wand ab. Fast genauso rasant flogen auch wir durch den verdunkelten Schacht und näherten uns schnell dem Roboter, der regungslos zwischen einem Pfeiler und der Wand eingeklemmt war. Ich wollte meinen Kameraden noch warnen, aber er hatte bereits seine Finger auf den Anzug gelegt und entfernte mit kräftigem Ziehen die Mine vom Torso. Anschließend nahm er ein Skalpell hervor und versuchte die Schläuche am Hals anzuritzen. Ich stieß mich sanft vom Pfeiler ab und schwebte langsam zu ihm rüber, hielt dabei den Pistolenlauf ständig auf den regungslosen Körper des Feindes.
    Monti versuchte es immer weiter, aber ihm gelang es einfach nicht, auch ansatzweise einen der Schläuche oder Drähte anzuritzen.
    „Sie sind echt robust! Keine Ahnung, was das für ein Material ist, aber Kunststoff ist es nicht.“
    „Lass mich mal sehen!“ Behutsam befühlte ich mit den Fingerkuppen das Netzgewebe und ging in Gedanken die mir bekannten Stoffe durch. Es fühlte sich an wie Gummi, aber irgendwie doch nicht so ganz. Es war eindeutig Technologie, die wir noch lange nicht verstanden. Für mich gab es keinen Grund mehr, länger dort zu verweilen. „Lassen wir es und verschwinden von hier.“
    Er stimmte mir prompt zu, begutachtete die Mine und bestätigte mir aufatmend: „Es ist noch genug Energie vorhanden, um einen weiteren Ych außer Gefecht zu setzen.“
    „Trotzdem will ich hoffen, dass wir die Mine so schnell...“
    Und wie zu erwarten, ratterte ein tiefes Dröhnen uns entgegen, gefolgt vom Lichtkegel, der flackernd von der nächsten Linksbiegung zu uns herüberschien. Fast zeitgleich erreichten wir und der Feind die Biegung. Und Monti zögerte keine Sekunde zu viel, um den Sprengkörper an dessen Torso anzuhelfen. Jedoch wusste der Mech schon lange vor der direkt visuellen Begegnung, dass wir hier auf ihn warteten. Mit gekonnter Drehung schleuderte er uns seinen Greifarm entgegen, traf mich an meiner bereits verwundeten Schulter und verfing sich mit einem dieser rasierklingenartigen Fingerglieder in meinem Anzug. Es schirfte so heftig an mir entlang, dass sich das Metall tief in meine Muskeln einschnitt. Reflexartig zuckte ich zurück und strampelte mit den Beinen um mich. Nur Sekunden später ertönte das Pfeifen und die Mine expldierte ein zweites Mal. Der Mech und ich waren zu diesem Zeitpunkt immer noch ineinander verharkt, aber nun löste sich diese Verbindung so abrupt, dass mir der halbe Anzug vom Leib gerissen wurde. Überall spritzten Blutstropfen und Metallspähne herum. Ich verlor den Halt und wurde samt dem Feind von der Druckwelle mitgerissen. Noch im Taumeln krachten unsere Köpfe zusammen und ich erlitt ein leichtes Schleudertrauma. Alles drehte sich, mir wurde übel und mein Brustkorb verkrampfte so sehr, dass ich keine Luft mehr bekam.
    „Sam...“, hörte ich Montis dumpfe Schreie, die sich in meinen Ohren schnell zu einem Geräuschebrei verwandelten. „Sam!“, rief er, immer nur :„Sam!“
    Alle Systeme spielten verrückt. Das Licht schaltete sich wellenförmig aus und wieder an. Aus allen Lautsprechern ertönte Miris verzerrte Stimme, die im Kanon immer wieder ihren Text aufsagte. Alles überlagerte sich. Wie im Club fühlte es sich an. Das monotone Schlagen, das dröhnende Ächzen, die stroboskopen Lichtblitze. Es flimmerte und flackerte, brachte mich um jegliche Sinne. Der Verstand setzte vollkommen aus, ich verlor die Orientierung...
    Zusammen mit dem Feind schwebte ich im Zentrum des Korridors, von allen Seiten nur von Luft umgeben und die Wände nicht erreichbar. Dann packte er mich mit seinem Greifarm an der rechten Hand und zerquetschte mir die Finger. Blut floss über das Metall, die Knochen, Sehnen und Muskeln versagten. Schmerzen, die mich langsam ohnmächtig werden ließen. Tränen in meinen Augen, Krämpfe im ganzen Körper. Und Montis kreischende Stimme im diffusen Hintergrund.
    Eine nicht endende Spirale aus Sinnestäuschungen, falschen Emotionen und leeren Hoffnungen.
    Dann war es vorbei...
    Beängstigende Stille. Finsternis umschloss uns, zog uns sekündlich immer tiefer in das Nichts. Ich spürte nichts mehr, mein Kopf war leer. Keine Gedanken, keine Gefühle. Nur die absolute Dunkelheit.
    Alleinig der Mech vor mir spendete einen einzelnen Punkt schwachen Lichtes, welcher jedoch in der gewaltigen Präsenz des Nichts keinerlei Chance hatte, bedeutend zu sein. Mir war es egal, ob ich jeden Moment sterben würde. Das Leben hatte für mich keinen Sinn mehr. Mein Verstand begriff die Komplexität des Seins nicht mehr. Egal, was geschehen mochte, so war ich mir sicher, es sollte geschehen. Ich begrüßte all das, was die Zukunft mir bringen sollte. Ich hatte versagt, so war ich mir sicher. Ein Individuum, schwach und nichtig. Die Macht des Feindes unterschätzt.
    Ein Ping...
    Ein einzelner binärer Ping.
    Die Monitore, im tiefen Grau, zeigten das Signal. Der blinkende Balken, reihenweise im Gleichtakt schlagend. Montis Hand wich übers Display. Wieder kryptische Symbole. Die Zeichen ratterten nur so herunter und vermischten sich mit Zahlen und Buchstaben. Seitenweise konfuser Text wurde abgespielt, aber sonst geschah nichts weiter. Keine Lampen, keine Belüftung. Nur die grellen Monitore.
    Der Feind tat nichts.
    Ich starrte wieder auf den Monitor und erblickte ein erneutes Szenario. Wieder der Weltraum mit den Archen, Velit und dem Asteroiden. Aber diesmal wirkte die Situation anders als zuvor. Die Helios I, sie war intakt. Und sie feuerte gemeinsam mit den anderen beiden Archen auf den Feind.
    Die Uhr, sie tickte...
    Sekunden verstrichen, die mir wie Minuten vorkamen. Mein Verstand blockierte. Er wollte es nicht begreifen, was zu sehen war. Wie zuvor wirkte es unrealistisch. Und dieses Mal war der Asteroid das Ziel, welches just in dem Moment von allen drei Salven getroffen wurde und zu feinem Staub zersprengt wurde. Wollte Miri uns schon wieder einen Streich spielen?
    Ich wartete ab, aber es kam keine Wiederholung. Die Zeit tickte weiter.
    Plötzlich geschah etwas sehr Seltsames. Wenn nicht schon die bisherigen Ereignisse seltsam genug waren. Der Mech, er ließ mich los, senkte die Arme und starrte uns beide einfach nur an. Ugeduldig wartete ich darauf, dass er zum alles entscheidenen Gnadenstoß ansetzen würde.
    „Sam?“, erklang wieder Hals liebliche Stimme, gefolgt von einer Videoübertragung. Nur halb linste ich auf das Display, traute meinen Augen immer weniger. Ihr wundervolles Gesicht, so betrübt und hoffnungsvoll zugleich. Kleine Tränen flossen ihr über die zarten Wangen. „Geht es euch gut?“
    Ich nickte angedeutet, musste dabei tief Luft holen. So viele unbegreifliche Gedanken in meinem Kopf, die auf eine Erklärung warteten. Die Pistole in meiner Hand, ich konnte sie kaum noch halten. Nur, dass ich sie noch mit den Fingern umklammern konnte. Es war nicht die Kraft, die mir fehlte, sondern der Wille.
    „Wir haben es geschafft!“, sprach Hal weiter mit heiserem Klang. „Wir haben den Feind besiegt!“
    „Das glaube ich nicht!“, erwiderte ich kopfschüttelnd, hielt währenddessen mit letzten Reserven die Pistole an den Helm des Feindes. Er machte keine Anstallten, sich zu wehren. Er blieb so in passiver Position da und starrte mich nur an. Und ich schüttelte durchweg den Kopf. „Was ist, wenn das auch ein Trick ist?“
    „Nein, du verstehst nicht!“ Ihre Stimme wurde lauter und energischer. „Sam, du verstehst nicht..!“
    Im Hintergrund waren noch andere Personen zu sehen, darunter auch Emilie, die sich just auch zum Bildschirm gesellte. „Es war Moby Dick!“
    Emilie...
    Hal hatte sie nur wenige Minuten zuvor erwähnt, aber ich konnte keinen klaren Gedanken dazu erschaffen. Nun, wo ich sie sah, mit den bunten Haaren und neonfarbenden Klamotten, durchschoss mich ein Gefühl von Sicherheit. Eine Emotion, die mir meine Freundin noch nie gegeben hat. Es war schwer zu deuten, aber es fühlte sich gut an. Irgendwie wusste ich, dass Emilies Worte der Wahrheit entsprachen.
    „Das Virus war es, das uns allen einen Streich gespielt hat. Selbst der Feind glaubte an die Täuschung.“

  • @Zarkaras Jade

    Ups, jetzt hab ich einen Teil verpasst. Also hier meine Kommentare zu den beiden letzten Abschnitten.
    Das sind beides aktionreiche Abschnitte, die mir gut gefallen haben. Also das Komputerprogramm hat vorgespiegelt, dass die Arche zerstört worden ist. Dann greifen alle den Asteroiden an und zerstören die Basis der Mechs. Oder?
    Warum mussten die Mechs getäuscht werden? Hätte der Asteroid nicht auch so angegriffen werden können?
    Hab ich etwas überlesen?

    Spoiler anzeigen


    Ich würde eher von einer Täuschung, als von einer Illusion reden. Ein Illusion ist ja eher etwas was in unserem Kopf entsteht, hier fälscht das Virus ja die Sensordaten, oder so ähnlich.

    aber bereits nach so kurzer Zeit so komplex gebaut.

    zweimal "so" hinterinander

    doch etwas vielleicht Nützliches

    doch etwas möglicherweise Nützliches

    Sie waren ausgelöscht, binnen Sekunden komplett vernichtet.

    Sie waren ausgelöscht worden, binnen Sekunden

    anfangs nur peripher aufspringen sah

    Ungewöhnlicher Ausdruck: Anfangs sprang die Tür nur einen Spalt auf?

    Mechs holte mich schlussendlich ins wahre

    "schlussendlich" weglassen?

    Meine verzweifelte Notwehr schien ihn dagegen

    Gegenwehr statt Notwehr

    Monti trieb die Hektik voran

    Ungewöhnlicher Ausdruck: Monti trieb eilig voran?

    ratterte ein tiefen Dröhnen uns entgegen

    ratterte uns ein tiefes Dröhnen?

  • @Zarkaras Jade

    Hallo Jade,
    ich habe jetzt bis Post 311 gelesen, und jetzt muss ich mal ein kurzes Zwischenfeedback reinwerfen.

    Spoiler anzeigen


    Zu Post 309

    sagte Slay zu mir und trat ebenfalls über die Schwelle. Ich war überfordert und fühlte mich gar nicht in der Lage, etwas zu sagen.
    „Mutter hat recht, Sam. Bleib schweigsam und überlasse uns beide das Reden.“ Und auch sie trat über die Schwelle.

    Mal abgesehen von der Wiederholung hier bin ich über diese "Schwelle" buchstäblich gestolpert. Das ist ein hypermodernes Raumschiff. Habe die noch Türschwellen??? Kann ich mir nicht vorstellen... Auch wenn du es hier sicher bildlich gemeint hast - indem du es sogar 2x erwähnt hast, sah ich im Geiste die Leute beim Betreten des Raumes förmlich den Fuß heben, um ein imaginäres Metallteil auf dem Boden zu überschreiten. Weiß nicht, ob du verstehst, was ich meine.

    Die Tribünenplätze waren dagegen nur auf der Sitzfläche und der Rückenlehne gepolstert. Ansonsten war alles in Eisen gehüllt und in einem aggressiven Rot gehalten.

    Darunter kann ich mir nicht wirklich was vorstellen. War die Tribüne in Eisen gehüllt?

    Slay ging weiter zum Richterpult, wo eine kleine Tafel prangerte, und legte die Hand auf.

    vielleicht eher "prangte" ?

    „Die Chima werden ihn schon allein aus Menschenhass schuldig sprechen.

    Gut, dass du kurz darauf erklärt hast, warum in der Jury mehrere Rassen vertreten sind. Ich fand es seltsam, dass Chima und Grey über einen Menschen richten dürfen, wenn doch hinlänglich bekannt ist, dass zwischen den Rassen Befindlichkeiten bestehen. Aber deine Erklärung hat meine Bedenken verschwinden lassen. :thumbup:

    Diese Straftat wurde begangen... Schuldig...

    Hier finde ich es ein wenig seltsam, dass beim Verlesen der Anklageschrift schon permanent das Wort "Schuldig!" auftaucht. Das würde bedeuten, dass er schon schuldig gesprochen wurde und nur noch über das Strafmaß verhandelt wird. Ansonsten gilt doch ein Angeklagter (zumindest heute) solange als unschuldig, bis seine Schuld zweifelsfrei bewiesen wurde (was - wie ich dachte - der Zweck dieser Verhandlung ist). Ein Verlesen der Straftat dürfte dafür aber nicht reichen.
    Wenn sie wirklich noch verhandeln wollen, ob er schuldig ist (und nur dann wäre ja die Anwesenheit eines Verteidigers mMn noch sinnvoll), dann dürfte in der Anklageverlesung der Status "Schuldig!" nicht andauernd genannt werden. Anklage ist eben nur Anklage, nicht Verurteilung. Kann sein, das ich das verkehrt sehe, aber das ist mir beim LEsen so in den Sinn gekommen.


    Soweit erstmal, ich bleibe am Ball ^^
    VG Tariq

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Danke, @Sensenbach und @Tariq, für die Anmerkungen, Fragen und Berichtigungen.

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    Also das Komputerprogramm hat vorgespiegelt, dass die Arche zerstört worden ist. Dann greifen alle den Asteroiden an und zerstören die Basis der Mechs. Oder?
    Warum mussten die Mechs getäuscht werden? Hätte der Asteroid nicht auch so angegriffen werden können?
    Hab ich etwas überlesen?

    Die Entwickler des Virus wussten selbst nicht genau, was dieses Virus machen wird. Aber sie wussten, dass es den Archenbewohnern nicht schaden würde, da es ja die Hauptsysteme nicht angreifen kann. Es ist das Virus, das in Kapitel 2 von Slevin eingesetzt wurde, um Hal und Sam auszuspionieren. Jedoch durften die Wissenschaftler es nicht bekanngeben, da Miri bereits von den Ych infiziert war und es zu gefährlich war, die Informationen über den Viruseinsatz in Umlauf zu bringen. Zusätzlich konnten die Ingenieure am Bug natürlich direkt rausschauen und so den Gegenschlag durchführen. Der Asteroid hätte auch so angegriffen werden können und wäre es vermutlich auch früher oder später worden. Aber die Archen mussten sich beim Eintreffen des Meteoritenschauers aufteilen, um Schäden zu vermindern. Im Grunde wussten 99% der Archenbewohner schon kurz nach dem Erstschlag nichts mehr von alldem, was draußen passierte.

    Das ist ein hypermodernes Raumschiff. Habe die noch Türschwellen??? Kann ich mir nicht vorstellen... Auch wenn du es hier sicher bildlich gemeint hast - indem du es sogar 2x erwähnt hast, sah ich im Geiste die Leute beim Betreten des Raumes förmlich den Fuß heben, um ein imaginäres Metallteil auf dem Boden zu überschreiten. Weiß nicht, ob du verstehst, was ich meine.

    So hypermodern ist die Helios auch nicht. Es geht ja auch teilweise darum, dass die Bewohner sich wie auf einem Planeten fühlen sollen, bestenfalls auch mit "antik" gestalteten Räumen und solchen "alten" Dingen wie Türschwellen oder Fensterläden. Es gibt also schon Türschwellen, aber halt nicht solche riesen Klopper, wie man sie in alten Gebäuden noch vorfindet. In diesem Fall ist es auch wirklich bildlich gemeint, dass sie quasi die Schwelle in eine "andere" Welt überschreiten. Natürlich hat nicht jede Tür eine Tüschwelle, sondern es ist jedem "Unternehmen" selbst überlassen, ob es in seinem Bereich welche einbauen möchte. Störend sind sie ja in dem Sinne nicht, da man sich ja wie zuhause fühlen soll.

    Darunter kann ich mir nicht wirklich was vorstellen. War die Tribüne in Eisen gehüllt?

    Ja, sie ist in Eisen gehüllt. oder eben in Edelstahl, was ja auch nur veredeltes Eisen ist.

    Hier finde ich es ein wenig seltsam, dass beim Verlesen der Anklageschrift schon permanent das Wort "Schuldig!" auftaucht. Das würde bedeuten, dass er schon schuldig gesprochen wurde und nur noch über das Strafmaß verhandelt wird. Ansonsten gilt doch ein Angeklagter (zumindest heute) solange als unschuldig, bis seine Schuld zweifelsfrei bewiesen wurde (was - wie ich dachte - der Zweck dieser Verhandlung ist). Ein Verlesen der Straftat dürfte dafür aber nicht reichen.
    Wenn sie wirklich noch verhandeln wollen, ob er schuldig ist (und nur dann wäre ja die Anwesenheit eines Verteidigers mMn noch sinnvoll), dann dürfte in der Anklageverlesung der Status "Schuldig!" nicht andauernd genannt werden. Anklage ist eben nur Anklage, nicht Verurteilung. Kann sein, das ich das verkehrt sehe, aber das ist mir beim LEsen so in den Sinn gekommen.

    In diesem speziellen Fall mussten sie ihn schon vorher schuldig sprechen, weil seine Tat zu schwerwiegend war. Der Verteidiger wird jedem Angeklagten zugesprochen, egal, wie gravierend seine Tat auch war. Im Normalfall ist es ja auch eine normale Verhandlung, wenn es normale Umstände wären. Ich dachte, dass es im Text schon so rüberkam, wie es gedacht war. Slay meinte ja auch beiläufig, dass er bereits schuldig gesprochen wurde und das alles nur noch als Abschreckung so aufgebauscht wurde. Weil Slay eine Majorin ist, hat sie natürlich ihre Mittel und Wege, schon frühzeig an mehr Informationen zu kommen.

    Dies hier ist der vorerst letzte Part in diese Geschichte. Das Kapiel endet auch hiermit. Ich werde die Geschichte ab jetzt erstmal auf Eis legen, bis mir neue Ideen kommen. Dafür werde ich ein anderes Projekt weiterführen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das und seid nicht allzu enttäuscht darüber.

    [ KAPITEL 10-FALLOUT-TEIL 20 ]


    „Aber...“ Mein Blick blieb starr auf den Mech gerichtet. Zwischen uns mein ausgestreckter Arm mit der Waffe. „Aber wieso?“
    „Was wieso?“, fragten beiden Frauen im Chor, als im selben Moment Monti zu mir sprach. „Ja, Sam! Was meinst du?“
    Meine Finger zitterten immer heftiger, ich konnte kaum noch den Abzug locker genug lassen.
    „Das kann nicht sein!“, rief ich, erst leise, dann lauter. „Wieso begreift ihr das nicht?“
    „Samuel, es ist vorbei.“ Emilies Lippen bewegten sich, ihre Stimme drang an mein Ohr, aber mein Gehirn verstand sie nicht. Und Miri im Hintergrund mit ihren nervtötenden Schadensberichten machte die Situation nicht besser.
    „Nein!“, brüllte ich sie an, den Mech gleich meiner Freunde. „Was... was ist das? Ich verstehe das nicht.“
    „Samuel“, versuchte Monti mich zu erreichen und ergriff vorsichtig meinen erhobenen Arm. „Der Krieg ist vorbei.“
    „Aber die Ych!“ Nun konzentrierte ich mich voll und ganz auf das Metallding vor uns. Zischendes Gas und elektrisierende Drähte waren die einzigen Emotionen, die das Monstrum aussendeten. Eine schwarze Hülle aus kaltem Metall, im Innern vermutlich ein gleichsam kühles Wesen.
    „Was willst du uns mitteilen?“, flüsterte ich und schöpfte neue Kraft, um den Lauf auf das Visier zu pressen. Ich hoffte auf irgendeine Geste. Und sei es nur ein einziges Wort. Stillschweigende Sekunden vergingen, die mir jede einzelne wie ein Menschenleben vorkamen. Aber das Ding starrte mich einfach nur an.
    „Was bist du?“, wollte ich endlich wissen und nahm nun noch meinen zweiten Arm dazu, um die Waffe zu halten. „Was machts du hier? Wieso tötest du uns nicht?!“
    Mein velitischer Begleiter sprach zu ihm in seiner Muttersprache, was mir immer noch schwer viel, zu verstehen. „Glu jao zini? Glu jao palorheo?“
    Und der Roboter antwortete ihm. „Jao glu mino qei Ych! Glu jao puilos uno uglu?“
    Und Monti fragte ihn wieder etwas. „Glu jao Avotis qei uno xixi? Jao glu mino z'tio Avotisio!“
    „Ich verstehe das nicht“, gab ich von mir, was er nur mit einem Abwinken quittierte. Ich meinte aber nicht sein Gespräch mit dem Feind, sondern die ganze Situation. „Waren all meine Entscheidungen überflüssig?“
    „Nein, waren sie nicht“, versuchte er mich zu trösten, aber auch gleichzeitig abzuwimmeln. „Du hast richtig gehandelt. Zu jeder Zeit hast du richtig gehandelt. Glu jao Avotis qei uno xixi?“
    „Aber wieso fühle ich mich dann so nutzlos?“, fragte ich weiter, nahm wieder meine verletzte Hand von der Pistole und presste sie mir gebeugt gegen die Brust. Die Schmerzen waren unerträglich, die Finger waren schon ganz sperrig.
    „Samuel, bitte senke die Waffe“, wies er mich an und sendete mir eine deutliche Handgeste.
    Aber darauf wollte ich mich nicht einlassen. Wie sollte ich dies verstehen? Wie sollte ich ihm vertrauen können, wenn er sich in einer fremden Sprache mit dem Feind unterhielt und mir weiß machen wollte, dass wir nicht mehr in Gefahr seien?
    „Samuel, bitte...“, wiederholte er seine Aufforderung. „Er ist bereit, zu kooperieren.“
    „Wieso das auf einmal?“
    „So wie ich das verstanden habe, haben sie nun alles verloren.“
    Ungläubig blickte ich drein.
    Monti sprach weiter, wenn auch ziemlich unüberzeugt von seinen eigenen Worten. „Anscheinend war der Asteroid ebenfalls eine Arche. Ihre Arche.“
    „Soll das heißen, wir haben deren Heimat zerstört?“, schlussfolgerte ich spontan, was er nickend bestätigte.
    Der Ych entgegnete gebrochen: „Jao glu mino zini. Jao glu mino palorheo. Jao glu mino uglu ex rheo qei.“
    Und Monti antwortete mit starker Stimme: „Jao glu mino asco z'tio Avotis! Jao glu mino ashi!“
    Der Feind deutete ein Kopfnicken an und griff sich dann mit dem Arm an seinen Helm, um diesen vorsichtig abzunehmen. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah, was für eine Gestalt sich darunter verbarg. Anfangs noch von Dampfschwaden überströmt und in giftigem Gas eingehüllt, klarte sich die Luft langsam auf und eine Gestalt kam zum Vorschein, die so obskur wirkte, dass ich nicht wusste, ob ich Angst oder Faszination verspüren sollte. Ein Schädel, missgestallten und irgendwie doch wie von Gottes Händen selbst geformt. Blasse, graue Haut, alt und tot wirkend. Mit vielen Narben übersät, durchzogen von schwarzen Drähten und bestückt mit millimeterfeinen Halbleiterplatten. Zwei Augen, die das größte Leid ausstrahlten, das man sich nur vorstellen konnte. Sie wirkten tot, gepeinigt und inspiriert. Finster wie die Nacht, einnehmend wie ein schwarzes Loch und so endlos tiefblickend wie das Universum. Sie wirkten starr auf mich gerichtet. Keine Nase, keine Ohren und keinerlei Haar. Weder Wimpern noch Brauen. Der Mund war zu einem schmalen Schlitz verformt, ähnlich dem eines Greys. Es öffnete ihn nicht, es atmete nicht. Aber ich war mir sicher, dass es Luft atmete. Viele kleine LED's und Transistoren befanden sich auf dem kahlen Schädel, eingearbeitet in die schleimig wirkende Haut, als wären sie ein Teil von ihm.
    Dann fiel es mir wieder ein. Die Träume, die ich in letzter Zeit hatte, zeigten genau diese Wesen. Ich dachte zuerst, sie würden etwas mit Hal zu tun haben, aber anscheinend hatte ich Visionen von den Ych. Ich konnte es mir nicht erklären, was genau sie einst waren, oder wie sie erschaffen wurden. Aber ich wusste, dass es nicht ihre wahre Gestalt zeigte, die für sie vorbestimmt war.
    „Jao glu mino totalis Qeras! Jao glu mino qei totalis jatsuio Avotis!“
    Monti machte große Augen. „Er meint, er wird jetzt sterben, weil er uns sein Gesicht gezeigt hat.“
    Ich wusste es. Ich hatte es die ganze Zeit gewusst. Ihre Anzüge waren ihre einzige Chance, noch zu existieren. Er zeigte uns sein wahres Gesicht und unterschrieb somit sein Todesurteil. Aber warum tat er das? Wie verzweifelt musste er gewesen sein, um dies nach all den Dingen zugelassen zu haben?
    Ich konnte es mir nicht erklären, aber irgendwie hatte ich nun Mitleid mit ihm und seiner Spezies. Was hatte ich alles getan, was hatte ich alles gedacht, um ihn zu vernichten? Wie konnte es nur soweit kommen, dass wir am Ende die waren, die Schlechtes vollbrachten? Was erlaubte uns jetzt, sich an ihnen zu rächen? Ich wusste nicht, was ich nun machen sollte. Stand uns Reue zu? Stand ihnen Verzeihen zu? Was trieb sie zu diesem Krieg, dessen Schicksal offenbar schon lange Zeit zuvor entschieden war? Wie lange trieben sie bereits dieses Spiel? Wieso ausgerechnet wir?
    Mit Tränen in den Augen nickte ich dem Ych zu und sprach: „Können wir nicht in Frieden miteinander leben?“

  • Lieber @Zarkaras Jade
    So endet denn deine Geschichte mit der Erkenntnis, dass hinter der vermeintlich bösen Fratze des Feindes, ein fühlendes Wesen steckt. Vielleicht auch der Blick auf das eigene Schicksal, in ferner Zukunft. Ein würdiges Ende. ;)


    Spoiler anzeigen


    Es sind noch ein paar Unstimmigkeiten drin. Hab nicht alles angeführt, schau noch mal nach, ob man jeden Satz verstehen kann, wenn man nicht tief in der Geschichte ist. Unten sind ein paar Beispiele.

    Wie konnte es nur soweit kommen, dass wir am Ende die waren, die Schlechtes vollbrachten?

    Aber die Menschen haben doch nur ihre eigene Vernichtung verhindert, oder?

    Sie wirkten tot, gepeinigt und inspiriert.

    "inspiriert" passt hier nicht, wenn es so da steht.

    Sie wirkten starr auf mich gerichte

    Sie waren starr auf mich gerichtet.

    Was trieb sie zu diesem Krieg, dessen Schicksal offenbar schon lange Zeit zuvor entschieden war?

    Der Krieg hat ja kein Schicksal.(Solche Sätze meinte ich mit meinen Anfangsbemerkung)
    Vorschlag: Was trieb sie zu diesem Krieg, dessen Ergebnis schon...
    Warum war es schon entschieden?

    • Offizieller Beitrag

    Hey Jade, hab soweit mal zu Ende gelesen, aber da ich nicht weiß, ob du daran weiterarbeiten wirst, halte ich meinen Kommi mal kürzer und mach daraus gleich son Fazit.

    Spoiler anzeigen

    Ich verstand kein Wort von dem, was er mir sagen wollte. Drum schaute ich auch mal nach. Und dann schoss es mir durch den Kopf.
    # //cbv-pr.tp.:_Moby Dick_Upload _00.02% ...jucf06pold480hdfi63jawibk506gf6gssijv24gfzb564ufsnzt16bml6dsr28nvcg29gdz05fghj3axys... #

    Das wirkt zum Ende hin, als hättest du einen Schlaganfall erlitten. Das liest keiner wirklich und ich wusste auch ehrlich gesagt nicht so genau, ob das für ein "spannendes" Ende relevant war.

    Es wiederholte sich. Die Aufnahme wurde erneut abgespielt. Eine Filmschleife. Und jedes Mal wurde ich fassungsloser. Mein Herz blieb still, ich verstand gar nichts mehr. Im Hintergrund erklang diese mechanische Stimme, die ständig die Worte sagte: „Jao glu Ych! Jao glu mino Qerasio!“

    Den Greifarm weit nach vorn gestreckt, stakste er weiter und brummte in tiefen verzerrten Tönen deren wirren Laute. „Jao glu Ych! Jao glu mino Qerasio!“
    Ich drückte ab...

    Diese Sprache stört zum Schluss. Also mich. Ich weiß nicht, wie es dabei anderen geht, aber wenn ich son Fallout lese und quasi einen Endkampf und ich verstehe die Hälfte nicht, was passiert, senkt das arg meinen Spannungsbogen. Ich lese da ohnehin dann nur drüber, da ja auch keine Übersetzung dabei ist. Also Miri gibt ständig Meldungen durch, aber einen Übersetzer oder so besitzt sie nicht. Oder iwer anders übersetzt.

    Sekunden verstrichen, die mir wie Minuten vorkamen. Mein Verstand blockierte. Er wollte es nicht begreifen, was zu sehen war. Wie zuvor wirkte es unrealistisch. Und dieses Mal war der Asteroid das Ziel, welches just in dem Moment von allen drei Salven getroffen wurde und zu feinem Staub zersprengt wurde. Wollte Miri uns schon wieder einen Streich spielen?
    Ich wartete ab, aber es kam keine Wiederholung. Die Zeit tickte weiter.
    Plötzlich geschah etwas sehr Seltsames. Wenn nicht schon die bisherigen Ereignisse seltsam genug waren. Der Mech, er ließ mich los, senkte die Arme und starrte uns beide einfach nur an. Ugeduldig wartete ich darauf, dass er zum alles entscheidenen Gnadenstoß ansetzen würde.
    „Sam?“, erklang wieder Hals liebliche Stimme, gefolgt von einer Videoübertragung. Nur halb linste ich auf das Display, traute meinen Augen immer weniger. Ihr wundervolles Gesicht, so betrübt und hoffnungsvoll zugleich. Kleine Tränen flossen ihr über die zarten Wangen. „Geht es euch gut?“
    Ich nickte angedeutet, musste dabei tief Luft holen. So viele unbegreifliche Gedanken in meinem Kopf, die auf eine Erklärung warteten. Die Pistole in meiner Hand, ich konnte sie kaum noch halten. Nur, dass ich sie noch mit den Fingern umklammern konnte. Es war nicht die Kraft, die mir fehlte, sondern der Wille.
    „Wir haben es geschafft!“, sprach Hal weiter mit heiserem Klang. „Wir haben den Feind besiegt!“

    Ich hab zwischendrin ein wenig den Faden verloren, was da nun real sein soll und was nicht. Ich würde vielleicht deutlicher herauskristallisieren, wie das mit der Helios I ein Fake sein kann. Sieht jeder das gleiche oder nur Sam, das war irgendwie nicht ganz klar, da er ja zuvor die Träume gehabt hatte. Und dort "Huch" ging iwie gefühlt schnell. Drauf schießen und zu staub zerfallen :D

    Mein velitischer Begleiter sprach zu ihm in seiner Muttersprache, was mir immer noch schwer viel, zu verstehen. „Glu jao zini? Glu jao palorheo?“
    Und der Roboter antwortete ihm. „Jao glu mino qei Ych! Glu jao puilos uno uglu?“
    Und Monti fragte ihn wieder etwas. „Glu jao Avotis qei uno xixi? Jao glu mino z'tio Avotisio!“
    „Ich verstehe das nicht“, gab ich von mir, was er nur mit einem Abwinken quittierte. Ich meinte aber nicht sein Gespräch mit dem Feind, sondern die ganze Situation. „Waren all meine Entscheidungen überflüssig?“

    Schwerfällt zu verstehen, ja ... hier auch wieder. Auf dem fremden Planeten ist das ganz okay, aber irgendwann wird es etwas zu viel für meinen Geschmack. Wie gesagt, da steht nicht wirklich, was die reden. Am Ende erfährt man, dass es vermutlich um die Arche der Feinde ging und dieser Kerl sterben wird. Es hätte aber in dem gesamten Absatz gereicht, wenn Sam für sich selbst wiederholt hätte, dass Monti eben mit ihm auf der velitischen Sprache spricht und dann zusammenfasst, worum es ging.

    Fazit der Geschichte bisher:

    Was gut ist, dass du versuchst, Sams Gefühlswelt mit einfließen zu lassen, wo er am Anfang doch recht reserviert ist, taut er zunehmend auf. Du hast dir viele Gedanken über Technik und Co gemacht. Versucht den Hintergrund mit einzubringen, den Alltag und Leben auf solchen Archen. Im Grunde ein ganzes System entwickelt, nicht ganz fehlerfrei, aber welches System ist das schon. ^^ Das macht das ganze etwas realistischer. Beschreibungen der Umgebungen und Personen sind auch meist gut gewählt. ^^

    Viel hab ich ja schon mittendrin gesagt, aber ich fasse es hier im Groben nochmal zusammen, was bei einer Überarbeitung vielleicht berücksichtigt werden könnte. Das liegt natürlich immer im Auge des Betrachters und ist eigener Geschmack. :whistling:

    • Zu Anfang an vielleicht schon mehr Velit einbauen, sie früher ankommen lassen oder so. Es einfach schon dem Spannungsbogen zu Liebe einfach mehr in den Fokus rücken. Neuer Planet, neue Umgebung - Hoffnung erneut für einen Siedelplatz.
    • Das Raumschiff der Bösen könnte etwas mehr in den Fokus gerückt werden, wenn man es per "Radar" schon früher wahrnehmen oder mehr Bedeutung zusprechen würde. Es kommt zum Ende hin einfach zu plötzlich. Ich glaube, so richtig erst hier auf Threadseite 21, wo man merkt, dass da noch was kommt. - Aber das hatte wir ja schon besprochen.
    • Vorschlag: Sam könnte zuvor schon unruhige Nächte haben, wenn er irgendeine Verbindung zum Meteor/Asterioden aufbaut. Vielleicht schleichend einbauen, damit das auch nicht so geknäult am Ende kommt.
    • Hals Charackter überarbeiten. Neben Sam wirkt sie oft doch sehr sexualisiert und als wäre die Frau so intelligent wie eine Butterbemme gepaart mit einem Meter beleuchteten Feldweg. Sie muss lernen, ist tollpatschig, Essmanieren :rolleyes: , macht häufig Fehler, wird oft auf ihren Körper beschränkt, bisschen schwer von KP und jeder hält ihr das vor. Mutter, Sam ect. Wenn Frauen dargestellt sind, dann sind sie Nebendarsteller, die Sam zuspielen oder eben rein auf das eine aus. Dusche + Sam + Alien. Ich finde es als weibliche Leserin eben etwas langweilig von keiner Frau zu lesen, die auch böse was aufm Kasten hat. Mit der man einfach mitfiebert. Hals Mutter war zuerst so eine Person, wenn auch einfach evil zu Anfang, fiel dann aber wieder hinten hinunter, als sie auf dem anderen Planeten war. Aber das hatte ich ja schon mal angeführt.
    • Kantinenparts straffen. Es sind viele unnötige Szenen drin, die einfach das Geschehen ungemein in die Länge ziehen, aber keinen wirklichen Nährwert haben. Weder in Charackterentwicklung, Beziehungsaufbau noch roter Faden. Oftmals erkennt man das aber erst, wenn man weitergeschrieben hat. Die vielleicht einkürzen oder streichen - auf eine Zusammenfassung setzen.
    • Weniger ist mehr. Vielleicht nicht immer so viel ins Detail gehen. Sei es bei der Technik oder bei bestimmten anderen Sachen. Hals Menstruation, Alien mit zwei Penisse, Sams Stückgröße ... ich weiß nicht, ob es an meinem Alter oder einfach Typ liegt. Ich hab eine Blacklist für Informationen, die ich in einer Geschichte erfahren will. Das ist ja SciFi, damit rechnet man nicht mal. Das ist zwar arge Geschmachssache, aber wollte es nochmal anführen.

    So, das war es eigentlich von mir. :hmm:
    Vielleicht kommt die Geschichte irgendwann vom Eis runter oder du rollst sie dann eh von hinten auf. Egal wie du es machst, ich hoffe, ich konnte dir etwas mit meiner Einschätzung weiterhelfen.

    Liebe Grüße

    Jenna

  • Hey! :)

    Zum Prolog und Kap 1:

    Der Prolog, wie er mit wenigen, nüchternen Stichpunkten die Zukunft der Menschheit schildert, weckt definitiv mein Interesse. Cool, dass du dir weitgehende Gedanken zu den technologischen Entwicklungen, Abständen zwischen Sternen, Längen des Schiffs etc. gemacht hast. Der Orion Antrieb z.B. ist super. Ein wenig stocken ließ mich die so späte Entwicklung des Fusionsantriebs: Das wird jetzt erstmal unglaublich kleinlich klingen, aber die Energieerzeugungsmethode befindet sich immerhin bereits heute in der Experimentierphase und wir besäßen bereits die Technologie, um elektrische Energie z.B. in einem Ionenantrieb zu nutzen. Als Alternative schlage ich Antrieb durch ein schwarzes Loch vor - oder explodierende schwarze Löcher xD. Energieeffizient wäre das vermutlich nicht, aber sooo akkurat muss man nicht sein.Es geht nur darum, keines zu nehmen, für das im Prinzip schon die Technologie heute existiert.

    10.000 dieser dort lebenden Spezies haben wir als Sklaven auf die Helios umgesiedelt.

    Aaargh... die Menschen schaffen es, eine gigantische Raumarche auf 0,12 C zu beschleunigen, aber Sklavenhände brauchen sie trotzdem. Das soll nicht einmal eine Inkonsistenz aufzeigen: Ich kann mir irgendwie durchaus vorstellen, dass wir eines Tages so enden ... Zumindest verspricht dieser Umstand interessante Konflikte.

    Kapitel 1 Teil 1 schafft es, die Charaktere und das Setting gut vorzustellen, der Leser ist gespannt, wie sich der im Prolog angedeutete Konflikt auf sie auswirken wird. Er deutet sich ja schon an im Rassismus des Protagonisten. ^^ Ich würde dir empfehlen, sowohl generell als auch für die eigenen Gedanken des Charakters die einfache Vergangenheitsform zu benutzen - außer für die, die wörtlich ausgeschrieben werden und auch kursiv sein könnten. Im Moment ist es eher ein Mischmasch, der den Lesefluss etwas stört.

    In Kapitel 1 Teil 2 gelingt dir gut, mich die Autoritäten von Helios III hassen zu lassen. Interessant, dass Menschen auch im Jahr 6020 noch bekannte Denkmuster und Gefühle haben. Erfrischend, dass Samuel sich trotz seines Rassismus überwindet, für Hal einzustehen. Authentizität +, dadurch, dass er sie heiß findet. Stilistisch alles in Ordnung. ^^

    Kapitel 1 Teil 3 - Samuels und Hals Charaktere etablieren sich für den Leser als eher oberflächlich denkende Individuen. An sich ist das nicht schlimm, sie sind dadurch auch nicht weniger realistisch. Ich hoffe, dass das Potential, sie sich entwickeln zu lassen, gut genutzt wird. ^^ Die Handlung ist etwas "Belanglos", allerdings bleibt man trotzdem gut dabei, weil man etwas über die Technologie und Funktionsweise der Welt erfährt. Jut, jut soweit.

    Kapitel 1 Teil 4 Die wichtige soziale Fähigkeit der Höflichkeitslüge hat Samuel immerhin drauf. ;) ("Du bist interessiert und rücksichtsvoll."/"Ich bin beeindruckt, Hal.") Die Fantasie ist offensichtlich eher steampunkmäßig gedacht, das kommt an. Individuelle Schweißarbeit in einer fernen, hochentwickelten Zukunft - mit einem... sprunghaften, blauen Mädchen an der Seite. DAS nenne ich Atmosphäre, die gefällt mir. ^^

    In Teil 5 des 1. Kaps kommt ein wenig Highschool-Stimmung auf. Nicht mein Ding, persönlich. Übervolle Kantinen und deren Gerüchteküche sind als Student mein täglich (fades) Brot. ^^" Wenigstens erfährt man ein wenig mehr über die Welt. Außerdem werde ich Tofu ab jetzt Bohnenkäse nennen. xD

    Teil 6: Selbst(!) Hal Mellins hatte also eine Berechtigung, zu leben. Über die Stelle muss ich erstmal hinwegkommen. Man will wirklich einen Aufstand in der Welt anzetteln. Hoffentlich erledigt das einer der Charaktere bald für den Leser. ;)

    Und mann, die brauchen wirklich Karten von der Anlage oder sowas. Keiner kennt sich aus! xD Kann natürlich daran liegen, dass Helios III noch recht neu ist.

    Immerhin scheinen die Paarungsrituale auf Helios III ohne unvernünftigen Tand auszukommen. Hat die Menschheit also doch ein paar Fortschritte gemacht. ;D

    Teil 7 ... und 4000 Jahre nach der Entwicklung der Atomspaltung und Raumfahrt ist die menschliche Gesellschaft immer noch nicht über Penisvergleiche hinweg. Getrennte Duschen, na gut. ^^ Hm, und das Ende von Teil 6 nahm irgendwie zu sehr vorweg, dass Hal der Zimmergenosse wird. Trotzdem witzig geschrieben die Szene, wo sie sich im Zimmer treffen.

  • Post 484 Eine Verschnaufpause, in der Vorbereitungen für die nächste Schlacht getroffen werden können. Als Leser fast so dringend nötig wie für die Helden der Geschichte. Leider heißt das aber nicht, dass die Situation sich verbessert hätte! Eher im Gegenteil. Es wird wirklich bremslig und am Ende nimmt es schon wieder etwas Fahrt auf.


    Als ich meinen rechten Arm beugen wollte und wieder den stechenden Schmerz spürte, realisierte ich erst, dass ein Metallstift im rechten Schlüsselbein steckte. Vorsichtig wollte ihn herausziehen, aber er saß so fest im Knochen, dass ich ihn nicht, ohne noch größere Verletzungen zu riskieren, entfernen konnte. Also ließ ich den Arm langgestreckt und legte die Pistole nun in meine linke Hand.

    Harter Kerl! Meine Güte! :D

    Allzu viel habe ich ja gar nicht verpasst. Die letzte Frage ist auch ein würdiger vorläufiger Abschluss. Gerade wenn man bedenkt, dass die Lebensweise der Helios doch auch darauf beruht, durch das Universum zu marodieren, andere Kulturen auszuplündern und zu versklaven fast ironisch. Dass es am Ende gar nicht so schlecht steht, wie gedacht und nur eine Täuschung war - spannend! Aber natürlich lässt du uns auch mit vielen offenen Fragen zurück. Ich kann aber verstehen, dass dein Pulver erstmal verschossen ist. Es war immer spannend, diese detaiirte, kleine Welt zu erforschen und zu begleiten, aber sicher sehr anstrengend, sie zu erschaffen. Ich bin beruhigt, dass das Leben dort doch weitergehen wird. Sah zeitweise ja schwarz aus.

  • zu deinem Lockbuch am Anfang.

    Das erinnert sehr an Avatar Pandora. Oder an 2012.

    Lustig finde ich, das die Menschen hier genau das tun was sie immer tun und als es noch um ihre eigene Rettung ging herrschte Globaler Frieden.

    Mensch schlägt sich selbst die Köpfe ein. Dann findet er andere Spezien und schlägt dennen die Köpfe ein und von Mensch zu Mensch herrscht plötzlich Frieden. Finde ich lustig. Auf der Erde prakzieren wir Artenschutz, gewaltlose Konflikte etc. Aber andere Planeten dann unterjochen und wieder zurück zu Sklaven. Gesellschaftlich entwickeln wir uns hier ja zurück ins Mittelalter und Technisch vorwärts.

    Ich mag dein Gesellschaftsbild des Menschen was du da kreierst.

    Mal sehen wie es weiter geht und ob die Menschen sich am Ende alle selbst auslöschen.

    Damit stehen uns höhere Geschwindigkeiten und mehr Leistung bei weniger Emission zur Verfügung.

    Emission. Hahaha im Weltalt gibt es kein CO2 Ausstoß und keine Atmosphäre die gerettet werden muss.

  • Hahaha Samuel und die KI sind witzig.

    Es liest sich alles irgendwie wie ein Hörspiel. Es fehlt mir ein bisschen Beschreibung. Hab jetzt den ersten Lockbucheintrag gelesen.

    Als diese Halbchima auftauchte hatte ich kurz einen Navi aus Avatar voraugen.

    Ich würde wenn du planst es zu veröffentlichen diese Rasse Chima ändern. Den es gibt Legend of Chima von Lego. Lego könnte dir Probleme machen.

    Deine KI könnte noch viel lernen. Sie wirkt so herrlich nervig mit ihrer Unfähigkeit die Menschlichen Bedürfnisse zu lesen. Fast wie K.I.T.T.

    An welcher KI Orientierst du dich?

    Kleiner Tipp schau dir mal Cortana von Halo an. Das is die beste KI. Gut sie basiert auf einem. Sie ist ein Digitaler Klon von Doktor Horsey.

    Diese Beschreibung wo sie rumlaufen sind ja so nichts sagend. Ich hatte die Gänge von Tantaive IV im Kopf. Der Vergleich mit dem Bienenstock finde ich sehr gut.

    Mal sehen was noch kommt. Macht jedenfalls Spaß zu lesen.