Fantasy ist Rassismus!

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 13.992 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Dezember 2023 um 17:25) ist von LittleOwlbear.

  • (oder auch nicht, es klingt hier an dass Du da ein Problem siehst)

    Njama problemi: Ich sehe da mitnichten ein Problem. Ich wollt nur erzählt haben, was ich mal gelesen habe: Dass die Schubladen-Denkerei quasi Menschentypisch ist und zu vielen Zeiten durchaus beim Überleben geholfen hat. Ich sag nur: Säbelzahntiger...

    ... hatten die damals schon Schubladen???:hmm:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • einer Welt in der die fiktionale Kultur von Orks offenbar Parallelen zu ... was weiss ich? Afrikanischen Urvölkern besitzen. Fragt sich wer hier der wahre Rassist ist.

    Das!

    Das sagt viel mehr über einen so genannten "Kritiker" aus, als über Tolkien und sein Werk.

    Das bekannte Tolkien-Zitat gibt bereits Auskunft über deren Ursprung ("Wir waren [im Krieg] alle Orks").

    Solange wir bei Ghoulen ein ganz bestimmtes Verhalten erwarten und von hübschen Königssöhnen, solange wir verwundert sind, wenn ein Ork Blümchen pflückt, ein Drache sich in einen schwatzigen Esel verliebt oder ähnlich "abstruse" Dinge... solange haben wir auch in uns noch Rassismus. Ork? Schublade "Ork" auf, Bild rein, fertig...

    Die Sache mit den Schubladen finde ich eine sehr wichtige und relevante Beobachtung, aber ich moechte da in einem Aspekt widersprechen (oder auch nicht, es klingt hier an dass Du da ein Problem siehst) - es geht nicht anders. Niemand hat die gedanklichen Ressourcen sich in jeder Situation genau mit allen Hintergruenden auseinanderzusetzen.

    Exakt. Jeder hat Vorurteile, um Situationen meistern zu können.

    Dennoch ist es wichtig, Vorurteile nochmal zu betrachten und zu hinterfragen.

  • In früherer Fantasy hat das noch mehr gestimmt. Alle Völker, die in Stämmen leben, werden als primitiv und hässlich dargestellt und alle sind von Grund auf böse. Man kann das Erschaffen fiktiver Rassen nicht vollkommen von der Realität trennen.

    Die Elfen bei Tolkien, der ein recht konservativer Christ war, waren für ihn wie ein Spiegel des perfekten Menschen: alle elegant, frei von der Erbsünde und allgemein weniger befallen von Sünde, haben nur Sex um ein Kind zu zeugen und bleiben für Jahrhunderte zusammen. Dafür ist es ziemlich klar, dass die Orks, die in Stämmen leben, als primitiv und grobschlächtig gesehen werden.

    Ich glaube nicht, dass eine Person, die man ernstnehmen kann, sich daran stört, wenn ein Tabaxi (eine humanoide Katzenrasse in DnD) Katzeneigenschaften und damit Vorteile wie eine höhere Sprungkraft und Nachtsicht erhält, sondern wenn es Völker gibt, in denen jedes einzelne Indivuduum von Grund auf böse oder dümmer ist als andere humanoide Rassen.

    In einer Story kann man die Vorbehalte und Hass verschiedener Fantasyvölker untereinander auch dazu nutzen, um nunmal auch Aussagen über die reale Welt und reale Diskriminierung und Kriege zu treffen. Nur weil Rassismus als Handlungselement vorkommt, heißt es nicht, dass die Message rassistisch ist.