Es gibt 220 Antworten in diesem Thema, welches 67.239 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Januar 2019 um 11:40) ist von 97dragonfly.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob es so von Vorteil für mich ist, euch in letzter Zeit so mit neuen Abschnitten zu versorgen, da ich weiß, was für Durststrecken ich manchmal durchwandere. Allerdings kann ich derzeit meine Finger nicht stillhalten, hoffe allerdings, dass ihr euch nicht allzu sehr daran gewöhnt. ^^'

    ~.~.~.~

    Das stete Schaukeln unter ihm ließ seinen Magen rumoren. Krampfhaft hielt sich Musafir an den Rändern des zu beiden Seiten nach oben gewölbten Sattels fest; seine Finger krallten sich in die weiche, bunt bestickte Decke. Betend, sich nicht zu übergeben, presste er die Beine gegen die Flanken des Kamels.
    Elin ritt neben ihm, während die anderen Frauen zu Fuß durch den aufgewärmten Sand mit den Packtieren folgten. Mit gerunzelter Stirn warf er einen Blick zurück, hin zu ihren hinterlassenen Spuren.
    »Ihr wirkt verkrampft, Safir«, bemerkte Elin, die für seinen Geschmack etwas zu amüsiert klang. Von ihr selbst war nicht mehr als ihre großen, dunklen Augen zu sehen, deren Haut sich an den Rändern kräuselte; der Rest lag unter einem weißen, geschickt um den Kopf gewickelten Schal verborgen.
    Musafir atmete unter dem Stoff seiner eigenen Kopfbedeckung zittrig ein und aus. Statt eine Antwort zu geben, konzentrierte er sich wieder auf den endlosen Horizont vor ihnen, durchbrochen von seichten Dünen. Unnachgiebig stieg die Sonne in den klaren blauen Himmel auf; sie würden so lange reiten, wie es die Hitze zuließ.
    Das Wasser in den dickbauchigen Behältern, die an jedem Kamel zu beiden Seiten befestigt waren, gluckerte eifrig bei jeder Bewegung. Es half dem jungen Mann nicht unbedingt dabei, seinen rebellierenden Magen zu ignorieren.
    »Ihr habt Euch immer noch nicht an das Kamelreiten gewöhnt, nicht wahr?«, fragte Elin und blickte flüchtig zur Seite.
    »Es ist eine Weile her«, presste er zwischen den Zähnen hervor.
    Die ältere Frau lachte auf. »Kaum zu glauben, dass Ihr von einem alten Nomadenvolk abstammt.«
    »Es war angenehmer für meine Familie, sesshaft zu werden«, schnaufte Musafir, während er sich stärker am Sattel festhielt. Er konnte es seiner Sippe nicht verdenken. Der Wissensdurst mochte ihn auf Reisen treiben, doch die Gewissheit, am Ende einer langen Reise in ein stabiles, sicheres Heim zurückzukehren, war tröstlicher als jedes wandernde Zeltlager.
    Elin nickte. »Die Hitze und Dürre der letzten Jahre und das sterbende Vieh machen das Leben in der Wüste nicht einfach.«
    »Denkt Ihr ebenfalls, dass der König dafür verantwortlich ist?«, fragte Musafir und schluckte die aufsteigende Übelkeit herunter. Die Stimmung in der Wüste entging niemandem; noch immer hallten die Worte des Fremden durch seinen Kopf.
    »Die Wüste war nie ein freundlicher Ort für Menschen«, gab die Wanderin zu bedenken. »Sie haben bereits einmal eine Dürre überstanden und sie werden es wieder tun. So leicht versiegen die Oasen nicht.«
    Eine Weile nagte Musafir auf seiner Unterlippe. Er dachte an die Gerüchte, dass sich die ersten Randprovinzen mit jenen der Steppe verbrüderten. Manchmal fragte er sich, ob eine Abkehr vom König besser war. Doch was dann? Ein Rat lauter alter Männer, die alle ihre unterschiedlichen Ansichten und Forderungen durchbringen wollten, koste es was es wolle, erschien ihm nicht als die besser Wahl. Und ein neuer Herrscher? Soweit er wusste, hatte den Prinzen seit Jahren niemand mehr außerhalb der Palastmauern gesehen. Einige munkelten sogar, dass er bereits verstorben war und sein Vater sich schämte, zuzugeben, keinen Nachfolger vorweisen zu können. Zudem bezweifelte Musafir, dass sich die Rebellen mit jemandem aus dem Palast zufriedengaben.
    »Es liegt nicht an uns, über die Herschafft des Königs zu richten. Das Schicksal entscheidet, was das Beste ist«, riss Elin ihn aus seinen Gedanken.
    »Das Schicksal ist nicht unfehlbar«, sagte der junge Mann und biss sich im nächsten Moment auf die Zunge, als die Wanderin ihm einen finsteren Blick zuwarf.
    »Ihr seid ein Beobachter, ein Sucher. Solltet Ihr nicht ebenfalls ohne Urteil sein?«
    »Ich bin mir nur nicht sicher, ob es gut ist, alles dem Schicksal zu überlassen«, murmelte Musafir und rutschte im Sattel hin und her. Er war sich nicht einmal sicher, ob es so etwas überhaupt gab. Natürlich führte eine Entscheidung zur nächsten, doch war es nicht seine freie Wahl, welchen Weg er einschlug? Es war ihm befremdlich zu glauben, dass jemand sein gesamtes Leben lenkte, ohne dass er Einfluss darauf besaß.
    Elin warf ihm einen letzten, langen Blick zu, dann wandte sie sich wieder dem endlosen Weg vor ihnen zu. »Egal was Ihr tut, egal, wofür Ihr Euch entscheidet, das Schicksal ist Euer letzter Richter.« Damit war das Gespräch für sie beendet und auch Musafir sah keinen Nutzen darin, es erneut aufzugreifen. So war es seit dem Moment, als er sich den Wanderinnen anschloss. Sobald sich ihre Unterhaltung diesem einen Thema zukehrte, schaltete die ältere Frau auf stur. Ganz gleich, welche Argumente der junge Mann vorbrachte.
    Schweigend schaukelten sie auf den Rücken der Kamele voran, während ihnen der Schweiß über die Haut perlte. Mehrfach tupfte sich Musafir die Stirn mit einem kleinen Leinentuch ab.
    »Wie lange wollt Ihr mit uns reisen?«, fragte Elin unvermittelt; in ihrer Stimme schwang eine Spur Versöhnlichkeit.
    »Bis ich Antworten erhalte«, erwiderte er vage, ignorierte den neuerlichen Seitenblick.
    »Ihr sagtet, Ihr träumt seit Eurer Kindheit von dieser Frau«, bemerkte die Wanderin nach einer kleinen Pause.
    Musafir seufzte leise. »Eine Ausgeburt meiner Phantasie, fürchte ich.«
    »Oh, sagt dies nie, Safir. Träume sind mächtige Boten. In ihnen steckt mehr Wahrheit und Weisheit, als Ihr Euch vorstellen könnt.«
    Er mochte diesen belehrenden Ton nicht. So sehr er Elin in den wenigen Wochen schätzen gelernt hatte, so konnte sie auch eine Probe seiner Geduld werden. Also schwieg er, nickte nur und kratzte sich unter seinem Kopfschal am stoppeligen Kinn. Sobald sie ein neues Lager aufgeschlagen hatten, würde er sich gründlich rasieren.
    Die ältere Frau versuchte noch einige Mal, den Faden des Gespräches erneut aufzunehmen, doch dieses Mal lag es an ihm, dieses für beendet zu erachten. Nach mehreren einsilbigen Antworten seinerseits beließ sie es schlussendlich auch dabei.

  • Zitat von Kitsune

    Allerdings kann ich derzeit meine Finger nicht stillhalten, hoffe allerdings, dass ihr euch nicht allzu sehr daran gewöhnt

    Man könnte sich durchaus daran gewöhnen, dauernd etwas neues zu lesen zu bekommen :D

    Wie du es schaffst, mit relativ wenigen Sätzen fundierte Personen zu erschaffen 8o

    Musafir sucht also diese Seherin aus dem Palast, zumindest hat die doch auch so besondere Augen. Sie ist ihm im Traum erschienen, na wenn das mal nicht mysteriös ist und hier sage ich nochmal, dass sie bisher mein Favorit an Charakteren ist. Und in Sachen Sprache rangierst du sowieso schon lange in meiner persönlichen Forum-Hitliste ganz oben.
    :thumbup:

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

    • Offizieller Beitrag

    Musafir scheint mir ein sehr nachdenklicher Charakter und auch etwas undurchsichtig. Damit passt er aber wunderbar in die Geschichte rein. Bisher kann ich hier noch keinen Charakter wirklich durchschauen, aber dennoch finde ich jeden einzelnen sympathisch. ^^
    Ich frage mich weiterhin, was er noch für eine Rolle spielen wird und vor allem, der diese Frau ist, von der er immer träumt. ^^

    LG, Kyelia

  • Krampfhaft hielt sich Musafir an den Rändern des zu beiden Seiten nach nach oben gewölbten Sattels fest; seine Finger krallten sich in die weiche, bunt bestickte Decke.

    Ein sehr schön geschriebener Teil, in dem der unterschiedliche Charakter von Musafir und Elin gut zur Geltung kommt. ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird, beziehungsweise wie diese Abschnitte sich mit denen von Kadir und Kasim zusammenfügen lassen.

    xoxo
    Kisa

    • Offizieller Beitrag

    So, ich fand es schön 4 Teile auf einmal zu lesen ^^
    Wie immer wunderbar harmonisch geschrieben :super:
    Und zwei neue Chars sind auch dabei :D
    Dass Kadir seinen Palast verlässt, war mir fast klar, erstrecht, als er seine Vögel freiließ.
    Schade, dass manche dabei verendet sind Oo
    Was ich schön fand, war, dass der König nicht sofort aufbrausend wurde, sondern, dass Kadirs Vater sich fragt, ob dies nicht seine Schuld sei.
    Das verleiht dem König ungemein viel Tiefe. Auch, dass er eigentlich dafür ist, dass jeder glauben soll, was er will, finde ich irgendwie gut und kann kaum verstehen, warum das Volk fast einen Putsch plant, so kommt es mir zumindest vor. Aber wir kennen das ja. Wenn die Mehrheit für alte Traditionen ist, hat man schnell Probleme.
    Ich bin jetzt nur gespannt, was mit Kasim und Kadir ist. Wollten sie nicht zum Morgengrauen zurück sein?!
    Und was plant dieser alte Galib :cursing: Wie eine wirkungsvolle Medizin erschien mir das, was im Fläschchen war, nicht. Oo
    Ich denke, er plant was Böses. Sympathisch war er mir ja eh nicht, bisher ...

    Du hast eine super spannende Situation aufgebaut, ohne, dass da viel Aktion dabei ist. Es braucht sich was zusammen, das merkt man, aber auf hinterlistige Weise ^^

  • Da bin ich auch schon wieder. Wie immer ein Dank an euch.
    Ich bin mit dem letzten Abschnitt dieses Teils nicht ganz zufrieden und ich weiß nicht, wie er überleben wird oder ob in Zukunft irgendwo noch etwas Besseres eingeschoben wird - doch das ist Zukunftsmusik.


    ~.~.~.~

    Der Druck hinter seiner Stirn schwoll an, als sich Harun durch die Menge aufgescheuchter Menschen über den Basar zwängte. Händler boten brüllend ihre Waren feil, ein Mann stritt sich lautstark mit einem Tuchhändler über die schlechte Qualität der Stoffe zu einem viel zu überteuerten Preis. In einer der Gassen schrie ein Kind, während in den Schatten der Häuser jene armen Seelen lungerten, die zwar genug Geld für Brot, aber nicht für ausreichend Wasser besaßen. Harun spürte die stechenden Blicke, die ihm folgten, starr auf die an seinem Gürtel baumelnde runde Flasche gerichtet.
    Seufzend rieb er sich die brennenden Augen. Nicht der König war Schuld am steigenden Wert der Flüssigkeit, doch er wusste, dass man sich den Mund fusselig reden konnte; jeder glaubte und beschuldigte wie er wollte. Ihm selbst waren die Hände gebunden, wollte er nicht noch mehr Unruhe entfachen.
    Die Suche nach dem Prinzen war wichtiger. Der Hauptman hatte seine Männer überallhin ausgeschickt, ihnen Strafe angedroht, wenn sie nicht jeden Stein dreimal umdrehten, um Kadir zu finden. Doch er schien wie vom Erdboden verschluckt. Aus dem Palast kam auch keine Nachricht, dass er oder Kasim zurückgekehrt waren.
    »Wo steckst du nur?«, murmelte Harun und blickte sich mit leicht verengten Augen auf dem belebten Platz um. Unter jeder aufgesetzten Kapuze vermutete er den Prinzen, doch bevor er sich dazu entschloss, ihnen die Kopfbedeckung herunterzureißen, sackte sein Herz tiefer, weil er wusste, dass es nicht er sein konnte.
    Was, wenn ihm sein Bein versagte? Er war es nicht gewohnt, lange zu laufen. Selbst bei seinen Spaziergängen durch den Palast hatte er stets Pausen in den Höfen einlegen müssen. Zudem war er zu stolz, sich ständig von jemandem stützen zu lassen. In diesem Tumult wäre er mit Sicherheit überfordert.
    Und wenn er bei Kasim eine Ausnahme machte? Dass er vernarrt in den Jungen war, sah ein Blinder. Harun hoffte nur, dass diese Bezauberung ihn nicht ins Unglück stürzte. Er schalt sich selbst dafür, einen Wildfremden überhaupt allein in seiner Nähe gelassen zu haben, ohne Deckung. Einige der Wachen würden ihm noch erklären müssen, wie es passieren konnte, dass kein zweiter Gardist stets in Hörweite gewesen war.
    Mit Wut im Bauch und Verzweiflung im Herzen, drehte sich der Hauptmann ruckartig herum und stieß im nächsten Augenblick unsanft mit einer kleineren, verhüllten Gestalt zusammen. Kurz wurde ihm die Luft aus den Lungen gepresst, dennoch griff er geistesgegenwärtig nach dem Arm seines strauchelnden Gegenübers. Die Kapuze rutschte leicht herunter und gab den Blick auf das längliche Gesicht von Ranya frei, die nun blinzelnd zu ihm aufsah.
    »Was tust du hier?«, fragte Harun; er löste die Finger von ihr, während er sie eingehend musterte. Ihre dunklen Wangen waren leicht gerötet, ihre Augen blutunterlaufen.
    »Dasselbe wie du, nehme ich an. Mein Vater ist im Palast und ich sehe nicht ein, Däumchen zu drehen, während mein dummer bester Freund verschwunden ist.« Sie knetete ihre Hände und blickte sich immer wieder um, wenn sich jemand an ihnen vorbeidrängte.
    »Dafür ist die Wache zuständig«, begann Harun, wurde jedoch augenblicklich von ihrem finsteren Blick unterbrochen.
    »Das ist kein Grund, nicht ebenfalls zu suchen. Ich kenne ihn, ich kenne ihn gut. Ich weiß, wie er tickt.« Sie seufzte und schüttelte kaum sichtlich den Kopf. »Ich hätte bei ihm bleiben sollen.«
    Der Hauptmann versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, als er ihr die Hände auf die zarten Schultern legte. »Wir finden ihn, er kann nicht aus der Stadt verschwunden sein. Ich wollte noch einmal in die Bibliothek. Vielleicht hat der alte Sinan ihn doch übersehen.« So wie die diensthabenden Wachen, dachte Harun bitter.
    »Der blinde Sinan übersieht viel, wenn du mich fragst«, schnaubte die junge Frau. Dann biss sie sich auf die Lippen, während sie ihre Aufmerksamkeit noch einmal zu allen Seiten schweifen ließ. »Es wird geflüstert, Harun. Es sei eine aufgeblasene Sache, nach einem Prinzen zu suchen, den seit Jahren niemand mehr außerhalb der Palastmauern gesehen hat. Die Menschen beginnen zu streiten, ob es nicht nur dazu gedacht ist, ihnen glauben zu machen, er lebe noch, und am Ende wird irgendwer als Kadir ausgegeben.« Sie sah wieder zu ihm auf. »Es macht mir Angst, Harun. Was wenn jemand ihn angegriffen hat, weil sein Gesicht einfach unbekannt ist?«
    »Beruhige dich, Ranya. Er ist nicht ohne Schutz«, versuchte er nicht nur sie zu beschwichtigen. Doch wie viel war das Wert?
    Ranya kaute weiterhin auf ihren Lippen, nickte jedoch schließlich. »Du wolltest die Bibliothek durchkämmen?«
    Haruns Mundwinkel hoben sich leicht, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg machten, ihren eigenen, dunklen Gedanken nachhängend.

    Schwer stieß Kadir den Atem aus, während er im Schatten eines Hauses an der Wand lehnte, die Beine von sich gestreckt. Kasim lugte noch immer um die Ecke. Seine Haltung war steif und seine Hände zitterten sichtlich; mehrfach ballte er sie zu Fäusten, nur um sie darauf erneut zu entspannen.
    »Sind sie weg?«, fragte der Prinz schnaufend und rieb sich über seinen linken Oberschenkel. Sein Bein zitterte noch immer, ebenso wie seine Hände.
    Die Leibwache blickte sich noch einmal nach allen Seiten um, dann trat er zu ihm heran, um vor ihm in die Hocke zu gehen. »Sollten zurück.«
    Kadir lachte leise. Er verzog das Gesicht, bevor er leicht den Kopf schüttelte. »Ich kann kaum auftreten. Und nein, du wirst mich nicht tragen, das ist viel zu auffällig.«
    »Könnten hintere Straßen nehmen«, schlug der junge Mann vor und musterte ihn eindringlich. Unter anderen Umständen hätte Kadir diese vertraute Furche zwischen den Brauen amüsant gefunden, doch in diesem Moment nervte sie ihn.
    »Selbst wenn, man wird dich für alles verantwortlich machen, schon vergessen? Selbst wenn ich sage, dass alles auf meinem Mist gewachsen ist ...« Er zischte, als er erneut versuchte das Bein anzuwinkeln.
    »Es meine Schuld«, murmelte der Gardist und senkte den Blick.
    Der Magen des Prinzen krampfte sich zusammen; wahrscheinlich malte sich der junge Mann inzwischen aus, was seine Strafe sein könnte. Ein Verstoß aus der Garde wäre das geringere Übel, was mehr als unwahrscheinlich war. Er sagte seinen Namen und augenblicklich hob Kasim den Kopf, sah ihm direkt entgegen.
    Kadir lächelte schwach. »Hör zu. Es war nicht deine Schuld. Weder dass du mit mir gegangen bist noch dass uns diese komischen Käuze aufgelauert haben. Außerdem hast du mich mehr als ausreichend beschützt, auch wenn ich nicht verstehe, warum du sie nur bewusstlos geschlagen hast.« Er kicherte leise. »Dumm nur, dass ich so schlecht im Weglaufen bin.«
    »Etwas seltsam«, bemerkte Kasim. Blinzelnd runzelte der Prinz die Stirn, bevor er fortfuhr. »Männer versucht zu rauben, aber ...« Er schien einen Moment nach den richtigen Worten zu suchen. Kurz schnalzte er mit der Zunge und raunte unverständliche Wortfetzen. »Sie einfach hätten Geldbeutel abschneiden können«, sagte er nach einer Weile. »Kam vor, als wollten sie mehr.«
    Kadir schauderte bei der Erinnerung, wie einer der dunkel gewandeten Männer ihn im Widerschein des Mondes angestarrt hatte. Er hatte von solchen Dingen gelesen und gehört, doch es wunderte ihn, dass die Stadtwache überhaupt solche Männer mit ihren kurzen Klingen unbehelligt durch die Straßen laufen ließen. Harun hatte immer beteuert, wie sicher und sauber von Räubern Alsahar war, wenn gleich der Prinz ihm das schon als Kind nicht ganz glauben konnte. Irgendetwas war faul. Mehr als das.
    »Was tun?«, fragte Kasim und holte Kadir aus seinen Gedanken.
    Zittrig atmete er aus und zuckte die Schultern. »Wir warten, bis es dunkel wird. Wir schleichen in den Palast zurück und verstecken uns eine Weile.« Es war kein brillanter Plan, das wusste er selbst, doch etwas Besseres fiel ihm in diesem Moment nicht ein.

    • Offizieller Beitrag

    Der Magen des Prinzen krampfte sich zusammen; wahrscheinlich malte sich der junge Mann inzwischen aus, was sein Strafe sein könnte.

    seine

    Überall wird nach dem Prinzen gesucht, aber ich bin schon mal froh, dass diesem nichts passiert ist. Und sie wurden also von fremden Gestalten angegriffen? Ich bin ehrlich gesagt auch nicht der Meinung, dass sie "nur" den Goldbeutel stehlen wollten. :hmm: Was oder wer da wohl dahinter steckt? Und Kadirs Plan halte ich auch nicht für sonderlich genial. :rofl:

    LG, Kyelia

  • Weder dass du mit mir gegangen bist_(Komma) noch dass uns diese komischen Käuze aufgelauert haben.

    Ein guter Teil, in dem Haruns Verzweiflung über das verschwinden des Prinzen sehr deutlich hervortritt ebenso wie Ranyas Liebe zu ihrem besten Freund. Aber eine Sache habe ich dann doch, der Angriff von dem Kasim und Kadir sprechen, hast du den beschrieben, also in einem der Teile vorher, oder habe ich das einfach nur vergessen, denn wenn du es nicht gemacht hast, würde ich es noch irgendwo dazwischen schieben, weil es einfach eine gute Szene wäre, die deiner Geschichte noch etwas Schwung verleihen würde.

    xoxo
    Kisa

  • Du hast ein Problem: Da du immer so fehlerfrei schreibst, wird man sehr kleinlich beim Lesen^^ Außerdem habe ich gerade etwas Zeit übrig.

    Zitat von Kitsune

    jene armen Seelen lungerten

    Zitat von Kitsune

    Seufzend rieb er sich über die brennenden Augen.

    Würde ich weglassen, dann liest sich der Satz noch besser.


    Zitat von Kitsune

    ihnen Strafe angedroht, wenn sie auch nur einen Stein nicht dreimal umdrehten, um Kadir zu finden. Doch er schien wie vom Erdboden verschluckt. Aus dem Palast kam auch keine Nachricht,

    Empfehlung, um es runder zu machen: "wenn sie nicht jeden Stein dreimal umdrehten". Damit vermeidest du zweimal "auch". Übrigens, mir ist, als käme die Formulierung mit Stein mehrmals umdrehen schon weiter oben?


    Zitat von Kitsune

    Er war es nicht gewohnt, lange zu laufen.

    Weiter unten wird gesagt, er sei Hauptmann. Wieso soll er dann nicht trainiert sein?


    Am Ende des ersten Teils gefällt mir wieder, wie spannend das wird, aus Palastsicht das Getuschel der Leute mitzubekommen. Schließlich ist die Meinung des Volks nicht unerheblich und mit dem weggesperrten Prinzen haben die Königsleute ja wirklich ein Erklärungsproblem. Echt nice, wie du mit so einfachen Mitteln Wirkung erzeugst.

    Im zweiten Teil habe ich etwas gestuzt. Seit wann hat Kasim Schwierigkeiten mit der Sprache? Ich dachte erst, du hättest falsche Sätze geschrieben. Dass er so sehr "Ausländer" ist, wusste ich gar nicht, nur, dass er ein Unbekannter war.
    Ansonsten verstehe ich nicht, was dein Problem ist, ist doch ansprechend geschrieben, auch inhaltlich ist alles ok.
    @Kisa das mit den plötzlichen Übergängen, wo man sich selber rückwirkend etwas reimen muss, macht sie schon die ganze Zeit :D Nicht gerade mein Fall, um ehrlich zu sein, das nimmt immer die ersten Sekunden Lesefluss.

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Im zweiten Teil habe ich etwas gestuzt. Seit wann hat Kasim Schwierigkeiten mit der Sprache? Ich dachte erst, du hättest falsche Sätze geschrieben. Dass er so sehr "Ausländer" ist, wusste ich gar nicht, nur, dass er ein Unbekannter war.

    Kasim hat schon von Beginn an Schwierigkeiten mit der Sprache. Er hat schon immer nicht einwandfrei gesprochen, nur fiel das wohl nicht so ins Gewicht, weil er bisher kaum wirklich viel gesprochen hat, nicht einmal mit Kadir. (Am Anfang hat er den Prinzen nicht einmal wirklich verstanden.) Aber selbst da habe ich ihn nie fehlerfreie Sätze sprechen lassen, wenn sie mehr als zwei, drei Worte enthielten.
    Kasim hat eine vollkommen andere Muttersprache, weil er nicht aus der Wüste stammt.

    Ich glaube, das ist auch ein weiteres Problem daran, etwas in kleinen Schritten zu lesen zu geben: Kleinigkeiten werden vergessen oder übersehen. Das liegt nicht an euch.

    das mit den plötzlichen Übergängen, wo man sich selber rückwirkend etwas reimen muss, macht sie schon die ganze Zeit Nicht gerade mein Fall, um ehrlich zu sein, das nimmt immer die ersten Sekunden Lesefluss.

    Wenn dir/euch so etwas auffällt bzw. aufstößt, dann sagt das. ^^ Ich bin die Letzte, die beißt.
    Das alles hier ist noch die Rohfassung, wie ich zu Beginn auch sagte. Ich mag meine Übergänge selbst nicht, weil sie mir zu eckig und kantig sind, aber ich möchte erst an ihnen feilen, wenn der erste Entwurf komplett steht. Je mehr ihr mir sagt, wo es hapert, desto mehr kann ich darauf später eingehen. Das bringt mir mehr als das zehnte Lob. ;)
    Frage am Rande: Wo musst du dir im bisherigen Verlauf etwas rückwirkend zusammenreimen?

    Kisa hat übrigens etwas angesprochen, was ich mit dem nicht zufrieden meinte: Die Sache mit dem Angriff auf Kasim und Kadir. Er passte allerdings nicht in die Situation/Zeit, in er wir uns derzeit befinden, deswegen habe ich es nur angerissen, was passiert ist. Und war damit mehr als unzufrieden. Keine Ahnung, ob meine Lösung jetzt daran etwas rettet.

    ~

    So, ich mache nun etwas, was ich sonst nicht tue: Ich bringe einen Abschnitt, der an frühere Stelle geschoben werden muss. Da ich aber befürchte, dass er sonst untergeht, kommt er hier und im Spoiler. Ordnet ihn gedanklich nach Kadirs und Kasims Aufbruch und vor der Aufruhr am nächsten Morgen im Palast ein.

    Spoiler anzeigen

    Tief sog Kadir die trockene, kühlere Luft in seine Lungen. Einen Moment hielt er den Atem an, bevor er ihn gedehnt langsam wieder ausstieß und sich dabei auf seine Gehhilfe stützte. Die irrwitzige Annahme, die Atmosphäre könnte außerhalb der Palastmauern anders sein, ließ ihn leise in sich hinein kichern.
    Seine Augen schweiften zu den hellen Mauern, deren glattes Gestein im Mondlicht teilweise zu glitzern schien. Er müsste nur die Hände zu beiden Seiten ausstrecken und schon könnte er sie mit den Fingerspitzen berühren. Als kleiner Junge hatte er das mehrfach versucht, nur um enttäuscht festzustellen, wie kurz seine Ärmchen waren, verglichen mit denen seines Vaters. Er hatte sich einen Spaß daraus gemacht, seinem Sohn lachend zu demonstrieren, wie einfach es doch war, und durchstreifte bewusst dessen mit ihm die kleinen Gassen hin zu den Basaren. Sehr zum Leidwesen der Leibgarde.
    Vor dem Prinzen blitzte flüchtig das Bild auf, wie er lachend vor den älteren Männern herrannte, um schlussendlich die Enge hinter sich zu lassen und zwischen den ersten Ständen und bunten Buden hindurchzuschlüpfen.
    Schwach stahl sich ein Lächeln auf Kadirs Lippen, bevor es langsam wieder erstarb. Er vermisste die Losgelöstheit seines Vaters. Früher hatte er viel herumgealbert, hatte ihn brüllend wie ein Wüstenlöwe durch die Gänge des Palastes gejagt, um ihn lachend einzufangen und zurück in seine Gemächer zu tragen, wo seine Mutter mit einem Buch auf sie wartete.
    Ein beklemmendes Gefühl schnürte seine Brust zu. Eilig konzentrierte er sich auf den Weg vor sich, umschloss krampfhaft den Pferdekopf seines Gehstocks, versuchte dabei das Brennen in seiner Kehle zu ignorieren.
    Kasim lief im Schatten vor ihm. Der junge Gardist sprach seit geraumer Zeit kein Wort und schien mehr seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, während er hier und da achtsam zu allen Seiten blickte.
    Sie verließen den Schutz der Häuser und traten auf eine breite, sauber gepflasterte Straße hinaus. Eine feine Schicht aus Sand hatte sich darauf wie ein Teppich ausgelegt, über die Stadtmauern von der Wüste hereingefegt. Zu beiden Seiten wurde der Weg von hochgewachsenen Palmen gesäumt; ihre dicken, großen Blätter säuselten im lauen Wind, der in dieser Nacht beinahe wie eine Erleichterung durch die Stadt strich. Kadir lauschte dem Geräusch, den Kopf etwas in den Nacken gelegt, um den sachten Bewegungen zuzusehen. Blinzelnd wanderte seine Aufmerksamkeit zu den Sternen empor, die wie abertausende helle Flecken im Kleid der Nacht schimmerten.
    Leise seufzte der Prinz und sah wieder auf Kasims Rücken. Er wusste noch immer nicht, was er sich von diesem Streifzug erhoffte. Zudem nagte die Tatsache an ihm, wie leicht es ihnen gefallen war, den Palast zu verlassen. Er hatte mit mehr Wachen gerechnet, die sich ihnen in den Weg stellten, mit mehr Hürden und Schwierigkeiten. Stattdessen war es eher wie ein Spaziergang durch die Geheimgänge gewesen. Nicht einmal auf dem kleinen Hof hatte sie jemand aufgehalten.
    Kadir kaute auf seiner Unterlippe; wahrscheinlich sollte er Harun darauf aufmerksam machen und seinen Männern einschärfen lassen, auch stärker auf die geheimen Wege zu achten. Dann wiederum befürchtete er, sich damit ins eigene Fleisch zu schneiden. Nun, er musste nicht auf alle Lücken aufmerksam machen.
    Kopfschüttelnd schob er die Bedenken für den Moment beiseite. Er wollte seine neu gewonnene Freiheit genießen, wenn auch nur für die Dauer der Nacht, um am nächsten Morgen wieder in seinem Käfig umherzustolpern.
    Die Lichter der Öllampen, die neben den Eingängen der Häuser angebracht waren, vertrieben nur dem Anschein nach die Dunkelheit. Aus den offenen Fenstern, die zumeist nach Norden oder Westen ausgerichtet waren, glomm vereinzelt warmes Licht, das davon zeugte, dass noch nicht alle Bewohner Alsahars Ruhe gefunden hatten. Es drang jedoch kein Lachen, kein Gespräch zu ihnen herüber.
    Plötzlich wurde Kadir mulmig. Er suchte die dunklen Schatten vor und neben den Häusern und Palmen ab, während das Licht des Mondes spärlich den Boden unter ihren Füßen berührte. Mit einem Mal schlug sein Herz schneller; hastig hinkte er voran, um den Abstand zwischen sich und Kasim zu verringern. Der junge Gardist warf ihm einen Blick über die Schulter zu, die Stirn gerunzelt, als wolle er fragen, ob alles in Ordnung sei. Der Prinz nickte nur und deutete ihm, weiterzugehen.
    Irgendwann beschlich ihn das Gefühl, dass sie nicht allein auf der Straße waren. Immer wieder vermeinte er, dass sich leise Schritte unter die ihren mischten, dass der Rhythmus nicht zu ihren passte. Er blickte zurück, erkannte jedoch nur die kräftigen Palmenstämme und die hinter sich gelassenen Häuser.
    Erneut rückte er näher an seine Leibwache. Unbedacht streckte er dabei die Hand aus und griff nach dem Umhang des anderen Mannes, krallte seine Finger in den Stoff.
    Kasim schreckte zusammen und wirbelte herum. Seine ganze Haltung verriet Anspannung; die Schultern gestrafft, der Rücken gerade, der Stand sicher und bereit. Die Kapuze war durch seine abrupte Bewegung heruntergerutscht und Kadir starrte in das finstere Gesicht. Kasims Augen funkelten, seine Nasenflügel blähten sich auf, als wolle er die Gefahr riechen. Seine rechte Hand ruhte auf dem Knauf seiner Waffe.
    Entschuldigen hob der Prinz die Hände, sah, wie sich die Züge im Antlitz des anderen entspannten, wenngleich das Stirnrunzeln tiefer wurde.
    Er wollte seinem Gardisten gerade den Weg zu einem der großen Basare weisen, als das Rollen und Hüpfen eines Steinchens sie zusammenfahren ließ. Nur wenig später traten drei Gestalten aus den Schatten einer nahen Häusergasse.
    Instinktiv stellte sich Kasim vor den Prinzen, ohne seinen Säbel zu ziehen. Mit wildem Herzschlag lugte Kadir unter seiner Kapuze hervor, vorbei an seinem Freund.
    »So allein und spät in der Nacht unterwegs?«, fragte eine der Gestalten mit tiefer, vibrierender Stimme, die dem Prinzen einen Schauer über den Rücken jagte. Etwas an ihr schien ihm vertraut, doch er konnte sie niemandem zuordnen. Die Männer vor ihnen trugen einfache Kaftane, mit abgetragenen Wämsern über ihren breiten Oberkörpern. Breitbeinig standen sie vor ihnen und musterten sie mit schmalen Augen. Kadir war, als drangen sie mit ihren Blicken durch ihr Innerstes. Erneut schauderte er.
    Als der Gardist nicht auf die Worte reagierte, näherten sich die Männer einen Schritt, woraufhin die beiden Ausreißer einen zurückwichen. Derjenige, der zuvor gesprochen hatte, grinste kurz, entblößte eine lückenlose Zahnreihe hinter seinem dichten Bart. »Unterwegs zurück von einer Tänzerin? Oder von einem späten Trunk mit alten Bekannten? Wir könnten euch Schutz nach Haus bieten.«
    »Schutz wovor?«, flüsterte Kadir, dicht an Kasims Rücken gedrückt.
    »Wir verlangen nicht viel«, sprach der Mann weiter und breitete mit fließenden Bewegungen die Hände vor ihnen aus. »Nur ein kleiner Dank. Eine Art Wegezoll.«
    »Wegezoll? So etwas gibt es in Alsahar nicht. Nicht einmal von der Stadtwache«, raunte der Prinz. Er spürte, wie Kasim sich aufrechter stellte und langsam einen Fuß vor den anderen schob.
    »Schaut nicht so finster. Euer Freund, der sich hinter Eurem Rücken versteckt, kann ruhig vortreten. Wir sind nett. Nun, zumindest, wenn wir etwas Gold erhalten.«
    »Wir haben kein Gold«, beteuerte Kadir nun lauter, getraute sich jedoch nicht, vorzutreten.
    Die Männer begannen zu lachen, kehlig und rau. »Wie Wüstenstreicher seht ihr nicht aus. Dafür sind eure Schuhe zu gut.« Er nickte zu ihren Füßen, machte wieder einen Schritt voran. Dann verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht. Etwas blitzte in seiner Hand auf. »Genug mit den Spielchen.«
    Seine Gedanken rasten. Sie sollten laut auf sich aufmerksam machen, die Menschen aus den Häusern treiben. Wo war die Stadtwache, wenn man sie brauchte? Er kam nicht dazu, seinen Überlegungen Taten folgen zu lassen.
    Ihm blieb die Luft weg, als Kasim ihn von sich stieß. Strauchelnd stolperte er über sein kaputtes Bein, ging unsanft zu Boden. Zischend fluchte er, als er auf der Seite aufschlug. Sein Stock glitt aus seinen Händen. Als er aufsah, sprangen zwei der Männer auf seinen Freund zu, der ihnen ohne Schwierigkeit auswich. Fast schon tänzelnd trat er um sie herum und nutzte ihre Verwirrung. Kadir sah, wie er ihnen kurze Klingen aus den Händen schlug und sie verdrehte, bevor er einen von ihnen in einen Würgegriff nahm.
    Sich wundernd, warum er nicht endlich Gebrauch von seiner Waffe machte, mahnte ihn eine Bewegung an seine schutzlose Haltung. Kadirs Herz sackte tiefer. Der Dritte im Bunde, jener Mann, der zu ihnen gesprochen hatte, nahm seinen Gehstock auf und wog ihn in seinen Händen ab. Ohne Hast verstaute er ihn unter seinem Gürtel.
    Eilig versuchte der Prinz von ihm fortzukriechen. Er traute seinen zitternden Gliedern nicht. Etwas in seinem Augenwinkel glitzerte im Staub. Nur knapp konnte er danach greifen, ehe er unsanft auf die Beine gerissen wurde. Am Kragen seines Umhangs gepackt, schrie er ungewollt auf, stierte den dunklen Augen des Mannes entgegen. Sein Gesicht war seinem nun so nah, dass er den Atem auf seinen Wangen spürte. Sein Gegenüber roch nach Schweiß und Tabak, gleichzeitig nach Stall und Pferdemist. Ein Geruch, der ihm mehr als bekannt war. Er erinnerte ihn an Harun.
    Sein Puls raste. Einen Moment schwindelte ihn so sehr, dass er zusammenzusacken drohte. Er konnte sich gerade noch auffangen, um nicht wie ein Sack in den Armen des Fremden zu hängen.
    »Bist ein hübsches Kerlchen«, raunte sein Angreifer.
    Kadirs Augen huschten zu Kasim, der sich noch immer der anderen erwehrte. Einer von ihnen hing nun an seinem Rücken und versuchte ihn von seinem Kameraden fortzuziehen. Doch schon schob sich das Gesicht seines eigenen Problems zwischen das Bild.
    »Es gibt einige Märkte, auf denen du gutes Geld bringen würdest«, raunte der Fremde weiter.
    Der Prinz verkrampfte, spuckte unvermittelt aus. »Nimm deine dreckigen Finger von mir«, zischte er. Seine Finger spannten sich um den Schaft, den er zuvor zu fassen bekommen hatte.
    Grinsend musterte der Fremde ihn eindringlicher, gieriger, mit großen Augen, beugte sich zu ihm. »Ich kenne einige Männer, die für ein temperamentvolles Bündel wie dich ihr letztes Hemd geben würden«, flüsterte er in Kadirs Ohr.
    Kaum eine Sekunde später zuckte er zusammen. Abrupt ließ er den Prinzen frei, taumelte zurück und hielt sich die Hand an die Seite seines Halses. Kadir schlug unsanft auf seine Knie, die kurze Klinge weiterhin in seiner zitternden Hand.
    »Du kleines Biest«, schnaubte sein Angreifer. Er wollte sich auf ihn stürzen, doch dann verharrte er mitten in seiner Bewegung. Stöhnend fiel er vornüber, während Kadir das Messer nach oben riss.
    Dann sah er Kasim, der schnaufend über dem zusammengebrochenen Mann stand, die Hand mit der stummen Seite seines Säbels noch immer erhoben. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, dann riss sie das Poltern aus einem der Häuser sie in die Realität zurück. Jemand brüllte in die Nacht, was das für ein Krach sei.
    Ohne weiteres Zögern griff der Gardist nach der Hand der Prinzen, der perplex zu den anderen im Dreck liegenden Gestalten starrte. Er unterdrückte einen Aufschrei, als ein dumpfer Schmerz durch seine Glieder zuckte, biss sich auf die Lippen, bis er sein eigenes Blut schmeckte. Schließlich ließ er sich von Kasim halb in die nächste Gasse ziehen, halb tragen, gerade als der schimpfende Hausbewohner auf die Straße heraustrat.

  • Bevor ich mir den Spoiler durchlese:

    Zitat von Kitsune

    Ich glaube, das ist auch ein weiteres Problem daran, etwas in kleinen Schritten zu lesen zu geben: Kleinigkeiten werden vergessen oder übersehen.

    This! Mit ein Grund, weswegen ich deutlich weniger eifrig daran arbeite, Fortsetzungen zu meinem Kram hochzuladen. Inzwischen weiß sowieso keiner mehr, worum es ging.

    Zitat von Kitsune

    Wenn dir/euch so etwas auffällt bzw. aufstößt, dann sagt das.

    Ich hoffe, ich klang nicht zu schnippisch, denn so war es gar nicht gemeint. Okay, ich klang schnippisch xD
    Jedenfalls dachte ich wirklich, das wäre ein Stilmittel, denn zumindest eine Userin hier macht es auch absichtlich so. Dort habe ich es schonmal angesprochen und dachte eigentlich, am Anfang dieser Geschichte hätte ich das auch getan. Das war auch der Grund, wieso ich es nicht weiter erwähnt habe.
    Falls ich es doch nie gesagt habe, ist es ja hiermit geschehen :D Und sofern du selber mit den abrupten Übergängen unzufrieden bist, kann ich das voll verstehen und werde gerne darauf hinweisen.


    Zitat von Kitsune

    Frage am Rande: Wo musst du dir im bisherigen Verlauf etwas rückwirkend zusammenreimen?

    Bisher kam das noch nie sooo deutlich raus, aber wie gesagt, in Zukunft sage ich dir, wenn ich den Eindruck habe. Es ist vielleicht auch weniger "zusammenreimen", sondern dass du zwei, drei Sätze lang den Namen der aktuell handelnden Person nicht nennst. Das erzeugt bei mir kein Interesse, um wen es denn diesmal gehen könnte, sondern eher Verwirrung :D


    So, und nun zum Spoiler. Da gibt es im Gegensatz zu meinem Geschwafel nicht viel zu sagen. Super spannend, am Stück durchgelesen und nirgends war der Text holprig zu lesen. Und es ist gut, wenn diese Passage den Weg in die Hauptgeschichte findet, vor allem an der entsprechenden Stelle. das nimmt der Zusammenreimerei auch wieder etwas die Luft. Bin also sehr zufrieden damit :thumbsup:

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Miepmiep. Okay, anscheinend ist das vom letzten Mal doch weitestgehend untergegangen. Schade eigentlich. Deshalb ein Dank @Wysenfelder (und Miri).
    Übrigens: Ich empfand es nicht als schnippisch, ich war eher froh, dass mal etwas angemerkt wurde, was mich selbst beschäftigt. Von daher, alles gut. :) Ich bin mir auch nicht sicher, ob du es schon einmal angesprochen hattest, aber auf mein Gedächtnis ist nicht immer Verlass.

    Ach ja, was ich das letzte Mal ganz vergessen habe:

    Weiter unten wird gesagt, er sei Hauptmann. Wieso soll er dann nicht trainiert sein?

    An der Stelle war das nicht auf Harun/den Hauptmann bezogen, sondern auf Kadir und sein Bein etc. Das sollte ich vielleicht noch etwas besser hervorheben, wenn das missverständlich ist.

    So, weiter im Text. Ich komme bald an eine Stelle, die mir wichtig ist, bin mir aber noch unschlüssig, ob ich das so bewerkstelligen kann, wie ich mir das vorstelle. Aber hey, ich bin zuversichtlich. Derweil versuche ich meine Hintergrundgeschichte zu gewissen Himmelswesen auf die Beine zu stellen - yay ...


    ~.~.~

    Langsam färbte sich der Himmel zu einem feurigen Orange, durchmischt mit dem ersten hellen Violett der Nacht, als Galib zum Fenster hinaus auf den kleinen Hof blickte. Die Brunnen schwiegen weiterhin; an den gefliesten Beckeninneren zeichneten sich blasse Ränder ab, wo das Wasser einst gestanden hatte.
    Hinter dem alten Diener klangen die steten Schritte des Königs, der mit wehenden Gewändern über den Marmorboden fegte. Galibs Kiefer mahlten, während er versuchte, das scharrende Geräusch zu ignorieren, wann immer sein Herr auf dem Absatz kehrtmachte, um wieder in die andere Richtung zu gehen.
    Die Hitze des Tages löste sich langsam aus den geräumigen, offenen Zimmern des Prinzen, in denen sie schon seit geraumer Zeit auf dessen Rückkehr warteten. Der König selbst hatte es in seinen eigenen Räumen keine Sekunde mehr ausgehalten.
    Galib leckte sich über die trockenen Lippen und knetete die Finger hinter seinem Rücken. Das anhaltende Verschwinden des Thronfolgers war etwas, das er nicht einkalkuliert hatte. Seine anfängliche Neugier, was geschehen würde, hatte sich mit fortschreitender Stunde in reine Ungeduld verwandelt. Keine der Wachen hatte den gesamten Tag Neuigkeiten über den Verbleib Kadirs herbeigebracht. Selbst der Hauptmann war ohne nennenswerte Ergebnisse und mit hängenden Schultern in die Gemäuer des Palastes zurückgekehrt. Nun suchte er in jedem bekannten Schlupfwinkel; manchmal konnte man sein harsches Gebrüll bis in den Westflügel hören.
    Der alte Diener blähte die Nasenflügel leicht auf, als der Geruch von Lampenöl zu ihm wehte. Jeder schien sicher zu sein, dass der Prinz die Stadt nicht verlassen haben konnte. Selbst Galib hätte davon Wind bekommen, wäre dem so gewesen. Er brauchte ihn hier, im Palast. Doch es gab einen weiteren Faktor, der in seinen Berechnungen bisher keine Rolle gespielt hatte - dieser Unruhestifter von Gardist. Von Anfang an hatte er den Ärger um ihn herum gespürt und es am Ende doch zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Er hatte die Faszination des Prinzen für alles Neue unterschätzt. Mit knirschenden Zähnen versuchte Galib sich auszumalen, wie dieser fremde Wanderer es bewerkstelligt haben könnte, einen Weg hinaus in die Wüste zu finden, ohne dass er bemerkt wird.
    »Vielleicht sollten wir Reiter aussenden«, murmelte der König, als er ein weiteres Mal seinen Weg änderte. »Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.«
    »Mein König, es wäre sofort eine Nachricht eingetroffen, wären die Stadttore geöffnet worden, erst recht mitten in der Nacht«, bemerkte der Diener nicht zum ersten Mal, während er den sinkenden Stand der Sonne musterte.
    »Niemand hat bis Morgengrauen bemerkt, das er verschwunden ist«, brauste sein Herr und blieb abrupt stehen. Galib fühlte den stechenden Blick in seinem Rücken, hegte jedoch nicht die geringste Absicht, sich umzuwenden. Deutlich hatte er das Bild der nach unten gerückten, dichten Brauen vor sich, mit all den Falten um den Augen und auf der Stirn des Herrschers, die von Mal zu Mal tiefer wurden.
    »Ich bin untröstlich, mein König«, setzte der alte Mann an, »doch Ihr kennt Euren Sohn. Setzt er sich einmal etwas in den Kopf ...« Er ließ den unvollendeten Satz in der Luft zwischen ihnen schweben.
    Ein Stöhnen hinter ihm ließ den Diener den Kopf drehen. Inmitten des Raumes war der König auf die unzähligen Kissen gesunken und verbarg nun das Gesicht in seinen Händen. Unverständlich murmelte er einige Worte vor sich hin, doch Galib gab sich nicht einmal die Mühe, es verstehen zu wollen. Stattdessen wandte er sich wieder dem Hof zu. Eine der Wachen trat in der Nähe aus einem Durchgang ins Freie; als er den Blick des Dieners bemerkte, nickte der Mann ihm nur entgegen und verschwand wieder im Schatten des Gemäuers.
    Galib hörte das Seufzen des Königs, doch bevor er etwas erwidern konnte, ließen sie eilige, stapfende Schritte aus dem Gang vor den Gemächern zusammenfahren. Hastig rappelte sich der jüngere Mann von ihnen beiden zurück auf die Beine, die Robe um seinen leicht gebeugten Leib zerknittert und der Gürtel um die Taille so locker, dass er beinahe herunterrutschte.
    Schnaufend erschien eine der Leibwachen im Türrahmen und haspelte etwas davon, dass der Prinz wieder aufgetaucht sei. Der König ließ ihm nicht einmal ausreichend Zeit, zu sagen, wo er sich befand, schon war er an ihm vorbei und hinaus auf dem Gang.
    Mit einem Schnalzen musterte Galib die Wache, die ihrem Herrn verdutzt nachsah, bevor sie ihm eilig folgte. Ein schwaches Lächeln stahl sich auf die Lippen des Dieners, dann verließ er selbst in langsamerem Tempo die Räumlichkeiten des Prinzen.

    Mit wilden Gesten sprach Harun auf Kadir ein, während sich dieser von einem Diener widerwillig auf eine der Bänke helfen ließ, die im Vorzimmer zu den Bädern an den reich verzierten, gefliesten Wänden standen. Zischend ließ er zu, dass ihm die Stiefel ausgezogen wurden; seine Hände verkrampften sich um den Rand der Sitzgelegenheit. Zu allem Überfluss biss er sich auch noch auf die Zunge.
    Es war alles schiefgelaufen, was hätte fehlgehen können. Aufgrund ihres begrenzten Vorrats an Wasser und Kasims Unwille, ihn länger als nötig allein zurückzulassen, um Proviant aufzustocken, hatte es der Gardist zuwege gebracht, ihn von der Notwendigkeit einer raschen Rückkehr zu überzeugen. Kaum waren sie jedoch aus der Gasse getreten, verfehlten sie nur knapp, einer Gruppe der Stadtwache in die Arme zu laufen. Auf dem überstürzten Rückzug war der Prinz erneut umgeknickt. Leise fluchend hatte er sich auf dem gesamten Weg mehr denn je auf die Stütze seines Freundes verlassen müssen. Immer wieder hatten sie Schutz in Häusereingängen und Hintergassen suchen müssen, wenn ihnen Leibwachen und Grünlinge der Stadtgarde entgegeneilten. Einmal waren sie von einem brüllenden Bewohner mit einem Stock vertrieben worden, der sie für herumlungernde Tagediebe gehalten und bereits im Begriff war, die Grünlinge zurück in ihre Richtung zu rufen.
    Kadir fragte sich noch immer, wie sie es letztendlich unbeschadet bis zu den versteckten Eingängen an der Westseite der Palastmauer geschafft hatten, nur um am Ende direkt von Harun in Empfang genommen zu werden. Ungestüm hatte er die Tür aufgerissen und war herausgestolpert, um am Ende genauso verdutzt wie verärgert stehenzubleiben, so erschrocken, dass ihnen allen einen Moment das Herz zu schlagen aufhörte.
    Nun waren sie hier, bei den Bädern, und Kadir wollte einfach seine Ruhe, doch Harun schimpfte ununterbrochen. Keiner der Diener wagte es, auch nur einem von ihnen in die Augen zu sehen. Mit gesenktem Kopf stand Kasim an Rande der ganzen Szenerie und starrte wie gebannt auf seine eigenen Schuhe.
    »Du hast den Verstand verloren. Wie konntest du nur auf die einfältige Idee kommen, nachts im Dunkeln durch die Stadt wandern zu wollen?«, rief der Hauptmann aufgebracht und begann vor Kadir auf und ab zu gehen.
    »Am helllichten Tag wäre es nur halb so lustig«, murmelte der Prinz und wandte den Kopf beiseite.
    »Das ist nicht witzig, Kadir. Weißt du eigentlich, was du für einen Aufruhr damit veranstaltet hast? Hast du auch einmal an die Konsequenzen gedacht? Nicht nur für dich?« Harun atmete tief durch und rieb sich über die zerfurchte Stirn. »Du willst nicht wie ein kleines Kind behandelt werden, aber ...«
    »Aber was?«, unterbracht der Prinz ihn und starrte ihm mit schmalen Augen entgegen, als Harun innehielt.
    Kasim trat von einem Bein aufs andere; wahrscheinlich wünschte er sich, er wäre einfach davongelaufen. Doch so, wie Kadir ihn in den letzten Wochen kennengelernt hatte, würde es seinen Stolz verletzen. Er machte nicht den Eindruck, als würde er sich vor seinem Schicksal drücken wollen, auch wenn er ihm im Moment nicht mit erhobenem Haupt entgegenblickte.
    Der Hauptmann wollte zu neuerlichen Worten ansetzen, als ein Stapfen von den Wänden widerhallte. Im nächsten Augenblick rauschte Kadirs Vater durch den Türbogen, ignorierte die beiseite springenden Diener und drückte sich an Harun vorbei, bis er direkt von seinem Sohn zum Stehen kam.
    Kadir wich seinem finsteren Blick aus. Er wollte nicht einmal zu einer Erklärung ansetzen, wäre jedoch nicht einmal dazu gekommen. Ihm blieb einen Moment die Luft weg, als das Brennen auf seiner Wange ihn einholte. Mit großen Augen starrte er zu seinem Vater empor, der seine rechte Hand noch immer erhoben hielt. Zitternd berührte der Prinz die schmerzende Seite seines Gesichtes. Er sah, wie Kasim einen Schritt vorgesprungen war, doch Harun hielt ihn am Arm zurück, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    Tief atmete der König ein. »Wenn du dich schon aus dem Palast schleichen musst, dann kehre wenigstens rechtzeitig zurück«, schnaufte er.
    »Werde ich mir für das nächste Mal merken«, presste sein Sohn zwischen den Zähnen hervor, die Hände fest zusammengeballt. Doch statt einer scharfen Erwiderung, mit der er fest gerechnet hatte, sank sein Vater vor ihm auf die Knie und riss ihn förmlich in eine Umarmung. Erschrocken öffnete Kadir den Mund, brachte jedoch keinen Ton hervor.
    »Wann verstehst du endlich, dass ich mir nur Sorgen um dich mache?«, raunte sein Vater heiser an sein Ohr. »Sollte ich dich genauso verlieren wie deine Mutter und das Ungeborene ... Ich wüsste nicht, was ich ...«
    Kadir hatte noch nie erlebt, wie seinem Vater die Stimme brach. Nicht einmal, als die Nachricht vom Fiebertod seiner Mutter sich wie ein Lauffeuer durch den Palast ausbreitete.
    Zögerlich hob er die Arme, legte die Hände nach einem Moment der Schwebe auf den Rücken seines Gegenübers. Er wollte sich entschuldigen, dem Drang nachgeben, sich selbst als Dummkopf zu betiteln, doch er traute seiner eigenen Stimme nicht und er wollte sich weder vor den Dienern, die sich taktvoll zurückzogen, noch vor Harun oder Kasim die Blöße geben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kitsune (24. Mai 2016 um 15:01)

    • Offizieller Beitrag

    Langsam färbte sich der Himmel zu einem feurigen Orange, durchmischt mit dem ersten hellen Violett der Nacht, als Galib zum Fenster hinauf auf den kleinen Hof blickte.

    Hinauf? Liegt der Hof auf einer erhöhten Ebene? Oder meinst du hinaus? Bin mir jetzt unschlüssig. ^^

    Der Prinz ist also wieder aufgetaucht. Zum Glück. Jetzt können sich die Beteiligten wieder etwas entspannen und der König kann erstmal in aller Ruhe heulen. xD Ich frage mich aber immer mehr, was Galib jetzt eigentlich plant. Irgendwie gefällt es mir nicht, dass er scheinbar etwas mit den Wachen ausgeheckt hat. O.o Das kann doch nichts Gutes sein, wenn er dabei noch so komisch grinst. :hmm: Ich traue dem Alten leider keinen Meter, aber gerade das macht ihn für mich interessant. ^^

    LG, Kyelia

  • an den gefliesten Beckeninneren zeichneten sich seichte Ränder ab, wo das Wasser einst gestanden hatte.

    passt in dem Zusammenhang irgendwie nicht ... :hmm: Seicht bezeichnet flaches Wasser ... wie wäre es mit blass?
    ist aber echt ne Kleinigkeit ^^

    Ansonsten wieder schön :)
    Hab nichts zu motzen. Kann alle Reaktionen gut nachvollziehen, aber ich habe ziemlich Angst um Kasim ^^°
    Nicht, dass der jetzt rausgeschmissen/ausgepeitscht/hingerichtet wird X/
    Aber schön, wenn Kadir auch mal merkt, dass seinem Vater wirklich was an ihm liegt :D

    Galib bleibt wie immer mysteriös. Er hat sich keine sorgen um Kadir gemacht, dieser sollte einfach nur so schnell wie möglich wieder kommen.
    Pff ... Verräter xD
    Bin gespannt was du vor hast :D
    Und wann die Fantasy-Komponente reinkommt ^^
    Du hast oben ja was von Himmelswesen erzählt :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Ein wirklich schöner Teil in dem du die aufkochenden Gefühle von allen Beteiligten sehr authentisch hast dargestellt. Auch wenn ich Galib immer noch nicht mag und einschätzen kann, habe ich mit diesem Abschnitt einen bisschen mehr das Gefühl mich in diese Person hineinzufügen, aber ich muss auch sagen, dass mir in dieser Szene (vor allem am Schluss) Ranya irgendwie gefehlt hat. alle nennenswerten wichtigen Personen waren anwesend nur sie nicht. Ich hätte sie da irgendwie noch eingefügt und wenn sie nur neben Kadir sitzt und seine Stütze ist, um nicht aus der Haut zu fahren, während Harun ihn zusammenstaucht.

    xoxo
    Kisa

  • Ich war mir 100% sicher, geantwortet zu haben :D irgendwie doch nicht. Naja, jetzt gibt es auch nicht mehr viel hinzuzufügen. War alles authentisch, mal sehen, was jetzt mit dem Kumpel des Prinzen passiert (ich habe irgendwie immer noch Probleme mit den Namen, kill my brain).

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • @Kisa
    Ja, ich hatte erst überlegt, Ranya mit einzufügen, habe aber anderes mit ihr vor. Vielleicht sollte ich sie dennoch kurz erwähnen. Ich hab's mir notiert.

    Ohne große Worte (außer wie immer ein Dank), es geht weiter.


    ~.~.~

    Feuchte Luft schlug ihnen aus dem Inneren der Bäder entgegen; Kasim hörte Wasserrauschen und die trippelnden Schritte jener Diener, die das Becken für den Prinzen vorbereiteten.
    Er selbst starrte weiterhin auf die Spitze seiner staubigen Schuhe. Seine Beine waren wacklig, gleichzeitig fühlte er sich, als stecke er fest in Treibsand. Während der Hauptmann weiterhin seinen Arm festhielt, ohne einen Blick in seine Richtung zu werfen, half jemand dem Prinzen auf die Beine, um ihn durch den nächstgelegenen Durchgang zu führen. Das leise Rascheln eines Vorhangs trieb den jungen Gardisten dazu, unter den leicht gesenkten Lidern aufzuschauen. Der König sah seinem Sohn einen Moment nach, dann sackten seine Schultern tiefer und er stieß einen kaum verhohlenen Seufzer aus.
    Nun war es soweit. In diesem Moment würde er seine Strafe entgegennehmen oder zumindest die Konsequenz dafür, dass er sich von Kadir hatte um den Finger wickeln lassen. Mehrfach. Er trug es dem Prinzen nicht nach, es war sein eigener Entschluss gewesen; zu wenig hatte er sich Zeit zum Nachdenken gelassen. Umso mehr hatte er den Weg hierher überlegt, ob er sich mit dem, was in der Stadt geschehen war, verteidigen sollte. Noch während er die Geschehnisse eilends erneut durchging, wusste er jedoch, dass kein Wort seine trockene Kehle verlassen würde. Als hätte sich ein Schleier des Schweigens über ihn gelegt, den er nicht lüften konnte.
    Selbst wenn der Prinz sich für ihn einsetzte, änderte es nichts an der Tatsache, dass Kasim ihm geholfen, seine Befehle missachtet und zugelassen hatte, dass der Thronfolger verletzt und zu spät wieder im Palast einkehrte. Allein der Umstand, dass sie zurück waren, wäre nicht ausreichend genug, um den Rest ungeschehen zu machen.
    Das andauernde Schweigen drückte auf seine Schultern. Ungewissheit war etwas, das ihn schon als Kind mehr gestraft hatte als die harschen Worte seines Vaters.
    »Malik, wenn ich etwas sagen darf«, begann Harun schließlich, doch sein Herr winkte ab, bevor er sich zu ihnen wandte, um Kasim eingehend zu betrachten. Unter dem strengen, auf und ab wandernden Blick senkte der Gardist eilig ein weiteres Mal die Lider.
    »Vor Stunden hat dein Hauptmann noch ein gutes Wort für dich eingelegt, sei dankbar dafür«, sagte der König unerwartet ruhig. Seine Stimme erinnerte ihn an Kadir. Sie besaß denselben, sanften und vollen Klang, ließ ihn sofort an weich fallenden Regen denken; sie brachte sein Herz zum Flattern.
    »Dass du fremd bist, ändert nichts. Nichts entschuldigt, dass du Befehle mit Füßen trittst«, fuhr der Herrscher fort. Kurz hielt er inne, stieß erneut tief die Luft aus seinen Lungen. An Harun gewandt sagte er: »Er soll in seine Kammer und dort bleiben, bis ich mich entschieden habe, was mit ihm geschehen soll.«
    Der Hauptmann nickte knapp, die Lippen zu einer schmalen Linie gepresst. Er packte Kasim fester am Arm und zog ihn mit sich auf den Gang hinaus, ließ den König mit seinen eigenen Gedanken zurück, als er sich stöhnend auf eine der Bänke niederließ.
    Draußen spürte der Gardist die stechenden Blicke der anderen auf sich, hörte das offene Tuscheln der Diener, während er dem breiten Weg vor ihnen folgte. Zu seiner Überraschung herrschte Harun jeden an, der ihnen auch nur einen Hauch zu nahe kam und seinen Aufgaben nicht mehr nachging. Besonders harsch ging er die stehengebliebenen Wachen an, scheuchte sie mit rüden Gesten zurück an ihre Posten. Das Grinsen jener, die sich dennoch trauten, dichter als nötig an Kasim vorbeizugehen, ließ den jungen Gardisten dennoch erschaudern.
    Bald waren sie allein in einem der inneren, fensterlosen Gänge, nur erhellt von dem Licht der Öllampen, das sanft von den hellen Steinwänden zurückgeworfen wurde. Immer weniger Bedienstete huschten mit gesenkten Köpfen an ihnen vorbei.
    »Ich mache dir keine Vorwürfe«, raunte Harun unvermittelt, als sie um eine Ecke bogen.
    Kasim zuckte zusammen, bemerkte altbekannte Hitze in seine Wangen steigen.
    »Kadir kann sehr - überzeugend sein, wenn er es will«, sprach der Hauptmann leise weiter und verlangsamte seine Schritte auf dem schmalen, schattigeren Gang, der zu den Kammern der Leibgarde führte. »Ich hätte dich warnen sollen, in seiner Gegenwart vorsichtig mit deinem Namen zu sein. Ich konnte ja nicht ahnen ...« Seufzend schüttelte er den Kopf, ließ die letzten Worte unausgesprochen.
    Stirnrunzelnd sah der Gardist seitlich auf, doch sein Gegenüber hüllte sich in neuerliches Schweigen. Kasim spürte, dass er keine Erklärung erhalten würde, selbst wenn er direkt gefragt hätte. Der noch immer eiserne Griff von Haruns Fingern um seinen Oberarm und die starr nach vorn gewandten Augen beunruhigten ihn mehr, als dass er den Mut aufbringen könnte, nachzuhaken.
    Vor Kasims beengter Schlafkammer blieben sie stehen. Der Hauptmann nickte zu dem offenen Durchgang; der schützende Vorhang war verschwunden, ebenso wie das provisorische Bett, anstelle dessen sich nur mehr blankes Holz vom Steinboden abhob. Eine flackernde Lampe stand in der dafür vorgesehen Nische, erleuchtete den Raum jedoch nur spärlich.
    Kasims Kehle schnürte sich zusammen, als er sich im Inneren hastig nach seinen Habseligkeiten umsah, doch sein Bündel lag säuberlich zusammengeschnürt in einer jener Ecken, in die kaum Licht drang. Mit zittrigen Fingern durchsuchte er hockend die Falten des Stoffes und ertastete all die Dinge, die ihm wichtig waren.
    »Du wirst die Kammer nicht mehr verlassen. Sei dankbar. Beschwere dich und du landest schneller in den unterirdischen Zellen des Palastes als du Luft holen kannst«, erklärte Harun mit fester Stimme, während er zwei in der Nähe stehenden Wachen zu ihnen heranwinkte.
    Unsicher sah Kasim zu seinem Hauptmann auf. Bevor er ihn den beiden Männern vor dem Eingang und dem unausweichlichen Warten überließ, trat Harun ein letztes Mal zu ihm heran. Etwas nach vorn gebeugt raunte er: »Ich werde ein Wort einlegen, dass du nur der Stadt verwiesen wirst. Ich hoffe, dass weder ich noch Kadir sich in dir getäuscht haben.«
    Damit erhob er sich wieder, gab den Wachen ihre Befehle und stapfte mit schnellen, langen Schritten jenen Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Schwer atmete Kasim ein, als er die gestrafften Rücken der Männer betrachtete, die nun den Durchgang vollständig versperrten. Ihre Hände ruhten demonstrativ auf ihren Säbeln, die von ihren Gürteln baumelten, doch es erleichterte den jungen Gardisten, dass sie ihm keinerlei Beachtung schenkten.
    Er setzte sich auf seine Fersen und dachte auf seiner Unterlippe kauend nach. Ein wenig wünschte er sich, er könne wenigstens ein letztes Mal mit Kadir sprechen, doch sein Verstand sagte seinem wild pochendem Herzen, dass es dazu nicht mehr kommen würde.
    Mit Verstreichen der Zeit fühlte er sich, als rückten die Wände um ihn herum näher zusammen. Er setzte sich auf das splittrige Holzbrett hinter sich, schlang die Arme um die angewinkelten Beine. Mit dem Kinn auf den Knien, kam er zu dem Entschluss, dass es weitaus gnädiger wäre, ihn in einer Zelle versauern zu lassen oder den Kopf zu verlieren, als ihn zurück in die Wüste zu schicken. Seine Heimat war fernab, weit hinter den letzten Sanddünen und den ersten grünen Steppen. Es war eine Tortur gewesen, die staubige, unwirtliche Landschaft zu durchqueren, mit nicht viel mehr Wasser als nötig und dem wenigen Proviant, den er sich in den spärlichen Ortschaften und Oasen hatte zusammensuchen können. Er wollte und konnte sich nicht ein weiteres Mal auf das Wohlwollen der Himmelswesen stützen. Allein von Alsahar zu hören und seinen Weg hierher zu finden war pures Glück gewesen.
    In seinem Bauch bildete sich ein fester Knoten, als er sich eingestand, dass er den Weg nach Hause wohl nicht einmal mehr finden würde, selbst wenn er sich auf seine Kenntnisse der Sterne verließ. Seine Sippe war mit Sicherheit bereits weitergezogen.
    Zu sehr hatte er die Gunst des Schicksals herausgefordert. Kasim versteckte das Gesicht in einer Armbeuge und verdrängte das Brennen hinter seinen geschlossenen Lidern. Ein Tölpel war er gewesen, viel zu einfach hatte er sich alles ausgemalt, zu blauäugig hatte er gehandelt.
    Ein leises Raunen ließ Kasim abrupt den Kopf heben. Die beiden Wachen traten geräuschlos beiseite, entfernten sich sogar so weit, dass sie außer Sichtweite gerieten, als jemand steifbeinig den kleinen Raum betrat und fast das gesamte Licht von außerhalb schluckte.
    Die dunkle, schmucklose Robe schimmerte gräulich im flackernden Licht aus der Nische neben Kasim. Der Blick des Gardisten wanderte hinauf. Nur kurz zuckten seine Schultern, als er in das hagere Gesicht des alten Dieners sah.
    Er versuchte ruhig zu atmen, fasste allen Mut zusammen, den er aufbringen konnte und erhob sich. Die Wand in seinem Rücken gab ihm nur wenig Halt und seine Knie waren weich, allerdings würde er sich vor diesem Mann nicht die Blöße geben und ihn weiter auf ihn herabblicken lassen.
    Mit eisigem Blick aus schmalen, milchig-braunen Augen folgte Galib jeder seiner Bewegungen. Einen Moment fuhr die Hand des jüngeren Mannes zu seinem Gürtel, doch seine Waffe war ihm bereits bei ihrer Rückkehr von Harun am Eingang des Palastes ohne Gegenwehr abgenommen worden.
    »Eine falsche Bewegung in meine Richtung und du wirst auf eine gütige Entscheidung nicht mehr hoffen müssen«, raunte der Diener heiser und hob das Kinn an. Ein schwaches Lächeln huschte über seine fahlen Lippen.
    Eine Weile musterten sich die beiden Männer; keiner von ihnen rührte sich. Kasim fragte sich, was der alte Kauz von ihm wollte, außer sich an seinem Schicksal zu ergötzen. Stets hatte er sich unwohl in seiner Nähe gefühlt. Die letzte Begegnung zwischen ihnen steckte ihm noch unangenehm in den Gliedern. Etwas an den eulenartigen, ruckhaften Bewegungen des Mannes erschien ihm unnatürlich. Zudem besaß er eine Aura, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Jedes Mal.
    Es war mehr als das Auftauchen des Dieners, das ihn irritierte. Ganz leise, kaum hörbar, vernahm er ein Wimmern, einem Seufzer des Windes gleich. Leicht runzelte er die Stirn, während er das faltige Gesicht Galibs musterte. Bald rauschte das Blut in Kasims Ohren, als sein Blick den funkelnden Augen des anderen begegnete.
    Dann, ohne Vorwarnung, streckte der alte Mann die zuvor hinter seinem Rücken ruhenden Hände aus. Er wollte nach der Kehle seines Gegenübers greifen, doch Kasim reagierte schnell und schlug sie eilig beiseite.
    Als die knochigen Finger seinen Handrücken berührten, durchdrang es den Gardisten brennend heiß. Seine Brust zog sich zusammen und ein Kloß in seinem Hals machte ihm das Atmen schwer, als unvermittelte Panik wie ein Sturm durch seine Glieder toste.
    Beide Männer schreckten heftig voneinander fort. Schwer atmend presste Kasim die Hände auf seine Brust, umklammerte mit der einen jene, die noch immer schmerzte, als hätte ein Feuer die Haut gestreift. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er sogar geglaubt, dass sich kleine Blasen bildeten, doch als er erneut darauf hinabsah, erkannte er nur das helle Braun seines Handrückens.
    Mit aufgerissenen Augen starrte der Diener auf seine zitternden Finger. Sein Atem rasselte.
    Helle Flecken blitzten in Kasims Sichtfeld auf, doch es war etwas anderes, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein markerschütternder Aufschrei hallte durch die winzige Kammer, echote schrill von den kalten Wänden. Galib verzog das Gesicht zu einer runzligen Grimasse, doch die Wachen vor der Kammer machten nicht den Anschein, als hätten sie es gehört. Stattdessen unterhielten sie sich ruhig miteinander und wenn Kasim es richtig verstand, scherzten sie sogar - doch nicht über ihn oder den alten Diener.
    »Elender Wanderer«, zischte Galib und deutete mit bebenden Fingern auf ihn. »Du wirst deinen Platz auf dem Podest vor den Palastmauern einnehmen, das versichere ich dir.« Augenblicklich drehte er sich schwungvoll um und ließ den Gardisten verwirrter zurück als zuvor.
    Sein ganzer Körper durchfuhr noch immer das Grauen, als sich die Wachen wieder vor dem Durchgang postierten, als wäre nichts geschehen. Kasim stierte auf seine linke Hand, während er zurückwich, bis er die Wand an seinem Rücken spürte.
    »Oh, Ismet, bitte. Bitte hilf«, flüsterte er so leise, dass er es selbst kaum hörte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kitsune (24. Mai 2016 um 17:19) aus folgendem Grund: Meine Herren, im letzten Abschnitt wurde so viel gezuckt, dass es mir selbst im rechten Auge zuckte. o_O

  • Allein der Umstand, dass sie zurück waren, wäre nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

    Das verstehe ich irgendwie nicht ...
    Es ist doch gut, dass sie zurück sind ... *steht auf dem Schlauch*

    Ansonsten habe ich wie immer nichts zu meckern ...
    Der teil ist auf jeden Fall sehr mysteriös und ich bin gespannt, was Galib denn eigentlich vorhat, denn Kasim scheint ihm durch was auch immer gewachsen zu sein :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Wollte Galib ihn erwürgen? oO
    Das ist ja alles super dubios... Und toll geschrieben.

    Mir ist nur das hier aufgefallen:

    Zitat von Kitsune

    Mit dem Kinn auf den Knien, gestand er sich ein, dass es weitaus gnädiger wäre,
    ...

    In seine Bauch bildete sich ein fester Knoten, als er sich eingestand, dass er den Weg nach Hause wohl nicht einmal mehr finden würde

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Ein gut geschriebener neuer Teil, der mir Galib aber nur noch unheimlicher machte. Währenddessen kann ich die Reaktion des Königs und die von Harun sogar sehr gut nachvollziehen, allerdings finde ich dass der König Kasim mehr oder weniger Hausarrest verpasst, irgendwie nicht wirklich passend dafür, dass er ja theoretisch gesehen den Prinzen entführt hatte, auch wenn Kadir, die eigentlich treibende Kraft hinter dem ganzen gewesen ist.
    Hoffe mal, dass es bald weiter gehen wird :stick:

    xoxo
    Kisa