Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.909 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. April 2016 um 09:40) ist von Phi.

  • Okay. Nachdem Ich den ersten Entwurf gelöscht hatte, versuche Ich es nochmal..
    Ich weiß einfach nicht, ob Ich diese Fanfiction hier veröffentlichen sollte. Woanders lade Ich immer mal wieder einen kurzen Teil hoch. Einmal geschrieben, nicht noch einmal darüber geguckt. Ist einfach so.
    Ich hatte eine seltsame Erziehung und bis jetzt ein seltsames Leben, beides brachte mir bei, dass alles was ich tue mindestens kurz vor der Perfektion sein muss.
    Deshalb schreibe ich kaum. Oder gar nicht. Auch auf Grund einiger witzigen Krankheiten, die Ich vielleicht nie wieder los werde.
    Bevor ich das alles wieder lösche fange ich einfach an... ^^"

    Das wird wohl eine sehr persönliche Geschichte..


    Andre ist ein Youtuber, den Ich sehr bewundere. Keine Angst.. das hier ist keine abgedroschene Lovestory zwischen Fan und Künstler. Lest einfach selbst.
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    Farben. Sie sind alles, was alles ausmalt. Ohne sie wäre alles... nichts.
    Rot. Blau. Gelb. Grün.
    Der lichtblaue Himmel; die roten und gelben Staubwolken über der Sonne.
    Junges, wachsendes Blattgrün und unüberschaubare Schreie farbenreicher Flecken.
    Der Farbspiegel und das darunter schwimmende bunte Gefunkel.
    Und der auffressende Sockel; das Schwarz.
    Die Farben des Lebens? Nein.
    Das Leben verdient kein Make-up. Es hat viel zu viel davon.


    Selbstvergessen betrachtete sie die schwarze Tasse vor sich. Sie schüttelte den Kopf und sah auf.
    „Entschuldige… Hast du was gesagt?“
    Betont langsam gab Andre Zucker in seinen Kaffe und rührte ihn ein.
    „Deine Haarfarbe gefällt mir“, wiederholte er schließlich.
    Schüchternheit strich ihr eine Strähne hinters Ohr und folgte mit den Fingern den rot-orangenen Farbverlauf.
    „Danke“, murmelte sie und versuchte das kleine Lächeln zu verbergen.
    Der kurze Augenblick der Verlegenheit löste sich von ihr und das gewohnte Schweigen nahm wieder ihren Platz ein. Willkürlich ließ sie ihren Blick durch das kleine Café schweifen. Merkwürdig. Es war warm, duftete nach Vanille, Zimt, Kakao und selbstverständlich Kaffee. Auf der Theke stand eine Schale mit verschiedenen Früchten; vermutlich Plastik. Der kleine, geschmückte Weihnachtsbaum und die gesamte Dekoration des Cafés versetzten alle Anwesenden in eine weihnachtliche Stimmung. Aus den kleinen schwarzen Lautsprächern, die in den oberen Ecken des Raumes hingen, klang zurückhaltend leise, knisternde Musik. Dieser Ort hatte viel mehr als ein Zuhause.

    „Ich bin zum ersten Mal in einem Café“, bemerkte sie, „Ich hätte viel früher in eines gehen sollen. Es ist schön hier.“
    Als er das Glitzern in ihren Augen sah, musste er lächeln.
    „Allerdings. Die Besitzer stecken sehr viel Liebe in iher Geschäft“, er deutete in Richtung der Theke, „Selbst das Gebäck backen sie selbst. Und natürlich alles vegan und fair trade.“
    Vorsichtig nippte sie an ihrem Getränk, nippte an einem Stück Weihnachten. Vanille, Zimt und Kaffee kugelten sich über ihre Zunge. Sie leckte sich den warmen Schnee von den Lippen. „Wundervoll“, lächelte sie. Nun fand auch Andres Hand ihren Weg zu seiner Tasse.
    „Verrätst du mir jetzt deinen Namen?“
    Hatte er danach gefragt? Die schwarze Tasse wurde wieder auf dem kleinen Tisch abgestellt.
    „Ehrlich gesagt… Mir ist es egal, wie du mich nennst.“
    Wie erwartet legte er den Kopf schief.
    „Egal?“, fragte er ungläubig.
    Die Namenlose nickte langsam, mied seinen Blick. Sie wusste genau, wie seltsam sie jetzt wirken musste. Aber sie wollte hundertprozentig ehrlich sein, egal worum es ging.
    „Na sag schon. Ich werde dich nicht auslachen oder so“, ermunterte er sie.
    „Nein. Nein, vor sowas habe ich keine Angst“, sie zuckte mit den Schultern.
    Andre gab kein Wort von sich. Er würde solange schweigen wie es nötig sein würde. Das rothaarige Mädchen seufzte.
    „Alexia.“
    Zufrieden lehnte er sich zurück und trank seinen Kaffee. Das kleine Glöckchen an der Tür klingelte, jemand betrat das Café. Alexia konzentrierte sich auf die leise Musik. Die knisternden Töne erinnerten sie an früher. An die Weihnachten als sie noch ein kleines Kind gewesen war. Und wie immer schenkten diese Erinnerungen ihr Tränen. Sie starrte ins Leere, erinnerte sich und trank bis die Tasse leer war.
    „Du bist nicht sehr gesprächig, was?“, stellte Andre fest. Sie blinzelte sich die Tränen anderswo hin, strich sich die langen Haare aus dem Gesicht und sah Andre direkt in die Augen.

    „Na doch. Ich bin einfach nur… nervös. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ob ich etwas sagen soll. Es ist alles so.. so neu für mich. Und es fühlt sich seltsam an hier zu sein.“
    Alexia bemerkte wie sich ihre Fußspitzen küssten. Sie brauchte nicht nervös zu sein.
    „Tut mir Leid. Wirklich.“
    Andre verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Schon gut. Ich verstehe. Fang doch am besten damit an, warum du mich unbedingt treffen wolltest. Warum bist du hier?“

    I'm at the start of a pretty big downer

    3 Mal editiert, zuletzt von Ewala (14. April 2016 um 16:48)

  • Aye, es freut mich, dass du wieder etwas hochlädst. :D

    Du weißt, dass ich deinen Schreibstil mag, Kami. Innerhalb der eigentlichen Handlung sind deine Metaphern und Beschreibungen auch stimmig und super gesetzt. Manche würde ich gern klauen. :D Aber der vorangehende Text ist dann doch her suboptimal formuliert. Ich weiß, dass du dir Mühe gibst und dass manches auch spontan entsteht. So kommen mitunter ja auch die besten Ideen zustande.
    Aber während ich die letzte Zeile mit "Das Leben verdient kein Make-Up verdammt gut finde, fehlt mir die Verbindung zum oberen Text. Das Make-Up kommt quasi aus dem Nichts, ich finde nicht, dass diese Zeile vom Text getragen wird. Und darunter leidet sie leider. Das ist für den Einstieg dann besonders schade. Verstehst du, was ich meine?

    Selbstvergessen betrachtete sie die schwarze Tasse vor sich. Kopfschüttelnd sah sie auf.
    „Entschuldige… Hast du was gesagt?“
    Betont langsam gab Andre Zucker in seinen Kaffe und rührte ihn ein.
    „Deine Haarfarbe gefällt mir“, wiederholte er schließlich.
    Schüchtern strich sie sich eine Strähne hinters Ohr und folgte mit den Fingern den rot-orangenen Farbverlauf.

    Die Sätze für sich gehen klar, aber sie beginnen alle mit Adverbien. Das liest sich monoton und stört den Lesefluss. Wenn man es möchte, um eine Stimmung zu erzeugen, okay. Aber viermal auf so kleinen Raum ist zu viel (auch wenn da wörtliche Rede zwischen ist), selbst wenn es Absicht wäre.

    Der kurze Augenblick der Verlegenheit löste sich von ihr und das gewohnte Schweigen nahm wieder ihrenPlatz ein. Sie ließ ihren Blick durch das kleine Café schweifen. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Es war warm, duftete nach Vanille, Zimt, Kakao und selbstverständlich Kaffee.

    Jetzt ist es das Gleiche, nur mit Subjekten. Aber direkt nach der anderen Stelle. Es springt einfach ins Auge.

    Vorsichtig nippte sie an ihrem Getränk, nippte an einem Stück Weihnachten. Vanille, Zimt und Kaffee kugelten sich über ihre Zunge. Sie leckte sich den warmen Schnee von den Lippen.

    Wunderschön, die Stelle ist dir toll gelungen :3

    Sie blinzelte sich sich die Tränen woanders hin

    Beim Lesen ist mir dieses Wort sofort entgegen entgegen gesprungen. Wahrscheinlich, weil es eher umgangssprachlich ist und der restliche ext sich eigentlich auf einem anderen Sprachniveau befindet. Ein andere Wort, wie beispielsweise "anderswo" würde es aber schon richten.

    Soviel dazu. Es sieht nach mehr aus, als es ist. Du kannst schreiben, Kami, lass dich davon jetzt nicht verunsichern. Es sind letztendlich nur Kleinigkeiten, die ich bemängeln kann. Und die sollten sich relativ schnell beheben lassen.

    Häupter auf meine Asche!

  • Hey Kamihate :)

    Dein Einstieg ist dir wirklich gut gelungen, da das aber eine Fanfiction ist, werde ich dazu nicht viel sagen können, weil ich die Vorlage dafür nicht kenne.
    betrachte mich einfach als stille Mitleserin, die deinen Stil echt gut leiden kann :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Andre Teilzeit 8o High five, Schwester :D
    Ich bin echt gespannt auf die Fanfic! Ich mag deinen Schreibstil; ich finde, dass du dadurch eine für Andre sehr passende Stimmung erzeugst.
    Ist Andre in deiner Fanfic hetero? Sag nichts, wenn es spoilern würde ;)
    Ich gehöre jetzt jedenfalls offiziell zu den Lesern, die auf den zweiten Abschnitt warten.

  • Zwar kenne ich diesen Youtuber nicht, aber das stört bei deiner Einleitung ja in keinster Weise.
    Ich. bin. begeistert. Wie schaffst du es, so mit den Wörtern zu spielen? Deine Formulierungen sind teilweise eine richtige Melodie, die sich durch meinen Kopf schlängelt. Einfach herrlich. Du beschreibst alles so lebendig, bildhaft und mit wunderschönen Ausdrücken ("Die Erinnerung schenkte ihr Tränen").
    Bitte, oh bitte, schreib weiter.

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Da bin Ich wieder ^^
    Danke erstmal für das Feedback. Es tut mir wirklich Leid, dass so lange nichts mehr hochgeladen habe. Ich hatte viel zu tun und war die letzten Monate sehr gestresst.
    Hier erstmal ein kleines Häppchen für zwischendurch. Vielleicht bin ich heute sogar so fleißit, dass eine Nachspeise kommt. Mal schauen :)

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    „Nun...“, begann Alexia, „Ich will dich kennenlernen.“
    Nervös zerrte sie ihren Mund zu einer Art Lächeln.
    „Ich wurde viel zu oft enttäuscht. Irgendwann war mein Gehirn dann der Meinung, dass niemand mehr halbwegs meinen Erwartungen entspricht.“ Sie ließ sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen, während Andre eine Augenbraue hob.
    „Nein! Nein, versteh mich nicht falsch“, sie fasste sich an die Stirn, „Das klingt so scheiße.“
    Das Mädchen schüttelte ungläubig den Kopf. Hatte sie das wirklich gesagt?
    „Warte, lass mich kurz darüber nachdenken, wie ich das am besten formuliere.“
    Andre schenkte ihr den Moment und betrachtete sie nachdenklich.
    Nervös wirkte sie zwar, dennoch klang ihre Stimme ruhig und sicher. Während sie nachdachte, spielte sie sanft an dem dünnen Nasenring über ihren Lippen. Unsicher legte Alexia die Hände in ihren Schoß. Ihre dunklen, grünen Augen scheuten sich vor seinen Blicken und versteckten sich hinter Wimpern und glänzenden Brillengläsern. Schließlich öffneten sich ihre Lippen.
    „Ich bin mir sicher, dass du jemand bist, der mich nicht enttäuscht. Ich bin mir sicher, dass du mich verstehst und meine Gefühle größtenteils nachvollziehen kannst. Ich will ehrlich sein, zu dir. Ich habe Angst davor, mich auf jemanden einzulassen. Aber bei dir ist das ganz anders. Ich kenne zwar nur den Andre vor der Kamera, aber es gab schon oft Momente in denen du mich zum Weinen gebracht hast, weil du die Hoffnung in meiner Brust wieder zum Schlagen angeregt hast; wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.“
    Sichtlich überrascht beugte sich Andre zu ihr hervor, als würde er in jedem ihrer Worte eine eigene Persönlichkeit finden wollen.
    „Einigen Menschen sind viel Geld und gutes Aussehen wichtig. Einige geben sich mit jemanden zufrieden, der lustig ist und gute Stimmung verbreitet. Und wieder einige suchen nur eine Person, die die gleichen Interessen teilt.“
    „Was hast du für Ansprüche?“
    Stockend sah Alexia auf.
    „Es waren immer nur Kleinigkeiten. Nichts allzu Besonderes.“
    Sie winkte ab.
    „Ich dachte du willst ehrlich zu mir sein?“
    „Erwischt.“
    Sie lächelten sich gegenseitig an.
    Unbehagen kroch unter den Tisch, um sich für den Rest des Abends nicht mehr blicken zu lassen. Es war ein schöner, restlicher Abend.

    I'm at the start of a pretty big downer

    Einmal editiert, zuletzt von Ewala (15. Juni 2016 um 17:41)

  • Der Text wirkt sehr plastisch und feinfühlig. Alexias Gefühlswelt ist sehr gut dargestellt und für Menschen wie mich, die selber zu Unsicherheit tendieren oder die eine oder andere Phase dieser Art hatte, sehr gut nachvollziehbar. Ich bin beerindruckt :thumbsup: Und ich habe Lust auf mehr!

    Das einzige, das du noch hinzufügen könntest, wären genauere Beschreibungen von Andre (der mir wohlbekannt ist, aber wenn man ihn nicht kennt, ist eine etwas genauere Aussehensbeschreibung doch angebracht, meinst du nicht? :D) und Alexia, die mindestens ein Nasenpiercing hat. Hat sie gefärbte Haare oder ein sichtbares Tattoo? Wie lang sind ihre Haare?

    Mach aber weiter so. Hab nicht zuviel Angst davor, dass etwas an deinem Text unperfekt sein könnte, denn dafür hast du ja die verbesserungsfreudige Community hier :D Wichtig ist, dass du immer dein Ding machst! Ich freu mich auf den nächsten Abschnitt!

  • Ich habe Angst davor, mich auf jemanden einzulassen.

    Ich kenne zwar nur den Andre vor der Kamera, aber es gab schon oft Momente, in denen du mich zum Weinen gebracht hast, weil du die Hoffnung in meiner Brust wieder zum Schlagen angeregt hast; wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.“

    Schöner, kurzer Teil :) Die Formulierungen sind teilweise wieder der Hammer, ich finde das richtig schön.

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.