Meinungsfrage

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.691 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Januar 2016 um 20:03) ist von Writewizard.

  • Hi,

    ich bin neu hier im Forum. Bin schon seit längeren stiller Leser und habe mich jetzt endlich dazu entschlossen aktiv mitzuwirken. Mich beschäftigt seit geraumer Zeit das Thema - Talent. Ich weiß nicht warum ich mich daran so aufziehe. Vielleicht bin ich Perfektionist. Vielleicht verlange ich zuviel für den Anfang. Es ist nur manchmal so, das ich Unmengen an Ideen im Kopf habe. Sie schwirren wirklich einfach so rum. Die perfekten Bilder. Aber wenn wenn ich es dann aufschreiben will, weiß ich gar nichts mehr, bzw weiß nicht, wie ich anfangen soll.

    Woran erkennt man Talent zum schreiben?

    Diese Frage geht mir ehrlich gesagt selbst auf die Nerven. Dennoch wünsche ich mir sie beantwortet zu bekommen *g*. Ich weiß, das ich einfach schreiben sollte und mich nicht damit beschäftigen sollte. Ich hab Angst am Ende nur etwas schlechtes abzuliefern. Wie ein Handwerker mit zwei linken Händen.

    Genug geschwafelt ;) Ich habe vor kurzen, das bedeutet vor ungefähr 1 Woche mit der Geschichte Angefangen. Einen Titel habe ich noch nicht. Ich kann nur mit einer atemberaubenden Seite bis jetzt aufwarten. Wär super wenn ihr dazu was schreiben könntet. Zu meinem Dilemma und zu meinem Geschriebenen. Also Meinungen, Kriti, Verbesserungsvorschläge. Das übliche halt :)
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    Prolog


    Der Wind peitschte heulend durch die zerklüfteten Berge des Talan-Gebirges, das genau wie der angrenzende Wald, dessen Kronen sich gerade vergeblich gegen die Böen des Windes aufzubegehren versuchte, stellte die natürliche Grenze zum Königreich Elor dar. Sichelförmig und imposant ragen die höchsten Berge, deren schneebedeckte Kronen über das ganze Land thronten, um die Ruinen der uralten Magierakademie Quereng-Sower empor. Gemieden wurden die Ruinen hauptsächlich um der alten Legenden Willen und dem Krieg der hier vor 1000 Jahren wütete, und dennoch haben sich mehrere kleinere Dörfer aufgrund mehrerer Flüsse die dort entsprangen angesiedelt. Dunkle Wolken brauten sich am ohnehin schon grauen Himmel zusammen und verdrängten die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Zwischen dem Quelan See, dessen Ausläufer sich bis an die Magieakademie heranreichten und dem Wald-der-vielen-Augen führt ein kleiner dicht bewachsener Pfad. Kaum merkbar saß eine Eule auf einem kleinen Ast, die gerade ihr Gefieder akribisch sauber pickte, einen ihrer Flügel empor streckte und den Kopf darin vergrub. Vertieft in die Reinigung ihres Gefieders, schien ihr Kopf unnatürlich über ihr Gefieder hind und her zu zucken und schien nichts von der Umgebung mitzubekommen. Geräusche von weitem ließ die Eule plötzlich aufschrecken und ihre Augen weiteten sich dabei zu großen grünen Kugeln mit schwarzen Schlitzen. Von weiten erkannte sie einen etwa 20 Mann großen Trupp, der langsam auf sie zukam. Mit schiefliegendem Kopf taxierte sie, so schien es, jeden einzelnen in der Menge mit ihren Blicken. Gurrend, mit den Flügel schlagend, wich die Eule näher an den dichter bewachsenen Baumstamm heran und schien in Deckung zu gehen.
    »Halt!« schrie es lauthals aus der forderen Reihe, so dass das Gespann aus Sklaven und Sklaventreiber langsam zum stehen kam. Gradur, ein kleiner Junge von gerade einmal 10 Sommer blickte auf und kniff seine mit Schmutz und Blut verkrusteten blaugrauen Augen zusammen als erblicke er zum ersten mal das Licht der Welt, während ein kleiner Regentropfen seine Wange traf. Die Handschellen an seinen mittlerweile blutig aufgescheuerten Handgelenk klapperten etwas, als er versuchte mit dem Handballen den Regentropfen an der Wange zu erreichen. Zögerlich ließ er sich auf einen kleinen Stein nieder und presste ein Stück Stoff, welches er von seinem Gewand abgerissen hat, auf die klaffende Wunde an seinem Oberarm. Schmerzerfüllt ließ er sein Kopf in den Nacken rollen und biss sich auf die Zähne. Unfähig die Umgebung wahrzunehmen verspürte er das schleichende Gefühl einer drohenden Bewusstlosigkeit. Erschöpft von der Reise schloss er einen Augenblick die Augen und schon durchzuckten bruchstückhaft die Bilder der letzten Nacht wie Blitze durch seinen Kopf. Der Nacht,als sein Dorf niedergebrannt und seine Familie ermordert wurde und er selbst das Schicksal einer Versklavung ereilte. Schockiert riss er seine Augen auf und starrte in die Leere,als sich der Nebel um die Ereignisse der letzen Nacht langsam lichtete. Diese Gedanken währten nur einen kurzen Augenblick, denn ein brennender Schmerz schien sich in seinen Rücken zu bohren. Stöhnend fiel er gen Boden und versuchte sich noch mit seinen in Ketten gelegten Händen aufzufangen, um zumindest einen Teil der Wucht abzufedern.

    Einmal editiert, zuletzt von Writewizard (1. Januar 2016 um 20:02)

  • Hallo @Writewizard :)
    Ich würde dir empfehlen, dich kurz im Empfangssaal vorzustellen. Einfach einen neuen Thread eröffnen und etwas kleines Neckisches über dich schreiben. Das ist hier so üblich. ;)

    Es freut mich, dass du dich nun auch dazu hinreißen lässt, aktiv mitzumischen. Ich denke mal, dir gefallen bereits einige Beiträge hier. Und natürlich helfen wir dir, so weit es uns zeitlich möglich ist. Wenn du
    Probleme damit hast, deine Gedanken niederzuschreiben, oder du nicht weißt, ob es später Hand und Fuß hat, kann ich dich beruhigen. Selbst ich schreibe meine beiden Geschichten größtenteils improvisiert, ohne großen Vorlauf zu haben. Und wenn man es nicht versucht, dann wird man niemals erfahren, ob es sich lohnt. Und ich denke mal, bis jetzt hat sich hier noch niemand darüber beschwert, dass sich das Geschichtenschreiben nicht lohnt. Man freut sich doch immer wieder, wenn man einen "Like" kriegt, einen konstruktiven netten Kommentar und hilfreiche Korrekturen.

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    Der Wind peitschte heulend durch das zerklüftete Talan-Gebirge, dass sich sichelförmig und imposant um die Ruinen der uralten Magierakademie Quereng-Sower erhob. Dunkle Wolken brauten sich an(am) ohnehin schon grauen Himmel zusammen und verdrängten die letzten Sonnenstrahlen des Tages.
    »Halt!« ertönte (es) lauthals aus der forderen Reihe. Die Karavane aus Sklaven und Sklaventreiber kam langsam zum stehen. Gradur blickte auf und kniff seine mit Schmutz und Blut verkrusteten Augen zusammen_ als erblicke er zum ersten (M)mal das Licht der Welt. Die Ketten an den Handschellen an seinen mittlerweile blutig aufgescheuerten Handgelenk klapperten dabei etwas, als er versuchte_(sich) mit dem Handballen den Schweiß von der Stirn zu wischen. (seines...Handgelenkes<- damit ersparst du dir das zweite "an", welches überflüssig ist)
    Langsam ließ er sich auf einen Stein nieder und presste ein Stück Stoff, welches er von seinem Gewand abgerissen hat, auf die klaffende Wunde an seinem Oberarm. Schmerzerfüllt ließ er sein(en) Kopf in den Nacken rollen und biss sich auf die Zähne. Unfähig die Umgebung wahrzunehmen verspürte er das schleichende Gefühl einer drohenden Bewusstlosigkeit. In dem Moment_ als er die Augen für einen Moment(erlebt er da nun zwei Momente zur gleichen Zeit?) schloss, durchzuckten bruchstückhaft Bilder der letzten Nacht wie Blitze seinen Kopf. Die Erlebnisse schienen sich in seinem Kopf(würde ich wegnehmen, da es klar ist, dass es in seinem Kopf ist.) festgebrannt zu haben, und doch wusste er nicht was passiert war.(Mache daraus einen neuen Satz. Dann klingt das flüssiger.) Die Gedankengänge waren so durcheinander und wild, das(dass) ihm beinahe übel wurde.


    _ fehlendes Komma

    Es ist halt recht wenig. Darum kann ich nicht viel zum Inhalt sagen. Wobei es so bereits schon einige Fragen aufwirft, die man gerne in der weiteren Geschichte erfahren will. Was war letzte Nacht genau und wo liegt dieses Gebirge? Und was machen die dort? Und warum Sklaventreiber... etc. Wäre er länger, dann hättest du zwangsläufig einige Fragen beantwortet, oder hättest es mehr ausschmücken müssen, um alle bisherigen Fragen beizubehalten. Ich will damit sagen, dass du von dieser Seite her, in meinen Augen, es gut gemacht hast.
    Manche Sätze sind noch etwas banal und einfach gehalten. "an-am verwechselst du an manchen Stellen, ebenso das-dass.

    Also lasse dich nicht entmutigen und schreibe drauf los. Lies es nochmal gegen und wenn es dir dann gefällt, lade es hoch. :)

    LG: Zarkaras Jade

    • Offizieller Beitrag

    Der Wind peitschte heulend durch das zerklüftete Talan-Gebirge, dass sich sichelförmig und imposant um die Ruinen der uralten Magierakademie Quereng-Sower erhob. Dunkle Wolken brauten sich an ohnehin schon grauen Himmel zusammen und verdrängten die letzten Sonnenstrahlen des Tages.
    »Halt!« ertönte lauthals aus der forderen Reihe. Die Karavane aus Sklaven und Sklaventreiber kam langsam zum stehen(groß). Gradur blickte auf und kniff seine mit Schmutz und Blut verkrusteten Augen zusammen_ als erblicke er zum ersten (groß)mal das Licht der Welt. Die Ketten an den Handschellen an seinen mittlerweile blutig aufgescheuerten Handgelenk klapperten dabei etwas, als er versuchte mit dem Handballen den Schweiß von der Stirn zu wischen.
    Langsam ließ er sich auf einen Stein nieder und presste ein Stück Stoff, welches er von seinem Gewand abgerissen hat(te), auf die klaffende Wunde an seinem Oberarm. Schmerzerfüllt ließ er sein Kopf in den Nacken rollen(fallen) und biss sich auf die Zähne. Unfähig die Umgebung wahrzunehmen_ verspürte er das schleichende Gefühl einer drohenden Bewusstlosigkeit. In dem Moment_ als er die Augen für einen Moment schloss, durchzuckten bruchstückhaft Bilder der letzten Nacht wie Blitze seinen Kopf(Kopf ist immer sehr physisch, Geist/Verstand - mehr spirituell- Vor allem Wiederholt sich "Kopf im nächsten Satz). Die Erlebnisse schienen sich in seinem Kopf festgebrannt zu haben, und doch wusste er nicht_ was passiert war._Die Gedankengänge waren so durcheinander und wild, das ihm beinahe übel wurde.

    Rot - selbsterklärend
    _ - Kommata oder Abstände
    Lila - Vorschläge

    ^^
    Talent ist immer auch Sache des Geschmacks - Würde ich mal behaupten, da man das nicht verallgemeinern kann.
    Selbst beim sinnlostesten Mist, wirst du immer irgendwo jemanden finden, wenn nicht hier, dann weeeeeeeeeeeeeeit hinter Finnland, der vom Talent des Schreibers überzeugt ist.

    Wenn du einen Titel hast, würde ich gerne diesen Post umlegen, da er doch weniger in die Werkstatt gehört, als tatsächlich nach einem Anfang aussieht. :D
    Dazu müsste man dann nur gucken, in welche Richtung es geht.
    Schick mir dann einfach eine PN (Persönliche Nachricht) und ich erstelle dir den Thread.

    Der Anfang ist schon mal nicht schlecht, talentfrei kannst du also nicht sein. :P
    Es scheint Gradur aber nicht gutzugehen :hmm:
    Warum bleibt vorerst ein Geheimnis.
    Dein Schreibstil liest sich flüssig, bin nur einmal bei dem Satz mit den Blitzen gestolpert.
    Du versuchst alles sehr gut zu beschreiben, ohne dich an diesen Dingen festzubeißen, was ich gut finde.
    So wird es nicht langweilig. :super:

    Zum allgemeinen Kennenlernen, stelle dich doch bitte nochmal im Empfangssaal vor, hier ist das so versteckt.
    Da du ein "stiller" Leser warst, wird es vielleicht auch die Schreiber interessieren, bei wem du geschmöckert hast. ^^
    Das gibt vielleicht auch manchen das Gefühl, etwas Talent zu besitzen, wenn sie wissen, dass dort draußen jemand die Texte mag, wobei Kritik und Co auch immer gerne gesehen ist.

    Empfangssaal <--- da ist der Link ^^


    Aber noch ist es zu wenig, um etwas sagen zu können.

    Lg

    Jennagon

    "Habent sua fata libelli."

    ("Bücher haben ihre Schicksale.")

    - Terentianus Maurus

  • Das mit dem Talent ist so ne Sache. An sich mag ich das Wort nicht.

    Manche Menschen haben ein Gespür für Worte. Wissen, was wie zu sagen ist, um den grössten Eindruck zu hinterlassen. Andere haben dieses Gespür für Musik, für Sprachen, für Zahlen, für Farben und Formen. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt.

    Dieses Gespür, dieses Talent, ist NICHTS wert ohne Übung und Erfahrung.
    Ich kann noch so begabt sein für Musik, noch so sehr ein musikalisches Talent haben, wenn ich nicht Klavier übe, werde ich nie Pianistin. Und das ist harte Arbeit.
    Ich kann noch so sehr sprachbegabt sein, wenn ich keine Sprachen lerne, ins Ausland fahre und übe übe übe, werde ich nie davon Gebrauch machen.
    Ich kann noch so sehr Talent fürs Schreiben haben- wenn ich nicht schreibe, wird es sich nie entfalten.

    Also solltest du, statt dich zu fragen, ob dein Talent ausreicht, um zu schreiben, verflixt nochmal einfach damit anfangen. Vom Drübernachdenken wirst du auch nicht klüger, glaub mir.
    Hinzu kommt, dass all diese musischen Künste oftmals Geschmackssache sind. Manche halten einen Ken Follett für das Höchste, was Schreibtaltent angeht, andere mögen Tolkien lieber, andere Pratchett. Sie alle sind gut, grossartig sogar, was ihr Genre angeht, aber nicht jeder mag alles.

    Darum - schreib. Wenn du unsicher bist, fang mit Kurzgeschichten/Kurztexten an. Wir alle versuchen, in unserer Kritik klar, offen und ehrlich zu sein. Wir sagen, wo unsere Kritik auf persönlichem Geschmack basiert und wo es wirklich technische Rückmeldungen sind, die allgemein gelten. Lies diese Rückmeldungen, nimm sie ernst, denn es sind meistens wirklich gute Anregungen. Und schreib schreib schreib. Werde besser, übe, lerne, lass dich kritisieren, verbessere weiter. So funktioniert das mit so ziemlich allem.

    That said - werde ich mich mal an den Text wagen :)


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

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    Der Wind peitschte heulend durch das zerklüftete Talan-Gebirge, dass sich sichelförmig und imposant um die Ruinen der uralten Magierakademie Quereng-Sower erhob. Dunkle Wolken brauten sich an ohnehin schon grauen Himmel zusammen und verdrängten die letzten Sonnenstrahlen des Tages.
    »Halt!« [Komma] ertönte lauthals aus der forderen vorderen Reihe. Die Karavane aus Sklaven und Sklaventreiber Sklaventreibern kam langsam zum stehen Stehen. Gradur blickte auf und kniff seine mit Schmutz und Blut verkrusteten Augen zusammen_ als erblicke er zum ersten mal Mal das Licht der Welt. Die Ketten an den Handschellen an seinen mittlerweile blutig aufgescheuerten Handgelenk Handgelenken klapperten dabei etwas, als er versuchte_ mit dem Handballen den Schweiß von der Stirn zu wischen.
    Langsam ließ er sich auf einen Stein nieder und presste ein Stück Stoff, welches er von seinem Gewand abgerissen hat, auf die klaffende Wunde an seinem Oberarm. Schmerzerfüllt ließ er sein Kopf in den Nacken rollen und biss sich auf die Zähne. Unfähig_ die Umgebung wahrzunehmen_ verspürte er das schleichende Gefühl einer drohenden Bewusstlosigkeit. In dem Moment_ als er die Augen für einen Moment (Wortwiederholung) schloss, durchzuckten bruchstückhaft Bilder der letzten Nacht wie Blitze seinen Kopf. Die Erlebnisse schienen sich in seinem Kopf (Wortwiederholung) festgebrannt zu haben, und doch wusste er nicht_ was passiert war.Die Gedankengänge waren so durcheinander und wild, das dass ihm beinahe übel wurde.

    Sodele. Meinen beiden Vorpostern kann ich in zwei Punkten zustimmen:


    Manche Sätze sind noch etwas banal und einfach gehalten.

    Das muss nicht negativ sein (auch wenn banal oft so aufgefasst wird). Ich finde es im Gegenteil bewundernswert, wenn eine Geschichte mit ganz ganz einfachen Sätzen auskommt und dennoch Eindruck hinterlässt. Du kommst diesem Ergebnis sehr nahe, allerdings solltest du mehr auf die exakte Wortwahl achten. Ich weiss, das ist nicht unbedingt etwas, auf das man als Neu-Schreiberling achtet :) also, ob du jetzt kurze oder lange oder einfache oder komplizierte Sätze machst :S darum hier vor Allem dieser Tip: Achte auf die Adjektive. Es wirkt jeweils etwas unbeholfen, wie du sie nutzt:

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    Der Wind peitschte heulend durch das zerklüftete Talan-Gebirge, dass sich sichelförmig und imposant um die Ruinen der uralten Magierakademie Quereng-Sower erhob.

    Die Gedankengänge waren so durcheinander und wild, das ihm beinahe übel wurde.


    Sei dir bewusst, welche Adjektive du wie einsetzt, um ein bestimmtes ... "Gefühl" im Leser zu erreichen. Zur Übung empfehle ich solche einseitige Kurzgeschichten, mit denen du ein bestimmtes, gefühlsmässiges Ziel zu erreichen suchst. Also, zum Beispiel Angst oder Trauer oder Spannung oder Neugierde. Sei probierfreudig mit Worten, experimentiere und schau, was wie wirkt.
    Es hilft auch, einen Text erst mal ein paar Tage liegen zu lassen und dann noch einmal kritisch selber zu lesen, um zu merken, womit du welche Wirkung erreichst.

    Du versuchst alles sehr gut zu beschreiben, ohne dich an diesen Dingen festzubeißen, was ich gut finde.

    Sehe ich auch so, schön ausgedrückt ^^ Auch wenn du, wie eben gesagt, teils recht unsicher wirkst, besitzt dein Text trotz der unschönen Vorgänge des Protas eine sehr schöne, angenehme Leichtigkeit.

    Auch vermittelt dieser kurze Text, ohne allzu viele Beschreibungen zu benötigen, das Gefühl einer grösseren Welt. Dass da noch mehr ist, das man entdecken soll. Ich weiss nicht, wie viel du diesbezüglich planst - aber ich schätze, du bist definitiv auf dem rechten Weg :D

    Ich wage zu behaupten, dass dein vieles Nachgrübeln über dein Schreibtalent dein grösster Feind ist. Was nicht heisst, dass du dein Schreiben nicht ernst nehmen und einfach Texte hinklatschen sollst. Aber vertrau deinem Gefühl für Sprache, für Worte und ihre Wirkung. Lies deinen Text mehrmals mit einiger Zeit Abstand dazwischen (hilft auch, gewisse Flüchtigkeits- und Fallfehler zu finden) und mach dir bewusst, was deine Worte in dir bewirken. Und was du im Leser bewirken willst. Sei streng, aber nicht ZU streng- lade den Text bei Unsicherheit lieber hier hoch und bitte die nette Forengemeinschaft um Hilfe. Ehrliche Anfragen für selbige wurden noch nie abgeschlagen :) Erlaube dir, selbstsicher zu sein, lass dich herausfordern, fordere dich selber heraus, und überwinde diese Angst vor dem Perfektionismus. Perfektionismus kann etwas Wunderbares sein, wenn du dich traust, nicht perfektes vorzuzeigen und es mithilfe von anderen zu perfektionieren :) Nur so wirst du richtig richtig gut.

    Noch ein persönlicher Tip: Ich habe enorm viel dadurch gelernt, fremde Texte zu lektorieren und zu kommentieren. Ich habe mich mit diesen Sätzen auseinandergesetzt, musste Worte finden, um zu beschreiben, WARUM dieses Detail im Text gut oder nicht gut war, und konnte die Tips, die ich anderen gab, auch bei mir selber umsetzen. Ich schätze mal, ich hätte nie so viel gelernt, wenn ich nur meinen Kram hätte kommentieren lassen und nur damit gearbeitet hätte (bin halt schrecklich stur ^^ ). Auch als relativer Neuling, fürchte dich nicht davor, hier zu lesen und deine Gedanken zu diesen Texten in Kommentare zu packen. Die User werden sehr dankbar sein, und auch du wirst mehr lernen, als es dir bewusst sein wird :)

    In diesem Sinne - Viel Spass noch hier und viel Erfolg auch :D

    LG Klim :crazypilot:


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Ich bin nicht besonders gut darin, Geschichten zu bewerten. Ich möchte aber kurz auf die Talentfrage eingehen, die du gestellt hast :)

    Woran erkennt man Talent zum schreiben?

    Diese Frage geht mir ehrlich gesagt selbst auf die Nerven. Dennoch wünsche ich mir sie beantwortet zu bekommen *g*. Ich weiß, das ich einfach schreiben sollte und mich nicht damit beschäftigen sollte. Ich hab Angst am Ende nur etwas schlechtes abzuliefern. Wie ein Handwerker mit zwei linken Händen.

    Ersteinmal ist Talent ein sehr subjektiver Begriff, der irgendwo über unseren Köpfen schwebt. Jeder definiert Talent anders und für jeden beginnt und endet es an einer anderen Stelle. Es gibt Leute, die sehen in schiefen Figuren wahnsinnig viel davon. Und andere möchten nicht mal Da Vinci welches zugestehen. Ich frage mich, ob es überhaupt relevevant ist, ob man Talent hat oder nicht, wenn es sowieso von jedem Menschen anders bewertet wird. Zumal (und das haben Klimi und Jen ja auch schon erwähnt) hängt Talent auch viel mit persönlichen Geschmack zusammen und über den lässt sich bekanntlich sowieso nicht streiten. Welche Bedeutung kann Talent haben also schon tatsächlich aussagen?
    Meiner Meinung nach ist die Frage nach dem Talent überbewertet. Talent bedeutet ja nicht, dass man die tollen Texte oder die schönen Zeichnungen oder die lieblichen Melodien ohne Mühe aus den Ärmeln schüttelt - das ist nämlich Übung. Und ohne Übung nützt einem die Begabung überhaupt nichts, weil sich nur durch Übung aus Begabung Fähigkeiten entwickeln. Sowas wie Grammatikregeln und Zeichensetzung sind unabdingbar für einen guten Text, aber eine reine Lernsache ohne dass man unbedingt Talent dafür bräuchte. Und schön ausformulierte, lebendige Texte sind auch einfach eine Frage des intensiven Übens.

    Wenn man das mal zusammen betrachtet, nimmt Talent also eine verschwindet geringe Bedeutung ein. Du sagst ja selbst, dass dich die Frage danach schon nervt ^^ Also hör einfach auf sie dir zu stellen und mach einfach. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und jeder - egal ob Talent oder nicht - muss sich erstmal ein paar Basics aneignen.

  • Sowas wie Grammatikregeln und Zeichensetzung sind unabdingbar für einen guten Text, aber eine reine Lernsache ohne dass man unbedingt Talent dafür bräuchte.

    Ich denke, dass hier ist noch eine der wesentlichen Aussagen. Du kannst den schönsten Text geschrieben haben, die bildreichste Sprache, die lebendigsten Beschreibungen, - aber wenn die Zeichensetzung nicht stimmt, oder Fehler drinnen sind, "stolpert" man beim lesen und wird aus dem Lesefluss geworfen. Das ist fatal.
    Dir muss es gelingen, dass der Leser im Fluss der Geschichte mitschwimmt. Er darf auf keinen Fall aus dem "Kopfkino" rausgeworfen werden.

    Und wie hier schon oft gesagt: Da hilft nur Übung, Übung, Übung.

    Und wie Klim schon sagte: Gerade beim lesen und lektorieren und kommentieren von anderen Geschichten, wirst du viel lernen. ;)

  • SO ich hab den Prolog weitergeschrieben :)

    Eigentlich bestand die meiste Arbeit darin, den bestehenden Text auszubauen. Ich hoffe man kann jetzt schon etwas mehr sagen :) ich beeile mich mit dem Schreiben. Morgen bin cih auf der Arbeit und habe viel Zeit.

    Gruß