Liebe - ein wahres Fantasyelement?!

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 11.300 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. April 2024 um 18:20) ist von LittleOwlbear.

  • Womit wir bei meiner Hauptaussage wären: Liebe ist eine Entscheidung. Liebe ist ein fettes und immer wieder zu wiederholendes "Trotzdem". Ein Kampf und harte Arbeit. Jeder, der verheiratet oder in einer längerfristigen Beziehung ist, kann mir das bestätigen.
    Friede Freude Eierkuchen ist da nix.

    Das hast du ja im weiteren deiner Nachricht schön erklärt. heute will sich eben keiner mehr die Arbeit machen. Man will geliebt werden ohne etwas dafür zu tun.

    Allerdings sehe ich das nicht ganz so krass wie du.
    Ich finde auch Verliebtsein ist total bescheuert und absolut hirnrissig.
    Aber ich bezweifle, dass man von jetzt auf gleich in den "Liebe-Modus" schalten kann ... weißt du was ich meine? Von Freundschaft auf Liebe. Das ist wie von Null auf 100 in einem Augenblick zum nächsten.
    Was du oben beschreibst bezieht sich darauf, dass man verliebt ist und sich direkt hingibt und alles ja soooooo toll ist. Das machen in der Tat viele. Unteranderem wohl auch @Kyelia s Freundin. Aber es gibt doch einen Mittelweg?
    Nur weil man verliebt ist muss man sich nicht gleich in eine Handfeste Beziehung stürzen. Man kann doch den anderen erstmal kennenlernen und sich die Zeit nehmen herauszufinden, wo die Macken des anderen liegen und ob man sich damit abfinden kann.
    Klar sollte man da seine Schmetterlinge unter Kontrolle haben, sonst endet es doch in "Ein Treffen und alles ist super", aber ich denke der Umschwung von normal Freunde auf direkt Beziehung voller Liebe ist schwierig.

    Wir schaffen uns selber Grenzen ab, die uns nicht einschränkten, sondern schützen.

    hier gebe ich dir vollkommen Recht :D

    Achja, warum ich eigentlich hier im Thread unterwegs bin:
    Habe eben mit einem Kollegen telefoniert, der bald einen Sohn bekommt und habe nach seiner Frau gefragt.
    Der meinte es sei nicht seine Frau. Daraufhin ich: Hast du ihr schon einen Antrag gemacht? Er so: NEIN! als wäre es das abwegigste der Welt.
    Es wäre seine "Lebensabschnittsgefährtin".
    Ich weiß nicht ... wenn ich den anderen ach so sehr liebe, warum will ich mich dann nicht an ihn binden? Hochzeit gehört für viele nicht mehr dazu, aber meiner Meinung nach hält man sich damit nur das Hintertürchen offen, falls es eben so ist wie Klim sagt und man nicht mehr kämpfen will.
    ich möchte nicht anzweifeln, dass er seine Frau liebt, (das kann ich nicht beurteilen, kenne die beiden ja gar nicht), aber warum halten Menschen immer "nach etwas besserem" Ausschau. Liebe sollte doch eigentlich uneingeschränkt sein ... meine Meinung.

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Zitat von Miri

    Aber ich bezweifle, dass man von jetzt auf gleich in den "Liebe-Modus" schalten kann ... weißt du was ich meine? Von Freundschaft auf Liebe. Das ist wie von Null auf 100 in einem Augenblick zum nächsten.

    Natürlich nicht von 0 auf 100 ^^ Aber im Prinzip wäre das meine Idealvorstellung. Erst einfach Freundschaft. Man kennt sich, labert ganze Nächte durch, hat ähnliche Meinungen/Einstellungen etc. Und vielleicht verliebt man sich mit der Zeit oder es entwickelt sich echte Liebe, eine, die aus Freundschaft wächst und zu einer tiefen Bindung wird.
    Man weiss, dass, auch wenn mal schwere Zeiten ohne viel Gefühlsgedusel kommen, man sich immer noch versteht und ganz freundschaftlich miteinander umgehen kann. Meine Erfahrung, als die ersten rosa Brillen abgesetzt wurden, waren, dass ich realisiert habe, dass der Typ und ich schlicht nix gemeinsam haben, ich seine Art zu reden eigentlich nicht ausstehen kann und sein Humor mein Tod wäre. Was ich, während ich verliebt war, gar nicht realisierte.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Okay, dann haben wir beide etwa vom selben geredet @Klimbim :)
    Also das mit deiner Idealvorstellung wäre jetzt definitiv nicht meins, man muss sich ja irgendwie langsam voran tasten können (ich für meinen Teil kann nicht von jetzt auf gleich).
    Das was du beschreibst meinte ich ja mit "kennen lernen". Eben was zusammen unternehmen, rausfinden wie der andere tickt und das natürlich im möglichst neutralen Rahmen ohne dass man gleich ins Bett hüpft und denkt, man habe die große Liebe an der Bushalte an der Ecke getroffen ...

    Man weiss, dass, auch wenn mal schwere Zeiten ohne viel Gefühlsgedusel kommen, man sich immer noch versteht und ganz freundschaftlich miteinander umgehen kann.

    Meinst du das geht?
    Also meine Eltern hatten mal einen üblen Streit, da haben die WOCHENLANG nicht miteinander geredet. (War zum Glück nur dieses eine Mal und meine Schwester und ich machen uns heute noch drüber lustig, weil's echt ne Lapalie war XD Aber egal).
    Ich meine, wenn man sich streitet und dadurch die schweren Zeiten kommen, kann man dem anderen ja nicht freundlich begegnen, wenn er einen verletzt hat ...

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    - F. Scott Fitzgerald

  • @Miri ich schätze, wir meinen ziemlich dasselbe ^^ Ja, meine Eltern haben sich auch schon übel gekracht. Das darf, muss vielleicht sogar sein. Aber meines Erachtens ist eine freundschaftliche Basis, die sagt: "Ich mag diese Person. Sie ist intelligent und witzig und ich verbringe eigentlich gerne Zeit mit ihr." weitaus stärker als eine Gefühlsduselbasis die sagt: "Ich mag diese Person. Sie sorgt dafür, dass ich angenehme Gefühle habe."
    Basis 1 existiert auch, wenn ein Riesenkrach herrscht, man sich ewig nicht sieht oder grade nicht riechen kann.
    Basis 2 zerbricht, sobald die Gefühlssache nicht mehr stimmt.

    Und ich meine jetzt auch nicht, dass ich sofort heirate, weil ich merke, dass ein Kerl und ich ähnlich ticken :rofl: dann müsste ich schon einem halben Dutzend Männern nen Antrag gemacht haben :D


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    - Twelve

  • Wer redet denn gleich von heiraten?
    Ich meine der Typ ist seit 7 Jahren mit seiner Ische zusammen und will auch weiter mit ihr zusammen bleiben (falls du dich gerade auf meinen Kollegen beziehst ^^ das ist ja ne ganz andere Ausgangsituation)

    Ansonsten stimme ich dir mit Basis 1 und Basis 2 zu.
    Irgendwie muss es grundsätzlich passen und nicht nur, weil ich gerade denke der Kerl mag mich gern, hey lass uns zusammen sein -.-

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    - F. Scott Fitzgerald

    • Offizieller Beitrag

    Lebensabschnittsgefährtin sagt ja schon aus, dass dies für einen Abschnitt im Leben gilt. Wie groß der ist, das liegt am Kollegen oder eben an der Ische. :whistling:

    Ich glaube auch, dass eine Zukunft mit einer einzigen Person mit vielen Kompromissen zu tun hat. Wirft man gleich die Flinte ins Korn oder kämpft man?
    Scheidung ist heute zu einfach, als dass man sich von diesem Gedanken differenzieren würde.
    Früher war die Abhängigkeit von einander viel größer.

    Im Bereich Fantasy, nutze ich eigentlich immer die Beschnupperungsdingens. Sie lernen sich kennen, unterhalten sich, wobei ich mir vorgenommen habe ... im RdW2 einmal die auf den ersten Blick zu verwenden, weil ich selbst neugierig bin,wie man die darstellen möchte, ohne zu klingen, als sei man hoffnungslos bedeppert.

    Hö hö hö

    Ich gebe euch beiden recht, als bei mir die erste rosarote Brille nachließ, wollte ich mich in Luft auflösen. Das kam ein Erlebnis und schwupp, war die weg. :|
    Wo man das Gegenüber plötzlich ganz anders wahrgenommen hatte und merkte, worüber sich Freunde zuvor aufgeregt hatten :huh:

    Erschreckend. ..

  • Genau wie hier niemand Freund/Freundin oder sonstwie Bekannten als "hässlich" betiteln würde.

    Also ich hab das mal gemacht... (Bzw. den optischen Vergleich zu einem Schauspieler gezogen, den ich nicht näher nennen möchte). Über die neue Flamme meiner aller aller aller besten Freundin... Sie hat es dann eingesehen und ihn abgeschossen. Gut, dass er nebenbei unsympathisch war spielte sicher auch eine Rolle. Aber heute ist sie mir noch immer dankbar (Gut, sie hat auch einen neuen Freund, auch optisch keine Granate, aber extrem nett und unkompliziert ;) )


    Aber zu der Frage nach Liebe in Fantasie:
    Ganz ohne geht ja schlecht. In einer Welt gehört es dazu, sonst würden die Rassen ja aussterben^^ Klar muss es nicht kitschig-romantisch sein, die bei Aragon-Arwen, aber es kann schon ein wichtiges stilistisches Mittel sein. Was haben zum Beispiel drei der größten literarischen Werke der (abendländischen) Welt gemeinsam? Es dreht sich schlussendlich um die Liebe. Gemeint sind die Illias, die Odyssee und Romeo und Julia. Auch im Niebelungenlied geht es eigentlich nur darum. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Liebe kann eine Waffe sein, für den Erzähler, aber auch für die Protagonisten. Und damit ist jede Form der Liebe gemeint, um auf @Klimbim anzuspielen...

    Und ganz nebenbei: Es geht hier um Fantasy, das kommt von Phantasie - also lebt die doch auch ruhig. Man muss ja nicht an Liebe auf den ersten Blick glauben, um darüber zu schreiben. Wer von uns glaubt denn an Elfen, Orks und Drachen???

  • @Dfranorugh Deiner Theorie nach dürfte es keine Vulkanier geben. Und ich glaube, du schiesst etwas am eigentlichen Thema/Ziel des Threads vorbei :huh: Es geht um Liebe in der Realität, in unserem echten Leben- dass sie in Büchern/Geschichten vorkommt, bezweifelt niemand, ob als Stilmittel oder als Plottwist oder oder...

    Davon abgesehen sehe ich die Sache mit dem "dran glauben" anders. Ob es jetzt das Ziel eines Autors ist, seine Meinung zum Weltgeschehen, zu unserer irdischen Ethik, zu Religion oder welchem brisanten Thema auch immer in seine Bücher einfliessen zu lassen, oder ob er einfach eine Geschichte schreiben will- Etwas von ihm und seinem Gedankengut kommt IMMER in seine Texte. Wenn du Antireligiös bist oder dir Religionen egal sind, kann man ggf deiner Geschichte entnehmen. Welche grobe ethnische Einstellung du hast, wird deine Geschichte ungefähr aufzeigen. Was du über Liebe denkst, wird in deiner Geschichte zu lesen sein.
    Schreibe ich also eine Liebesgeschichte, in der der Prota sich Hals über Kopf verknallt (imho die "falsche" Art von Liebe), wird die Sache entweder Schieflaufen oder einen grossen, harten Kampf beinhalten, in dem der Prota sich, sein Gedankengut, seine Herangehensweise verändern muss, um mit seiner Verehrten in eine (meiner Meinung nach) gesunde Beziehung gehen zu können. Alles andere wäre schlich unauthentisch.
    Ergo: Egal, ob es sich um Fantasy, Thriller oder Roman handelt: Ein Buch ist immer ein grobes Abbild seines Autors und dessen Überzeugungen. Das zu differenzieren, nur weil ich inexistente Wesen und Rassen verwende und das Ganze in einer erfundenen Welt spielt, finde ich bescheuert.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Ich liebe und hasse Romance / Romantasy. :D

    Es gibt leider viele missbräuchliche Beziehungen, die romantisiert werden. Hatte mich von der Inhaltsangabe und dem Setting her beispielsweise sehr auf Das Reich der Sieben Höfe / A Court of Thorns and Roses von Sarah J. Maas gefreut, aber ich finde beide Männer missbräuchlich und das wird als sexy dargestellt, urgh...

    Was mir auch bei vor allem modernen Büchern, und einigen 2000er-Büchern aufgefallen und negativ ins Auge gestochen ist, oder ich abgebrochen habe, sind diese "strong independent women", die aber andauernd nur unausstehlich sind und das Benehmen eines Rotzbuben haben lol. Wären sie ein Mann, würde man ihnen sofort toxische Männlichkeit vorwerfen. Bei manchen hab ich mich gefragt wieso der Kerl nicht schon abgehauen ist und sich das auf Dauer bieten lässt, shrug.

    Hab auch den Eindruck, nachdem die Hunger Games so beliebt waren, dass viele solcher Protagonistinnen irgendwo ein Abklatsch von Katniss sein sollen, ohne zu verstehen, was Katniss ausgemacht und wieso sie so gehandelt hat.

    Oder dann gibt es Paare, die sich andauernd nur anzicken und man hat den Eindruck man würde Teenagers über die Schulter schauen, obwohl es keine sind.


    Dahingegen bin ich beispielsweise bei queeren Romanzen großer Fan von Kyoshi und Rangi in den Kyoshi-Büchern und von chinesischen Novels wie Mo Dao Zu Shi. Hier mag ich auch die Charaktere jeweils für sich und die Dynamik und den Slow Burn. <3

    Bei heterosexuellen Romanzen bin ich beispielsweise sehr glücklich darüber, dass Spice and Wolf ein Remake erhalten hat! ^^ war zuerst echt skeptisch, weil es von einem Studio produziert wird, das sonst viel Ecchi produziert hat, aber... es ist bisher gut, ich hoffe sehr auf eine vollständige Adaption. Spice and Wolf ist ein wundervolles Beispiel einer eher bodenständigen Romanze, bei der sich beide erst kennenlernen und es einen schöner Slow Burn gibt. Außerdem mag ich beide Charaktere, aber vor allem Holo, wirklich sehr gerne. ^^

    Ich war (und bin) auch ein großer Fan von Inuyasha, sowie manchen Shoujo- und Josei-Anime/Manga, inklusive von Yona of the Dawn und Snow White with the Red Hair und zb. Utena (das ist allerdings eine lesbische Romanze). Und solchen ohne Fantasyelemente oder in der modernen Welt wie Banana Fish, Yuri on Ice oder Nana. Und in der Moderne mit Fantasyelementen... ähm, Fruits Basket. :blush:

    Was westliche Romane betrifft, so hab ich Die Chroniken von Beskadur eines deutschen Fantasyautors lieben gelernt. Würde ich ohne "Cozy Fantasy" (Großteils) einordnen, und es entsteht eine wunderbare Polybeziehung. <3


    Noch zu meiner persönlichen Einstellung: Fremdgegangen wurde immer schon, schnelle Sextreffen ohne Liebe dahinter gab es auch immer schon, das älteste Gewerbe der Welt soll ja Prostitution sein und das älteste gefundene Sexspielzeug ist ein paar Jahrtausend Jahre alt. Glaub kaum, dass sich die Menschheit groß verändert hat. :D Manche Personen haben einen höheren Sex Drive, andere kaum einen, für manche ist Monogamie allgemein nicht gemacht und es erspart allen Zeit und viele verletzte Gefühle, wenn jeder von Anfang an ehrlich ist.

    Da ich selbst einen niedrigen Sexdrive habe und nie so richtig verliebt war, war ich immer froh, wenn ein (möglicher) Partner von Anfang an ausgesprochen hat, was sie/er/dey von mir wollte, und ich würde es meiner Partnerin auch erlauben sich entweder mit Frauen für Sex zu treffen, oder jemanden für eine Polybeziehung mitzubringen, wenn sie wollte. Es kommt vor allem darauf an, dass man kommuniziert und sich daran hält, was man zusammen besprochen hat.

    Ich sehe meine Partnerin auch nicht anders als eine enge Freundin mit der man zusammenlebt und ab und an intim wird, und ich denke der Fokus auf Freundschaften hat sich in der Gesellschaft allgemein gestärkt. Es braucht nicht zwingend Beziehungspartner, aber zumindest eine Handvoll guter Freunde brauchen fast alle Menschen.

    Und naja, ich lass mir von allosexuellen/romantischen Freunden erklären wie sich Verliebtheitsgefühle anfühlen, wenn ich darüber schreiben wollte, mittlerweile kann ich mich da halbwegs reindenken. :D

    Sonst: bin auch noch mit einem Expartner befreundet, er hat mir ja nichts getan und mir keinen Grund gegeben nicht mit ihm befreundet sein zu wollen. Finde es sowohl im realen Leben wie auch in Medien furchtbar mitanzusehen, wie Expartner oft behandelt werden und über sie gesprochen wird, obwohl sie nicht missbrauchend waren oder irgendetwas Unmenschliches getan hätten. Einfach nur aus persönlicher Kränkung heraus.

    Andererseits denke ich schon, dass sich speziell viele jüngere Personen nur auf Datingseiten anmelden und nach Hookups suchen, weil man sonst als prüde gilt.

  • Es gibt leider viele missbräuchliche Beziehungen, die romantisiert werden. Hatte mich von der nhaltsangabe und dem Setting her beispielsweise sehr auf Das Reich der Sieben Höfe / A Court of Thorns and Roses von Sarah J. Maas gefreut, aber ich finde beide Männer missbräuchlich und das wird als sexy dargestellt, urgh...

    Was mir auch bei vor allem modernen Büchern, und einigen 2000er-Büchern aufgefallen und negativ ins Auge gestochen ist, oder ich abgebrochen habe, sind diese "strong independent women", die aber andauernd nur unausstehlich sind und das Benehmen eines Rotzbuben haben lol. Wären sie ein Mann, würde man ihnen sofort toxische Männlichkeit vorwerfen. Bei manchen hab ich mich gefragt wieso der Kerl nicht schon abgehauen ist und sich das auf Dauer bieten lässt, shrug.

    Hab auch den Eindruck, nachdem die Hunger Games so beliebt waren, dass viele solcher Protagonistinnen irgendwo ein Abklatsch von Katniss sein sollen, ohne zu verstehen, was Katniss ausgemacht und wieso sie so gehandelt hat.

    Danke schön dafür. Ich habe genau denselben Eindruck und finde es erschreckend, das solche Bücher dann auch noch die Bestsellerlisten toppen.

    Finde es sowohl im realen Leben wie auch in Medien furchtbar mitanzusehen, wie Expartner oft behandelt werden und über sie gesprochen wird,

    Ich finde das auch furchtbar und es sollte aus Respekt vermieden werden. Jedoch glaube ich, dass die Beziehung zum Expartner nach der Trennung davon abhängt, wie stark das Gefühl während der Beziehung war. Waren die Gefühle sehr stark, ist es nachher unmöglich, denjenigen wiederzutreffen, ohne dabei die sehr starken zerstörten Gefühle zu fühlen. Das macht selbst dann, wenn es nie eine andere Kränkung gab als die der Zerstörung der Gefühle (was allerdings bereits als vernichtend empfunden werden kann), eine Fortführung der Freundschaft unmöglich.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Baldurs Gate 3 hat eine schöne Liebes-Szene, in welcher einer der Npc (Astarion ist der Beste! Fight me!) dir nach einem langen Gespräch in die Augen schaut, sachte deine Hand nimmt und sagt: „Ich liebe das.“ Nicht ich liebe -dich- sondern -das hier- , die Beziehung zu dir. Das, was ihr zusammen seid. Ich fand das unheimlich gut, weil es nicht wage oder „magisch“ ist. Er liebt es, jemanden zu haben, mit dem er offen sprechen kann und von dem er nicht verurteilt wird. Das ist einfach ein erwachsenes und realistischeres Bild von Liebe und Ehrlichkeit mit sich selbst, das mir in Büchern oft fehlt.

    Meine am meisten verhasste rote Flagge dagegen ist „Meine bessere Hälfte“. Charaktere, die als elend oder als nicht vollständig dargestellt werden, weil sie mal 5 Minuten Single sein müssen. Das ist zum einen super fies gegenüber aromantischen Menschen und zum anderen ungesund, selbst wenn man romantische Gefühle hat. Ein liebevoller Partner sollte ein Bonus zu einer lebenswerten Existenz sein und nicht die Grundvoraussetzung dafür.

  • Zum einen denke ich, dass einige Frauen und allgemein viele Feminist*innen leider denken "starke Frau bedeutet alle Eigenschaften zu portraitieren, die den Klischee-Machomann ausmachen". Deswegen gab es vor allem in den 2000ern so viele der "not like the other girls", die andere Frauen gehasst haben, wenn sie sich selbst weiblicher präsentiert haben.

    Zum anderen sind diese wahrscheinlich einfacher zu schreiben und die Illusion zu erzeugen, man hätte eine interessante und starke Hauptfigur. Vor allem wenn es eine Frau ist, die auch physisch stark ist, kämpfen kann und alle herumkommandiert.

    Da war dieses Buch, das du im Lesetopic angesprochen hast, A Song To Raise A Storm, und ich hab das auch schon gefühlt ewig auf Eis gelegt. Die Prämisse und das Setting gefallen mir zwar, aber die Dynamik der beiden Protagonisten ist einfach nur anstrengend, und wie der weibliche Hauptcharakter dieses "Ich will ihn, ich will ihn nicht" spielt. Hab den Eindruck eine Teenagerromanze zu lesen. xD - was mir sehr leidtut, weil das Buch ein Weihnachtsgeschenk war, von jemanden, die dachte, ich würde es sehr mögen, deswegen werd ich es schonmal fertiglesen.


    Ja, das stimmt natürlich. Selbst als aromantische Person war ich schon enttäuscht, als eine Beziehung nicht funktioniert hat, weil es nicht nur um Verliebtheitsgefühle geht, sondern darum, dass man sich vorgestellt hat, wie man mit dieser Person etwas Gemeinsames aufbaut, aber wenn einem nicht wirklich etwas angetan wurde, find ich es ziemlich "trashy", wenn dann die ganze Zeit über den Expartner hergezogen wird.

    Vor allem, wenn dann noch Kinder im Spiel sind, die gegen den Expartner ausgespielt werden, obwohl dieser den Kindern nie etwas getan hat.

    Baldurs Gate 3 hat eine schöne Liebes-Szene, in welcher einer der Npc (Astarion ist der Beste! Fight me!) dir nach einem langen Gespräch in die Augen schaut, sachte deine Hand nimmt und sagt: „Ich liebe das.“ Nicht ich liebe -dich- sondern -das hier- , die Beziehung zu dir. Das, was ihr zusammen seid. Ich fand das unheimlich gut, weil es nicht wage oder „magisch“ ist. Er liebt es, jemanden zu haben, mit dem er offen sprechen kann und von dem er nicht verurteilt wird. Das ist einfach ein erwachsenes und realistischeres Bild von Liebe und Ehrlichkeit mit sich selbst, das mir in Büchern oft fehlt.

    Ich spiele jetzt tatsächlich die Astarion-Romanze durch und ja, ich verstehe irgendwo was die Leute an ihm und seiner Romanze finden. ^^

    Der Kerl disapproved bloß meine gesamte Existenz und jede meiner Taten abseits von der Romanze lol. Viele sagen zwar, er hat während der Zeit, die er von Cazador missbraucht wurde, sein Mitgefühl verloren, aber das glaube ich nicht... er sagt selbst, er war zuvor ein Magistrat und war für diskriminierende Gesetze gegen die Gur und andere mitverantwortlich und findet die Sklaverei der Gnome normal. Dafür ist es nett zu sehen, dass er etwas besser wird.

    Spoiler anzeigen

    Ich hoffe, du hast nicht das Ascending-Ending gewählt?


    Allgemein ist es so, dass fast alle Companions außer Halsin, die romanceable sind (also das sind sogesehen alle außer Jaheira, die ist einfach zu done mit der Welt xD) eine sehr niedrige Latte an Ansprüchen haben, weil sie alle Erfahrungen mit Manipulation und Missbrauch haben. Sobald du ihnen irgendwie eine Form von Hilfsbereitschaft und Mitgefühl entgegenbringst, werfen sie sich an dich. Wobei ich das real auch öfters beobachten konnte.

    Meine Erste war Karlach und die Romanze hat sich ...

    Spoiler anzeigen

    wie meine persönliche Steins;Gate-Experience angefühlt. 8(
    Ich hab dann einige Male gereloaded und auch gegoogled, um ein gutes Ende für Karlach zu finden, aber es gibt nur Enden, die nicht gar so schrecklich sind, keine Guten.


    Aber die Gale-Szenen, oof... also nicht wegen den Illusionen wie den Nachthimmel, die er erzeugt. Da gibt es diese Szene, in der er von einem Gespräch von Mystra zurückkehrt und sagt "I rather look into your eyes than my Goddess'. Yours are capable of compassion and feeling." Und irgendwo erfährst du, dass er acht Jahre alt war, als sie begann ihn zu manipulieren.


    Meine am meisten verhasste rote Flagge dagegen ist „Meine bessere Hälfte“. Charaktere, die als elend oder als nicht vollständig dargestellt werden, weil sie mal 5 Minuten Single sein müssen. Das ist zum einen super fies gegenüber aromantischen Menschen und zum anderen ungesund, selbst wenn man romantische Gefühle hat. Ein liebevoller Partner sollte ein Bonus zu einer lebenswerten Existenz sein und nicht die Grundvoraussetzung dafür.

    Das sehe ich auch so. (Co-)Abhängigkeit kann allerdings interessant sein, wenn sie interessant dargestellt und nicht romantisiert wird, weil es eben etwas sehr Reales sein kann.

    Mikasa aus Attack on Titan wird ja genau dafür oft kritisiert, und manchmal auch Levi, weil er sich Erwin genauso verschworen hat, wie Mikasa Eren, aber bei beiden wird es nicht wirklich als etwas Positives dargestellt. Beide sind durch sehr viel Trauma gegangen, und haben sehr viele Personen verloren, und ihnen wurde eingeredet, dass dieser "Ackerman-Bond" existieren würde, der sie dazu zwingt jemanden zu dienen.

    Spoiler für letzten Part

    Am Ende lösen sich beide davon, Mikasa bringt es über sich Eren zu köpfen und sich selbst von ihm und seinem Wahn zu befreien, und das fand ich sehr stark.

    Einmal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (5. April 2024 um 21:49)