Es gibt 132 Antworten in diesem Thema, welches 38.456 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Oktober 2019 um 12:33) ist von Schreibfeder.

  • Rael: Das mit dem Stall war gut. Den Satz muss ich killen. Daran hatte ich echt nicht gedacht. Was den Feldwebel anging. Ich fand den Rang eigentlich recht altmodisch. Mein Problem ist nur, dass ich kein französisch oder englisch-klingenden Rang haben wollte. Also weder Leutnant, noch Lieutenant, noch Sergeant...noch sonstiges.

    @Wysenfelder: Hätten sie einen Bogen gezückt und einen Pfeil aufgelegt, wäre das wohl sehr auffällig gewesen. Aber du hast richtig bemerkt, dass die Weißgardisten keine Bögen benutzen. Das hat aber seinen Sinn, wird später genauer erklärt, zm Teil schon im übernächsten Teil.

    Jetzt folgt erstmal der letzte Teil des Gefechtes.

    ____

    Ich wusste genau, dass ich nicht allen ausweichen konnte. Pfeile zischten durch die Luft. Einer der Reiter ging mitsamt seinem Pferd zu Boden. Doch die letzten drei kamen durch.
    Der ersten Lanzenspitze konnte ich mit Müh und Not ausweichen, doch die zweite bohrte sich in die Brust meiner Stute. Die nur leicht gepolsterte Schabracke bot keinerlei Schutz vor dem wuchtigen Angriff. Schrill kreischend stieg mein Pferd auf die Hinterläufe und brach dann wiehernd zusammen. Ich schlug hart auf dem Boden auf und rollte mich sofort ab. Einigermaßen unverletzt stand ich wieder auf, doch darauf hatte der dritte Reiter nur gewartet. Er hatte sich etwas zurückfallen lassen und kam erst jetzt auf mich zu. Der Sturz hatte mich angeschlagen. Ich konnte die Gefahr nicht richtig einschätzen und zögerte einen Moment zu lang. Seine Lanzenspitze war nur eine Armlänge von mir entfernt, als ich ein Schatten wahrnahm, der mich umriss. Während die Spitze mich um Haaresbreite verfehlte, hörte ich ein lautes Stöhnen und irgendwer verkrampfte sich in meinen Kettenpanzer. Dann war alles vorbei.
    Ich sah, wie Ordenshell den Mann köpfte und wohl schon die anderen beiden Reiter ausgeschaltet hatte. Erst dann konnte ich mir einen groben Überblick über die Lage verschaffen.
    Auf dem nadelübersäten Waldweg lagen überall Leichen verstreut. Keines trug das Grün von Tannenberg, wie ich zu meiner Erleichterung feststellte. Die letzten vier königlichen Soldaten warteten außerhalb der Pfeilschussweite. Doch sie zögerten noch. Sie ritten nicht einfach davon. Der Grund wurde mir schlagartig klar, als ich meinen Blick weiterwandern ließ. Mirta hatte den Feldmeister Augenhell gefangen genommen, hatte ihn in die Knie gezwungen und hielt ihm ihr Schwert an die Kehle.
    Ich spukte Blut aus. Beim Sturz hatte ich mir auf die Zunge gebissen. Dann warf ich einen Blick nach unten. Mein Herz drohte einen Moment stillzustehen, als ich Lydia vor mir liegen sah. Durch ihr Kettenhemd sickerte langsam Blut. Sie musste sich zwischen die Soldaten gemischt haben, als wir losgeritten sind und ich hatte es nicht gemerkt.
    Ich fluchte laut und wollte sofort nach Helmbruch rufen, doch er war schon zur Stelle. Seiner Haltung zur urteilen, hätte er mich fast über den Haufen gerannt. Bei Verwundeten neigte er zu einer Art Tunnelblick.
    Innerhalb weniger Herzschläge hatten wir das Mädchen umgedreht und sahen uns die üble Verletzung an. Die Rüstung hatte dem Lanzenangriff die größte Wucht genommen, doch die Kettenglieder dennoch durchschlagen. Die Wunde ging tief und blutete stark.
    „Kommst du zurecht?“, fragte ich meinen Heiler und der nickte nur schroff. Ich stieß ihm aufmunternd gegen die Schulter und rannte humpelnd zur Burg. Der Abwurf vom Pferd hatte mir einige Blessuren eingebracht, aber ich fühlte mich so, als wenn ich sie verdient hätte.
    Als ich Mirta passierte, wollte sie die Klinge sinken lassen, doch ein kurzes Kopfschütteln sorgte dafür, dass sie ihre starre Haltung sogleich wieder aufnahm.
    Kahn eilte mir vom Tor entgegen und ich gab ihm umgehend neue Befehle: „Holt sofort die Trage und bringt Lydia nach oben. Bornhelm soll runter in den Kerker und Willaar raufholen. Und Marta soll sich um Sun kümmern.“
    Lydias Mutter neigte zum Durchdrehen, wenn es um ihre Tochter ging und mein Zeugwart war da nicht viel besser. Helmbruch brauchte jedoch ein freies Arbeitsfeld, also musste ich die schnellstmöglich voneinander trennen.
    Die Gedanken meines härtesten Veteranen gingen offensichtlich in dieselbe Richtung und ich hörte seine laute Stimme im Hof herumbrüllen. Er würde meine Befehle wortwörtlich ausführen lassen, das war sicher. Ich warf einen Blick zurück und vergewisserte mich, dass die vier Reiter noch genau da standen, wo sie vorerst bleiben sollten. Auch Helmbruch tat bereits alles, um Lydias Leben zu retten und ich sah, wie er das Mädchen bereits fachkundig verarztete. Er trug immer eine Tasche mit Verbandszeug und Kräutern mit sich herum.
    Ich schmeckte Gallenflüssigkeit, als ich das Schlachtfeld näher betrachtete. Aus meiner Stute ragte noch immer die Lanze, überall lagen Leichen und tote Tiere, der Waldboden war zerwühlt, abgebrochene Pfeile lagen dazwischen und vereinzelnd standen Pferde neben ihren erschlagenden Herrn und stupsten diese von Zeit zu Zeit mit der Nase an.
    Ich hasste es zu töten. Es war unnatürlich und ein Bruch der Schöpfung. Ich wusste auch, dass Markmann genauso darüber dachte. Er stand nur wenige Schritte von mir entfernt und betete. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, ihn dabei zu unterbrechen.

  • Die letzten vier königlichen Soldaten warteten außerhalb der Pfeilschussweite

    Das Wort finde ich komisch. "außerhalb der Reichweite unserer Bogenschützen" würde ich sagen.

    Auch Helmbruch tat bereits Alles, um Lydias Leben zu retten und ich sah, wie er das Mädchen bereits fachkundig verarztete.

    klein.

    Hab nichts zu beanstanden. Alles gut beschrieben, nur für mich zuviele Namen in diesem Kapitel. Den Heiler und Lydia konnte ich irgendwie zuordnen, das wars dann aber auch schon wieder :( Sry.

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Danke für deine Rückmeldung, Rael, aber jetzt muss ich dennoch nachfragen: Konntest du die Namen überhaupt nicht zuordnen, trotz der Hinweise im Text.
    Der Graf trennte zum Beispiel Bornhelm und Sun ab, weil es die Eltern sind. Kam das wenigstens so rüber?

    Zitat

    Namen der Bewohner des Dorfes
    Der alte Will - Erzähler
    Sonja - junge Bauernstochter
    Hank - ihr jüngerer Bruder
    Sonn - Wirt der Schenke

    Einmal editiert, zuletzt von Schreibfeder (28. März 2016 um 16:14)

  • Der Graf trennte zum Beispiel Bornhelm und Sun ab, weil es die Eltern sind. Kam das wenigstens so rüber?

    Nein, also für mich nicht.

    Die liste ist gut :D jetzt steig ich da besseer durch. Vor allem Mirta und Marta krieg ich auch nicht auseinander. Der name ist zu ähnlich.

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Das ist jetzt unglücklich, da ich davon ausging, dass der Bezug klar wäre. Ich hab in den Abschnitt es extra so geschrieben.
    Gegenfrage: Wie hast du den Abschnitt denn verstanden, als der Graf Bornhelm und Sun von Helmbruch trennen wollte?

    Mir fiel es bis gestern, als ich die Liste erstellte, nicht auf, wie ähnlich sich die Namen sind. Ich lasse die jetzt dennoch vorläufig so.

  • Ich kann dir ganz ehrlich gar nicht sagen, ob es an der Fülle der Namen, oder an der Tatsache liegt, dass ich zuviele Geschichten verfolge.

    Beispielsweise ist Rickwall für mich gar kein Problem, weil dein Soldat in der anderen Story Rick heisst. Sind beides Soldaten - Kann ich mir super merken :)
    Also vl. liegts auch einfach nur an mir^^

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Jos räusperte sich hinter mir und ich riss mich zusammen. Man erwartete von mir, dass ich handelte, also handelte ich auch.
    „Gut geschossen“, meinte ich knapp. „Aber lasst nicht nach. Zielt auf den Waldweg!“
    „Verstanden, Herr“, antwortete er dienstbeflissen und machte umgehend Platz für Kahn und drei Bedienstete, die mit einer Trage zu Helmbruch rannten. Anschließend hastete er die Treppe zum Wehrgang hoch und ich konnte hören, wie er im Torhaus meine Befehle weitergab.
    Es war beruhigend zu wissen, dass ich einen so fähigen Schützen wie Jos in meinem Rücken hatte. Der Bogen war eine schwache Waffe, fürwahr, er besaß kaum Durchschlagskraft. Zudem war der Bogen keine Waffe, die man vom Sattel aus abfeuerte, Steigbügel hin oder her, keine ernsthafte Armee würde so etwas versuchen. Schon gar nicht gegen die schweren Kettenhemden von Tannenberg.
    Zu unserem Glück, war die weiße Garde auffallend schlecht gerüstet. Der König musste diese Einheit sehr schnell ausgehoben haben.
    Ich meine, ihr hattet es oft genug mit Söldner zu tun. Ihr wisst selbst, dass Kettenhemden teuer sind und vor allem äußerst zeitintensiv in der Anfertigung. Das der König hier sparen musste, dürfte verständlich sein, denn eine königliche Armee war etwas völlig Neues.
    Sicher, seine Verwalter laufen überall herum. Kaufleute müssen für gutes Gold ihre Waagen bei ihnen eichen. Lehnsherren von ihnen die Ernte schätzen lassen, damit die Höhe der königlichen Abgaben ermittelt werden kann. Aber eine gesamtkönigliche Streitmacht hatte es noch nie gegeben. Wozu auch? Jede Grafschaft war für sich selbst verantwortlich.
    Nun gibt es also eine weiße Garde, die das ändern will. Ich verstehe, dass sie anfangs mit Heimtücke arbeiten wollten, um die verknöcherten Strukturen aufzubrechen, aber ich denke nicht, dass sie am Ende tatsächlich Erfolg haben. Sie werden nur Leid verursachen. Die Grafschaften bestehen deshalb, weil sie sich behaupten können. Jede von ihnen hatte sich ihre Stellung mit Blut erkämpft. Denen ist es egal, ob die Burgen abbrennen, sie werden weitermachen.
    Und ich glaube auch nicht, dass dem König der große Wurf mit seiner weißen Garde gelingen kann. Nicht nur wegen dem schlechten Rüstzeug, denn viel bemerkenswerter finde ich, dass sie ausschließlich aus Männern besteht, unter ihnen gibt es keine einzige Frau. Ich weiß ja, dass es weit entfernte Grafschaften gibt, die noch derart rückständig sind, aber von einer königlichen Streitmacht erwarte ich mehr. Selbst Rosenstolz wäre nicht so töricht gewesen.
    Und Rosenstolz hätte uns in einer vergleichbaren Lage viel höhere Verluste beigebracht. Wäre nicht das erste Mal, dass die vor unserer Toren ständen. Einmal erschlugen sie sogar meinen Urgroßvater bei Friedensverhandlungen, was ihnen im Anschluss drei ihrer Familienangehörigen kostete. Ja, der Burgpfad hatte schon viel von unseren Blut getrunken. Glaubt mir, eine Schwerverletzte war ein geringer Blutzoll.
    „Mirta, lass ihn frei und gib ihm ein Pferd“, befahl ich, als die anderen Lydia zurück in die Burg trugen. Sichtbar widerwillig ließ sie vom Feldmeister ab und genauso unwillig schien Markmann zu sein, als er ihm die Zügel eines der Beutetiere in die Hand drückte. Mit einer rüden Bewegung griff sich dieser Zaumzeug und Schwert, und schwang sich in den Sattel.
    Als er fortreiten wollte, rief ich ihm eilig hinterher: „Auf ein Wort noch, Feldmeister.“
    Schroff warf er einen Blick zu mir zurück. Neben mir war Bornhelm mit Willaar aufgetaucht und ich gab den Verräter einen rüden Stoß zwischen die Schulterblätter.
    „Das ist Euer Brandstifter. Den könnt Ihr gleich mitnehmen.“
    Der Feldmeister hatte für Willaar nur einen verächtlichen Blick über, als er auch schon sein Schwert anhob und es ihm von oben durch den Brustkorb stieß. Willaar hustete bloß einmal Blut und sackte dann leblos zusammen.
    Mir stockte der Atem während der Weißgardist seinem Pferd die Sporen gab. Zwei Pfeile zischten heran und bohrten sich in seinen Rücken. Jos und die anderen. Der Feldmeister fiel mitten im Ritt aus dem Sattel, überschlug sich mehrfach und blieb still am Waldweg liegen. Die anderen Weißgardisten hatten endgültig genug gesehen, wendeten ihre Pferde und flohen.
    Mit bitterem Geschmack auf der Zunge wandte ich mich ab. Ich ertrug den Anblick von so viel Tod nicht länger.
    Mit leiser Stimme sagte ich zu Kahn: „Sammelt die Leichen ein, nehmt ihnen alles ab, was einen Wert hat und bringt sie dann runter nach Tannengrün. Sie sollen sofort verbrannt werden. Sorg dafür, dass Willaar eine ehrenvolle Bestattung erhält.“
    Mirta sah mich bloß mit hochgezogener Augenbraune an und mir war klar, was sie dachte. Außer Ordenshell wusste noch niemand etwas über seinen Verrat und was mich anging, konnte das auch ruhig so bleiben.
    Den Unterschied zwischen einer ehrenvollen Bestattung und einer normalen Verbrennung empfand ich ohnehin als äußerst gering. Alle Leichen wurden so schnell wie möglich eingeäschert, da gab es keine Ausnahme. Zum einem wegen den Seuchen und Krankheiten, die tote Körper innerhalb kürzester Zeit verbreiten konnten. Zum anderen auch wegen den Blutinsekten und einigen heimischen Raubtieren, die nicht davon zurückschrecken würden, in eine befestigte Siedlung einzudringen.
    Nachdem ich alle Befehle gegeben hatte, ging ich auf schnellsten Weg in Helmbruchs Zimmer, wo wir gemeinsam das Leben meiner jüngsten Soldatin zu retten versuchte. Wie ich schon sagte, waren wir die einzigen Heilkundigen der Burg und ich wusste, dass er meine Hilfe brauchen würde. Lydia war schwer verletzt, es war allein meine Schuld und darum auch meine Pflicht, ihr das Leben zu retten. Aber es war nicht leicht.
    Stunden kämpften wir, nähten eine böse Wunde zu, aus der unaufhörlich Blut quoll und hätten mehrfach fast aufgegeben. Doch erst als wir sicher waren, dass sie wieder gesund wird, erlaubten wir uns eine Pause.
    Und ich dachte darüber nach, was ich gerade getan hatte. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass die vier Überlebenden Meldung machen würden. In einem ordnungsgemäßen Verfahren hätte ich nichts zu befürchten gehabt. Sie hatten zuerst angegriffen und mein Wort war gewichtiger als das von gewöhnlichen Soldaten. Keiner deren Hauptleute hatte das Gefecht überlebt, was die Sache erleichtern würde.
    Nur leider war klar, dass es kein rechtmäßiges Urteil geben würde. Ob ich es wollte oder nicht: Meine Grafschaft befand sich im Krieg mit dem König. ~


    ____
    @Morgy: Wie in der PN geschrieben. Der erste ist draufgegangen. :evilgrin:
    @Rael: Ein Name weniger für dich. ^^

  • Wie überaus schade, dass es ihn getroffen hat. Ein Verräter verloren, dafür einen Feind gewonnen. Was will man mehr?

    Spoiler anzeigen

    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

  • Da hast du Willaar gleich mal klassisch und geschickt entsorgt xD

    Wollte mich nach dem langen Wochenende nur kurz zurückmelden, ich bin wieder aktuell.

    Das Problem mit den Namen haben vermutlich alle, die hier mehrere Geschichten lesen oder intensiv an eigenen schreiben. Ich nehme das meistens nicht so genau und solange Lydia nicht plötzlich der Graf ist, wird mir da auch nichts auffallen, denke ich :D

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Und da ist der Verräter wech. :D

    diese Königsgarde ist etwas dämlich wie ich finde, aber die haben ja vermutlich gedacht, dass der Verrat greift. Naja dann hätten sie mit ihren schlechten Rüstungen besser umdrehen sollen. Solche Anfänger XD
    Aber das wird noch ein Nachspiel haben^^

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Die Handlungen der weißen Garde sind nicht so dumm, wie sie vielleicht anfangs wirken. AUch hatten sie kaum eine andere Wahl, was auch später klar wird. Vorerst kommt ein Zwischenteil. Schön im Spoiler verpackt.
    Und nun, damit ich beweise, wie wechselhaft bisweilen meine Geschichten sein können, folgt danach noch der nächste Teil.

    ____


    ~ Und damit muss ich euch leider auf morgen vertrösten. Wie ihr seht, ist die Sonne bereits untergegangen und das Licht wird immer schwächer. Auch mir sind die Gefahren der Seelenmotten bekannt und hoffe, dass ihr keiner begegnet. Ich wünsche euch also eine sichere und gemütliche Heimkehr, ohne den Schrecken dieser Biester“, schloss der alte Mann seine Erzählung ab.
    Langsam standen die ersten Bauern auf und gingen in die blaugraue Dämmerung hinaus. Andere ließen sich hingegen noch die letzten Schlucke ihres Bieres gefallen, bevor sie sich ebenfalls zum Aufbruch bereitmachten. Sie wohnten wohl in der Nähe und mussten keine Sorge haben, auf einer der übergroßen Motten zu treffen. Langsam drang frische, kühle Abendluft in die Schankstube rein, je leerer sie wurde. Der kleine Hank drängte sich mit seiner Schwester im Schlepptau bis zum Erzähler durch.
    „Heißt deine Soldatin wirklich Lydia?“, wollte er erfahren, kaum dass er beim alten Mann war. Noch ehe dieser eine Antwort geben konnte, fügte Hank schon hinzu: „Meine Mutter heißt nämlich auch so.“
    Sonja trat an den alten Will heran. Haspelnd spulte sie runter: „Also Mama lässt sagen,...also eigentlich ist es ja meine Tante. Also die von mir und Hank. Und sie lässt ausrichten, dass Ihr gerne morgen zu uns kommen dürft. Sie würde Euch gerne kennen lernen.“
    Der alte Mann lächelte. „Ich würde mich freuen. Wo wohnt ihr denn?“
    Sonja wurde rot. „Oh,...vergessen. Entschuldigung. Sie wohnt im Dorfheiligtum. Sie ist die Hohepriesterin.“
    „Am Rand vom Dorf, auf dem Hügel“, plapperte Hank dazu.
    Der alte Will nickte und sagte freundlich: „Ich denke, ich werde gegen Mittag bei euch erscheinen. Danke für die Einladung. Geht jetzt besser schnell nachhause, bevor euer Vater sauer wird. Er wartet schon dort am Eingang.“


    Kapitel 4 - Die Priesterin

    Der alte Will stampfte gemächlich den staubigen Feldweg entlang, der zu beiden Seiten von einem mannshohen Erdwall gesäumt war. Gras und niedrige Büsche überwucherten ihn. Es war ein einfacher Schutz für die Felder, um das Abtragen der Erde in dieser windigen Gegend zu erschweren. Vor der stechenden Sonne schützten sie jedoch nicht. Schon gar nicht jetzt zur Mittagszeit. Der alte Will lächelte. Nicht so wie ihn seine Kapuze schützte.
    Zum Glück sorgte dieses trockene Wetter auch dafür, dass seine Kleidung nicht allzu arg stank. Langsam ertrug er seinen eigenen Geruch nicht mehr. Leider war der abgetragene und schmuddelige Umhang der beste Schutz, den er im Moment hatte. Was auch immer die Bauern über seine Geschichte denken mochten, wahr war, dass die Weißgardisten ihn suchten.
    Ein lautes Krächzen ertönte und vor ihm stieg ein Rabe in den strahlend blauen Himmel. Der alte Will zuckte zusammen, doch der Vogel flog seelenruhig davon.
    „Du wirst schreckhaft, Alter“, brummelte er vor sich hin.
    Sei Blick wanderte weiter zum doppelten Dutzend strahlendweißer Säulen, die sich auf einen künstlich aufgeschütteten Hügel in den Himmel reckten. Es war kein Dach zu erahnen. Gebetet wurde offensichtlich unter freien Himmel.
    „So sahen hierzulande also Heiligtümer aus“, murmelte er. „Na, dann...“
    Gemächlich folgte er dem gewundenen Pfad zu den Säulen hinauf. Damit der Regen nicht die Erde fortspülte, waren dort Holzbalken angebracht, die jedoch schon vereinzelnd anfingen zu splittern. Ganz offensichtlich wurde es häufig besucht.
    Kaum war er an der Spitze angekommen, ließ der alte Will seinen Blick über die weiten, flachen Felder schweifen. Die Katen des Dorfs lagen gut verborgen in einer Senke und viele Bauernhöfe mit üppigen Obstbäumen waren zu sehen, doch er vermisste seine geliebten Wälder. Ganz weit im Osten konnte er immerhin die Schemen seines vertrauten Hochgebirges erahnen, aber das war noch etliche Tage Fußmarsch entfernt. Er seufzte schwer. Ihm fehlte seine Heimat.
    „Graf Markwill von Tannenberg. Welche Ehre“, sprach eine glockenhelle Stimme hinter ihm.
    Augenblicklich war er herumgewirbelt. Vor ihm stand eine schlanke Frau, vielleicht dreißig Sommer alt, in einer strahlendweißen Robe. Eine Priesterin vermutlich, zumindest trug sie deren Goldschmuck.
    Er hatte die Frau nur noch nie gesehen. Vermutlich hatte er sich ihre Worte eingebildet.
    Er entspannte sich. „Guten Tag, ich bin der alte Will, der Erzähler aus dem Dorf. Ich wurde hierhin eingeladen.“
    Etwas blitzte belustigt in den Augen der Priesterin. Eine sanfte Brise spielte mit dem Saum ihres Kleides, als sie sich vorstellte: „Ich heiße Euch herzlich in meinem Heiligtum willkommen. Ich bin die Hohepriesterin Lydia der Ortschaft Sandweiler in der Grafschaft Langmark und zugleich Ziehmutter von Sofia und Hank.“
    „Dann seid Ihr es, die mich treffen wollte“, gab der alte Will zurück und verbeugte sich kurz. „Ich hoffe, dieses Kennenlernen umfasst auch eine kräftige Mahlzeit.“
    „Natürlich“, sie nickte und deutete hinter sich. „Ich habe es bereits angerichtet.“


    ____

    Tja, wie ich anfangs sagte, @Geweihter hatte mehr als nur Recht, als er sagte, der Erzähler wirkt äußerst stereotypisch. Tut er ja auch. - Absichtlich! ^^

  • „Ich bin die Hohepriesterin Lydia der Ortschaft Sandweiler in der Grafschaft Langmark und heiße Euch herzlich in meinem Heiligtum willkommen“, sagte sie mit einem Lächeln und verbeugte sich höflich. „Woher ich weiß, wer Ihr seid? Nun, Ihr solltet wissen, dass ich Tante und Ziehmutter von Sofia und Hank bin und ich habe mir von ihnen alles haarklein erzählen lassen. Auch die Beschreibung Eurer Kleidung, die im Schnitt und Art von den rauen Waldgrafschaften zeugt.“

    Hier fehlt mir vor ihrem zweiten Satz seine Reaktion. Das er irgendwie merkwürdig guckt, erstaunt ist, die stirn runzelt oder oder.

    Sodele also, er ist der Graf und wurde verbannt. Na was da wohl passiert ist, hören wir dann in der Geschichte nehme ich an. Das die hohepriesterin ihn so schnell durchschaut macht mich nachdenklich. Ok sie kam viel heru, aber ist das der einzige Grund? Da fehlt mir noch etwas zur Erklärung.

    Ansonsten sehr schön beschrieben.

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Der nächste Teil wird noch etwas auf sich warten lassen, aber da sind selbstredend die Erklärungen drin. ;)
    Das ist jetzt etwas Arbeit, weil ich das jetzt glaubhaft erklären muss, aber an Fakten und Gründen mangelt es nicht. Der Großteil des Textes ist schon geschrieben, aber es ist halt so mit den Details. ^^

  • Rein als Nachschlagewerk (es ist nicht wirklich für den Verlauf der Geschichte wichtig) hier noch eine kurze Beschreibung einiger Grafschaften und Ländereien des Königreiches, die bereits erwähnt wurden.
    Es sind übrigens irgendwas mit 150 kleinerer Gebiete, die das Königreich umfasst. ;)

    Zitat


    Tannenberg: Kleine Waldgrafschaft, umfasst tiefe Nadelwälder und einen Teil des Gebirges. Raues Land, Bevölkerung besteht überwiegend aus Waldbauern.
    Rosenstolz: Geringfügig größer als Tannenberg, liegt an deren Nord-Nordostgrenze. Ebenfalls Waldgrafschaft, vergleichbar mit Tannenberg, jedoch bedeutend reicher. Kriegszustand mit Tannenberg
    Langmark: Sehr große Grafschaft, eher längliche Form (daher auch der Name). Flachland, lichte Wälder, viele Felder und Dörfer. Vergleichsweise trockender Boden und Missernten daher nicht selten.
    Hohenzelle: Freie Stadt. Liegt an der West-Nordwestgrenze zu Tannenberg und unterhällt gute Beziehungen zu dieser.
    Englas: Grafschaft auf der anderen Seite des Gebirges. Wohlhabend, guter Boden, Fortschrittlich. Liegt an der Ostgrenze von Tannenberg und hat auch eine Grenze zu Langmark. Neutral beiden Ländern gegenüber eingestellt.

  • Rein als Nachschlagewerk (es ist nicht wirklich für den Verlauf der Geschichte wichtig) hier noch eine kurze Beschreibung einiger Grafschaften und Ländereien des Königreiches, die bereits erwähnt wurden.

    Sollte das mehr oder größer werden, lohnt sich vl. auch für dich ein Weltenbauthread.

    Lg
    Rael

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Jap. Weltbau ist immer mein Stichwort :D Falls du darauf mal mehr Zeit verwenden möchtest, immer her mit einem entsprechenden Thread. Und nur keine Hektik, wenn jetzt ein aufklärender Teil kommen soll.

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Ja, da kommen noch ein paar mehr Grafschaften und Ländereien dazu. Allerdings möchte ich keinen "Weltenbau" machen, dass wäre zu komplex und würde total am der Geschichte vorbeilaufen. Das höchste wäre eine Karte der Grafschaft Tannenberg und die müsste ich erst zeichnen (altmodisch mit Papier und Stift und dann einscannen).
    Vorerst wollte ich es bei einer groben Beschreibung belassen. Okay, da kommen, wie gesagt, noch ein paar Länder dazu. Aber das dauert noch.

    Im nächsten Teil folgt ein längeres Gespräch zwischen den Grafen und der Hohepriesterin. Da werden einige Hintergründe näher beleuchtet, gerade auch, was die Länder betrifft. Deshalb auch die grobe Liste von mir.
    Die reden etwas über Politik. Kann auch sein, dass das zwei Teile lang so weitergeht. ^^

  • Noch schnell nachkommentiert, bevor es dann hoffentlich bald weitergeht. Ich nehme mal an, dass es kein Zufall ist, dass Lydia sowohl in der Geschichte des Erzählers als auch Hohepriesterin des Dorfes ist.

    Und noch kurz was zur Namensgebung deiner Charaktere. Ich kann sie immer noch auseinanderhalten, aber mir ist beim heutigen Drüberlesen aufgefallen, dass du recht ähnliche Namen verwendest bzw. Namen, die man recht leicht verwechseln kann. Das fing mit den beiden Wills an. Ging weiter, indem du den Feldwebel Augenhell einführst, der Ordenshell recht ähnlich klingt. Und hörte im letzten Teil damit auf, dass unser Erzähler Will mit vollem Namen Markwill heißt, es in der Geschichte jedoch einen Soldaten namens Marksman gibt. Die Ähnlichkeit Mirta und Marta hat Rael ja schon angesprochen.

    Spoiler anzeigen

    Die nächsten Teile hatte ich schon kommentiert bzw. in der PN kurz was gesagt.

    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

  • @Morgy: Danke für die Korrekturen.

    Zur Namensgebung:
    In drei oder vier Kapiteln wird der Hintergrund der teils ähnlichen Namen aufgeführt. Er ist zum Teil beabsichtigt. Und ich habe mir da sehr wohl einige Gedanken darum gemacht.

    Das mit den beiden Wills war jedoch eher ein Versehen, ich sah es nicht als schlimm an, jedoch kamt ihr durcheinander, weshalb es wohl doch ungeschickt war. Daher habe ich es auch geändert.
    Mirta und Marta fiel mir (wie gesagt) erst beim Auflisten der Namen auf. Jedoch finde ich das eigentlich zu verkraften. Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

  • Sie führte ihn in einen niedrigen Kellerraum unterhalb des Heiligtums, in dem dermaßen kühl war, dass er meinte, seinen Atem in Wölkchen aufsteigen zu sehen, was natürlich Blödsinn war. Der niedrige Tisch, auf dem frisches Brot, würziger Käse und eine herrlich duftende Suppe aufgetragen war, war hingegen keine Einbildung.
    „Bitte, nehmt Platz“, bat ihn die Priesterin, was er sich nicht zweimal sagen ließ. Seine Finger umschlangen die Suppenschale, noch ehe sich die junge Frau ihm gegenüber hingesetzt hatte. Sein Magen knurrte hörbar. Er hatte natürlich nicht gefrühstückt. Beim Wirt bekam er erst nach seiner Arbeit was zu beißen. Und der alte Will gab ungern etwas von seinen Gold in fremde Hände.
    „Euer Bart ist sehr kunstvoll“, begann die Hohepriesterin nach einigen Momenten des Schweigens.
    „Vielen Dank“, knurrte er zwischen zwei Bissen.
    „Ja, aber er ist falsch.“
    Sein Kauen brach ab.
    „Und unter Eurer Kapuze verbergen sich noch junge Gesichtszüge“, fügte sie an. „Da fragt man sich doch glatt, wer Ihr wirklich seid.“
    Er schluckte betont langsam und sah sie missmutig an.
    „Ich habe wache Augen, Graf Markwill“, setzte sie hinterher. „Und das seid Ihr. Eure Geschichte erhielt Wissen, die in der Langmark nicht verbreitet ist und Eure Kleidung passt in Schnitt und Art zu den rauen Waldgrafschaften.“
    „Erklärt Euch!“, verlangte er. Er gab nicht zu irgendwer zu sein, aber diese Priesterin machte ihn langsam unruhig.
    Sie setzte sich aufrecht hin. „Hier in der Langmark muss man weit umhergezogen sein, bevor man die Verantwortung für ein eigenes Heiligtum bekommt. Ich war auch in Eurer Grafschaft und hierzulande wüsste keiner vom ständigen Krieg mit Rosenstolz.“
    „Dann stamm ich halt aus Tannenberg, wo ist das Problem?“
    „Darf bei euch denn jeder das gräfliche Wappen tragen? Eisentanne und Adler, richtig?“, fragte sie spitzbübisch. „Und die Kleidung unter Eurem Umhang sieht genauso aus, wie ich es bei den Wachen in Tannenberg gesehen habe. Ein Zufall meint Ihr? Dann könnt Ihr doch sicher den Umhang ablegen.“
    Sie hatte ihn in die Ecke gedrängt, aber er ließ sich nichts anmerken. Er sah die Priesterin weiterhin nur mürrisch an.
    Doch sie setzte sofort nach: „Vielleicht könnt Ihr mir dann ja sagen, warum ein gewöhnlicher Bürger aus Tannenberg das Gewand eines Soldaten trägt und sich zudem als Greis verkleidet?“
    Jetzt reichte es! Er richtete sich auf und die Priesterin folgte seinem Beispiel. Doch dann stockte er in der Bewegung.
    Seine Zähne knirschten. Wenn er einfach ging, würde diese Frau alles weitererzählten. Dann kam er nicht weit. Er musste sie zum Schweigen bringen, aber er vergriff sich nicht an Priester. Das sie jung und hübsch war, erschwerte das Ganze noch.
    Nun denn, es war ja nicht das erste Mal. Er verbeugte sich höflich vor ihr und richtete sich herrschergleich auf. Nichts erinnerte mehr an einen gebeugten Greis.
    „Ihr habt mich durchschaut, Hohepriesterin. Es ist wahr, ich bin der Graf von Tannenberg.“
    „Ihr seht mich überrascht. Ich hatte angenommen, dass ihr sagen würdet, dass ihr kein Graf mehr seid.“
    „Ist ein Graf in Verbannung denn etwa kein Graf?“
    „Möglich“, sagte sie und lachte. „Nachdem das geklärt ist, möchte ich Euch bitten weiterzuspeisen. Ihr seid viel zu dünn.“
    „Da merkt Ihr mal, wie schlecht Meinesgleichen bezahlt wird“, gab er zur Antwort und nahm den nächsten Bissen. Es stimmte, er war in den letzten Wochen arg abgemagert. Als er zum Käse griff, fiel ihm eine kleine Ledermappe auf. Er ahnte, was da drin war. Seufzend schlug er sie auf und entnahm ihr eine scharfe Rasierklinge.
    „Ihr habt das von langer Hand geplant, oder?“, fragte er die Priesterin, die daraufhin nur lachte. Doch dann siegte offensichtlich ihre Neugier.
    „Aus was besteht er denn?“, wollte sie wissen und deutete den Bart an.
    „Ich habe ehrlich keine Ahnung“, gestand er ihr. „Helmbruch hat ihn mir angeklebt. Ja, ihn gibt es wirklich. Er hat ihn irgendwie mit meinen echten Bartstoppeln verbunden.“
    „Geschickt, so konntet Ihr ihn nie verlieren und Eure Maskerade bleib stets aufrecht.“
    „Ja, bis ich eines Tages auf eine neugierige und kluge Hohepriesterin traf, die mich durchschaute“, sagte er und Lydia lachte erneut laut auf.
    „Das habt Ihr Euch selbst zuzuschreiben, Graf Markwill. Ihr habt meine Ziehtochter gerettet. Damit habt Ihr mein Interesse geweckt. Ich wollte wissen, wer der rätselhafte alte Mann war, der einen kampferprobten Söldner in den Dreck treten konnte. Also habe ich mir von Sonja alles haarklein berichten lassen.“
    Er lächelte grimmig. „War das wirklich alles? Mir ist nicht entgangen, dass Ihr meinen vollen Namen kanntet. Ich habe ihn nie erwähnt. Weder in meinen Geschichten, noch beim Wirt. Ich nannte mich nur den alten Will. Ein Name, der bisweilen recht verbreitet ist, wie ich meine.“