Der nasse Fisch von Volker Kutscher
Diesmal also der erste Band der Romanvorlage zu 'Babylon Berlin' - was ich schon nach Lektuere des vierten Bandes ahnte bewahrheitet sich - die Buecher sind ziemlich solide erzaehlte Krimis mit genretypischen Elementen wie dem Ermittler der auf eigene Faust ohne offizielles okay vorgeht, oder die etwas kriminellen Kollegen, und alles mit viel Lokalkolorit angereichert.
Praktisch alle Dinge die in der Serie keinen Sinn machen (Hypnosedoktor als allwissender Gegenspieler, Erschiessung von Verdaechtigen bei der Vernehmung, ein Kommissar der aus unerfindlichen Gruenden mit Drogen vollegpumpt wird und dann aber freigelassen wird, aber von einem Killer verfolgt,...) sind im Buch abwesend, statt dessen sind die entscheidenden Handlungselemente tatsaechlich plausibel und begruendet.
Ich frage mich gelegentlich, was Kutscher eigentlich von dem Drehbuch haelt und ob er sich das alles anschauen kann ohne cholerisch zu werden, ich glaube wenn das mein Buch waere koennte ich das nicht.
Es geht also - wie in der Serie - um einen Zug der jede Menge Gold nach Berlin bringt, Kommunisten die den haben wollen, Waffenschieber und das organisierte Verbrechen - und Kommissar Rath der frisch aus dem Rheinland in Berlin ankommt und sich hier gerne einen Namen machen will.
Fun Fact: Im Buch ist Charlotte Ritter zu Beginn keine Prostituierte, sondern sie studiert Jura, ist schon bei der Polizei als Stenotypistin taetig, ihr wird aber schon in der ersten Szene die Tatortsicherung anvertraut und sie hat eine Karriere bei der Polizei vor sich.
Und Gereon Rath ist auch kein traumatisierter Kriegsveteran, sondern er wurde zwar eingezogen aber Deutschland hatte kapituliert bevor er an die Front kam. Und mit der Frau seines Bruders hat er auch nichts.