Was lest ihr gerade? (Non-Fantasy)

Es gibt 725 Antworten in diesem Thema, welches 132.525 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. März 2024 um 23:58) ist von Der Wanderer.

  • Ich war der festen Überzeugung, diesen Thread gibt es schon, hab ihn aber nirgends gefunden... wenn ich einfach blind war, dann bitte verschieben ^^

    Ich lese momentan - zu meinem Leidwesen - Royals - Passion von Geneva Lee. Ich habe das Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen und war vom Klappentext her begeistert, weil es genau diese schnulzige Liebesromanze versprochen hat, die ich so liebe: Sie, eine einfache bürgerliche, trifft ihn, einen Prinzen mit dunkler Vergangenheit. Sie ist diejenige, welche den sonst so kalten Prinzen durchschaut und sein wahres Wesen hervorlockt, was natürlich gar nicht so böse ist, wie er immer tut. Perfekt!

    Spätestens nach folgendem Satz war mir bewusst, welche Art Buch ich tatsächlich vor mir habe: Wie sollte ich Herrin der Lage bleiben, wenn gleichzeitig meine Klitoris pochte wie eine Buschtrommel?
    Wir haben es hier also mit Fifty Shades of Grey zu tun, na super. Es wurde noch schlimmer, als sich tatsächlich herausstellte, dass er auf Schmerzen zufügen steht. Dass die Autorin beweisen wollte, wie aufgeschlossen sie doch ist und deswegen auf jeder Seite das Wort "fic***", "Schwa**" und dergleichen fällt, macht das Ganze auch nicht besser.
    Ich wünschte, ich könnte wenigstens sagen, dass die Charaktere gut ausgearbeitet sind, die Story um sein dunkles Geheimnis spannend ist... aber nein. Auch hier enttäuscht mich das Buch. Sie ist ihm nach dem ersten Blick so dermaßen verfallen, dass sie - immerhin Jahrgangsbeste in Oxford - wie ein dummes Weibchen dasteht und er ist einfach das typische zwiegespaltene Arschloch.


    Wenn ich nicht den Drang hätte, kein angefangenes Buch wegzulegen, wäre dieses sogar direkt in die Mülltonne gewandert. So quäle ich mich noch durch einige Seiten und bete, es möge bald vorbei sein.

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Ich lese gerade Much Ado About Nothing von Shakespeare auf Englisch.
    Der Titel passt ziemlich gut ^^° Hauptsächlich wird inhaltloses Zeug geredet. Hatte es mir etwas ausfüllender vorgestellt aber bisher wirkt es auf mich recht oberflächlig. Das Stück ist zum Glück nicht so lang.

  • "The Hundred Year Old Man Who Climbed Out Of The Window And Disappeared". Recht angenehmes Englisch auch für mich, die ich erst ein englisches Buch tatsächlich fertiggelesen habe ^^ Toller, trockener Humor und liebenswerte Charaktere.
    Bin noch nicht sehr weit (Fremdsprachen können echt anstrengend sein ^^ ), aber soweit sehr empfehlenswert.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • @Skadi nuuuun ... vielleicht liegts an der Sprache. Vielleicht sind Stil/Humor einfach nicht deines? Ich kenne viele, die den von mir hochverehrten und geliebten Pratchett nicht lesen können. Geht einfach nicht, falsche Ebene, was weiss ich ^^ Und auch ... Jonasson oder wie der auch immer heisst muss nicht jedermanns Sache sein :/ Ich jedenfalls sitze oft kichernd am Mittagstisch :D


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Der Inhalt war weniger das Problem, sondern dass alles in dieser Form geschrieben war:

    Alan wunderte sich, meinte dass er es nicht verstünde und damit war die Sache erledigt.

    Sehr zusammenfassend, wie ich finde ^^
    Und irgendwie fehlen auch Beschreibungen der Umgebung. Bei den Personenbschreibungen werden die Figuren irgendwie immer auf die Haare reduziert :rofl:

    Der Inhalt selbst war sehr kreativ und amüsant.

  • "Der Schwarm" von Frank Schätzing. Ich hab das Buch schon mal gelesen, stelle aber fest, dass ich es jetzt um einiges interessanter finde, obwohl ich natürlich schon weiß was passieren wird. Aber wenn ich anfange zu lesen, lege ich es nur ungern wieder weg.

  • Ich habe sowohl Wilhelm Tell angefangen (ich danke meiner Schwester für die erklärenden Randnotzien XD)
    und "böser Wolf" von Nele Neuhaus ...
    Der Krimi ist ja neulich im Fernsehen gewesen und hat ne ziemlich schlechte Kritik bekommen, aber das Buch ist soweit eigentlich ganz gut geschrieben. Naja es wurde auch nur kritisiert, dass die Charaktere aus dem buch überhaupt nicht umgesetzt worden sind...

    Jedenfalls: Es sind im Moment noch 6 Geschichten von einzelnen Charakteren und man weiß noch nicht genau, wie das jetzt alles zusammen hängen soll :) Also alles offen und voller Fragen ^^
    Bin mal gespannt was passiert, wenn es zum "großen Showdowm" kommt

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Ich lese momentan "Saeculum", ein Buch, bei dem ich noch nicht weiß, ob es nun zu Fantasy gehört oder eher nicht. Grob angerissen handelt das Buch von einer Gruppe, die eine LARP-Convention an einem abgelegenen Ort veranstaltet. Der Hauptcharakter ist ein Neuer in der Gruppe und kennt das alles noch nicht. Und nach einer Weile passieren dann mysteriöse Dinge... (Spoileralarm! :P)
    Das Buch wurde mir erst sehr euphorisch empfohlen, also habe ich mich drauf gefreut. Aber es hat nicht lange gedauert, bis man mir dann sagte: "Nee, du. Es ist eigentlich doch langweilig." xD Und dann wurde ich noch gespoilert. Ganz schlimm. Aber es ist trotzdem gut geschrieben und ich lese es zuende.
    Ansonsten liegt bei mir noch "Die Farben der Magie" herum, weil ich Pratchett chronologisch lesen möchte und mein letzter Scheibenweltroman schon eine Weile her ist. Aber zuerst will ich das andere Buch beenden. o:

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich lese gerade Blackout.
    Ist ein moderner Krimi, in dem der Fokus aber darauf liegt, was wohl in unserer Welt abgehen würde, wenn jemand das gesamte Stromnetz lahmlegt. Es ist allerdings so im Stakkato geschrieben, dass ich mich mit dem Lesen etwas schwer tue und es nur ab und an zur Hand nehme.

  • Sprechen wir über Preußen von Joachim Fernau.

    Hat mein Dad mir zum Gebby geschenkt, weil ich immer erstaunt bin, wie viel er in Punkto Geschichte weiß. Er hat gesagt, dass er sein Wissen aus den Büchern von Joachim Fernau hat.
    Und wer jetzt denkt, was ist das für ein Vater, der seiner Tochter sowas schenkt, der liegt falsch.
    Das buch ist so witzig.
    Er ist an manchen Stellen echt einfach nur zynisch und macht sich wahnsinnig über die Menschen lustig.
    Außerdem bekommt man auch mal ein anderes Bild aufgezeigt. Man liest nicht nur über das, was in der Schule gerne mal neben Hitler, KZs und Hitler unter den Tisch gekehrt wird, sondern auch mal eine völlig andere Sichtweise, weil er die hochgelobten Herrscher von einer sehr menschlichen Seite zeigt.
    Ich muss zugeben, manchmal verstehe ich nicht alles, weil er sich auf Personen zum Vergleich bezieht, die ich nicht kenne (#Geschichtsbanause XD), aber das ist meistens ohnehin nicht soooo relevant. Wahrscheinlich entgehen mir nur ein paar Schmunzler XD
    Also im Großen und Ganzen echt lesens- und empfehlenswert, auch für jene, denen deutsche Geschichte am Arsch vorbei geht (so wie mir) XD

    Darauf ein sinngemäßes: Ja, ich bin ein verdammter Preuße. - Ja, Sie sind Preuße und dazu verdammt!

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Kriegsberichterstatter der Waffen-SS
    Meinst du das @Kelamith?
    Ich muss sagen, in seinen Büchern zieht er oft den Vergleich zu Hitler und der Zeit danach.
    Man weiß nicht inwiefern er leugnet, dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass er in Hitler oder seinen großen Zielen etwas positives sieht.
    Meiner Meinung nach sind die Bücher recht nüchtern und auf den Sachverhalt bezogen.

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    - F. Scott Fitzgerald

  • Eher sowas [anderes Buch, gleicher Autor]:

    Zitat

    Ähnlich urteilte 1973 die Literaturwissenschaftlerin Christa Bürger: „Deutschland, Deutschland über alles […] stellt insofern einen neuartigen Versuch der ‚Geschichtsschreibung‘ dar, als der Autor es versteht, eine reaktionäre, ja faschistoide Konzeption witzig vorzutragen.“ Die „faschistischen Tendenzen des Autors“ zeigten sich „an vielen Stellen“.

    Ist nur eine dargestellte Einzelmeinung und ich hab keine Ahnung in wie fern sowas stimmt, aber man sollte es halt kritisch hinterfragen (sollte man generell bei [auch] politischen Werken).

  • Okay, ich muss das hier etwas anderes formulieren. Also, ich habe das besagte Buch nicht gelesen. Jedoch gefällt mir dieses Rumgehacke auf den Autor nicht. Gerade, weil das bei vielen so gemacht wird (nicht nur Autoren) die im Krieg beteiligt waren.

    Ich habe mir viele Werke aus dieser Zeit durchgelesen, gerade Bücher wie das "Ostpreußische Tagebuch", aber auch veröffentliche Tagebuchauszüge anderer Leute, und sogar ein Tagebuch, aus dem Kreis meiner Familie. Ich denke, ich habe ein ziemlich gutes Bild, wie es die einfachen Leute damals gesehen haben.
    Das sind alles mehr oder weniger politische Werke, und sie sind deckungsgleich. Und sie malen ein sehr hässliches Bild über alle Beteiligten.

    5 Mal editiert, zuletzt von Schreibfeder (3. Mai 2016 um 15:20)

  • Deutschland, Deutschland über alles

    Zu diesem Buch kann ich mich nicht äußern, da ich es nicht gelesen habe.
    Ich finde es nur schwierig, da über Autoren mit Fernaus oder ähnlicher Vorgeschichte oft aus Prinzip schlecht gemacht werden.
    Ich enthalte mich hier jedoch völlig einer Meinung.
    Bis jetzt finde ich das Buch ganz amüsant und keineswegs faschistisch oder rechts oder sonst irgendwas.
    Natürlich macht er sich an vielen Stellen lustig, allerdings geht es oft gegen menschliche Eigenschaften/Einstellungen, also jene, die ziemlich häufig vertreten sind.
    In Sprechen wir über Preußen kommt die Sprache tatsächlich auch auf Juden und Flüchtlinge (die Hugenotten beispielsweise), bis jetzt kann ich aber nur sagen, dass sie das auftauchten, weil es 1400-1700 nun mal so gewesen ist.


    Ich finde, das fällt unter "Meinung bilden" :)
    Wie gesagt: Ich möchte hier nichts schön reden (sofern hier jemand das Gefühl haben sollte), ich vertraue da meinem Dad, dass er mir keinen rechtsextremen oder faschistischen Scheiß angedreht hat (nicht zuletzt da er selbst der geschichtlich und politisch interessiert ist).
    Mir gefällt das Buch rein wegen der Sichtweise und der Art und Weise das Thema zu behandeln. Zumal es hier um deutsche VORgeschichte geht, also nicht mal um das 3. Reich oder Ähnliches - wobei auch das sicherlich interessant wäre ...

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald