Was lest ihr gerade? (Non-Fantasy)

Es gibt 725 Antworten in diesem Thema, welches 132.531 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. März 2024 um 23:58) ist von Der Wanderer.

  • Ich lese derzeit einen Thriller von Karin Slaughter. "Blutige Fesseln" heißt es und der Name ist Programm. Hier wird wirklich viel Blut vergossen und die Autorin kann wirklich ekelhafte Orte beschreiben, wo man heilfroh ist, dass man davon nur liest und nicht wirklich dort ist.
    Messi-Buden, Abrisshäuser wo Obdachlose und Drogensüchtige abhängen. So detailreich beschrieben, dass die Autorin offenbar wirklich weiß, wie es dort aussieht.

    Es geht um einen Special Agent der in einen Mord ermittelt, an dem seine Ex-Frau beteiligt war, von der er aber noch nicht geschieden ist und die seine aktuelle Flamme belästigt.
    Dazu kommt noch, dass sich der Mord in einem Haus abspielt, dessen Besitzer er kurz vorher eine Vergewaltigung nicht nachweisen konnte.
    Und der Special Agent muss nun seine möglicherweise ebenfalls tote Ex-Frau suchen, seine Beziehung retten, seinen Job behalten und nebenher versuchen mit seiner Einheit dem Mord aufzuklären, am besten indem er seinen ursprünglichen Tatverdacht beweisen kann.

    Es ist also eine komplexe Handlung und die Autorin hat echt Sinn dafür, wie man ordentlich Spannung erzeugt. Sowohl bei plötzlichen Hausdurchsuchungen ohne Schutzweste, als auch bei Beziehungskrach.

    Es macht also richtig Spaß uns man frisst die Seiten regelrecht. :)

  • Halli Hallo bin hin und weg von einer Krimi Autorin die ich neu für mich entdeckt habe. Jenny Blackhurst heißt ihr Name unter dem sie drei Psychothriller im Bastei Verlag veröffentlicht hat. Die Stille Kammer lautet das erste Buch. Die Handlung dreht sich um eine verurteilte Mörderin, die nach drei Jahren in einer Forensischen Psychiatrie entlassen wird und beschließt unter anderem Namen in einer fremden Gegend von vorne anzufangen. Nicht so einfach, wenn man bedenkt das sie wegen Mordes an ihren drei Monate alten Sohn verurteilt worden ist und jeder dem sie begegnet die Geschichte zu kennen scheint. Immer mehr mysteriöse Dinge passieren die Susan Webster an ihren Verstand zweifeln lassen. Wem kann sie also vertrauen? Oder verliert sie langsam den Verstand? Spannend bis zur letzten Seite...

    Fazit von mir: Also dieses Buch hat mich absolut gefesselt. Von der ersten bis zur letzten Seite. Jenny versteht es absolut genau an der richtigen Stelle Kapitel abzuschließen. Was ich absolut wichtig finde bei einem Thriller. Spannungsaufbau ist gut, aber nichts ist schlimmer als wenn ein Buch langweilig wird oder ein Handlungsfaden vorhersehbar. Das passiert bei ihr devinitiv nicht! Ihre Charaktere sind gut durchdacht und sie schafft es, das der Leser sich problemlos einfühlen kann in jede ihrer Szenen.

    An manchen Stellen konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen so eine Spannung hat sie erzeugt. Wirklich Spitze! :D:thumbup:

    Also wer auf Krimi´s und Psychothriller steht der sollte sich einer der drei erschienen Bände holen.

    Ich werde es auf jeden Fall tun. Spannung pur!



    Das Böse in deinem Blick

    erschienen im Bastei Lübbe Verlag

    Das Mädchen im Dunkeln

    erschienen im Bastei Lübbe Verlag

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Nachdem es hier wieder erwähnt wurde, habe ich die "Bibel nach Biff" wieder ausgegraben und es amüsiert mich nicht nur so sehr wie beim ersten Mal sondern ich bin ebenfalls wieder erstaunt, das Moore doch erstaunlich gut recherchiert zu haben scheint. Die beschriebene Welt wirkt im großen und ganzen sehr stimmig und der Humor trifft meinen Geschmack doch recht genau. :D

    Falken haben doofe Ohren

  • Ich lese gerade ein Nora Roberts Werk aus dem Jahr 2000. "Nächte des Sturms"

    Ist wirklich gut. Was jedoch nervt sind kitschige Liebesszenen. Beziehungsweise deren Formulierung.

    Beispiel gefällig?
    "Sie vergrub ihre Finger tief in seiner Hüfte, während ihre Zunge mit seiner Zunge tanzte uns ihre Lippen sich erhitzen. Sie wollte es schneller, heißer, härter, denn die sanfte, wunderbare Wärme seines Kusses würde sie umbringen."

    Und hier küssen sie sich bloß. Vom Sex sind die noch etliche Seiten entfernt.

    Abseits der kitschigen Formulierungen ist das Buch wirklich gut. Auch Geister und irische Feen tauchen auf. Natürlich versuchen sie sich primär als Verkuppler. Aber sie sind gut in Szene gesetzt. Mir gefällt es. Vor allem der tolle Schreibstil der Autorin. :)


    Edit: Fällt mir gerade auf. Es könnte auch unter Fantasy laufen, aber es wird als "Belletristik" oder "Frauenroman" verkauft.

  • Ich lese im Moment Pfisters Mühle von Wilhelm Raabe von 1883. :)

    In der Rahmenhandlung erzählt und schreibt Ebert Pfister von der alten Mühle, in der seine Vorfahren die Müller waren und die in der ganzen Gegend um Berlin sehr angesehen war. Er selbst wurde aber nicht zum Müller erzogen, sondern wurde von seinem Vater zum Lateinlernen verdonnert. Doch schon bald läutet ein fauler Gestank den Niedergang von Pfisters Mühle ein ...

    Ja, das Buch ist sozusagen eine der ersten Erzählungen über Umweltverschmutzung und die Folgen für die Menschen und das Ökosystem. Es entstand auch genau zu der Zeit, als die Menschen plötzlich die Mittel hatten, ihre Welt in solchem Maße zu verschmutzen, dass sie sich erste Gedanken zu Nachhaltigkeit und Umwelt machen mussten. Was gerade irgendwie langweilig klingt ist aber deutlich interessanter zu lesen als erwartet. :) Schließlich hängt für die Pfisters einiges davon ab und der Frust für die beteiligten sitzt auch ziemlich tief. Für mich als Chemiker ist das auch interessant, weil es zu den Anfängen der chemischen Industrie zurück geht.

    Ich lese das Büchlein für das Wahlpflichtfach Nachhaltigkeitsstrategien im chemischen Raum, das ich belegt habe und in dem wir mit Ausschnitten daraus arbeiten werden. Da wollte ich es vorher gelesen haben. :rofl: Und wo ich direkt davor die Erzählungen von Thomas Mann gelesen habe, liest sich das nochmal ältere Ding auch gar nicht so schwer. Raabe hat sogar einen schlankeren Erzählstil als Mann :hmm:

    Häupter auf meine Asche!

    Einmal editiert, zuletzt von kalkwiese (3. November 2018 um 15:15)

  • Nicht nur die. Ich wage zu behaupten, dass er sich auch mit der Bibel ziemlich gut auskennt/ausgekannt hat.

    Das auf jeden Fall! Das habe ich irgendwie als Grundlage gesehen. Als das einflussreichste Buch der westlichen Kultur sollte eigentlich jeder zumindest ansatzweise eine Ahnung davon haben, ganz egal wie man dazu steht. ;)


    Es steht geschrieben das die Zweifler die die heiligen Schriften nicht kennen, für immer Steueranträge ausfüllen werden! Bürokraten 23,9

    Falken haben doofe Ohren

  • Bin jetzt mit Pfisters Mühle von Wilhelm Raabe durch: :)
    Ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, dass die Novelle so funktional, schlank und verständlich sein würde, angesichts ihres Alters (1883). Sicher ist die Sprache heute veraltet und das Verzeichnis im Anhang, das allerlei Begriffe erklärt, ist auch irre hilfreich gewesen, aber trotzdem. :hmm: Dazu kommen unzählige Anspielungen auf Werke von Goethe, Shakespeare, Schiller und anderer, deren Namen ich nicht kannte, die mir ohne den Anhang durch die Lappen gegangen wären. :rofl: Raabe hatte wohl wirklich Spaß daran.
    Die Geschichte war kurzweiliger als erwartet, wobei mein Lesespaß nicht unbedingt konsistent war. An manchen Tagen habe ich mit Mühe und Not zehn Seiten geschafft, gestern habe ich ohne Mühe fünfzig Seiten weggezogen. Das schiebe ich aber auf meine Tagesform und die Tatsache, dass solche alten Dinger eben nicht unserer Alltagssprache entsprechen. :)
    Die Motive von der frühen chemischen Industrie waren auch ganz interessant und die Charaktere habe ich alle gern gehabt. D: Gerade das hatte ich auch nicht erwartet.

    Bin sehr überrascht, wer sich vor älteren Texten nicht scheut, dem sei es empfohlen. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • Was zieh ich mir so rein die Zweite.

    Eben habe ich nach langer Zeit mal wieder einen Durchlauf von Der Gotteswahn von Richard Dawkins als Hörbuch beendet. :)
    Ein sehr schönes Buch, das sehr verständlich und nachvollziehbar die beliebtesten Gottesargumente, die in den USA oft gebracht werden, entkräftet und so einen guten Überblick zum Thema gibt. Gelesen wurde es von Ulrich Pleitgen, der den teilweise arroganten Tonfall des Buchs auch gut rüberbringt. :D Fand ich gut. Also nicht die Arroganz, zu der das Buch neigt, die finde ich sogar eher störend, sondern wie es gelesen wurde.
    Ja, es gibt sicher auch noch bessere Bücher zu dem Thema, habe ich mir zumindest sagen lassen, aber was es macht, macht es sehr sehr gut. Auf jeden Fall auch jedem empfohlen. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich bin immer noch bei den Buddenbrooks. Ich will nicht behaupten, dass es anstrengend oder zäh wäre :hmm: man kann es nur einfach nicht so schnell lesen wie anderes xD
    Aber sie Story finde ich bis jetzt ganz gut ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Ich hab "Das Gold der Krähen" erstmal zurück ins Regal gestellt. Mir hat einfach der Antrieb gefehlt, dieses Buch (jetzt) zu lesen. Vielleicht ist mir in ein paar Wochen/Monaten mehr danach.
    Alsoooo picke ich mir jetzt einen Highlander raus :saint: Damit fange ich btw eine neue Reihe an und wenn auf dem Cover des ersten Bands schon steht "Jung und leidenschaftlich bricht sie seinen Willen", weißte eigentlich schon Bescheid :rofl:

  • Ich lese gerade in einem Reclam-Heftchen mit dem Titel Lyrik des Expressionismus. Das hab ich mir mal vor ca. einem Jahr gekauft, weil ich es in einem Laden gesehen und mich daran erinnert habe, dass der Expressionismus aus irgendeinem Grund besonders mit mir in Resonanz getreten ist. :hmm: Es ist spannend zu sehen, wie all diese Dinge, die in der Schule keinen Sinn ergeben haben, mit plötzlich viel mehr einleuchten. Da lese ich etwas aus einer Interpretation eines Gedichtes und blättere bei einzelnen Passagen zurück und: Tatsächlich, das steht da! Ich seh es auch!
    Spannend also, aber etwas anstrengend. Vielleicht wäre ein Literaturstudium ja etwas? :hmm:

    Das kleine Ding habe ich in den letzten Tagen mal etwas intensiver gelesen und dann auch beendet. :) Es ist für mich einfach interessant gewesen, erst das Gedicht zu lesen, zu überlegen, was ich darin finden kann, und dann die mögliche Interpretation des Heftchens zu lesen.
    Donnerwetter, das kann man da alles drin sehen? habe ich dann öfter gedacht. Und es ergibt größtenteils auch Sinn für mich und wirkt nicht überinterpretiert, einfach weil die Gedichte eben durchdachte Kompositionen mit einer Wirkung sind. Und woher die Wirkung kommt, kann man analysieren. Also, ich vielleicht nicht so gut. Aber ich habe doch einiges dabei über Dichtung und Metrik gelernt. :) Ich hätte gern mehr von der Sorte. xD

    Häupter auf meine Asche!

  • Die Känguru-Apokryphen :D

    Also eigentlich lese ich sie nicht mehr =O
    Bin schon fertig :rofl:
    Die waren einfach zu gut.
    Eigentlich war ich skeptisch, weil ich die Offenbarung nicht mehr so geil fand, aber der zweite Teil geht eher in Richtung Band 1 und 2 und von daher :D
    Greift wie immer aktuelle politische und Gesellschaftliche Ereignisse (und traurige Wahrheiten) auf und ich konnte mich an manchen Stellen echt wegschmeißen XD
    Also von mir ne absolute Leseempfehlung!

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Seitsemän miehen sota (Der Krieg der Sieben), die finnische Uebersetzung von Robert A Heinlein's 'Sixth Column'. Das Buch ist von 1941, aber man merkt schnell warum Heinlein einer der SciFi Klassiker geworden ist - eines der Themen ist die Spekulation was fuer Technik aus einer vereinheitlichten Feldtheorie kommen koennte (so eine Theorie war damals Einstein's Hoffnung, und wenn man auf das Datum schielt war Heinlein wirklich am Puls der Zeit).

    Der Plot ist ziemlich gewagt - die USA sind vom PanAsiatischen Imperium in einem Blitzkrieg ueberrannt und die Invasoren zoegern nicht jede Rebellion gnadenlos niederzuknueppeln - jeden Terroranschlag vergelten sie 1:1000, das heisst fuer jeden ihrer Toten muessen 1000 Unschuldige sterben.

    In einem geheimen Forschungslabor in den Rocky Mountains sind 7 Wissenschaftler und Techniker und ein Geheimdienstoffizier nach einem fehlgeschlagenen Experiment am Leben geblieben, und in den Spuren des Experiments entdecken sie den Schluessel zu neuer Technologie die fast wundersame Dinge vermag. Das wichtigste waere fuer sie ihr Land zu befreien - aber sie sind nur sieben gegen viele Millionen - was tun?

    Heinlein hat nicht nur die Charakterzeichnung der sieben gut drauf, und die Psychologie die sie zum Weitermachen bringt, sondern er macht aus diesem voellig irren Setting tatsaechlich einen plausiblen Plot - muss man erst mal hinbekommen...

  • Flight Procedures Handbook - Ascent Aborts

    Die detaillierte (originale) Anleitung, wie man ein Space Shuttle bei einem Triebwerksausfall waehrend des Starts weiterfliegt. Spannend zu sehen wie viel Ueberlegung da in jede Einzelheit reingeflossen ist (und zu verstehen was es bei einem realen Raumschiff so fuer Probleme geben kann und was fuer Prozeduren geflogen werden hilft mir auch SciFi besser zu schreiben).

  • The Apothecarys Daughter

    Nachdem ich auf einer gewissen Hochzeit gewesen bin ( @Klimbim *hust*), und ich dort festgestellt hab, dass mein Englisch bei weitem nicht so miserabel ist, wie ich immer dachte, hab ich doch mal ein englisches Buch aus dem Regal gezogen :D

    In dem Buch geht es um die Tochter eines Apothekers (wer hätte es gedacht) und ihren Lebensweg.
    Drama im vom der Pest gebeutelten London um 1665.
    Im Augenblick wird ihre Situation immer schlimmer statt besser =O Ich bin gespannt, ob das ganze Buch noch zu einem Happy End kommt ...
    Aber auf dem Cover steht was von einer märchenhaften Liebe in einer Zeit voll von Feuer und Pest (okay, im englischen ist es irgendwie klangvoller :P ). Naja, das lässt mich hoffen, dass sie vielleicht doch mit Dr Ambrose zusammen kommt, auch wenn dessen Cousin Susannah in so eine missliche Lage gebracht hat ...

    Hachja, ein bisschen Drama muss manchmal sein.

    Anyway: ich finde einzig schade, dass es reichlich wenig mit der Apotheke und den Kräutern zu tun hat. Was auch ein Grund war weswegen ich das Buch gekauft hab ... Aber ich werde es verkraften ^^

    Auch noch positiv abseits der Handlung: Ich glaube, ich habe mein Englisch indirekt tatsächlich schon um ein paar Redewendungen bereichert und bekommt so ganz langsam ein Gefühl für die Sprache ... aber nur ganz langsam ... Mal sehen wie deprimiert ich wieder nach meiner Englischklausur am Samstag bin :rofl:

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    - F. Scott Fitzgerald

  • Ich lese gerade einen Roman von Nora Roberts: "Die Stunde der Schuld".

    Der Schreibstil der Autorin ist echt topp. Sie weiß auch von was sie schreibt, wenn zum Beispiel ein Haus kernsaniert wird. Weniger schön war es, dass anfangst das kleine Mädchen sich nicht einmal ansatzweise altersgerecht verhalten hat. Und auch nicht so gesprochen hat.
    Das war am Anfang nicht so toll, weil es darum ging, dass ein kleines Mädchen durch Zufall ihren Serienkiller-Vater stoppt. Aber sobald man aus der Szene raus ist und die Charaktere älter werden, die Geschichte auch weiter vorranschreitet, wird es viel besser. Ich bin gerade mal bei der Hälfte und die Protagonistin findet gerade eine Leiche, die so ähnlich zugerichtet ist, wie die des Serienkillers.

    Jetzt bin ich mit dem Buch durch.
    FAZIT: Das Buch ist genial. Zu keiner Zeit kam Langeweile auf, stets hatte alles Hand und Fuß, die Autorin wusste nicht nur von was sie schreibt, sie hat auch einen sehr guten Schreibstil UND alle Charaktere handelten absolut logisch und es gibt sogar sehr gut ausgearbeitete Charakterentwicklungen. Was will man mehr?
    Die Mischung aus Romanze und knallharten Thriller war einfach hervorragend. Zudem war der Kitsch angenehm niedrig gehalten, es gab also keine hilflose Protagonistin, sondern eine, die mit dem Messer auf den Killer losgeht.

  • Mirkka Lappalainen - Pohjoisen Noidat (Die Hexen des Nordens)

    Ein Sachbuch ueber die Hexenprozesse in Schweden und Finnland im 17 Jahrhundert.

    Erkenntnis des Tages - Menschen waren schon immer schraeg. In Schweden gab es anscheinend eine Massenhysterie der Vorstellung dass Hexen naechtlich Kinder nach Blåkulla (wo sie ihre Seele dem Teufel verschreiben konnten) entfuehrten. Trotz der allgemeinen Lynchstimmung war, anders als man es vielleicht denkt, das Rechtssystem schon eher modern - die Richter waren sich wohl bewusst dass es Falschbeschuldigungen von Nachbarn etc. geben wuerde (und am Ende wurde tatsaechlich eine nicht unerhebliche Zahl von Todesurteilen wegen bewusster wiederholter Falschbeschuldigung ausgesprochen) - um als Hexe(r) (man sollte vielleicht besser Satanist sagen) verurteilt zu werden musste ein Gestaendnis her.

    Jetzt denkt jeder (ich auch) gleich Folter - aber nein, tatsaechlich wurden oft Gestaendnisse als Beweis verworfen weil die Personen nicht vertrauenswuerdig genug wirkte. Um als Hexe verbrannt zu werden musste man also ein glaubhaftes Gestaendnis ablegen, dabei bleiben und die ganze Zeit zuverlaessig und zurechnungsfaehig wirken.

    Das grosse Raetsel ist dass hunderte von Menschen genau das versucht haben (und ein Teil von ihnen dafuer wirklich gestorben ist). Ueblicherweise schien schon ein Widerruf des Gestaendnisses gereicht zu haben um die Strafe in Gefaengnis (oder kirchliche Besserung, i.e. ein Jahr Sonntagsschule extra) umzuwandeln.

  • @Thorsten

    Das grosse Raetsel ist dass hunderte von Menschen genau das versucht haben (und ein Teil von ihnen dafuer wirklich gestorben ist). Ueblicherweise schien schon ein Widerruf des Gestaendnisses gereicht zu haben um die Strafe in Gefaengnis (oder kirchliche Besserung, i.e. ein Jahr Sonntagsschule extra) umzuwandeln.

    Das habe ich nicht richtig verstanden.
    Es gab Leute, die haben gestanden eine Hexe zu sein, sind dabei geblieben und sind dafür getötet worden? Und dies, obwohl es mehrere Möglichkeiten gab dem zu entgehen?

    :hmm: Vielleicht waren das dann wirklich Hexen (ehrliche).