Was lest ihr gerade? (Non-Fantasy)

Es gibt 728 Antworten in diesem Thema, welches 134.399 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. April 2024 um 14:56) ist von kalkwiese.

  • So, da die Tage wieder kürzer werden und die Temperaturen rasch sinken, gibt es nichts schöneres als bei Kerzenlicht und warmer Schokolade endlich das Leben als Couch-Potato zu frönen, gegen das man in den Sommermonaten hart angekämpft hat. Lesezeit vom feinsten!

    Also da muss ich dir absolut recht geben!!

    Nur das ich z. Z. eben lieber schreibe statt zu lesen. Die große Ausnahme allerdings ist das Forum hier. :thumbup:

  • The Art of War von Sun Tzu

    Ist mir gestern mal wieder in meinem Buecherregal aufgefallen, und es ist ein eher schmales Werk, weniger als 100 Seiten ohne die Einfuehrung.

    Auf der anderen Seite ist es nach ueber 2000 Jahren gradezu verblueffend aktuell wenn man es auf die aktuelle Weltlage bezieht - Sun Tzu identifiziert etwa recht genau eine Liste von Dingen die ein Feldherr auf keinen Fall tun sollte, sonst geht die Sache verloren.

    Es ist keines der Buecher die ich mythisch verklaeren wuerde (etwa dass man Management-Erfolge davon ableitet, wurde auch schon gemacht), aber wer den Text mal in die Haende bekommt sollte schon mal reinschauen, es ist auch aus geschichtlicher Hinsicht recht interessant.

  • Thorsten

    Jetzt war ich kurz verwirrt. Ich hab nämlich hier "The War of Art" zu liegen und dachte so: Hä? 2000 Jahre? What the hägg? 8|

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Legend of the Galactic Heroes von Yoshiki Tanaka

    "Krieg und Frieden" im Weltraum: Ein Konflikt zwischen Autokratie und Demokratie in ferner Zukunft über die Dominanz im All. Drama, Intrigen, Krieg, Politik und Tragödien.

  • Die erstaunlichen Sinne der Tiere von Ed Yong

    Das Buch geht ueber ein Thema das mich schon lange beschaeftigt hat - wie nimmt man die gleiche Welt mit anderen Sinnen wahr? Und wie koennte sich das eigentlich anfuehlen?

    Ich bin ueber das Schreiben auf die Frage gekommen - ich wollte ein bisschen recherchieren wie Ausserirdische eigentlich so sein koennten - und dann natuerlich recht schnell auf Tiere als Beispiele fuer andere Sinneswahrnehmungen gestossen (ich glaube ich hatte mit Sensenbach mal Notizen dazu ausgetauscht...). In dem Buch geht's schnell zur Sache - es ist nach Sinnen sortiert und faengt mit Geschmacks- und Geruchssinn an, arbeitet sich dann ueber Schmerzwahrnehmung, Sehen und Farben zu Tasten und Hoeren und zu exotischeren Sinnen wie die Wahrnehmung von elektrischen oder magnetischen Feldern vor. Es gibt eine reiche Vielfalt von Beispielen, und der Autor bemueht sich, nich Rekorde zu bemuehen sondern darzustellen wie Wahrnehmungen verschieden sind und vor allem wie sie an ihre Umgebung angepasst sind und daher nuetzlich sind.

    Es ist eines der interessantesten Sachbuecher die ich in den letzten Jahren in die Haende bekommen habe - das Material ist gut und anschaulich aufgearbeitet, vieles bleibt eher als Frage stehen als dass eine Theorie verkuendet wird, und Yong vermeidet es auch zu grob zu vereinfachen. Wer sich fuer Fragen interessiert wie 'Koennen Krebse eigentlich Schmerz empfinden?' oder 'Was ist der Unterschied zwischen Geruch und Geschmack... so eigentlich?' oder 'Wie ist das Farbsehen von Hunden?' der kann voll auf seine Kosten kommen - es gibt auch einige richtig exotische Beispiele...

    ( Tariq - das Buch illustriert ganz gut mein persoenliches... Unbehagen bei dem Unterfangen ein Tier zum Protagonisten einer Geschichte zu machen... :) )

    An ein paar Stellen wuerde ich mir mehr Ordnung wuenschen - Yong macht schon (irgendwo im Text) die Unterscheidung zwischen einem Signal, der Anregung eines Rezeptors, der neuronalen Verarbeitung der Rohdaten und der Repraesentation einer Empfindung im Bewusstsein - stellt das aber nicht so richtig systematisch dar was hier unterschieden werden muss so dass ab und an Statements vom Himmel fallen wie 'die Muschel XY sieht ohne ein Bild von ihrer Umgebung zu haben'. Um zu verstehen was er da meint braucht man glaube ich schon ein bisschen mehr an Handwerkszeug als was er da gibt.

    Tut dem Text insgesamt aber keinen grossen Abbruch - ein Buch das ich sehr empfehlen kann!

  • Schnee im Frühling von Yukio Mishima

    Eine Empfehlung an alle, die gerne High Fantasy in Kombination mit einer verstörenden aber sehr packenden Liebesgeschichte lesen.

    Also, es handelt sich hier natürlich nicht um Fantasy, sondern um einen Roman, der in Japan um die Zeit um 1912 herum spielt, aber er enthält viele der Elemente, die ich an Fantasy liebe. Zum Beispiel eine spannende, oft märchenhaft und fremd erscheinende Beschreibung der japanischen Denkweise, Feste, Gestaltung von Parks, Sitten und Lebensweise.

    Im Zentrum steht die Zerrissenheit des damaligen Japan zwischen alter Tradition und westlichem Einfluss, wobei der Autor offensichtlich das Dahinschwinden der alten japanischen Kultur als einen riesigen Verlust und eigentlich als tödliches Verderben für das Land begreift. Das Buch steckt voller Symbole, so steht der junge erst 18-jährige Kiyoaki (der Protagonist) für genau dieses Syndrom. Aus einer neureichen bereits durch westliche Einflüsse geprägten Familie stammend, bewundert er die zwei Jahre ältere Satoko, aus uralter adliger Samurai-Familie stammend, mit der er seine Kindheit verbrachte, da sein Vater sich dadurch Einfluss bei Hofe und eine anständige Erziehung erhoffte.

    Kiyoaki ist eigentlich ein Protagonist, den man die ganze Zeit nur schütteln könnte. Verzogen, egoistisch, leicht verletzbar, dazu kaltherzig und rücksichtslos. Er interessiert sich nicht für Bücher, nicht für die Schule und auch nicht im geringsten für seine Zukunft, ist dem, was man so für das normale Leben hält, erstaunlich gleichgültig gegenüber. Stattdessen verbringt er seine Zeit in Träumen und dem Nachsinnieren der Bedeutung der Wellenspitzen für das menschliche Leben.

    Am Anfang dachte ich, warum soll ich ein Buch mit einem so kindischen und wankelmütigen Protagonisten überhaupt lesen, dessen negativen Eigenschaften auf jeder Seite deutlicher zutage treten?

    Allerdings schlägt er mich durch die intensive und ungeheuer bildhafte Darstellung seiner so sehr fremdartig wirkenden Denkweise und Gefühle, die ich darum genauso intensiv mitfühlen kann, dann doch in den Bann.

    Eine wesentliche Eigenart der alten Kultur ist offenbar das Verbergen der Gefühle nach außen. Schon ein normales Lachen gilt in den alt-japanischen Kreisen als unschicklich. Darum ist auch Kiyo ein Meister darin, nach außen ein anderes Gesicht zu zeigen als nach innen und selbst seinem einzigen Freund gegenüber nie aufrichtig zu sein. Genauso verläuft auch seine Beziehung zu Satoko. Er behauptet, sich nicht für sie zu interessieren, er beleidigt und demütigt sie, gleichzeitig liest man zwischen den Zeilen nur zu deutlich heraus, wie sehr er sie verehrt. Schließlich spinnt er gar eine abenteuerliche Intrige, die wohl nur in Japan möglich wäre, aus heimlichen Briefen, die von Dienstboten überbracht, dann doch nicht gelesen werden dürfen, nur um sich an ihr dafür zu rächen, dass sie geistig bereits reifer ist als er. Diese Intrige, kindisch und unüberlegt begonnen, entwickelt sich nach und nach zu einer Tragödie, da immer neue Stufen hinzukommen und er sich nicht dazu überwinden kann, die zugrundeliegende angebliche Beleidigung seines Ehrgefühls (die von ihr nie beabsichtigt war) zu verzeihen.

    Selbst als klar wird, dass nicht nur sie, sondern auch er auf eine Katastrophe zuschliddern, schlägt er Angebote einer Lösung aus, weil diese beinhalten, dass er seine Schuld zugeben müsste.

    Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffe, das bis zuende zu lesen (ich hasse Bücher, die schlecht enden!). Doch die Story ist so packend, dass ich bis jetzt einfach nicht aufhören konnte.

    Abgesehen von der emotionalen Dramatik ist das Buch voller wunderschöner landschaftlicher Bilder, die meist mit philosophischen Betrachtungen verwoben sind und das Leben halt aus fernöstlicher Sicht interpretieren - herrlich ungewöhnlich und spannend.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Nochmal "Schnee im Frühling" - Der Schluss

    Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffe, das bis zuende zu lesen (ich hasse Bücher, die schlecht enden!). Doch die Story ist so packend, dass ich bis jetzt einfach nicht aufhören konnte.

    Ich musste es jetzt doch zuende lesen und habe es nicht bereut.

    Das Buch hat ja mehrere Preise bekommen und jetzt verstehe ich auch warum.

    Es stellt sich raus, dass nicht der Held allein so eiskalt mit dem Mädchen umspringen kann, das er eigentlich liebt (aber sich nicht eingesteht, dass er es tut), "nur" - nach unseren Maßstäben - weil sie seine Ehre verletzt hat.

    Die ganze Gesellschaft ist so!

    Nachdem die Katastrophe eingetreten ist, Kiyoaki hat eine heimliche aber unglaublich leidenschaftliche Liebschaft mit Satoko begonnen, obwohl sie zu dem Zeitpunkt bereits mit dem Sohn des Kaisers verlobt ist (sowas läuft in Japan unter Hochverrat), sie ist schwanger geworden - und da sie sich weigert, unter der Regie ihrer Zugehfrau eine heimliche Abtreibung durchzuführen, beginnen unter der Hand die Fäden zu glühen, da nun seine und ihre Eltern notgedrungen von dem Desaster erfahren. Und deren Reaktionen haben mich einfach schockiert. Niemand interessiert sich für die Gefühle der beiden jungen Leute, alles dreht sich nur darum, wie man unter diesen Umständen das Gesicht wahrt und die Sache am heimlichsten unter den Teppich kehrt.

    Man erfährt nun ein paar delikate Ereignisse aus der Vergangenheit und begreift, dass Kiyoaki und Satoko eigentlich nur Spielbälle in einem Machtkampf der beiden Alten sind und es auch dort um eine Ehrverletzung geht. Satokos Vater geht so weit, seine eigene Tochter wissentlich entehren zu lassen, nur um Kiyoakis Vater eins auszuwischen, der den verarmten Hochadligen stets finanziell unterstützt, was für diesen zwar eine Hilfe ist, die er dringend benötigt - aber gleichzeitig seinen Stolz unverzeihlich verletzt und darum gerächt werden muss...

    Das ist nur eins von diversen Details, die mich immer wieder zum Zusammenzucken gebracht haben.

    Und dann der Schluss ... da kippen diese ganzen wirklich erbärmlichen Gefühle nochmal woandershin, wo ich es nicht erwartet hätte, so anrührend! ... das muss man wirklich lesen! Trotz no-happy-end!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hyperion von Dan Simmons

    Ich lese das Bucht (das erste aus einer Reihe von vier) zum dritten Mal - und ich bin immer noch genauso hin und weg wie das erste Mal.

    Wir haben es mit SciFi zu tun, und Hyperion hat die Struktur der Canterbury Tales - reihum erzaehlen verschiedene Protagonisten ihre Geschichte die sich langsam zu einem Bild fuegt. Die Hegemony der Menschheit - ~160 Welten die instantan durch die farcaster verbunden sind - steht vor einem Krieg - die Ousters, Teile der Menschheit die zwischen den Sternen im Outback leben drohen eine Invasion auf dem geheimnisvollsten Planeten - Hyperion.

    Dort liegen die time tombs - Strukturen die in der Zeit rueckwaerts reisen - und dort gibt es den Shrike - eine 3 Meter hohe Schreckensgestalt aus scharfem Metall die unversehens auftaucht und toetet - und den Pilger aufsuchen. Die Zahl der Pilger muss eine Primzahl sein, und einem wird der Shrike einen Wunsch gewaehren, die anderen wird er umbringen.

    Sieben Menschen machen sich auf diese Reise - ein Priester, ein Soldat, ein Gelehrter, ein Raumfahrer, ein Politiker, eine Ermittlerin und ein Poet. Und reihum erzaehlen sie alle ihre Geschichte warum sie sich auf dieses wahnsinnige Unternehmen einlassen.

    Wir erfahren von dem Priester dass er Unsterblichkeit in Gestalt eines Parasiten entdeckt hat - und welche Nebenwirkungen sie hat. Dem Soldaten begegnet in taktischen Simulationen immer die gleiche Frau die dort nicht sein sollte, in einer nur schwer auszuhaltenden Geschichte erfahren wir dass die Tochter des Gelehrten seit einem Unfall rueckwaerts altert und jeden Tag juenger wird und Erinnerungen verliert - und auf die eine oder andere Weise spielt ueberall der Shrike hinein.

    Hyperion ist ein wirklich phantastisches Buch - jede Geschichte hat ihren eigenen Stil, ist auf ihre Weise beeindruckend und die schiere Menge an Ideen die den Leser da anspringt ist atemberaubend, dazu kommt dass sich alles irgendwie zusammenfuegt und jede Geschichte Licht auf die anderen wirft - und das ganze dann weitergefuehrt wird und in eine der schoensten Liebesgeschichten muendet die ich je gelesen habe.

    Wer's nicht kennt - es ist nicht einfach zu lesen und man muss ein bisschen auf die Kleinigkeiten aufpassen, aber es loehnt sich - eines der Buecher die ich wirklich 100% empfehlen kann.

  • Neulich beim Kochen und Essen usw. Mathilde Möhring von Theodor Fontane als Hörbuch angehört.

    Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sich Fontane anhören lässt, vorausgesetzt man ist offen für ein Genre, in dem die Leute Spaziergänge machen, ins Theater gehen, Schlitten- und Dampferfahrten machen usw. Fontane arbeitet hier viel mit Dialogen, in denen die Persönlichkeit der Figuren sehr deutlich wird.

    Worum geht es im Buch?

    Mathilde Möhring ist eine junge Frau, die als nicht unbedingt schön gilt, das aber durch ihr Menschenverständnis ausgleicht. Sie ist findig. Eines Tages zieht der verbummelte Student Hugo Großmann bei ihr und ihrer Mutter zur Miete ein und als er krank wird, berechnet sie, wie sie sich um ihn kümmern muss, damit er ihr einen Antrag macht. Thilde lernt mit ihm, motiviert ihn, gönnt ihm Pausen, wenn er diese braucht, denn sie versteht, dass er bequem ist und neue Energie sammeln muss. Das ist also keine Liebesgeschichte, darum geht es überhaupt gar nicht. Thilde und Hugo verstehen beide sehr gut, was sie für eine Beziehung führen und sind damit sehr zufrieden. Nachdem Thilde Hugo durch sein Studium gebracht hat, manövriert sie ihn in eine Stelle als Bürgermeister, was sie auf der sozialen Leiter aufsteigen lässt. Aber dann wird Hugo sehr krank ...

    Ich denke die große Stärke von Fontane liegt in seiner Leichtigkeit, mit der wie im Plauderton zu erzählen weiß. Als Hörbuch werde ich mir sicher noch mehr aus seiner Feder anhören.

    Häupter auf meine Asche!

  • Habe mir heute Bret Easton Ellis "American Psycho" aus der Buchhandlung geholt und neu angefangen zu lesen.

    Als das Buch rauskam, war's auf dem deutschen Buchindex (durfte nicht öffentlich beworben werden). Soweit mal zur Freiheit der Schrift in diesem Land.

    Das Buch ist großartig, eklig und monströs, auch nach knapp 30 Jahren.

    (DAS IST JETZT ECHT SCHON 30 JAHRE HER???)

    Hhhm...bin ich wohl tatsächlich das, was man ALT nennt.

    Das Buch ist aber trotzdem lesenswert!

  • Ich versuche recht zeitnah geschenkte Bücher zu lesen, aber dieses hier wartet schon ein Jahr lang: Der Name der Rose von Umberto Eco.

    Im Prinzip ist das Sherlock Holmes und Watson im mittelalterlichen Kloster. Bruder William von Baskerville und sein Schüler Adson sollen den Weg für Verhandlungen zwischen dem deutschen Kaiser und dem Papst in einem Kloster ebnen, aber dann geschehen dort mysteriöse Morde, die unbedingt zuvor aufgeklärt werden müssen.

    Man sagte mir im Vorfeld, das Eco absichtlich die ersten 120 Seiten anstrengend gestaltet hat, mit der fragwürdigen Erklärung, dass jemand, der in die Berge ins Kloster aufsteigen wollte, das nicht geschenkt bekomme und sich auch erst mit den Regel der Abtei vertraut machen müsse - aha. Na gut, ist nicht meine Philosophie, aber das Buch war in den 80ern ja ein Hit und nach diesem Einstieg soll es einfach fantastisch sein, also bekam es von mir einen Vertrauensvorschuss.

    Der Anfang enthält viele, wie wir im Fantasybereich ja sagen, Info-Dumps. Wäre das jetzt über eine fiktive Welt statt echte Historie, wäre das wahrscheinlich wirklich schlimm gewesen, und auch so ist es recht trocken, aber ... na ja, ging halt doch ganz gut. Ich werde mit sicher nicht alles davon merken und wenn ich es ein zweites Mal lesen sollte, werde ich wahrscheinlich die Zeilen etwas überfliegen, aber zumindest war es lehrreich? Zwischendrin meldet sich der Plot, und der hing mir wie eine Karotte vor der Schweinchennase.

    Und auch jetzt, wo ich den Anfang hinter mir habe, ist das Buch wirklich sowohl spannend als auch wunderbar immersiv. Diese gelehrten Diskussionen bspw. über das Lachen und ob Christus je gelacht hat und ob sich das für einen Mönch geziemt, finde ich interessant. Außerdem lernt man so die Figuren und ihre Ansichten gut kennen und zwischen den Zeilen erfährt man so einiges. Und wenn man es nicht von selbst kapiert, hilft einen Pseudo-Sherlock William von Baskerville, weil er über Wissen verfügt, das man als Leser nicht hat.

    Ob das jetzt zum Thriller reicht oder ob es nicht elegantere Krimis gibt, wo man auch selber auf die Lösung kommen kann, sei mal dahingestellt. Bisher ist das einfach ein gutes Buch.

    Häupter auf meine Asche!

  • Noch eins, das ich seit Monaten versäumt habe: den ersten Band von Don Quijote von der Mancha von Miguel de Cervantes.

    Nach dem ersten Band habe ich erstmal pausiert und wollte die Anmerkungen nachholen, die so ein altes Buch natürlich benötigt. Das habe ich immer noch nicht geschafft, aber zum Lesen war in den letzten Monaten eher begrenzt Zeit. ^^

    Also, Don Quijote ist ein alter Mann vom verarmten Landadel, der zu viele Ritterromane gelesen hat und darüber seinen Verstand verlor. Nun glaubt er, die Geschichte seien wahr und biegt sich seine Wirklichkeit zurecht, wie es ihm passt.

    Der erste Band ist auf eine zeitlose Weise witzig, soll heißen: er enthält eine gute Portion Fäkalhumor. :) Pipi-Kacka-Witze sind seit jeher Teil der ernstzunehmenden Literatur, und Bücher, die sie nicht enthalten, haben einen ernstzunehmenden Mangel. I WILL DIE ON THIS HILL!

    Aber im Ernst, es ist gut unterhaltsam, Don Quijote und seinem Wahn zuzuschauen, und wie Sancho Panza ihn auf seine offensichtlichen Einbildungen hinweist, Don Quijote aber so eloquent bzw. Sancho so leichtgläubig und gierig ist, dass der Don Quijote recht behält. :D

    Es gibt Abschnitte, gerade zum Ende hin, in denen DQ fast zu einer Nebenfigur wird. Da treten Figuren auf und deren Geschichten werden wichtig und wie sie sich verflechten. DQ ist der rote Faden, der alles verbindet und ohne den sich diese Geschichten vielleicht nicht im Guten gelöst hätten.

    So ist DQ sowohl fehlgeleitet und wird immer wieder von der Geschichte bzw. der Welt abgestraft, aber er bleibt doch standhaft und ist genau deswegen auch irgendwie bewundernswert.

    Aber ich habe den zweiten Teil ja noch nicht gelesen. Da beginnt der meta-fiktionale Teil, wo DQ eine Berühmtheit in Spanien ist und sich dessen durchaus bewusst ist, dass jemand über ihn schreibt. Da soll DQ angeblich erst wirklich seinen Tiefpunkt erfahren.

    Ich bleibe dran.

    Häupter auf meine Asche!

  • Ob das jetzt zum Thriller reicht oder ob es nicht elegantere Krimis gibt, wo man auch selber auf die Lösung kommen kann, sei mal dahingestellt. Bisher ist das einfach ein gutes Buch.

    Ich denke es ist ein Fehler das Buch als Krimi zu lesen. Was mich daran beeindruckt hat ist, dass es eines der wenigen Buecher ist, in denen mittelalterliche Menschen denken wie mittelalterliche Menschen. Ubertino di Casale oder William von Baskerville nehmen ihre Religion ernst - ganz anders wie bei Schaetzing's 'Tod und Teufel' wo die Kirchenmaenner ueber ihre Religion laecheln und das als Folklore begreifen - wie Menschen das heute halt oft so tun.

    Das Buch gibt einen wunderbaren Einblick in die mittelalterliche Geistesgeschichte - der Krimi ist mehr der Aufhaenger dafuer.

  • Thorsten

    Guter Punkt! Das ist wahrscheinlich, was diese starke Immersion in diesem Kloster ausmacht. Und ist vielleicht auch ein Grund, warum Ecos Romane manchmal auch als gescheiterte Sachbücher bezeichnet werden - nicht ganz fair mMn, aber Eco mag seine Exkurse sehr gerne. Dabei ist es grundsätzlich hochinteressant, wie die Ketzergruppen und Orden sich voneinander abspalten und durchwirken, und immerhin macht Eco das bisher auch noch plot-relevant. Würden die Exkurse aber von Hobbits und Elben handeln, weiß ich nicht, ob ich es der Geschichte so seur durchgehen lassen würde. :hmm: Eco benutzt (zumindest diesen) Roman schon auch, um einen zu belehren. Und dasacht er durchaus gut und gründlich. Muss man eben abkönnen.

    Aber ich fühle finde den Plot, wenn er denn dann auch um die Ecke kommt, eben auch sehr spannend und unterhaltsam, das muss ich dem Buch natürlich zugestehen.

    Grundsätzlich bekomme ich bisher auch Lust auf Ecos andere Romane, beispielsweise den Prager Friedhof, das Foucault'sche Pendel oder den Baudolino :hmm:

    Häupter auf meine Asche!

  • Die vierte Gewalt von Harald Welzer und Richard David Precht

    Ich hatte einige ueble Verrisse des Buchs in Zeitungen gelesen, die Bibliothekarin meines Vertrauens hat mir das jetzt mal ruebergeschoben und so komme ich jetzt selber dazu mir ein Urteil zu bilden.

    Worum geht's? Die beiden Autoren gehen Mechanismen der Presse auf den Grund, spezifisch auf die Frage zugespitzt wie es kommt dass - grade in Krisen - die Presse sich auffallend mit der Regierung einig ist was 'richtig' ist, Diskussion kontroverser Positionen wenig stattfindet und nicht-Mainstream Positionen gerne diffamiert werden.

    Es beginnt mit Ideen was Presse idealerweise leisten sollte, naemlich eine Oeffentlichkeit herstellen in der auch marginalisierte Gruppen eine Stimme erhalten, in der der Regierung auf die Finger geschaut wird und in der generell verschiedene Positionen integriert werden statt dass polarisiert wird.

    Davon abgeleitet wird eine Repraesentationsluecke betrachtet (welche Berufe sind in der deutschen Politik eigentlich vertreten? Ueberwiegend Akademiker...), wie steht's mit der Verquickung zwischen Politik und Presse (dem beruehmten 'Durchstechen' von Information, wie sehr kann die Presse die Politik eigentlich vor sich hertreiben (wie der Fall Wulff zeigt wo am Ende strafrechtlich gar nichts haengen blieb - doch sehr), was macht es mit Journalisten wenn sie gleichzeitig auf Twitter sind und so fuer ein Publikum von anderen Journalisten das sie instantan kommentiert schreiben?

    Die Grundthese des Buches ist dass Einmuetigkeit der Presse bei Corona oder etwa aktuell beim Ukrainekrieg nicht dadurch hervorgerufen wird dass die Regierung sich eine regierungskonforme Presse zuechten koennte, sondern dass gruppendynamische Prozesse - Journalisten die fuer ein Publikum an Politikern und Journalisten schreiben - dazu fuehren dass sich die veroeffentlichte Meinung quasi von selbst synchronisiert - unabhaengig davon was die Meinung der Leserschaft ist.

    Nun steht da ein Elefant im Raum der - und da bleibt mir persoenlich die Spucke weg - praktisch nicht diskutiert wird. Journalismus bezieht sich ja auf etwas - eine reale Faktenlage. Und angesichts dieser realen Faktenlage ist eben nicht jede Meinung dazu gleich sinnvoll, diskussionswuerdig oder muss in den Diskurs integriert werden (was auch immer das heissen mag).

    Zum Beispiel gibt es eine verblueffende Uebereinstimmung in der politischen Berichterstattung in Bezug auf die Parteizugehoerigkeit des Bundeskanzlers - unisono behaupten alle Medien dass Scholz in der SPD ist. Sehr wahrscheinlich liegt das allerdings daran dass Scholz eben faktisch SPD Mitglied ist und eine Meinung dass er der CDU angehoert nicht deswegen schon diskussionswuerdig ist weil es jemanden gibt der sie vertritt, ich brauche keine gruppendynamischen Prozesse um das Phaenomen zu verstehen.

    Genauso kann man beklagen (was im Buch passiert) dass die Analysen fuer den Grund des Ukrainiekriegs ueber so viele Medien uebereinstimmen - aber waehrend es zweifellos die Meinung gibt, gibt es keinen Beweis, Hinweis oder Beleg dass die NATO einen Angriff auf Russland geplant haette.

    Man muesste also schon unterscheiden ob es einen faktenbasierten Grund fuer eine Uebereinstimmung in Analysen gibt - oder eben nicht. Selbst wenn 50% der Leser der Meinung sind dass es keine Coronaviren gibt wird das deswegen nicht zu einer Position von der ich moechte dass sie in der Presse ernsthaft diskutiert wird. Genau so eine Unterscheidung macht das Buch aber nicht - und deutet nicht einmal an dass eine Notwendigkeit dazu bestehen koennte.

    Persoenlich finde ich das irritierend - ich habe ein paar Coronajahre Pressekritik hinter mir die sich darauf richtet dass Berichterstattung offensichtliche Fakten nicht zur Kenntnis nimmt und durch Geschwurbel verschleiert - ich kann nur auf Betriebsblindheit tippen, vermutlich sind Fakten weder in der Sozialwissenschaft noch in der Philosophie so zentrale Konzepte wie in der Naturwissenschaft. Aber persoenlich brauche ich keine Presse die nach Proporz der Lesermeinung berichtet und Fakten fuer zweitrangig haelt.

    Und dieser riesige blinde Fleck in der Analyse die das Buch macht - der rechtfertigt die Verrisse die ich gelesen habe zu 100%.

    Es kommen auch Thesen vor die ich in ihrer Simplizitaet und Implikation schwer zu ertragen finde. Etwa dass Kriege eben generell verbrecherisch waeren und dabei eben Verbrechen gegen Zivilisten geschehen, weswegen die Berichterstattung ueber russiche Kriegsverbrechen ueberzogen sei, denn die Wehrmacht damals, Vietnam, Haditha,...

    Einmal gibt es sowas wie zivilisatorischen Fortschritt - sollen wir jetzt bei jedem Krieg die Schultern zucken weil die Wehrmacht damals Massaker am laufenden Band angerichtet hat? Oder ist die Konsequenz irgendwie eher - wir akzeptieren nicht mehr dass Kriege auf diese Art gefuehrt werden?

    Dann macht es einen Unterschied ob es eine kritische Presse und Oeffentlichkeit gibt - das Verhalten der US-Soldaten in Vietam hat am Ende jede Akzeptanz des Einsatzes in der Heimat erodiert.

    Dann kommt es schon auch auf die Zahlen an - es ist nicht ganz das gleiche wenn 504 Zivilisten ueber einen ganzen Tag lang massakriert werden (My Lai) und es im Endeffekt am Gewissen von einem Offizier haengt die Sache zu stoppen oder wenn ein Trupp in einer Extremsituaion (Explosion eines Sprengsatzes) fuer ein paar Minuten ausrastet, die Nerven verliert und am Ende 24 Zivilisten tot sind (Haditha). Es kommt auch auf die Einsatzbefehle an - in Vietnam waren sie so lose dass Uebergriffe auf Zivilisten in Stresssituationen wahrscheinlich wurden, im Irak nicht.

    Es kommt irgendwie auch drauf an ob die beteiligten Soldaten danach belobigt werden oder vor ein Kriegsgericht kommen.

    Das alles unter 'Kriege sind halt verbrecherisch' zusammenzuwerfen halte ich fuer ein Buch in dem der Presse Vereinfachung von Sachverhalten vorgeworfen wird dann doch fuer harten Tobak.

    Alles in allem - schade, es sind gute Beobachtungen und Ideen drin, aber die Schwaechen der Analyse sind so offenkundig dass ich in den Verriss einstimmen muss.

  • So, neulich beendet!

    Also, Ecos Exkurse bleiben nicht nur auf den Anfang beschränkt, sondern Eco benutzt den jungen und lernwilligen Adson, um die Gelehrten immer wieder in Gespräche über unterschiedlichste (aber eben auch mit dem Plot zusammenhängende) Gespräche zu verwickeln. Dabei ist das Buch insgesamt, wie ein YouTuber meines Vertrauens (TheBookchemist) sagen würde "a little too far up its own ass". Soll heißen, die Exkurse sind manchmal einfach eine zu starke Ablenkung vom Plot. Wie sehr es einen stört hängt eben davon ab, wie sehr man sich für die Geschichte der katholischen Kirche interessiert. Ich fand das sehr interessant, aber auch ich war von diesen Passagen manchmal eben auch schrecklich gelangweilt, während die eigentliche Geschichte aber völlig spannend ist und das Setting genial gewählt und umgesetzt ist.

    Eco selbst bezeichnete Der Name der Rose wohl mal als sein schlechtestes Buch. Wenn das stimmen sollte, wird meine nächste Eco-Lektüre wahrscheinlich genial. :hmm:

    Häupter auf meine Asche!

  • Heyho kalkwiese

    Was mir von diesem Buch am besten Gefallen hat: Das Streitgespräch der verfeindeten Kongregationen: Franziskanermönche als "Weißgetünchte Friedhofsgespenster" zu titulieren - woah - da habe ich damals beim lesen gut gelacht. Ansonsten kann ich mich Eco nicht anschliessen. "Der Name der Rose" ist vielleicht nicht sein bester, aber mit Sicherheit ein lesenswerter Roman.

  • Heyho kalkwiese

    Was mir von diesem Buch am besten Gefallen hat: Das Streitgespräch der verfeindeten Kongregationen: Franziskanermönche als "Weißgetünchte Friedhofsgespenster" zu titulieren - woah - da habe ich damals beim lesen gut gelacht. Ansonsten kann ich mich Eco nicht anschliessen. "Der Name der Rose" ist vielleicht nicht sein bester, aber mit Sicherheit ein lesenswerter Roman.

    Ja, man merkt im Buch unter der dem offensichtlichen Strebertum Ecos auch seinen Humor. :D Das gibt dem Buch wahrscheinlich nochmal diese Wärme, die ich während des Lesens auch nie vermissen musste.

    Wenn ich dich richtig verstehe, hast du auch anderes von ihm gelesen? Hättest du spontan eine Empfehlung, wo man nach "Der Name der Rose" weitermachen sollte? Ich schiele da auf "Der Friedhof in Prag".

    Und ich habe es zwar noch nicht geschafft, das Interview zu finden, in dem er das Buch sein schlechtestes nannte, aber ich denke nicht, dass er damit ausdrücken wollte, dass es nicht lesenswert sei. :) Für wahrscheinlicher halte ich, dass er einfach darin Dinge sah, die er später als Anfängerfehler verstanden haben könnte, was auch immer das genau sein könnte. Ist nur meine Vermutung, das ist ja für ein paar Deutungen offen.

    Häupter auf meine Asche!

  • Heyho kalkwiese

    Hättest du spontan eine Empfehlung, wo man nach "Der Name der Rose" weitermachen sollte? Ich schiele da auf "Der Friedhof in Prag".

    Hhhm...ich schlage mal "Das Foucaultsche Pendel"(1989/90) vor, den zweiten Roman von Umberto Eco. Möglich, daß mich der vor allem wegen der Thematik damals schwer in Bann gezogen hat (Verschwörungstheorien, Geheimgesellschaften etc. - damit habe ich mich derzeit intensiv beschäftigt).

    Das Thema hat Eco ja in einigen seiner Bücher verwendet (ich kenne "Der Friedhof in Prag" nicht, aber auch da beschäftigt er sich nach der Kurzinfo ja wohl auch damit).

    Ein Auslöser war jedoch ganz sicher der gnadenlose Verriß von M.Reich-Ranicki damals im "Literarischen Quartett". Den Kerl fand ich damals und finde ihn noch heute einfach nur unsäglich arrogant und borniert.

    Daß der das Buch damals Scheisse fand war Grund genug, es zu lesen. :D

    Mit gemittelt 800 Seiten (je nach Ausgabe) ist es zwar ein ziemlicher Wälzer, aber trotzdem durchgehend spannend in meiner Erinnerung.

  • Ein Auslöser war jedoch ganz sicher der gnadenlose Verriß von M.Reich-Ranicki damals im "Literarischen Quartett". Den Kerl fand ich damals und finde ihn noch heute einfach nur unsäglich arrogant und borniert.

    Daß der das Buch damals Scheisse fand war Grund genug, es zu lesen. :D

    Achja, MRR war schon einer. :D Unterhaltsam anzuschauen, aber eben auch eine One Man Show. Sigrid Löffler war die einzige im LQ, die ihm immer mal Paroli geboten hat. Das hat der Sendung schon viel gebracht. Ich denke, viele haben das LQ geschaut, um zu sehen, wie MRR über jemanden herzieht, und um die Bücher ging es vielleicht gar nicht so sehr. Die Inszenierung ist seither eigentlich nur schlimmer geworden. Und Verrisse sind eben auch nötig für eine sinnvolle Literaturkritik. Heute scheuen sich die Leute davor eher und geben vages Lob (z.B. "sehr komplex" statt "unverständlich"). Nur - was bedeutet Lob von jemandem, der nicht auch ablehnen und "nein" sagen kann? Da weiß ich MRR schon auch irgendwie zu schätzen.

    So, aktuell bin ich zur Hälfte in örtlich betäubt von Günter Grass. Meine Beschäftigung mit Grass geht also weiter. Und ich merke, wie sehr er sich mit seinem dritten Roman (und vierten erzählenden Buch) von dem entfernt hat, was ich an der Blechtrommel so liebe. Wir sind jetzt mitten in der zeitgenössischen Nachkriegsliteratur, und das fühlt sich etwas angestaubt an, während die Blechtrommel ziemlich zeitlos war.

    Interessant an Grass sind seine erzählerischen Konstruktionen. In örtlich betäubt verbringt der Protagonist die erste Hälfte des Romans in einem Zahnarztstuhl (na ja, eigentlich sind es mehrere Besuche) und zwischen Gesprächen mit dem Zahnarzt werden Gedanken, Fantasien und Erinnerungen auf einen Fernseher projiziert, die sich gegenseitig unterstützen, kommentieren, aber auch widersprechen. Teilweise ist nicht ganz klar, was eine Fiktion ist und was nicht - eine Sache, die Grass gerne macht, um die Glaubwürdigkeit seiner Erzähler zu untergraben und sicherzustellen, dass man nicht alles für bare Münze nimmt. Beispielsweise: Hat der Protagonist seine Verlobte jetzt ermordet oder nicht? Ich werde es hoffentlich noch herausfinden. :rofl:

    Was ich weniger mag ist wie Grass' Sprachstil sich verändert hat. Ich habe dafür noch nicht die richtigen Worte, aber er macht etwas sehr anders als in der Blechtrommel. Immerhin kann man nicht sagen, dass er sich nicht immer mal neu erfunden habe.

    Ich bleibe dran.

    Häupter auf meine Asche!