Es tut einer Geschichte ungemein gut, wenn ein Prota stirbt. Der Leser ist sich dann nicht mehr so sicher, was passiert oder passieren kann. Nichts ist langweiliger als eine gefährliche Situation, in welcher der Leser zu 100% weiß, dass der Prota überlebt.
Mir fällt gerade heute spontan dazu die Frage ein, warum man da wieder so in Gegensätzen denkt. Ganz nach dem Motto "entweder gut oder böse" scheint bei diesem Thema überspitzt formuliert auch nur "entweder Prota überlebt oder stirbt" zu gelten. Das ist natürlich rein logisch ein Gegensatz, aber man muss ja Überleben nicht mit Unversehrtheit gleichsetzen. Eventuell wäre es ja z.B. richtig spannend, wenn ein Held im Glauben, der einzige zu sein, der den bösen Herrscher töten kann, auszieht und auf dem Weg in einer gefährlichen SItuation seinen Schwertarm verliert (ja, man könnte da irgendwie an Jamie Lannister denken... ). Oder ein Magier, der zum Ausführen eines Zauberspruchs beide Hände braucht, verliert eine davon. Oder er verliert durch einen Pfeil seine Stimme (weniger brutal ginge auch ein Zauberspruch oder eine starke Erkältung).
Das könnte alles für Leser und Protagonisten sehr überraschend sein und vor allem letztere dazu zwingen, ihren Plan zu ändern.
Anknüpfend an das, was @Schreibfeder zwei Posts weiter oben geschrieben hat, sollte man hier aber vielleicht auch aufpassen, welche Protas man wie verstümmelt. Die Ideen, die ich hier angesprochen habe, würden alle den Plot verändern. Ich denke, da sollte man sich auch vorher überlegen, wie man hier Probleme und Schwierigkeiten umgeht und was man damit neben der eigentlichen Handlung noch erzählen will.
Abgesehen davon würde ich trotzdem nicht unbedingt ausschießen, dass ein Charakter stirbt.