Der Tod eines Charakters

Es gibt 69 Antworten in diesem Thema, welches 20.087 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. November 2023 um 23:50) ist von Etiam.

  • Es tut einer Geschichte ungemein gut, wenn ein Prota stirbt. Der Leser ist sich dann nicht mehr so sicher, was passiert oder passieren kann. Nichts ist langweiliger als eine gefährliche Situation, in welcher der Leser zu 100% weiß, dass der Prota überlebt.

    Mir fällt gerade heute spontan dazu die Frage ein, warum man da wieder so in Gegensätzen denkt. Ganz nach dem Motto "entweder gut oder böse" scheint bei diesem Thema überspitzt formuliert auch nur "entweder Prota überlebt oder stirbt" zu gelten. Das ist natürlich rein logisch ein Gegensatz, aber man muss ja Überleben nicht mit Unversehrtheit gleichsetzen. Eventuell wäre es ja z.B. richtig spannend, wenn ein Held im Glauben, der einzige zu sein, der den bösen Herrscher töten kann, auszieht und auf dem Weg in einer gefährlichen SItuation seinen Schwertarm verliert (ja, man könnte da irgendwie an Jamie Lannister denken... :hmm: ). Oder ein Magier, der zum Ausführen eines Zauberspruchs beide Hände braucht, verliert eine davon. Oder er verliert durch einen Pfeil seine Stimme (weniger brutal ginge auch ein Zauberspruch oder eine starke Erkältung).
    Das könnte alles für Leser und Protagonisten sehr überraschend sein und vor allem letztere dazu zwingen, ihren Plan zu ändern.

    Anknüpfend an das, was @Schreibfeder zwei Posts weiter oben geschrieben hat, sollte man hier aber vielleicht auch aufpassen, welche Protas man wie verstümmelt. Die Ideen, die ich hier angesprochen habe, würden alle den Plot verändern. Ich denke, da sollte man sich auch vorher überlegen, wie man hier Probleme und Schwierigkeiten umgeht und was man damit neben der eigentlichen Handlung noch erzählen will.

    Abgesehen davon würde ich trotzdem nicht unbedingt ausschießen, dass ein Charakter stirbt.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Mir fällt gerade heute spontan dazu die Frage ein, warum man da wieder so in Gegensätzen denkt. Ganz nach dem Motto "entweder gut oder böse" scheint bei diesem Thema überspitzt formuliert auch nur "entweder Prota überlebt oder stirbt" zu gelten. Das ist natürlich rein logisch ein Gegensatz, aber man muss ja Überleben nicht mit Unversehrtheit gleichsetzen. Eventuell wäre es ja z.B. richtig spannend, wenn ein Held im Glauben, der einzige zu sein, der den bösen Herrscher töten kann, auszieht und auf dem Weg in einer gefährlichen SItuation seinen Schwertarm verliert (ja, man könnte da irgendwie an Jamie Lannister denken... :hmm: ). Oder ein Magier, der zum Ausführen eines Zauberspruchs beide Hände braucht, verliert eine davon. Oder er verliert durch einen Pfeil seine Stimme (weniger brutal ginge auch ein Zauberspruch oder eine starke Erkältung).
    Abgesehen davon würde ich trotzdem nicht unbedingt ausschießen, dass ein Charakter stirbt.

    Gutes Beispiel ist hier GOT ... gerade deswegen sind die Bücher so gut. Jederzeit kann es jeden erwischen.

    Gegenbeispiel Schwert der Wahrheit oder Rad der Zeit ... da stirbt so gut wie nie jemande ... und wenn doch, dann ist der Tod so vage, dass man jederzeit mit der Wiederkehr rechnen kann. Spannende Kämpfe oder Situation sind in dem Fall eben weniger spannend.

    Rand, Rahl oder einer der Sidekicks stecken mal wieder in einer ausweglosen Situation. Man weiß aber, dass ihnen sowieso nichts passiert. Da hätte man die mühevolle Spannung nicht Seitenweise aufbauen müssen. Ich lese die Bücher trotzdem gerne ... nur sind sie eben nicht spannend. Was in meinen Augen sehr schade ist.

    Man hängt aber als Autor zu sehr an seinen Protas. In meinem neuen Buch lass ich einen auch schwer verletzt zum Weltenbaum bringen ... und dann ... naja mit Magie überlebt er vielleicht ^^

  • Nebencharaktere lass ich sehr gerne mit der Zeit immer mehr draufgehen und dabei macht das auch noch richtig Spaß! Gerade weil sie dem Leser etwas bekannter sind, kann man damit so wunderbar abartige Momente schaffen. Besonders, wenn der Tod nicht mal besonders heldenhaft ist, sondern gerade so vor Stumpfheit strotzt. In einer meiner Geschichten lasse ich zum Beispiel einen von zwei Brüdern bei einem vollkommen nebensächlichen Kampf drauf gehen, indem er von einem der Raubkatzen-Reittiere meiner Goblins gerissen wird. :xeno:
    Hauptcharaktere sind bei mir allerdings immer so eine Sache, denn meistens hab ich nicht viel mehr als den einen und vielleicht noch einen zweiten. Wenn nun einer von beiden sterben würde, stünde ich vermutlich irgendwann vor dem Problem, dass die gesamte Geschichte ihren Sinn verloren hat, da sie sich ja eigentlich um diese Charaktere drehen sollte. Ist die Geschichte aber dann einmal zu Ende erzählt, gibt es meiner Meinung nach kaum etwas schöneres, als den Hauptcharakter draufgehen zu lassen :evilgrin: und meistens überlege ich mir sogar schon während dem Schreiben, wie ich ihn auf ganz besondere Weise abtreten lasse ...
    Aber bleibende Verletzungen sind natürlich auch immer lustig, mach ich auch sehr gerne :minigun:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Man kann durchaus beide Wege gehen, ohne Frage. Jedoch denke ich der "richtige"/passendeTod eines lieb-gewonnenen Chars, kann der Geschichte an sich noch mehr tiefe verleihen. Außerdem werde ich, zum beispiel wenn ich in nem Buch vom Tod eines Hauptchars lese, noch interessierter in die Geschichte. Da meist immernoch die Hoffnung bleibt, dass der Char iwie zurückkommt.
    Allerdings bin ich dann auch froh wenn der realismus gewahrt wird und er tot bleibt.
    Ich selbst habe vor in meiner Geschichte einen, oder auch mehrere Haupt-/Nebenchars abzumurksen. :assaultrifle::chainsaw:

    Man sollte dabei jedoch immer die umstände berücksichtigen.
    Selbst wenn ein Char stirbt, so kann er in manchen Welten wieder erscheinen wenn die entsprechenden Umstände gegeben sind.
    Zum Beispiel eine Welt in der die Geister verstorbener, im Reich der Menschen umherwandern.

    Ein gutes Beispiel hierfür wäre das Buch "Septimus Heap" von Angie Sage. :this:

  • Es ist nicht leicht, jemanden ziehen zu lassen, das stimmt.
    Irgendwie bin ich ziemlich nah an meinen Protas dran. Ich habe mit ihnen gelacht, geflucht, geweint. Und dann stirbt die Socke, ist fort für immer? Nur, was entgehen da für Geschichten, die nach seinem Tod geschehen, die es sonst nie gegeben hätte.
    Ja, ich habe eine mir sehr sympatische Figur sterben lassen. Der Leser wird mich dafür verfluchen.

    Und doch, ich konnte nicht loslassen. Fantasy zu schreiben eröffnet einem viele Möglichkeiten.

  • Hey,
    ich plotte grade (immernoch) meine erste Story und plane, dass einer der (Neben)protas sterben muss.
    Es gehört meiner Meinung zu wirklicher Fantasy dazu vor allem zu im Mittelalter angesiedelter.
    Ob im Kampf, Erschöpfung, Krankheit oder auch willentliches Opfern für Andere das alles gehört dazu und kann gut eingesetzt die Geschichte realer wirken lassen.

    LG Basti

  • Ein extrem interessantes Thema!
    Meiner Meinung nach, stirbt alles und jeder, wie ist eine völlig andere Frage. Wie du selbst gesagt hast, bleibt nun mal der ein oder andere Charakter an der Story hängen. Ich selbst glaube, dass solange der Tod einen Zweck erfüllt, ist der Charakter wenigstens nicht sinnlos gestorben.

    Und ja, einige der Charaktere wachsen einem wirklich ans Herz :D

    • Offizieller Beitrag

    Ich hoffe ich darf nach 3 Monaten hier nich kommentieren? ^^'

    Als Autor bin ich ein A*sch. Aber als Leser auch. Was ich als Auto mag, mag ich als Leser noch lange nicht. Und da ist der Tod ein Thema von.

    Als Autor habe ich keinen Vertrag damit enen Charakter sterben zu lassen. Wenn das sein geplantes Schicksal ist, dann ist das so. Als Autor liebe ich auch cliffhänger. Aber beides nicht unbedingt als Leser.

    Ich habe in einer Geschichte einen neben Charakter, er spielte wirklich keine grosse Rolle. Tauchte hier und da mal kurz auf und sollte auch sterben. Aber meine Leser verliebten sich in diesen Charakter so sehr, dass er tatsächlich einen eigenen fanclub hatte.
    Und dann starb der Charakter und der Aufstand war riesig! Also ließ ich den Charakter ganz am Ende wieder auftauchen. Erst im zweiten Teil - 15 Jahre später- starb er dann wirklich. Da war es für die Leser okay.

    • Offizieller Beitrag

    Also bei mir ist das so, wenn ich einen Charakter erdenk, fängt das sogar meist mit dem Tod an. Keine Ahnung wieso, ich habe dann das ganze Szenario schon vor mir und erst darum bildet sich dann die Figur mit vergangenheit ect. Natürlich kommt es dann mehr als einmal vor das der spätere Tod bzw. das ganze Szenarion geändert/angepasst wird. Bei mir sterben Charaktere regelmäßig. Meine Schwester meint schon ich würde das gerne machen aber das stimmt nicht. Es passiert halt einfach. Es kam auch schon öfter vor das ein Charakter erschaffen wurde weil er benötigt wurde für irgendetwas und dann war dieser Char aber so gut das er weiter lebte und es schaffte sich doch beliebter und wichtiger zu machen als das es eigentlich geplant war. Bei diesen Charakteren ist es dann besonders schwer.

    Allerdings hab ich auch ein Problem damit wenn jemand unsterblich ist. Es kann alles passieren aber Person xy kommt trozdem davon. Das Problem bei solchen Geschichten ist das irgendwann die Spannung flöten geht da es einfach zu keinem Zeitpunkt gefährlich erscheint. Deshalb bin ich der Meinung dass gerade Hauptcharaktere keinen besonderen Schutz geniessen dürfen.

    Als Leser bzw. zuschauer hab ich aber auch das Problem das meine Lieblingsfigur IMMER und ich meine wirklich IMMER stirbt. ;( Es geht schon so weit das wenn ich bei einer neuen Serie oder Film sage "Hey ich glaub der ist meine Lieblingsfigur" ich geschlagen werde weil das auch die Lieblingsfigur von Mama, Papa, Schwester, Freund, Freundin was weiß ich ist. Sie wissen dann einfach, dass dieser Char sterben wird^^
    Es ist schon fast gruselig...

  • Das Thema ist ja schon etwas älter, wurde aber vor Kurzem wieder aufgegriffen, also möchte ich auch noch was dazu sagen.

    Ich kann vielen Vorrednern nur zustimmen. Umso deutlicher es ist, dass gerade die wichtigen Charaktere keine schützende Blase um sich haben, umso besser ist das für die Spannung der Geschichte. Man sollte es nur nicht mit plötzlichen Toden aus heiterem Himmel übertreiben. Es gibt noch etliche andere Möglichkeiten, dies ebenfalls zu bewerkstelligen.
    Ich selbst habe z.B. bereits einen sehr impulsiven / aufgedrehten Charakter erblinden lassen, was sein Handeln natürlich mehr als einschränkt. (Da ich aus der Ich-Perspektive und im Präsens schreibe, hat das für eine äußerst interessante Art zu Schreiben gesorgt :D)

    Mit wiederkehrenden Charakteren ist das ein zweischneidiges Schwert. Meiner Meinung nach sollte das nur in Buchserien gemacht werden. Das ein Charakter also tatsächlich am Ende eines Bandes tot ist und die Tatsache wirklich wirkt. Wenn seine Rückkehr dann sinnvoll und überlegt im nächsten Teil eingebaut wird, kann das durchaus interessant sein. Wenn die Toten allerdings schneller zurückkommen als Zombies in Resident Evil, dann hab ich damit so meine Probleme.

    Generell bin ich ein Fan von nicht 100 prozentigen Happy Endings. Das Gute darf ruhig gewinnen, aber ich finde es so viel ansprechender, wenn auch deutlich wird, welchen Tribut dieser Erfolg gefordert hat ... Klingt schräg, aber ich kann nicht aus meiner Haut :P

    Bücher, deren Ausgang mich auf diese Art sehr überrascht haben, sind z.B.

    Spoiler anzeigen

    Tribute von Panem und Ich bin Nummer Vier


    Bei erstem wurde mir erst mal richtig Bewusst, dass ich diese Art Ende besonders gut finde.
    Bei zweitem hat es mich einfach völlig unerwartet getroffen, weil mich die gesamte Serie eigentlich in dem Glauben gelassen hat,
    das es das typische Jugendbuch ist und einen perfekt polierten Abschluss haben wird.

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

    • Offizieller Beitrag

    Mit wiederkehrenden Charakteren ist das ein zweischneidiges Schwert. Meiner Meinung nach sollte das nur in Buchserien gemacht werden. Das ein Charakter also tatsächlich am Ende eines Bandes tot ist und die Tatsache wirklich wirkt. Wenn seine Rückkehr dann sinnvoll und überlegt im nächsten Teil eingebaut wird, kann das durchaus interessant sein. Wenn die Toten allerdings schneller zurückkommen als Zombies in Resident Evil, dann hab ich damit so meine Probleme.

    Oh ja, ich kann sowas eigentlich gar nicht ab. Da für mich der Tot endgültig ist. Ein Ultimatum. Da gibt es kein zurück. Ich hasse es so gut wie immer wenn gestorbene Chars wiederkehren (was anderes ist das bei totgeglaubten... nicht verwechseln) So eine wiederkehr muss schon sehr sehr sehr gut erklärt werden ansonsten winke ich direkt ab. Oder aber es ist bereits in der Thematik der Geschichte so zu finden ODER es gibt Mittel und Wege die dem Zuschauer, Leser, was auch immer schon offenbart wurden. Also das man mit ein bisschen Grübeln einen logischen Schluss ziehen kann warum Leiche A wieder unter den Lebenden weilt. Es darf halt nur nicht zu überraschend und aus der Luft gegriffen wirken.

    Bei zweitem hat es mich einfach völlig unerwartet getroffen, weil mich die gesamte Serie eigentlich in dem Glauben gelassen hat,
    das es das typische Jugendbuch ist und einen perfekt polierten Abschluss haben wird.

    Habe nur den Film gesehen... gehe aber davon aus, dass das Buch/die Serie über das Film Ende hinaus geht?

  • Zitat von Etiam

    Habe nur den Film gesehen... gehe aber davon aus, dass das Buch/die Serie über das Film Ende hinaus geht?

    Der Film war ... NICHT GUT! Wie so oft.
    Die Bücher strecken sich ja über mehrere Bände von denen nur der erste verfilmt wurde. Ich fand die Serie sehr gut zu lesen. Nicht zu "Jugendhaft" aber auch nicht höhere Literatur. So etwas mag ich gerne, wenn ich - wie eben aktuell - wenig Zeit zum Lesen habe. Da will ich einfach den Kopf ausschalten können und trotzdem Spaß an einem guten Text haben.

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Was man sich auch überlegen kann, was ich auch schon gemacht habe, einen simplen und total banalen Tod eines Charakters.

    Viele Geschichten spielen in Zeiten, ohne geteerte Strassen, mit wilden Monstern, rauhen Banditen etc. oder eben auch mit viel weniger medizienischem Wissen wie heute. Es ist nur natürlich, dass ein Charakter einfach so sterben kann: z.B. fällt er besoffen aus der Schänke, stolpert über den Pflasterstein und schlägt sich den Kopf am Brunnen an -> Genikbruch.

    Es kann eine (humorvolle) Wendung der kompletten Geschichte herbeiführen. Zudem schafft es Platz für neue Figuren. Ich habe ein "Feenvolk" entwickelt, das sich durchs Sterben auszeichnet, meist witzig oder komplett bedeutungslose Tode, nicht viel mehr als Randnotizen (ich weiss, sind keine Hauptcharaktere, wollte es trotztdem erwähnen :))

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.

  • Das kann funktionieren @LirayLegend .
    Wenn ein solch banaler Tod Sinn ergibt und gut geschrieben ist, kann er durchaus einen gewissen Schockeffekt auslösen.
    Ich denke aber gerade in so einem Fall ist es eine Wanderung auf einem sehr schmalen Grat.

    Denn stirbt der Hauptcharakter, der schon einen weiten Weg zurückgelegt und etliche Gefahren überstanden hat, völlig unerwartet, weil er sich im Suff einen Genickbruch zuzieht, dann mag das natürlich einen gewissen (tragischen) Realismus verströmen, doch würde ich mir als Leser dabei ziemlich veräppelt vorkommen.

    Und gerade solche "Augenroll"-Momente lassen mich dann schon ins Grübeln kommen, ob ich eine Geschichte wirklich noch bis zum Ende verfolgen möchte.

    LG
    Rika

  • Ich denke es kommt auch auf die Beziehung an, die man als Autor zwischen Leser und Protagonist aufbaut. Sollte die ganze geschickte wirklich darunter leiden, wenn er stirbt, so würde auch ich es sein lassen, doch gefällt es mir, einen solchen ungläubigen Moment hervor zu rufen, in dem sich der Leser fragt: "Hallo, was war denn das jetzt? Wiso ist der Tod und wie soll es jetzt weiter gehen? Der war doch wichtig?

    Mit diesen Emotionen zu spielen ist eine Gratwanderung, da gebe ich dir Recht, aber es ist ebenso reitzvoll.

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.

    • Offizieller Beitrag

    Mit wiederkehrenden Charakteren ist das ein zweischneidiges Schwert.

    Oh ja, ich kann sowas eigentlich gar nicht ab. Da für mich der Tot endgültig ist. Ein Ultimatum. Da gibt es kein zurück. Ich hasse es so gut wie immer wenn gestorbene Chars wiederkehren


    Sehe ich genauso. Tot ist tot. Durchaus.
    Um mich hier aber kurz zu verteidigen: Bei meinem gestorbenen Charakter handelte es sich um ein Wildtier. Dessen Tod kam unerwartet für die Leser, dass er durch "ritterliches" Handeln "gestorben" ist, war kein Trost.
    Ich konnte ihn aber auch nur wieder aufleben lassen, weil sein Tod nicht direkt beschrieben wurde. Man hörte einen Schuss, das Tier lag am Boden und blutete. Da der Fokus aber auf zwei anderen Protas lag, wurde dort die Handlung fortgesetzt und der "Tod" des Tieres nicht weiter beachtet und erst später in einem Dialog nochmals kurz aufgegriffen.
    Dadurch war es mir halt möglich das Tier als "totgeglaubt" zu interpretieren und wieder kommen zu lassen. Dafür habe ich ihn dann 15 Jahre später sterben lassen. Aber dann mit richtiger Szene und Fokus inkl. Beerdigung, und habe ihn auch nicht wiederkommen lassen.

  • @Ruka : Ich denke, dass das eine durchaus legitime Art ist, mit diesem Thema umzugehen.

    Natürlich ist es weltenabhängig, ob ein totes Wesen zum Widergänger werden kann und sollte. In einer Vampir-Saga oder sowas wie dem "Friedhof der Kuscheltiere" erwartet man es ja regelrecht. Wenn die Welt dafür ausgelegt ist (und das möglichst von vornherein), dann ist eine Wiederkehr nichts untypisches. Wenn der Tote aber nur aufersteht, weil der Autor erschreckt feststellt, dass er den Char noch braucht oder seine Leser dagegen auf die Barrikaden gehen... dann ist es in meinen Augen auch ein No-Go...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Das ist eine gute Frage und sicher Ansichtssache. Ich habe auch immer eine Vorstellung davon, welcher Charakter überleben soll und welcher nicht. Bei meinem derzeitigen Projekt blutet mir allerdings jetzt schon das Herz, bei dem Gedanken, einige sterben zu lassen. Sicher, man muss es nicht so weit kommen lassen. Aber ich finde es gehört auf jeden Fall dazu, dass auch eine wichtige Person den Tod findet (es muss ja nicht zwingend der Protagonist sein). Aber es gibt auch Geschichten, in denen alle überleben. Vielleicht ist es auch eine Frage, wie viele Charaktere es überhaupt gibt :pardon:

    Aber ich weiß bei meinen Kandidaten jetzt schon, dass ich ihren Tod hinaus zögern werde :whistling: ... Ich bin bei sowas auch ein bisschen weinerlich :mimimi:

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nicht, also irgendwie ist mir das egal wenn meine Chars sterben oder nicht. Selbst in meinem Hauptprojekt. Da stirbt mein Lieblingscharakter und in einem Nebenprojekt mein absoluter favorite char (von all meinen Geschichten).

    Ich hab so eine Szene zwar noch nicht geschrieben (also außerhalb der Plot-Notizen), aber ich fiebere dem eher entgegen. Ich habe meine Geschihcten, denke ich, so erzählt, dass dann alles über diese Figur erzählt wurde und sein Weg leider mit dem Tod endet. Ich hab eh schon lange damit abgeschlossen. Weiß ja schließlich was passiert^^
    Mal schauen ob ich meine Meinung änder, wenn es wirklich so weit ist. Aber ich denke eher nicht. Dazu sei gesagt, dass es einen Char auch schlimmer treffen kann als den Tod.
    Mir fällt gerade ein, dass der Tod meist das erste ist, das ich von einem neuen Char weiß... vorausgesetzt er stirbt. Sprich: Mir kommt eine super Szene in den Kopf, mit einem vielleicht tragischen Abgang und der Rest wird sich dazu gedacht.

  • Klar, Nebenfiguren oder eher unwichtige Figuren kann man einfach sterben lassen und nicht einen großen Sinn oder Emotion dahinter hineinstecken. Aber wenn es zu den Hauptfiguren, den Protagonisten und den Antagonisten kommt, wird es schon viel schwieriger.
    In den meisten Geschichten von mir sterben die Antagonisten (Also die Bösen), aber nicht nur immer weil sie es verdient haben, sondern auch weil ich die Geschichte abschließen möchte oder keine Verwendung mehr für sie im nächsten Teil habe. Das ist jetzt aber mehr auf die normalen, einseitigen oder tragischen Schurken bezogen. Wenn einer grausam und herzlos ist, stirbt er sowieso meistens in meinen Geschichten weil er Abschaum und nix anderes als den Tod verdient hat. Oder wenn ein Schurke eine zu große Gefahr für die Menschheit, der Erde oder des gesamten Universums ist, dann sterben sie auch meisten in meinen Geschichten, gerade auch wenn sie schon mal eingesperrt oder verbannt worden sind aber dies nix gebracht hatte und sie sich trotzdem befreit hatten und weiter machten. Oder Monster(schurken) lasse ich auch so gut wie immer sterben weil man im nächsten Teil lieber ein brandneues Monster erschaffen will als wieder das gleiche zu benutzen (das wird öde) und Monster sterben eh meistens weil sie gefährlich sind. Generell lasse ich Schurken/Antagonisten höchstens in zwei bis drei Teilen die Hauptrolle und dann müssen sie den Platz an jemand anderen weiter geben.
    Jetzt kommen wir zu den Protagonisten (den Helden). Sie lasse ich im Gegensatz zu den Schurken/Antagonisten eher seltener sterben, gerade die Hauptprotagonisten nicht weil sie schwer zu ersetzen sind und die Zuschauer/Leser mit ihnen am meisten mitfühlen. Wenn ich jedoch mal wichtige Protagonisten sterben lasse wird das oft tragisch dargestellt und hat einen tieferen Sinn.
    Wie macht ihr es in euren Geschichten und wie seht ihr das alles?

    Das Thema hatte ich auch als Frage gestellt also nicht über die Formulierung wundern^^

    Oh ja, ich kann sowas eigentlich gar nicht ab. Da für mich der Tot endgültig ist. Ein Ultimatum. Da gibt es kein zurück. Ich hasse es so gut wie immer wenn gestorbene Chars wiederkehren (was anderes ist das bei totgeglaubten... nicht verwechseln) So eine wiederkehr muss schon sehr sehr sehr gut erklärt werden ansonsten winke ich direkt ab. Oder aber es ist bereits in der Thematik der Geschichte so zu finden ODER es gibt Mittel und Wege die dem Zuschauer, Leser, was auch immer schon offenbart wurden. Also das man mit ein bisschen Grübeln einen logischen Schluss ziehen kann warum Leiche A wieder unter den Lebenden weilt. Es darf halt nur nicht zu überraschend und aus der Luft gegriffen wirken.

    Habe nur den Film gesehen... gehe aber davon aus, dass das Buch/die Serie über das Film Ende hinaus geht?

    Ich stimme dir da zu. Jedoch ist die Wiederbelebung einiger Charaktere nicht schlimm, solange es nicht die Bedeutung des ersten Tod versaut. Bei mir ist tot aber meistens auch endgültig tot. Der Tod ist auch eine gute Variante um die Story Arc eines Charakters zu beenden und ihn so eine geschlossene Geschichte zu geben die vorbei ist und nicht in die Länge gezogen und schlechter wird. Würde man so einen Charakter wiederbeleben würde es das komplett versauen. Wozu hatte man ihn dann überhaupt sterben lassen?
    Ich lasse meist nur Schurken durch böse Magie oder sowas wieder zum Leben erwecken aber auch nur weil das Böse meist Unsterblich ist und der Tod von ihnen meist nix bedeutet und keine großen Emotionen hat, und gerade bei Dämonen oder sowas passt die Wiederbelebungs Sache.
    Und zum Thema "totgeglaubte". Es ist auch eine Idee einen unerwarteten Plottwist zu machen oder die Zuschauer/Leser zu erleichtern dass dieser Charakter doch nicht gestorben ist, aber es muss gut und nicht zu oft eingesetzt werden. Eine Geschichte von mir bietet z.B viele totgeglaubte Charaktere, was mir selber aber persönlich auch nicht gefällt, da es bei den meisten zu unlogisch und gezwungen wirkt.

    Ich habe auch ein paar Charaktere die den Status "Unbekannt" haben weil man nicht bestätigt bekommt ob sie wirklich tot sind oder nicht. Aber auch das mag ich nicht besonders und änder das immer so schnell wie es nur geht!
    Es fühlt sich einfach zu unfertig und offen an und schreit einfach nur so nach Fortsetzung!

    Einmal editiert, zuletzt von CreativeFurHead51299 (20. Juli 2018 um 20:53)