Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 7.345 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. August 2019 um 19:01) ist von Sora.

  • Eine Geschichte zu schreiben ist kein Kurzzeitprojekt. Das Schreiben selbst dauert seine Zeit und ehe man einen eigenen Schreibstil und eine bildhafte Erzählstruktur entwickelt hat, vergehen meist Jahre. Dabei stehen einem auch noch unterschiedliche Hindernisse im Weg. Schreibblockaden, KreaTiefs und Selbstzweifel machen einem das Leben schwer. Und wenn man dann noch mit ansehen muss, wie andere scheinbar problemlos vorwärts kommen, kann die Motivation schon mal schwinden.

    Was gibt euch die Motivation, an euren Geschichten dran zu bleiben? Was treibt euch dazu an, trotz Schwierigkeiten immer weiter zu machen und woher nehmt ihr den Ehrgeiz, euch langfristig einem Projekt zu widmen?

  • Meine Motivation sind die vielen verrückten Bilder die sich in meinem Kopf festsetzen und erst wieder verschwinden wenn ich sie zu Papier gebracht habe. sonst kann ich gefühlt an nichts anderes mehr denken und werde regelrecht von diesen Szenen verfolgt. Davon mal abgesehen ist es einfach ein unglaubliches Gefühl eine Geschichte zu beenden und zu wissen dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat. Meistens ist mir dieses Erfolgserlebnis schon Antrieb genug, aber logischerweise muss auch ich mich mit Zweifeln und Schreibblockaden herumschlagen, aber irgendwann überwindet man die und man wird von etwas vollkommen neuen inspiriert, sodass die Ideen nur so aus einem heraus sprudeln und wenn das nun mal drei Wochen dauert (wie es bei mir der Fall war) dann ist das eben so. man sollte sich nicht zum schrieben drängen, das war auch eine Lektion die ich erst einmal für mich selber lernen musste, weil darunter einfach nur die Geschichte und der Schreibstil leidet.

    xoxo
    Kisa

  • Motivation und Antrieb ... schwer.
    Habe ich ehrlich gesagt so nicht.
    Mir macht es Spaß zu schreiben, das ist aber auch das einzige.
    Zwar habe ich auch Bilder und Szenen in einem Kopf, diese sind aber so speziell, dass ich sie ohne das passende Gerüst nicht verwenden kann.
    Viele holen sich ihre Motivation aus (Epic) Music, anderen Büchern oder was weiß ich.
    Ich hingegen kann nur schreiben, wenn ich innerlich ausgeglichen bin und wirklich Lust dazu habe. Nur dann schreibe ich zeug, das mir auch noch ein paar Tage später gefällt - so und jetzt könnt ihr euch ausdenken, wie produktiv ich bin :rofl:

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Meine Motivation ist, dass ich gerne veröffentlichen würde, was ich schreibe. Es geht mir nicht darum, irgendetwas veröffentlicht zu haben, sondern ganz gezielt etwas zu veröffentlichen, dass ich selber lesen würde. Ich denke, das geht jedem so; man möchte doch gerne den eigenen Geschmack treffen. Viele Bücher gibt es auch nicht, bei denen man sofort denkt: "Wow, das ist genau und kompromisslos das, was ich gerne lese", auch wenn man generell viele Bücher gelesen hat und sehr viele davon wirklich mochte.
    Genau so ist es auch mit der Musik. Idealerweise schreibt man Songs genau so, wie man sie selber gerne hören würde, aber um diesen Level zu erreichen, braucht man eine Menge Erfahrung - und die bekommt man am besten einfach, in dem man Songs schreibt und auftritt. Dieselbe Erfahrung möchte ich auch mit dem Schreiben bekommen. Vielleicht erreicht man das auch nicht mit dem ersten oder dem zweiten Buch, aber vielleicht schon mit dem dritten, und irgendwann schreibe ich vielleicht das Buch, das exakt meine Ideale trifft - und vielleicht trifft es auch die Ideale von ein paar anderen Lesern. Das ist denke ich meine Motivation.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

    • Offizieller Beitrag

    Was gibt euch die Motivation, an euren Geschichten dran zu bleiben? Was treibt euch dazu an, trotz Schwierigkeiten immer weiter zu machen und woher nehmt ihr den Ehrgeiz, euch langfristig einem Projekt zu widmen?

    Meine Motivation besteht eigentlich darin, etwas fertig zu bekommen. Ich bin jemand, der mit unfertigen Arbeiten überhaupt nichts anfangen kann, wenn ich es angefangen habe, dann habe ich auch den Drang es zu Ende zu machen.
    Ansonsten motivieren mich die Kritiken und Beiträge zu meinen Sachen, aber auch zu anderen immer wieder neu, weiter zu schreiben. Wobei es bei mir auch sehr auf die Lust ankommt. Wenn ich einfach keine habe, dann kann ich mich auch nicht aufraffen, doch etwas zu schreiben. Und solche Zeiten habe ich zugegebenermaßen sehr oft. Zum Teil schreibe ich monatelang nichts und zehre von dem, was ich vorgearbeitet habe. Wenn ich dann aber mal wieder Lust habe, dann gerade ich in einen wahren Rausch von dem mich dann nichts mehr abbringen kann.
    Zur Zeit muss ich sage, motiviert mich am Meisten, dass ich endlich an eine Stelle in meiner Geschichte komme, auf die ich mich schon von Anfang gefreut habe. Deshalb geht mir derzeit alles sehr leicht von der Hand, aber ich weiß jetzt schon, dass, wenn ich über die Stelle hinaus bin, alles wieder ist wie beim Alten. Nämlich darauf hoffen, dass die Motivation mich findet. :D



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Mir fehlt auch des Öfteren die Motivation und ich muss auch gestehen, dass ich dutzende von angebrochenen Geschichten in meinem Ordner habe, die irgendwie und irgendwann hängen geblieben sind.
    Aber vielleicht habe ich bisher einfach noch nicht mein richtiges Thema gefunden. Erst vor kurzem habe ich eine Fantasystory (meine erste, yeay!) angefangen und es "fließt" einfach.
    Allerdings mache ich zwischendrin immer Pausen, um andere Sachen zu machen, damit die Geschichte mir nicht überdrüssig wird.
    Das ist eigentlich meine einzige Hilfe ;( Aber ich komme damit eigentlich ganz gut zurecht.

    LG Nyneve


    Glem mig
    Og la' vær' at fiks' et smadret glas
    Min hånd ville stadig mærke revnerne

    Se frem, vi ka' hurtigt ende rundt i ring
    Ærligt, var vi kun bundet sammen af drømmene

  • An sich motiviert mich das Schreiben an sich. Es ist einfach ein wunderbares Gefühl, wenn man Seiten geschrieben hat, die einem selbst auch noch gefallen. :D Außerdem tobe ich mich gern sprachlich aus und da ist die Geschichte mein Spielplatz. Es fließen auch immer mal wieder Dinge ein, die mich zu der Zeit besonders beschäftigen. Da habe ich einfach das Gefühl, dass es mir hilft, Gedanken und Gefühle als Text nieder zu schreiben und sich dadurch damit auseinanderzusetzen.
    Ansonsten will ich mich als Autor dann auch irgendwie beweisen. Bzw. will ich mir selbst beweisen, dass ich dazu im Stande bin. Dass es einfach wird, jemanden zu finden, der meine Geschichten verlegen will, bezweifle ich mittlerweile. Nach all dem, was ich hier zum Thema "Wir finden die Geschichte gut, aber der 'Markt' nicht" gelesen habe. Heißt für mich, dass ich wohl oder übel aufdringlich und nervig werden muss. D:
    Was meine Motivation hemmt ist mein Studium. Es lässt mir einfach kaum Zeit. Zumindest im Moment. Und ich traue mich auch kaum, mir einfach welche zu nehmen. :/

    Häupter auf meine Asche!

  • Es fertig zu kriegen und am Ende sagen zu können. So - meins und fertig! :) Was dann passiert ist erst einmal zweitrangig.

    Ich finde aber auch Feedback ist immer eine super Motivation einfach weiterzumachen. Ich glaube nicht, dass ich meine Story und meine Welt so weit ausgebaut hätte, wenn in diesem Forum nicht so liebe Menschen wären, die sich meine wirren Ideen durchlesen und auch noch kommentieren. Ich hab ultra viel Spaß dran, und wenn noch jemand anders Spaß dran hat, dann multipliziert sich das irgendwie und ich mach halt einfach weiter^^

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Ja die Motivation. :/
    Sie ist der Anfang und das Ende.
    Ich kann auch bestätigen, dass das ein langer Weg ist,
    bis man eine wirklich gute Geschichte zustande kommt.

    Ich denke, die Leidenschaft ist es, die motiviert. :!::!:
    Von einer Sache richtig ergriffen zu sein.
    Wollen, dass ein Leser es sehen kann.

    Sie sollen wirklich in einer anderen Welt sein können,
    die Befürchtung haben, dass jeden Moment das Monster
    aus dem Buch springen könnte ...

    In einer kalten Winternacht die Wärme der Sonne spüren.
    Die Musikalität eine Sprache verstehen, wie sie vielleicht noch nie
    da gewesen ist.
    Oder einem Leser einfach nur eine Freude machen.

    Ja, das kann mich motivieren.

  • Ich glaube ehrlich gesagt, dass ich, wenn ich etwas wirklich leidenschaftlich mache, völlig kompromisslos werde. In den vergangenen 1,5 Jahren, die ich jetzt schon an meiner Geschichte schreibe, habe ich manchmal schon richtig Angst vor mir selber bekommen, weil ich mich da so dermaßen reinsteigern kann, dass alles andere zweitrangig wird.
    Ich kann deshalb auch nicht verstehen, wie man an gleich mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten kann. Das wäre für mich undenkbar. Ich weiß, das klingt jetzt total krank, aber meine Protagonisten werden für mich irgendwie lebendig. Sie stehen mit mir morgens früh auf und gehen mit mir abends ins Bett. Sie beschäftigen mich ständig, vor allem, wenn ich in einer aktiven Schreibphase bin. Im Moment ist es etwas entspannter, weil ich nur noch überarbeite...ich merke aber schon, wie ich kribbelig werde, weil ich unbedingt weitermachen möchte und ich Angst habe, dass ich nachher nicht mehr reinkomme, wenn die Pause zu lang wird.

    Nachdem ich anfangs nur für mich selber geschrieben habe, hat mich inzwischen der Ehrgeiz gepackt und natürlich freue auch ich mich inzwischen über jeden, den ich mit meiner Geschichte begeistern kann. Wer will schon gerne alleine verrückt werden? Außerdem möchte man sich ja austauschen und Feedback bekommen. Letzteres ist inzwischen für mich essenziell und absolut wichtig, um mich weiterzuentwickeln.

    Natürlich hatte ich zwischendurch mal Phasen, in denen ich alles hinschmeißen wollte...in denen ich einen Hass bekommen habe, auf meine Charaktere, die allesamt plötzlich Idioten waren :) usw. Wer weiß, vielleicht sind sie das ja auch... Trotzdem bin ich froh, dass ich weitergemacht habe...dieses Projekt unvollendet zu lassen, wäre für mich irgendwie eine persönliche Niederlage...

  • Ja Rainbow,

    das ist ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst.
    Man kann sich da richtig drin verbeisen.
    Vielleicht ist so eine Art Copilot gar nicht so schlecht.
    Jemand der sich die ganze Zeit zurückhält,
    und wenn man es wieder zu bunt treibt,
    kann dieser einen mal zurückholen,
    quasi kurzfristig zwangsbeurlauben.

    Aber hey, so ist es nun mal mit der Leidenschaft.
    Das eine hat eben mit dem anderen zu tun.
    Das wird auch immer so sein.

    Warum machen wir nicht einfach weiter?

  • Hey,

    ja die Motivation...

    Ich habe mal mit einer Geschichte begonnen, das war im Jahr 2014 in der Zeit, in der ich dann auch diesem Forum beigetreten bin. Ich hab dann schnell die Lust verloren, als ich nicht mehr wusste wie es weiter gehen soll, hab sie jetzt unfertig und es ist eine kleine Niederlage für mich, immerhin hatte ich sie bis Seite 90 (A5 Seiten) geschrieben, was für mich schon recht viel war.

    Irgendwo hatte ich dann mal gelesen, das es hilfreich sein kann sich einen groben Ablauf zu machen und bevor man mit dem Schreiben beginnen will, also die Szene die man schreiben möchte mit Details füllt.

    Ebenso hat mich eine Aussage geprägt, das die Rohfassung sich meist unfertig anhört, so wie eine grobe Skizze, welche im nachhinein fertig gezeichnet wird. Das setzt ich jetzt so um das ich die Szene in der ich gerade bin einfach weiter schreib, auch wenn sich die Formulierung gerade blöd anhört oder ich viele Wortwiederholungen drin haben, das ist mit primär einmal egal, was den Schreibfluss stört wird weggelassen.

    Mich Motiviert zurzeit die Tatsache, das ich an einem Buch schreibe, welches, wenn ich es einmal fertig ist, ich für mich binden lassen werde und mir ins Regal stelle, nur für mich, das hat nicht jeder!!

    Dazu habe ich mir ein zeitliches Ziel gesetzt, ich möchte bis Ostern auf Seite 300 sein, (A5 Seiten) und dann den ersten Band langsam zu ende bringen. Ich habe mir dann ausgerechnet was ich bis dahin schreiben muss, das waren zu dem Zeitpunkt 5 Seiten pro Tag, hört sich ziemlich viel an, doch es bedarf, im Schnitt, nur zwei stunden Arbeit. Das heißt einfach zwei Stunden eher aufstehen (04:00h)und schreiben, die erste halbe Stunde ist echt hart, doch dann habe ich meist den Punkt überschritten und es läuft von ganz alleine.

    Also was mir Hilft ist ein zeitliches Ziel vor Augen zu haben.

    Was bei mir noch der Fall ist, wenn ich Fernsehn und den ganzen Medien Kram weg lasse, bin ich weitaus Kreativer. Seit ich mir das mit den 5 Seiten pro Tag vorgenommen habe, schau ich weder Fern noch zock ich am PC was mir wirklich sehr hilft.

    Liebe Grüße

    "Beurteile die Bücher nie nach dem, mit was sie im Anfang einleiten, sondern wozu sie am Ende hinleiten."

    Ignatius von Loyola

  • Hi Ebrithil,

    mein Text ist etwas länger geworden, deshalb packe ich ihn in den Spoiler :)

    Spoiler anzeigen

    Ebenso hat mich eine Aussage geprägt, das die Rohfassung sich meist unfertig anhört, so wie eine grobe Skizze, welche im nachhinein fertig gezeichnet wird.

    Du wirst lachen, aber so mache ich das auch...Erst muss ein Block her, auf dem ich alles in Stichpunkten aufkritzele, dann wird es am PC in Form gebracht und im Anschluss gefühlte hundert Mal überarbeitet, bis es mir wirklich gefällt. (und selbst dann wird es manchmal später nochmal überarbeitet, weil mir plötzlich wieder was ins Auge sticht oder mir eine noch treffendere Formulierung einfällt....) Problem ist: irgendwann muss es gut sein. Schwierig ist, zu entscheiden, wann der Punkt erreicht ist :)


    Ich hab dann schnell die Lust verloren, als ich nicht mehr wusste wie es weiter gehen soll, hab sie jetzt unfertig und es ist eine kleine Niederlage für mich,

    Ich habe neulich einen ganz interessanten Artikel einer bekannten Autorin gelesen, die meinte, sie habe fast ein Jahr an einer Story geschrieben und sich wahnsinnig damit gequält. Das Schreiben hat ihr plötzlich keinen Spaß mehr gemacht und ihr tägliches Pensum war in unerreichbare Ferne gerückt. Schließlich hat sie dann nach langem Hin und Her für sich beschlossen, die Geschichte nicht fortzuführen, worüber sie im Nachhinein ganz glücklich war, weil ihr kurze Zeit später eine neue, sehr viel fesselndere Geschichte in den Sinn kam und sie ganz schnell zu ihrer alten Form zurückgefunden hat. Es muss nicht zwangsläufig schlecht sein, einen Schluss-Strich unter eine Sache zu setzen. Man sollte nur eben nicht zu schnell aufgeben :)


    Ich habe mir dann ausgerechnet was ich bis dahin schreiben muss, das waren zu dem Zeitpunkt 5 Seiten pro Tag...

    Das klappt bei dir??? Manchmal sitze ich stundenlang davor und habe am Ende gerade mal 5 Sätze geschrieben...an anderen Tagen läuft es dafür bedeutend besser. Ich glaube, mit so einer Vorgabe käme ich überhaupt nicht zurecht. ich habe allerdings meinen eigenen Zeitplan inzwischen auch schon mehrfach über den Haufen geworfen. Ist eh bescheuert, weil letztenendes eigentlich nur die Qualität darunter leidet. (meine Erfahrung)

    Mich Motiviert zurzeit die Tatsache, das ich an einem Buch schreibe, welches, wenn ich es einmal fertig ist, ich für mich binden lassen werde und mir ins Regal stelle, nur für mich, das hat nicht jeder!!

    Das war auch meine Motivation :)

    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Hey

    Ich habe neulich einen ganz interessanten Artikel einer bekannten Autorin gelesen, die meinte, sie habe fast ein Jahr an einer Story geschrieben und sich wahnsinnig damit gequält. Das Schreiben hat ihr plötzlich keinen Spaß mehr gemacht und ihr tägliches Pensum war in unerreichbare Ferne gerückt. Schließlich hat sie dann nach langem Hin und Her für sich beschlossen, die Geschichte nicht fortzuführen, worüber sie im Nachhinein ganz glücklich war, weil ihr kurze Zeit später eine neue, sehr viel fesselndere Geschichte in den Sinn kam und sie ganz schnell zu ihrer alten Form zurückgefunden hat. Es muss nicht zwangsläufig schlecht sein, einen Schluss-Strich unter eine Sache zu setzen. Man sollte nur eben nicht zu schnell aufgeben

    Ein Schlussstrich war bei dieser Geschichte durchaus die beste Lösung, allerdings durfte ich dabei doch einiges lernen was dann wiederum ein kleiner Erfolg war. ;)


    Du wirst lachen, aber so mache ich das auch...Erst muss ein Block her, auf dem ich alles in Stichpunkten aufkritzele, dann wird es am PC in Form gebracht und im Anschluss gefühlte hundert Mal überarbeitet, bis es mir wirklich gefällt. (und selbst dann wird es manchmal später nochmal überarbeitet, weil mir plötzlich wieder was ins Auge sticht oder mir eine noch treffendere Formulierung einfällt....) Problem ist: irgendwann muss es gut sein. Schwierig ist, zu entscheiden, wann der Punkt erreicht ist

    Beneidenswert, das du deinen eigenen Text so kritisch lesen kannst... Ich geb mich denk ich da schon zu schnell mit einem ganz passablen Satz zufrieden :D

    "Beurteile die Bücher nie nach dem, mit was sie im Anfang einleiten, sondern wozu sie am Ende hinleiten."

    Ignatius von Loyola

  • Was bei mir ein echter Motivationskiller ist, ist wenn ich irgendwelche Unstimmigkeiten bei Namen oder ähnlichem bemerke. Ich kann da unmöglich einfach weiter schreiben sondern muss erst den Fehler beheben (auch wenn es der Name der Hauptperson auf hundert Seiten ist :ugly: ). Ansonsten kann ich mich meist selbst nicht mehr in die Geschichte hinein versetzen, nur hab ich danach meist erstmal die Schnauze voll. Allerdings könnte ich wohl nie ganz aufhören an meiner Geschichte zu schreiben, denn wenn ich auch nur einen Tag lang nichts daran mache bekomme ich schon fast ein schlechtes Gewissen.
    @Rainbow das die Charaktere für einen so real wirken finde ich völlig normal, schließlich hat man sie ja erfunden und kennt all ihre Macken (selbst die, die man nirgendwo aufgeschrieben hat). Lustig aber den Tick mit dem ständigen verbessern hab ich tatsächlich auch, irgendwie findet man immer irgendetwas, egal ob Logik-, Wiederholungs- oder Sonstwasfehler und vor allem mit meinen Prolögen bin ich im Prinzip fast nie zufrieden...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Eine sehr gute Frage... und ich weiß keine Antwort!
    Ich merke häufig, dass ich viele Ideen habe und auch lange daran "herumdenke", weiterspinne und Variationen überlege. Aber meistens fehlt mir die Motivation, mich einfach mal hinzusetzen und einen möglicherweise sehr schlechten, dafür aber langen Text (also mehr 50 Seiten) zu schreiben. Gerechterweise muss ich aber auch sagen, dass mir dazu im Moment auch die Zeit fehlt und ich von verschiedenen Dingen immer wieder abgelenkt werde. Und mit schlechtem Gewissen, weil ich eigentlich etwas anders tun SOLLTE, kann ich nicht wirklich gut schreiben.

    Ich glaube, dass mein größtes Problem eigentlich meine sehr schlechte Schreibplanung ist. Daher werfe ich die Flinte schon ins Korn, bevor ich überhaupt auf die Jagd1 gehe... also metaphorisch gesprochen ^^ . Vielleicht sollte mir auch mal jemand das Internet wegnehmen. Oder ich mir selbst Offline-Schreibphasen verordnen. ^^

    Allerdings hält meine Liebe für Fantasy und für Sprache doch auch die Motivation hoch genug, um niemals völlig aufzugeben. Zumindest hoffe ich das. Und irgendwann schreibe ich auch mal ein Buch, das a) fertig wird und b) das es wert ist, veröffentlicht zu werden.


    1: Das kommt bestimmt gar nicht von der Jagd, sondern vom Kämpfen :hmm: Naja, wie auch immer. Dann gebe ich eben den Kampf auf, bevor ich ihn beginne. Bin eh lieber Pazifist ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich habe schon länger so ne Phase.
    Ich beschäftige mich seit Monaten bei einem Worldbuilding-Projekt.
    Immer wenn ich an das fertige Produkt denke kommt die Motivation hoch. Aber wenn das schreiben losgeht dann ist die ganz schnell wieder weg.

    Dann denke ich mir eine zweite Person wäre nicht schlecht aber da steht mir mein Stolz und der Fakt im Weg, dass ich einfach nur keine Lust auf das Schreiben an sich habe.

  • Motivationen gibt es bei mir, wenn ich länger darüber nachdenke, sogar recht viele. Was nicht unbedingt bedeutet, dass deren Summe nicht trotzdem durch eine Schreibblockade oder schlichte Unlust völlig ausgehebelt werden kann.

    * Das Schreiben bildet mich - sowohl was Geistreichheit angeht, als auch Charakter. Ich lerne während des Prozesses viel Neues dazu. Hinterher fühle ich mich einfach gewachsener. Im Grunde genommen ist es wohl einfach das Gefühl, etwas bezweckt zu haben, auf das man wohlwollend zurücksehen kann.
    * Wenn ich mich mal dazu durchgerungen habe, jemandem einen Text in die Hand zu geben und dieser Jemand dann mit dem Geschriebenen klickt, sich dafür interessiert und ich für die sonst so stille brotlose Arbeit etwas Anerkennung erhalte, dann gibt mir das ebenfalls einen saftigen Motiovationsschub. Einfach eine positive Reaktion auf meine Mühe. Sowas wirkt Wunder.
    * Selbst ein Kapitel endlich zuende zu bringen oder sich durch eine Szene zu beißen, die mich wochenlang angestunken hat - und im Anschluss wirklich lesbar und authentisch wird. Da zeigt sich Fortschritt, Verbesserung, Lerneffekt, Handwerk. Sowas motiviert mich.

    Der allergrößte Antrieb ist für mich aber letzten Endes ein anderer, sehr intimer, fast schon naiv kitschiger Grund.

    Ich erinnere mich immer wieder an Momente zurück, in denen mich verschiedenste Geschichten richtig geflashed und überwältigt haben und deren Enden mir wie Beerdigungen von engsten Freunden vorkamen. Man steht am Sarg und will einfach nicht akzeptieren, dass es so zuende geht, dass es hiermit vorbei ist und von da an nichts mehr kommt. Das zeigt die verborgene Kraft und den Stellenwert, den der Autor mit seinen Figuren in meinem Alltag eingenommen hat. Plottwists, Charaktertode, wahnsinnig lebendig verfasste Szenen und Dialoge, die mich haben innehalten lassen, weil sie irgendetwas in mir gerührt haben. Das waren Stellen, die mir etwas sehr seltenes und wertvolles geben konnten, etwas, das ich bis heute nicht recht benennen kann. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, ist, dass sie (so kitschig und surreal das klingen mag) mein Leben auf die eine oder andere Weise bereichert haben. Diese Augenblicke möchte ich für andere quasi in der selben Intensität reproduzieren.

    Und das ist die Quintessenz. Das zu erreichen ist mein Wunsch - den Weg dahin zu schaffen - mich Abends ins Bett zu legen und in der Gewissheit einschlafen zu können, dass meine kleinen Texte jemandes Leben für einen Moment bereichert haben, dass ein Augenblick unter Tausenden plötzlich durch meine Arbeit einen unerwarteten Mehrwert erhält und mit einem Lächeln belohnt wird.
    DAS motiviert mich mehr als alles andere, eben WEIL ich am eigenen Leib nachfühlen kann, was für ein Hochgefühl daraus entstehen kann, unverhofft über so ein literarisches Goldnugget zu stolpern.
    Lesern etwas geben, das sie nie gesucht haben, und über das sie dennoch froh sind, wenn ich es ihnen vor die Füße lege, um es zu finden.

    Der Weg dahin mag lang und steil und steinig bergauf gehen, aber mit jedem Schritt kommt man dem Gipfel näher.
    Oh ja, Bruder. Das muss sich so anfühlen, als wäre die Druckertinte mit Ecstasy versetzt, wenn man dann oben ankommt. ^^

  • Kreative-Blockaden sind etwas das jeder kennt. Ich würde dir gerne nen super tollen Trick verraten der das löst, aber so etwas gibt es nicht. Wenn die Geschichte die du schreibst es wert ist erzählt zu werden dann musst du dich durchbeißen.

    Lass am besten alle Aspekte deiner Welt die nicht unmittelbar relevant sind erstmals außen vor. Eine detaillierte Fantasy-Welt bringt nichts wenn der Plot und die Chartere unterentwickelt sind.

    Denk bei Schreiben einer Scene an alle Sinne. Ist der Geruch auffällig? Was kann die Person sehen und was ist durch Hindernisse verdeckt? Gibt es eine Geräuschkulisse? Wie sind die Lichtverhältnisse? Ist der Ort fremd oder vertraut?

    Was denkt die Person über ihre Umgebung und fühlt sie sich da wohl oder bedroht?

    Wie äußern sich diese Gefühle? Gänsehaut? Herz das von innen gegen die Rippen hämmert? Ect.

    Leg eine Schicht nach der anderen drauf wie Farben auf einem Ölbild, bis die Scene genau das Gefühl vermittelt das sie soll, dann mach eine Überleitung und fang die nächste an bis das Kapitel fertig ist. Mir fallen dann meistens unterwegs genug neue Details ein um weiter zu machen.

    (<--- Hat noch kein einziges Buch fertig und ist 5000 Wörter hinter ihrem persönlichen Zeitplan… :( )

  • Was meine Kurzgeschichten anbelangt, da habe ich kaum zu kämpfen, mit den ganzen allgemein bekannten Problemen.
    Meine Phantasie ist wirklich sehr stark ausgeprägt, und manchmal reicht es mir schon, zur Inspiration. Wenn mir ein riesiger, wunderschöner, schwarzer Kater beim Spazierengehen über den Weg läuft, und mich anschließend bis nach Hause stalkt. :D

    Gefällt mir eine Idee irgendwann nicht mehr, dann verwerfe ich sie eben. Deswegen fange ich nicht an damit, mich selbst zu quälen.
    Und ja, manchmal merkt man eben dass eine scheinbar gute Idee nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat.

    Wenn es um meine große Geschichte, mein Herzblutprojekt geht. Da sieht die Sache ganz anders aus. Immerhin nähere ich mich da langsam dem letzten Drittel, nach ungefähr 4 Jahren kreativer Arbeit.
    Wobei ein Jahr nur für die Strukturierung und Plotten herhalten musste. Und zwischendurch nochmal ungefähr drei Monate, in denen ich den Anfang und das erste Drittel überarbeitet, und meinem, inzwischen, ausgereifteren Schreibstil angepasst habe.

    Dann kam noch eine kurze Phase der Schreibblockade und Unkreativität hinzu, wo ich mich selbst in die Depression getrieben habe, weil ich so verbissen gewesen bin. Gefolgt von einer Phase, wo ich kurz davor gestanden habe das kreative Schreiben aufzugeben.

    Zum Glück, kam meine Kreativität zurück. Und ich überwand meine Depressionen.

    Was mich antreibt, diese eine Geschichte unbedingt vollenden zu wollen. Sie durchdringt und beherrscht meinen Geist. Mein ganzes kreatives denken. Ich habe Tagträume, wie es wohl weitergehen mag. Und sogar nachts, im Schlaf, träume ich von meinen beiden Protagonistinnen.
    Ihrer Entwicklung, ihren schönen Momenten, ihren Herausforderungen. Und davon, wo ich sie am Ende haben will, in meiner Geschichte.
    Ich weiß sogar schon ganz genau, wie der Prolog und der letzte Satz sein werden.

    Ich will und möchte. Diese Geschichte einfach unbedingt vollenden, für mich. Weil es die Geschichte ist, die ich immer lesen wollte, aber nirgendwo gefunden habe. Und wenn sich irgendwann auch andere daran erfreuen können. Dann ist dies ein netter Bonus, für mich.
    Auch wenn dies nicht mein vorrangiges Ziel ist. Und ich möchte hier Stephen King widersprechen möchte, der einmal gesagt hat, ohne Leser seien Autoren nur Schreihälse in einem leeren Raum.
    Mir geht es einfach darum, die Geschichte in meinem Kopf niederschreiben zu wollen. Für mich selbst, damit ich mich an ihr erfreuen kann.

    Wenn du dir Sorgen darüber machst, was andere von dir denken.
    Dann lebst du dein Leben falsch.