Der Vergleich mit anderen

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.293 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Dezember 2017 um 13:03) ist von Etiam.

  • Kommt es vor, dass ihr eure eigenen Texte anseht und sie mit dem vergleicht, was andere geschrieben haben? In Foren wie diesem treffen viele unterschiedliche, kreative Köpfe aufeinander und alle haben einen unterschiedlichen Stand, was ihre Fähigkeiten in Sachen Erzählstruktur, Originalität und Umsetzung angeht.
    Stellt ihr dann Vergleiche an, um herauszufinden wo ihr steht?
    Wonach schaut ihr bei einem solchen Vergleich? Wie geht ihr mit der daraus gewonnen Erkenntnis um?

    Oder seid ihr „Vergleichsresistent“ und zieht scheuklappenmäßig euer eigenes Ding durch?

    Haltet ihr es überhaupt für angebracht, eure Geschichten und eure Schreibfähigkeiten mit anderen zu vergleichen? Hilft es dabei, sich weiterzuentwickeln oder setzt es nur unter Leistungsdruck?

  • ui, da habe ich neulich schon mit Alo drüber diskutiert :D

    Hilft es dabei, sich weiterzuentwickeln oder setzt es nur unter Leistungsdruck?

    Das trifft bei mir ziemlich zu.
    Klar freue ich mich über Kommentare und Lob/Kritik, man will sich ja verbessern.
    Aber wir sind ja hier gerade beim Vergleichen:
    Wenn ich mich mit meinem Vorbildern vergleiche, verliere ich so ziemlich jegliche Motivation weiter zu schreiben, weil ich gefühlt nix kann ^^°
    Hier haben wir auch echte Talente, die einfach 1000x besser sind als ich.
    Eigentlich bin ich kein Mensch der Schwierigkeiten mit seinem Ego hat *hust*, ich bin trotzdem dazu übergegangen wieder für mich zu schreiben - und siehe da, ich habe 3 Seiten hinbekommen, die mir IMMER NOCH gefallen =O Das will schon was heißen XD
    Also ja ich bin für Kritik offen, aber ich lerne lieber aus den Fehlern anderer als aus den eigenen, zumindest ist diesem Fall. Also lesen und kommentieren und der Vergleich für mich allein und nicht für jeden sichtbar :)
    Bei Dingen die mir am herzen liegen, bin ich ziemlich empfindlich, wenn jemand besser darin ist als ich ...

    Haltet ihr es überhaupt für angebracht, eure Geschichten und eure Schreibfähigkeiten mit anderen zu vergleichen?

    Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
    Den einen motiviert es, dem anderen zerstört es die Lust am Schreiben.
    Jeder muss selber wissen, ob ihm das gut tut.
    Grundsätzlich ist der Vergleich mit anderen nie verkehrt, wenn man besser werden will - das ganze Leben ist ein beschissener Vergleich.
    Aber dabei sollte man darauf achten, dass man den Spaß und sich selbst (bzw. seinen Stil) nicht in den Vergleichen verliert. Kopien will nämlich auch keiner ^^°

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Also, als ich hier angefangen habe, war ich erstmal ziemlich zurückhaltend. Es gibt hier so viele Geschichten auf einem hohen Niveau, dass ich mich gar nicht getraut habe, hier richtig anzufangen. xD Aber ich denke, ich habe an Selbstbewusstsein zugelegt.
    Der Vergleich mit anderen setzt mich schon unter Druck. Denn dann habe ich immer den Eindruck, selbst zu wenig zu können. Andererseits hat mich @Ciro damals auf ein ganz neues Level gehoben, nur dadurch, dass ich seine Geschichte viel besser fand. Es hat mich also auch angespornt und meinen Ehrgeiz geweckt. :D
    Allgemein ist Kunst für mich nichts, was einem Wettbewerb gleichkommen sollte. (Und trotzdem finde ich den Schreibwettbeweb hier super. Hm... :hmm: Steht hier um die Ecke eine Paradoxon-Maschine?). Allein schon, weil es zutiefst subjektiv ist. Aber zu einem gewissen Grad bin ich bei der Sache auch selbst schuldig. Ich vergleiche hin und wieder auch Künstler miteinander. Das Thema finde ich ziemlich schwierig. Eine ordentliche Diskussion ist es allemal wert.

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich müsste eigentlich mit jein antworten. Es ist nicht so, dass ich Geschichten les und mir denke: "Der ist besser, der ist schlechter als ich." Ich tendiere deshalb eher zum Nein. Es kommt ganz selten vor, dass ich mal etwas im Bewusstsein lese, es mit meinen eigenen Sachen zu vergleichen, zumindest, was das "besser oder schlechter" angeht.
    Viel öfter denke ich "hättest du das genau so gelöst?" oder "das hätte ich wahrscheinlich ganz anders gemacht". Ich habe sowieso paranoide Angst, irgendetwas zu schreiben, dass es ganz ähnlich schon gibt (und das kommt immer vor - da liest man mal ein Buch, das man vorher nie in die Hand genommen hat, und man findet mehr parallelen zu den eigenen Sachen, als einem lieb ist). Deshalb setz ich mir wohl eher die Scheuklappen auf und suche erst gar nicht den Vergleich.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Gott, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie oft ich das schon getan habe, allen voran habe ich meine Geschichten (egal welche) mit denen von @Jennagon verglichen. wobei meine Storys in meinen Augen früher schon ziemlich nach Kinderkram aussahen und sie es heute auch noch tun. ich schaffe es kaum mich so auszudrücken wie sie es kann, aber gut genug gejammert.
    Es ist zwar nicht verkehrt seine eigenen Geschichten mit denen von anderen zu vergleichen, dass muss aber nicht heißen, dass dabei auch immer etwas positives herauskommt. Schließlich geht es immer darum was es für ein Thema ist und es ist nun einmal so, dass die Gerne verschieden sind und einem auch unterschiedlich liegen, demnach komme ich wunderbar mit Urban Fantasy klar, habe aber teilweise extreme Schwierigkeiten mit High Fantasy, auch wenn ich es liebe eigene Länder zu erschaffen ;)
    Im großen und ganzen denke ich, dass man sich an Geschichten von anderen orientieren kann, aber man sollte sich nicht so arg vergleichen, denn das macht den Autor in meinen Augen nur depressiv (ist bzw. war bei mir oft so).

    xoxo
    Kisa

  • Nein, eigentlich nicht. Ich lese sehr viel, einige Geschichten hier im Forum und viele Bücher. Bei beidem bin ich mittlerweile neben dem Spaß auf einer Art Metaebene, ich finde Dinge, die mir gefallen, und andere, die mir nicht so gefallen, bezogen auf Schreibstil, Handlung, Humor, Spannung usw.. Manchmal bewundere ich Autoren für ihr Können. Aber vergleichen würde ich es nicht nennen. Dafür sind Geschichten einfach zu unterschiedlich. Ich schreibe die Geschichten, die ich schreiben will. Natürlich könnte man Dinge anders machen. Aber sie würden vielleicht eine ganz andere Geschichte daraus machen. Deshalb lohnt es sich nicht, sie zu vergleichen. Beim Schreibstil ist es ähnlich. Ich habe ganz gute Rückmeldungen dazu bekommen und weiß, dass er okay ist. Dahinter steckt viel Übung. Ich versuche immer, ihn zu verbessern, aber in eine Richtung, wie ich ihn gerne haben möchte. Es gibt natürlich ein paar Vorbilder, bei denen ich denke, dies und das an ihrem Schreibstil hätte ich auch gerne an meinem. Aber ich denke eigentlich nie, ich bin schlechter oder besser als der und der. Dafür ist das alles zu unterschiedlich, jeder hat seine Stärken und Schwächen und beidebFormen die Geschichte.

  • Vergleich höchstens bezogen auf die sprachlichen Mittel. kalkwiese und Arathorn haben da beispielsweise Ideen, Dinge zu beschreiben, da denke ich jedes Mal. "Wahnsinn. Wie zum Henker kommen die auf sowas?" und warum krieg ich das nicht hin. Ich nutz immer die gleichen Wörter^^
    Aber ich glaube es macht keinen Sinn sich da groß was abzugucken, das ist auch ne Stilfrage, und sowas würde gar net zu mir oder meinen Texten passen. Ich denke eher, dass ist ne Entwicklung, die man durchmacht und man lernt halt und wird besser, oder eben nicht.

    Was Inhalte angeht, da ziehe ich keine Vergleiche. Jede Geschichte ist unterschiedlich. Ich sehe das eher wie Myrtana und frage mich höchstens schonmal, ob ich das genauso gelöst hätte oder anders. Das ist dann aber auch schon das höchste der Gefühle.

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Spannende Fragen... die lohnen doch, nochmal in Erinnerung gerufen zu werden.

    Kommt es vor, dass ihr eure eigenen Texte anseht und sie mit dem vergleicht, was andere geschrieben haben?

    Ja, das kommt bei mir vor. Allerdings vielleicht anders, als man meinen könnte. Ich habe nach einer längeren Schreibpause wieder angefangen zu schreiben, weil ich den Stil (und die Geschichten) von Joe Abercrombie im Englischen so genial und für mich neu und aufregend fand. Da habe ich sehr schnell gemerkt, dass ich den Stil zu sehr imitiere. Jetzt versuche ich darauf zu achten, mehr meinen eigenen Stil zu entwickeln.
    Wenn ich mich mit anderen vergleiche, dann häufig auf gute Ideen bezogen. Sprachlich frage ich mich eher, was ich anders geschrieben hätte oder anders schreiben würde. Manchmal hilft das als Kommentar ja anderen.

    Wonach schaut ihr bei einem solchen Vergleich? Wie geht ihr mit der daraus gewonnen Erkenntnis um?

    Oder seid ihr „Vergleichsresistent“ und zieht scheuklappenmäßig euer eigenes Ding durch?

    Ich glaube, dass mich vieles von dem, was ich lese, eher darin bestärkt, mehr meinen eigenen Weg zu gehen. Allerdings erkenne ich auch beim Lesen von Geschichten anderer AutorInnen Schwächen in meinen eigenen Geschichten. Das hilft mir dann doch, mein Schreiben zu reflektieren.

    Haltet ihr es überhaupt für angebracht, eure Geschichten und eure Schreibfähigkeiten mit anderen zu vergleichen? Hilft es dabei, sich weiterzuentwickeln oder setzt es nur unter Leistungsdruck?

    Leistungsdruck entwickelt sich bei mir nicht. Ich schreibe ja nicht, um "besser" als andere zu sein. Auch nicht, um zu gefallen (nur ein Stück weit ^^ ), sondern weil es eine Herausforderung ist, eine gute Geschichte zu schreiben und weil es mir Freude bereitet, mich sprachlich gut auszudrücken. Insofern sind Vergleiche auch eher Hilfsmittel, um neue Ideen zu bekommen, auf neue Stilmittel zu stoßen, die man dann selbst ausprobieren kann, und um sich darüber klar zu werden, was und wie man schreiben möchte.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    • Offizieller Beitrag

    Mmh also vergleichen...

    Ich sag es mal so, ich find es lustig als ich mir den Thread zu den Ertswerken angeschaut habe. Denn da ist mir aufgefallen, ich habe nur ein Werk. Und da ich bis jetzt nur eine einzige Geschichte geschrieben habe... lass ich das lieber mit den vergleichen. Einige hier sind richtig gut und ich glaube dann würde ich Minderwertigkeits-Komplexe bekommen^^