Der Questgeber in der Taverne

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.012 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Oktober 2016 um 23:19) ist von Ciro.

  • Meine erste Geschichte hier :D
    Meist benutz ich extrem viel Dialog :D

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    Eines Tages ging der Schmied Aher zu einer Taverne, da ihm von dem Bürgermeister empfohlen wurde, doch dort nach einer Quest zu fragen.
    Dort angekommen verkündetete er seine Existenz, die keinen wirklich interessierte, und verlangte nach der Aufgabe. Aus der Menge trat ein Mann hervor mit mittellangen, blonden Haaren und braunen Augen, sowie einem auffälligen Hut. Er war ohne Kopfbedeckung 184 cm groß und somit etwas kleiner als Aher. Mit einer Handbewegung lockte er Aher zu sich und sagte ihm: "Guten Tag, Sie sind also interessiert daran? Bitte folgt mir in das luxuriöse Questzimmer."

    Die Beiden gingen in eine billige Abstellkammer welcher, bis auf zwei fast unbrauchbare Holzstühle komplett leer war. Es gab nicht mal ein Fenster.

    "Mein Name ist Everon, wie heißen Sie?", fragte der Mann mit dem Hut fröhlich.

    "Schön Sie kennen zu lernen, ich bin Aher", antworte der Schmied.

    "Sooo Sie wissen ja von der Quest, stimmt es?"

    "Nicht wirklich. Mir wurde diese nur empfohlen. Außerdem sollten wir uns duzen"

    "Ach so ist das. Mit dem duzen bin ich einverstanden und die Quest handelt um das Töten eines gigantischen Drachen."

    Aher schaute ihn fragend an: "Kann es sein, dass du den legendären Drachen meinst?"

    "Ja genau den. Aber ich kenne sein Namen nicht."

    "Ich auch nicht."

    Everon schob seinen Stuhl näher zum Schmied. Er fing an leicht zu wippen mit dem Stuhl und wackelte rhythmisch mit seinen Füßen. "Also. Wirst du die Quest annehmen oder nicht?", hinterfragte er nochmal, dieses mal mit etwas mehr Druck.

    "Nein. Ich will nicht.", entgegnete Aher.

    "Ja aber du musst es doch wollen. Du bist doch der Schmied Aher. Der, der für seine unglaubliche Stärke bekannt ist, welche die Logik zerstört."

    "Woher weißt du das? Und ich will nicht, weil der Weg mehr als 10 km beträgt. Ich habe keine Lust zu Laufen"

    Everon machte eine kurze Handbewegung und brennender Text tauchte aus dem Nichts mitten in der Luft auf.
    Dank seines Blickwinkels konnte Aher nicht genau sehen was drauf stand.
    "Dort stehts irgendwo. Dieses Cloud-Zeug ist wirklich praktisch.", sagte der Questgeber, während er auf eine zufällige Stelle im Text deutete. Aher stand auf änderte seine Position im Raum um den Text lesen zu können. Der Text besagte folgendes:

    "Heute Heiltränke 10% Billiger! +++ Die Steuern für Weltenfresser wurde erhöht um 1.2% +++ 12 Ratten vermisst +++ Brot schmeckt wie Brot +++"

    und noch viele andere Nachrichten tauchten auf. Der Schmied saß sich wieder an den Platz und packte sein Schwert aus.
    Everon bemerkte, dass die Klinge knapp 92 cm lang sein muss: "Interessante Wahl. Sagt vielleicht sogar was über dich aus."

    "Was meinst du damit?"

    Ahers Frage wurde ignoriert als der Everon weiterhin die Waffe begutachtete: "Ein wunderschönes Bastardschwert."

    Ein paar Sekunden vergingen als Aher kapierte was Everon damit meinte.
    "Ich frage noch zum letzten Mal", sagte Everon, "ob du nun die Quest machen willst oder nicht."

    Mit einer unglaublichen Kraft warf der Schmied sein Schwert gegen die Wand.
    Der Aufprall war so heftig, dass ein Krater in der Wand zu sehen war und seine Waffe wurde zu einem vielen Klumpen von gebrochenen Metall reduziert. "Tut mir leid. Ich habe leider keine Waffe."

    "Das ist kein Problem." Ein Riss im Raum entstand und Everon zog ein Schwert heraus. Er warf es Aher zu, welcher es mit einer Hand fing und direkt danach sofort zerquetschte.

    "War wohl ein schlechtes Schwert."

    Er wandte sich zum Portal hinzu und warf eine Unmenge an Waffen hinter sich, während er sagte: "Hier, irgendeins dürfte passen."

    Aher konnte nicht antworten, da er zu sehr damit beschäftigt war, die Barrage der fliegenden Klingen auszuweichen.
    Nach nur wenigen Sekunden, waren über 133 Waffen im Raum, manche von denen durchbohrten die Tür zur Taverne.

    "Warum willst du überhaupt, dass jemand die Quest macht?"

    Everon drehte sich wieder zu Aher: "Ah danke dass du frägst. Siehst du, der Drache hat meine Familie getötet. Also suche ich jemanden, der ihn umbringt."

    "Du bist ein Materialmagier, richtig?"

    "Fast. Ich bin ein Materialmagier, welcher auch einen Pakt mit der Unterwelt gemacht hat um unsterblich zu werden."

    "Warum machst du es dann nicht?"

    "Daran habe ich gar nicht gedacht."

    "Aber macht es überhaupt noch Sinn, dich zu rächen? Du kannst damit deine Familie nicht wiederbeleben."

    Everon überlegte kurz. Er schob seinen Hut zurecht, seufzte kurz und sagte: "Du hast vollkommen recht. Ignorieren wir es einfach."
    Aher und Everon gingen aus dem Raum raus und verabschiedeten sich.

    Wenige Wochen später wuchs der Drache immer weiter und weiter. Im Laufe seines Wachstums wurde die komplette Erde von dem Drachen vernichtet, welcher kurz danach an Altersschwäche starb.
    Nur Everon überlebte. Als im Weltraum schwebte fang er ein nicht hörbares Selbstgespräch an: "Ach ja, der Drache war ja Nidhöggr. Ich wusste doch, dass ich irgendetwas wichtiges vergessen habe. Naja egal."
    Mit einer Handbewegung erschien ein gigantischer Feuerball. Nach nur wenigen Sekunden hatte sich das Feuer gelegt und eine neue Erde entstand innerhalb wenigen Minuten. Der Magier teleportierete sich ohne zu zögern in die nächstbeste Taverne und fing wieder an zu warten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Psyrhos (14. Oktober 2016 um 17:13)

  • Spoiler anzeigen

    Eines Tages ging der Schmied Aher zu einer Taverne, da ihm von dem Bürgermeister empfohlen wurde, doch dort nach einer Quest zu fragen.
    Dort angekommen kein Komma verkündetete er seine Existenz, die keinen wirklich interessierte, und verlangte nach einer Quest. Aus der Menge tratt ein Mann hervor kein Komma, kein Absatz mit mittellangen, blonden Haaren und braunen Augen kein Komma sowie einem auffälligen Hut. Er war ohne Kopfbedeckung 184cm groß und somit fast so groß wie Aher. Mit einer Handbewegung lockte er Aher zu sich und sagte ihm: "Guten Tag, Sie sind also interessiert an der Quest. Bitte folgt mir in das luxuriöse QuestzimmerPunkt"

    Die Beiden gingen in eine billige Abstellkammer, weche voller Staub war und setzten sich auf die fast schon unbrauchbaren Holzstühlen.

    Ich breche mal sehr frühzeitig ab ^^

    Als erster zur Übersicht: Mach mehr Absätze (z.B. immer einen Absatz, wenn jemand neues das Sprechen anfängt), damit man als Leser die Übersicht nicht verliert und flüssiger lesen kann.
    Dann solltest du deinen Text nochmal wegen Leichtsinnsfehler durchlesen (z.B. das "sie saßen sich" statt "sie setzten sich") und vor allem auf Wortwiederholungen achten.

    Ich muss leider sagen, dass der Text sehr langweilig ist. Vor allem, wenn das Gespräch losgeht, sind keinerlei Gefühle, Gedanken oder irgendwelche Regungen der Charaktere da. Auch das Gespräch an sich klingt stumpf und nicht lebensecht. Das macht es auch sehr schwer, dem Geschehen zu folgen.

    Als Beispiel:

    Mit einer unglaublichen Kraft warf der Schmied sein Schwert gegen die Wand.
    Der Aufprall war so heftig, dass ein Krater in der Wand zu sehen war und seine Waffe wurde zu einem vielen Klumpen von gebrochenen Metall reduziert. "Tut mir leid. Ich habe leider keine Waffe."

    Bis ich kapiert habe, dass Ahern das gemacht hat, weil er die Quest nicht will (was ich aber auch nicht verstehe, schließlich ist er extra für die Quest ja in die Taverne gegangen?), hat es noch gute 3 Zeilen gebraucht und auch da konnte ich es mir nur zusammenpuzzeln.

    Auch, wenn es nur eine Kurzgeschichte ist, überhetzt du alles viel zu sehr. Du hast so wenig Zeit, dass es nur ein Schlagabtausch von emotionslosen Gesagten ist. Mach nach der wörtlichen Rede einen Absatz, geh kurz in dich und überlege, wie du die Charaktere näher bringen kannst, ihre Beweggründe, vielleicht ein bisschen die Umgebung.

    Ich hoffe, du nimmst das nicht persönlich und lässt dich nicht entmutigen, sondern nimmst die Kritik als Hilfe an und versuchst, dich zu verbessern! Die eingebauten Witze wären z.B. zum Schmunzeln, wenn sie nicht so lieblos in den auch lieblosen Text eingebaut wären.

    Also, hock dich nochmal ran, gib deinen Charakteren mehr Zeit. Viel Dialog ist an sich nichts schlechtes, aber wenn rein gar nichts zwischen den Zeilen steht, kann man als Leser nichts damit anfangen.

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Danke fürs Feedback :D
    Gegen Kritik habe ich nichts, ganz im Gegenteil. Irgendwie muss man ja besser werden.

    Auch als ich es selbst gelesen habe, ist mir aufgefallen dass es wie ein großer Blob aussieht.
    Hab es jetzt deutlich freier gemacht und paar Kleinigkeiten geändert

    Außerdem bin ich gerne faul und beschreibe wirklich nur dann die Umgebung, wenn es auch wirklich wichtig ist. Gleiches gilt für Emotionen. Da die beiden in einem fast leeren Raum waren, gab es absolut gar nichts, was ich hätte hinschreiben können. Wobei ich auch das Gefühl hatte es würde den Fluss des Dialogs zerstören.

    Meist verwende ich Emotionen gerne innerhalb eines Dialogs, falls ein solcher Part auftaucht. In diesem Fall war mein Ziel, dass man anhand des Gespräches merkt, dass die beiden sich zwar nicht kennen, aber schnell befreunden können und dass Everon sich gerne Scherze erlaubt, Aher hingegen bleibt mehr ernst, ist aber auch nicht 100% seriös. Er nimmt auch die Beleidigung von Everon nicht ernst. Außerdem lernt man, dass Everon extreme Desinteresse besitzt. (z.B. als er auf den falschen Text zeigt). Aher hingegangen zeigt deutlich mehr Interesse und hinterfragt auch vieles.

    Ich schreib gerne so, dass man sich vieles selbst interpretieren muss. Und ich arbeite meist mit nur ganz kleinen Hinweisen die irgendwo verstreut sind, die ich dann später irgendwann mal wieder aufgreife.

    Hier ein gutes Beispiel dafür:

    Bis ich kapiert habe, dass Ahern das gemacht hat, weil er die Quest nicht will (was ich aber auch nicht verstehe, schließlich ist er extra für die Quest ja in die Taverne gegangen?), hat es noch gute 3 Zeilen gebraucht und auch da konnte ich es mir nur zusammenpuzzeln.

    Da bin ich davon ausgegangen, dass man sich merkt, dass Aher eigentlich kein Plan hat, was für eine Quest das überhaupt ist.
    Sieht man ja an der folgenden Dialogstelle:
    "Sooo Sie wissen ja von der Quest, stimmt es?"

    "Nicht wirklich. Mir wurde diese nur empfohlen. Außerdem sollten wir uns duzen"

    somit macht es vollkommen Sinn, dass Aher diese Aufgabe nicht annehmen will, selbst wenn er extra für diese zur Taverne gegangen ist.
    Genau wie manche Menschen in ein Geschäft reingehen, etwas kaufen wollen, bemerken dass es viel zu teuer ist und dann rausgehen ohne es zu kaufen.


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    Außerdem wie meinst du es genau mit leblosen Dialog? Im Sinne vom Gesagten oder eher die Reaktion auf das Gesagte?

  • Die Geschichte ist ganz unterhaltsam ^^ Sie hat so etwas absichtlich Plumpes, das hat Charm. Trotzdem finde ich wie Phi, dass deine Beschreibungen zu dürftig sind - es packt einen kein bisschen.

    Außerdem bin ich gerne faul und beschreibe wirklich nur dann die Umgebung, wenn es auch wirklich wichtig ist.


    Mit Faulheit darf man nicht ans Schreiben - ich will ja auch keinen faulen Künstler auf der Bühne sehen, und genau so wenig will ich eine
    Geschichte lesen, die aus Faulheit mit Beschreibungen geizt. Du kannst das gern Stilmittel nennen oder sagen, dass es andernfalls den Gesprächsfluss stören würde - was es nicht tut, wenn es geschickt genutzt wird. So wirkt die Geschichte eben ziemlich grob geschnitzt.
    Ich denke, wenn du deine Geschichte wirklich "poetisiert" hättest, wie es im Grunde alle mit ihren Geschichten tun, wäre viel von diesem plumpen Charm verlorengegangen, aber ein bisschen bessere, tiefere Beschreibungen hätten sie ganz sicher aufgewertet.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Erstmal: Willkommen im Forum, immer schön einen neuen Schreiberling bei uns zu haben.

    Nach der Überarbeitung sieht Dein Text schon wesentlich angenehmer zu lesen aus, und man kann auch besser erkennen, wer was sagt. Ich muss nämlich zugeben, dass ich wie Phi auch mehrfach lesen musste um den Sprecherwechsel mitzuvollziehen.

    Einige Dinge haben mir gut gefallen, wie zum Beispiel die Anspielung auf die "Moderne" wie Dinge in einer "Cloud" ablegen. Wobei ich da sogar noch einen Schritt weitergegangen wäre und knallhart von einer "Wolke" (kursiv oder in Gänsefüßchen) gesprochen hätte.
    Warum der Schmied seine eigene Waffe zerstört ist mir zwar insofern klar, dass du den Gag mit der schier unendlichen Anzahl an Waffen bringen konntest, die der Magier eher lieblos herbeizaubert aber du solltest darauf achten, dass Handlungen Deines Protagonisten nicht einfach deswegen passieren um eine Steilvorlage für die Reaktion einer anderen zu bieten.
    Der Schmied hätte ja auch schlicht sagen können, dass sein Schwert nicht zum Drachentöten tauge, er als Schmied müsse das ja wohl wissen.

    Witzig fand ich auch die Begründung, dass er keine Lust habe zu laufen. Die passt schon zu den ganzen antiheldischen Tendenzen deiner Story. (Wobei es etwas unglücklich formuliert ist, denn geht man nach dem Wortlaut, muss man annehmen, dass der Schmied, wäre es unter 10 km, nicht laufen müsse - da hättet er sich teleportiert oder wie...?)
    Aber auch das hättest Du vielleicht noch etwas dramatisieren können:
    "Guter Mann, das sind ja mindestens zehn Kilometer! Ich bin Schmied, kein Langstreckenläufer! Und stellt Euch mal vor, ich erschlage den Drachen. Soll ich dann dessen ganzen Schatz von Hand ganze ZEHN Kilometer her schleppen?!"

    Etwas verstörend, aber letztlich passend zum ganzen absurden Storyverlauf war denn auch das Ende. Innerhalb zweier Sätze geht die Welt zugrunde und der Magier zaubert mal eben so eine Neue und das Ganze scheint von vorne zu beginnen. Mag wohl nicht das erste Mal gewesen sein, was das eher mäßige Interesse und die hanebüchene Begründung warum er jemand zum Drachentöten sucht (als ob jemand der mit einem Wink die Welt neu entstehen lassen könnte das nicht selbst könnte) erklärt.
    Was aber wirklich fehlt ist eine Auflösung. Warum tut der Magier all die absurden Dinge?
    Weil MAN es eben so macht?
    Weil er (wie ein Deadpool) weiß, dass er nur eine Figur in einer Geschichte ist, die sich an die Storyline zu halten hat, aber daran nicht unbedingt Spaß haben muss?
    Hier den Leser hängen zu lassen ist etwas gemein, zumal du ihm für eine eigenständige Interpretation etwas wenig an die Hand gibst.

    Ich gebe zu, zuerst habe ich gestutzt und bin mir fast sicher, dass viele erst einmal deine Geschichte nicht sehr gemocht haben. Mir gefällt es jedoch, dass sie mir etwas abverlangt hat, aber gerade im Belletristik-Bereich, wo die meiste Fantasy-Literatur angesiedelt ist, wirst du es eher mit Lesern zu haben, die ad primo unterhalten werden wollen und erst ad secundo selbst ihre grauen Zellen anstrengen wollen.

    Noch eine Anmerkung zu Faulheit:
    Die Ausrede GILT nicht!!! DREI Ausrufezeichen.
    Faul bedeutet nämlich in dem Fall, sich bewusst zu sein, dass man etwas schlechter macht, als man es müsste. Und wenn Du das machst, merken die Leser das, auf jeden Fall viele Leser dieses Forums, die ja selbst schreiben auch gegen ihren inneren Schweinehund angehen müssen, wenn sie für den Autor zwar lang bekannte und vielleicht sogar langweilige, für den Leser aber notwendige Fakten beschreiben müssen.
    Es gibt durchaus gute Gründe sparsam mit Beschreibungen umzugehen. Man will auf die Dialoge fokussieren, man will die Handlung "schneller" machen und durch Lesetempo auch Handlungstempo forcieren, man empfindet es im speziellen Fall WIRKLICH unnötig einen Boten zu beschreiben, der nur mal eben eine Nachricht überbringt und dann nie mehr gesehen wird ... und ... und ... und.
    Schreiben, zumal das Schreiben für andere, ist zu einem Großteil Transpiration und leider zum kleinsten Teil Inspiration. Es gibt Tricks sich selbst bei der Stange zu halten, wie sich an gelungen Textpassagen zu erfreuen, nicht zu viel auf einmal zu schreiben, oder seine Ideen nur im ganz Groben auszuarbeiten und quasi "on the fly" die genaue Handlung zu stricken. Jeder hat da seine eigenen Methoden.
    Nur bitte erwarte von niemand Verständnis für die Begründung: "Sorry, hatte keine Lust das ordentlich zu machen."
    Sonst wird die Reaktion sein: "Sorry, hatte keine Lust das ordentlich (oder überhaupt) zu lesen.

    Auf jeden Fall ließt man so etwas, wie Deinen Text nicht jeden Tag und ich musste am Ende kopfschüttelnd grinsen (passiert mir auch nicht sooo oft, danke dafür).
    Ich nehme an die Geschichte ist zu Ende, oder sollte es weitergehen?

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Hier deine Story, wie ich sie geändert hätte:


    Eines Tages ging der berühmte Schmied Aher zu einer Taverne, da ihm vom Bürgermeister des kleinen Örtchens, dessen Name auf keiner Karte verzeichnet war, empfohlen wurde, doch dort nach einer Queste zu fragen.
    Die Taverne war schnell gefunden, lag wie es Tavernen normalerweise tun an der Hauptstraße und in diesem Fall auch einzigen Straße des Ortes. Sie hatte als einziges Gebäude ein Schild auf dem passenderweise auch nur "Taverne" stand. Ein Ort ohne Namen mit einer Taverne ohne Namen eben.
    Dort angekommen verkündetet Aher lauthals sein Eintreffen, was aber offenbar keinen wirklich interessierte, und verlangte nach der Aufgabe.
    Aus der Menge - witziger weise war die Taverne so voll, dass wohl noch Besuch aus dem Nachbarort eingetroffen sein musste, aus dem winzigen Ort konnten unmöglich alle Gäste stammen - trat ein Mann hervor mit mittellangen, blonden Haaren und braunen Augen, sowie einem auffälligen Hut.
    Er war ohne Kopfbedeckung 184 cm groß und somit etwas kleiner als der stämmige Aher. Mit einer Handbewegung lockte er Aher zu sich und sagte ihm: "Guten Tag, Sie sind also interessiert daran? Bitte folgen Sie mir in das luxuriöse Questzimmer." Immerhin schienen die Zimmer in der namenlosen Taverne Namen zu haben. Vielleicht sogar vielversprechende Namen?
    Die Beiden gingen in eine billige Abstellkammer welche, bis auf zwei fast unbrauchbare Holzstühle komplett leer war. Es gab nicht mal ein Fenster. Soviel zu Versprechungen!
    "Mein Name ist Everon, wie heißen Sie?", fragte der Mann mit dem Hut fröhlich.
    "Schön Sie kennen zu lernen, ich bin Aher", antworte der Schmied.
    "Sooo, Sie wissen ja von der Quest, stimmt's?"
    "Äh, nein, nicht wirklich. Mir wurde diese nur empfohlen. Außerdem sollten wir uns duzen ..." Der Schmied hielt wenig von der Örtlichkeit aber noch weniger von Förmlichkeiten
    "Ach so ist das. Mit dem Duzen bin ich einverstanden und die Queste handelt vom Töten eines gigantischen Drachens."
    Aher schaute ihn fragend an: "Kann es sein, dass Du den legendären Drachen meinst?"
    "Ja genau den. Aber ich kenne seinen Namen nicht." Der Mann mit dem Hut zuckte nachlässig die Schultern.
    "Ich doch auch nicht", erwiderte der Schmied reserviert. Wer kannte schon heute noch den Namen legendärer Drachen?
    Everon schob seinen Stuhl näher zum Schmied. Er fing an leicht mit dem Stuhl zu wippen an und wackelte rhythmisch mit seinen Füßen. "Also schön. Wirst du die Quest jetzt annehmen oder nicht?", hinterfragte er nochmal, dieses Mal mit etwas mehr Druck.
    "Nein. Keine Lust", entgegnete Aher.
    "Ja aber du musst es doch wollen! Du bist doch der berühmte Schmied Aher. Der, der für seine unglaubliche Stärke bekannt ist, welche sogar jede Logik zerstört?"
    "Woher weißt du das denn? Und nein, ich will nicht, weil der Weg mehr als 10 km beträgt. Ich bin schließlich Schmied, kein Langstreckenläufer."
    Everon machte eine kurze Handbewegung und brennender Text tauchte aus dem Nichts mitten in der Luft auf.
    Wegen seines ungünstigen Blickwinkels konnte Aher nicht genau sehen was drauf stand.
    "Dort steht's irgendwo. Dieses ganze abgelegte Zeug in der "Wolke" ist wirklich praktisch.", sagte der Questgeber, während er auf eine zufällige Stelle im Text deutete.
    Aher stand auf, trat hinter den Mann und schaute an dessen Hut vorbei um den Text lesen zu können. Der Text besagte folgendes:
    "Heute Heiltränke 10% Billiger! +++ Die Steuern für Weltenfresser wurde erhöht um 1.2% +++ 12 Ratten vermisst +++ Brot schmeckt wie Brot +++"
    Noch viele andere unverzichtbare Nachrichten tauchten auf.
    "Ah ja ...", war sein einziger Kommentar dazu.
    Der Schmied setzte sich wieder auf seinen Platz und nahm sein Schwert zur Hand, was zuvor scheinbar ohne irgendwelche Halterung an seiner Seite festgeklebt war.
    Everon bemerkte, dass die Klinge knapp 92 cm lang sein musste: "Interessante Wahl. Sagt vielleicht sogar was über Dich aus."
    "Was meinst du damit?" Der Schmied musterte den merkwürdigen Questgeber fragend.
    Ahers Frage wurde ignoriert während Everon weiterhin die Waffe begutachtete: "Ein wunderschönes Bastardschwert."
    Ein paar Sekunden vergingen ehe Aher kapierte, dass Everon von seinem Schwert sprach. "Typisch Zauberer", dachte er abfällig, "können ein Langschwert nicht von einem Bastardschwert unterscheiden, Hauptsache, dumm daherreden!"
    "Ich frage nun zum letzten Mal", sagte Everon, "ob Du nun die Quest machen willst oder nicht."
    Mit seiner unglaublichen Kraft warf der Schmied sein Schwert gegen die Wand. Der Aufprall war so heftig, dass ein Krater in der Wand zu sehen war und seine Waffe wurde in zahllose Schrapnelle zerlegt, die sich im Raum verteilten. "Tut mir leid. Ich habe leider keine Waffe", sagte er schlicht.
    "Das ist kein Problem." Ein Riss im Raum entstand und Everon zog ein Schwert heraus. Er warf es Aher zu, welcher es mit einer Hand fing und direkt danach sofort zerquetschte.
    "Ok, war wohl ein schlechtes Schwert", kommentierte Everon trocken.
    Er wandte sich zum Portal, griff hinein und warf eine Unmenge an Waffen hinter sich, während er sagte: "Hier, irgendeines dürfte wohl passen."
    Aher konnte nicht antworten, da er zu sehr damit beschäftigt war dem Sperrfeuer aus fliegenden Klingen auszuweichen.
    Nur wenige Sekunden später waren genau 133 Waffen im Raum verteilt, manche von ihnen hatten sogar die Tür zum Schankraum durchbohrt.
    "Warum willst du überhaupt, dass jemand die Quest macht?", versuchte der Schmied es nun auf andere Weise.
    Everon drehte sich wieder zu Aher: "Ah danke, dass Du fragst. Siehst Du, der Drache hat meine Familie getötet. Also suche ich jemanden, der ihn umbringt."
    "Du bist doch ein Materialmagier, richtig?" Denkarbeit war nicht so Ahers Metier. Seine Muskeln saßen woanders.
    "Fast. Ich bin ein Materialmagier, welcher auch einen Pakt mit der Unterwelt gemacht hat um unsterblich zu werden." Die Selbstgefälligkeit des Magiers war unüberhörbar.
    "Warum machst Du es dann nicht selbst?" Ahern hatte langsam genug von der ganzen Posse.
    "Daran habe ich gar nicht gedacht." Das klang beinahe glaubhaft.
    "Aber macht es überhaupt noch Sinn, dich zu rächen? Du kannst damit Deine Familie nicht wiederbeleben." Ahern wunderte sich selbst über seine philosophische Ader
    Everon überlegte kurz. Er schob seinen Hut zurecht, seufzte kurz und sagte: "Du hast vollkommen recht. Vergessen wir die Sache einfach."
    Aher und Everon gingen aus dem Raum und verabschiedeten sich.

    Wenige Wochen später wuchs der Drache immer weiter und weiter.
    Im Laufe seines Wachstums wurde die komplette Erde vom Drachen vernichtet, welcher kurz danach an Altersschwäche starb.
    Nur Everon als Unsterblicher überlebte natürlich.
    Im Weltraum schwebend fing er ein nicht hörbares Selbstgespräch an. Erstens hört man im All keine Geräusche und zweitens , wenn es keiner hört, gibt's dann überhaupt ein Geräusch? "Ach ja, der Drache war ja Nidhöggr, der Weltenfresser. Ich wusste doch, dass ich irgendetwas Wichtiges vergessen hatte. Naja egal."
    Mit einer Handbewegung erschien ein gigantischer Feuerball. Nach nur wenigen Sekunden hatte sich das Feuer gelegt und eine neue Erde entstand innerhalb weniger Minuten. Der Magier teleportierte sich ohne zu zögern in die nächstbeste Taverne und fing wieder an zu warten. Irgend ein großer Held würde bald kommen.
    Doch Moment, es war ihm, als hätte er schon wieder etwas Wichtiges vergessen ...

    -------------------
    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

    7 Mal editiert, zuletzt von Tom Stark (14. Oktober 2016 um 20:48)

  • Oh wow vielen Dank für die tollen Antworten :D
    Ich fang an das Forum zu mögen xD

    Die Version von @Tom Stark gefällt mir sehr gut. Ich merke was gemeint ist.
    Werde mich hier auf dem Forum umschauen um mehr Beispiele zu finden, und werde mich dann versuchen zu verbessern.

    Zur Frage ob es eine fertige Geschichte ist: Jein
    Also eigentlich habe ich diese als eine kurze Joke-Geschichte ohne viel Grund dahinter erschaffen.

    Aber ich habe irgendwie Lust dazu eine Story zu Everon zu schreiben. Also erklären, warum er sich so verhält, die Herkunft seiner Kräfte und warum er ein Pakt mit der Unterwelt gemacht hat, um ein Unsterblicher zu werden.

  • Zu deiner Story muss ich sagen, dass ich relativ fix gemerkt habe, dass sie vom Galgenhumor lebt und man nur die halbe Freude hat, wenn man sie ernstzunehmen versucht.
    Allerdings stimm ich zu, auch wenn ich das unbearbeitete Original nicht mehr gesehen habe, dass sie etwas trocken auf der Zunge sowie unvollkommen im Abgang ist.
    Aufgrund meiner relativ salzigen Vergangenheit, was das Kommentieren von Geschichten anderer betrifft, bin ich immer etwas vorischtiger mit den "klaren Ansagen". Aber wenn Tommy schon loslegt und das ganze Ding neuverfasst, lass ich auch mal meinen Senf da.

    Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, wie du Faulheitsfehler verteidigst, wirst du einen sehr, sehr angepissten Goth auf Arbeit antreffen.

    Wir sind nicht zum Spaß hier, Soldat! :hater: