Die Stunde der Magie [Wolfsfährte Kurzgeschichte]

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.602 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. August 2017 um 22:29) ist von Lehaidin.

  • Da sich Wolfsfährte noch immer im Rework befindet, wird es noch eine Weile dauern, bis da was kommt. Aber ich habe überlegt, so langsam die Welt in einigen Kurzgeschichten zu erklären - das soll das Magiesystem für heute sein. Obgleich weitläufiger als hier dargestellt, sind die Grundlagen gar nicht mal soo kompliziert und dieses Schriftstück floss mir aus der Feder, als ich wegen Schreibblockade und so am wenigsten damit gerechnet hatte.
    Viel Spaß ^^


    Die Stunde der Magie


    Gedämpftes Getuschel der etwa zwei Dutzend Schüler und Schülerinnen drang durch den Klassenraum. Der erste Tag in einer Akademie für angehende Magier – oder zumindest jungen Leuten mit gewissen Begabungen – war zweifellos eine aufregende Sache, jedoch änderte das nichts an der Ungehaltenheit des Lehrers.
    Der ältere Mann mit weißen Haaren, die ihm wie ein Kranz von der Halbglatze abstanden, dem ebenso weißen Ziegenbart und der Brille mit den halbrunden Gläsern hielt nicht viel von Schwätzerei in seinem Unterricht und räusperte sich vernehmlich. Augenblicklich herrschte Stille und alle Blicke richteten sich auf ihn. Von ertappt bis überrascht waren einige Gesichtsausdrücke vertreten. Einige Sekunden lang war das nervöse Hüsteln eines jungen Elfen das einzige Geräusch, während der forsche Blick des Alten die Runde machte. Nachdem er ein zufriedenstellendes Maß an Betretenheit und Reue festgestellt hatte, seufzte er und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    „Guten Morgen, Herrschaften.“ Seine Stimme war erstaunlich tief für einen etwas klapprigen Alten Menschen, dachte der Elf und wurde sofort mit einem vernichtendem Blick in seine Richtung gestraft. Alter klappriger Zauberer, rief er sich ins Gedächtnis und blieb lieber ruhig.
    „Mein Name ist Professor Gildenstein und ich werde für die nächsten Jahre ihr Lehrer für das Hauptfach dieser Lehreinrichtung sein – Magiekunde.“
    Er begann, hin und her zu schreiten, nachdem er eben genannten Namen an die Tafel gekritzelt hatte.
    „Die beiden anderen Fächer, Zeichenkunde und Geschichte der Magie, sind nicht minder wichtig, aber Magiekunde wird den meisten Inhalt vermitteln, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.“
    Bei dem letzten Wort hatten einige interessiert die Ohren gespitzt.
    „…zu der wir mit Sicherheit nicht vor Anfang Herbst kommen werden.“
    Enttäuschte Blicke aus der Runde. Der Professor schnaubte. Jedes Jahr dasselbe. Aber er konnte es verstehen, schließlich war er auch mal ein-, zweihundert Jahre jünger gewesen - was nicht hieß, dass er ihnen diesen Übermut durchgehen lassen würde.
    „Bevor ich auch nur mit den Belehrungen anfange, möchte ich eine Sache aus der Welt räumen: Egal wie begabt Sie sind, egal wie clever Sie sind – das erste, was ein Magier oder eine Maga lernt, ist Zurückhaltung. Sie alle haben die Prüfungen bestanden, Sie alle haben eine Begabung für das Magische bewiesen. Aber nicht einmal die Hälfte von Ihnen wird es länger als ein paar Tage in dieser Klasse halten, wenn sie nicht das Durchhaltevermögen und die Disziplin besitzen, die ein Lehrling braucht.“
    Gebannte, teils schockierte Blicke, dann das Übliche. Dann muss ich mich eben anstrengen, war auf einigen Gesichtern abzulesen. Das wird schon werden, auf anderen. Der Professor schnaubte resolut.
    „Damit ist nicht gemeint, dass nächtelanges Büffeln und absolute Hingabe sie retten wird. Mehr als die Hälfte von ihnen wird nicht länger als ein paar Tage an dieser Schule bleiben, und zwar, weil sie es schlichtweg nicht in sich haben. Wer von Ihnen, das wird sich mit der Zeit zeigen.“
    Er unterbrach sein Auf- und Abgehen und drehte sich abrupt zu seiner Klasse um, was nicht wenige in ihren Sitzen zusammenfahren ließ. „Wer von ihnen kann mir sagen, was Magie bedeutet?“
    Einige Schüler hoben zögerlich die Hand, andere schossen schneller in die Höhe. Natürlich glaubten einige es zu wissen, aber die wenigsten taten es auch.
    „Ja?“
    Ein Schüler in der zweiten Reihe mit siegessicherem Grinsen. „Das Wirken von Zaubern durch Menschen, Gegenstände oder-“
    „Falsch.“ Unterbrach Gildenstein ihn scharf.
    Das Lächeln verblasste und machte einer verärgerten Mine Platz. „Es steht in den Büchern, die mein Vater-“
    „Raus.“
    „Wie bitte?“
    „Raus aus meiner Klasse.“
    Bevor der junge Mann auch nur zu einer Erwiderung ansetzen konnte, blieb ihm, was auch immer er vorhatte von sich zu geben, im Halse stecken und verwandelte sich in ein langgezogenes Kreischen, als sein Stuhl ihn schwungvoll aus dem Fenster beförderte.
    Gildenstein seufzte und blickte erneut in seine schockierte Klasse. „Überheblichkeit und Trotz sind beides Charaktereigenschaften, die einen Magier auf kurz oder lang töten können.“
    Drei Schüler erhoben sich vorsichtig von ihren Plätzen, ehesie hastig den Raum verließen. Dem Letzten wurde von der zuschlagenden Tür Beine gemacht.
    „Also. Was bedeutet Magie?“
    Stille. Nach einigen Sekunden hob ein Mädchen, vielleicht siebzehn Jahre alt, zögerlich die Hand. „Ja, bitte?“
    „Die…die Manipulation von Energie, Professor.“
    „Korrekt.“
    Das Mädchen lächelte und senkte die Hand wieder.
    „Das Wort Magie setzt sich aus den Worten Energie und Manipulation zusammen, denn genau das tut ein Magier – auf verschiedenste Art und Weise Energie Manipulieren.“
    Er kritzelte das eben gesagte in Stichpunkten an die Tafel, und seine Schüler machten sich eilig Notizen. Kurz war nur das Kratzen von Federkielen und Schreibern zu hören, dann herrschte Ruhe.
    „Und wer kann mir nun sagen, woher diese Energie kommt?“
    Nun hob der junge Elf seine Hand, nach der Nummer mit dem Stuhl um einiges Respektvoller. „Bitte sehr.“
    Räuspern. „Aus…einer anderen Welt, soweit ich weiß.“ Er zuckte zusammen, als würde er erwarten, als nächster das Blumenbeet vor dem Fenster kennenzulernen. Doch nichts geschah. Der Professor gluckste amüsiert. „Unwissen ist keine Schande, mein junger Freund. Dickköpfigkeit schon. Und wer in meiner Klasse mitarbeitet und bereit ist, zu lernen, der wird früher oder später auch klüger. Meist später, aber dazu kommen wir dann. Außerdem ist Ihre Antwort sogar größtenteils korrekt.
    Jede Art von Energie in dieser Welt, sei es die Hitze und das Licht eines Feuers, die Bewegungskraft des Wassers in einem Fluss oder auch das Leben in jedem Wesen, kommt von einem anderen Ort. Diese andere Welt liegt wie ein Schatten über der unsrigen, und genau dort, wo zum Beispiel besagtes Feuer brennt, fließt Feuerenergie und Hitze in unsere Welt. Jede Art von Energie hat einen oder mehrere bestimmte Überträger, die es ihr erlauben, in unsere Welt zu fließen. Das Feuer verhält sich also wie ein Portal, dass in dem Moment entsteht, in dem der erste Funke die erste Energie überträgt.
    Da man sich zwei übereinanderliegende Welten nur schwer vorstellen kann, wird häufig dieses Beispiel zur Veranschaulichung genutzt.“
    Neugierige Blicke richteten sich auf das Modell, auf das der Professor zeigte. Es bestand aus einer Kopfgroßen, geteilten Glaskugel, in deren unteren Hälfte drei verschiedenfarbige Gaswolken umherwaberten, während in der oberen Hälfte eine Miniaturwelt mit Modellen nachgestellt war; eine Wassermühle mit Fluss, ein winziges Feuer und ein Mann, der an dem Feuer saß und Fisch rösten wollte. An der Seite waren kleine Drehhähne angebracht, die mit einem kompliziertem Gewirr aus Röhrchen und irgendeinem Mechanismus verbunden waren.
    „Stellt euch vor, das hier-“ Gildenstein zeigte auf die obere Hälfte, „…sei unsere Welt und das dort unten die Welt der Energien. Sie sind dort alle vorhanden, Feuer, Wasser, Luft, je nach Art und Eigenschaft reagieren Sie anders. Wasser ist zwar in unserer Welt vorhanden, würde sich jedoch ohne die respektive Energie niemals bewegen, Genauso wie ein Feuer erst brennt, wenn Energie durch es fließt, dabei erhält sich das Feuer als Überträger der Energie selbst mit der Energie, aber das würde jetzt zu weit führen. Bitte, kommen Sie näher.“
    Die Schüler und Schülerinnen erhoben sich von ihren Sitzen, wobei manche den Stühlen misstrauische Blicke zuwarfen, und gruppierten sich um den Kugelapparat.
    „Wenn sich jetzt also die Energie des Feuers in unsere Welt bewegt, hat das Auswirkungen. Nämlich?“
    „…ähm…Feuer?“ meinte einer der Schüler.
    „Exakt.“ Er drehte einen der Hähne auf, und das winzige Feuer entzündete sich, während ein Zipfel der roten Gaswolke sich zu einem Trichter formte und genau dort, wo sich auf der Oberseite die Flamme befand, in die Unterseite der Trennplatte stieß.
    Die Klasse rückte neugierig näher.
    „Wenn nun ein Magier diese Energie zu kontrollieren versuchte, wie würde er das anstellen?“ Er blickte fragend in die Runde. Das Mädchen, das sich schon vorher gemeldet hatte, trat vor. „Nun, er müsste sie zuerst einmal spüren können.“
    Erfreut stellte Gildenstein fest, dass wenigstens einige sich die Lehrlektüre etwas vorgenommen hatten. „Ganz genau. Und wie?“ Er schritt zur Tafel, die Kreide wartend über dem Schiefer schwebend.
    Das Mädchen zögerte. „Das weiß ich leider nicht. So weit habe ich noch nicht gelesen.“
    „Nun, irgendetwas müssen Sie ja bei mir lernen, nicht?“
    Der Professor zeichnete grob einen Menschen und zog links von ihm eine vertikale Linie. „Die Energie ist normalerweise nicht lenkbar, da sie nur durch das fließt, dass sie trägt. Magier oder Magiebegabte aller Arten, auch einige Tierarten, sind in der Lage, sie zu spüren und manchmal auch zu manipulieren. Und zwar mit ihrer sogenannten Magieresonanz.“
    Das Wort wurde an die andere Tafelhälfte geschrieben.
    „Ob Magier oder nicht, eine Magieresonanz besitzt jedes lebende Wesen. Sie entsteht, während die einzige Energie, die in unserer Welt natürlich vorkommt, in die andere Welt fließt. Lebensenergie.“
    Er sah sich ruckartig zu seiner Klasse um. „Was stehen sie da rum, aufschreiben, meine ich!“ Hastiges Fußgetrappel und das Rascheln von Papier waren zu hören. Als alle aufgeholt hatten, fuhr er fort.
    „Die Lebensenergie wird von jedem Lebewesen produziert. Sie fließt mit dem Herzschlag in den Körper und wieder zurück. Dabei trägt sie das Gegenstück der Lebensenergie aus der anderen Welt. Das Herz dient dabei als Durchlass.“
    Es wurden entsprechende Linien eingezeichnet und von der Klasse kopiert. Jetzt verschränkte der Professor die Hände hinter dem Rücken und setzte ein listiges Lächeln auf. „Und wie, meinen Sie, entsteht nun die Energieresonanz?“
    Ein Junge mit dunklem Haar hob nun die Hand. „Während die Energie in die andere Welt zurückfließt, Professor.“
    „Hm-hm.“ Machte der und ergänzte das Tafelbild um einen Pfeil, der von der anderen Seite der Linie zum Herzen und dann, nach einem Schwung durch den Körper, wieder zurückkehrte. „Die Energie nimmt dabei einen kleinen Teil der Lebensenergie mit, und da jedes Wesen anders ist, ist auch die durch diesen Kreislauf entstehende Energieresonanz auf der anderen Seite einzigartig. Sie erlaubt es jedem, der über die Veranlagung verfügt, je nach Ausprägung stärker oder schwächer die Energien um ihn herum wahrzunehmen. Das nennt man Empfänglichkeit.“ Ein Kichern in der hintersten Reihe wurde mit einem scharfen Blick zum Schweigen gebracht. „Empfänglichkeit für Magie. Meine Güte, über was reden die jungen Leute heutzutage? Wie dem auch sei … kann mir jemand einige Tierarten nennen, die über eine angeborene Affinität für Magie verfügen?“
    „Hunde.“
    „Genau.“
    „Fledermäuse?“
    „Sehr Richtig.“
    „Wolfsmenschen?“
    „…“ Der Professor schwieg und sah den jungen Elfen an. Dann, ganz langsam, schritt er zu ihm hin und sah mit auf dem Rücken verschränkten Händen auf ihn herab. „Und was, mein junger Freund, hat Sie zu dieser Bemerkung veranlasst?“
    Der Elf zuckte mit den Schultern. „Was? Sie sind doch wie Tiere. Manche Arten von denen leben sogar wie ein Rudel im Wald.“
    Professor Gildenstein beugte sich mit kalter Miene zu ihm herab. „In meiner Klasse haben weder Besserwisserische Jungen noch Rassisten Platz. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    Der Elf war versucht, es zu provozieren, nickte aber widerstrebend.
    „Zu ihrer Information, Master Elys, die Wolfsmenschen sind für Jahrhunderte des Friedens verantwortlich und eine majestätische, wenngleich wilde und ungestüme Rasse. Und ich lege ihnen sehr Herz, solche Worte niemals in Gegenwart eines Wolfsmenschen in den Mund zu nehmen. Um ihretwillen.“
    Der junge Elf schluckte und nickte erneut.
    „Schön. Dann fahren wir fort.“

    Die Affinität war das nächste Thema. Der Professor beschrieb ausführlich, wie die Empfänglichkeit für Energien erst die Türen zu deren Manipulation öffnete, und dann musste man noch über die Gabe dazu besitzen.
    „Während die Empfänglichkeit in einer Skala von eins bis sieben bemessen wird, wobei die meisten über nur eine oder gar keine Stufe verfügen, Tiere wie Hunde und Katzen über drei bis vier und die meisten Magier und Maga im Bereich von Fünf bis Sieben stehen. Wolfsmenschen-“ Er warf dem Elf einen scharfen Blick zu, „haben eine durchschnittliche Empfänglichkeit von vier, was sie zu so guten Jägern und Wächtern macht. Auch wenige Menschen haben eine erhöhte Affinität, einige davon wurden talentierte Krieger, Späher und sogar Politiker, da sich Gefühle und Gemütszustand häufig in der eigenen Energieresonanz widerspiegeln. Sobald eine gewisse Empfänglichkeit besteht, kann es vorkommen, dass sich eine Affinität für Magie ergibt. Die Affinität wird mit Null bis Zehn gemessen und beschreibt das Grundlegende Talent dafür, Magie tatsächlich zu manipulieren. Ein Magier kann eine niedrige Affinität haben, dass genügt dann für das Bewegen von kleinen Gegenständen und ähnliches.“ Er führte es prompt vor und ließ eine Teekanne durch den Klassenraum schweben, wobei die Augen seiner Schüler vor Begeisterung leuchteten.
    „Die Grundlegende Manipulation der Energie bezieht sich stets auf die Rohenergie. Diese ist einfach zu beherrschen, aber schwer zu Meistern. Sie hat keinerlei Elementare Eigenschaften und kann somit auch nur für das Bewegen von Gegenständen wie eben oder das Erzeugen einer Druckwelle und Ähnlichem genutzt werden.
    Wenn man all das hinter sich hat, dann kann man überprüfen, ob man für ein bestimmtes Element affin ist. Ich zum Beispiel habe zwar eine starke Affinität für Energie im Allgemeinen, habe aber nie eine Affinität für Beispielsweise Feuer oder Luft oder ähnliches ausgebildet. Diese Affinität liegt seit Geburt an fest, auch wenn sie ungenutzt bleibt. Wer eine solche Begabung hat, wird dies spätestens zum Ende seines zweiten Jahres hier Erfahren, während des Zwischentests. Dort wird Ihre Grundausbildung abgeschlossen und Sie könnensich entweder dazu entscheiden, sich einen Meister in einer der Elementargilden zu suchen, falls sich eine Elementare Affinität herausstellen sollte – oder aber sie studieren weiterhin die Magische Künste und können sich einen Magistertitel und später den Professorentitel und damit das Lehramt verdienen. Manche Magier mit starker Empfänglichkeit aber geringer Affinität haben sich bedeutenden Studien zugewendet.“
    Der Professor räusperte sich. „Nun kommen wir aber wieder zum Thema zurück. Versammeln sie sich dazu um die Kugel.“
    Die Schüler bildeten erneut einen Halbkreis um das Modell. Der Inhalt hatte sich überraschenderweise verändert. Statt des Häuschens und dem Feuer war das Männchen nun inmitten einer Tribüne zu sehen, wo es in Magierkutte vor einem starren Publikum stand.
    „Wenn ein Magier nun seine Talente nutzt, um die Rohenergie in diese Welt zu leiten…“ Er drehte das größte der Ventile auf und die blassgraue Wolke, die größer als die anderen beiden war, formte einen Trichter. Das Männchen hob die Arme und ließ einen winzigen Findling schweben, worauf hin das winzige Publikum in mäßigen Beifall ausbrach.
    „…so hat er nur begrenzte Mächte zur Verfügung. Deswegen benötigt man eine Elementare Affinität, um als Magier für eine Gilde arbeiten zu können. “
    Das Gewand des Männches wechselte zu rot und der Professor drehte ein anderes Ventil etwas auf, und der kleine Magier beschwor eine Feuerkugel. Das Miniaturpublikum war begeistert.
    „Was muss man nun aber als aller erstes lernen, wenn man solche Mächte kontrolliert?“
    Der junge Elf starrte fasziniert auf die Feuerkugel, dann blinzelte er, als wäre ihm etwas klargeworden. „Zurückhaltung,“ flüsterte er.
    „Ganz genau.“ Flüsterte Gildenstein zurück und drehte das Ventil voll auf. Die Klasse fuhr erschrocken zurück, als ein Inferno das Innere der Kugel einhüllte und Sekunden später wider abflaute. Inmitten von Asche und verkohlten Zuschauerpuppen hockte das Magiermännchen, die Knie angezogen und in sich hinein weinend.
    Professor Gildenstein sah seinen Schülern nacheinander in die geschockten Gesichter. „Vergesst das nie,“ sagte er. „Magie kann vieles, aber vor allem kann sie verletzen.“

    Einmal editiert, zuletzt von Ciro (16. Oktober 2016 um 13:54)

  • Spoiler anzeigen

    Hier habe ich die Zitierfunktion verkackt. o:

    Gläsern hielt

    Da fehlt ein Leerzeichen.

    ein-, zweihundert

    Ich bin nicht ganz sicher, aber da du so etwas wie "einhundert, zweihundert Jahre" sagen wolltest, sollte da ein Bindestrich hin.

    jünger gewesen - was nicht hieß, dass

    Wieder ein Leerzeichen.

    Gebannte, teils schockierte Blicke, dann das Übliche.

    Üblich wird substantiviert und damit groß geschrieben.

    Er unterbrach sein Auf- und Abgehen und drehte sich abrupt zu seiner Klasse um,

    Wieder substantiviert.

    „Das Wort Magie setzt sich aus den Worten Energie und Manipulation zusammen

    Das ist so simpel und einleuchtend, dass ich mich frage, warum ich da nicht drauf gekommen bin. :D Sehr, sehr schön.

    Nun hob der junge Elf seine Hand, nach der Nummer mit dem Stuhl um einiges Respektvoller.

    Das wirkt mir etwas zu umgangssprachlich. :huh: Man hätte auch "die Sache mit dem Stuhl" schreiben können und es hätte die gleiche Wirkung gehabt. Die Art von Humor mag ich aber und die passt auch zu dir. :)

    Miniaturwelt mit Modellen nachgestellt war; eine Wassermühle mit Fluss,

    Trotz des Semikolons hast du keinen neuen Satz begonnen. Es wird also klein geschrieben.

    wenn Energie durch es fließt, dabei verhält sich das Feuer als Überträger

    Ich glaube, du hast da einen Buchstaben vergessen.

    Wie dem auch sei kann mir jemand einige Tierarten nennen,

    Bei den Auslassungspunkten müssen Leerzeichen hin, wenn du einen Teil des Satzes auslässt. Lässt man einen Teil des Wortes weg, gehören sie aber an das Wort dran. Hier also zwei Leerzeichen.

    So, das Formelle habe ich vorweggenommen.
    Jetzt frage ich mich noch, ob du das hier in Wolfsfährte integrieren willst oder nicht. Denn so eine Erklärung würde die Geschichte sicher brauchen. Man will ja eigentlich nicht Kurzgeschichten wälzen, nur um die Hintergründe und damit die Geschichte verstehen zu können.
    Ansonsten gefällt mir diese Kurzgeschichte. Du schreibst sehr bildhaft und man kann es sich alles sehr gut vorstellen. Da habe ich wirklich wieder Lust, Wolfsfährte mitzuverfolgen. Außerdem habe ich eine Vermutung, wer dieser Elf sein könnte. :o

    Häupter auf meine Asche!

  • @kalkwiese Erstmal danke für´s Fehlerraussuchen, ich kümmer mich gleich darum, dass sie Anwendung finden.

    Denn so eine Erklärung würde die Geschichte sicher brauchen. Man will ja eigentlich nicht Kurzgeschichten wälzen, nur um die Hintergründe und damit die Geschichte verstehen zu können.

    Da hast du Recht, aber diese Kurzgeschichte (und andere, die eventuell noch separat folgen werden) sind mehr dazu da, einen Eindruck zu schaffen und Feedback zu bekommen. Letzten Endes werde ich das alles fließend in die Geschichte integrieren, aber erst, wenn es relevant wird. In Harry Potter zum Beispiel wird Vieles erst erklärt, wenn es tatsächlich Anwendung findet, was ich auch besser finde, da der Leser sonst mit Wissen "belastet" wird, mit dem er storymäßig noch gar nichts anfangen kann.
    Eine Schulstunde ist das ideale Beispiel dafür, oder Schwertkampfunterricht, oder, oder, oder - die Möglichkeiten sind endlos. Tatsächlich würde ich diese Methode jedem Autor empfehlen, der Probleme mit dem Erklären seiner Welt hat, ohne den Leser zu langweilen oder aus dem Fluss zu reißen.

    Edit:

    Ich glaube, du hast da einen Buchstaben vergessen.

    Tatsächlich ist hier gemeint, dass das Feuer sich als Überträger selbst erhält, quasi in Symbiose mit der Energie.

    Und zu guter Letzt: Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Dieser Elf diente mir nur als Mittel, um die Elfen zu charakterisieren.
    Möglicherweise ein leichter Spoiler...?

    Spoiler anzeigen

    Obwohl..."Master Farodir Elys" klingt doch ganz nett. Vielleicht bekommt sein Charakter ja doch ein Rework. :hmm:

    Einmal editiert, zuletzt von Ciro (16. Oktober 2016 um 13:57)

  • Ich war von Anfang an gepackt von der kurz Geschichte und sie hat einen riesen hunger auf mehr hinterlassen ^^

  • Toll, zum Teil wie in meiner Ausbildung zum CTA ( Chemisch technischer Assistent)!

    Gut hier gibt es keine Magie bei uns, aber mit Chemikalien muß man auch wissen was man tut!

    Danke für das Lehrstück einer Lehrstunden als Erzählung.

    Mir fällt nix ein außer nochmal TOLL zu sagen!

  • Meeeh, das Ende ist ja kacke XD
    Das arme Mädchen ... und alles nur, um den dämlichen Elfen zu belehren =O

    Dein Stil gefällt mir. Sehr flüssig.
    Du hast die Atmosphäre genau getroffen, die ein harter aber fairer Lehrer hervorruft :)
    Das sind am Ende immer die Beliebtesten :)

    Cool finde ich, dass du dir solche Gedanken über die Wirkungsweise von Magie in deiner Welt gemacht hast :thumbsup:

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Zitat von Miri

    Das arme Mädchen ... und alles nur, um den dämlichen Elfen zu belehren

    Das hat nichts mit ihm zu tun. Prof. Gildenstein bevorzugt niemanden. Es ging darum, allen Schülern mit ihrem Enthusiasmus und dem Hoch der neuen Kräfte zu zeigen, wie gefährlich Magie sein kann.

  • Servus,

    Deine Geschichte hat mir bisweilen wirklich sehr gut gefallen, ich hoffe du machst bald mehr von solchen Kurzgeschichten.(;

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -