Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.759 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2016 um 14:28) ist von Windweber.

  • Seid gegrüßt!


    Seit langem geistert eine Idee in meinem Kopf herum, ein Szenarion zu basteln, das ich Flintpunk nennen würde. Der Begriff ist natürlich an Steampunk angelehnt, geht
    aber viel weiter (zurück). Ich würde euch gerne nach eurer Meinung fragen und vielleicht habt ihr ja auch die eine oder andere Idee dafür! (Die Welt ist noch alles andere als ausgereift und ich wäre dankbar für Hilfe, einfach unverbindlich Vorschläge machen).

    In dieser Welt soll es zahlreiche Götter (ich dachte an 210) von eher geringer Macht geben, deren Zuständigkeiten sich oftmals überschneiden. Dabei wird in mächtige Himmelsgötter als neutrale Allherrscher (Sonnengott, Mondgöttin usw.), hohe Götter, die Tugenden in die Welt bringen und tiefe Götter, die zu Lastern und leichten Erfolgen verführen geben. Die hohen Götter stehen im Grunde für das Wohl des Kollektivs, die tiefen Götter für das Wohl des Individuums, jeweils oft zu Lasten der anderen Größe. Ihre Macht wächst mit ihrer Anhängerschaft und schrumpft mit ihr. Einige sind bereit, ihre Anhänger als Teil eines Pantheons mit allen anderen zu teilen, andere bilden nur kleinere Verbünde, wenige versuchen sich sogar als Eingott anbeten zu lassen.

    Die Welt ist von zahllosen Geistern bevölkert, die von Schamanen um Rat und Hilfe gebeten werden können. Schamane kann theoretisch jeder werden. Es geht nur darum, mit den Geistern sprechen zu lernen, das setzt keine übernatürlichen Kräfte vorraus. Magie wirken nur die Geister. Dafür werden sie mit Kunstwerken "bezahlt" - einige Kulturen setzen auch auf Reziprozität und beschenken die Geister, um dann etwas von ihnen erbitten zu können. Jede Art Geist hat aber so ihre eigene Vorliebe bei den Künsten und nicht jede Art Geist wird von jeder Kultur verstanden. Es gibt die meist hilfreichen Lebensgeister (Tier-, Ahnen- und Pflanzengeister), eher neutrale Geister des Feuers, Wassers, Luft, Steins, Zeit, Raumes, Blitzes und Eises und eher als schädlich empfundene Geister des Wahnsinns, Todes und der Täuschung. Zudem gibt es geheimnissvolle jehenseitige Geister, die nicht zur Welt gehören zu scheinen und eher für das stehen, was hätte sein können, Geister verworfener Konzepte der Schöpfergötter.

    Der Fortschritt in der Magie hat einen Technologischen Fortschritt überflüssig gemacht. An Metallverarbeitung ist nur Gold bekannt, welches von an Inka und Azteken angelehnten Völkern geschätzt wird und Kupfer, aus dem eine nahöslich angehauchte Kulur hochmoderne, seltene und extrem teure Waffen und Werkzeuge anfertigen kann. Selbst Bronze ist unbekannt. Ansonsten bestehen Waffen und Wrkzeuge aus Holz, Bein und Stein. Auch Pfeil und Bogen ist nur wenigen Kulturen als hochoderne Waffe bekannt, die meisten verwenden Speerschleudern (wie Atlatl und Woomera), geworfene Speere, Bumerangs und Steinschleudern. Reittiere sind unbekannt, Zug- und Lasttiere nur einigen Kulturen als moderne Errungenschaft.

    Dennoch haben sich, wie im präkolumbianischen Amerika, Hochkulturen herausgebildet, die riesige Steinbauten errichten, gewaltige Reiche beherrschen und komplexe Wirtschaftssysteme etabliert hanen. Andere leben auch als nomadische Jäger- und Sammler.

    Neben den Menschen gibt es noch die sogenannten Neander. Diese gelten als dumm und aggressiv, aber auch zäh und stark - beliebte Sklaven. Kreuzt man sie mit Menschen, werden sogenannte Maulmenschen geboren, die die Vorzüge beider Spezies in sich vereinen, aber selbst unfruchtbar sind. Sie sind sehr begehrte Sklaven.

    Neben einer Inka- und einer Aztekenähnlichen Kultur mit jeweils gewaltigen Reichen und zahlreichen Vasallenstämmen soll es auch eine Mischung aus Maori und Wikinger geben - ein Kriegervolk von einem Inselreich, das in Kanus und Katamaranen andere Länder unsicher macht.

    Wie die Schamanen mit Geistern sprechen, sprechen die Götter mit auserwählten Menschen, sogenannten Propheten, die ihre Kulte und Panthea etablieren, entwickeln und erhalten sollen. Eine Gruppe Götter würde eine Gruppe Menschen erwählen - so bildet sich z.B. eine Charaktergruppe für ein Rollenspiel. Jeder Spieler kann so nicht nur seinen Charakter, sondern auch einen Gott basteln, der ihn erwählt hat. Daneben gibt es auch Priester, die etablierte Kulte betreuen und die Macht der Götter
    anrufen. Propheten müssen nicht unbedingt Priester werden und so die Götter um Hilfe anrufen können. Sie können auch Champions sein, die Eroberungs- und Verteidigungsheere führen oder schlicht Sprachrohr beleiben. Durch die geringe Macht der Götter, ihre Streitereien untereinander und ihre Gelichgültigkeit kleineren irdischen Ereignisen gegenüber sind sie aber ohnehin selten zu weltbewegenden Gefallen zu bringen. Die Schamanen mit ihren Geistern haben letztlich größere transzendente Macht.


    Die Megafauna wurde nicht ausgerottet, so findet man je nach Region Elefanten, Nashörner, Mammuts, Riesenfaultiere, Riesenkängurus, Säbelzahntiger usw. Gerade durch die Macht der Tiergeister können diese auch als Packtiere verwendet werden, was regelrechte wandelde Städte ermöglicht. Auf Fabelwesen würde ich aber völlig verzichten. Nur prähistorische Tiere (und noch in unserer Welt lebende) kommen vor.

    Das wären meine ersten Ideen. Bin gesoannt, was (und ob) ihr dazu sagt. Ich bin immer für Kritik, Anregungen und Lob offen.

  • Erinnert mich ein bisschen an die Welt von Conan dem Barbaren, vielleicht einen Tick weniger modern, aber Magie macht ja vieles wett.

    Die Idee, dass sich jeder seinen eigenen Gott zusammenbasteln kann ist aber ziemlich innovativ, habe jedenfalls noch kein PnP oder MMO gesehen, wo so was angeboten wurde.
    Ich würde daher vielleicht sogar den Schwerpunkt darauf legen. Dazu könnte man als Hintergrund einen kalten Krieg der Gottheiten inszenieren und vielleicht gibt es ja sogar für Sterbliche Möglichkeiten in die Götter-Riege aufzusteigen?

    Neben "Azteken" könnte es auch eine Art "ägyptische Hochkultur" als großen Konkurrenten geben. Die wilden Stämme könnte man in etwa wie die Germanen gegen die Römer aufbauen, keltische Stämme und Riten sind überhaupt immer sehr dankbar für einen Fantasy-Touch.

    Ich hab von Bekannten gehört, dass sie MMOs spielen, in denen man als Urzeitmensch sich in einer Art Jurrasic-Park-Welt behaupten muss, leider weiß ich die Namen der Spiele nicht, aber das Internet weiß ja bekanntlich alles, bestimmt kann man sich da auch Ideen zusammenkl ... , ich meine natürlich, sich inspirieren lassen.

    Eine Anmerkung allgemeiner Art: Alle Welten sind letztlich nur der Hintergrund, auch wenn ein T-Rex der sich selbst zum Abendessen einlädt mal ein echt nerviger Hintergrund sein kann ^^
    Am Ende sind die gelungenen Geschichten hinter den Kulturen und gut erdachte charismatische Persönlichkeiten, die den Leser oder Spieler zum Verweilen bewegen. Ob jetzt Dunkelelfen gegen Hochelfen Krieg führen, oder Jedi gegen Sith, irgendwie ist das immer irgendwo dasselbe. Personen wie ein Conan, Drizzt do Urden, Obi Wan oder, um bei den DSA-lern zu bleiben, ein Raidri "der Schweeeeeertkönig" Conchobaiiiiir und deren Geschichten machen letztlich den Reiz aus, egal ob man nun zu Fuß, auf einem Gleiter oder einem Prontosaurus von A mach B reist.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Erinnert mich ein bisschen an die Welt von Conan dem Barbaren

    Würdet ihr dann sagen, dass meine Geschichten in die Low-Fantasy gehören würden oder wo würdet ihr ein solches Szenarion einordnen?

    Eine Anmerkung allgemeiner Art: Alle Welten sind letztlich nur der Hintergrund, auch wenn ein T-Rex der sich selbst zum Abendessen einlädt mal ein echt nerviger Hintergrund sein kann

    Ja, im Grunde weiß ich das. Nur ist das bei mir immer etwas anders. Ich sauge gierig jeden kleinen Tropfen Wissen über die Hintergrundwelt auf und ärgere mich, dass es am Ende so wenig ist. Aber Hintergrundwelt sagt ja im Grunde schon alles - sie ist im Hintergrund. Um andere zu unterhalten muss ich mich stark zurücknehmen, was mir schwer fällt. Es sei denn, ich gestalte die Hintergrundwelt sehr detaiiert, dann brauche ich die Infos nur in die Geschichte einzuflechten, wo es nötig ist und fühle mich dennoch befriedigt. Meine Passion gilt eben vor allem den sonst eher als nebensächlich betrachteten Worldbuilding. Aber natürlich hast du mit deiner Kritik völlig recht... :(

  • Low Fantasy bedeutet einfach nur, dass es dabei nicht um die klassische Heldenreise mit epochalen Umwälzungen und darin oft beinhalteter Weltenrettung geht. Oder anders gesagt, ja, bis jetzt scheint es mir LF zu sein, aber das kann sich ja ändern, je nachdem welche Zielsetzung du vorgibst. Wenn alles auf ein Weltenende bzw. auf eine Zeitenwende zusteuern soll, könnte es auch HF sein ^^

    Das Low bzw. High ist in dem Sinne keine Wertung, eher eine Klassifizierung.


    Mal ein Beispiel:

    Die Spielwelt Aventurien und die meisten Romane darin sind LF.
    Wenn man aber die 7 Gezeichneten oder die Elementaren Gewalten nimmt kann man auch von HF sprechen, wenn man Borbarad als Weltvernichter noch hinzunimmt wahrscheinlich sogar mit Fug und Recht.Immerhin geht es darin ja wirklich um das Wohl der ganzen Welt, nun ja, zumindest eines Kontinents.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • "ägyptische Hochkultur" als großen Konkurrenten geben.

    Ah, denen könnte ich dann das Rat als eigene, moderne Technologie geben. Und Streitwagen. Das wäre doch cool!

    Die wilden Stämme könnte man in etwa wie die Germanen gegen die Römer aufbauen, keltische Stämme und Riten sind überhaupt immer sehr dankbar für einen Fantasy-Touch.

    Sehr coole Idee, zumal ich gerade die Hochkulturen sehr imperialistisch und aggressiv aufbauen würde.

    Ich hab von Bekannten gehört, dass sie MMOs spielen, in denen man als Urzeitmensch sich in einer Art Jurrasic-Park-Welt behaupten muss, leider weiß ich die Namen der Spiele nicht, aber das Internet weiß ja bekanntlich alles, bestimmt kann man sich da auch Ideen zusammenkl ... , ich meine natürlich, sich inspirieren lassen.

    Dabei dürfte es sich um das uralte DSA (!)-Spiel http://de.wiki-aventurica.de/wiki/Die_Schlacht_der_Dinosaurier handeln, das im Riesland östlich von Aventurien angesiedelt war, aber nicht mehr zum Kanon gehört. ;)

    auch wenn ein T-Rex der sich selbst zum Abendessen einlädt mal ein echt nerviger Hintergrund sein kann

    An Tieren wollte ich vor allem solche nehmen, die es auch heute in unserer Welt gibt und solche, die die https://de.wikipedia.org/wiki/Quart%C3%A4re_Aussterbewelle dahingerafft hat. Keine Dinos, meine Welt soll etwas bodenständiger sein.

    Dazu könnte man als Hintergrund einen kalten Krieg der Gottheiten inszenieren und vielleicht gibt es ja sogar für Sterbliche Möglichkeiten in die Götter-Riege aufzusteigen?

    Sehr coole Idee! Die menschlichen Konflikte wären damit Stellvertreterkriege, ganz wie es sie zwischen der UdssR un den USA gegeben hat. Die Götter gehen nicht (mehr) aufeinander los, sondern unterstützen mehr oder weniger heimlich ihre sterblichen Anhänger, von denen sie Macht schöpfen, damit diese ihre Kulte verbreiten und ihnen noch mehr Macht zukommen lassen.

    Danke nochmal!