Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 21.794 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2019 um 09:06) ist von Alcarinque.

  • Auch klassische Mordäxt o.ä. hatten relativ kleine Köpfe auf langen Stangen. Das Wummst, klar, der Träger hat durch die Rüstung aber auch selbst mehr Masse und wird nicht so schnell umgeworfen...
    Allerdings würde ich davon ausgehen das es, wenn es dir Rüstung nicht durchdring, tatsächlich kaum weh tut, da die Rüstung die Wucht ja abfängt und verteilt. (Anders als bei Ketten, Leder oder Stoff, wobei es auch da immer auf die Menge ankommt und teils hilft das schon sehr viel)

    Wie gesagt, Schwerter waren im Mittelalter gar nicht so die Schlachtenwaffen, höchsten Zweitwaffen und dann für eine Hand. Das Lange war eher eine Zivile Waffe.
    Einzige der Bidenhänder, damit hatte man ja teils Wege in die sonst kaum überwindbaren Speerreihen geschlagen (drum auch Gassenhauer), allerdings war das ein recht suizidaler Job...

    Man kann natürlich nie ausschließen das es etwas nicht gegeben hat, abhängig von Situation und Gegner können natürlich auch Keulen von Pferden aus irgendwie Sinn gemacht haben...


    Und mein absoluter Liebling was absurde Waffen angeht: Der Laternenschild
    Ist in der Wiener Rüstkammer zu bewundern...

    Falken haben doofe Ohren

  • Ich finde das Thema sehr interessant, aber vielleicht sollten wir einen eigenen Thread zu Waffendiskussionen aufmachen, da es sich jetzt doch vom Thema wegbewegt. Wir wollen ja ein ordentliches Forum ;)

    EDIT

    Waffen und Rüstungen in der Fantasy (und ihren irdischen Vorbildern) - Ich konnte selbst nicht widerstehen, dort weiter zu diskutieren... :D

    Einmal editiert, zuletzt von Windweber (14. April 2017 um 14:05)

  • Hey,

    Danke für den Thread und die wirklich ausführliche Ausarbeitung.

    Bin gerade am Ende von Band 1 meiner Geschichte angelangt (85.000 Wörter) allerdings musste ich feststellen das ich noch so spannend und lustige Texte haben kann, das alles macht nochlange keine gute Geschichte aus... bestenfalls durchschnittlich.

    Nach einigem überlegen ist mir aufgefallen, das mir der Tiefgang fehlt, was ich nun mit einem ausführlichen, plausiblen und kreativen Worldbuilding erreichen will.

    Hatte auch schon ein paar Ansätze, doch zum Glück hab ich diesen Thread hier rechtzeitig gefunden... mir wäre in Traum nicht eingefallen was es tatsächlich alles zu beachten gibt.

    Danke an alle die hier mitgearbeitet haben. :thumbsup:

    "Beurteile die Bücher nie nach dem, mit was sie im Anfang einleiten, sondern wozu sie am Ende hinleiten."

    Ignatius von Loyola

  • Es liegt ganz in deinem Ermessen, was du alles beachten willst. Das geht vom Sonnensystem (Mond, Sonnenzeit, Jahreszeit...) über den Planet (Kontinentalplatten, Gebirge, Vulkane, Erdbeben...), Wetter (Klimazonen, Wetterzyklen, Luftströmungen ...), Fauna und Flora (Evolution, Ökosysteme, Symbiosen ...), Intelligente Wesen (Kulturen, Entstehung, Religion, Sprache, Schrift, Geschichte, ...) und eine Interaktion von all diesen Elementen zusammen.

    Nur mal ein gaaanz grobe Liste was mir grad so eingefallen ist, viele Punkte fehlen natürlich und bei jedem kann man endlos in die Tiefe gehen und sich ein Leben lang damit beschäftigen ohne zu einem Ende zu kommen. :D


    Spoiler anzeigen

    Ein guter Weltenbastler ist meist auch ein totaler Nerd, da er einfach an ALLEM interessiert ist und das in seine Welt einfließen lassen kann. :D

    Falken haben doofe Ohren

  • Cooler Thread

    Was mir immer besonders hilft, ist es Figuren und Wesen ersteinmal zu zeichnen. So kann ich Details ausarbeiten, die ich besser beschreiben kann, zudem vergisst man so auch nichts. Es kann ja schon einmal vorkommen, das eine fiktives Tier erst spät wieder in Erscheinung tritt, und so hat man das ursprüngliche Bild.

    Ebenfalls fertige ich grobe Karten von Ländern/Kontinenten an mit den Städten, Flüssen, Bergen etc. So stelle ich sicher, dass alles was ich schreibe schlüssig ist. :)

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.

  • hallo ihr Lieben.

    Ich habe gesehen das viele eine eigene Welt erschaffen haben und habe gesucht ob es schon ein Thema gibt, wie man da ran geht. Habe aber nichts gefunden.
    Also ich hoffe ich bin hier richtig.

    Ich würde gerne selber eine Welt erschaffen für meine Geschichte, bzw. hab so grob ein paar Ideen, aber ich weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll. Hab sowas noch nie gemacht.

    Wie seit ihr also vorgegangen. Wie geht man da überhaupt ran?

    Ich dachte da es in diesem Abschnitt über Eigene Welten geht, bin ich mit meiner Frage hier an der richtigen Stelle.

    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Puh, jetzt wo du es erwähnst, müsste ich auch mal an meiner Welt weiter basteln.

    Ich geh mal kurz meine Sachen dazu zusammenkramen und schreib hier dann nen Kommi.

    Kann aber was dauern.(Dient also erstmal als Platzhalter)

    Bg

    Aber vorerst sei gesagt, dass die Vorgehensweise auch stark von der Welt abhängt.

    Ich würde zum Beispiel ein Mittelerde (wo ich starken bezug auf die Rassen, deren Städte oder Beziehungen zueinander eingehen kann) anders beschreiben als ein Harry Potter.
    Weltenbau beschränkt sich halt nicht nur auf Sichtbares, sondern auch auf Geschehenes (Zeit. Warum ist das "Heute" so wie es ist) und Idee hinter dem ganzen.

    Schwer zu erklären. Ich such mal mein Zeug raus.

    Also, MEINE Vorgehensweise war so, dass ich eine Art Reiseführer haben wollte. Eine Art nachschlagewerk wenn man tatsächlich in dieser Welt wäre und sich nun zurecht finden müsse. Und nein ich meine nicht Hyperdetailiert hinter welcher Ecke der nächste McDonalds ist.

    Also, bei einer klassischen Fantasy Welt würde ich wie folgt anfangen. Einfach...

    Punkt 1
    Also habe ich erstmal alles "Greifbare" genommen. Sachen die man sieht. Ich beschrieb zuerst die Kontinente und deren Eigenschaften. Man kann dann auch auf deren Bewohner eingehen. (Insbesondere dann, wenn diese den Kontinent/Insel whatever stark geformt haben. Generell Flora und Fauna)
    Halt all das was man sieht. ZUm Beispiel auch besondere Orte. (Da meine Welt viel mit Magie zutun haben wird, habe ich zum Beispiel Zentren eben dieser Magie beschrieben... und wo sie zufinden sind.)

    Punkt 2
    Später bin ich dann etwas tiefer in die Materie gegangen.
    Hab zum Beispiel erklärt wie Sachen in dieser Welt funktionieren. (Als Beispiel hier wieder die Magie)
    Wie ist das in deiner Welt? Wie funktioniert die Magie? Ist das den Bewohnern bewusst wie Magie funktioniert? Was für magie gibt es?
    Wir gehen also langsam an die Fäden in den Hintergrund.
    Auch ein Wie ist die Welt überhaupt entstanden? Könnte hier super reinpassen. Halt alles was im Hintergrund spielt.

    Und von diesem Punkt, lässt sich wunderschön zu einer Art Chronik übergehen. Wenn du nämlich wirklich bei Enstehungsgeschichten angekommen bist, kannst du dich direkt der Vergangenheit deiner Welt widmen.

    Punkt 3
    Die Vorgeschichte. Also, wie ist die und die Organisation enstanden? Warum reagieren diese Art von Menschen anders? Was ist der Grund dafür das deine Welt so ist, wie sie ist? Du kannst hier bis in die Wurzeln zu einer Art Entstehungsgeschichte zurück gehen. Hat sie vielleicht was mit einem Glauben zu tun der in der jetzigen Zeit deiner Welt eine Rolle spielt?
    Fakt ist, das Herz deiner Welt fängt nicht erst mit dem auftauchen des Protas an zu schlagen.

    Punkt 4
    Jetzt wirds feinmaschiger. Ab hier würde ich auch sagen, dass es kein klarer Leitfaden mehr ist, sondern sich lediglich bei mir so entwickelt hat. Auf Grund der Chroniken, bin ich nun wieder auf die Bewohner zurückgekehrt. Näher, eher die Bevölkerung. Also, einzelne Städte bzw. Ballungsgebiete. Wie sind die Beziehungen untereinander. Welche Gruppen mögen sich welche nicht.
    Allein dadurch, hab ich soviel mögliche Konflikte oder Geschichten gesehen, das haufenweise Plot entstanden ist.
    Beispiele wären hier zum Beispiel: Was ist Hogwarts? Beziehung zwischen Elben und Zwergen. Wie sieht die Galaktische Bevölkerung die Rebellen Allianz?
    Während wir vorher also eher von oben draufgeschaut haben, befinden wir uns nun mittendrin.

    Punkt 5
    Bei mir fielen hier nun schon die ersten gegründeten Verbände, die sich aus der und der Situation, dem Zerwürfnis, dem gemeinsamen Ziel etc. entwickelt haben. Also fielen auch erste Namen. In Punkt 5 Wird näher auf große Persönlichkeiten eingegangen.
    Auch kann man hier besondere Gegenstände benennen, wenn es sowas geben sollte. Artefakte, Relikte, Besondere Unsichtbar machende Umhänge, mächtige Ringe oder eine Besondere Waffe (Escalibur, Frostmourne...) Alles was einen Namen hat, trägt ihn meist nicht umsonst. Sobald ein Gegenstand einen Namen hat, steckt meist eine kleine geschichte dahinter.
    Man merkt, man arbeitet sich immer weiter ins Detailierte hinein. Denn das "Greifbar" vom anfang, ist nun langsam wortwörtlich zubenutzen.

    Ich denke das reicht fürs erste. Bedenke, dass sowas ein riesen Aufwand sein kann. Auch MUSST du nicht wirklich eine Welt erschaffen. Es gibt gute Kinofilme die einfach nur für die Kasse gedreht wurden und weswegen sich dahinter auch keine große Welt dahinter verbirgt. Es ist also nicht verpflichtend.
    Aber ich finde es bringt zahlreiche Vorteile. Deine Welt wirkt lebendig. Dreht sich nicht nur um den Prota oder ein Schlüsselereignis. Es gibt einfach mehr Säulen die das ganze Konstrukt tragen. Es können einen unglaublich viele Ideen für weitere Geschichten oder für die "eigentliche Geschichte" kommen. Man selber lernt so den Ort in dem der erstellte Charakter lebt besser kennen.

  • Puh, jetzt wo du es erwähnst, müsste ich auch mal an meiner Welt weiter basteln.

    Ich geh mal kurz meine Sachen dazu zusammenkramen und schreib hier dann nen Kommi.

    Kann aber was dauern.(Dient also erstmal als Platzhalter)

    Bg

    Ist das hier ein Wettbewerb, dass man Platzhaltern muss???

    Kathamaus, eine "Welt bauen" ist wie eine Geschichte schreiben: Jeder geht anders an die Sache ran.

    Die einen beginnen mit einer Figur und überlegen dann: Wie sieht das Umfeld dieser Person aus? Ihre Lebensumstände? Warum ist das so und was tut meine Person dort in diesem Umfeld? Und so gelangt man von einem Punkt (der Person) in immer größer werdenden Gedankenkreisen auf ein Dorf, eine Region, ein Land, ein Kontinent, ein Planet, eine Galaxie, ein Universum... bis zum Multiversum Deiner selbst.

    Du kannst aber auch genau dort beginnen: Beim größtmöglichen... und Dich immer weiter in Details vorarbeiten. "Wenn mein Planet dieses... was ist dann mit den einzelnen Kontinente? Welche Möglichkeiten bieten mir die geografischen und klimatischen Bedingungen einer/eines "Was weiß ich". Wie leben die Menschen da, wie sehen sie aus? Sind es überhaupt Menschen im landläufigen Sinne? Welche Konflikte gibt es zwischen den Völkern (das kann man runterbrechen auf die Regionen, die Dörfer, die Familien, die einzelnen Personen)...

    Du kannst auch mittendrin einsteigen, also nicht im größten und nicht im kleinsten Aspekt einer Welt... einfach irgendeinen Punkt suchen, den Deine Welt unbedingt haben muss/sollte... und von dort aus baust Du die Welt drumherum...

    Niemand zwingt Dich, eine komplette Welt zu konzipieren, nur um eine Geschichte zu schreiben. Aber je genauer Du selber als Autor diese fiktive Welt kennst und entwickelst, um so glaubhafter können die Akteure Deiner Geschichten in ihrem Umfeld agieren...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Da müsste es doch eigentlich schon mehrere Threads dazu geben. :hmm:
    Aber irgendwie sind die wild über drei Unterforen verstreut... XD


    Cory hat das schon ganz gut beschrieben, ganz grundsätzlich gibt es zwei Herangehensweisen wie man eine Welt basteln kann:

    Von Außen nach Innen
    Von Innen nach Außen


    Von Außen nach Innen:

    Man beginnt mit den großen Sachen, die Welt, Karten, Länder, Kulturen, Religionen, Geschichte etc. und geht dann immer mehr ins Detail.
    Vorteil: Eine in sich stimmige Welt mit stimmigen zusammenhängen etc. bei der man einen großen Teil der Infos abrufbar hat
    Nachteil: Je nach wie genau man die Welt beschreibt ein sehr sehr großes Projekt.
    Beispiel: Mittelerde

    Von Innen nach Außen:
    Die Welt wird um einen Charakter herum aufgebaut, und immer dann erweitert wenn man was Neues braucht
    Vorteil: Anfangs sehr schnell und man kann machen was man will
    Nachteil: Irgendwann verstrickt man sich in Widersprüchen und Logikfehlern. Je größer die Welt wird um so schwieriger ist ein Überblick
    Beispiel: Harry Potter


    Und so oft wie möglich an der realen Welt orientieren, die ist so viel spannender und facettenreicher als jede Fantasywelt, dafür ist die reale Welt einfach zu groß. ^^

    Falken haben doofe Ohren

    Einmal editiert, zuletzt von Alcarinque (13. März 2018 um 12:48)

    • Offizieller Beitrag

    @Kathamaus

    Ich habe gesehen das viele eine eigene Welt erschaffen haben und habe gesucht ob es schon ein Thema gibt, wie man da ran geht. Habe aber nichts gefunden.

    Gibt es:
    Worldbuilding

    Darum haben wir die beiden Threads auch zusammengeschoben ;)

    LG Chaos

  • Kaum zu fassen, aber mir ist noch etwas eingefallen, das ich unter Bildung und Wissenschaft bei den Kulturen einordnen würde: Medizin und Hygiene. Aber was eine Kultur da drauf hat, kann entscheidend sein, gerade wenn ein Held einer Geschichte mal verwundet wurde. Gut, Zahnschmerzen und Grippe oder Krebs kriegen Fantasyhelden zugegebenermaßen nur selten.
    Aber zwischen dem Herausreißen eines faulen Zahns oder Amputieren eines brandigen Gliedmaßes und ausgeklügelten Heilkräutern und Magie in der klassischen Fantasy gibt es ja schon meilenweite Unterschiede. Und auch je nach Geldbeutel kann es da Unterschiede geben, wenn es kein ausgeklügeltes Gesundheitssystem gibt.
    Es ist auch interessant, ob eine Kultur sich nie wäscht, hin und wieder ein Staubbad genießt oder täglich ins Badehaus läuft. Erstens, um zu beschreiben, wie Figuren aussehen - und riechen. Gerade ein Charakter, der aus einer sehr sauberen Gesellschaft kommt und in ein Barbarendorf kommt, muss doch einiges erdulden. Das kann ein Autor leicht vergessen. Geht man sich regelmäßig waschen, kann die Terme ein spannender Schauplatz sein, wo Held und Feind sich treffen, wie Gott sie schuf. Ob es wohl dort einen Wasserlochfrieden gibt? Und was passiert eigentlich mit der Notdurft? Müssen die Helden in der Stadt durch Kot und Müll waten, weil alles aus dem Fenster fliegt (weshalb man den Himmel besser auch im Auge behält, wenn gerade keine Nazgul in der Nähe sind) oder gibt es Gesetze dagegen oder gar eine Kalanisation, die auch wieder ein spannender Handlungsort oder Zuhause geheimnisvoller Wesen sein kann. In der Fantasy sind Städte oft so sauber, ohne das erkenntlich wird, wie das eigentlich bewerkstelligt wird. Zwischen den Schichten sowie Stadt und Land kann es da auch wieder gewaltige Unterschiede geben. Ja selbst zwischen den Vierteln einer einzigen Stadt. Gerade die (mangelnde) Hygiene hat in meinen Augen Potential, einer Beschreibung Leben einzuhauchen.

  • Hallu,
    wäre es nicht auch eine Überlegung wert, Magie und Bildung enger zusammenzuführen, denn in einigen Magiekonzepten lässt sich vieles über die Naturwissenschaften erklären und umgekehrt ist dies ebenfalls möglich.
    Auch ist es ja in den meisten Settings so, dass Magier äußerst gebildete Personen sind, wenn nicht sogar Wissenschaftler.

    Liuvar

  • Hallo.

    wäre es nicht auch eine Überlegung wert, Magie und Bildung enger zusammenzuführen, denn in einigen Magiekonzepten lässt sich vieles über die Naturwissenschaften erklären und umgekehrt ist dies ebenfalls möglich

    Ja, eine Überlegung ist das immer Wert und das gibt es ja in vielen Geschichten / Welten so, z.B. in "Der Name des Windes" von Patrick Rothfus (schon alleine deshalb, weil es eine Universität gibt, in der man Zauberei studieren kann) oder "Harry Potter" von J. K. Rowling (und wahrscheinlich tausend weitere Geschichten).
    Für mich ist da immer die Frage, was für eine Konzeption vom Wesen der Magie und der zaubernden Wesen hat man. Naturwissenschaften versuchen ja tendenziell die Gesetzmäßigkeiten und Muster zu beschreiben, die für alle gleich sind. Z.B. fällt ein Apfel früher oder später zu Boden, egal wer ihn losgelassen hat. Eine Konzeption für Magie könnte aber sein, dass es einzelne Personen gibt, die gegen diese Gesetzmäßigkeit verstoßen können, weil sie eben magisch begabt sind, außererwählt, besonders, etc. Das würde dann evtl. nicht mehr so gut zu einem pseudonaturwissenschaftlichen Konzept von Magie passen.
    Auch solche Wesen, die schon wegen ihrer Natur her magisch und magiebegabt sind, passen da meiner Meinung nach nicht so gut dazu, also z.B. Feen, Geister und Dschinns, die Wünsche erfüllen. Oder auch "magische Orakel", die in die Zukunft sehen können.

    Die entscheidende Frage für den Weltenbau ist eigentlich: Was möchte ich in meiner Welt haben? Zauberer, die in einem Turm wohnen, Zaubersprüche in "magischen" Büchern aufschreiben und ab und an in Robe und mit einem Stab bewaffnet ausziehen, um einen von einem Hexenmeister beschworenen Dämonen wieder zu bannen, passen gut zu einer pseudowissenschaftlichen Magiekonzeption.
    Die gute Hexe, der Druide oder der Priester, der mit Gesten, Handauflegen, Gebeten und Anrufungen von Geistern und Dämonen allerlei bewirken kann, ohne es studiert zu haben, passt da evtl. nicht ganz so gut dazu. Wobei auch das "passt gut / passt nicht so gut" natürlich absolut relativ ist. So hat man z.B. in Rollenspielen wie Das Schwarze Auge ja häufig - theoretisch / oberflächlich - beides, auch wenn die spielerische Umsetzung letztlich eher "wissenschaftlich" ist. Damit meine ich, dass jeder zaubernde Charakter bestimmte Werte hat, anhand derer man mittels Würfelwurf bestimmen kann, ob ein Zauberspruch / Ritual / ... erfolgreich ist oder eben nicht.

    Auch ist es ja in den meisten Settings so, dass Magier äußerst gebildete Personen sind, wenn nicht sogar Wissenschaftler.

    Das wiederum wäre für mich ein Grund, nach einem anderen Weg zu suchen. Mir ist das schon was eingefallen, aber die Idee gefällt mir gerade zu gut, daher behalte ich sie mal für mich.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • wäre es nicht auch eine Überlegung wert, Magie und Bildung enger zusammenzuführen, denn in einigen Magiekonzepten lässt sich vieles über die Naturwissenschaften erklären und umgekehrt ist dies ebenfalls möglich.
    Auch ist es ja in den meisten Settings so, dass Magier äußerst gebildete Personen sind, wenn nicht sogar Wissenschaftler.

    Es stimmt absolut, dass Magiebegabte in sehr vielen Settings zu den Gebildeten gehören. Aber es gibt nicht unbedingt in jeder Kultur Magie und sie ist nicht zwingend in jedem Setting Teil der Bildung. Darum habe ich sie in meinem "universellen" Grundvorschlag erstmal in einen eigenen Punkt gesteckt (zumal Magie allein ja sehr viel Aufmerksamkeit verdient, sie soll ja weder nutzlos noch übermächtig werden, im richtigen Grad geheimnisvoll und originell werden. In anderen Punkten der Kultur kann man sich ja sehr leicht bei Mittelalter-, Fantasy- oder sonstigen Klischees (oder auch bei "echten" wissenschaftlichen Annahmen) bedienen. Wer sich aber hier bedient, dem steht es natürlich absolut frei, eine andere Anordnung anzuwenden, wegzulassen oder zu ergänzen. Für die meisten ist das sicher sogar empfehlenswert. Ich will hier eher einen gut sortierten Laden anbieten, in dem man auswählen und mitnehmen kann, was man will und braucht. Die Waren kann jede/r zu Hause sortieren, wie es passt. Ob ich die Essigessenz zu Essig und Öl oder zu den Reinigungsmitteln ins Regal stelle, finde ich gar nicht so wichtig. Hauptsache, man findet sie. :D

  • Hallo,
    Bin beim Stöbern über diesen thread gestolpert und es passt grad ziemlich gut zu meiner Situation.
    Ich stehe noch am Anfang meiner aller ersten Geschichte und ich möchte dazu eine eigene Welt erschaffen. Ich konnte schon6viel nützliches hier raus lesen. Aber eine Sache beschäftigt mich noch ziemlich. Und zwar wurde mir von dem dungeon master meiner d&d Gruppe gesagt, daß ich beim Weltkarte machen darauf achten sollte, daß es geologisch auch realistisch ist.
    Nun sehe ich das etwas anders, denn es ist ja eine fantasy Welt. Wie wichtig ist es da, das man genau und realistisch arbeitet was die Aufteilung und Verteilung von Flüssen, Gebirgen und so geht. Darf wirklich kein gebrige alleine stehen, weil sie im realen Leben immer in ketten stehen? Um nur ein Beispiel grad zu nennen.
    Ist es wirklich wichtig für den Leser, das die Karte auch im realen Leben bestand hat?
    Bin nämlich gerade dabei eine eigene Karte zu entwickeln.

    Hoffe ich bin hier richtig mit meiner Frage.
    LG Sora

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

    • Offizieller Beitrag

    @Sora

    MMn kommt das ganz auf die Welt an :)
    Wenn diese - wie unsere - natürlich "gewachsen" ist, kann man da schon ein wenig drauf achten. Aber ein wirkliches MUSS gibt es nicht, finde ich. Wenn man einen einsamen Berg braucht/will, dann ist der eben da. Die wenigsten Leute werden wirklich speziell geologische Dinge hinterfragen :pardon:

    Wenn deine Welt ohnehin nach belieben von einem höheren Wesen geformt wurde, kannst du eigentlich sowieso machen was du willst, weil DU bist dann dieses höhere Wesen :D

    Also grundsätzlich kannst du immer machen wie du möchtest - vielleicht findest du sogar eine Erklärung (oder eine Legende in der Welt) warum es eben so ist, wie es ist und nicht wie man es erwartet :)

    LG Chaos

  • Zu "Gebirge in Ketten" fällt mir da jetzt grad der "Ayers Rock" in Down under ein. Würd ich jetzt grad nicht als "Kette" bezeichnen, nech.

    Ansonsten bleibt mir nur, @Chaos Rising zu hundert Prozent zuzustimmen...

    Es ist Deine Welt! Du entscheidest, wie sie aussieht!

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Wie die anderen schon geschrieben haben: Grundsätzlich ist es deine Welt.
    Aber: Es wird immer Leute die solche Sachen hinterfragen (mit mehr oder weniger Ahnung vom Thema XD), wenn du dir ein bisschen Gedanken dazu gemacht hast, kannst du vielen damit schon den Wind aus den Segeln nehmen. ^^
    Wenn Flüsse nicht gerade aufwärts fließen oder die Klimazonen komplett falsch liegen, sollte das aber schon viel ausmachen.

    Das andere ist natürlich der Fantasy-Aspekt, je nach Geschichte der Welt, können auch Magie, Götter, Meteore, Bergbauende Termiten oder oder wasauchimmer für ungewöhnliche Geografische Elementen verantwortlich sein.
    (Zu viele Elemten einfach mit Magie zu erklähren, ergibt irgendwann halt das Gefühl das der Autor zu faul war sich Gedanken zu machen...)

    @Berge und Gebirge: Ich sehe gerade keinen Grund wieso diese nicht alleine stehen sollen können? Vom alleinstehenden Vulkan (z.B. Mt.Taranaki in Neuseeland) bis zum gigantischen Himalaya gibt es doch eigentlich alle Abstufungen...

    Falken haben doofe Ohren

  • Danke schön für die ganzen Antworten. Ich nehme jetzt daraus mit, daß es meine Welt ist und, wenn ich es erklären kann wieso sie so ist, sie gestalten kann wie ich möchte. Aber dennoch sollte man ein paar Fakten so machen, wie sie auch in der Realität vorkommen. Da werde ich mich dann wohl mal näher mit befassen.
    Aber ihr wart mir schon eine große Hilfe, danke dafür

    LG sora

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"