Die Nacht des Höllenfeuers

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.494 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. März 2018 um 15:32) ist von Sensenbach.

  • Ihr Lieben,

    ich brauche eure Hilfe. Ich arbeite gerade an einer Szene in meinem Buch, in der es „actionmäßig“ ein bisschen abgehen soll. So mit Dämonenangriff, Blutgespraddel und allem, was dazu gehört :)

    Ich glaube, meine Stärken (wenn ich denn überhaupt welche habe), liegen eher in kitschigen Dialogen und Beschreibungen jeglicher Art, weshalb ich ein bisschen Unterstützung bzw. Feedback gebrauchen könnte.

    Da das besagte Kapitel aus knapp 20 Buchseiten besteht, möchte ich euch natürlich nicht gleich den ganzen Text um die Ohren hauen. Ich zeige euch erstmal nur den Anfang …in dem natürlich noch nicht die Luzie abgeht…

    Natürlich kennt ihr die Vorgeschichte nicht…ist aber wahrscheinlich auch egal…mit ein bisschen Fantasie (und davon habt ihr glaube ich alle genug), kommt man bestimmt rein.Vielleicht wäre erwähnenswert, dass Freddy ein Mensch ist, während die anderen, die draußen warten, Engel sind. Sie sind in der Lage, über ihre Gedanken miteinander zu kommunizieren.Habe das durch Kursivbuchstaben kenntnlich gemacht.

    Ich möchte gerne wissen, ob ich es schaffe, eine gewisse Spannung aufzubauen und … naja, ihr wisst schon. Auf was man halt so achtet… Blöde unverständliche Sätze, Wortwiederholungen, blabla.

    Bei Fragen oder Unklarheiten meldet euch bitte.


    Kapitel 22
    Die Nacht des Höllenfeuers


    Freddy stieg die breiten Stufen zu dem Portal des Hauptgebäudes empor und mit jedem Schritt, den er sich der großen schweren Flügeltüre näherte, schlug sein Herz einen Takt schneller. Obwohl der Altbau vor wenigen Jahren komplett saniert worden war, hatte das Gebäude nichts von seinem nostalgischen Flair eingebüßt und erinnerte nach wie vor an ein Bauwerk, das um die Jahrhundertwende gebaut worden war. Freddy versuchte, die innere Unruhe niederzukämpfen und empfing deutlich Elias` beruhigende Worte, die wie ein Mantra in seinem Geist widerhallten. Alles ist gut Freddy! Bleib ruhig!
    Fast glaubte er, die Anwesenheit der anderen hinter sich spüren zu können, als bräuchte er sich nur umzudrehen, um die Hand nach ihnen auszustrecken. Seine Finger zitterten leicht, als er die Klinke herunterdrückte und schließlich den großzügigen Eingangsbereich betrat, der durch seine hohe gewölbte Decke, die bodentiefen Sprossenfenster und den riesengroßen Kronleuchter, welcher erhaben von der Decke baumelte, mehr an ein Herrenhaus erinnerte, als an eine Klinik für psychisch kranke Menschen. Die schwere Türe fiel hinter ihm mit einem lauten Krachen ins Schloss und ließ ihn ungewollt zusammenzucken. Hastig strich er sich die feuchten Locken aus dem Gesicht und klopfte vorsichtig die dicke Schneeschicht vom Mantel, in der Hoffnung, kein schepperndes Geräusch zu verursachen, das ihn als wandelnde Waffenkammer entlarven würde.
    Dann ließ er seinen wachsamen Blick durch die Halle wandern. Zu seinem eigenen Erstaunen musste er feststellen, dass er nichts, aber auch gar nichts Außergewöhnliches entdecken konnte. Keine furchterregenden Kreaturen, die ihn zu überwältigen versuchten oder Flammen die ihm aus dem Höllenfeuer entgegenschlugen. Keine Särge, denen blutrünstige Vampire entstiegen und kein Rudel von Zombies, das sich in abgehackten unkoordinierten Bewegungen auf ihn stürzte, um ihm an die Kehle zu gehen. Bei genauer Betrachtung waren noch nicht einmal ein paar profane Spinnweben ausfindig zu machen, die dem Ganzen zumindest einen annähernd gruseligen Anstrich verpasst hätten.
    Hinter dem ausladenden marmornen Empfangstresen, der das Zentrum dieses opulenten Raumes darstellte, tat eine gestresste Krankenhausmitarbeiterin ihren Dienst. Den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, machte sie sich Notizen und blätterte gleichzeitig hektisch in den Unterlagen, die vor ihr lagen, weshalb sie Freddy keinerlei Beachtung schenkte. Kurz fragte er sich, was er erwartet hatte hier vorzufinden. Nach der theatralischen Verabschiedung vorhin auf dem Parkplatz, bei der er sich mit einem Mal so vorgekommen war, als spiele er die Hauptrolle in einem Heldenepos, war er einen Moment ins Wanken geraten und hatte sich gefragt, ob er sie noch alle beisammen hatte, sich freiwillig für diese Mission gemeldet zu haben. Obwohl das Bild, das sich ihm nun bot, an Normalität nicht zu toppen war, wollte das ungute Gefühl, das sich wie eine eiskalte Hand um seine Kehle schloss, nicht vollends weichen.
    Hier ist tote Hose …, ließ er die anderen an seinen ungefilterten Gedanken teilhaben, bevor ihm einfiel, dass seine Aussage – zumindest für seine ´nichtmenschlichen` Zuhörer – ein gewisses Irritationspotenzial in sich barg.
    Noch ehe er eine ergänzende Erklärung hinterherschicken konnte, hörte er bereits die ungehaltene Gedankenstimme von Micah in seinem Kopf: Was bitteschön soll eine tote Hose sein? Ist das eine Art verschlüsselter Code, oder sowas? Fast schon glaubte Freddy, den strahlend schönen Engel mit den wilden schulterlangen Locken vor sich zu sehen, wie er entrüstet den Kopf schüttelte, um seinem fehlenden Verständnis für die menschlichen Eigenarten Ausdruck zu verleihen. Nur mit Mühe konnte er ein Grinsen unterdrücken, weshalb er krampfhaft versuchte, seine zuckenden Mundwinkel wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Er meint damit, dass da drin nichts los ist, okay?, erklang Serafinas sanfte Stimme, die ihm prompt ein angenehmes Kribbeln den Rücken hinunterfahren ließ.
    Warum sagt er das dann nicht?, entgegnete Micah genervt und drängte sich damit erneut in seine Gedankenwelt.
    Na schön, noch einmal für alle zum Mitschreiben, dachte Freddy und musste sich zusammenreißen, die Worte nicht laut hinauszubrüllen.
    Es sind keinerlei Dämonenaktivitäten zu verzeichnen, okay? Und jetzt könntet ihr euch bitte in meinem Kopf etwas zurückhalten? – Ihr macht mich wahnsinnig!
    Dieser Ort war eindeutig nicht geeignet, um hysterische Selbstgespräche zu führen, rief er sich in Erinnerung. Wahrscheinlich würde er in einer Zwangsjacke stecken, noch bevor die klassische Standardbeteuerung eines jeden Psychopathen - ´Ich bin nicht verrückt!` - über seine Lippen gekommen wäre.
    Freddy hat recht. Wir sollten unser ungebremstes Mitteilungsbedürfnis ein wenig zügeln, wenn wir kein Fiasko heraufbeschwören wollen, meldete sich jetzt Elias` ruhige aber mahnende Stimme zu Wort und hallte in Freddys Geist nach. Der tadelnde Blick, den er Micah hierbei zuwarf, zeichnete sich förmlich vor Freddys innerem Auge ab und ließ ihn erneut schmunzeln. Das Gefühl, die anderen so nah bei sich zu spüren, half ihm die Nervosität niederzukämpfen und erfüllte ihn mit neuer Zuversicht. Erzähl uns, was du siehst, hörte er jetzt Elias sagen.
    Darauf bedacht, sich weitestgehend unauffällig zu verhalten, schlenderte Freddy zielsicher in Richtung der Tafel mit dem Lageplan, die sich unmittelbar neben dem Eingang befand, und eine Übersicht über das weitläufige und ineinander verschachtelte Klinikgelände bot. Auf dem kurzen Weg dorthin versuchte er, seine Umgebung so gut es ging zu erkunden und sich möglichst viele Details einzuprägen.
    Ich sehe nur eine Person, weiblich, die an der Anmeldung telefoniert. Rechts dahinter gibt es zwei Aufzüge, daneben befinden sich die Toiletten. Eine schwere Metalltüre mit der Aufschrift ´Zutritt nur fürMitarbeiter` ist direkt neben dem Treppenaufgang, dachte Freddy und kam vor dem großen Schaubild zum Stehen. Der rote Punkt signalisierte seinen aktuellen Standort – die Anmeldung im Hauptgebäude. Zuerst glaubte er seinen Augen nicht zu trauen, als die ernüchternde Erkenntnis langsam zu ihm durchdrang.
    Es scheint so, als befänden wir uns hier im Kern dieses riesigen Gebäudekomplexes. Das Ganze ist wie eine Art Campus angeordnet mit unzähligen Nebenbauten. Sieht fast so aus wie eine Art Labyrinth, das nach einer gewissen Logik aufgebaut ist … und das hier ist … das Zentrum, beschrieb er seine Eindrücke. Plötzlich beschlich ihn das ungute Gefühl einer Vorahnung. Das hier war der Präsentierteller und er saß mittendrauf. Sollte irgendetwas schief laufen, dann würde er in der Falle sitzen, soviel stand zweifelsohne fest. Er nahm einen tiefen Atemzug und konzentrierte sich erneut auf die Karte mit der Übersicht. Das Wohnheim, in dem Emilia arbeitet, ist über eine Verbindungstüre in der dritten Etage zu erreichen … Ich gehe da jetzt hoch!, teilte er den anderen entschlossen mit und machte sich darauf gefasst, den Einspruch, der jeden Augenblick von Elias` Seite kommen würde, abschmettern zu müssen, als er eine Stimme hinter sich vernahm, die ihn zusammenfahren ließ.
    „Junger Mann, kann ich Ihnen behilflich sein?“, schrillten die Worte durch die große Halle und wurden von den nackten Wänden wie ein Echo zurückgeworfen. Eine Sekunde brauchte Freddy, um zu begreifen, dass sie nicht seinen Gedanken entsprangen, weshalb er sich nur zögerlich umdrehte. Es war die Klinikangestellte, die ihr Telefonat beendet hatte und ihn nun mit durchdringendem Blick beäugte.
    „Ja … ehm … nein. Eigentlich nicht“, stotterte er und ärgerte sich über sein abhanden gekommenes Selbstbewusstsein. „Ich weiß, wo ich hinmuss“, fügte er mit fester Stimme hinzu und wollte sich bereits dem Treppenaufgang zuwenden, als der Protestschrei der aufgebrachten Rezeptionistin ihn zum Stehen brachte.
    „Sie können da nicht einfach hoch! Zuerst müssen Sie sich bei mir anmelden!“, gab sie ihm unmissverständlich zu verstehen. Die Art und Weise, wie sie ihn dabei taxierte, ließ keinen Zweifel daran bestehen, dass sie ernsthaft davon überzeugt war, ihn alleine durch ihr einschüchterndes Auftreten aufhalten zu können.
    „Hören Sie …“, setzte Freddy an. Mit gestrafften Schultern und der festen Absicht, keinen Millimeter von seinem Vorhaben abrücken zu wollen, erwiderte er den unnachgiebigen Blick des kleinen unförmigen Wesens mit den hochtoupierten Haaren und dem faltenzerfurchten Gesicht, gegen dessen abstoßende Wirkung auch die dicke Schicht Makeup nichts ausrichten konnte.
    „Ich bin auf der Suche nach Emilia Kent“, fuhr er möglichst unbeeindruckt fort und machte einen Schritt auf den Tresen zu. „Sie arbeitet im St. Anna-Stift und wird seit gestern Abend vermisst. Ich würde mich gerne mit ihren Kollegen unterhalten und sie fragen, ob …“ Weiter kam er nicht, da ein ausgestreckter Zeigefinger plötzlich haarscharf vor seiner Nase herumfuchtelte und ihn vehement zum Schweigen brachte.
    „Für wen halten Sie sich eigentlich? Glauben Sie etwa, hier kann jeder herein- und herausspazieren, wie es ihm gerade passt? Und wenn die Königin von England vermisst würde, hieße das noch lange nicht, dass die Ruhe unserer Patienten gestört werden dürfte. Sie haben sich hier an die Regeln zu halten, wie jeder andere auch“ wetterte die erboste Frau, die Freddy inzwischen vielmehr an einen bissigen Pittbull als an eine Empfangsmitarbeiterin erinnerte.
    Meine Güte, dieser kleine Giftzwerg ist wirklich penetrant, ließ er die anderen gedanklich wissen und sandte einen genervten Seufzer hinterher.
    Sei bloß vorsichtig Freddy! Dämonen können jede beliebige Gestalt annehmen. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache!, mahnte Elias und der Ton seiner Gedankenstimme verriet überdeutlich, wie angespannt er war. Kritisch musterte Freddy die Person, die ihm gegenüberstand und suchte nach einem Hinweis, der Elias` Verdacht bestätigen würde. Gut, sie war nun wirklich keine Schönheit und ob sie mit ihrer wenig charmanten Art jemals zur Mitarbeiterin des Monats gewählt würde, war ebenfalls mehr als fraglich. Aber ein Dämon?
    Nein! Ich glaube, wir haben es hier vielmehr mit der Sorte frustrierter Hausdrache zu tun – eine weit verbreitete menschliche Dämonenart. Zwar sehr unangenehm, aber harmlos!, gab er zurück und war selber erstaunt über seinen Humor in dieser Situation. Vermutlich war das eine natürliche Reaktion auf die Überdosis Adrenalin, die gerade durch seine Venen gepumpt wurde und seinem Hirn vorgaukelte, alles im Griff zu haben. Leider hielt dieser Moment nicht lange an, denn mit einem Mal veränderte sich die Situation grundlegend. Das Bild der keifenden Frau nahm allmählich etwas Unnatürliches an. Unter dem pinkfarbenen Lippenstift wirkten die gelben Zähne wie ein abscheulicher Kontrast. Waren sie zuvor schon so spitz gewesen? Und warum hing die eine Gesichtshälfte nun schlaff herunter? Angewidert beobachtete Freddy, wie das, was einmal der Augapfel gewesen war über das entstellte Gesicht floss und wie ein Eis in der Pfanne zu schmelzen begann.
    Dunkle Adern traten hervor und zogen sich über den gesamten Körper, rissen ihn förmlich entzwei.
    FUCK! … Das … das … ist … ein Dämon … Verdammt! … ELIAAAAAAS … Geschockt taumelte Freddy rückwärts. Starrte entsetzt auf die erbärmlichen Überreste des menschlichen Körpers, der nun in Flammen stand und sich auf den Empfangstresen schwang. Mit einem dämonischen Grinsen blickte das grauenerregende Ungetüm auf ihn herab, entblößte sein messerscharfes Haifischgebiss.
    Freddy strauchelte, stolperte über seine eigenen Füße. Unsanft und begleitet durch ein klirrendes Geräusch von Metall landete er auf dem harten Klinikboden. In den tiefliegenden schwarzen Höhlen des totenkopfähnlichen Schädels loderten zwei glühende Punkte gefährlich auf, fixierten ihn mit bösartigem Frohlocken. Außerstande, sich der hypnotischen Wirkung dieser teuflischen Augen zu entziehen, stieß er sich mühsam mit den Füßen von dem rutschigen Boden ab. Verkohlte Hautfetzen baumelten von den muskelbepackten sehnigen Gliedmaßen des Feuerdämons herab, der sich gerade mit einer schwungvollen Bewegung zu ihm heruntergleiten ließ. Lauernd näherte er sich, ohne Freddy auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    „Es war leichtsinnig von dir, dich hier her zu wagen, Frederik. Oder bist du gar nicht alleine gekommen? Wo sind die anderen, mh?“, krächzte das Wesen mit unheimlicher Reibeisenstimme. Der penetrante Gestank von verbranntem Fleisch wehte Freddy entgegen und sorgte dafür, dass sein Magen rebellierte.
    Scheiße … Scheiße …. Scheiße …war alles, was sein endorphinübersättigtes Gehirn an geistreichen Gedanken zuließ. Wie benommen nahm er wahr, dass der Boden unter ihm vibrierte. Die Wände verloren an Stabilität, brachten den schweren Lüster unter der Decke zum Schwanken. Putz rieselte auf ihn herab. Das Getrampel einer Vielzahl stampfender Füße auf der Treppe näherte sich, wurde von einem ächzenden Stöhnen begleitet, vermischte sich mit dem ohrenbetäubenden Geräusch von Flügelschlägen. Verwesungsgestank breitete sich aus. Glassplitter flogen durch die Luft, als seien alle Fensterscheiben gleichzeitig zerborsten. Plötzlich war ein Schatten über ihm, streifte ihn flüchtig am Kopf. Hektisch drehte er sich um. Ein flugsaurierähnliches Geschöpf mit krallenbesetzten Fledermausschwingen hatte sich bereits wieder in die Lüfte erhoben, holte zu einem neuen Angriff aus. ELIAAAAS!
    Irgendetwas hielt ihn fest, sorgte dafür, dass er nicht weiter zurückweichen konnte. Der Feuerdämon ragte an seinem Fußende auf, blickte hämisch auf ihn herab. Voller abgrundtiefer Verzweiflung schrie Freddy auf. Mit einem Fuß stand der Dämon auf seinem Mantel, machte ihn bewegungsunfähig. Plötzlich schlug hinter ihm die schwere Eingangstüre auf, wehte die eisige Kälte von draußen herein.....


    So, das war erstmal der erste Teil....habe ihn bereits überarbeitet und versucht, die guten Tipps einfließen zu lassen, die ich bereits bekommen habe. Für weitere Anmerkungen bin ich natürlich dankbar :)

    Viele Grüße,
    Rainbow

    • Offizieller Beitrag

    Also Korrektur mache ich jetzt keine, fehlten nur ab und an ein paar Kommata, aber nix Tragisches.
    Der Text liest sich wirklich sehr füssig, kann man so nichts sagen, ich musste sogar was die Unterhaltungen im Geist angeht oftmals schmunzeln, allerdings muss ich zugeben, als sich am Ende dieser Kampf aufbaut, sind mir persönlich die Beschreibungen zu viel. Klar will man das Wesen beschreiben, wenn es jemanden angreift, aber es kommt einem so vor, als hätte der liebe Herr Milano Zeit, sich das alles in Ruhe anzugucken.
    Ich mache es im Kampf immer so, dass ich die Szene knapp beschreibe und damit Hektik vermittle. Abgehakte Sätze, kurze Sätze. Da gehe ich das psychologische Profil einer Person mit Todesangst nicht noch durch ;)

    Der vibrierende Boden und das Wackeln der Wände, die den schweren Lüster unter der Decke zum Schwanken brachten und dafür sorgten, dass der Putz auf ihn herabrieselte.

    Der Boden vibrierte und Putz rieselte(, von der Decke, -wahlweise) auf ihn herab <--- find ich da vollkommen ausreichend. :hmm:
    Beim Kampf geht es darum die Schnelligkeit eben zu übermitteln, die dort herrscht. Ich stelle diese oft sogar nach, um zu schauen, wie viel ich an Personenbeschreibung aus der Sicht der Kämpfenden mitnehmen könnte.
    Mehr kann ich dazu fast nicht sagen :blush:

    Allerdings hab ich ne Frage. Du hast hier Kapitel 22 reingestellt. Wenn du nicht die ganze Geschichte posten möchtest, wäre dieser Thread vermutlich besser in der Schreibwerkstatt aufgehoben, denn hier geht es ja dann nicht wirklich um eine Geschichte ;) Falls ich falsch liege, kannste mir ja Bescheid geben ^^

    Liebe Grüße

    Jenna

    "Habent sua fata libelli."

    ("Bücher haben ihre Schicksale.")

    - Terentianus Maurus

  • @Jennagon

    Hi Jenna,

    danke für deine Rückmeldung. Das ist sicher hilfreich...ich weiß, dass ich dazu neige, eher zuviel zu (be)schreiben und manchmal gehen quasi die Pferde mit mir durch. Ich selber finde meine Ideen dann immer total toll und es fällt mir meistens schwer, mich im Nachhinein von bestimmten Textpassagen wieder zu trennen...obwohl das bestimmt sinnvoll wäre. Klar lebt die Spannung davon das es Pang, Pang, Pang geht und mit jeder Beschreibung nimmt man wieder Tempo raus.
    Ich werde das also nochmal überdenken :)
    Es freut mich aber, dass du schmunzeln musstest...ich versuche immer auch einen gewissen Humor einfließen zu lassen. Gut zu wissen, dass das beim Leser auch rüberkommt...Machmal ist man sich ja nicht sicher, ob andere den eigenen wirren Gedanken folgen können. :)
    Du hast übrigens recht und mein Beitrag passt sicher besser in die Schreibwerkstatt.Sorry, habe ich nicht berücksichtigt. Würdest du mich dorthin verschieben???
    Ich würde ja gerne noch den zweiten Teil meines Kapitels hinterherschieben... Solltest du die Zeit finden, freue ich mich natürlich auch hier über deine Rückmeldung.Jeder andere, darf aber natürlich auch gerne seinen Senft dazugeben...

    Teil 2


    Irgendetwas hielt ihn fest, sorgte dafür, dass er nicht weiter zurückweichen konnte. Der Feuerdämon ragte an seinem Fußende auf, blickte hämisch auf ihn herab. Voller abgrundtiefer Verzweiflung schrie Freddy auf. Mit einem Fuß stand der Dämon auf seinem Mantel, machte ihn bewegungsunfähig. Plötzlich schlug hinter ihm die schwere Eingangstüre auf, wehte die eisige Kälte von draußen herein. Ein gleißendes Licht durchflutete die gesamte Eingangshalle, breitete sich bis in den hintersten Winkel aus. Schützend legte Freddy einen Arm über sein Gesicht, blinzelte gegen die grellen Farbpunkte an, die vor seinen Augen tanzten. Für einen Moment war er völlig blind. Dann spürte er den Luftzug eines Geschosses an sich vorbeifliegen. Das blockierende Gewicht seines Angreifers war mit einem Mal verschwunden. Er wieder frei. Geblendet durch die hell erleuchtete Umgebung nahm er nur die verschwommen Umrisse des Feuerdämons wahr, aus dessen Kopf plötzlich etwas Langes Spitzes herausragte. Er musste zweimal hinsehen, um zu erkennen, dass es sich um einen Pfeil handelte. Unter wildem animalischen Gekreische wandt sich die Kreatur, stürzte sich schwankend auf ihn. Ihr ekelerregender brandblasenübersäter Körper schwoll an und zerplatze schließlich wie ein zu prall gefüllter Ballon, kurz bevor es zu einer Berührung gekommen wäre. Zerfetzte Körperteile flogen durch die Luft und eine nicht unbeachtliche Ladung schleimigen Sekrets ergoss sich auf Freddy, der zu perplex war, als dass er hätte ausweichen können. Angewidert sah er an sich herunter, wischte sich mit dem Ärmel den gröbsten Teil der klebrigen Substanz aus seinem Gesicht. Dann wanderte sein verdatterter Blick in Richtung Türe. Das Bild, das sich ihm dort bot, hätte beeindruckender nicht sein können. Für einen Moment war es ihm, als bliebe die Zeit stehen und als liefe das Geschehen ringsum in Zeitlupe ab.
    Umgeben von einem blendend weißen Licht konnte er vier Gestalten ausfindig machen, die sich im Eingangsbereich formatiert hatten.
    An der Spitze glaubte Freddy Elias erkennen zu können. Seine langen Haare, die auf unnatürliche Weise in den verschiedensten Goldtönen schimmerten, wehten ihm wild durch das Gesicht. Die Erhabenheit, mit der er sein loderndes Schwert kampfbereit vor den strahlenden Körper hielt, demonstrierte wilde Entschlossenheit. Die enganliegende Montur mit den gut bestückten Waffengurten, schmiegte sich wie eine zweite Haut an seinen athletischen Körper und erledigte den Rest, um die Bilder des lässigen jungen Mannes, die Freddy in seiner Erinnerung abgespeichert hatte, verblassen zu lassen. Das hier war ein anderer Elias. Das, was er hier vor sich sah, war der echte – der ´Engel` Elias - und zwar in Ausübung seiner ureigenen Bestimmung: als Vertreter des himmlischen Heeres.
    Hinter ihm standen die anderen und ergaben mit Elias eine perfekte Einheit. Seraphina, zu seiner Rechten, zog gerade einen neuen Pfeil aus dem Köcher, den sie auf dem Rücken trug, und spannte den Bogen. Natürlich! Sie hatte den Feuerdämon erledigt und Freddy somit das Leben gerettet. Jetzt stand sie da wie eine Amazone mit wild flatternder Mähne und ihre sonst so weichen Gesichtszüge hatten einen kämpferischen Ausdruck angenommen. Ihre langen Beine steckten in einer hautengen hellen Hose mit kniehohen Stiefeln und der glänzende Brustpanzer betonte ihre atemberaubenden weiblichen Rundungen. Als sich ihr Blick mit dem von Freddy traf, weichte ihre versteinerte Miene einen kurzen Moment auf und ihre Augen nahmen einen sanftmütigen Glanz an. Neben Serafina hatte Micah Stellung bezogen. Die beiden Kurzschwerter, die er gekonnt durch die Luft schwang flammten auf und tauchten ringsum alles in ein loderndes Licht, dessen Reflektion sich auf seinem wunderschönen makellosen Gesicht widerspiegelte und ihm etwas absolut Magisches verlieh. An seiner Seite wirkte Jesaja aufgrund der überschaubaren Körpergröße fast schmächtig, doch die Art und Weise, in der er den Speer in der einen und das Schild in der anderen Hand hielt, ließen jeden Vorbehalt gegenüber seiner Fähigkeiten dahinschmelzen. Wenn noch ein letzter Zweifel an der überirdischen Herkunft der vier bestanden hätte, so wären es die prächtigen weißen Schwingen gewesen, die hinter ihren Rücken hervorblitzten und den Beweis dafür erbrachten.
    Ein animalisches Jaulen katapultierte Freddy unsanft wieder ins Hier und Jetzt. Der kurze Blick über die Schulter ließ ihn erstarren. Etwas mit dem Aussehen eines halbverwesten übergroßen Hundes raste auf ihn zu, setzte zum Sprung an. Geistesgegenwärtig rollte er sich zur Seite weg, griff zielsicher hinter seinen Rücken und zog eines der Langschwerter hervor, das unter seiner Berührung nun hell aufleuchtete. Keine Sekunde später rammte er die Klinge in das fellbesetzte Geschöpf mit dem Maul einer beißwütigen Bestie. Der schwere Körper riss ihn zu Boden und begrub ihn unter sich. Freddy spürte die warme Flüssigkeit, die aus der Wunde strömte, sich langsam auf seiner Haut verteilte und sein Hemd blutrot verfärbte. Blutrot! Wie bei einem Menschen! Die erschreckende Erkenntnis breitete sich in ihm aus, dass er noch nie zuvor ein lebendes Wesen absichtlich und mit solcher Brutalität verletzt hatte. Der weit aufgerissene Schlund, in den er jetzt blickte, scherte sein schlechtes Gewissen zum Teufel und vertrieb jegliche Zurückhaltung aus seinen Gedanken. Entschlossen stieß er das Schwert tiefer in die klaffende Wunde. Das wehleidige Aufheulen an seinem Ohr wurde zu einem schmerzerfüllten Keuchen, bevor es schließlich abriss. Der Versuch, sich von dem tonnenschweren stinkenden Kadaver zu befreien, kostete ihn all seine Kraft. Ungelenk hievte er sich unter den verrenkten Gliedmaßen dieses Monstrums hervor, als ihm jemand seine Hand hinhielt. Mica!
    Dankbar griff er danach und ließ sich hochziehen.
    Ehe er sich erkenntlich zeigen konnte, riss ihn der Engel hinter sich und wehrte mit seinem flammenden Schwert den Angriff eines Feuerdämons ab, der sich geradewegs auf ihn stürzen wollte. Wo kamen die plötzlich alle her? Entsetzt blickte Freddy um sich. Binnen nur weniger Augenblicke hatte sich die Empfangshalle in einen Kriegsschauplatz verwandelt. Um ihn herum sah er in widerwärtige verbrannte Fratzen, allesamt mit denselben glühenden Augen und ähnlich teuflischem Ausdruck. Durch die aufgestoßene Metalltüre am gegenüberliegenden Ende der Halle strömten immer mehr dieser albtraumhaften Bestien, deren Körper auf grausame Weise entstellt waren und sich kampflustig auf alles stürzten, was nicht dämonischen Ursprungs war.
    Die Engel hatten alle Hände voll zu tun, sich gegen die zahlenmäßige Überlegenheit ihrer Angreifer zu behaupten und die Übermacht an Dämonen abzuwehren. Eingekesselt von einer ganzen Schar Feuerdämonen, drehte sich Elias mit seinem lodernden Schwert um die eigene Achse, um sie auf Abstand zu halten. Sobald sich einer von ihnen aus der Formation löste und ihm zu nah kam, machte er auf unschöne Weise mit der zerstörerischen Kraft der geweihten Klinge Bekanntschaft, weshalb der Boden zu seinen Füßen bereits mit den Überresten verbrannter Körperteile übersät war.
    In eine Ecke gedrängt, sahen sich Serafina und Jesaja einem ganzen Pulk Höllenhunde gegenüber. Zähflüssiger Speichel rann aus deren Lefzen, die angelegten Ohren signalisierten überdeutlich ihre Angriffsbereitschaft. Während Jesaja mit dem ausgestreckten Speer versuchte, die Horde in Schach zu halten, schoss Serafina einen Pfeil nach dem anderen in die Menge der blutrünstigen Kreaturen. Jeder Treffer wurde begleitet durch ein gequältes Aufheulen, bevor sich der Leib schließlich auflöste und nur ein Häufchen Asche auf dem Boden zurückblieb. Der freigewordene Platz wurde umgehend durch ein neues widerwärtiges Geschöpf ersetzt, das von hinten nachdrängte. Jeder Versuch, das vorhandene Ungleichgewicht auch nur ansatzweise zu minimieren, schien zwecklos. Die schaurige Erkenntnis, sich inmitten dieses Gemetzels zu befinden, nahm Freddy die Luft zum Atmen.
    Ein hoher krächzender Schrei über seinem Kopf riss ihn aus seiner Starre und ließ ihn aufhorchen. Hektisch drehte er sich nach allen Seiten um, suchte nach der Ursache für dieses Geräusch, das ihm durch Mark und Bein ging und dafür sorgte, dass sich die Härchen auf seinem gesamten Körper aufstellten. Plötzlich sah er ihn. Den Flugdämon, mit dem er bereits zuvor Bekanntschaft gemacht hatte. Nur war er jetzt nicht mehr alleine! Zwei weitere Exemplare hatten sich dazugesellt und steuerten geradewegs im Sturzflug auf ihn und Micah zu. Die ausgefahrenen messerscharfen Klauen waren aus der Ferne gut zu erkennen, ebenso wie der lange spitze Schnabel. Er wollte sich nicht vorstellen, wie diese Mordinstrumente aus der Nähe aussahen. Hilfesuchend sah er sich nach Micah um, der gerade in den Kampf mit zwei Feuerdämonen verstrickt war. Von hier war also keine Hilfe zu erwarten. Es war an ihm, es mit diesen fliegenden Missgeburten der Hölle aufzunehmen. Einen Moment schloss Freddy die Augen und versuchte, sich darauf zu besinnen, was Micah ihn während der gemeinsamen Trainingseinheit gelehrt hatte. All die Anweisungen und gut gemeinten Ratschläge waren wie ausgelöscht. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er zwei Dolche aus den Ledermanschetten, die er an den Unterarmen trug und schleuderte sie mit aller Kraft den, sich nähernden, Flugdämonen entgegen. Fasziniert über die Präzision seines Wurfes beobachtete er, wie sich die beiden Geschosse in die schuppigen Körper seiner Angreifer bohrten und sie zum Absturz brachten. Haltlos trudelten sie hinab, zerfielen schließlich noch in der Luft zu winzig kleinen Partikeln, die wie ein Ascheregen auf die kämpfende Menge herabrieselten. Einen kurzen Moment war ihm danach, jubelnd in die Luft zu springen, um seinen Triumph auszukosten, doch hielt ihn der herannahende dritte Flugdämon davon ab, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Noch zwei kräftige Flügelschläge, dann würde er seine Krallen in Freddys Haut versenken und seinen speerförmigen Schnabel mit den vielen kleinen Zähnen in ihn hineinrammen. Das Schwert, an dem noch immer das Blut des Höllenhundes klebte, lag zu seinen Füßen. Mit einer geschmeidigen Bewegung griff er danach, verweilte eine Sekunde abwartend in der Hocke, bäumte sich schließlich mit der ausgestreckten Waffe in seiner Hand auf und stieß zu. Das Schwert entglitt seiner Hand. Es steckte in der Panzerung des fliegenden Ungetüms fest, das nun krächzend und wild mit den Flügeln schlagend, über seinen Kopf wegflog, ehe es sich auf die gleiche Weise aus dieser Welt verabschiedete, wie es seine Artgenossen bereits zuvor getan hatten.
    Plötzlich vernahm er Elias` glasklare Stimme in seinem Kopf. Haltet euch bereit. Sie kommen!, hörte er ihn deutlich sagen. Er zog ein neues Schwert aus dem Schaft an seiner Hüfte und warf Micah über die Schulter einen fragenden Blick zu. Noch immer standen sie Rücken an Rücken, jederzeit bereit, den nächsten Angriff abwehren zu müssen.
    „Was meint er damit sie kommen?“, rief Freddy ihm atemlos zu, während er dem Hieb eines Feuerdämons auszuweichen versuchte.
    „Das wirst du gleich sehen!“, antworte Micah und Freddy fragte sich ernsthaft, ob da so etwas wie gute Laune in seiner Stimme mitschwang. Es blieb nicht mehr genug Zeit, noch einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, da bereits im nächsten Augenblick ein lauter Tumult von draußen an sein Ohr drang. Durch die offene Türe und die zersplitterten Fensterscheiben drangen mit einem Mal hunderte von strahlenden Lichtwesen, die sich blitzschnell auf die verdatterte Meute von Dämonen stürzten. Plötzlich spürte er Micahs Arm um seine Mitte und kurz darauf hoben seine Füße vom Boden ab. Erschrocken stieß er einen Schrei aus, klammerte sich verzweifelt an Micah fest. Dessen mächtige weiße Schwingen entfalteten sich zu ihrer vollen Größe und so flogen sie über das Kampfgeschehen hinweg. Vor der Metalltüre, die zum Treppenhaus führte, entließ Micah ihn aus seinem Griff und landete direkt neben ihm. Die kämpfende Engelschar, schottete sie vom Geschehen ringsherum ab, weshalb sie in einer Nische kurz verschnaufen konnten.
    „Cool, oder?“, fragte Micah und klopfte dem noch immer sprachlosen Freddy mit einem Augenzwinkern auf die Schulter.
    „Ja, echt cool!“, stammelte dieser und wischte sich mit dem Ärmel über die schweißnasse Stirn. Erst jetzt bemerkte er, dass Blut an seinen Händen klebte und er von oben bis unten mit einer gallertartigen Masse überzogen war. Den Überresten der getöteten Dämonen.
    „Alles okay bei dir? Du bist irgendwie grün im Gesicht“, sagte Micah und klang mit einem Mal ernsthaft besorgt.
    Statt einer Antwort, beugte sich Freddy vorneüber und stützte sich auf seinen Knien ab, während er sich vor Micah auf den Boden erbrach. Die Magensäure brannte in seiner Kehle und das Würgen wollte kein Ende nehmen, selbst, als sein Mageninhalt längst entleert war. Micah tätschelte ihm von hinten beruhigend den Rücken, während Freddy nur mühsam dagegen anzukämpfen versuchte, sich dem hysterischen Kreischen in seinem Inneren zu ergeben und auf der Stelle zusammenzubrechen.
    „Was ist mit ihm?“, hörte er Elias` vertraute Stimmedurch die entsetzliche Geräuschkulisse krepierender Dämonen und deren abscheulicher Todesschreie. Eine sanfte Berührung an seinem Arm ließ ihn zusammenzucken und erst jetzt sah er in die sorgenvoll betrübten Augen des Engels, den er lange Zeit für einen Menschen gehalten hatte. Was war er doch für ein dummer Hornochse gewesen?
    „Freddy, … Freddy … hörst du mich?“ Die Worte klangen, als kämen sie von weit her. „Freddy sag` doch was.“ Jemand schüttelte ihn leicht an der Schulter und mit einem Ruck fand er den Weg zurück in seinen Körper und löste sich aus seiner Schockstarre. Benommen blickte er in die Runde. Die anderen Engel standen hinter Elias und musterten ihn mit einer Mischung aus Anerkennung und Mitleid.
    „Hey“, hörte er Elias jetzt laut und deutlich sagen. „Geht`s wieder?“
    „Ehm … ja“, krächzte Freddy und räusperte sich gegen die Ladung Reißnägel, die jemand in seinen Hals gekippt zu haben schien. „Das hier war nur nicht unbedingt das, was ich heute eigentlich machen wollte!“, sagte er mit dem trotzigen Unterton eines Kindes und deutete auf das Kampfgeschehen.
    Stolz klopfte ihm Micah von hinten auf die Schulter und beugte sich ein Stück näher an ihn heran.
    „Also, dafür hast du dich aber ganz gut geschlagen, mein Freund! … Nur an deiner Wurftechnik müssen wir noch feilen. – Das nächste Mal zielst du direkt zwischen die Augen, dann krepieren diese Viecher noch ein bisschen schneller“. Elias versetzte Micah einen offensichtlich schmerzhaften Hieb gegen den Arm – woraufhin dieser mit einem erschrockenen „Autsch“ reagierte – und brachte ihn schließlich mit einer vehementen Kopfbewegung zum Schweigen.
    „Leider ist es noch etwas zu früh, um den Sieg zu feiern. Kommt! Wir müssen weiter!“, sagte er, deutete in Richtung der Metalltüre und setzte sich kurz darauf in Bewegung. Die anderen folgten dicht auf.


    So, Ende des Kapitels...
    Habe mich auch hier bemüht, die Anmerkungen umzusetzen...ist bestimmt noch lange nicht perfekt...falls jemandem nochwas auffällt oder noch weitere Dinge ins Auge stechen....lasst es mich wissen :)

    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Hallo Rainbow!

    Ich habe mir gerade deinen Text durchgelesen und fand ihn sehr beeindruckend.
    Tja, irgendwie mußte ich sofort an alles das denken, was in meinem eigenen Text noch nicht richtig funktioniert und bei dir richtig gut klingt.
    Zum Beispiel:

    Freddy stieg die breiten Stufen zu dem Portal des Hauptgebäudes empor und mit jedem Schritt, den er sich der großen schweren Flügeltüre näherte, schlug sein Herz einen Takt schneller. Obwohl der Altbau vor wenigen Jahren komplett saniert worden war, hatte das Gebäude nichts von seinem nostalgischen Flair eingebüßt und erinnerte nach wie vor an ein Bauwerk, das um die Jahrhundertwende gebaut worden war. Freddy versuchte, die innere Unruhe niederzukämpfen und empfing deutlich Elias` beruhigende Worte, die wie ein Mantra in seinem Geist widerhallten. Alles ist gut Freddy! Bleib ruhig!
    Fast glaubte er, die Anwesenheit der anderen hinter sich spüren zu können, als bräuchte er sich nur umzudrehen, um die Hand nach ihnen auszustrecken. Seine Finger zitterten leicht, als er die Klinke herunterdrückte und schließlich den großzügigen Eingangsbereich betrat, der durch seine hohe gewölbte Decke, die bodentiefen Sprossenfenster und den riesengroßen Kronleuchter, welcher erhaben von der Decke baumelte, mehr an ein Herrenhaus erinnerte, als an eine Klinik für psychisch kranke Menschen. Die schwere Türe fiel hinter ihm mit einem lauten Krachen ins Schloss und ließ ihn ungewollt zusammenzucken. Hastig strich er sich die feuchten Locken aus dem Gesicht und klopfte vorsichtig die dicke Schneeschicht vom Mantel, in der Hoffnung, kein schepperndes Geräusch zu verursachen, das ihn als wandelnde Waffenkammer entlarven würde.

    Ich finde, ein toller Anfang. Du baust eine Szenerie auf und untermalst sie gleichzeitig mit einer ängstlichen Erwartungshaltung. Irgendwas wird gleich passieren und das kann richtig unangenehm werden. Sehr gut. Das macht neugierig und schafft Atmosphäre.
    Dieser Raum ist also der Eingang zu einer psychiatrischen Klinik? Wow, solche Einrichtungen habe ich mir immer ganz anders vorgestellt.

    Hinter dem ausladenden marmornen Empfangstresen, der das Zentrum dieses opulenten Raumes darstellte, tat eine scheinbar gestresste Krankenhausmitarbeiterin ihren Dienst. Den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, machte sie sich Notizen und blätterte gleichzeitig hektisch in den Unterlagen, die vor ihr lagen, weshalb sie Freddy keinerlei Beachtung schenkte.

    scheinbar gestresst
    Ich glaube, die Dame ist nicht nur scheinbar, sondern tatsächlich gestresst, so daß du das Adjektiv einfach streichen kannst.

    Nach der theatralischen Verabschiedung vorhin auf dem Parkplatz, bei der er sich mit einem Mal so vorgekommen war, als spiele er die Hauptrolle in einem Heldenepos, war er einen Moment ins Wanken geraten und hatte sich gefragt, ob er sie noch alle beisammen hatte, sich freiwillig für diese Mission gemeldet zu haben. Obwohl das Bild, das sich ihm nun bot, an Normalität nicht zu toppen war, wollte das ungute Gefühl, das sich wie eine eiskalte Hand um seine Kehle schloss, nicht vollends weichen.

    Dieser Absatz gefällt mir super. Du schreibst humorvoll, machst gleichzeitig weiter neugierig (Hauptrolle in einem Heldenepos? Was darf ich denn da gleich erwarten?) und drückst mir gleichzeitig mit der Hand die Kehle ab.
    Toll.

    Hier ist tote Hose …, ließ er die anderen an seinen ungefilterten Gedanken teilhaben, bevor ihm einfiel, dass seine Aussage – zumindest für seine ´nichtmenschlichen` Zuhörer – ein gewisses Irritationspotenzial in sich barg.
    Noch ehe Freddy eine ergänzende Erklärung hinterherschicken konnte, hörte er bereits die ungehaltene Gedankenstimme von Micah in seinem Kopf: Was bitteschön soll eine tote Hose sein? Ist das eine Art verschlüsselter Code oder sowas? Was meint er denn damit? Fast schon glaubte Freddy, den strahlend schönen Engel mit den wilden blonden schulterlangen Lockenvor sich zu sehen, wie er in gewohnter Manier entrüstet mit dem Kopf schüttelte, um seinem fehlenden Verständnis für die menschlichen Eigenarten Ausdruck zu verleihen. Nur mit Mühe konnte Freddy ein Grinsen unterdrücken, weshalb er krampfhaft versuchte, seine zuckenden Mundwinkel wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Er meint damit, dass da drin nichts los ist, okay?, erklang Serafinas sanfte Stimme, die Freddy prompt ein angenehmes Kribbeln den Rücken hinunterfahren ließ.
    Warum sagt er das dann nicht?, entgegnete Micah offensichtlich genervt und drängte sich damit erneut in Freddys Gedankenwelt.
    Na schön, noch einmal für alle zum Mitschreiben, dachte Freddy und musste sich zusammenreißen, die Worte nicht laut hinauszubrüllen. Es sind keinerlei Dämonenaktivitäten zu verzeichnen, okay? Und jetzt könntet ihr euch bitte in meinem Kopf etwas zurückhalten? – Ihr macht mich wahnsinnig!
    Dieser Ort war eindeutig nicht geeignet, um hysterische Selbstgespräche zu führen, rief er sich in Erinnerung. Wahrscheinlich würde er in einer Zwangsjacke stecken, noch bevor die klassische Standardbeteuerung eines jeden Psychopathen - ´Ich bin nicht verrückt!` - über seine Lippen gekommen wäre.

    Ich komme aus dem Schmunzelmodus ja gar nicht wieder heraus :thumbsup: !
    Eventuell könntest du ein klein wenig kürzen, um deine Aussage prägnanter zu machen, ich habe das oben angestrichen.
    "wild blond schulterlang" sind vielleicht etwas zu viel des Guten, vielleicht ein oder zwei Adjektive weglassen?

    Rechts dahinter gibt es zwei Aufzüge, die außer Betrieb zu sein scheinen.

    Woran sieht man denn sowas? Hängen Schilder dran "außer Betrieb"?

    Es war die Klinikangestellte, die ihr Telefonat offensichtlich beendet hatte und ihn nun mit durchdringendem Blick kritisch beäugte.

    Vorschlag: Es war die Klinikangestellte (oder: Empfangsdame?/Rezeptionistin?), die ihr Telefonat beendet hatte und ihn nun mit durchdringendem Blick beäugte.

    „Ja … ehm … nein. Eigentlich nicht“, stotterte Freddy und ärgerte sich über sein offensichtlich abhanden gekommenes Selbstbewusstsein. „Ich weiß, wo ich hinmuss“, fügte er deshalb mit fester Stimme hinzu und wollte sich bereits dem Treppenaufgang zuwenden, als der vehemente Protestschrei der aufgebrachten Rezeptionistin ihn zum Stehen brachte.


    Füllwörter wie offensichtlich, anscheinend würde ich immer streichen.

    „Sie können da nicht einfach hoch! Was glauben Sie, wo sie hier sind? Zuerst müssen Sie sich bei mir anmelden!“, gab sie ihm unmissverständlich zu verstehen. Die Art und Weise, wie sie Freddy dabei taxierte, ließ keinen Zweifel daran bestehen, dass sie ernsthaft davon überzeugt war, ihn alleine durch ihr vermeintlich einschüchterndes Auftreten aufhalten zu können – und das nicht gänzlich ohne Erfolg! Denn mit einem Mal glaubte Freddy zu schrumpfen. Der Boden kam unaufhaltsam näher und er wurde kleiner und kleiner, bis er schließlich wieder zu dem schmächtigen Zwölfjährigen geworden war, der zu Schulzeiten regelmäßig in das Visier der brüsken – und jahrgangsübergreifend nur als Hyäne verschrienen – Sekretärin geraten war. Offensichtlich war es eine weit verbreitete Eigenart von Verwaltungsangestellten, dass sie sich von höchster Stelle dazu autorisiert fühlten, jeden mit dem Kommandoton eines Feldwebels schikanieren zu müssen, der nicht nach ihrer Pfeife tanzte. Bei genauer Betrachtung war sogar eine gewisse optische Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen. Voller Abscheu erinnerte sich Freddy an die Horrorfigur seiner Kindheit mit den hochtoupierten Haaren und dem faltenzerfurchten Gesicht, gegen dessen abstoßende Wirkung auch die dicke Schicht Makeup nichts hatte ausrichten können.


    und das nicht ohne Erfolg... Doppelte Verneinung ist unschön.
    Die Beschreibung der Schulsekretärin hat mir "im Prinzip" ebenfalls gefallen, sie ist humorvoll und amüsant. Aber sie baut die Spannung nicht weiter auf, sondern schweift ein wenig vom Weg ab. Deshalb wäre mein Vorschlag, diese Erinnerung an die Vergangenheit etwas oder sogar stark abzukürzen.

    Sei bloß vorsichtig Freddy! Dämonen können jede beliebige Gestalt annehmen, um sich zu tarnen. Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl bei der Sache!, mahnte Elias und der Ton seiner Gedankenstimme verriet überdeutlich, wie angespannt er war. Kritisch musterte Freddy die Person, die ihm gegenüberstand und suchte nach einem Hinweis, der Elias` Verdacht bestätigen würde. Gut, sie war nun wirklich keine Schönheit und ob sie mit ihrer wenig charmanten Art jemals zur Mitarbeiterin des Monats gewählt würde, war ebenfalls mehr als fraglich. Aber ein Dämon?
    Nein! Ich glaube, wir haben es hier vielmehr mit der Sorte frustrierter Hausdrache zu tun – eine ziemlich weit verbreitete menschliche Dämonenart.


    Gute Ideen und Gedanken und es bleibt spannend.
    Füllwörter und alle Worte, die nicht unbedingt notwendig sind, würde ich streichen.

    Leider hielt dieser Moment nicht lange an, denn mit einem Mal war es, als verändere sich die Situation grundlegend. Freddy konnte zunächst nicht mit Gewissheit sagen, was es war, doch schien das Bild der keifenden Frau vor seinen Augen allmählich etwas Unnatürliches anzunehmen. Ihre versteinerte Maske aus distanzierter Beherrschtheit bekam langsam Risse und die dominante Überlegenheit von vorhin wich einem hysterischen und völlig unangebrachten Tobsuchtsanfall. Freddy konnte förmlich dabei zusehen, wie ihre anfänglich noch gewahrte Haltung zu bröckeln begann und schließlich wie ein Kartenhaus vor seinen Augen in sich zusammenfiel. Eine ihrer Strähnen hatte sich aus der, mit Unmengen an Haarspray festbetonierten Frisur, befreit und wippte nun bei jeder ihrer hektischen Bewegungen auf und ab. Der pinkfarbene Lippenstift wirkte auf den gelben Zähnen wie ein äußerst abstoßender Kontrast.
    Waren die Zähne zuvor schon so spitz gewesen? Und warum hing die eine Gesichtshälfte nun schlaff herunter, so, wie Freddy es bisher nur bei Schlaganfallpatienten gesehen hatte? Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht mehr. Besänftigend hob er die Hände. Möglicherweise ein Automatismus, den er sich während seiner jahrelangen Kampfsportausbildung angeeignet hatte, um im Zweifelsfall einen unvorhersehbaren Angriff bereits im Ansatz abschmettern zu können. Er startete einen kläglichen Versuch, um einer weiteren Eskalation dieses völlig irrsinnigen und überflüssigen Konfliktes entgegenzuwirken. Noch bevor er aber auch nur ein Wort zu seiner Verteidigung hervorbringen konnte, hagelte eine Salve weiterer wüster Beschimpfungen auf ihn nieder, wobei das Äußere der tobenden Krankenhausmitarbeiterin mehr und mehr zu einer widerwärtigen Fratze mutierte.

    Hier geht es jetzt zur Sache. Die Rezeptionistin mutiert zum Dämon. Das ist eigentlich ein Schockmoment, oder? Ich meine, ab einem gewissen Moment würde ich erwarten, daß Freddy den Schreck seines Lebens bekommt. Denn so ein richtig cooler Macho scheint er ja nicht zu sein, wenn ihm schon eine keifende Angestellte weiche Knie verursacht. Da würde ich erwarten, daß er beim Anblick eines Dämonen glatt in Ohnmacht fallen könnte. Stattdessen beschreibt er in aller Gemütsruhe, wie die Dame aussieht. Also, es ist ja nicht so, daß mich das Aussehen eines Dämonen nicht interessiert, aber der Schock kommt meiner Meinung nach nicht richtig rüber.

    Mit einem Mal war es, als verändere sich die Situation grundlegend. :|
    Warum der Konjunktiv? "Mit einem Mal veränderte sich die Situation grundlegend." wäre schon besser - klingt aber immer noch etwas schwammig, meine ich.
    Das Bild der keifenden Frau schien etwas Unnatürliches anzunehmen... genauso schwammig, erzeugt kein Bild
    Ihre versteinerte Maske bekam Risse... Ich versuche mir gerade die Risse in dem Gesicht vorzustellen... oder war das sinnbildlich gemeint? Dann sagt es mir wieder nichts.
    Ihre Haltung fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen... Ist eigentlich eine gute Idee, aber es erzeugt auch kein richtig greifbares Bild.
    Die wippende Haarsträhne ist bemerkenswert, aber nicht spannend.
    Die spitzen Zähne dagegen geben dem Leser ein Signal in die richtige Richtung. Das ist ein Bild und es erschreckt. Auch die Gesichtslähmung erzeugt das Gefühl, daß hier etwas gewaltig nicht stimmt. Ich würde daher den gesamten ersten Absatz streichen, weil er bei mir keine richtige Wirkung erzeugt. Ab dem zweiten geht es jedoch ins Eingemachte. Da könntest du die Zähne ruhig noch etwas liebevoller beschreiben :D oder weitere Gesichtsdetails bringen, die bei natürlichen Menschen eher nicht vorhanden sind.
    Dann: Freddy hebt die Hände. Dafür gibt es zwei Erklärungen. 1. das ist eine Verteidigungsgeste aus dem Kampfsportunterricht und 2. soll es den Konflikt herunterschrauben
    War Freddy wirklich mal im Kampfsportunterricht? Und sogar jahrelang? Dafür scheint er mir nicht so der Typ zu sein. Oder anders gesagt, wenn er so ein guter Kämpfer wäre, hätte er jetzt vielleicht gar nicht so viel Angst, sondern würde sich mehr zutrauen? Vielleicht würde ich deshalb die 1. Erklärung streichen und es bei der zweiten belassen, die ja auch plausibel ist.
    Es sei denn, du hast Freddys Kampfkünste vorher schon ausführlich erläutert.

    Das Äußere... mutiert zur Fratze... gefällt mir jetzt auch nicht so gut, weil ich mir das nicht richtig vorstellen kann.

    Also: Ich meine, für diesen Absatz genügen spitze Zähne und eine Gesichtslähmung, und eine entsprechend heftige Reaktion von Freddy. Er fällt auf die Knie, ihm klappern die Zähne, oder sowas in der Art, das würde mich schon zufriedenstellen. Vielleicht versucht er noch, eine logische Erklärung für die Veränderung zu finden, wie: bekommt sie etwa gerade einen Schlaganfall oder was ist los mit ihr? Aber für zu viele Gedanken sollte ihm der Schock keine Möglichkeit geben.


    „Ich kenne die Sorte von jungen Männern, die sich für etwas Besseres halten und meinen, die Welt läge ihnen zu Füßen …“, fauchte die Kreatur nun, während ihr rechtes Auge zu einer unappetitlichen, mit einer eitrigen Flüssigkeit gefüllten Blase anschwoll und zu pulsieren begann. Angewidert beobachtete Freddy, wie das, was einmal der Augapfel gewesen war über das entstellte Gesicht floss und wie ein Eis in der Pfanne zu schmelzen begann. „ … und dich Frederik Milano kenne ich besser, als du denkst!“, hörte er die inzwischen völlig verzerrte Stimme sagen und zweifelte für einen Moment seinen eigenen Verstand an.
    Wie zum Teufel konnte dieses Ding seinen Namen kennen, geschweige denn irgendetwas über ihn wissen? Für einen Augenblick war sein Kopf wie leergefegt und seine Gedanken wirbelten durcheinander. FUCK! … Das … das … ist … ein Dämon … Verdammt! … ELIAAAAAAS … Geschockt taumelte Freddy rückwärts und starrte entsetzt auf die erbärmlichen Überreste des menschlichen Körpers, der nun in Flammen stand und sich mit einem Satz auf den Empfangstresen schwang.


    Der Satz, den die Rezeptionistin/Dämonin spricht, paßt meiner Meinung nach auch nicht mehr richtig in die nun veränderte Szene. Sie hat soeben ihr wahres Wesen offenbart, redet aber immer noch wie eine Rezeptionistin. Ich würde es eindrucksvoller finden, wenn sie etwas mehr Dämonenhaftes von sich geben würden (Da kann ich dir keinen Vorschlag machen - du kennst dich in der Sphäre vielleicht besser aus als ich).

    Auch hier meine ich, ist Freddys Reaktion zu "abgebrüht". Die Kreatur vor ihm nimmt gespenstische Züge an und er ist davon lediglich "angewidert"? So, wie ich Freddy vorhin erlebt habe, sollte er sich bei der Augenszene vor Angst fast in die Hose pinkeln.
    Daß das Wesen ein Dämon ist, kommt ihm erst in den Sinn, als es ihn beim Namen nennt - das war gar nicht mehr nötig, ich glaube, ich persönlich hätte es spätestens beim Anblick der Augen begriffen.

    Geschockt taumelte Freddy rückwärts und starrte entsetzt auf die erbärmlichen Überreste des menschlichen Körpers, der nun in Flammen stand und sich mit einem Satz auf den Empfangstresen schwang.

    Hier meine ich, stimmt die Reihenfolge nicht. Bei dem Stichwort "Überreste" stelle ich mir vor, daß der gesamte Körper soeben zu Asche zerfallen ist. Danach erfahre ich, daß sie in Flammen steht und dennoch in der Lage ist, sich über den Empfangstresen zu schwingen.
    Wie wäre es, wenn du das etwas umstellst?
    IHre Haare fangen an zu brennen, sie schwingt sich über den Tresen, plötzlich brennt ihr ganzer Körper und sie kommt als lebende Fackel auf ihn zu...? Oder so ähnlich. Das würde ich auch recht gruselig finden.

    Panikartig versuchte Freddy, Abstand zwischen sich und das grauenerregende Ungetüm zu bringen, das mit einem breiten dämonischen Grinsen auf ihn herabblickte und die Sicht auf sein Haifischgebiss mit abertausenden messerscharfen Zähnen freigab. Verkohlte Hautfetzen baumelten von den muskelbepackten sehnigen Gliedmaßen herab und die tiefliegenden schwarzen Höhlen in dem totenkopfähnlichen Schädel fixierten Freddy mit bösartigem Frohlocken. Obwohl der Anblick ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ, war er außerstande, sich der hypnotischen Wirkung dieser schrecklich leeren Augen zu entziehen.

    Dieser Absatz gefällt mir! Nur eine Kleinigkeit - eben gerade hat sie noch gebrannt, was ist mit dem Feuer passiert?
    Da es sich um eine Paniksituation handelt, würde ich auch versuchen, die Sätze drastisch zu kürzen, damit sie panischer klingen.


    Freddy kam ins Straucheln und stolperte schließlich über seine eigenen Füße. Unsanft und begleitet durch ein klirrendes Geräusch von Metall landete er auf dem harten Klinikboden. Wie eine rücklings auf dem Panzer gelandete Schildkröte lag er hilflos da, den Blick starr nach vorne gerichtet, und stieß sich mühsam mit den Füßen von dem rutschigen Boden ab, um dem Feuerdämon zu entkommen, der sich nun langsam aber unaufhaltsam näherte. Mit einer schwungvollen fließenden Bewegung ließ dieser sich zu Freddy heruntergleiten und näherte sich lauernd, wie ein Raubtier auf der Jagd, ohne seine Beute auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    „Das war ganz schön leichtsinnig von dir Frederik, dich alleine hier her zu wagen. Oder bist du vielleicht gar nicht alleine gekommen? Wo sind die anderen, mh?“, krächzte das Wesen mit einer unheimlichen Reibeisenstimme. Der penetrante Gestank von verbranntem Fleisch wehte Freddy entgegen und sorgte dafür, dass sein Magen rebellierte.
    Scheiße … Scheiße …. Scheiße …war alles, was sein endorphinübersättigtes Gehirn derweil an geistreichen Gedanken zuließ. Als angehender Arzt kannte er die Symptome, die der Mensch in einer lebensbedrohlichen Situation üblicherweise zeigt. Er wusste, sie reichten von der klassischen Schockstarre, über unkontrollierte Panik bis hin zum totalen Blackout und nicht selten entwickelten die Betroffenen unmenschliche Kräfte bei dem Versuch, sich selber oder andere aus der Gefahrenzone zu schaffen.

    Dies ist eine sehr gute, spannende Situation. Versuche, die Sätze deutlich zu kürzen, um die Spannung zu erhöhen und Freddys Anspannung wiederzugeben.


    Scheiße … Scheiße …. Scheiße …war alles, was sein endorphinübersättigtes Gehirn derweil an geistreichen Gedanken zuließ."

    Genau, so soll das klingen! Jetzt z e i g s t du endlich seine innere Panik.
    Die nachfolgende Erklärung, daß er als Arzt weiß, warum er diese Reaktion zeigt, würde ich jedoch dringend streichen. Wir sind gerade im hochemotional-Panik-Modus und nicht im rationalen Erklär-Modus, dadurch nimmst du wieder zu viel Spannung heraus. Auch wenn die Erklärung an sich interessant ist.

    Der nackte Überlebenswille erweckte scheinbar längst vergessene Urinstinkte wieder zu neuem Leben. Trotz seiner Todesangst nahm er fasziniert zur Kenntnis, wie sich seine Sinne schärften und sämtliche Eindrücke mit gleicher Intensität in seinem Bewusstsein ankamen und verarbeitet wurden. Der vibrierende Boden und das Wackeln der Wände, die den schweren Lüster unter der Decke zum Schwanken brachten und dafür sorgten, dass der Putz auf ihn herabrieselte. Das bedrohlich näherkommende Getrampel einer Vielzahl stampfender Füße auf der Treppe, das von einem ächzenden Stöhnen begleitet wurde, vermischte sich mit dem ohrenbetäubenden Geräusch von Flügelschlägen. Der Gestank von Verwesung breitete sich aus und stieg in Freddys Nase. Gesplittertes Glas flog durch die Luft, als seien alle Fensterscheiben gleichzeitig zerborsten. Haarscharf flog ein Schatten an ihm vorbei und streifte ihn flüchtig am Hinterkopf. Hektisch drehte Freddy sich um. Ein flugsaurierähnliches Geschöpf mit krallenbesetzten Fledermausschwingen hatte sich bereits wieder in die Lüfte erhoben und holte zu einem neuen Angriff aus. Gleichzeitig, so schien es, hielt ihn irgendetwas fest und sorgte dafür, dass er nicht weiter zurückweichen konnte. Der Feuerdämon ragte an seinem Fußende auf und blickte hämisch auf ihn herab. Seiber tropfte aus seinem Maul und die Vorfreude auf die zu erwartende Mahlzeit loderte in seinen teuflischen Augen. Voller abgrundtiefer Verzweiflung schrie Freddy auf als er an sich heruntersah und mit Schrecken feststellen musste, dass der Dämon mit einem seiner halbverkokelten Füße auf seinem Mantel stand und ihn somit bewegungsunfähig machte. Fast gleichzeitig schlug hinter ihm die schwere Eingangstüre auf und wehte die eisige Kälte von draußen herein.

    Hier ist der erste Satz wieder zu rational und nimmt die Spannung heraus. Bitte nicht mitten in einer spannenden Szene analysieren, warum sich jemand gerade so verhält!

    Vorschlag:
    Der Boden unter ihm vibrierte. Die Wände verloren ihre Stabilität und wackelten, bis Putz von der Decke auf ihn herabrieselte. Von fern (kann er die Treppe sehen, wenn er am Boden liegt?) hörte er ein bedrohlich näherkommendes Getrampel einer Vielzahl stampfender Füße. Dazu ein ächzendes Stöhnen. Sausende Flügelschläge. (...)

    Seiber? Das habe ich noch nie gehört, ich würde eher Sabber dazu sagen.


    Insgesamt:
    Ein sehr guter Einstieg, interessantes Setting und eine spannende Szene. Die Anmerkungen, die ich gemacht habe, sind insgesamt nur Kleinigkeiten. Klar würde ich gerne weiterlesen!

    Liebe Grüße

    Kirisha

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hi Kirisha,

    viiiiieeeelen Dank für deine ganzen Anmerkungen (und auch das Lob). :)
    Es ist wirklich sehr hilfreich jemanden über den eigenen Text gucken zu lassen, weil ich selber nicht immer den Blick dafür habe, aufzudecken, was jetzt gerade zuviel oder überflüssig ist. Ich weiß, ich habe einen Hang dazu, alles zu überschwänglich auszuschmücken und ich werfe gerne mit Adjektiven um mich. Das ist manchmal einfach too much und gerade, wenn man Spannung aufbauen will kontraproduktiv.

    Du hast dir wirklich viel Mühe gemacht, den Text durchzugehen und ich weiß das ehrlich zu schätzen. Das ist verdammt viel Arbeit! ich werde garantiert deine Ideen berücksichtigen. Davor graut es mir allerdings schon ein wenig. Die Überarbeitung von Kapiteln ist manchmal aufwendiger, als das eigentliche Schreiben :) Aber das weiß du ja.

    Freddy ist übrigens wirklich eher son introvertierter aber trotzdem cooler Typ, der zwar jahrelang zum Kampfsporttraining gegangen ist, grundsätzlich aber Konflikten lieber aus dem Weg geht. Ich wollte ihm die Chance geben, in diesem Kapitel über sich hinauszuwachsen und seine eigene Stärke zu entdecken. (wahrscheinlich wieder Klischee - Antiheld wird zum Held- sorry, aber ich stehe immernoch drauf :) )

    Du darfst dich gerne weiter austoben, wenn es dein Zeitplan erlaubt...Vielleicht stelle ich dann demnächst meine überarbeitete Fassung ein...wenn ich dann irgendwann soweit bin.

    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Dann wollen wir mal weitergehen im Text! (Teil 2)

    Voller abgrundtiefer Verzweiflung schrie Freddy auf als er an sich heruntersah und mit Schrecken feststellen musste, dass der Dämon mit einem seiner halbverkokelten Füße auf seinem Mantel stand und ihn somit bewegungsunfähig machte.

    Hier schreit Freddy los und ich weiss noch gar nicht, was los ist. Da würde ich etwas umstellen.

    Umgeben von einem blendend weißen Licht konnte er vier Gestalten ausfindig machen, die sich im Eingangsbereich formatiert hatten. An der Spitze glaubte Freddy Elias erkennen zu können. Seine langen Haare, die auf unnatürliche Weise in den verschiedensten Goldtönen schimmerten, wehten ihm wild durch das Gesicht. Die Erhabenheit, mit der er sein loderndes Schwert kampfbereit vor den strahlenden Körper hielt, demonstrierte wilde Entschlossenheit. Die enganliegende Montur mit den gut bestückten Waffengurten, schmiegte sich wie eine zweite Haut an seinen athletischen Körper und erledigte den Rest, um die Bilder des lässigen jungen Mannes, die Freddy in seiner Erinnerung abgespeichert hatte, verblassen zu lassen. Das hier war ein anderer Elias. Das, was er hier vor sich sah, war der echte – der ´Engel` Elias! Und zwar in Ausübung seiner ureigenen Bestimmung: als Vertreter des himmlischen Heeres.

    Wow, ganz schön dick aufgetragen. Aber mir gefällt´s! Hübsche genüssliche Beschreibung. Wenn schon ein Engel, darf es gerne ein besonders hübscher sein.


    Erstarrt und völlig übermannt von der direkten Konfrontation mit der nun entfesselten höheren Macht, die ihm unmittelbar gegenüberstand, musste Freddy gegen das überwältigende Gefühl menschlicher Unbedeutsamkeit ankämpfen. Mit geöffnetem Mund und ehrfurchtsvollem Blick beobachtete er das sagenhafte Schauspiel, das sich ihm bot. Es blieb allerdings nicht viel Zeit, sich noch länger diesem fantastischen Spektakel hinzugeben, denn augenblicklich war er wieder mitten im Kampfgeschehen

    Hier bin ich etwas verwirrt. Folgende Szene steht mir vor Augen:
    Freddy liegt am Boden und blickt zur Eingangstür, wo die vier Engel aufgetaucht sind, die er gerade in aller Gemütsruhe und voller Staunen gefühlte 10 Minuten lang betrachtet hat.
    Sämtliche bisher aufgetauchten Feinde sind tot und auch keine anderen zu sehen. Sonst würde Freddy sich wohl gezwungen sehen, sich mit der Gefahr zu befassen und könnte die Engel nicht so ausgiebig betrachten.
    Wieso kann er sich so plötzlich wieder mitten in einem Kampfgeschehen befinden? Sind neue Feinde aufgetaucht? Wie sehen sie aus, woher kommen sie, wieviele sind es, was machen sie?

    Keine Sekunde später rammte Freddy die Klinge in das vierbeinige Etwas mit dem Aussehen eines halbverwesten übergroßen Hundes, der zum Sprung angesetzt war.

    Auch hier gefällt mir die Reihenfolge nicht. Freddy zückt sein Schwert und sticht zu und erst, nachdem er gestochen hat, erfahre ich, gegen was er eigentlich gekämpft hat. Das wäre mir andersherum eindeutig lieber. Erst der Riesenhund, dann die Attacke.

    Der schwere Körper riss Freddy zu Boden und begrub ihn unter sich. Röchelnd wand sich das fellbesetzte Geschöpf mit dem Maul einer beißwütigen Bestie, in dessen Brust nach wie vor die Schwertspitze steckte. Freddy spürte die warme Flüssigkeit, die aus der Wunde strömte, sich langsam auf seiner Haut verteilte und sein Hemd blutrot verfärbte. Blutrot! Wie bei einem Menschen! Die erschreckende Erkenntnis breitete sich in ihm aus, dass er noch nie zuvor ein lebendes Wesen absichtlich und mit solcher Brutalität verletzt hatte. Der weit aufgerissene Schlund, in den er jetzt blickte, scherte sein schlechtes Gewissen zum Teufel und vertrieb jegliche Zurückhaltung aus seinen Gedanken. Entschlossen stieß er das Schwert tiefer in die klaffende Wunde und das wehleidige Aufheulen an seinem Ohr wurde zu einem schmerzerfüllten Keuchen, bevor es schließlich abriss. Der Versuch, sich von dem tonnenschweren stinkenden Kadaver zu befreien, kostete Freddy all seine Kraft. Ungelenk hievte er sich unter den verrenkten Gliedmaßen dieses Monstrums hervor, als ihm jemand seine Hand hinhielt. Micah! Dankbar griff Freddy danach und ließ sich hochziehen. Ehe er sich erkenntlich zeigen konnte, riss ihn der Engel hinter sich und wehrte mit einem seiner Schwerter den Angriff eines weiteren Feuerdämons ab, der sich geradewegs auf Freddy stürzen wollte. Wo kamen die plötzlich alle her? Entsetzt blickte Freddy um sich und musste feststellen, dass sich die Empfangshalle binnen nur weniger Augenblicke in einen Kriegsschauplatz verwandelt hatte. Um ihn herum sah er in widerwärtige Fratzen, allesamt mit denselben leeren Augen und einem ähnlich teuflischen Ausdruck. Durch die aufgestoßene Metalltüre am gegenüberliegenden Ende der Halle strömten immer mehr dieser albtraumhaften Bestien, deren Körper auf grausame Weise entstellt waren und sich kampflustig auf alles stürzten, was nicht dämonischen Ursprungs war.

    Diese Szene und Freddys Gewissensbisse gefallen mir sehr gut.
    Lediglich die Feuerdämonen sind mir noch unklar. Wie sehen sie aus? Kannst du das nicht nochmal beschreiben? Ein paar Stichworte genügen völlig.
    /Muss hier leider aus Zeitmangel abbrechen. Fortsetzung folgt!

    Liebe Grüsse
    Kirisha

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hallo Kirisha,

    danke für dein Feedback. Manche Dinge fallen einem selber wirklich kaum noch auf, vor allem, wenn einem der Text so vertraut ist. Habe ihn mindstens schon 100x gelesen ... und für mich klingt natürlich alles total logisch


    Hier schreit Freddy los und ich weiss noch gar nicht, was los ist. Da würde ich etwas umstellen.


    Anfang Teil 2: Eigentlich dachte ich schon, dass klar ist, warum er schreit. Schließlich sieht er an seinem Fußende den Feuerdämob über sich aufragen. Ist das irgendwie missverständlich?

    Irgendetwas hielt ihn fest, sorgte dafür, dass er nicht weiter zurückweichen konnte. Der Feuerdämon ragte an seinem Fußende auf, blickte mit seinen teuflischen Augen hämisch auf ihn herab. Voller tiefer Verzweiflung......

    Wow, ganz schön dick aufgetragen. Aber mir gefällt´s! Hübsche genüssliche Beschreibung. Wenn schon ein Engel, darf es gerne ein besonders hübscher sein.

    Ja, du hast recht...ist wahrscheinlich dick aufgetragen :) Aber ich sehe die Szene so deutlich vor meinem inneren Auge, dass ich nicht anders kann, als sie so aufzuschreiben. Kennst du das?


    Hier bin ich etwas verwirrt. Folgende Szene steht mir vor Augen:
    Freddy liegt am Boden und blickt zur Eingangstür, wo die vier Engel aufgetaucht sind, die er gerade in aller Gemütsruhe und voller Staunen gefühlte 10 Minuten lang betrachtet hat.
    Sämtliche bisher aufgetauchten Feinde sind tot und auch keine anderen zu sehen. Sonst würde Freddy sich wohl gezwungen sehen, sich mit der Gefahr zu befassen und könnte die Engel nicht so ausgiebig betrachten.
    Wieso kann er sich so plötzlich wieder mitten in einem Kampfgeschehen befinden? Sind neue Feinde aufgetaucht? Wie sehen sie aus, woher kommen sie, wieviele sind es, was machen sie?


    Also...ich sehe das so. Da ist im Moment noch son Flugdämon unterwegs, der ihn ja am Kopf streift. Der Feuerdämon ist aus dem Rennen, weil ja vom Pfeil getroffen...ansonsten kündigt das Geräusch von Flügelschlägen und das Getrampel auf der Treppe an, dass noch mehr dieser Viecher unterwegs sind...in diesem Moment weht die Türe auf...das kann dann durchaus ein paar Sekunden dauern, bis Freddy mit dem nächsten Angriff konfrontiert wird, der ja in Form dieses Höllenhundes dann auch kommt.
    Ich finde es problematisch, alles gleichzeitig zu beschreiben. Irgendwie haut das nicht hin....ich finde es auch wichtig, zu beschreiben, wie die Engel aussehen...im Film wäre das wahrscheinlich eine Szene, die dann in Zeitlupe ablaufen würde...Verstehst du, was ich meine?
    Mh, ich werde mir diesen Abschnitt nochmal genauer angucken.


    Auch hier gefällt mir die Reihenfolge nicht. Freddy zückt sein Schwert und sticht zu und erst, nachdem er gestochen hat, erfahre ich, gegen was er eigentlich gekämpft hat. Das wäre mir andersherum eindeutig lieber. Erst der Riesenhund, dann die Attacke.

    Du hast recht, dass das wahrscheinlich verwirrend ist....ich hatte ein paar Zeilen darüber geschrieben...."Ein animalisches jaulendes Geschrei näherte sich ihm und der Blick über die Schulter katapultierte ihn unsanft wieder ins Hier und Jetzt."...Das sollte quasi die Ankündigung sein und der Grund dafür, warum er sein Schwert zückt.....dann rollte er sich zur Seite entledigt sich des Mantels, zieht das Schwert usw. Natürlich erfährt man erst im Nachhinein, was es jetzt genau war...aber da komme ich wieder in die Situation, dass ich während des Angriffs bzw. des Kampfes eigentlich nicht so ausführlich beschreiben kann... verstehst du, was ich meine???

    Zu guter Letzt: Die Feuerdämonen: Eigentlich hatte ich im ersten Teil des Kapitels, als die Rezeptionistin zum Feuerdämon mutiert bereits beschrieben, wie diese Kreaturen aussehen. Zumindest dachte ich, dass ich es getan habe...

    Die tiefliegenden schwarzen Höhlen in dem totenkopfähnlichen Schädel fixierten ihn mit bösartigem Frohlocken. Außerstande, sich der hypnotischen Wirkung dieser teuflischen Augen zu entziehen, stieß er sich mühsam mit den Füßen von dem rutschigen Boden ab. Verkohlte Hautfetzen baumelten von den muskelbepackten sehnigen Gliedmaßen des Feuerdämons herab, der sich gerade mit einer schwungvollen Bewegung zu Freddy heruntergleiten ließ.

    Soll ich die noch detaillierter beschreiben? Oder zumindest weiter hinten im Kapitel nochmal darauf eingehen...Am Ende schreibe ich nur noch

    "Um ihn herum sah er in widerwärtige Fratzen, allesamt mit denselben leeren Augen und einem ähnlich teuflischen Ausdruck. Durch die aufgestoßene Metalltüre am gegenüberliegenden Ende der Halle strömten immer mehr dieser albtraumhaften Bestien, deren Körper auf grausame Weise entstellt waren und sich kampflustig auf alles stürzten, was nicht dämonischen Ursprungs war....."


    Nicht genug? Irgendwie denke ich doch, dass der Leser seine eigene Fantay vielleicht auch ein bisschen mit einbringen möchte.

    Danke auf jeden Fall erstmal für deine Einschätzung...Ich werde mal sehen, was ich daraus mache :)

    Viele Grüße
    Rainbow

  • Hallo Rainbow!

    Zu dem Hund: Ja, ich erinnere mich, dass du von einem animalischen Geräusch geschrieben hattest. Mir war im Nachhinein auch klar, dass es sich da um den herannahenden Hund gehandelt hat. Trotzdem bin ich mit der Szene nicht richtig mitgekommen:

    Ein animalisches jaulendes Geschrei näherte sich ihm und der Blick über die Schulter katapultierte ihn unsanft wieder ins Hier und Jetzt. Geistesgegenwärtig und erstaunt über seine eigenen Reflexe, rollte Freddy sich zur Seite weg und entledigte sich gleichzeitig des langen Mantels, der sich beim Abwehren von Dämonen bislang als wenig nützlich erwiesen hatte. Zielsicher griff er hinter seinen Rücken und zog eines der Langschwerter hervor, das unter seiner Berührung nun hell aufleuchtete. Ein kurzer stechender Schmerz jagte durch seinen Körper. Es war das Mal auf seiner Brust, das offensichtlich zum Leben erwacht war und ihn unsanft daran erinnerte, dass es noch da war. Keine Sekunde später rammte Freddy die Klinge in das vierbeinige Etwas mit dem Aussehen eines halbverwesten übergroßen Hundes, der zum Sprung angesetzt war.


    Eigentlich stimmen die Details alle. Er hört ein Hundejaulen von hinten, zieht seine Waffe, dreht sich um und trifft.
    Trotzdem kommt die Szene nicht so bei mir an. Das ist hauptsächlich ein Problem der Geschwindigkeit. Denn das dauert alles viel zu lange. Zuerst zieht er sich den Mantel aus, erklärt warum er das macht, zieht sein Schwert und achtet auf das Leuchten, dann spürt er Schmerzen, denkt über das Mal an seiner Brust nach... der Hund muss doch längst über alle Berge sein! So lange braucht der nicht zum Springen.
    Wenn Freddy das wirklich alles so gemacht hätte, hätte ihm der Hund an der Kehle gehangen, noch bevor er das Schwert gezogen hätte.
    In einem Kampf geht alles blitzschnell und ich meine, auch die Beschreibung muss sich dem anpassen. Jaulen, zur Seite rollen, Schwert ziehen, Hund treffen, das ist eine Sache von Sekunden - jedenfalls wenn das klappen soll. Da bleibt nicht mal Zeit, sich den Mantel auszuziehen. Höchstens ihn gewaltsam wegzureissen. Das Mal auf der Brust würde ich unbedingt weglassen, weil es die Geschwindigkeit zusätzlich abbremst.

    Ähnlich verhält sich das auch mit der Engelbeschreibung. Wenn Freddy die vier Überirdischen gefühlte 10 Minuten lang beschreiben kann, erzeugt das bei mir als Leser das Gefühl: hier ist gerade alles ruhig und momentan droht keine Gefahr.
    Wenn du vermitteln willst, dass wir in einer gefährlichen Szene stecken und der Kampf die ganze Zeit über weitergeht, würde ich die Sequenzen kürzer machen. Also nicht zuerst die vier Engel ausführlich nacheinander beschreiben - dazu ist in einer Kampfszene keine Zeit. Sondern (zum Beispiel) zuerst nur sehr kurz das Auftauchen der vier Engel, danach zeigst du sie nacheinander im Kampf in Aktion.
    Das reicht jedoch noch nicht. Freddy kann nicht währenddessen die ganze Zeit am Boden liegen und in aller Gemütsruhe zugucken, ohne einen Finger zu rühren. Er muss ebenfalls bedrängt sein und Gefahren begegnen. Das wiederum engt die Möglichkeiten ein, die er hat, um die anderen zu beobachten. Es sei denn, er sucht bei ihnen Schutz oder hilft ihnen im Kampf.
    Kannst du mir folgen?

    Dann nochmal zu dem Feuerdämonen.
    Ja, ich weiss, ich nerve jetzt vielleicht, weil ich mich natürlich erinnere, dass du ihn bereits vorher beschrieben hattest. Es kam bei mir nur etwas undeutlich an. Ich konnte mich bei der zweiten Erwähnung nicht mehr erinnern, WIE du ihn vorher beschrieben hattest.

    Die tiefliegenden schwarzen Höhlen in dem totenkopfähnlichen Schädel fixierten ihn mit bösartigem Frohlocken. Außerstande, sich der hypnotischen Wirkung dieser teuflischen Augen zu entziehen, stieß er sich mühsam mit den Füßen von dem rutschigen Boden ab. Verkohlte Hautfetzen baumelten von den muskelbepackten sehnigen Gliedmaßen des Feuerdämons herab,


    Ein Feuerdämon ist demnach ein menschenähnliches Wesen, dessen Körper muskulös ist, während vom Kopf nur noch das Skelett zu sehen ist. Die Haut hängt in verkohlten Fetzen herunter. Ist "Feuerdämon" dafür die optimale Bezeichnung? Gebrannt hat er ja eigentlich nur äusserst kurz. (Vielleicht könntest du ihn einfach etwas länger brennen lassen. Oder sogar ihn als ständig brennende Gestalt beschreiben. Wäre doch ganz effektvoll?) Dass die nicht vorhandenen Augen hypnotisieren können, finde ich nicht so sehr überzeugend, aber das ist Geschmackssache.
    Ich meine, wenn du bei der zweiten Erwähnung eines Feuerdämonen nochmal ganz kurz eine seiner Eigenschaften beschreibst (natürlich nicht die ganze Palette), schadet das ja nicht und hilft intellektuell schwächeren Lesern (wie mir) gleichzeitig, meine Erinnerung aufzufrischen.


    Freddy fragte sich, wie weit die Kräfte eines Engels wohl reichten und ob es aufgrund der offensichtlichen Ausweglosigkeit ihrer Situation jetzt angebracht war, endgültig in Panik zu verfallen.

    Er fragt sich, ob es sich lohnt, Angst zu bekommen? :/ (Ehrlich?)
    Lass ihn doch einfach ordentlich schwitzen.


    Ehe er sich erkenntlich zeigen konnte, riss ihn der Engel hinter sich und wehrte mit einem seiner Schwerter den Angriff eines weiteren Feuerdämons ab, der sich geradewegs auf Freddy stürzen wollte. Wo kamen die plötzlich alle her? Entsetzt blickte Freddy um sich und musste feststellen, dass sich die Empfangshalle binnen nur weniger Augenblicke in einen Kriegsschauplatz verwandelt hatte. Um ihn herum sah er in widerwärtige Fratzen, allesamt mit denselben leeren Augen und einem ähnlich teuflischen Ausdruck. Durch die aufgestoßene Metalltüre am gegenüberliegenden Ende der Halle strömten immer mehr dieser albtraumhaften Bestien, deren Körper auf grausame Weise entstellt waren und sich kampflustig auf alles stürzten, was nicht dämonischen Ursprungs war.

    Diese Szene gefällt mir sehr gut, sie ist bildlich sehr eindrucksvoll!

    Auch die übrige Kampfszene finde ich gelungen, besonders Freddys Kampf gegen den Flugdämonen und die Schlussszene.

    Wie geht´s weiter?

    LG
    KIrisha :thumbup:

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hi Kirisha,

    jaaaaaaa, du hast bestimmt recht. Ich weiß, dass es schneller gehen muss. Aber ich beschreibe doch so gerne ....Ahhhhhh!
    Ich frage mich, wie ich meine Beschreibungen einfließen lassen kann, wenn doch alles in Originalzeit läuft. Das ist ja quasi unmöglich.....dann darf Freddy auch nichts denken....außer: Scheiße,Scheiße, Scheiße....

    Ich kriege die Krise...aber das ist nicht deine Schuld :)
    Die Feuerdämonen waren übrigens in den vorangegangenen Kapiteln öfter schonmal Thema... es wurde beschrieben, dass sie ihre Opfer töten, indem sie sie in Brand setzen....die können quasi auf Kommando anfangen zu brennen...Deshalb die Namensgebung. Vielleicht muss ich mich ihnen aber noch mit etwas mehr Liebe zum Detail zuwenden.

    Ich versuche dann mal, den Teil zu bearbeiten. Ich hasse das....aber wenn`s danach besser ist, als vorher ...dann weiß man, es hat sich gelohnt.

    Danke dir erstmal! Und ... Klar geht`s weiter....ich könnte dir noch diverse Kapitel um die Ohren hauen :) Soll ich?

    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Liebe @Rainbow
    ich hab mir erstmal den ersten Teil mal vorgenommen. Er ist sehr gut geschrieben und es sind mir keine Grammatik oder Rechtschreibfehler aufgefallen. Da bist du sehr sicher. Es erinnert mich etwas an die "John Sinclair" Geisterjäger-Geschichten, die ich mir als Teenager immer von einem Freund ausgeliehen hab.
    Zum Teil hatte ich den Einruck, dass du dich nicht recht entscheiden konntest, ob du den puren Horror darstellen möchtest oder es eher etwas lustiger angehen lassen willst. Diese Art von Horrorgeschichten mit einem Augenzwinkern ist aber etwas, das man durchaus machen kann. In der "John Sinclair" Reihe ist das ähnlich.

    Teilweise werden meine Lesegewohnheiten etwas überrascht. Bei Worten wie "gruselig", oder "nicht zu toppen".
    Ich hab mal etwas in den Spoiler getan um zu verdeutlichen was ich meine.

    Spoiler anzeigen

    Dann ließ er seinen wachsamen Blick durch die Halle wandern. Zu seinem eigenen Erstaunen musste er feststellen, dass er nichts, aber auch gar nichts Außergewöhnliches entdecken konnte. Keine furchterregenden Kreaturen, die ihn zu überwältigen versuchten oder Flammen die ihm aus dem Höllenfeuer entgegenschlugen. Keine Särge, denen blutrünstige Vampire entstiegen und kein Rudel von Zombies, das sich in abgehackten unkoordinierten Bewegungen auf ihn stürzte, um ihm an die Kehle zu gehen. Bei genauer Betrachtung waren noch nicht einmal ein paar profane Spinnweben ausfindig zu machen, die dem Ganzen zumindest einen annähernd gruseligen Anstrich verpasst hätten.

    Ich kenn die Vorgeschichte ja nicht. Aber hat er all dies wirklich erwartet?
    Weiter unten verliert er ja ziemlich schnell den Überblick wegen eines einzelnen Dämons, das ist ein kleiner Widerspruch.
    "gruselig" finde ich nicht recht passend. Kinder finden etwas gruselig. Erwachsene finden es "unheimlich"


    Obwohl das Bild, das sich ihm nun bot, an Normalität nicht zu toppen war, wollte das ungute Gefühl, das sich wie eine eiskalte Hand um seine Kehle schloss, nicht vollends weichen.

    "toppen" passt nicht recht in eine unheimliche Situation. "zu überbieten"??
    Der Rest des Satzes ist ein Widerspruch. Einerseits ist da eine Hand an der Kehle. Andererseits aber nicht, nur das Gefühl will nur nicht ganz "weichen".

    Es sind keinerlei Dämonenaktivitäten zu verzeichnen, okay? Und jetzt könntet ihr euch bitte in meinem Kopf etwas zurückhalten? – Ihr macht mich wahnsinnig!
    Dieser Ort war eindeutig nicht geeignet, um hysterische Selbstgespräche zu führen, rief er sich in Erinnerung. Wahrscheinlich würde er in einer Zwangsjacke stecken, noch bevor die klassische Standardbeteuerung eines jeden Psychopathen - ´Ich bin nicht verrückt!` - über seine Lippen gekommen wäre.

    Aber redet er denn mit sich selbst? Ich hatte den Eindruck er kommunizierte durch Gedanken

    Plötzlich beschlich ihn das ungute Gefühl einer Vorahnung. Das hier war der Präsentierteller und er saß mittendrauf.

    Eine Vorahnung muß ja nicht unbedingt ungut sein. Ein Gefühl ist ja auch schon eine Vorahnung.
    Vorschlag: "Plötzlich beschlich ihn das ungute Gefühl, dies sei eine Art Präsentierteller und er saß mittendrauf."

    Weiter kam er nicht, da ein ausgestreckter Zeigefinger plötzlich haarscharf vor seiner Nase herumfuchtelte und ihn vehement zum Schweigen brachte.

    Hier ist es eigentlich Spannend aber dann wird "herumgefuchtelt". Ein Wort, dass keine Spannung transportiert.

    Das Bild der keifenden Frau nahm allmählich etwas Unnatürliches an. Unter dem pinkfarbenen Lippenstift wirkten die gelben Zähne wie ein abscheulicher Kontrast. Waren sie zuvor schon so spitz gewesen? Und warum hing die eine Gesichtshälfte nun schlaff herunter? Dunkle Adern traten hervor und zogen sich über den gesamten Körper, rissen ihn förmlich entzwei.

    Das kann ich mir nicht vorstellen. Eine Gesichtshälfte hängt herunter. Adern, die den Körper entzwei rissen? Krallen könnten Körper entzwei reissen ... aber Adern?

    war alles, was sein endorphinübersättigtes Gehirn an geistreichen Gedanken zuließ.

    Endorphine sind eigentlich Glückshormone, oder werden bei starken Schmerzen ausgeschüttet. Meinst du Adrenalin?

    Ein flugsaurierähnliches Geschöpf mit krallenbesetzten Fledermausschwingen hatte sich bereits wieder in die Lüfte erhoben, holte zu einem neuen Angriff aus. ELIAAAAS!

    Wo kommt das Wesen her. Das fand ich etwas unübersichtlich. Dieser Satz suggeriert auch, das er sich schon einmal in die Höhe erhoben hatte. Ist er denn zwischen durch gelandet?
    "bereits wieder" ist doppelt.
    Vorschlag: "Das flugsaurierähnliches Geschöpf mit krallenbesetzten Fledermausschwingen hatte sich wieder in die Lüfte erhoben und holte erneut zu einem Angriff aus. ELIAAAAS!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Sensenbach (9. März 2018 um 16:04)