Self-Publishing (Ideensammlung)

Es gibt 94 Antworten in diesem Thema, welches 28.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Oktober 2018 um 07:56) ist von Thorsten.

  • Im großen und Ganzen geh ich da mit Dir konform, Schreibfeder, ich frag mich allerdings, wieso Du erwartest, dass

    Wieso sollte sie das? Wenn ich ein Buch rausbringen will, gehe ich auf die Druckerei zu. Woher sollen die denn wissen, dass du einen bahnbrechenden Bestseller (oder was gleichwertiges) in der Schublade hast?

    Es geht darum, dass du eine Druckerei brauchst, die dir entgegen kommt, wenn sich etwas in deiner Planung ändert. Also mit "Du" meine ich natürlich einen SP-Autoren.
    Wenn du beispielsweise plötzlich zweihundert Bücher mehr verkaufst als geplant, muss die Druckerei mühelos in kürzester Zeit zu preiswerten Konditionen dir ein Haufen neuer Bücher drucken können.
    Das brauchst du als SP-Autor. Zumindest wenn du Gewinn machen möchtest. Der Druckerei kann es hingegen beinahe egal sein.

    Physikalisch muss man beachten, dass Druckpressen am kostengünstigsten drucken, wenn sie einfach in einer Spur durchproduzieren können. Wenn sie den Druck abbrechen müssen, verwischt wieder die Farbe und die ersten paar hundert Werke sind Papiermüll.
    Daher braucht man eine Druckerei, die diese Kosten einen nicht direkt in Rechnung stellt, oder selbst etwas auf Lager legt, um dich zu beliefern.

    Das wird eine x-beliebige Druckerei aber kaum für einen SP-Autoren machen, sofern er nicht bereits mit den Leuten auf guten Fuße steht, weil man beispielsweise den Chef persönlich kennt.
    Für einen Verlag hingegen ist das etwas ganz anderes. Zum einen sind die Absatzzahlen viel höher, zum anderen wird bei den Zig Büchern die der Verlag über die Druckerei (selbst wenn es eine externe ist) laufen lässt, sich kulant zeigen, weil man seinen wichtigsten Kunden nicht vergraulen möchte.
    Hier spielen also große betriebswirtschaftliche Gründe mit rein.

  • Mit welcher Zeit will man das durchziehen?

    Ja, da bist Du in einem netten Forum wo Leute Geschichten korrekturlesen, teilweise Lektoratsarbeit machen,... von welcher Zeit machen die das?

    Wie findest Du die Zeit hier zu lesen?

    Stell' Dir einfach vor da gibt's jetzt noch Leute die sich mit einem Graphikprogramm auskennen, oder Layout koennen, oder jemand ist in einer grossen interessierten Gruppe auf Facebook, oder so...

    Das ist halt so Freizeitgestaltung - wenn Du fuenf andere Leute hast die auch gerne ein Buch veroeffentlichen wuerden koennt ihr euch gegenseitig helfen, jemand mach Layout, jeder kuemmert sich ein bisschen um Werbung, einer kann vielleicht die Titelbilder gestalten, einer kann eine Website machen... Man kennt sich und verbringt vielleicht auch gerne Zeit miteinander - und auf einmal ist es gemacht und jeder hatte Spass dabei.

    In etwa wie in so einem Forum - man kennt sich, man hat gemeinsame Interessen, man verbringt Zeit miteinander...

    Ich weiss nicht warum Du Dir das so entsetzlich zeitaufwaendig vorstellst - das macht irre Spass zusammen mit aehnlich tickenden was auf die Beine zu stellen...

    Aber - wie gesagt - ich erzaehl hier nur ais meiner Welt - ich versuche niemanden zu bekehren :)


    Das brauchst du als SP-Autor. Zumindest wenn du Gewinn machen möchtest.

    Also, mein Pedin Edhellen gibt's bei amazon.com derzeit fuer 20 US$ (i.e. 17 Euro) - wirkt jetzt nicht abwegig fuer einen Sprachkurs mit aufwaendigem Layout (Elbisch-Fonts etc...)

    Davon sind 8 Euro mein und Evenstar's Anteil, der Rest ist Produktion etc. und Amazon's Anteil.

    Ich weiss nicht wie viel der Preis runter koennte wenn das nicht print-on-demand waere - aber ich glaube viel Unterschied wuerde es in der Praxis fuer den Verkauf nicht machen...

  • @Thorsten: Es gibt in Deutschland die Buchpreisbindung. Du wirst einen normalen Fantasy-Roman also eher für 9-14 Euro verkaufen können, je nach Umfang.

    Wenn du hier über das Forum ein SP-Buch organisieren willst, dann sehe ich gleich mehrere Probleme. Zuallererst den der Gewinn/Verlust-Aufteilung. Wie sagt man doch gleich: Bei Geld hört die Freundschaft auf.
    Ein professionelles Lektorat ist ebenfalls eine Nummer härter, als das, was wir hier zumeist treiben.

    Womit wir direkt beim nächsten Punkt wären: Dem Zeitaufwand. Wir schreiben aus Spaß, wir kommentieren aus Spaß. Was wir zumeist machen, ist ein schwacher Vergleich zu einem richtigen Lektorat/Korrektorat. Dieses kostet erheblich mehr Zeit.

    Und hier haben wir noch nicht einmal die Vermarktung abgedeckt. Man braucht eine gute Druckerei, einen professionellen Webauftritt, man braucht gute Blogger und so weiter.

    Sicher kann man mit viel Elan was auf die Beine stellen. Das bezweifel ich auch gar nicht. Aber zu einem Fantasy-Buch? Was zumeist von einer Person geschrieben wird?
    Schwierig denke ich, sehr schwierig.

  • Die Zahl der Buchverkäufe ist seit etlichen Jahren stabil


    Also - Zahl der verkaufen Buecher habe ich nicht gefunden. Umsatz des Buchhandels (teilweise nach Sparten aufgeschluesselt) aber schon:

    http://www.boersenverein.de/sixcms/media.php/976/Geschätzte_Umsatze_und_Veränderung_gesamt_1976-2017.pdf

    zum Beispiel zeigt einen Rueckgang (mit Ausrutschern) seit 2011, inflationsbereinigt ist das dann noch haerter.

    Hier sieht man verschiedene Sparten einzeln aufgelistet - manche trifft's haerter als andere, aber insgesamt sieht man fast ueberall den Rueckgang.

    Wo kommen Deine Zahlen her?

    Wenn du hier über das Forum ein SP-Buch organisieren willst, dann sehe ich gleich mehrere Probleme.


    Nee - will ich nicht. Ich hab' meine SP Buecher schon seit Jahren, ich hab' meine Kontakte schon - ich weiss wie Layout geht, ich kenne Leute die Graphik machen, ich weiss mit wem ich rede wenn ich Druck und Vertrieb brauche,...

    Ich will Euch nur sagen dass Self-Publishing nicht bedeutet dass Du allein neben der Arbeit einen riesigen Aufwand betreiben musst und nur Aerger hast, sondern dass das genauso eine Freizeitbescheftigung sein kann die Spass macht wie das Schreiben selber, dass man es am Besten zusammen organisiert und dass man im Internet viele interressante und nette Leute findet mit denen man was tolles zusammen machen kann.

    Und ich schreibe das nicht als Theorie, sondern weil ich's gemacht habe, mit anderen Projekten immer noch mache und das meine konkreten Erfahrungen sind.

    Was Ihr damit machen wollt ist wirklich euch ueberlassen. :) (Wer von vornherein schon weiss dass es nur Probleme macht - der probiert's vielleicht auch besser gar nicht :) )

  • Hallo @Thorsten, natürlich kenne ich den Großteil deiner besagten Statistiken. Ich habe im wesentlichen dieselben. Und ich sehe da wenn überhaupt ein leichtes Minus.
    Aber für mich ist das Glas eher halb voll: Ich sehe da stabile Zahlen. Zumindest wenn ich mit den Zahlen wirtschaften will.

    Wenn ich ein Geschäftsmann wäre (und wenn ich Bücher verkaufe, bin ich einer), würde ich hier Stabilität sehen. Es gibt keine extremen Ausrutscher nach oben oder unten. Es gilt in Deutschland die Buchpreisbindung.
    Natürlich könnte man hier noch mehr Faktoren reinspielen. Zum Beispiel die wirtschaftlichen Verwerfungen die Thalia und Weltbild verursacht haben, indem sie vor Ort massenhaft kleine Buchhändler plattgemacht haben, aber dann selbst in die Insolvenz rutschten. Die verzerren ebenfalls die Statistik.
    Oder die schlechte Wirtschaftspolitik....aber das führt jetzt zu weit.

    Zahlen vor 2001 kann man nicht trauen. Zum einen, weil diese bei deiner Quelle sogar von Bertelsmann stammen, zum anderen, weil die wirtschaftlichen Verwerfungen einfach zu extrem waren. Es gab die Wende, es gab die Euro-Umstellung. Das verunreinigt jede Statistik.

    Ich würde die Statistiken mit Vorsicht genießen, vor allem, wenn man die Faktoren berücksichtigt, die da mit reinspielen. Daraus würde ich keinesfalls herauslesen, dass insgesamt weniger gelesen wird. Das erfasst die Statistik auch überhaupt nicht.


    Was deine zweite Bemerkung angeht:
    Meiner Meinung nach gibt es zu deinem Werk und einem Fantasy-Roman massive Unterschiede. Ich weiß nicht genau, wie viele Leute an deinem Buch direkt beteiligt sind und was genau darinsteckt, - ich halte aber ein Fantasy-Buch, was von einer Person verfasst wird, für nicht vergleichbar.

    Wenn ich einen Autoren oder eine Autorin wirklich mag, werde ich ihr sehr gerne helfen. Gar keine Frage. Sehr gerne gehe ich sein/ihr Werk Stück für Stück durch, mache mit Notizen, korrigiere Schwächen und Fehler und mache Vorschläge. Das ist aber noch lange kein professionelles Lektorat/Korrektorat. Dieses würde bei einem mittleren Buch eine Arbeit von Monaten bedeuten, die ich neben meiner eigentlichen Tätigkeiten machen müsste.
    Wäre das noch ein Freundschaftsdienst? Ich fürchte nein.

    Wenn es bei dir geklappt hat, ist es schön, aber was ist, wenn es plötzlich nicht mehr klappt? Wenn einer von den Beteiligten Geld sehen will und zwar nicht wenig? Wenn es plötzlich in die rechtliche Schiene reingeht? Das sind Fragen, die, so unangenehm sie auch sein mögen, man sich stellen muss.

    Schau dir Jennagon an. Sie ist beim neuen Header auf die absolut sichere Schiene gegangen. Obwohl sie eigentlich, wenn ein Designer rumzickt, das alte Design nur löschen und einfach einen neuen Wettbewerb hätte ausrufen lassen müssen. Das ist perfekt durchgeplant. Und ich denke, bei einem SP-Buch, wo so unglaublich viel Herzblut drinnen steckt, muss man das mindestens genauso perfekt durchplanen.

  • Tatsaechlich steht vielen Verlagen finanziell aber das Wasser bis zum Hals - viele Haeuser sind gar nicht mehr eigenstaendig sondern unter den Dach eines Grosskonzerns (Random House ist da ein grosser Spieler) - da werden Stellen gestrichen, Abteilungen zusammengelegt, da wird gespart. Es wird insgesamt weniger gelesen und es werden weniger Buecher verkauft - und das wirkt sich aus.

    Ich bin aktuell bei Randomhouse, genauer gesagt Piper Digital, unter Vertrag mit 2 Büchern. Und ich habe eine grobe Idee, was die Praktikanten da so den ganzen Tag machen. Zum thema Abteilung zusammenlegen und Stellen kürzen... :fie: (Mehr dazu später in meinem Blog)

    Die Zahl der Buchverkäufe ist seit etlichen Jahren stabil. Sie schwankt nur. Mal werden im Jahr einige zigtausend Bücher weniger verkauft, mal einige zigtausend mehr. Im Schnitt ist die Zahl aber stabil.

    Sehe ich anders. Ich sehe den Trend auch eher negativ, Grund hierfür ist meiner Meinung nach auch die immer stärker werdende Internetkonkurrenz durch Plattformen, die freien Lesestoff anbieten. Z.b. Wattpad oder Sweek. die Apps machens einfach. Ich habe wie du weißt, mein Buch bei wattpad online gehabt. Und ich habe Kommentare von Leuten bekommen, die sich bedankt haben, weil meine Geschichte ihre Urlaub am Strand versüßt hat.
    Du machst heute alles mit dem verkackten Smartphone, was liegt da näher, als auch nach "free book" zu googeln, wenn man Langeweile hat. Früher warst du aufgeschmissen, wenn du nicht genug Bücher dabei hattest - heute ist die Problemlösung simpel.
    Gut kann man jetzt sagen, bin ich selbst schuld, wenn ich 2 komplette Bücher online stelle... pff ne, weil hat mir auch ultra viel gebracht und bin bei weitem nicht die einzige, die ihren Kram online hat/hatte.

    Ich kenne das noch von früher, dass man vor dem Urlaub erstmal durch den Buchhandel geht und sich seine Strandlektüre raussucht. Die nachwachsende Generation, ich nennen sie auch Generation Smartphone, macht das anders.
    Das ist vl. nicht der Faktor, aber es ist ein Faktor.

    Und selbst wenn die Zahlen stabil wären. Kein Wachstum heißt für Konzerne - Roter Alarm, so wie bei Enterprise. Das geht gar nicht. Also musste sparen, weil willst ja Gewinnsteigerung zeigen.
    Das Problem ist jetzt nur, dass immer mehr Leute glauben, dass sie Schreiben können, weil sie im Internet so viel positives Feedback kriegen. Jeder der heute das Alphabet richtig aufsagen kann, schreibt nen Buch. (Nein, das ist keine Übertreibung..) Die Verlage werden also überflutet, kriegen das Pensum nicht weg und lesen Einsendungen nur halbhzerzig.
    Bestes Beispiel ist mein Buch, das von Piper abglehnt wurde, nur damit es Monate später über einen anderen Weg (online Wettbewerb) angenommen wurde. Da kann schonmal der Gedanke aufkommen "denn sie wissen nicht, was sie tun^^" :D

    Egal. Wir sind auf jeden Fall in einem schwierigen Marktumfeld und da muss sich jeder selbst überlegen, welcher Weg für ihn der bessere ist. SP schreckt mich persönlich wegen dem Aufwand und Kostenfaktor ab... Aber fragt mich in nem Jahr nochmal^^

    Cheers
    Rael

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Wenn ich ein Geschäftsmann wäre (und wenn ich Bücher verkaufe, bin ich einer), würde ich hier Stabilität sehen. Es gibt keine extremen Ausrutscher nach oben oder unten.


    Das wird jetzt ein kleiner Exkurs, aber:

    Wenn Du ein Geschaeft haettest, dann waeren die Zahlen ziemlich alarmierend. Typischerweise steigt Deine Ladenmiete von Jahr zu Jahr um ein paar Prozent. Kosten fuer Strom, Wasser etc. steigen um ein paar Prozent. Wenn Du Mitarbeiter hast - deren Gehalt erhoeht sich wenn Du Tarif bezahlst. Deine eigenen Kosten (Krankenversicherung, Wohnungsmiete, ...) etc. erhoehen sich.

    Um Dein Geschaeft zu halten, musst Du den Gewinn jedes Jahr so weit steigern dass diese Kosten abgefedert werden (2-3% wuerde ich momentan schaetzen - je nachdem wo Du den Laden hast). Wenn Du statt dessen 1-2% im Jahr weniger Gewinn machst, dann bedeutet das, dass Deine Gewinnspanne ganz schnell abschmilzt und Du praktisch umsonst arbeitest.

    Geht aber noch weiter - wenn Du einen kredit moechtest (z.B. um eine Kaffeeecke in Deinen Laden zu bauen und mehr Leute anzulocken) und die Bank sieht eine fallende Umsatzstatistik - dann sagen die entweder gleich 'Nein' oder Du bist ein Risikokredit und zahlst hoehere Zinsen - die dann auch wieder Deinen (nicht recht vorhandenen) Gewinn schmaelern.

    Wirtschaft funktioniert nicht so dass das Bruttosozialprodukt um 3% einbricht und wir alle haben 3% weniger Geld (was wir gut abkoennten) - in de Realitaet bedeuten diese 3% eine Million Arbeitslose mehr, riesige Verluste an Anlagevermoegen,... das ist 'ne veritable Wirtschaftskrise.


    Meiner Meinung nach gibt es zu deinem Werk und einem Fantasy-Roman massive Unterschiede

    Naja, das Du im Endeffekt sagst ist dass Du Dir ohne weiteres vorstellen kannst dass ein Werk im eher trockenen linguistischen Jargon Leute beruehren und begeistern kann, ein Fantasy-Roman aber nicht.

    Ist irgendwie traurig wenn Du so wenig Vertrauen in Deine Geschichten hast - und naturgemaess sehe ich das anders - wenn die Geschichte stimmt dann begeistert auch Fantasy andere - geht sogar leichter als mit einem Fachbuch :)

    Zu dem Problem dass nicht jede Geschichte so ist obwohl viele Autoren das von ihren Geschichten glauben hat Rael ja schon geschrieben - ich stimme inhaltlich zu.

    Was auch immer das Werk ist - es muss Leute wirklich begeistern koennen, nicht nur zu einem hoeflichen Like-Klick ermutigen.


    Wenn ich einen Autoren oder eine Autorin wirklich mag, werde ich ihr sehr gerne helfen. Gar keine Frage. Sehr gerne gehe ich sein/ihr Werk Stück für Stück durch, mache mit Notizen, korrigiere Schwächen und Fehler und mache Vorschläge. Das ist aber noch lange kein professionelles Lektorat/Korrektorat


    Ja, was tut denn so ein professionelles Lektorat? Es sieht das Buch darauf durch dass es mit moeglichst vielen Lesern kompatibel ist - identifiziert z.B. Stellen die nur funktionieren weil der Autor was weiss das der normale Leser nicht weiss, glaettet zu geschraubte Gedankengaenge und schraege Formulierungen - so dass die Essenz des Buches erhalten bleibt, aber es von moeglichst vielen Lesern gut zu lesen ist. Ein guter Lektor kann das, weil er weiss wie Leser so ticken und er nicht nur aus seiner Perspektive arbeitet.

    Aber - wenn ich jetzt fuenf oder zehn Leser habe die sich fuer das Buch begeistern, mir ehrlich und ungeschminkt ihre Meinung sagen, mit denen diskutiere - und ich bereit bin die zu akzeptieren und den Text zu aendern - dann bekomme ich das gleiche feedback - ich lerne welche Stellen beim Leser wie ankomme, wo die Gedankengaenge zu verschwurbelt sind, die Formulierungen als schraeg empfunden werden...

    Das Buch muss am Ende dem Leser gefallen und ihn ueberzeugen, nicht einem bestimmten Lektor - und wenn ich zehn Leser habe die mit mir arbeiten, dann bekomme ich die gleiche Information - nur ohne Mittelmann.

    (Das ist auch Praxis-getestet - es gibt auch Lektoren die sich in ihrer Freizeit fuer Elbisch begeistern, da hatte ich auch von einer professionellen Lektorin das Feedback bekommen dass sie recht beeindruckt war wie der community-review Prozess das Buch in ordnung gebracht hat).


    Wenn es bei dir geklappt hat, ist es schön, aber was ist, wenn es plötzlich nicht mehr klappt? Wenn einer von den Beteiligten Geld sehen will und zwar nicht wenig? Wenn es plötzlich in die rechtliche Schiene reingeht? Das sind Fragen, die, so unangenehm sie auch sein mögen, man sich stellen muss.

    Ja, was wenn Heyne dein Buch druckt, aber keiner will es kaufen? Dann bist Du wieder draussen, dann hat's halt nicht geklappt

    Kann ueberall passieren, Garantien gibt's nicht - wenn Du Geld verdienen willst ist das Mist, wenn Du so ein unverbesserlicher Idealist bist wie ich der es toll findet dass Menschen nicht extra Geld ueber haben muessen um Elbisch zu lernen und dem es mehr darum geht die Welt ein Stueck reicher und interessanter zu machen, dann hast Du vielleicht auch Freude an den Menschen die Du mit Deinem Text beruehren konnest oder mit denen Du zusammen gearbeitet - und wenn das nur 50 waren und nicht 'ne Million.

    Zu den anderen Fragen - wenn jemand mehr Geld als Vorleistung sehen will als Dir angenehm ist - umdrehen und wo anders hingehen. Ich bin nie um Geld angegangen worden (umgekehrt - ich hab' mich mehrmals geweigert meine Website zu verkaufen oder einen Vertrag abzuschliessen bei dem der Text danach nicht mehr frei erhaeltlich waere).

    Rechtliche Fragen... Ich programmiere OpenSource Software - dagegen ist Literatur rechtlich richtig einfach. Mal 'nen Tag damit verbringen sich mit den verschiedenen Lizenzen auseinanderzusetzten - was ist CC0, was ist CC-BY, was ist CC-NC, was darf man damit machen. Dokumentieren was von wo unter welcher Linzenz genommen ist - im Zweifelsfall Leute fragen ob man was nehmen kann - email-Zusagen sind da ziemlich gerichtsfest. Auch dabei lernt man nette Leute kennen - auf der Suche nach Texturen hatte ich eine sehr nette Unterhaltung mit einem indonesischen Photographen, und fuer das Space Shuttle Projekt habe ich einen bekannten US-Photographen kennengelernt der Gigapans macht.

    Wenn's schlaflose Naechte macht - einfach eine kurze Vereinbarung mit den Leuten machen mit denen Du arbeitest (wir lassen Leute die beim Film mitmachen vorher einen kurzen Text unterschreiben wo sie uns die Erlaubnis geben das Material das wir aufnehmen spezifisch fuer den Film (und nichts anderes) zu verwenden). Wie oben gesagt, das Tolkien-Estate weiss garantiert wer ich bin und was ich tue - ich hatte nie irgendwelche Probleme. Ich weiss dass ein anderer Elbisch-Linguist mal vom Estate gehoert hat - weil er einen Text veroeffentlich hatte den er einsehen konnte, der aber noch nicht freigegeben war (die Lizenz dazu war spezifisch an das 'Editorial Team' vergeben) - so was darf man halt nicht machen.


    Gut kann man jetzt sagen, bin ich selbst schuld, wenn ich 2 komplette Bücher online stelle... pff ne, weil hat mir auch ultra viel gebracht und bin bei weitem nicht die einzige, die ihren Kram online hat/hatt


    Kommt halt immer drauf an was Du willst. Mir war (und ist) es wichtig das Kram frei zugaenglich ist und nur die Geld zahlen die das wollen und koennen. Ich mag eine Welt in der ich Software zum Filmemachen oder zur Graphikbearbeitung einfach so runterladen kann, und ich will meinen Teil zu dieser Welt beitragen.

    Fuer mich war das eine der besten Entscheidungen meines Lebens - nicht nur habe ich meine Frau ueber Elbisch kennen gelernt, sondern die ganze Geschichte ist inzwischen auf hundert verschiedenen guten Wegen zu mir zurueckgekommen, ueber Leute auf der ganzen Welt die mal eine gute Zeit mit meinem Kram hatten - und heute vielleicht auch bereit sind mir mit einem Gefallen hier und dort weiter zu helfen - oder mir mal ne nette Postkarte schicken. Anders haette ich bestimmt mehr Geld rausholen koennen - aber es gibt auch anderes im Leben.

  • Es geht darum, dass du eine Druckerei brauchst, die dir entgegen kommt, wenn sich etwas in deiner Planung ändert. Also mit "Du" meine ich natürlich einen SP-Autoren.Wenn du beispielsweise plötzlich zweihundert Bücher mehr verkaufst als geplant, muss die Druckerei mühelos in kürzester Zeit zu preiswerten Konditionen dir ein Haufen neuer Bücher drucken können.
    Das brauchst du als SP-Autor. Zumindest wenn du Gewinn machen möchtest. Der Druckerei kann es hingegen beinahe egal sein.

    Physikalisch muss man beachten, dass Druckpressen am kostengünstigsten drucken, wenn sie einfach in einer Spur durchproduzieren können. Wenn sie den Druck abbrechen müssen, verwischt wieder die Farbe und die ersten paar hundert Werke sind Papiermüll.
    Daher braucht man eine Druckerei, die diese Kosten einen nicht direkt in Rechnung stellt, oder selbst etwas auf Lager legt, um dich zu beliefern.

    Das wird eine x-beliebige Druckerei aber kaum für einen SP-Autoren machen, sofern er nicht bereits mit den Leuten auf guten Fuße steht, weil man beispielsweise den Chef persönlich kennt.
    Für einen Verlag hingegen ist das etwas ganz anderes. Zum einen sind die Absatzzahlen viel höher, zum anderen wird bei den Zig Büchern die der Verlag über die Druckerei (selbst wenn es eine externe ist) laufen lässt, sich kulant zeigen, weil man seinen wichtigsten Kunden nicht vergraulen möchte.
    Hier spielen also große betriebswirtschaftliche Gründe mit rein.


    Warum sollte das eine Druckerei nicht machen?

    Es gibt mitlerweile genug Druckereien, die wissen, dass es SPler gibt und die genau auf deren Wünsche eingehen. Natürlich ist das Buch 10 Cent teurer, wenn ich mal 300 nachdrucken lassen, statt gleich am Anfang 1000. Trotzdem erledigt das die Druckerei innerhalb von einer Woche für mich. Ich könnte auch nur 50 drucken lassen. Dann wäre das Buch aber 40 Cent teuer. Was grundsätzlich auch nicht schlimm ist. Ob ich jetzt für den Druck 2€ bezahle oder 2,40€.

    Dazu kalkulieren die den Preis wysiwyg für mich. Da kann ich vor dem Auftrag bestimmen, ob es 90g cremweiß Papier sein soll oder 120g Öko oder ein injet-Verfahren oder ein offset-Verfahren sein soll.

    Die 10.000 kleinen Verlage, die es in Deutschland gibt, handhaben es genauso. Da werden nur selten erste Auflagen von mehr als 1000 Bücher gedruckt. Es geht eher in Richtung 500. Die arbeiten zu den gleichen Margen wie SPler.

  • Hallo @Thorsten, ich habe gerade das Gefühl, als wenn du einfach nur das Gegenteil behaupten willst, von dem, was ich sage.
    Aber gut.
    Ich sage mal das, was auch der Börsenverein des deutschen Buchhandels (immerhin der größte Verband) zu dem Thema sagt und wie man auch mit etwas Marktbeobachtung und Eigenrecherche selbst darauf kommen kann:

    Solange ein Buchladen frische Ideen hat und sich das im Sortiment wiederspiegelt, findet er ausgezeichnete Bedingungen in Deutschland und man wird sich auch behaupten können.
    Ein Problem hat man erst, wenn man dasselbe langweilige Angebot wie die Branchenriesen anbietet.

    Natürlich braucht man ein Geschäftskonzept. Seit wann braucht man das nicht?
    Aber deine Rechnung?
    Ich habe keine Ahnung woher du deine Zahlen bezüglich der Mietpreise nimmst. Ich weiß auch nicht, warum du glaubst, dass ein unabhängiger Laden nach Tarif zahlt. Ich weiß auch nicht, ob du die steuerlichen Rahmenbedingungen kennst. Und ich frage mich erst recht, warum jemand, der ein SP-Buch auf Eigenrisiko veröffentlicht, jetzt in einem Buchhandel ein Hochrisikogeschäft sieht.

    Die offiziellen Zahlen (u.a. nachzulesen im Börsenverein) sprechen da eine positive Sprache. Die Buchpreisbindung sorgt dafür, dass keiner Dumpingpreise anbieten kann. Das bedeutet Sicherheit für kleine Läden.
    Vom Verkaufspreis gehen 35% des Geldes als Gewinn in die Tasche des Händlers, wenn man gute Verträge mit den Verlagen abschließt und auf Zwischenhandel verzichtet, können es auch 40% des Verkaufspreis sein.
    Großhändler wie Thalia und Weltbild waren in der Insolvenz und stehen noch immer nicht gut da. (kann man mit etwas gooogeln herausfinden)
    In der Gründungsphase zahlt man die ersten drei Jahre keine Gewerbesteuer (die muss man dann erst nachzahlen), zudem wird die Umsatzsteuer geschätzt anhand der Vorjahreszahlen. Wenn man etwas aufpasst, sind auch das ausgezeichnete steuerliche Bedingungen.

    Das einzige echte Problem ist die Lage, da Deutschland bereits ein sehr dichtes Netz aus Buchläden hat und man da die Lücken finden muss. Und auch bereit sein, in diese Gegend dann zu ziehen.


    @PeryRhodan: Ja, ich kenne diese Angebote, aber auch du musst zugeben, dass die vertraglichen Bedingungen zwar ganz nett sind, aber nicht wirklich traumhaft. Es macht schon einen Unterschied, ob ich 11 Cent pro Buch weniger verdiene, wenn ich es auf große Mengen hochrechne.
    Richtige Verlage haben aber diese traumhaften Bedingungen. Denn als Verlag zählt man zu den Großkunden der Druckerei. Und eine Firma behandelt eine andere Firma ganz anders als eine Privatperson.
    Wenn man hier Druck aufbaut, wird stets einer einknicken und einem bessere Konditionen versprechen. Das habe ich oft genug selbst erlebt.
    Diese Möglichkeit hat man als SP nicht.

  • Hallo @Thorsten, ich habe gerade das Gefühl, als wenn du einfach nur das Gegenteil behaupten willst, von dem, was ich sage.


    *sigh*

    Nein.

    Ich bin jemand fuer den es wichtig ist ob Dinge wirklich so oder so sind. Wenn es wirklich so ist, dass ich eine falsche Ansicht habe und ueber die Jahre mehr (oder zumindest gleich viele) Buecher verkauft und gelesen werden, dann wuerde ich das gerne wissen - damit ich in Zukunft keine falschen Angaben verbreiten kann.

    Also mache ich das, was ich normalerweise mache wenn ich versuche mir eine fundierte Meinung zu etwas zu bilden - ich schaue mir Daten an und versuche ein Modell zu rechnen.

    Die Zahlen die ich finden konnte sprechen eine eindeutige Sprache, und das Modell dass ich rechnen kann bestaetigt das Ergebnis.

    (Ob ein einzelner Buchhandel mit einem guten Konzept ein gutes Geschaeft macht oder nicht ist fuer die Gesamtzahl der in Deutschland verkauften Buecher komplett irrelevant... ich hoffe das weisst Du)

    Wenn Du mir solide andere Zahlen zeigen kannst die zeigen dass ich falsch liege, dann werde ich was ich hier gesagt habe sofort widerrufen und in Zukunft wsa anderes sagen. Aber bisher sind da nur Behauptungen und Vermutungen und Kritik an Details. Schoen - ich kann Wahrscheinlichkeitsrechnung, ich weiss dass Statistiken nicht perfekt sind und ihre Macken haben (und auch welche das typischerweise sind), und dass Modelle auf falschen Annahmen beruhen koennen.

    Aber ein nicht perfektes Modell das auf nicht perfekten Daten beruht ist immer noch besser als eine blosse Behauptung. Wo sind die Belege fuer irgend etwas von dem was Du sagst?


    Und ich frage mich erst recht, warum jemand, der ein SP-Buch auf Eigenrisiko veröffentlicht, jetzt in einem Buchhandel ein Hochrisikogeschäft sieht.

    Das eine hat jetzt mit dem anderen ueberhaupt nichts zu tun - ich koennte beispielsweise der Meinung sein dass auch SP ein Hochrisikogeschaeft ist und es trotzdem machen weil ich Risiko mag. Ausserdem ist es ein Unterschied ob ich oder eine Bank in etwas ein Risiko sieht (ich bin keine Bank...)

    Also, der ganze Satz ergibt so gar keinen Sinn.

    (Wie's der Teufel so will habe ich eigentlich oben klargestellt dass ich so ungefaehr null Risiko auf meinem SP Weg fuer Pedin Edhellen gesehen habe und nie finanziell massiv in Vorleistung gegangen bin. Warum Du nach allem was ich geschrieben habe immer noch darauf beharrst dass SP nur so funktionieren kann wie Du es Dir ausmalst - dass man alles mit eigener Arbeit machen muss und finanziell ins Risiko gehen muss - ist mir ehrlich gesagt schleierhaft - bitte lies Dir durch was ich oben geschrieben habe - und wenn es Dich dann noch interessiert diskutiere ich auch gerne mit Dir weiter - aber so finde ich das ehrlich gesagt unergiebig.)

  • @Thorsten: Warum ich meine Zahlen mit Beweisen untermauern soll, du deine aber nicht, ist mir zwar schleierhaft, aber was soll's.
    Ich kann es ja nachweisen.
    Auch wenn es nicht schwer zu ergooglen ist.

    Also zum einen hier: Betrifft den Standort. Die Quelle ist übrigens der erwähnte Börsenverein. Wenn du dir die anderen Reiter durchliest, kommst du noch zu der Finanzierung etc.

    Zitat von Börsenverein des deutschen Buchhandels

    Die Rahmenbedingungen für den Handel mit Büchern sind in Deutschland einzigartig. Durch den reduzierten MwSt.-Satz und die gesetzliche Buchpreisbindung kann der Buchhandel auch für kleinste Unternehmen ein sicheres und durchaus lohnendes Geschäft sein.

    https://www.buchhandlung-gruenden.de/gruenden/ihr-standort/

    Und hier noch mal was zur Gewinnspanne:
    https://www.boersenverein.de/de/293226
    Hier noch was zur Berechnung:
    https://www.anne-mehlhorn.de/2013/03/16/wer…an-meinem-buch/

    Wenn du noch Fragen hast, schieß los, ich kann dir noch mehr Links zukommen lassen.


    Übrigens:
    Habe ich behauptet das Selfpublishing völlig unmöglich ist?
    Nein.
    Ich hab nur meine Skepsis zum Ausdruck gebracht, dass man über das Forum ein SP-Buch sowohl vom Umfang als auch von der Qualität her, gleichwertig zu einer Verlagsveröffentlichung hinbekommen kann.

  • Warum ich meine Zahlen mit Beweisen untermauern soll, du deine aber nicht

    Hm. Ich rede darueber ob jedes Jahr im Schnitt weniger Buecher verkauft werden und Verlage (und Buchhaendler) deswegen in Probleme geraten koennen und sparen muessen. Dazu hatte ich Umsatzstatistiken des deutschen Buchhandels (gesamt und nach Sparte aufgeschluesselt) verlinkt.

    Deine These war dass das Umfeld wirtschaftlich gut ist und negatives Wachstum nur ein statistischer Ausrutscher ist. Wie geht das aus den Zahlen ueber Gewinnspanne oder Buchpreisbindung die Du da hast hervor?

    Das ist so ein bisschen wie zu versuchen die Erderwaermung durch das Argument zu widerlegen dass es aber bei mir letzten Winter -30 Grad war - ein (oder sogar viele) Einzelwert(e) sagt wenig ueber den Durchschnitt aus. Ich glaube durchaus dass eine gut aufgestellte Buchhandlung Gewinn machen kann - aber sie kann diesen Gewinn z.B. auf Kosten einer anderen Buchhandlung machen indem sie der die Kunden abwirbt. Das ist fuer die eine Buchhandlung gut, aber fuer die Verlagsbranche eher nicht, denn die verkaufen nicht mehr Bucher, sie verkaufen nur bei einer anderen Buchhandlung.

    (Und - kannst Du Dir vorstellen was passiert wenn der Boersenverein des Deutschen Buchhandels auf seiner Website schreibt dass sie keine Chance fuer neue Buchhaendler sehen? Sollen die sich selbst kaputtschreiben? Praktisch jedes Unternehmen beurteilt seine Zukunft auf seiner Website rosig...)

    ***

    Ansonsten ist Deine These dass SP generell sehr schwierig und riskant sein muss (teile ich aus Erfahrung nicht) und dass die Qualitaet tendenziell drunter leidet (bei SP ist das Deine Verantwortung, kann so oder so ausgehen je nachdem wie viel Qualitaetskontrolle Du einbaust), bei Verlagen hab' ich schon zu viel schlechte und fehlerbehaftete Texte, Layouts, Covers, Uebersetzungen etc. gesehen um zu glauben dass da Qualitaet immer so hochgehalten wird... Sorry, aber z.B. die Harry Potter Uebersezungen (immerhin ein vorhersehbarer Bestseller) auf Deutsch und Finnisch sind einfach schlecht - sagt alles auch was ueber Verlage).

    Und - Verlagsveroeffentlichung - Autor bekommt 8% vom Verkaufspreis (Deine verlinkte Quelle). SP - Autor bekommt auch mal ~45%. Wenn's Dir darauf ankommt - muss man halt auch nicht so viele Buecher verkaufen um auf den gleichen Betrag zu kommen. Oder kann mit dem Preis runtergehen.

    Ich nehme Deine Skepsis zur Kenntnis (sie ist allerdings in diesem Thread wo's um Ideen geht nicht so produktiv) - und wenn Du der Meinung bist dass Dein Text nur bei einem professionellen Lektor gut aufgehoben ist dann musst Du Dir einen suchen, und wenn Du der Meinung bist dass nur ein Verlag das richtige fuer Dich ist, dann such Dir einen Verlag - ich will Dich bestimmt nicht abhalten - der Thread hier ist aber ueber Ideen zu SP, ich denke ich hab' relativ viel an Erfahrung dazu beizutragen - die Erfahrung widerspricht halt Deiner Skepsis aus verschiedenen Gruenden - muessen wir jetzt halt mit leben.

    Ich denke, wir sollten es vielleicht dabei belassen und eine weitere Diskussion (wenn erwuenscht) privat abhalten.

  • Off Topic

    die Harry Potter Uebersezungen (immerhin ein vorhersehbarer Bestseller) auf Deutsch und Finnisch sind einfach schlecht

    Warum sind die Übersetzungen schlecht? XD
    Ich habe ehrlich gesagt nur die deutsche Version gelesen. Englisch hab ich mal angefangen, aber ich finde auf englisch zu lesen wahnsinnig anstrengend und hab es schnell wieder aufgegeben.

    Allerdings muss ich sagen, dass zum Beispiel bei Ethan Cross "Ich bin die Nacht" bei der Übersetzung auch Mist gebaut wurde. In den ersten Teilen hieß er Kerl noch Francis und ab dem dritten Band (nachdem der Übersetzer wechselte) hieß er plötzlich Frank -.-

    Um noch was für den Thread beizusteuern:
    Ich habe eure Diskussion einfach mal still verfolgt (jetzt nicht total im Detail) und kann denke ich folgendes dazu sagen:
    ich glaube schon, dass SP wahnsinnig viel Arbeit sein kann. Je nachdem wie viel man sein Buch hineinstecken möchte :hmm:
    Wenn man ein völlig unbekannter Autor ist, der sein Buch promoten will, hilft oft nur (wie im wahren Leben auch) Vitamin B XD
    Man braucht entsprechende Kontakte oder muss diese aufbauen. Ich als wahnsinnig Kontaktfreudiger und an Menschen interessierter Mensch ... schwierig XD
    Bei elbisch ist das entsprechende Vitamin B glaube ich Herr der Ringe (Ich will dir absolut nicht zu nahe treten!!!).
    ich versuche es zu erklären: Herr der Ringe war und ist ein Bestseller und Tolkien hat eine Sprache erschaffen, die viele Fans lernen wollten (ich zum Beispiel auch). Natürlich sucht man dann Bücher, die einem das ermöglichen.
    Wenn ich jetzt einfach so ein Sprache erfinde und das Buch auf den Markt bringen wollte, hätte ich vermutlich eher wenig Chancen ...
    Deshalb denke ich schon, dass man zumindest daran arbeiten und Zeit investieren muss. Zum Faktor Geld möchte ich lieber nichts sagen, da ich der Meinung bin, dass es eben davon abhängt, wie viel man reininvestieren möchte .... :hmm:
    Zum Beispiel kann ich mein Buch als E-Book anbieten ---> dann entfallen die Druckkosten (und es entstehen sicher andere Kosten, aber ich denke mein Ansatz wird klar).

    Ich kann aber auch verstehen, wenn man in Verlagen ein Risiko sieht.
    Nach dem was ich aus Raels Blog shcließen kann, muss man sich die Verträge schon verdammt genau durchlesen, um da nicht über den Tisch gezogen zu werden.

    Ich bin der typische Grau-Mensch XD
    Für mich gibt es kein richtig oder falsch.
    Einer macht mit SP gute Erfahrungen, der andere schlechte und mit Verlagen ebenso.
    Ich würde reingefühlsmäßig auch zu einem (seriösen) Verlag tendieren, einfach aus Gründen des Sicherheitsgefühls.
    Ich finde den Thread toll, weil es hier viele Informationen zum Thema gibt (deshalb erstmal Danke dafür :) ) und man sich so selbst eine Meinung bilden und sich für einen Weg entscheiden kann. Und darum geht es: Jeder sollte seinen eigenen Weg finden. Es ist unnötig die anderen vom selbst gegangenen Weg zu überzeugen oder den Weg des anderen "schlecht zu machen".

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • @Thorsten Ich wollte mich hier erstmal zurückhalten. Gerade weil Miris Beitrag so klasse passte. Dennoch möchte ich noch etwas dazu sagen:
    Zum einen finde ich es schade, dass du dich nicht von Argumenten überzeugen lässt. Ich fand es schade, dass du meine Links allesamt abwertest.
    Von anderen habe ich aber die Rückmeldung bekommen, dass sie diese Links positiv bewertet haben. Von daher ärger ich mich nicht wegen der Arbeit, die ich mir deshalb gemacht habe.
    Den Börsenverein des deutschen Buchhandels als unseriös abzuwerten, ist aber auch schon ein gutes Stück.

    Ich werde mich hierzu nicht mehr äußern.


    Ich nehme Deine Skepsis zur Kenntnis (sie ist allerdings in diesem Thread wo's um Ideen geht nicht so produktiv) - und wenn Du der Meinung bist dass Dein Text nur bei einem professionellen Lektor gut aufgehoben ist dann musst Du Dir einen suchen

    Hab ich sogar schon gemacht.
    Ein professionelles Lektorat und Korrektorat für Bellestrik kostet zwischen 7-9 Euro pro Normseite (1500 Zeichen). Bei einem Standardwerk von 300 Seiten sind das 2100 bis 2700 Euro.
    Ein professionelles Cover kostet zwischen 270-500 Euro.
    Professionelle Schreibsoftware (u.a. zum Formatieren des Textes) würde 179 Euro kosten, ich habe mal das Beste (Papyrus) genommen.

    Die Druckkosten habe ich spontan nicht mehr gefunden, da hatte ich aber bis vor kurzen Zahlen. Dennoch sehe ich da einen gewaltigen Kostenberg den ich im Vorfeld zu überwinden habe, bevor ich überhaupt ein fertiges Werk für den Markt zur Verfügung habe.

    Auch ich sehe die traurigen 8% die man als Autor bekommt als zu gering an. Dennoch sehe ich auch den Berg Arbeit den ein Verlag hat, vor allem im Vorfeld, aber auch im Bereich Marketing.
    Außerdem will auch der Buchhandel sein Geld sehen. Der bekommt von den fertigen Werken schließlich 35-40%. Der letzte Punkt wird auch mit SP nicht zu überwinden sein, wenn man zumindest was im Laden sehen möchte.

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin nicht gegen SP. Ich bin nur vorsichtig, gerade was ungesicherte finanzielle Risiken angeht. Was nicht heißt, dass mir die Verträge von Verlagen besser gefallen.

  • Zum einen finde ich es schade, dass du dich nicht von Argumenten überzeugen lässt. Ich fand es schade, dass du meine Links allesamt abwertest.


    Um es nochmal klar zu sagen:

    Ich habe mir duchgelesen was Du verlinkt hast, aber ich sehe nicht dass daraus Deine Behauptung folgt.Ich zweifle nicht daran dass es moeglich ist dass ein bestimmter Buchhandel ein gutes Geschaeft macht - aber das sagt leider wenig ueber den Gesamtmarkt aus - grade wenn die Zahlen des Gesamtmarkts was anderes sagen.

    Deshalb ueberzeugt mich das Argument nicht - es trifft nicht auf die Frage zu. Nicht aus anderen Gruenden.


    Von anderen habe ich aber die Rückmeldung bekommen, dass sie diese Links positiv bewertet haben


    Ja, kann sein, aber Wahrheitsfindung ist soweit es mich betrifft keine Mehrheitsentscheidung oder eine Frage des 'gut Findens' - ich schau auf Zahlen und Argumente, mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Den Börsenverein des deutschen Buchhandels als unseriös abzuwerten, ist aber auch schon ein gutes Stück.


    Das Wort 'unserioes' habe ich nicht benutzt - weil ich es nicht gemeint habe, und ich verwehre mich dagegen, dass es mir in den Mund gelegt wird.

    Wir haben es mit einem Interessenverein zu tun, und das lohnt es sich im Kopf zu behalten - darauf habe ich hingewiesen. Wer hat eine Statistik erstellt und welches Ergebnis wuerde ihm nutzen ist immer eine gute Frage in der heutigen Zeit. Es ist leider sehr leicht mit Daten zu tricksen oder einem Ergebnis einen bestimmten 'spin' zu geben ohne direkt zu luegen, und das wird (leider) auch oft gemacht.

    Ob Du so einen moeglichen 'spin' als unserioes beurteilst oder als normal ueberlasse ich Dir.

    P.S.: Wenn Du noch mehr diskutieren moechtest stehe ich gerne ausserhalb des Threads zur Verfuegung - ich finde es ehrlich gesagt hier fehl am Platz damit weiter zu machen, will mir aber auch nicht Behauptungen in den Mund legen lassen die ich nie gemacht habe.