Wildnis

Es gibt 235 Antworten in diesem Thema, welches 64.262 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Mai 2014 um 19:20) ist von Ardwinna.

  • Obwohl das Feuer hell brannte und der Abend mit einer vortrefflichen Mahlzeit geendet hatte, fror Lynn.
    Sie fror, weil sie Angst vor einen Angriff eines wilden Tieres hatte.
    "Wir sollten abwechselnd Wache halten.", sagte Jerim, "Ich fange an."
    Sie alle nickte und meldeten sich für für je zwei Stunden.
    Lynn war mitten in der Nacht dran.
    Sie schlief unruhig.
    Zum ersten Mal seit vielen Jahren träumte sie von dem Tod ihrer Familie.
    Als sie aufschreckte, war Noah gerade zu ihr auf dem Weg, um sie zu wecken.
    "Alles still. Ich glaube, es wird nichts mehr passiert."
    Sie nickte und setzte sich näher ans Feuer und zog die Decke über die Schulter.
    Ja, es war still, trotzdem blieb sie wachsam.
    Aly flog zu ihr und ließ sich auf ihrem Schoß nieder.
    "Meine Vergangenheit verfolgt mich Aly.", sagte sie und streichelte sein Gefider.

  • Thoran konnte nicht schlafen. Sein Mutantenblut brachte ihn nicht zur Ruhe. Geralt musste es ebenso ergehen, denn er stand auf und flüsterte Lynn etwas zu, worauf sie nur kurz nickte und er sich vom Feuer entfernet. Thoran sprang auf und lief ihm nach. Lynn warf ihm einen fragenden Blick zu, aber Thoran zuckte mit der Schulter und folgte Geralt in die Dunkelheit. Geralt stand an einer Klippe und starrte in den Sternenhimmel. Thoran stellte sich neben ihn und flüsterte: "Schöner Himmel. Ich vermisse die alte Zeit." Geralt raunte zustimmend und zeigte auf einen hell leuchtenden Stern. "Siehst du den Stern da? Den hellen neben dem Sterndreieck? Das ist mein Lieblingsstern. Ich habe ihn immer am Abend betrachtet, wenn ich Probleme hatte oder einfach nur traurig war. Ich vergesse immer alles um mich herum und versinke in der endlosen Schönheit der Unendlichkeit. Ich würde so gern nach diesen Sternen greifen oder zu ihnen hochfliegen, alles loslassen, was mich hier hält..." Thoran schwieg und dachte über sein Leben nach. Er war geboren um zu töten und kämpfend würde er sterben. Aber tief in seinem Inneren wollte er nur ein ganz normaler Mensch sein, eine Frau haben, die ihn liebte, eine Familie gründen,... Das alles war ihm verwehrt... Eine Träne bahnte sich ihren Weg über Thorans Gesicht und tropfte auf den kalten Boden. "Nie werden wir akzeptiert werden Thoran... Nie...", murmelte Geralt und senkte den Kopf. "Ich hatte mal eine Frau, die mich liebte, die ich liebte... Aber das Leben gönnte mir diesen Luxus nicht. Die Menschen haben sie als Hexe beschimpf und verbrannt. Und ich blieb allein zurück." Geralt zog einen goldenen Ring aus seiner Jacke und hielt ihn in das Mondlicht. "Heiraten wollte ich sie. Aber ich habe sie zum Tode verurteilt... Jeder, der mit mir zu tun hat, stirbt. Ich will nicht, dass das ein weiteres Mal passiert." Geralt lies den Ring fallen und der verschwand in der Tiefe. "Gemeinsam sind wir stark Geralt. Nur gemeinsam können wir diesen Wahnsinn stoppen.", flüsterte Thoran und legte Geralt die Hand auf die Schulter. Geralt schüttelte den Kopf: "Es hat keinen Sinn. Ich werde gehen." "Nein, Geralt. Nein. Bleib hier. Wir brauchen dich. Ich... Ich brauche dich." Thoran standen Tränen in den Augen und flehend sah er Geralt an. Dieser erwiderte den Blick zögerlich. Plötzlich fing er an zu Weinen und umarmte Thoran.

  • Als Jared am nächsten Morgen aufwachte, war die Sonne bereits dabei aufzugehen. Er erhob sich leise um die anderen nicht zu stören, merkte jedoch, dass sich auch diese bereits regten. Stirnrunzelnd bemerkte er, dass Geralt und Thoran tiefe Augenringe hatten. Hatten wohl schlecht geschlafen. Die anderen wirkten dagegen frisch und ausgeruht. Lynn rieb sich die Augen. Noah streckte sich. Cifer, der etwas abseits geschlafen hatte, gähnte und erhob sich dann ebenfalls. Alle schienen bereit zu sein aufzubrechen. Sie setzten sich in einen Kreis und begannen einen Teil ihrer Vorräte für ein kurzes Frühstück zu opfern. Dann setzten sie ihren Weg fort. Sie näherten sich stetig den Bergen. Die Umgebung wurde karg und felsig und fiel immer steiler an. Nach einiger Zeit konnten sie unter sich die Baumwipfel und sogar die Taverne sehen, in der sie übernachtet hatten. Von der Armee sah man glücklicherweise nichts. Aber Jared war sich sicher das sich das bald andern würde. Mit der Nähe zu den Bergen und der Höhe fiel auch die Temperatur. Glücklicherweise schützten Jared Rüstung und der robuste Stoff darunter. Bei manchen der anderen war das nicht der Fall. Am schlimmsten war Lynn in ihrem vergleichsweise dünnen Kleid betroffen. Auch wenn sie sich nicht beklagte, so sah man sie doch zittern. Das hatten sie in ihren Überlegungen nicht bedacht. Das Gebirge war vielleicht nicht sonderlich groß, aber dafür hoch und die Spitzen waren mit Schnee bedeckt. Hoffentlich wurde ihnen das nicht zum Verhängnis. Auf jeden Fall war klar, dass die Überquerung schwerer als gedacht werden würde. Seufzend nahm Jared den Umhang von den Schultern und bot ihn ihr an. Sie brauchte ihn dringender als er.

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    Aldous Huxley

  • Cifer hatte letzte Nacht während die Anderen schliefen genug Zeit gehabt, verschiedenste Verwandlungen zu testen. Dabei war ihm auch die seltsame Narbe oder wasauchimmer an seinem Arm wieder aufgefallen. Mittlerweile hatte sie sich fast schon bis zu seinem Ellbogen ausgebreitet was ihm Sorgen bereitete, was zum Henker war das. Als er sich in der Gegend in der sich die Gruppe befand umschaute, bemerkte er auf einem Felsvorsprung über ihnen einen Mann. Er war in Tierfelle gekleidet und trug einen Mantel aus dem Pelz eines weißen Tigers. In sein graues verfilztes Haar waren verschiedene Perlen geflochten und er hielt einen Stab der sich an der Spitze bog. Der Mann wirkte fast wie Schamane oder so etwas. Cifer sah zu seinen Reisegefährten doch die schienen nichts zu merken. Als sein Blick wieder zu der Kante schweifte, war der Mann verschwunden.

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    GNU Terry Pratchett

  • Wieso hab ich mir keinen neuen Umhang gekauft?
    Lynn rieb sich über die kalten Arme und dachte an die Nacht in der ihr ein Dieb den wärmenden Mantel geklaut hatte. Sie war unvorsichtig gewesen.
    In Dunedin würde sie sich einen neuen kaufen, sie müsste noch genügen Geld haben.
    Seufzend bot Jared ihr seinen Umhang an. Sie sah zu ihm auf und griff nach dem dicken Stoff.
    "Danke.", sagte sie und warf sich den viel zu großen Mantel über.
    Wärme, alles umfassende Wärme.
    Die Truppe machte sich immer weiter an den Aufstieg und es wurde zunehmend kälter.
    Irgendwann erreichten sie den Beginn der Schneespitzen.
    Jetzt würde der schwierigste Teil kommen.
    Sie sah hinauf in den Himmel.
    Aly flog über ihnen.
    Er fühlte sich hier wohl.
    Ein Lächeln huschte über Lynns Gesicht.

  • Skeptisch betrachtete Geralt die näher kommenden Berge. Er wusste, dass es hier entweder von Monstern wimmelte oder dass es hier jede Menge Magie gab. Sein Amulett vibrierte stetig und Thoran musste es ebenso ergehen, denn er griff immer wieder unter seinen Mantel. "Mir gefällt es hier nicht.", murmelte Geralt. Thoran knurrte zustimmend. Reißer war schon ziemlich lange unterwegs, wahrscheinlich am Jagen. Thoran blickte in den Himmel und beobachtete die Vögel, die über ihnen kreisten. "Die da gefallen mir nicht. Viel zu groß. Leider kann man die Flügel nichtt sehen. Blöde Sonne." Geralt sah ebenfalls in den Himmel und schnaubte. "Du machst dir zu viele Sorgen Thoran." Geralt kletterte über einen kleinen Felsvorsprung und landete auf einem großen Plateau. Es spross an einigen Stellen Gras aus dem Boden, sonst war er aber steinig. Am anderen Ende lag eine Höhle. Geralt beunruhigten nur die kleinen Knochenhaufen, die überall auf dem Plateau verstreut lagen. "Thoran, komm mal her. Kommt dir das bekannt vor?" Thoran kletterte zu ihm hoch und blieb stehen. "Hmmm... Sieht nach Harpyien aus. Da sind auch kleine Metallteile und sonstiger Müll."

  • Jeram betrachtete ebenfalls die Knochenhaufen auf dem Plateau. "Das ist nicht gut", sagte er. Und legte die Hand auf den Schwertgriff. Auch die anderen spannten sich an. Nervös blickte sich Jared um. Wo waren die, die Knochen hinterlassen hatten. In der Höhle? Oder hinter ihnen? Ratlos blickten die Gefährten sich an. Was sollten sie tun. Dann vernahmen sie ein Knurren hinter ihnen.

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    Aldous Huxley

  • Cifer hatte sich etwas von der Gruppe entfernt um die Knochenhaufen zu untersuchen. Endlich fand er was er gesucht hatte. Zwischen den Knochen lag ein kleiner gut gefüllter Geldbeutel. Freudig bückte er sich hob ihn auf und Band ihn sich an den Gürtel. Noch bevor er sich aufrichtete vernahm er ein Knurren. Cifer fuhr hoch. Nur vier Fuß entfernt von ihm stand eine Harpye und starrte ihn grimmig an. Er machte einen Satz zurück.“Ach du Scheiße!“ Als Noah Cifers Ausruf vernahm drehte er sich um.“Sieht aus als hätten sie und umzingelt.“ murmelte er.

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  • Die Harpyien waren in der Überzahl.
    Lynn konnte nicht zählen wie viele es waren, aber es waren definitiv zu viele für sie.
    Sie sah nochmal in die Luft. Aly kreiste über ihnen.
    Sie beruhigte sich etwas. Was sollte sie nur ohne ihn anfangen.
    Lynn spannte ihren Bogen und nahm eine der Harpyien ins Visier.
    Sie hatte nur noch eine Hoffnung. Zu überleben.

  • Geralt sah kurz zu der Harpyie rüber und schrie dann: "Lauft in die Höhle!" Er rannte los und zog mitten im Lauf sein Schwert. "Friss das!" Er nahm einen großen Schädel als Absprungschanze und riss eine Harpyie aus der Luft. Bevor sie auf dem Boden gelandet waren, war die Harpyie schon tot. Lautes Gekreische war zu hören und plötzlich tauchten überall diese hässlichen Viecher auf. Thoran schnappte seinen Bogen und schoss drei Pfeile in die Harpyienwolke. Ein paar Körper trudelten zu Boden, aber es waren einfach zu viele. Thoran blickte panisch auf die Harpyien, dann auf die Höhle. "Ach scheiße. Rennt! Rennt so schnell wie ihr könnt!" Thoran nahm die Beine in die Hand und überholte kurz darauf Geralt. "Junge, nicht so schnell!" "Mir egal!", rief Thoran über die Schulter und verschwand in der Höhle.

    Neretvan beobachtete die Gruppe mit seinem Fernschaugerät. Er hatte keine Ahnung wie es genau hieß, aber es war sehr praktisch. Es hatte ihn aber fast die Hälfte seiner Ersparnisse gekostet, das musste er wieder einnehmen. Er lächelte, als er die große Harpyienwolke sah. "Das nimmt mir ein bisschen Arbeit ab.", murmelte er und packte seine Sachen zusammen. Er hatte gesehen, dass das Heer schon viel weiter war, als gedacht. Der Tod des Kommandanten hatte sie nicht gebremst, sondern noch beschleunigt. Blöd gelaufen.

  • Jerim hieb mit dem Schwert nach einer Harpie un spürte wie es auf Widerstand traf. Im letzten Moment sprang er zurück und kurz vor ihm schnappten Kiefer zu. Er gab der Bestie Stahl zu schmecken und rammte seinen Dolch in den Hals einer weiteren. Doch es waren zu viele. Für jede getötete schon sich zwei neue Bestien in die entstandene Lücke. Er ging rückwärts auf die Höhle zu. Das Schwert schützend vor sich haltend. Die Bestien spannten ihre Beine zum Sprung und lauerten auf eine Schwachstelle Jareds. Doch das gab ihm die Zeit seine Gabe einzusetzen. Rote Blitze, die die Luft knistern ließen, fuhren in die Menge und der Geruch nach verbranntem Fleisch erfüllte die Luft. Die Bestien sprangen fauchend auseinander und griffen dann noch wilder als zuvor Jerim an. Er musste noch weiter zurückweichen und die ständigen Angriffe verhinderten, dass er seine Gabe ein weiteres Mal einsetzen konnte. Sie waren zu unberechenbar, als dass er es sich leisten konnte die Aufmerksamkeit kurz nachzulassen. Plötzlich schoss ein Pfeil über seine Schulter und bohrte sich in den Hals eines dieser Ungeheuer. Das gab ihm Zeit sich kurz umzusehen. Die restliche Gruppe hatte sich um den Eingang der Höhle versammelt und schirmte sich gegenseitig ab. Lynn stand ihm zu gewandt und winkte ihn zu ihnen zu kommen. Sie musste den Pfeil abgeschossen haben. Ohne den Blick von dem Tieren zu wenden zog er sich zu ihnen zurück. Als er seinen Platz in der Gruppe einnahm rief jemand: "Wir müssen in die Höhle." Jerim nickte. Woanders hin konnten sie schließlich nicht. Bedächtig traten die Gefährten in den Schatten der Felswände.

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  • “Oh Verdammt.“ Cifer hatte seine beiden Dolche gezogen und war von den Harpyen umringt. Er tötete eine doch die nächste stand schon hinter ihm und er konnte ihr gerade noch ausweichen. Da entdeckte Cifer die Anderen wie sie zur Höhle liefen.Gar keine so schlechte Idee. Schnell verwandelte er sich und huschte in Gestalt einer Ratte zwischen den Harpyen zu der Höhle.

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  • Sie waren alle Heil in der Höhle angelangt und auch Aly flatterte zu ihnen hinein.
    Geralt deutet tiefer in die Höhle:" Los, weiter. Sie werden uns bestimmt folgen!"
    Und sie rannten weiter.
    Die Höhle reichte tief in den Berg hinein und die ungleiche Truppe rannte immer weiter.
    Lynn nahm nur Schemen war, doch sie folgte einfach ihrem Vordermann.
    Plötzlich stoppte der Mann vor ihr und sie stieß mit ihm zusammen.
    Jerim drehte sich um.
    "Entschuldigung!", sagte sie und blickte sich um.
    Sie waren in einer großen Höhle mitten im Berg angelangt.
    Sie wurde von oben erhellt, doch konnte Lynn die Lichtquelle nicht bestimmen.
    In die Wände waren Stufen geschlagen und zum Teil hingen alte, modrige Brücken von den Wänden.
    Wer oder was hatte diese Höhle geschaffen?

  • "Weiter! Weiter!",drängte Geralt. Dieser Ort war ihm nicht geheuer und er wusste auch wieso. Sein Amulett drohte fast zu zerspringen, so stark vibrierte es. Thoran musste es ebenso ergehen, denn unter seinem Mantel sprang das Amulett sichtbar hin und her. Thoran keuchte: "Diese verdammten Höhlen. Nie weiß man was einen erwartet." Die Gruppe suchte sich einen Tunnel aus, der weiter in den Berg führte. An den Wänden waren Schriftzeichen und Bilder eingemeißelt. Geralt betrachtete fasziniert die Darstellung eines Kampfes zwischen Elfen und Menschen. "Wunderschön.", hauchte er. Thoran brummelte genervt und zog ihn weiter. "Wir haben keine Zeit uns diese Schmierereien anzusehen." Geralt schnaubte verärgert. "Das ist Kultur und Geschichte. Das kann man nicht einfach so vernachlässigen." Thoran äffte ihn nach: "Kann man nicht vernachlässigen. He, die blöden Viecher wollen uns umbringen und du schaust dir Bilder an. Na schönen Dank auch." Jerim meinte: "Ich will ja nicht dazwischenfunken, aber können wir jetzt weitergehen?" Thoran starrte ihn an. "Könnten wir wenn dieser Schlaumeier nicht bei jedem Bild stehenbleiben würde." Etwas entfernt hörte man Geralt erfreut lachen. "Da ist eine Zeichnung von einem Drachen." Thoran schaute verzweifelt und lief weiter. Lynn meldete sich etwas kleinlaut: "Die Bilder sind wirklich schön." Thoran stapfte verärgert weiter und rief den anderen zu: "Na gut, dann schaut euch halt die blöden Bilder an. Ich geh weiter." Kaum war er bei der ersten Kurve angelangt, blieb er stocksteif stehen. Jerim sah ihn und fragte: "Was ist los?" Thoran stammelte irgendwas zusammen und rannte auf einmal los. Er zischte am sprachlosen Jerim, am fanszinierten Geralt, der halb erfrorenen Lynn und den zwei Männern am Schluss vorbei. "Thoran, das ist die falsche Richtung!", rief Geralt. "Was ist denn los?" Jerim zuckte mit den Schultern. Geralt wollte sich wieder den Bildern zuwenden, als ihm etwas auffiel. Es hingen verdammt viele Spinnweben herum. "Oh scheiße.", fluchte Geralt. "Ich glaube ich weiß was er gesehen hat." Wie aufs Stichwort sprangen mehrere Rindergroße Spinnen von der Decke. "Oh ich hasse Spinnen.", sagte Geralt und zog sein Silberschwert.

    Neretvan stürmte über die Hügel und behielt stetig den Rückweg im Auge. Jemand verfolgte ihn. Aber er wusste nicht wer oder warum. Er hielt stetig seine Waffe bereit, falls diese Person auftauchen sollte. Neretvan kletterte über eine Felsvorsprung, als er auf einem großen Plateau landete. Überall lagen Knochen. Ein paar tote Mischwesen lagen auf dem Boden, von Pfeilen gespickt oder vom Schwert erschlagen. "Na toll."

  • "Verdammt", keuchte Jerim und grillte ein paar der Spinnen mit einem Feuerstrahl. Wieso hatte er sie nicht vorher bemerkt. Er zog sich rückwärts zurück, doch diese Viecher kamen von allen Seiten. "Vom Regen in die Traufe", dachte er sarkastisch und hämmert eine tellergroße Spinne gegen ein wohlbemerkt wirklich schönes Bild. Er ließ den Blick kurz schweifen und sah, dass alle ihre Probleme mit den Spinnen hatten. Besonders schwer hatte es Lynn. Der Bogen war wohl eher weniger für den Nahkampf geeignet. Sie hielt sich die Spinnen jedoch mit ihrem Dolch vom Leib. "Was sollen wir tun", rief jemand. Jerim versuchte sich verzweifelt dem zu besinnen, was er über Spinnen wusste. Stundenlang hatte er den Monologen seines Lehrers gelauscht. Was er über die Tiere des Waldes erzählt hatte. "Spinnen vertragen keine Kälte", rief er, "Sie fallen dann in eine Starre." "Wie zum Teufel sollen wir es hier Kalt bekommen", rief jemand zurück, doch Jerim antwortete nicht. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Energie in der Umgebung. Zog sie zusammen, bündelte sie und wandelte sie um. Die Tatsache, dass die Energie dafür aus der kinetischen Energie der Teilchen in der umliegenden Luft stammte sorgte dafür, dass es spürbar kälter wurde. Aber reichte es aus? Eine Spinne, so groß wie ein Steinbrocken, krabelte auf ihn zu. Auf ihren Beißern schimmerte ihr Gift. Nur noch wenige Meter trennte sie von seinem Bein.

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  • In der Höhle wurde es immer Kälter. Cifer, den die Viecher inzwischen in die Ecke gedrängt hatten versuchte sein Gesicht mit den Armen zu verdecken, während die Spinne an ihm hochkrabbelten. Plötzlich ließen sie von ihm ab und stürzten zu Boden. Er ließ langsam die Arme sinken und kickte eine kleinere triumphierend weg.“Ha das habt ihr jetzt davon, Drecksviecher.“ Noah blickte zu Jerim hinüber.“Gute Idee.“ Fröstelnd zog er seinen Mantel enger um seine Schultern.“Gehen wir weiter, oder wollen wir noch mehr Bilder bewundern, bis sie auftauen?“ “Definitiv weitergehen.“ Erwiderte Geralt.

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  • Lynn hörte nur, wie Jerim rief, dass Spinnen keine Kälte vertrugen, als sie sich unter den riesigen Körper der Spinne drehte und ihr mit ihrem Dolch in den weichen Bauch stach.
    Bevor die Spinne zusammensackte, wich sie zurück und zog einen Pfeil aus ihrem Köcher um einer weiter entfernten Spinne ins Auge zu schießen.
    Und dann nahm sie die Kälte war, die sich langsam durch den ganzen Raum verbreitete.
    Die Spinnen brachen eine nach der anderen zusammen und Lynn gab ihre Kampfstellung auf.
    Sie sah zu Jerim, der die Augen geschlossen hatte und von dem der Kältezauber auszugehen schien.
    Lynn schloss den Umhang enger um sich.
    Die Kälte würde sie noch umbringen und es sah nicht so aus, als ob Jerim den Zauber beenden würde.
    Doch dann, endlich senkte er die Hände und sah sich um.
    Sofort kam die weniger Kälte Luft zurück und mit einen Mal erschien sie wärmer als vorher.
    Lynn sah sich um.
    Die Spinnen waren alle tot und die Truppe traf sich in der Mitte des Raumes.

  • Geralt lief weiter, dieses Mal aber vorsichtiger. Thoran war inzwischen auch wieder aufgetaucht. Er berichtete wie der die anderen Gänge mit Fallenzaubern belegt hatte. Schockfallen um die Spinnen aufzuhalten. Geralt brummte zufrieden und hackte sich einen Weg durch die immer dichter werdenden Spinnweben. Thoran blieb kurz stehen und holte ein Fläschchen aus seiner Tasche. "Das wird helfen." Er trank alles aus, dann zuckte er kurz. Geralt fragte ohne zurückzuschauen: "Und? Was siehst du?" Thoran runzelte angestrengt die Stirn. "Noch mehr Spinnen. Auf jeden Fall nicht da lang." Er zeigte auf einen kleinen Nebengang. "Einfach nur gerade aus." Sie liefen eine Weile so weiter, Thoran immer zurchtweisend, als sie in einem großen Saal landeten. Es war ziemlich dunkel, der große Raum war nur erhellt von unterirdischen Feuern. Geralt blieb stehen und bedeutete den anderen zu warten. Er ging alleine weiter. Immer weiter in die Dunkelheit hinein. Thoran betrachtete besorgt wie Geralt von der Schwärze verschluckt wurde. "Wir warten. Und hoffen, dass er nichts dummes anstellt.", meinte Thoran zu den anderen. Sie sahen sich um, entfernten sich aber nie weiter als 5 Schritte voneinander. Plötzlich war ein lauter Schrei zu hören. Dann ein gewaltiges Donnern. "Was zur Hölle?", fluchte Thoran. "Geralt! Geralt!", schrie er. Thoran rannte los, er wartete nicht auf die anderen. "Geralt! Geeeeralt!" Thoran stürmte an riesigen Statuen vorbei, an weiteren Sälen, immer darauf fixiert eine Spur von Geralt zu erhaschen. "Geralt!" Thoran rannte in einen kleinen Raum und blieb erschrocken stehen. Alles war voller Blut. Überall lagen Leichname von seltsamen Gestalten herum, Thoran hatte sie noch nie gesehen. Schwarze Kreaturen, keine Augen aber scharfe Krallen und Zähne. Thoran fiel auf die Knie und ließ sein Schwert fallen. "Geralt..." "Thoran... Diese verdammten Mistkerle haben mich überrascht..." Geralt war schwer verwundet. Tiefe Furchen zogen sich über Brust, Bauch und Rücken. Blut rann ihm aus dem Mund. "Thoran... Wo sind die anderen?" Thoran versuchte nicht zu weinen, aber es gelang ihm nicht. "Geralt, bleib stark. Wir holen dir Hilfe. Ich... Ich bring dich hier raus." Geralt lächelte. "Auf dich ist immer Verlass mein Freund..." Geralt hustete und noch mehr Blut kam aus seinem Mund. Thoran wischte seine Tränen weg und zischte wütend: "Jeder verdammte Mistkerl, der dir je etwas angetan hat, werde ich eigenhändig in der Luft zerreißen." Er packte Geralt unter den Armen und hievte ihn sich über die Schulter. "Wir schaffen das Geralt! Wir schaffen das!", rief Thoran und rannte los.

  • Jerim blieb entsetzt stehen, als ihm Thoran entgegenkam mit Geralt auf dem Rücken. Er war ihm nachgelaufen, doch jetzt konnte er nur dastehen und mit offenem Mund seinen... Nun ja was denn eigentlich? Seinen Freund? Sie hatten sich beide gegenseitig mehere Male das Leben gerettet. Wenn das kein Grund dafür war, was dann. Geralt war schrecklich entstellt. Blut rann aus zahlreichen Wunden aus Brust, Bauch und Gesicht. Thoran bettete Geralt sanft auf dem kaltem Steinboden und alle versammelten sich um ihn. Zweifelnd blickten sie auf ihren Gefährten. "Was sollen wir tun?", war es schließlich Noahs Stimme, die die Stille durchbrach.

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  • Noah blickte sich nach Lynn um die noch immer vollkommen geschockt da stand.“Kannst du ihm helfen?“ fragte er hoffnungsvoll. Lynn schüttelte den Kopf.“Ich... ich weiß es nicht. Die Wunden sind sehr tief und ich habe nicht sehr viele Heilkräuter dabei.“ Cifer sah sich nervös in der Höhle um.“Was zum Henker hat ihn angegriffen?“

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