Es gibt 176 Antworten in diesem Thema, welches 52.115 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. März 2019 um 11:11) ist von 97dragonfly.

    • Offizieller Beitrag

    Den Teil habe ich ja glatt übersehen. Naja drei Wochen später :D

    Interessanter Teil. Man könnte meinen Ruby hat sich in der Taverne so gut eingelebt. So richtig scheint sie es selbst nicht mitzubekommen, aber es klingt fast so, als wäre sie gern dort und würde sich deshalb so viel Zeit bei ihrem Auftrag lassen. So unterbewusst mag sie die alte Wirtin offenbar. Denn normalerweise bräuchte sie ja gar nicht so lang. Warum eine Beziehung zu jemandem aufbauen wollen, den man sowieso umbringen wird? Dann könnten einem ja die Gefühle im Weg stehen, wenn es irgendwann ernst wird.
    Das ist zumindest, was ich mir einbilde, weshalb sie sich ja doch etwas davor drückt, ihren Auftrag einfach zu beenden. Ich weiß nicht, ob du dir das wirklich so gedacht hast? Wenn ja, könnte man das vielleicht an der einen oder anderen Stelle noch etwas deutlicher machen. Durch einen kurzen Gedankengang ihrerseits?: So lang hatte sie noch nie für einen Mord gebraucht. Was war diesmal anders?

    Ich gehe mal davon aus, dass du bisher keine Zeit gefunden hast, die Anmerkungen der anderen (vor allem die von Rainbow) einzubauen? Ich habe mir deshalb mal nicht die Mühe gemacht, alles nochmal rauszusuchen, aber es würde sich deutlich leichter ohne die ganzen Tipp- und Grammatikfehler lesen lassen ^^ *grinst engelsgleich*

    LG, Kyelia

  • Hi ihr lieben!
    Wie schön, aufwachen und man hat zwei Kommentare <3

    Es stimmt, ich hab leider noch nicht die Muse gefunden, mich daran zu setzen. Hab etwas stress und der will sich einfach nicht wirklich legen xD
    Wenn alles gut geht kann ich nächte Woche wieder die Vorschläge einbauen und den nächsten Part hochladen.

    Ruby möchte den Magier nicht direkt angreifen, weil sie ihre Magie nicht kontrollieren kann und ein offener Kampf deswegen für sie eher schlecht ausgehen würde. Aber sie hat im grunde auch keine große Lust auf ihren "job" mehr... Ich werde versuchen, mehr auf so etwas einzugehen, damit es verständlicher rüberkommt :hmm:
    Es stimmt aber auch, dass sie die Wirtin mehr mag, als sie zugeben mag xD Mal sehen, ob ich darauf noch eingehen kann. Die nächsten Parts werden nicht so ruhig bleiben ;)

    Tausend dank fürs lesen und kommentieren <3

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Huhu. Hier der nächste Teil. Wieder mehrfach korrigiert und gelesen. Diesmal hab ich ein gutes Gefühl, was die Sätze angeht :hmm:

    Bin aber gerade am Laptop und damit etwas im Forum zu machen ist eine Qual. Deswegen kommt der Text "Einfach so" jetzt on.
    Zuhause mach ich dann das "finetuning" mit Lila Kapitel Banner, Links zu den anderen Parts etc. Dann werd ich auch den Letzen Part endlich verbessern ^^ Viel spaß beim Lesen! Wir erfahren etwas mehr über Ruby und es geht etwas mehr zur Sache.

    Edit: Gerade nochmal reingelesen und schon Fehler bemerkt. :dash:
    Sorry, Ich versuche Zuhause abermals Fehler zu finden. Warum seh ich die immer erst, wenn der Text online ist?! :gamer3:

    KAPITEL 2.3
    DER ORK


    Diesmal hatte sie ihren Stab dabei. Sie war früher dran als sonst und hoffte, Tornak damit aus dem Takt zu bringen. Sie hatte sich auch schon überlegt, wie sie es machen würde. Etwas weinen und irgendeine traurige Geschichte erzählen.

    Die schweren Tore der Kathedrale waren nie verschloßen und knarzten während Ruby sie aufdrückte. Drinnen war es stockduster. Die Elfe zögerte. Es erinnerte sie an ihren ersten Besuch, an dem sie, genau wie heute, kaum die Bänke ein paar Meter weiter hatte erkennen können. Sonst waren die Vorhänge schon geöffnet und Licht durchflutete den ganzen Raum. Bilder von roten Augen kamen auf, sie bekam Angst.
    "Das ist nicht euer Ernst?"
    Ruby zuckte als sie die Stimme hinter sich hörte. Sie drehte sich und erblickte Tornak. War sie heute vor ihm hier angekommen? Perfekt! So musste er ihr zuhören, auch wenn sie durch den Schreck nicht so gut vorbereitet war.
    "Ihr habt doch kein einziges Buch gelesen in den letzten drei Tagen." Der Magier verschränkte beim Reden die Arme vor der Brust. "Was genau wollt ihr eigentlich hier?"
    Seine Stimme war kalt und seine Körperhaltung distanziert. Sie schluckte, es war deutlich, dass er von ihr genervt war. Nun musste die traurige Geschichte her. Langsam senkte sie den Blick, hielt sich den anderen Arm.
    "Ich ... es ist ziemlich persönlich. Aber ich brauche Eure Hilfe ... Ich wusste nur nicht, wie ich anfangen soll ..." Schüchtern schaute sie etwas auf, verlegte das Gewicht von einem Bein auf das andere. Sie konnte gut lügen und es zeigte die erhoffte Wirkung: Seine Miene wurde sanfter. Er seufzte.
    "In Ordnung. Wenn ihr mir versprecht, diesmal ehrlich zu sein, können wir reingehen und darüber sprechen."
    Ja! das klappte doch mal ausnahmsweise! Sie nickte und lächelte verlegen. "Ich verspreche es!"

    Tornak ging vor ihr rein und schuf eine helle Kugel, die über ihren Köpfen schwebte und die Umgebung in ein sanftes Licht tauchte. Unheimliche Schatten zeichneten sich an Wänden ab. Ruby versuchte, nah an dem Magier zu bleiben, im Hellen und schaute sich misstrausch um.

    Sie liefen an den Bänken vorbei, bis zum Altar. Er war aus Stein gebaut und eine rote Decke mit weißen Verzierungen lag darauf. Kerzen, die unterschiedlich abgebrannt waren, ruhten in kupfernen Schalen und warteten darauf, wieder angezündet zu werden. Eins hatte Ruby schon immer gewundert:
    "Gibt es hier keine Priester?", fragte sie, als Tornak die Tür links vom Altar öffnete, die über eine Treppe zur Bibliothek führte. Er sah zu ihr zurück, hielt aber nicht inne und stieg die Stufen hinauf.
    "Der Priester lebt am nördlichen Marktplatz. Sonntags hält er die Messe und hört sich die Bitten der Gläubige an. Sonst sieht man ihn hier eher selten." Ruby nickte. Sie waren also alleine. Der Griff um ihren Stab wurde fester. Wie sollte sie es machen? Am Sichersten war es zu warten, bis er sich in einem Buch vertiefte, um ihn von hinten mit den Dolch zu erstechen. Sie durfte sich die Mordlust nicht anmerken lassen, zwang sich, ruhig zu atmen und den Griff wieder zu entspannen.

    Über dem Altar gab es eine kleine Galerie die den linken Flügel mit dem rechten verband. Ruby und Tornak kamen links hoch, bis zur einzigen, großen Tür auf dieser Seite. Sie war abgeschloßen und führte zur Bibliothek. Am rechten Flügen waren mehrere Türen. Ruby hatte keine Ahnung, was dahinter war und es interessierte sie auch nicht.
    Nachdem Tornak aufgeschlossen hatte gingen sie rein.
    "Warte hier." Tornak ließ die Lichtkugel bei Ruby und wanderte zu den Fenstern, zog die Vorhänge zur Seite. Die Sonne schien sanft durch und erhellte den großen Raum. Der Staub wirbelte herum und glänzte immer wenn er auf die wärmenden Strahlen traf. Es war so ruhig, so friedlich. Und ich werde diese Ruhe mit Blut beschmieren. Schnell schob sie den Gedanken beiseite. Ruby hatte schon oft bemerkt, dass ihr jeder Mord schwerer fiel. Die Alternativen waren aber nicht annehmbar. Sich verkaufen? Eine niedrige Diebin werden? Zurück in die Heimat? Nein. Es ging nicht. Die magische Lichtkugel verschwand und Ruby trat näher an Tornak heran. Er stand an einen Tisch und deutet ihr, sich zu setzten. Die Elfe nickte und tat wie geheißen. Der Magier setzte sich ihr gegenüber. Er sah frisch und in Form aus. Mit wachsamen, grünen Augen schaute er sie an.

    "Wobei kann ich euch behilflich sein?", fragte er trocken, aber nicht unhöflich oder abweisend. Ruby atmete tief ein und langsam aus.
    "Ich bin von Zuhause geflohen. Ein kleines Dorf im Norden. Sie hatten Angst vor meiner Magie und wollten sie mir nehmen. Das hätte mein Tod bedeuten können!" Der Magier lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und schaute sie ernst an. Dies machte sie etwas nervös. "Glaubt ihr mir nicht? Weil ich eine Elfe bin und Elfen ja alle so nett sind?!"
    Tornak schüttelte leicht den Kopf. "Ich selbst habe genug Erfahrungen gesammelt. Elfen können genauso verdorben sein wie alle andere Lebewesen." Die Härte in seiner Stimme ließ sie frösteln. Spielte er auf sie selbst an? Nein, das konnte nicht sein, oder? "Sprecht weiter."
    Ruby schluckte.
    "Also... Ich bräuchte jemand, der mir die Grundlagen der Magie beibringt. Und der mich beschützt, falls meine Brüder kommen um mich zu holen." Tornak seufzte und stand auf. Diese Reaktion hatte sie nicht erwartet, er sah... enttäuscht aus? Oder hatte er nur keine Lust auf eine Schülerin? "Bitte, ich alleine weiß nicht mehr weiter! Könnte ich meine Magie kontrollieren, könnte ich mich ihnen alleine zur Wehr setzen!" Langsam lief der Magier zu einem kleineren Regal, in dem die Besucher die gelesenen Bücher ablegten und die er abends wegräumte. Es lag nur ein großes, dunkelblaues Buch drin. Der Einband sah samtig aus. War das nun ein Ja? Hatte er damit gerechnet? Ruby verstand das alles nicht. "Tornak..."
    "Seid ruhig!", fauchte er sie an und hob das Buch hoch. Ruby zuckte. Warum war er denn so wütend?! Mit dem Buch in den Händen kam er schnellen Schrittes zurück zum Tisch und ließ den Wälzer vor ihr fallen. Es gab ein lauten Knall, Staub wirbelte hoch. Verwirrt wedelte Ruby mit der Hand vor sich, um die Luft zu säubern. "Öffnet das Buch. Seite 615." Das war keine Bitte. Ihr Herz ging schneller, sie blinzelte ihn an, schaute dann hinunter zum Deckblatt. Die Überschrift war in kühlem Silber geschrieben, die Buchstaben waren elegant und gut leserlich. Passend zum Inhalt: Die Chroniken der Thar´ Helzeartha.
    Nun setzte ihr Herz einen Schlag aus, sie verkrampfte sich etwas. Erschrocken starrte sie auf die Schrift, las die wenigen Wörter einmal und noch einmal, immer wieder. Als ob sie hoffen würde, es würde auf einmal etwas anderes da stehen. Obwohl Tornak direkt neben ihr stand, hörte sich sein Räuspern weit entfernt an. Ihr wurde schwindelig.
    Langsam hob sie ihre Hand, legte sie auf das blaue Samt. Es war weich. Gar widerlich angenehm auf der Haut. Perfekt in allen Sinnen, wie alles in ihrer verfluchten Heimat und in ihrer verdammten Familie. Schluckend griff sie an den Rand, hob den Deckel mitsamt der Hälfte der sauber geschnittenen Blätter. Seite 455.
    Das Bild eines Elfen zierte die Hälfte der Seite. Lordhaim irgendwas. Rosenzüchter und Mitbegründer des Elfenbein Gartenbauvereins, der sich seit seit Jahrhunderte um die Gärten der Könige und Baronen kümmerte. Oder, wer auch immer sein Gold aus dem Fenster werfen wollte, um ein paar exklusive Blumen zu haben.
    Sie spührte, wie die Blicke des Magiers auf ihr lagen. Langsam nahm sie ein weiteren, kleineren Batzen und blätterte um. Seite 613. Knapp verfehlt, aber sie erkannte sofort, dass sie sehr nah dran war. Links war ein kleines Bild ihrer Mutter. Aktuelle Königin der Thar´ Helzeartha, die hochadlige Elfen Rasse der Aquamarinkristall Berge, nördlich vom ewigen Winterwald. Der Text war lang und ausschweifend, ihre Geschichte wurde bestimmt schon seit einigen Seiten erzählt.
    Ruby wusste haargenau, was sie sehen würde, sobald sie umblätterte. Sie saß dort wie erstarrt. Woher konnte der Magier es nur gewusst haben? "Das ist noch nicht die richtige Seite", sprach er ruhig und riss sie leicht aus der Starre. Mit zittriger Hand blätterte sie um und schloß dabei die Augen.
    Als Ruby sie wieder öffnete, lächelte eine akurate Zeichnung ihrer selbst sie arrogant an. Sie hatte die Haare kunstvoll zurückgebunden und das Kleid war eng, genauso edel wie aufreizend. In Silber, mit Diamanten und Weißgold. Nur die feinsten Stoffe hatten damals ihr Körper berührt. Nur die hochwertigsten Metalle und Edelsteine. Dieses Bild einer wunderschönen, anmutigen Elfe widerte sie zutiefst an. Aber es war eindeutig sie. Die Erstgeborene. Die Erbin.
    So eindringlich wie der Magier sie anschaute, so still starrte sie nun hinab auf das, was sie so dringend hinter sich hatte lassen wollen.
    Eine Weile verblieben sie so, bis er das Schweigen brach. "Geht. Ihr hattet mir versprochen ehrlich zu sein. Das ward Ihr nicht, also geht. Ich vermag Euch hier nicht mehr zu sehen."
    Langsam kam Ruby aus ihrer Starre heraus und stand auf. "Nein, bitte, Ihr versteht nicht...!" Wenn er sie nun wegschickte, wie sollte sie ihren Auftrag erfüllen?
    "Was verstehe ich nicht, eure Hoheit? Dass ihr eine verlogene Göre seid? Ihr kommt her, wollt wer weiß was von mir, und denkt, mich erst billig verführen zu können und lullt Euch dann in Lügen ein! Nur um danach Euer Verprechen zu brechen! Es gibt mehrere Magier in der Gegend. Was auch immer Ihr begehrt, verlasst Estel und kehrt erst zurück, wenn Ehre und Moral euch ein Begriff sind!"
    Die Elfe starrte ihn an, Wut und Verzweiflung kochten in ihr hoch. Der Idiot hatte doch keinerlei Ahnung, was sie durchgemacht hatte! Er kannte sie nicht! Was bitte erdreistete er sich, über sie zu urteilen? Kein Wunder, dass man ihn tot sehen wollte.
    "Ihr spioniert mir nach, verlangt aber, dass ich euch direkt mein ganzes Leben auf den Tisch werfe?", konterte Ruby. "Es war wohl ganz gut, dass ich mich Euch nicht anvertraut habe! Ihr überheblicher, alter Mischling!" Ob das zu fies war? Aber er war weder Elf noch Mensch, sondern ein Bastard! Und sie würde ihn irgendwie töten. Es kochte in ihr hoch, die Magie pulsierte in ihrer Brust und drohte aus ihr heraus zu platzen. Erst hielt sie sich noch zurück, bis sie dann auf die Idee kam, dass dies der einzige Weg war, ihn los zu werden. Sie spührte weitere magische Impulse neben den ihren. Tornak hatte eine Hand gehoben, machte sich bereit, selber einen Zauber zu wirken. Es würde ihm nichts nutzen.
    Sie umarmte ihre Kraft. Und wenn die ganze Kathedrale dabei drauf geht! Er Stirbt jetzt! Es brannte in ihr. Sie spührte wie die Magie die Oberhand gewann. Mit einem frustreirten Schrei ließ sie die Kraft frei, schloß die Augen und machte sich bereit, durch den zerstörten Boden zu fallen.

    Aber nichts dergleichen geschah. Sie atmete stockend ein und aus, hörte flatterndes Papier. Verdutzt öffnete sie die Augen. Die Kathedrale stand noch. Die Tische waren intakt, ebenso wie die Stühle und die Bücher. Einzig ein haufen Blätter hatte sie aufgewirbelt. Und ihre Magie war weg, sie fand sie nicht mehr. Ängstlich sah sie sich um. Nun würde der Magier sie sicher töten!

    Tornak seufzte aber nur, schüttelte den Kopf und senkte die Hand. "Ihr seid ein verzogenes Gör, durch und durch, dass keine Abweisung verträgt." Hatte er sie aufgehalten? Nein. Er hatte das Ganze nichtmal als Bedrohung wahrgenommen, sondern nur als kleinen Wutausbrucht. Wie bei einem menschlichen Halbwüchsigen, der aus Frust einen Teller auf den Boden wirft. Warum hatte ihre Magie nicht funktioniert? Nie passiert das, was ich will! Meine Magie ist absolut nutzlos!.
    Tornak bewegte die Hand rythmisch und die herumliegenden Blätter stappelten sich, dank seiner Magie, wieder auf das Regal. "Ich werde mich nicht wiederholen, Eure Hoheit. Geht."

    Ohne sie weiter zu beachten ging er nach hinten, tiefer in die Bibliothek. Ruby hörte kurz danach, wie die Tür zu seinem Arbeitszimmer erst geöffnet wurde und kurz danach ins Schloß viel.

    Sie hatte versagt. Jetzt würde sie niemals mit einem Dolch nah genug an ihm rankommen. Auf ihre Magie war kein Verlass. Tränen stiegen ihr in die Augen, sie brauchte doch das Gold! Sie brauchte diesen Auftrag! Sie musste weiter, sonst würden die sie bekommen!
    Leise schluchzte sie, wischte sich mit dem Ärmel die Augen trocken und drehte sich auf dem Hacken um, lief völlig aufgebracht zum Ausgang der Bibliothek. Die Tür riss sie auf und schlug sie hinter sich wieder zu. Im selben Moment löste sich ihre Anspannung, es kribbelte in ihr und ein lauter, ohrenbetäubender Knall erschütterte die gesamte Kathedrale. Der Boden und die Wände bebten und ein hoher Ton pfiff ihr durch die Ohren als Folge der Explosion. Ruby stolperte, stütze sich auf der gegenüberliegenden Wand ab, bis alles wieder still wurde.
    Nach einer langen, orientierungslosen Sekunde, wurde der Elfe klar, was passiert war. Hastig stieß sie sich von der Wand ab, vesuchte die soeben geschloßene Tür wieder zu öffnen. Sie wurde bleich, als diese einfach aus den Fugen fiel, laut auf dem Boden krachte und den Blick auf das zerstörte Zimmer freigab. Ruby sah, dass eine der Wände der Bibliothek verschwunden war. Blätter von zerstörten Büchern flogen umher, überall waren Splitter von zerbersteten Tischen. Zusammengebrochene Regale waren gerade so in der Staubwolke zu erkennen. Sie hatte genau gespührt wie die Magie aus ihr geströmt war: Obwohl sie es garnicht mehr wollte, hatte sie die halbe Bibliothek in die Luft gejagt!
    Das würde Tornak entzürnen! Sie bekam Angst, zitterte, zwang ihre Beine, sich zu bewegen. So schnell sie konnte stolperte sie die Treppen runter, stieß die untere Tür zur Halle auf und rannte durch die Dunkelheit am Altar vorbei. Hinter sich hörte sie Schritte. Große Füße mit Krallen verfolgten sie und erweckten wieder die Erinnerung an rote, leuchtende Augen. Ruby bekam Panik und rannte noch schneller. Das Tor vor ihr öffnete sich magisch (war sie das gewesen?) und sie sprang raus ins Tageslicht, landete unsaft auf der Seite. Kurz glaubte sie, hinter sich ein Zischen gehört zu haben. Aber als sie zurück schaute, in die nun spärlich erhellte Halle, konnte sie nichts ungewöhnliches sehen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie Dorfbewohner dem Platz näher kamen, angelockt wegen der von ihr verursachten Explosion.
    Noch immer zitternd stand sie auf, rannte weiter. Weg von dem Magier. Weg von diesem gruseligen Wesen. Sie hatte ihren Stab und den Dolch dabei, mehr brauchte sie nicht, irgendwie fand sie schon ein neuen Auftrag. Sie würde dieses blöde Städchen verlassen und nie wieder kommen.

    ***

    Danke fürs Lesen!

    Kapitel 2.2
    Kapitel 2.4

    Edits: Rainbows Vorschläge eingearbeitet und selber noch ein paar Fehler ausgemerzt. Text an manchen stellen vereinfacht oder deutlicher gemacht.
    Edits 2: Fuß in Meter umgewandelt.
    Edits 3: Kleinere Logikfehler beseitigt. Kalkwieses Vorschläge eingearbeitet. Tausend Dank!

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

    10 Mal editiert, zuletzt von Aztiluth (10. Mai 2018 um 16:12)

  • Hi Az,

    am Anfang waren wirklich bedeutend weniger Fehler drin. Dann werden es aber wieder ganz schön viele....das ist schade, weil der Lesegenuss dabei auf der Strecke bleibt.

    Im Spoiler findest du erst mal ein paar davon. Ich musste für heute abbrechen, setze mich aber vielleicht später noch mal dran.
    Die Story selber verspricht spannend zu werden. Die arme Ruby...ist ja ganz schön vorgeführt worden. Bin gespannt, wie es weitergeht. :)

    Spoiler anzeigen

    verlegte das Gewicht von einem Bein auf das Andere.

    verlagerte....auf das andere. (klein)

    Aber ich brauche eure Hilfe...

    das "eure" wird in dem Fall groß geschrieben, weil Anrede...

    und knarzten wärend Ruby sie auf drückte

    während...aufdrückte


    ruhten in Kupfernen Schalen

    kupfernen

    Es erinnerte sie an ihren ersten Besuch, an dem sie, genau wie heute, kaum die Bänke ein paar Fuß weiter zu erkennen vermochte.

    ...hatte erkennen können (Zeit)

    Der Magier verschränkte beim reden die Arme

    beim Reden

    die zur Treppe zur Bibliothek führte

    die über eine Treppe zur Bibliothek führte...(?)


    Wie sollte sie machen?

    es machen


    Über dem Altar gab es eine kleine Gallerie

    Galerie

    die den linken Flügel mit den rechten verband

    mit dem rechten...


    Am Rechten Flügen waren mehrere Türen.

    Am rechten Flügel...


    Und ich werde es mit Blut beschmieren.

    auf was bezieht sich das "es"? Was genau meint sie damit???

    Ruby hatte schon oft bemekrt

    bemerkt


    tat wie gehießen.

    tat wie geheißen


    Spielte er auf sie selbst ab?

    an?


    und die er Abends wegräumte

    abends


    "Seid Ruhig!",

    ruhig (klein)


    Verwirrt wank Ruby mit der

    "winkte" wäre die korrekte Form, ich würde aber eher "wedelte" schreiben.


    Nun setzte ihr Herz ein Schlag aus,

    einen Schlag...


    las die wenigen Wörter ein mal und noch einmal.

    einmal zusammen ist richtig :)


    sein Rauspern weit entfehrnt an

    Räuspern (ä-Striche)....entfernt


    legte sie auf das Blaue (blaue) Samt. Es war Weich (weich). Gar wiederlich (widerlich) angenehm auf der Haut.

    hob den Decken (Deckel) mitsammt (mitsamt) der hälfte (Hälfte) der sauber geschnittenen Blätter. Seite 255.

    hier hat das Korrekturprogramm versagt, oder?

    Das Bild eines Elfen zierte die hälfte (Hälfte) der Seite. Lordhaim irgendwas.

    Rosen züchter (Rosenzüchter) und Mitbegründer des Elfenbein...

    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Dann werden es aber wieder ganz schön viele....das ist schade, weil der Lesegenuss dabei auf der Strecke bleibt.


    Huhu! Und wie immer, tausend Dank, dass du immer ließt und korrigierst :love:
    Auf dem Laptop geht die Korrektur Funktion des Programms leider nicht. :(
    Ich muss also alles selbst finden.
    Es waren furchtbar viele Fehler drin, die ich eig hätte selbst finden MÜSSEN.
    Deine Vorschläge habe ich eingebaut und im weiteren Teil hab ich dutzende Fehler verbessert, sowie manche Sätze umgeschrieben. Bin gespannt, wie viel ich trotzdem übersehen hab :rofl:

    Aber ich glaube, man kann den Text nun lesen, ohne dass die Augen bluten xD

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Hallo Az

    Hab die Texte durchgelesen. Mir gefällt die Geschichte bis jetzt sehr. :thumbsup::thumbsup: Weiter so :D

    Betreffend den Korrekturen habe ich den Text mal in MS Word kopiert und sehe da diverse Wortfehler. Ich möchte hier aber keine Korrekturtipps notieren, da Rainbow schon einiges gesehen hat. Ich warte hier mal auf deine überarbeitete Version ab.

    Kurzum: Bin gespannt wies weitergeht! :)

  • Zunächst mal: Ich mag deinen Stil. Du schreibst fesselnd und ich will wissen, wie es weitergeht. Ruby finde ich unsympathisch. Aber das gilt auch für Harry Potter und der ist dennoch recht berühmt geworden, oder? ;)
    Bei dem Ork würde ich mir etwas mehr Beschreibung wünschen. Das Klischee beschränkt sich auf hässlich, komische Zähne (Raubtiergebiss oder auch gerne Hauer) und kriegerisch. Aber zwischen dem kleinen, pelzigen DSA-Ork, dem riesigen, grünen WoW-Ork und dem Tolkien-Ork gibt es ja gewaltige Unterschiede. Wie sieht ein Ork in deiner Welt aus?

    "Das erleichtert mich!", loL sie,

    was macht sie? Meinste du "log"?

    Woher wisst ihr,

    "Ihr" groß - Majestätsplural

    Rosenzüchter und Mitbegründer des Elfenbein Gärtnervereins,

    Statt "Verein" vielleicht lieber "Zunft"? Sonst klingt es so, als würde der Garten des Königs von Hobbygärtnern aus der Bidermeierzeit laienhaft gepfelgt werden... :hmm:

    anmutigen Elfe wiederte

    "widerte" nicht mit ie. wieder heißt erneut, engl again, wider heißt gegen, engl against (komisch, ist auch im Englischen ähnlich...). Findest du etwas widerlich, hast du was dagegen und nicht erneut. ;) *Klugscheißermodusoff*

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    "Das ist nicht euer ernst?"

    Euer Ernst

    "Ihr habt doch kein einziges Buch gelesen in den letzten drei Tagen." Der Magier verschränkte beim Reden die Arme vor der Brust. "Was genau wollt ihr eigentlich hier?"

    Ihr

    Ruby versuchte, nah an dem Magier zu bleiben, im Hellen zu bleiben und schaute sich misstrausch um.

    Über dem Altar gab es eine kleine Galerie (Komma) die den linken Flügel mit dem rechten verband.

    Ruby hatte schon oft bemerkt, dass ihr jeder Mord schwerer fiel.

    Das widerspricht sich mit dem folgenden Zitat. Wenn ihr jeder Mord schwerer fällt als der erste, dann verspürt sie dabei keine Mordlust. Mordlust würde ja sagen, dass es ihr gefällt, was aber offenbar nicht der Fall ist. Was du ja auch selbst schon betont hast :hmm:

    Sie durfte sich die Mordlust nicht anmerken lassen, zwang sich, ruhig zu atmen und den Griff wieder zu entspannen.

    "Wobei kann ich euch behilflich sein?"

    Euch

    Das hätte mein Tod bedeuten können!"

    meinen

    Elfen können genauso verdorben sein wie alle andere Lebewesen."

    anderen

    Es gab ein lauten Knall, Staub wirbelte hoch.

    einen

    Rosenzüchter und Mitbegründer des Elfenbein Gärtnervereins, der sich seit seit Jahrhunderte um die Gärten der Könige und Baronen kümmerte.

    Jahrhunderten

    Sie spührte, wie die Blicke des Magiers auf ihr lagen.

    spürte

    Langsam nahm sie ein weiteren, kleineren Batzen und blätterte um.

    einen
    und ich weiß nicht so recht, was mit Batzen gemeint ist. einen Batzen Seiten? Dann finde ich die Wortwahl nicht sonderlich gut gewählt. Klingt echt seltsam. Man kann einen Batzen Dreck in der Hand halten, aber keinen Batzen Seiten. Außerdem wirkt es sehr umgangssprachlich.
    Wie wäre es mit einem Schwung Seiten? Stapel? :hmm:

    Nur die feinsten Stoffe hatten damals ihr Körper berührt.

    ihren

    Dieses Bild einer wunderschönen, anmutigen Elfe wiederte sie zutiefst an.

    widerte

    Was auch immer Ihr begehrt, verlasst Estel und kehrt erst zurück, wenn Ehre und Moral euch ein Begriff sind!"

    Euch

    "Ihr spioniert mir nach, verlangt aber, dass ich euch direkt mein ganzes Leben auf den Tisch werfe?",

    Euch

    Sie spührte weitere magische Impulse neben den ihren.

    spürte

    Er Stirbt jetzt!

    stirbt

    Einzig ein haufen Blätter hatte sie aufgewirbelt.

    Haufen

    Ohne sie weiter zu beachten (Komma) ging er nach hinten, tiefer in die Bibliothek.

    Sie hatte versagt. Jetzt würde sie niemals mit einem Dolch nah genug an ihm rankommen.

    ihn herankommen

    Alle Anmerkungen findest du im Spoiler. Ich hoffe, das nicht zu viel Doppeltes dabei ist ;)

    Ansonsten ein interessanter Teil. Ruby hat den alten Magier also nicht umgebracht? Nur seine Bibliothek zerstört? Oder hat sie ihn doch erwischt? Das werden wir wohl noch erfahren. :hmm:
    Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, in welche Richtung sich diese Geschichte noch entwickeln wird. Irgendwie liegt das bisher noch etwas im Dunkeln, oder aber ich habe es bisher überlesen/oder schon wieder vergessen. :D

    Ruby möchte den Magier nicht direkt angreifen, weil sie ihre Magie nicht kontrollieren kann und ein offener Kampf deswegen für sie eher schlecht ausgehen würde.

    Okay, dann gingen meine Überlegungen schon wieder zu weit :rofl:

    LG, Kyelia

  • Hab die Texte durchgelesen. Mir gefällt die Geschichte bis jetzt sehr. Weiter so

    Zunächst mal: Ich mag deinen Stil. Du schreibst fesselnd und ich will wissen, wie es weitergeht. Ruby finde ich unsympathisch. Aber das gilt auch für Harry Potter und der ist dennoch recht berühmt geworden, oder?

    Ansonsten ein interessanter Teil. Ruby hat den alten Magier also nicht umgebracht? Nur seine Bibliothek zerstört? Oder hat sie ihn doch erwischt? Das werden wir wohl noch erfahren.
    Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, in welche Richtung sich diese Geschichte noch entwickeln wird. Irgendwie liegt das bisher noch etwas im Dunkeln, oder aber ich habe es bisher überlesen/oder schon wieder vergessen.

    Vielen Dank euch drei :love:

    Bei dem Ork würde ich mir etwas mehr Beschreibung wünschen. Das Klischee beschränkt sich auf hässlich, komische Zähne (Raubtiergebiss oder auch gerne Hauer) und kriegerisch. Aber zwischen dem kleinen, pelzigen DSA-Ork, dem riesigen, grünen WoW-Ork und dem Tolkien-Ork gibt es ja gewaltige Unterschiede. Wie sieht ein Ork in deiner Welt aus?

    In diesem Part nicht, aber ich ich versuche, "Tokta" im Nächsten Teil etwas besser zu beschreiben :)

    Die Änderungen an Teil 3 mache ich Morgen :)

    KAPITEL 2.4
    DER ORK


    Die Kathedrale war im Nordviertel von Estel. Ignorierte man die Namen der Bezirke und schaute nur auf eine Stadtkarte, war sie jedoch ziemlich mittig. Die Entfernung zu den Mauern und den Passagen war in etwa immer die Gleiche und Ruby eilte zum Südtor. Dahinter war Brachland: Felder, die vor ein paar Jahren überschwemmt wurden und nun, ironischerweise, vertrockneten und sich kaum erholten. Definitiv keine gute Route, um sich zu verstecken oder um einem wütenden Magier aus dem Weg zu gehen. Aber der Hafen im Westen und die Hauptstraße im Osten waren gut vom Südtor aus zu erreichen. Einmal dort angekommen, konnte sie entscheiden, ob sie schneller mit einem Schiff oder mit einem Karren entkommen würde und entsprechend handeln.

    Ihr Haar wehte ihr nach, während sie die Straßen entlang eilte. Frauen, Arbeiter und auch Wachleute schauten ihr nach. Ruby stoppte ihre Rennerei, so aufzufallen war kontraproduktiv. Sie mied die Hauptstraßen und schlich durch Gänge, kletterte über zwei halbhohe Mauern und fand sich nach kurzer Zeit auf dem Strahlen Markt wieder.
    Sie war zum ersten Mal hier, erkannte ihn aber sofort. Der Platz war mit weißem Kalkstein gebaut worden. Die Häuser und Marktstände waren mit gelbem Anstrich bemalt, kleine Spiegel verzierten die Stützbalken und silberne Windspiele hingen an den Fenstern. Früher wurde er Sonnenplatz genannt, was der neuen Kirche nicht passte, weswegen sie ihn umbenannten. Noch so eine Anekdote, die sie von Otta gehört hatte.

    Die Sonne reflektierte sich an den gepflegten Spiegeln und den glatt polierten Metallen. Die Reflektionen tauchten den ganzen Platz in ein träumerisches Lichtspiel. Ruby bewunderte dieses Kunstspiel und bereute es, nicht mehr Zeit zu haben um es zu genießen.
    Um nicht länger auf offener Fläche zu sein, beschleunigte sie ihr Tempo wieder. Die Kurze Hauptstraße, die den Strahlen Markt mit dem Tor verband, war breit, aber wie der Name andeutete nicht sonderlich lang. Nur ein paar dutzend Meter trennten Ruby und das Südtor Estels.

    Dort würde sie sich umhören. Die Wachen kannten die Abfahrtzeiten der wichtigsten Schiffe und Karawanen und gaben den Besuchern gerne Auskunft. Sobald sie wusste, auf welchem Weg sie die Stadt verlassen könnte, wollte sie einen Kaufmann bezirzen, um schnellst möglich Estel den Rücken kehren zu können. Klang nach einem einfachen Plan, leider sollte er nicht aufgehen.

    Ein Menschenauflauf hatte sich am Tor gebildet und einige Wachen mühten sich ab, um die Passanten zu filzen. Ruby ging etwas näher heran, blieb auf halber Strecke aber stehen und beobachtete das Geschehen. Jedermann und jederfrau wurden sehr penipel überprüft. Die Wachen suchten eindeutig nach irgendetwas.
    Ein Bäcker stand neben ihr vor seinem Laden, schaute hin und sprach mit einem Kunden, der gerade dabei war, ein Gebäck zu verspeisen. Sie trat näher heran und fragte, ob die Herren wüssten, was der Aufruhr bedeutete.
    Der Kunde nickte. "Ein Auftragsmörder wurde hier gesichtet."
    "So´n Humbug!", erwiderte der Bäcker. "Wem sollte ein Mörder in Estel denn was anhaben woll’n? Nene, die untersuchen nur schon wieder, ob Hummer rausgeschmuggelt wird. Unser Bürgermeister hat doch ´ne Macke, so groß wie unsere Königin!" Beide lachten.
    "Stimmt mit der Macke, aber haste schon gehört? Lumi sagt, Rauch steigt von d´ Königin auf."
    "Rauch? So´n Humbug. Die ist aus Stein, was soll denn da brennen? Hey, Mädl, willste... hö? Wo isse hin?"
    Ruby hörte die letzten Sätze kaum mehr. Sie lief zurück zum Strahlen Markt und hatte keine Zeit zum Plaudern. Wie können die schon von mir wissen?

    Sie wusste weder ein, noch aus. Der Hafen wurde bestimmt auch kontrolliert, ebenso wie das Osttor. Sollte sie zurück nach Norden? Das Tor dort konnte sie zwar auch vergessen, aber die Mauer war angeblich an vielen Stellen brüchig und zusammengefallen, da könnte sie doch bestimmt drüber klettern?
    Fast schon paranoid schaute sie sich beim Gehen um, erwartete jeden Moment Wachen, die sie festnehmen sollten, oder noch schlimmer, einen magischen Angriff von einem wütenden Magier.

    Drei Mal wechselte sie die Straßenseite oder eilte in Läden oder kleinere Gassen, um Wachen aus dem Weg zu gehen. Sie war angespannt, beobachtete die Dächer. Eine schnelle Bewegung im Augenwinkel liess sie erschrecken, aber es war nur ein Hund. Sie schluckte und nahm sich vor, sich etwas zu beruhigen. Dies war nichts im Vergleich zu ihrer Flucht aus Dumnar. Warum also die Anspannung?

    Ruby atmete tief ein und langsam wieder aus. Was war denn im Norden? Hinter der Mauer waren Obstplantagen. Die Bäume standen zu weit auseinander, als dass sie Ruby eine sichere Zuflucht bieten würden. Weiter im Nordosten gab es eine Hügellandschaft. Auch nicht ideal zum Verstecken, aber besser als nichts. Im Dunklen hatte Ruby eine größere Chance unentdeckt zu bleiben. Die Dämmerung war aber noch viele Stunden entfernt und sie fiel, dank ihrem Körperbau und der Hose, zu sehr auf. Grimmig nahm sie Ihren Geldbeutel hervor. Sie hatte Otta noch nicht voll bezahlt, mit dem wenigen Rest ihres Goldes musste sie sich nun einen Umhang kaufen.

    Es war Mittag geworden und sie bekam Hunger, an Essen war aber nicht zu denken. Der einzige Weber in der Nähe wollte mehr als doppelt so viel, wie sie hatte. Sie versuchte zu handeln, aber der Weber ließ sich nicht darauf ein. Am Ende verkaufte er ihr ein breites Tuch aus feinem, aber häßlichem Stoff. Der Tag wurde immer mieser.

    Auch wenn ihr Haar und ihre Ohren versteckt waren, so fiel die Hose immer noch sehr auf. Ruby lief weiter gen Norden, mied größere Straßen und grübelte darüber nach, wie sie bis zum Abend unbemerkt bleiben konnte. Sollte sie sich verstecken? Das wäre wohl die beste Alternative. Nur war die Frage, wo?

    Während ihrer Suche kam sie an dem kleinen, künstlichen Bach vorbei, der vom Hafen herein strömte und im Nordwesten als Bewässerung der Obstbäume diente. Er hatte zwar einen Namen, doch Ruby kannte ihn nicht. Vielleicht konnte sie dort, wo der Bach die Stadt verließ auch entkommen? Ein Versuch war es wert.

    Der Bach war klein, weder sonderlich breit noch tief. Trotzdem gab es alle paar dutzend Meter Brücken, die ihn überquerten. Er floss zwischen Wohnvierteln entlang, was Ruby zugutekam. Zwischen den eng beieinanderliegenden Gebäuden konnte sie unbemerkt bleiben.
    Nachdem sie der Strömung eine gute halbe Stunde gefolgt war, ging es etwas bergab und das Wasser sammelte sich in einem kleinen See. Ein paar Sträucher und Bäume umrandeten das Gewässer, eine Entenfamilie schwamm auf der Oberfläche. Auf der anderen Seite schmiegte sich eine gepflegte Wiese ans Ufer. Wer hätte gedacht, dass es in Estel einen Park gab? Ein paar Kinder spielten Wachen und Banditen, jagten und schubsten sich. Nicht weit davon trainierte ein junger Mann. Er hatte kein Oberteil an und seine Haut glänzte in der Mittagssonne.
    Ruby wusste, dass sie weiter musste. Aber sie hatte noch immer kein Versteck und bis zum Abend dauerte es noch. Hier ist es gerade so schön friedlich, dachte Ruby sich und nahm sich die Zeit. Am Zaun abstützend, ihren Stab neben sich, genoss sie die Szenerie.

    Es beschäftigte sie schon seit jeher, warum sie ihre Magie nicht mal im Ansatz beherrschte. Als sie Tornak angreifen wollte, geschah nichts und als sie im Begriff war zu gehen und nicht an einen Angriff dachte, entlud sie diese mächtige Explosion. Sie hatte es nicht unter Kontrolle. Nicht mal ein kleines bisschen. Seufzend schob sie die Gedanken beiseite, sie halfen ihr nun auch nicht weiter. Wer wusste schon, ob sie überhaupt den heutigen Tag überlebte? Auf Mord stand die Todesstrafe. Würde sie gefasst werden, war es vorbei. Entkam sie, würde sie im schlimmsten Fall verhungern. Warum also nicht, die eventuell letzten, friedlichen Momente genießen? Sie schaute zu dem Mann.

    Er hatte die schulterlangen, tiefschwarzen Haare zu einem kleinen Zopf gebunden. Sein Körper strotzte nur so von definierten Muskeln. Er übte sich scheinbar in einem Kampfsport, mit teils langsamen und teils sehr schnellen und gezielten Bewegungen. Faustschläge, Tritte nach oben und gelungene Saltos. Es war wie ein Kunstwerk. Manchmal dankte sie den Göttern doch für ihre Herkunft. Mit menschlichen Augen hätte sie nicht den Schweiß erkannt, der ihm langsam über das markante Gesicht runtertropfte. Dies war genau die Ablenkung, die sie brauchte. Gerade, als sie seine strammen Bizeps bewunderte und sich fragte, wie viel er wohl damit heben konnte, hielt er inne.
    Ruby blinzelte und schaute ihm direkt in die Augen. Er erwiderte den Blick und grinste sie an. Schlagartig schoß ihr Röte ins Gesicht.

    Ihre Körperhaltung war beim Starren verträumt und locker geworden, nun spannte sie sich an und stellte sich gerade hin. Mit einem Schlucken erhoffte sie ihre gewohnte Fassung wiederzuerlangen.
    Der Mann, der noch keine 30 Sommer gesehen haben konnte, hatte genauso tiefdunkle Augen wie Haare. Mit ebendiesen schaute er sie von oben bis unten an. Grinste dabei weiter und schickte ihr einen Luftkuss. Ihr wurde bewusst, dass sie nicht nur beim Spannen erwischt wurde, sondern auch, dass er dies sogar genoß!
    Ihre Wangen wurden noch röter und sie beschloss, dass es das Beste war, zu gehen. So ein arroganter Bastard! Irritiert eilte sie davon, biss sich leicht auf die Unterlippe. Warum machte er auch halb nackt so intensive Übungen? Wollte er arme, unschuldige Frauen in den Wahnsinn treiben? So ein verdammter Dreckskerl. Innerlich fluchte sie und dachte an die wohl geformte Brust und die starken Arme... Ihr wurde innerlich warm, aber sie schüttelte den Kopf. Dafür hatte sie nun wirklich weder Zeit noch Muße. Der Moment hätte nicht unpassender sein können. Plötzlich fiel ihr etwas auf: Sie hatte ihren Stab vergessen!

    Ein lauter, nicht sehr weiblicher Fluch entrann ihren Lippen und sie rannte zurück. Ob der Typ immer noch da stand? Ob er lachen würde, weil sie den Stab am Zaun vergessen hatte? Das war ihr so peinlich! Ihre Sorge war aber falsch, wenn nicht gleich unbegründet. Der Mann war nirgendswo mehr zu sehen, ihr Stab aber ebenso wenig. Panisch rannte sie zum Zaun, suchte ihn ab. Sie schaute auch im Wasser nach, eilte den Bach ein Stück hoch und runter. Das durfte nicht wahr sein! Der Stab war das Letzte, was sie noch von...

    Ein lauter, hoher Pfiff riss sie aus ihren Gedanken. Ruby drehte sich zur Quelle des Geräusches hin.
    Weiter nördlich vom Bach, gerade so, dass sie ihn noch sehen konnte, stand ein großer, hämisch grinsender Ork. Dreist hob er ihren Stab hoch und drehte ihn in der Hand hin und her. Mit der freien Hand, deutete er Ruby, ihm zu folgen, ehe er aus ihrem Sichtfeld verschwand.

    Wut stieg in ihr auf. Diese von den Göttern verfluchte Missgeburt eines Orks. Schande über sein Volk und diesen miesen Verräter! "TOKTAREMBOCK!", schrie sie mit aller Kraft.
    Die Wachen hatten gar nicht nach Ihr gesucht! Sondern nach diesem elenden, Krötenhoden fressenden Mistkerl. Genau nach demjenigen, mit dem sie sowieso noch eine Rechnung offen hatte! Wie konnte er es nur wagen, ihr Loonas Stab zu stehlen!

    Während sie zu ihm rannte, war ihr klar, heute würde blaues Orkblut fließen!

    ***

    Kapitel 2.3
    Kapitel 2.5

    Einen besonderen Dank an @Iskossa, der lieb Beta gelesen hat und mir gute Vorschläge machte :D

    Edits: Windwebers Vorschläge eingebaut
    Edits 2: Kyelias Vorschläge eingebaut
    Edits 3: Fuß in Meter umgeschrieben und 2 Wiederholungen rausgenommen.
    Edits 4: Logik- und Tippfehler beseitigt. Zwei Stellen verständlicher gemacht. Kalkwieses Vorschläge eingearbeitet. <3

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

    8 Mal editiert, zuletzt von Aztiluth (10. Mai 2018 um 16:17)

  • Jedermann und jederfrau wurden penibelst

    Der Elativ hält EInzug in die Deutsche Sprache... :hmm: Also eine Superlativform, die aber keine Vergleichsgröße hat und andeutet, dass etwas "sehr" ist. Aber dennoch, noch ist es Umgangssprachlich und auch wenn ehrwürdige Sprachen wie Latein und Altgriechisch den Elativ verwenden, würde ich doch erstmal bei. Positiv bleiben. "Penibel" oder "sehr penibel". "Aufs Genaueste" könnte als feststehende Wendung auch gehen. Jetzt aber Klugscheißermodus off! :D

    Er übte scheinbar ein Kampfsport,

    "Er übte sich scheinbar in einem Kampfsport" - Dativ und "sich üben" klingt da etwas besser in meinen Ohren.

    Der Mann, der noch keine 30 Jahre Sommer haben konnte,

    "der noch keine 30 Sommer gesehen haben konnte" "Noch keine 30 Sommer alt sein konnte"

    Sondern nach diesem elenden, Krötenhoden fressenden Mistkerl.

    :rofl:

    heute würde blaues Ork Blut fließen!

    "Orkblut" zusammen. Blau... Das ist neu. Schwarz und grün, das kennt man. Blau ist originell. Kenne ich sonst nur von Adligen ;)

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Definitiv keine gute Route, um sich zu verstecken oder um einen wütenden Magier aus dem Weg zu gehen.

    einem

    Einmal am südlichen Tor angekommen, konnte sie entscheiden (Komma) ob sie schneller mit einem Schiff oder mit einem Karren entkommen würde und entsprechend handeln.

    Um nicht länger auf offener Fläche zu sein, beschleunigte Sie ihr Tempo wieder. Die Kurze Hauptstraße, die den Markt mit dem Tor verband, war breit, aber wie der Name andeutete nicht sonderlich lang.

    beides klein

    Klang nach einem einfachen Plan, leider sollte er nicht so aufgehen.

    würde ich weglassen. :hmm:

    Ruby ging etwas näher ran, blieb bei halber Strecke aber stehen und beobachtete das Geschehen.

    ran - würde heran schreiben. klingt nicht so umgangssprachlich
    blieb auf halber Strecke aber stehen.

    Sie trat näher ran und fragte, ob die Herren wüssten (Komma) was der Aufruhr bedeutete.

    heran

    Drei Mal wechselte sie die Straßenseite oder eilte in Läden oder kleineren Gassen rein (Komma)um Wachen aus dem Weg zu gehen.

    kleinere

    Die Bäume standen zu weit auseinander, als dass die Ruby eine sichere Zuflucht zu bieten würden.

    sie

    Auch nicht ideal zum verstecken, aber besser als nichts.

    groß

    Sie hatte Otta noch nicht voll bezahlt, mit dem wenig Rest ihres Goldes konnte sie sich (nun/aber) einen Umhang kaufen.

    wenigen
    zu dem aber/nun. Ich würde das eine oder andere noch einfügen. Denn du schreibst, dass sie Otta noch nicht bezahlt hat. Das heißt, sie wird es noch: halt also trotz dessen noch Geld, sich einen Umhang zu kaufen (aber) oder aber sie hat noch Geld WEIL sie Otta nicht bezahlt hat und es auch nicht mehr vorhat, WESHALB sie sich den Umhang doch leisten kann (nun)

    Während ihrer Suche kam sie an dem kleinen, künstlichen Bach vorbei, der vom Hafen rein strömte und im Nordwesten als Bewässerung der die Obstbäume diente.

    herein

    Zwischen den eng anliegenden Gebäuden konnte sie unbemerkt bleiben.

    enganliegend kenne ich von Kleidung, aber bei Gebäuden will das nicht so recht passen.
    eng beieinanderliegenden

    Am Zaun abstützend, ihren Stab neben sich, genoss Sie die Szenerie.

    klein

    Es beschäftigte sie schon seit jeher, warum sie ihre Magie nicht mal im Ansatz beherrschte. Als sie Tornak angreifen wollte, geschah nichts und als sie im Begriff war zu Gehen und nicht mal ansatzweise (von wiederholt es sich mit dem Satz zuvor) an einen Angriff dachte, entlud sie diese mächtige Explosion.

    klein

    Ihre Körperhaltung war beim starren verträumt und locker geworden, nun spannte sie sich an und stellte sich gerade hin. Mit einem Schlucken erhoffte Sie Ihre gewohnte Fassung wiederzuerlangen.

    Starren
    sie ihre

    Mit Ebendiesen schaute er sie von oben bis unten an.

    ebendiesen

    Ihr wurde bewusst, dass Sie nicht nur beim spannen erwischt wurde, sondern auch dass er dies sogar genoß!

    sie
    Spannen

    Ihre Wangen wurden noch röter und sie beschloss, dass es das Beste war (Komma) zu gehen.

    Schande über sein Volk und diesem miesen Verräter!

    diesen

    Während sie zu ihm rannte (Komma) war ihr klar, heute würde blaues Orkblut fließen!

    "Rauch? So´n Humbug. Die ist aus Stein, was soll denn da brennen? Hey, Mädl, willste... hö? Wo isse hin?"
    Ruby war wieder zurück zum Strahlen Markt gelaufen, sie hatte keine Zeit zum Plaudern. Wie können die schon von mir wissen?

    Da du die Geschichte aus Rubys Sicht schreibst, kann die Gute unmöglich mitbekommen, was der Mann sagt, wenn sie schon längst weitergelaufen ist. Also entweder schreibst du, dass sie es noch gehört hat, wegen ihres unglaublichen Elfengehörs, oder der Satz macht keinen Sinn :D

    Ansonsten fand ich den Teil wirklich gut. Wie sie da durch die Stadt läuft und sich versucht vor den Blicken zu verstecken. Was allerdings mit einem Umhang nur noch auffälliger wirkt, finde ich. Dann sieht man ja, dass sie was zu verstecken hat :D
    Und sie trifft auf den Ork. Na dann bin ich mal gespannt, wie das weitergeht, ob Blut fließt und ob sie ihren Stab zurückbekommt. ;)
    Ich frage mich nur, wie groß die Stadt ist, wenn sie da den halben Tag in eine Richtung laufen kann, ohne das Nordtor zu erreichen. :hmm:

    LG, Kyelia

  • Wieder so viele Fehler :/
    Danke, @Kyelia :love:
    Ich editier es rein, sobald ich wieder etwas zeit habe :D

    Ich frage mich nur, wie groß die Stadt ist, wenn sie da den halben Tag in eine Richtung laufen kann, ohne das Nordtor zu erreichen.

    Sie läuft früh Morgens ja bis nach Süden, über umwege.
    Dann muss sie ja auch erst wieder hoch, dabei aufpassen, nicht gesehen zu werden. Sie geht also recht langsam zur Nordstadt.
    Das hätte ich vielleicht deutlicher schreiben sollen :hmm:
    vielleicht kann ich das ja noch einbauen :D

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Hallo Aztiluth,

    die neuen Teile deiner Geschichte gefallen mir gut. Das Erzähltempo ist sehr angenehm und so langsam kommt die Sache in Fahrt.
    Der letzte Teil liest sich (mittlerweile?) sehr gut, im vorletzten bin ich aufgrund zahlreicher verbliebener Tipp-, Rechtschreib- ubd Grammatikfehler leider ab und zu kurz hängen geblieben. Würde dir ans Herz legen da noch mal drüber zu gehen, kann momentan keine Korrektur machen.
    Aber ansonsten: Mach weiter so. :thumbup:

  • Um nicht länger auf offener Fläche zu sein, beschleunigte sie ihr Tempo wieder. Die Kurze Hauptstraße, die den Markt mit dem Tor verband, war breit, aber wie der Name andeutete nicht sonderlich lang.

    @Kyelia "Kurze Hauptstraße" ist ein Name. Müsste es dann nicht groß bleiben? :hmm:

    Die anderen Sachen hab ich alle eingefügt. Danke nochmal :love:

    @Genesis
    Hab ja Kyelias Sachen überommen, hoffe es ist nun besser :D
    Ich freu mich, dass es angenehm zu lesen ist ^^
    Ich geb mir Mühe, so weiter zu machen :D

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
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    • Offizieller Beitrag

    "Kurze Hauptstraße" ist ein Name. Müsste es dann nicht groß bleiben?

    Nein. Dann passt das. Ich habe es nur nicht als Straßennamen verstanden. Weil es nur einmal erwähnt wird, aber nicht näher erläutert xD
    Aber jetzt weiß ich Bescheid :)

  • Hey Az,

    ein sehr schöner Teil, den du da geschrieben hast. Ich musste zwischendurch mal laut lachen, als Ruby auf den halbnackten kampfsporttreibenden arroganten Dreckskerl trifft...oh nein!....ich glaube, sie nannte ihn "Bastard" :rofl: Sehr geil!
    Es wurden ja schon viele Fehler ausgebessert,was ich erfreulich finde, weil ich mich so beim Lesen viel mehr auf den Inhalt konzentrieren konnte.

    Eine Sache hätte ich aber dennoch anzumerken: "Ein sehr großer Haufen Menschen"...das klingt irgendwie nicht schön. Vielleicht eine Menschentraube...ein Massenauflauf oder sowas?

    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Moin Aztiluth,

    hier gibt es ein wenig Feedback zum Prolog.
    Dem geb ich eine Eins. :thumbsup:
    Ich bin sofort drin gewesen, habe zwar eine Umgebungsbeschreibung vermisst,
    war aber durch die Bedrohung der Eisenmonster auch nicht möglich.
    Da hat es schnell gehen müssen.
    Und darum alles richtig beschrieben.
    Sauberer, flüssiger Handlungsverlauf.

    Auch mit der Beschreibung des Evil Knivel bin ich zufrieden.
    Finde es glaubwürdig, dass destruktive Typen durchaus einfacher gestrickt sind.
    Wer Welten brennen sehen will, braucht keine tieferen Beweggründe.
    Und wie soll man auch näheres wissen, wenn man sich von solchen Kerlen besser fern hält.
    Die Frisur und das protzige Gold der Rüstung hat mein geistiges Auge gut versorgt.

    Die beiden Mädels sind mir auf Anhieb sympathisch.

    Vale 8)

  • Ich musste zwischendurch mal laut lachen, als Ruby auf den halbnackten kampfsporttreibenden arroganten Dreckskerl trifft...oh nein!

    Ja, aber echt mal. Wer so Sexy, sollte zushause bleiben! xD

    Eine Sache hätte ich aber dennoch anzumerken: "Ein sehr großer Haufen Menschen"...das klingt irgendwie nicht schön. Vielleicht eine Menschentraube...ein Massenauflauf oder sowas?

    Menschenauflauf klingt wirklich besser, wird geändert!

    @Mad Bull
    Juhu, du hast hier was gelesen :D
    Schön, wenn der Prolog dir gefallen hat!
    Bin gespannt, wie der Rest ankommt.

    Bevor ich wieder zu lange für einen neuen Part brauche, lade ich eben einen etwas kürzeren hoch. ^^
    Wenn alles gut geht, kommt der vorletzte Teil des Kapitels im laufe der nächsten Woche, aber ich will nichts verpsrechen.
    Viel spaß beim lesen! :D

    (P.S: Ich habs kontrolliert, durch die Rechtschreibprüfung gejagt und nochmal auf Herz und Nieren überprüft. Ich schwöre, jedes Wort, dass falsch ist, wird 50 mal abgeschrieben! :rofl: )


    KAPITEL 2.5
    DER ORK


    Die Wolken färbten sich langsam golden und hoben sich vom noch strahlend blauen Himmel ab. Die Wiesen waren knöchelhoch und mit Abendtau bedeckt, die Grillen versteckten sich oder zirpten ihr Lied. Schon lange hatten sie die Mauern der Stadt hinter sich gelassen, waren nordwestlich gelaufen, vorbei an den Obstplantagen und deren Bach. Erst am Ufer des Flusses, der weiter unten zu Estels Hafen führte, blieb der Ork stehen.

    Er drehte sich zur Elfe, wippte den Stab auf seiner Schulter.
    Er hatte einen großen Kiefer, wie alle im Stamm seines Vaters. Wo die Nase sein sollte, waren nur eingefallene Löcher, ein Merkmal aus dem Dorf seiner Mutter. Er war nicht nur ein Mischling, er sah auch aus wie einer.
    Die O´or´aks waren bekannt für ihre Größe und die olivgrüne Hautfarbe. Genau wie sein Vater, war Toktarembock gute zweieinhalb Meter groß und hatte Oberarme, die so dick wie Pferdehälse waren. Seine Haut war allerdings nicht gleichmäßig. Er hatte die typischen, violetten Muster der Rh´hak´aks, die sich über den Rücken, die Schulter und den Hals zogen, genau wie bei seiner Mutter. Von ihr hatte er auch die großen Augen. Ruby fand schon seit jeher, dass sie für einen Ork zu warm und nett wirkten. Aber ihr selbst traute ja auch niemand einen Mord zu.

    Toktarembocks Grinsen war breit und voller Vorfreude. Ruby musste noch ein Stück aufholen, bis sie endlich bei ihm war.
    Die breiten, aber nicht sonderlich langen Eckzähne waren typisch für beide Stämme und ragten ein paar Centimeter aus dem Mund hervor. Sein heller Schopf war aber etwas Absonderliches. Eine Mutation, hervorgerufen durch die unterschiedlichen Ork Rassen seiner Eltern. Ruby kannte ihn noch aus einer Zeit, in der er eine Glatze pflegte, damit seine blonden Haare nicht auffielen. Nachdem er Zunnak verlassen hatte, ließ er sie wachsen.
    Heute hatte er sie stramm und hoch nach Hinten geflochten.

    Ruby war völlig außer Atem, als sie endlich, nur noch wenige Meter von ihm entfernt, stehen blieb. Sie schaffte es gerade so tief Luft zu holen um ihn anzuschreien. "Toktarembock! Du elende Kröte, gib ihn mir zurück!"
    Aber der Ork dachte scheinbar gar nicht daran, drehte den Stab über seinem Kopf im Kreis. Obwohl sein Handeln die Wut ihn ihr aufkochen ließ, musste sie nun wirklich erst Luft nachholen, ehe sie mehr sagen konnte. Langsam, aber sehr bestimmt, kam sie näher, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihr war leicht schwindelig, immerhin hatte sie heute noch nichts gegessen, war geflohen, gelaufen und zuletzt lange gerannt.
    "Was zum Donnerfeuer willst du?", schimpfte sie, nachdem sich ihr Atem etwas beruhigt hatte.
    Als sie nur noch knapp drei Armlängen trennten, zückte Toktarembock seinen Säbel. Ein seltsam geformtes Schwert, rund und scharf. Viele Orks bevorzugten diese Klinge und Ruby hatte mit der Zeit die Vorteile gegenüber den geraden Variante kennen gelernt. Sie blieb stehen. Wollte der Idiot sie angreifen? "Was wird das?"

    Der Ork sah zum geklauten Stab auf und schwang ihn provokativ hin und her. Weit grinsend schaute er dann wieder zur Elfe. "Ich soll dich gefangen nehmen", säuselte er und untermalte es, indem er mit dem Säbel auf sie zeigte. Ruby zögerte. Er sollte was tun? Sie blinzelte verwirrt.

    "Was? Ist das ein Auftrag? Das kannst du doch nicht ernst meinen." Ihr war klar, dass sie ihre Differenzen hatten. Aber ER schuldete IHR etwas, nicht umgekehrt. Wie sehr wollte er sie noch verraten? "Bist du hier, um mich zu warnen? Dafür hättest du mir nicht meinen Stab stehlen müssen!" Sie kam einen Schritt näher und Toktarembock schwang den Säbel. Schlagartig blieb die Elfe wieder stehen. Noch einen halben Schritt näher, und sie war in Reichweite der Waffe. Sie zog die Augenbrauen zusammen. "Tokta... Was hast du vor!?"
    "Tz tz tz... Ruby", säuselte er wieder, drehte den Kopf nach links und rechts. "Oder wie nannte man dich? Alrubibla-blaest von Hell´tatatata. ´Bist ´ne feine Prinzessin von den Kristallbergen? Das hast du mir ja nie erzählt." Ein Stich durchzuckte sie. Wusste denn auf einmal jeder, wer sie war?

    "Aquamarinkristall Berge", zickte sie schnippisch zurück. "Hat meine Mutter dich geschickt? Vergiss es, dass ich..."
    "Nicht deine Mutter, Kleine. Die Auftraggeberin hatte zwar ´ne saubere Stimme, aber die war ganz sicher keine Königin." Noch immer zeigte er mit dem Säbel auf Ruby. Diese fragte sich indes, wer, wenn nicht ihre Familie sie entführen wollen würde? Als ihr die Antwort klar wurde, schluckte sie und wich zurück. Ebenso, wie die Farbe aus ihrem Gesicht.
    "Tokta... schickt dich der güldene Herrscher? Der, der die Sammler befehligt? Lass die Finger davon und lass mich gehen. Bitte, gib mir meinen Stab und..."
    "Ach komm schon, hat betteln je funktioniert, Kleine?", unterbrach er sie wieder. "Ich weiß nicht wer mein Auftraggeber ist, aber bei zweitausend Gold hört jede Freundschaft auf."
    "Wie gut, dass wir nie Freunde waren", zickte sie wiederum zurück. Zweitausend Gold waren eine ziemlich hohe Summe. Aber wahrscheinlich war jeder Stiefel des güldenen Herrschers mehr wert. "Ich meine es ernst, Tokta. Das ist kein normaler..." Besagter Ork trat näher und schlug mit dem Säbel von Oben herab. Ruby konnte gerade so ausweichen, sprang zur Seite, strauchelte, blieb aber stehen und funkelte ihren Gegner an. "Gib mir mindestens meinen Stab!"
    "Wozu?", grinste er sie an. Er trat wieder näher und griff, diesmal seitlich, an. "Damit meine Erfolgsaussicht geringer wird?"
    Ruby musste schneller ausweichen, um nicht getroffen zu werden. Sie stolperte zurück und landete auf der Seite.
    "Dreckskerl!", fauchte sie und stand so schnell auf, wie sie konnte. Der nächste Hieb ließ nicht lange auf sich warten und sie entkam ihm nur knapp.

    Sie steckte in Schwierigkeiten.

    ***
    Wie immer, Danke fürs Lesen ^^

    Kapitel: 2.4
    Kapitel: 2.6

    Edit: Kyelias Verbessungen übernommen.
    Edits 2: Fuß umgeschrieben in Meter und in Armlängen.
    Edits 3: Eine Stelle verständlicher gemacht und eine Wiederholung rausgenommen. Kalkwieses Vorschläge eingeflochten. THX

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

    6 Mal editiert, zuletzt von Aztiluth (10. Mai 2018 um 16:22)

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Genau wie sein Vater, war Toktarembock gute zweieinhalb Fuß groß und hatte Oberarme, die so dick wie Pferdehälse waren.

    Er ist nur 70 cm groß? Wie gefährlich :rofl:
    Ich weiß nicht, ob das von dir gewollt ist, aber ich habe ihn irgendwie größer im Kopf.

    Sein heller Schopf war aber etwas absonderliches.

    groß

    Ihr war leicht schwindelig, immerhin hatte sie heute noch nichts gegessen, war geflohen, gelaufen und zulezt lange gerannt.

    zuletzt

    Als sie nur noch knapp zwei Fuß von ihm entfernt war, zückte Toktarembock sein Säbel.

    seinen

    Das hast du mir ja nie erzählt?"

    Kein Fragezeichen. Das ist eine Feststellung.

    Wusste denn auf einmal Jeder (Komma) wer sie war?

    jeder

    Bitte, gib mir mein Stab und..."

    meinen

    Ruby musste schneller ausweichen, um nicht getroffen zu werden. Sie wich zurück, stolperte und landete auf der Seite.

    Um die Wiederholung zu umgehen.
    Sie stolperte zurück und landete auf der Seite.


    Eine schöne Begegnung. Die beiden kennen sich offenbar recht gut, wenn sie sich doch ganz gut und entspannt unterhalten. XD
    Und nun folgt ein Kampf, das kann ja lustig werden, wenn nur einer von ihnen bewaffnet ist. Ich bin gespannt, was Ruby ihm entgegensetzen will.
    Ich fand den Teil sehr angenehm zu lesen und auch ganz interessant, wenngleich nicht sonderlich viele neue Informationen gefallen sind. Aber man will natürlich wissen, ob die beiden sich nun wirklich bekriegen und auch, warum der Ork sie mit sich nehmen soll. :hmm:

    LG, Kyelia