Klischees-gut oder schlecht?

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 10.406 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juli 2018 um 21:33) ist von jon.

  • Schreib eine Geschichte mit tausenden Klischees die ernst und total authentisch wirken soll und viele werden sie hassen...
    Schreib eine Geschichte mit tausenden Klischees die ernst ist und sich dabei aber immer wieder selbst auf die Schippen nimmt und genau so viele werden sie hassen...
    die andere hälfte der vielen mag sie dann :D

    Klischees sind für mich nichts schlechtes und eine paar in einer Geschichte tun niemanden weh.. es sei denn man packt zuviel rein... was aber auch nicht stimmt weil das dann natürlich auch wieder gut sein kann ^^ Es gibt einfach keine Antwort da es einfach zu viele Menschen mit zu vielen Geschmäckern gibt 8o

    Der Anime Kill la Kill greift z.b. sehr viele Anime Klischees auf... Mädchen in knappen Kleidern stellt sich einer Organisation in den Weg... viele Kämpfe wo mit einem Schwerthieb eine explodierende Explosion die wiederum explodiert ausgelöst wird, dummes Mädchen ist die beste Freundin der Prota und stellt sich immer wieder in den Weg und bringt sich in Gefahr... :D und trotzdem ist dieser Anime ein solides Gebilde das man mal gesehen haben muss oder sollte.

  • Das hier fand ich als ganz gute Zusammenfassung auch meiner persönlichen Gefühle (freilich mit triefender Ironie serviert):

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    Was nicht heißt, dass die gegenteilige Meinung ilegitim wäre. Die kann ich auch verstehen. :)

  • Und hier haben wir das noch etwas diplomatischer und differenzierter:

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    (Und insgesamt auch voller Tipps)

  • Ein sehr interessantes Thema habt ihr hier.

    Es ist leider so, dass viele nach einem Klischee schreiben und der Leser findet es gut.
    Tolkien ist für viele ein gutes Beispiel, wenn man bedenkt, wie alt seine Bücher schon sind. Orks, Zwerge, Elfen, warum wurden die in so vielen Geschichten übernommen?

    Was ist mit den Autoren, die ihren eigenen Weg gehen? Ist ihre Geschichte deswegen nicht gut, weil sie aus dem Klischee ausbrechen?
    Müssen es immer Elfen, Orks, Zwerge, Vampire, Engel, Dämonen, Monster und Drachen sein? Muss eine Liebesgeschichte immer ein Happy-End haben?
    Es gibt einen Verlag, der besteht auf ein Happyend in der Geschichte, sonst hat man bei denen keine Chance.
    Warum muss ein Held immer stark sein?

    Da muss ich mir von einem Betaleser (männlich) anhören, dass Männer nicht weinen. Warum eigentlich nicht, mal davon abgesehen, dass es Männer gibt, die echt meinen, dass Männer nicht weinen. Männer müssen hart sein, sonst sind sie keine Männer!

    Und wieder so ein Klischee, also ist der Held ein Mann, ein ganzer Kerl. Und ja, er will die Welt retten. Wollte er schon immer.

    Was ist, wenn der Prota kein Held sein will, wenn er hinterfragt, warum er? Was ist, wenn er zu seinen Tränen steht. Zeugt das nicht auch von Charakterstärke? Macht ihn das nicht menschlicher?

    Will der Leser wirklich noch diese Superhelden, diese Alleskönner?

    Auch wenn man das Rad nicht neu erfinden kann, man kann ihm eine andere Verkleidung geben.

  • Gute Beiträge, @Sandlov! Ich kommentiere mal. Nicht als Verbesserung oder Angriff, sondern weil mir gerade etwas dazu einfällt ^^

    Da muss ich mir von einem Betaleser (männlich) anhören, dass Männer nicht weinen. Warum eigentlich nicht, mal davon abgesehen, dass es Männer gibt, die echt meinen, dass Männer nicht weinen. Männer müssen hart sein, sonst sind sie keine Männer!

    Da kann ich nur den Kopf schütteln. Vielleicht hatte das mal eine sinnvolle Funktion, dass Männer eher hart waren... oder andersherum: vor allem die harten Männer überlebten. Daraus aber abzuleiten oder unreflektiert das als "Das muss so sein" anzunehmen ist aber völlig unnötig.

    Und ja, er will die Welt retten.

    Und niemand kommt auf den Gedanken, dass dieser Wille auch die Ursache dafür sein könnte, dass die Welt überhaupt erst gerettet werden muss.

    Will der Leser wirklich noch diese Superhelden, diese Alleskönner?

    Bei Kant (irgendwo in der Metaphysik der Sitten) ist der Alleskönner ein Zeichen des Barbarischen. Ob er das da positiv (im Sinne von unverdorbener Naturverbundenheit) oder negativ (im Sinne von ungebildeter Hinterwälder) sieht, weiß ich leider nicht mehr. Aber ich finde es bermerkenswert, dass man das auch einfach mal aus verschiedenen Perspektiven sehen bzw. beleuchten kann.

    Auch wenn viele diese Interpretation ablehnen, so trägt jede Geschichte doch ihren Teil dazu bei, Rollenbilder für Frauen und Männer zu formen und "mit Inhalt zu füllen". Insofern würde ich sagen, dass AutorInnen da eine große Verantwortung zukommt und es nicht nur um die Frage "Sind Klischees nicht langweilig?" geht.
    Bzgl. der LeserInnen: Naja, psychologisch gesehen lesen viele eher das, was ihr Weltbild bestätigt und glauben das leichter und unreflektierter. Stichwörter dazu: Fake-News (Ist das auch eine Form von Fantasy? Oder schaffen die auch Realität?) und Verschwörungstheorien.

    Auch wenn man das Rad nicht neu erfinden kann, man kann ihm eine andere Verkleidung geben.

    Hm... hier würde ich ersteinmal nicht zustimmen, vor allem, weil ich nicht finde, dass Geschichten und Klischees Räder sind. Aber nach reiflicher Überlegung muss ich doch irgendwie dir zustimmen ^^ . Ein Rad hat eine Funktion, für die es optimiert ist. Klischees haben auch Funktionen bzw. können dazu eingesetzt werden, diese zu erfüllen. Ich denke, dass sie auch deswegen so beliebt sind. Man kann schnell und einfach a) eine funktionierende Story schreiben (Der Waisenjunge, der aus mysteriösen Gründen der Auserwählte ist, bekommt den Auftrag, den bösen Feind, der die Welt bedroht und unterjochen will, zu besiegen. Dabei hilft ihm ein alter, weiser Mann. Als er erfolgreich zurückkehrt bekommt er zur Belohnung die junge, bildhübsche Prinzessin geschenkt... äh... zur Frau meine ich.) und b) die Story schnell mit oberflächlichem Leben füllen, weil jeder belesene Leser diese sehr schnell erkennt. Schon wenn ich diese Beschreibung aufschreibe, denke ich gleichzeitig an Herr der Ringe (Was ist eigentlich mit Frodos Eltern?), Harry Potter (Der ist doch aus ein Waise, oder?), Die Zauberer, Die Zwerge... und kann mich gar nicht dazu entscheiden, welche Story eigentlich mehr Klischees verwendet. Was nicht heißt, dass diese Geschichten schlecht sind oder lieblos aus Klischees zusammengeklebt! Gerade Der Herr der Ringe und Harry Potter sind wohl eher Geschichten, die zwar Klischees verwenden, aber soviel Neues mit ihnen anstellen, dass es nicht so wichtig ist, dass es sich um ein Rad handelt. ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich kommentiere mal. Nicht als Verbesserung oder Angriff, sondern weil mir gerade etwas dazu einfällt

    Ich sehe das auch nicht als Angriff. Es ist toll, dass dir so viel dazu einfiel.

    (Der ist doch aus ein Waise, oder?)

    Was ist, wenn ein Prota eine Waise ist? Muss das jetzt unbedingt etwas mit dem Klischee zu tun haben und weil eine Waise dem Leser vielleicht sympathischer ist? Kann es nicht einfach daran liegen, weil man auch den Autor irgendwo als Kleinkind vergessen hat? Ist es nicht so, dass in einigen Geschichten viel von der Persönlichkeit des Autors mit einfließt?
    Kann die Realität ein Klischee sein, auch wenn man sie in eine Fantasygeschichte verpackt?

  • Was ist, wenn ein Prota eine Waise ist? Muss das jetzt unbedingt etwas mit dem Klischee zu tun haben und weil eine Waise dem Leser vielleicht sympathischer ist? Kann es nicht einfach daran liegen, weil man auch den Autor irgendwo als Kleinkind vergessen hat? Ist es nicht so, dass in einigen Geschichten viel von der Persönlichkeit des Autors mit einfließt?

    Ein guter Punkt... :hmm: Ich denke, dass es zweitrangig ist, als Leser auf die Gründe des Autors zu schauen. Wenn der Prota eine Waise ist, dann vermute ich als Leser darin vielleicht ein Klischee, einfach deswegen, weil es so viele waise Auserwählte gibt, dass das klischeehaft wirkt. Nochmal kurz ein Einschub:

    Ein Klischee ist eine ehemals innovative Vorstellung, Redensart, ein Kunstwerk oder ein Stilmittel, die mittlerweile veraltet, abgenutzt oder überbeansprucht erscheinen. Das Klischee existiert als etwas geistig oder sprachlich Schablonenhaftes.

    Mir ist vor allem das Schablonenhafte wichtig. Das kann ich in zwei Richtungen sehen: einmal als Autor, um etwas zu erschaffen. Zum anderen als Leser, wenn ich glaube, dass Elemente der Geschichte mit einer Schablone erstellt wurden. Natürlich weiß ich als Leser nicht, was den Autor dazu bewegt, auf seine Art zu schreiben. Deswegen kann ich erst einmal nur auf das fertige Werk schauen.
    Natürlich tue ich damit dem Autor möglicherweise unrecht. Das kann ich nicht immer vermeiden, aber es im Nachhinein (nach dem Lesen) "wiedergutmachen", wenn ich mich z.B. über sein Leben informiere und dann vielleicht verstehe, warum er alles so geschrieben hat.
    Im Normalfall bekommt der Autor natürlich von all dem nichts mit, vor allem nicht, wenn sie schon gestorben sind. ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ein guter Punkt... Ich denke, dass es zweitrangig ist, als Leser auf die Gründe des Autors zu schauen. Wenn der Prota eine Waise ist, dann vermute ich als Leser darin vielleicht ein Klischee, einfach deswegen, weil es so viele waise Auserwählte gibt, dass das klischeehaft wirkt.

    Ich würde dem zustimmen. Viele, die Interpreation und Analyse von Texten, gerade künstlerischen Lernen (wie Gedichten) (oder auch Bibelexegese betreiben) fragen sich und bezweifeln, ob der Autor sich das alles dabei gedacht hat, das sie herausfinden. Natürlich hat er es nicht! :D Vieles kam unbewusst oder war schlicht Zufall. Das heißt aber nicht, dass es nicht da wäre oder eine (bewusste oder unbewusste) Wirkung auf den Leser hat. Was der Autor sich dabei gedacht hat, kann ich nur raten. Meist habe ich ja nur den Text selbst. Aber Klischees sind ja nicht verboten, im Gegenteil. Sie sind ein praktisches Werkzeug, das mir viel Infodump und Erklärungen ersparen kann. Sie sind ja nicht umsonst so oft aufgegriffen worden, dass sie Klischees wurden. Manche, wie der Waise, haben einfach einige Möglichkeiten - so kann ich die Eltern in den Nebel des Geheimnisvollen weben (man denke nur an Luke Skywalkers Vater), kann das Motiv eines (verständlichen) Rachewunsches einbringen oder bekomme Drama. Im Rollenspiel kann es mir die Arbeit ersparen, mir um die Herkunft meines Charakters viele Gedanken zu machen (weshalb es dort besonders verpönt zu sein scheint).

    Ich denke, es geht um das rechte Verhältnis von Klischee und Originalität (wobei jeder da einen anderen Geschmack hat, wie dieses Verhältnis nur aussieht). Das Werkzeug ist gerade in der Fantasy zu kostbar, um völlig darauf zu verzichten, aber andererseits verlangt gerade die Fantasy auch geradezu nach - nun ja - Phantasie. Wie jedes Werkzeug sind Klischees weder gut noch schlecht, man kann sie lediglich zum Guten wie zu Schlechten einsetzen... :hmm:

  • YA (young adult/Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren) ist einer der beliebtesten Genres in den letzten Jahren geworden. Ok! Das ist aber auch kein Wunder bei so tollen Geschichten wie »Die Tribute von Panem«, oder? Natürlich wollen da viele mitziehen. Dadurch entstehen auch eigene Klischees und Themen/Tropes.

    Ich hatte in letzter Zeit die Idee, dass ich eine Fantasy-Geschichte mit den griechischen Göttern in der modernen Zeit schreibe. Also sowas wie Percy Jackson oder die »Göttlich«-Trilogie (?).

    Auch zu so ’nem Thema gibt’s unzählige Geschichten. Um da rauszustechen, muss man etwas besonders, etwas anderes sein. In anderen Worten: So wenige Klischees wie möglich.

    Wisst ihr welche? Ich kenne nur, dass die Sub-Plots immer ein romantisches Flair haben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte in letzter Zeit die Idee, dass ich eine Fantasy-Geschichte mit den griechischen Göttern in der modernen Zeit schreibe. Also sowas wie Percy Jackson oder die »Göttlich«-Trilogie (?).

    Auch zu so ’nem Thema gibt’s unzählige Geschichten. Um da rauszustechen, muss man etwas besonders, etwas anderes sein. In anderen Worten: So wenige Klischees wie möglich.

    Wisst ihr welche? Ich kenne nur, dass die Sub-Plots immer ein romantisches Flair haben.

    Hey, @inkheaven Wie du siehst, habe ich deinen Beitrag unter Rainbows geschoben, da es bereits einen Threads zum Thema Klischees gibt. ^^
    Deine Idee kommt recht bekannt vor.
    Wenn du dich mit so etwas beschäftigst oder gerade eine eigene Idee ausbaust, wird sich @Kisa sicherlich über Besuch freuen. ^^

    Hier der Link zu ihrer Story mit griechischen Göttern in der Neuzeit. Klick mich!!!

    Liebe Grüße
    Jennagon

  • @inkheaven Ich würde mal behaupten, dass es gerade in so einem Genre schwer ist sich über Klischees hinwegzusetzen. Gewissermaßen ist ja das ganze Genre an sich ein einziges Klischee, da man sich stark an die jeweilige Mythologie anlehnt bzw diese zu Teilen übernimmt.
    Der Rest sind dann eher Klischees die ich in das Feld des Plottings stecken würde. Also sowas wie die von dir angesprochenen Romanzen, das Überleben der Helden auch in den schwierigsten Situationen etc. aber das sind nun mal Mechanismen die durchaus ihre Berechtigung haben und gerade deswegen so oft wiederkommen.
    Mein Tip für das mythologische Setting zur Vermeidung eines deja vu's beim Leser wäre daher einfach eine Mythologie zu wählen zu der es noch nicht ganz so viele Adaptionen gibt und das dann qualitativ hochwertig umzusetzen.

  • Ich bin inzwischen der Meinung, dass man Klischees nicht umgehen kann. Egal was man tut, was man sich ausdenkt, es ist immer irgendein Klischee drin. Entweder es ist eins wo es schon viele Geschichten zu gibt, oder eine Idee, die noch nicht so häufig vorkommt.
    Aber Geschichten ohne ein Klischee zu bedienen, da bin ich schon fast soweit zu sagen, dass es unmöglich ist was wirklich komplett neues zu schreiben.
    Ich würde @Kelamith Recht geben, das du dann dir eine Mythologie raus suchen solltest, die es noch nicht so oft gibt.

    LG Kathamaus

  • Wer Genre schreibt - und Fantasy ist Genre - kann Klischees gar nicht total vermeiden.

    Man braucht nicht alle Klischees eines Genres in einer Story, darf es auch nicht. Oft geht das schon deshalb nicht, weil Klischees durchaus auch genau entgegengesetzt sein können (der Von-Anfang-an-Held-mit-Zwischenkrise ist ebenso ein Klischee wie der inzwischen äußerst beliebte Am-Anfang-Tunichtgut/Versager-der-zum-Weltretter-wird-Protagonist).

    Man darf auch eine Story nicht nur(!) aus Klischees (und vor allem nicht aus denen derselben Familie) zusammensetzen. Mit "selbe Familie" meine ich die weitspannenden Klischees wie die schöne Prinzessin, die sich wie bestellt in den schönen, starken Prinzen verliebt, weil(!) dieser sie vom bösen Drachen/Zauberer befreit hat, und der sie auch sofort so innig liebt, dass er sie vom Fleck weg heiratet. Die nicht-selbe Familie wäre, wenn der Prinz sich nicht verliebt, sondern nur einen Job gemacht hat und dann weiterzieht. Jahre später kommt er wieder und da merkt er, dass er eigentlich immer an die Prinzessin gedacht hat (das ist ein Klischee aus Liebesromanen).

    Und: Je massentauglicher ein Genre-Roman sein soll, desto mehr Klischees müssen enthalten sein. Romanhefte z. B. sind gewissermaßen pure Klischees.

    Der Trick besteht darin, diese Klischees nicht kitschig zu präsentieren! Kitsch ist zwar in gewissem Maße bei bestimmten Genres nötig, aber meist reagiert man als Leser viel, viel empfindlicher auf Kitsch als auf Klischees.
    Wenn (um mal ein Beispiel aus dem Thread hier aufzugreifen) der Kampf der Helden bei Gewitter stattfindet, um die Dramatik zu untermalen, dann ist das okay. Wenn aber in blumigen Worten diese Stimmung bretterbreit ausgemalt und bei jedem Hieb der "passende" Wettereffekt dazu erwähnt wird, dann wird diese Überbetonung der Effekterzeugung nervend.
    Wenn sich das Liebespaar am Abend im Freien innig küsst und vorher irgenwann erwähnt wurde, dass Vollmond ist, dann ist das okay. Wenn aber der Kuss direkt mit der Beschreibung des romantischen Mondlichtes illustriert wird, wird es schmalzig.

    Jedweder Kommentar, den ich zu einem Text abgebe, ist kein Eingriff in die Gestaltungsfreiheit des Autors. Ich bin weder willens noch in der Lage, dem Autor irgendwas vorzuschreiben.

    Einmal editiert, zuletzt von jon (7. Juli 2018 um 21:51) aus folgendem Grund: Tippfehler behoben