Prelon: Valentinstag in Prelon (Bonuskapitel)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.995 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Februar 2017 um 18:30) ist von Kisa.

  • Diese Kurzgeschichte spielt in dem Königreich Prelon, welches nur jenen bekannt ist, die meine Hauptstory – Die weiße Magierin lesen. Aber ich hoffe, dass auch ihr anderen Spaß damit habt.^^
    Ursprünglich war es als Bonuskapitel geplant, was ich ganz am Ende veröffentlichen wollte. Aber da ich mal wieder zu langsam bin, ist jetzt Valentinstag und Teil 1 noch nicht zu Ende. (Ich Depp!) Aber das hindert mich nicht daran, dieses „Kapitel“ zum Valentinstag zu veröffentlichen – Auch wenn es ein Tag zu früh ist . Wayne^^

    Also, bei diesem Kapitel geht es um die Frage: Wie zum Henker läuft so ein Valentinstag in Prelon wohl ab?^^ Vor allem, wenn gewisse Charas aufeinander treffen... Ich hoffe ihr habt soviel Spaß beim lesen, wie ich beim Schreiben hatte :) Und nehmt es nicht so ernst XD

    Ich bedanke mich bei @Kelamith und @Kyelia für die Inspiration zu dieser Szene. :)



    Kapitel xy99 Bonus: Valentinstag in Prelon
    Zeitpunkt: Fest der Könige, Fiktive Handlung
    Charaktere: Brengar, Nihad, Khor, Madame Tessa, Rael, Nolan


    Die fröhlichen Flötentöne schallten von den Wänden wider und animierten die Besucher des Rostigen Ankers zum Tanzen. Ein Barde stand auf einer kleinen Holztribüne und untermalte ihren Tanz mit einem Gesang. Die Taverne war gut gefüllt und die Stimmung ausgelassen, was nicht weiter verwunderlich war, denn der Met floss bereits seit Stunden in Strömen. An den Wänden und den großen dunkelbraunen Holzbänken, waren Blumengeflechte angebracht, die keinen Zweifel daran ließen, was heute für ein Tag war. Und es schien als feiere jeder Preloner das Fest der Liebe ausgelassen und fern ab von den Sorgen des Alltags. Naja, beinahe jeder Preloner...


    Khor blickte grimmig durch die Schenke und umklammerte seinen Humpen etwas fester. Es war jedes Jahr der gleiche Zirkus. Warum hatte er sich nur von Brengar überreden lassen an diesen Ort zu kommen. Als wenn das nicht genug wäre, hatte er auch noch Nihad mitgebracht. Der Botschafter der Nenin, der stetig darum bemüht war, sich anzupassen, hatte seine einfache hellblaue Tunika gegen eine grüne getauscht. Ein geflochtener Rosenkranz zierte seinen Hals und Handgelenke. Darüber hinaus hatte er sich Rosen in sein langes braunes Haar geflochten und Efeu über seine langen Flügel gelegt. Genaugenommen sah er aus, als wäre er gerade stundenlang durch einen Rosengarten gestolpert. Ja, Khor würde behaupten, dass Nihad es etwas übertrieben hatte, aber er sah es ihm nach. Als Nenin kannte er ihre Bräuche nicht, und so sehr Khor diesen Tag auch verabscheute, für den Nenin war es vermutlich das Ereignis des Jahres. Er war froh, dass Brengar genau wie er selbst einfache Kleidung gewählt hatte. Beide Männer trugen einen dunklen Gambeson, sowie ein Schwert. Nihad wirkte in ihrer Mitte irgendwie wie ein schillerndes Lichtgebilde oder eine Nymphe aus einem Bardenlied, die unerwartet zum Leben erwacht ist. Während Khor sich auf seinen Met konzentrierte, ließ Nihad keine Sekunde aus, um ihm zu erklären, wie atemberaubend er das alles fand. Dabei war es egal, ob es sich um die Tischdekoration handelte, auf welcher niedliche rote Marienkäfer auf kleinen Blättern verteilt waren, oder die Humpen, die Madame Tessa zusätzlich mit kleinen Rosenschirmchen servierte. Er freute sich über jedes Detail und tat gerade so, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben einen Marienkäfer sehen. Sein freudiges Auflachen entging auch den Nachbartischen nicht, an welchen Männer und Frauen saßen, die ihnen mittlerweile merkwürdige Blicke zuwarfen.
    Als Khor kurz davor war, seinen Kopf auf den Tisch zu hauen, um sich selbst k.o. zu schlagen, und diesen Abend schneller vorüber gehen zu lassen, erschien Madame Tessa an ihrem Tisch.
    »Eine Rose für die Herren?« Die etwas untersetzte Wirtin des Rostigen Ankers legte den Männern drei Rosen auf den Tisch. »Wenn eine Frau euch eine Rose schenkt, dann schuldet Ihr ihr einen Kuss«, forderte sie die drei Männer keck auf, wobei sie die Arme in die Hüften stemmte.
    Brengar lachte aus vollem Herzen, stand auf und drückte der Wirtin einen Kuss auf die Wange. Als er sich wieder setzte, forderte er Nihad durch eine Handbewegung auf, es ihm gleich zu tun. Der junge Botschafter der Nenin zögerte kurz, dann warf er mit einer eleganten Handbewegung das Efeu über seine Schulter, stand auf und folgte Brengars Beispiel.
    »Denkt nicht einmal daran!«, sagte Khor barsch und funkelte die Wirtin an, als alle Blicke auf ihn gerichtet waren.
    »Es wird Euch nicht umbringen, Schwertmeister. Es ist nur ein Kuss«, erklärte Brengar mit einem Lächeln. Doch der Krieger machte keine Anstalten, der Aufforderung der Wirtin nachzukommen.
    »Ich finde das einen sehr schönen Brauch, ehrlich gesagt«, sagte Nihad fasziniert. »Doch sagt mir, was passiert, wenn ich einer Dame eine Rose schenke?«
    Madame Tessa grinste. »Nun dann schuldet sie Euch einen Kuss.«
    Der Nenin lächelte und hielt der Wirtin seine Rose entgegen, in der Erwartung, dass sie sein Geschenk annehmen würde. Doch Tessa kicherte nur. »Ihr könnt es nicht zurück schenken, das ist sogar ehrlich gesagt etwas unhöflich.«
    »Oh, verzeiht. Das wusste ich nicht.« Er schaute sich hilfesuchend um und spielte nervös mit der Rose in seiner Hand herum.
    »Hier, Ihr könnt meine haben. Genaugenommen, habe ich sie ja nicht angenommen«, sagte Khor gleichgültig und reichte ihm die Rose. Sofort kehrte das Lächeln in Nihads Gesicht zurück.
    Tessa lachte aus vollem Herzen und drückte dem Nenin einen Kuss auf die Wange. Nihad grinste über beide Ohren und verbeugte sich knapp vor der Wirtin, bevor diese zum Tresen zurückkehrte.
    »Und es ist egal, welcher Frau man diese Blume schenkt? Sie schuldet einem danach einen Kuss?«, wandte Nihad sich an Brengar, welcher nur zustimmend nickte. »Ja, doch Ihr sollte darauf achten dem Alkohol nicht zu sehr zugesprochen zu haben. Ansonsten findet Ihr Euch morgen früh in einem Bett wieder, das Ihr …« Brengar stoppte, als er Khors interessierten Blick bemerkte. Der Krieger hatte eine Augenbraue hochgezogen und lauschte seinen Worten mit einem Schmunzeln. »Was ich damit sagen will«, begann Brengar erneut. »Ihr solltet Euch die Frauen, denen Ihr die Rosen schenkt, vorher etwas genauer ansehen.«
    »Verstehe«, sagte Nihad, wobei sich Khor sicher war, dass er überhaupt nichts verstanden hatte. Er hingegen betrachtete den Yidaki immer noch grinsend, während Nihad mit der Rose in der Hand in der Menge verschwand. »Das macht Ihr also, wenn Ihr nicht im Palast seid? In fremden Betten aufwachen?«, spottete Khor lächelnd.
    »Sie hieß Lara und sie hat einen wirklich netten Eindruck auf mich gemacht«, versuchte Brengar sich zu verteidigen.
    »Bis Ihr am Morgen dann festgestellt habt, dass sie hässlich wie die Nacht ist?«
    Brengar setzte einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf. »Ja, das und ihren Mann habe ich auch kennengelernt.«
    Khor lachte laut auf. »Nicht Euer ernst!«
    »Doch. Er hatte im Wohnzimmer geschlafen, weil er mich erkannt hatte.« Brengar hob seinen Humpen und nahm einen kräftigen Schluck. »Ist manchmal auch nicht das Schlechteste, wenn man zum ersten Haus der Stadt gehört. Vermutlich hatte er Angst, dass Torlan ihn und seine gesamte Verwandtschaft hinrichten lässt, wenn er etwas gegen mich sagen würde. Stattdessen wollte er mir sogar Frühstück machen.«
    Khor schaute Brengar fassungslos an. »Torlan würde niemals wegen solch einer Kleinigkeit in den Krieg ziehen.«
    »Das wisst Ihr, das weiß ich. Doch dieser Mann wusste es nicht«, erwiderte Brengar schmunzelnd. »Das hat sich sogar gereimt«, fuhr der alte Yidaki überrascht fort. »Vielleicht habe ich ja sogar noch eine große Karriere als Liedersänger vor mir, wer weiß.«
    Khor runzelte die Stirn nickte in Richtung des Barden, welcher auf dem kleinen hölzernen Podest stand und sein Repertoire zum Besten gab. »Schlechter als er könnt Ihr nicht sein. Ehrlich gesagt bin ich kurz davor, ihm seine Laute über den Schädel zu ziehen, wenn er noch einmal das Wort „Rose“ benutzt.«
    Brengar rollte mit den Augen. »Er singt gar nicht so schlecht, außerdem ist heute Valentinstag und die Rose ist ein Symbol für die Liebe!«
    »Es ist nur eine Pflanze, mit einer ziemlich geringen Lebensdauer. Tolles Symbol für die Liebe!«, spottete Khor.
    »Es geht um ihre Schönheit!«
    »Sie hat Dornen, wenn ich mich nicht irre.«
    Brengar seufzte. »Ihr seid ein hoffnungsloser Fall, wisst Ihr das?«
    »Möglicherweise«, begann Khor und warf einen Blick zu Nihad. Der Nenin hatte seine Flügel ausgebreitet und schwebte ein paar Meter über dem Boden. Er unterhielt sich in diesem Moment mit einer korpulenten Blondine, welche an einem Tisch auf der Galerie saß. Nihad stützte sich mit seinen Armen auf dem Geländer ab, während seine Flügel ihn in der Luft hielten.
    »Aber wir können ja nicht alle so verrückt sein.«
    Brengar folgte seinem Blick. »Hat er sich jetzt zum Botschafter der Liebe befördert?«
    »Sieht so aus«, antwortete Khor, dem nicht entgangen war, dass der Nenin mittlerweile mindestens zehn Rosen in den Händen hielt. Er flog von Tisch zu Tisch, sammelte und verteilte Blumen und erntete gleichfalls Küsse der Frauen.
    Khor rollte mit den Augen. So viel Heiterkeit ging ihm auf die Nerven. Genaugenommen gefielen ihm die anderen dreihundertvierundsechzig Tage im Jahr besser, an denen die Preloner es vorzogen sich gegenseitig umzubringen. Aber man kann ja nicht alles haben.


    Eine junge Frau mit langen blonden Haaren erschien an ihrem Tisch und überreichte dem Schwertmeister schüchtern eine Rose. Khor nahm sie entnervt entgegen und stopfte sie kopfüber in den großen Wasserkrug, der auf dem Tisch stand.
    »Khor!«, brachte Brengar vorwurfsvoll hervor, während die junge Frau unsicher zu Khor blickte und sich dann hastig zurückzog.
    Der Krieger schaute ihn unschuldig an. »Was denn? Blumen brauchen doch Wasser, oder nicht? Außerdem …«, er zeigte auf seinen Humpen. »Der Met ist alle.«
    Brengar schloss die Augen und rieb sich die Stirn. Als er sie wieder öffnete blickte er den Krieger stirnrunzelnd an. »Hier sind so viele schöne junge Mädchen und die Meisten würden sich über Eure Aufmerksamkeit freuen. Also, Schwertmeister. Seid ihr nur anwesend, oder habt ihr vor Euch auch zu amüsieren?«, fragte der Yidaki nicht ohne anklagend zu klingen.
    »Ja, ist toll hier«, gab Khor tonlos wieder und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Doch plötzlich erstarrte er, als er ein paar bekannte Gesichter erblickte.
    Rael und Nolan hatten den rostigen Anker betreten und begrüßten in diesem Moment Madame Tesssa, die ihnen zwei Rosen überreichte. Die beiden nahmen die Blumen entgegen und gaben der Wirtin einen kurzen Kuss auf die Wange, was sie mit einem Lächeln quittierte.
    Khor bemerkte nicht, wie er seine Hände zu Fäusten ballte, als Nolan sich Rael zuwendete. Sie lehnte gegen einen braunen Holzbalken und blickt verträumt zu dem Schwertmeister des elften Hauses auf, welcher ihr seine Rose offerierte.
    Ohne ein Wort an Brengar zu verschwenden, stand Khor auf, zog sein Schwert und ging zielstrebig auf die beiden zu. Der Schwertmeister des ersten Hauses bemerkte nicht, dass die Menschen ihm abrupt Platz machten und ehrfürchtig das Weite suchten. Er hatte nur Augen für Nolan und es war mehr als überfällig, dass dieser seine Strafe erhielt. Khor zögerte keine Sekunde. Als er in Reichweite war, rammte er Nolan sein Schwert in den Rücken. Sofort hörte die Musik auf zu spielen und alle Blicke ruhten auf ihn, während der Schwertmeister des elften Hauses vor Schmerz schreiend, aber langsam zu Boden sank. Khor strafte die Menschen in seiner näheren Umgebung mit Blicken, die tödlich hätten sein können und ein Jeder wendete sich ab. Niemand wollte der rechten Hand des Königs im Weg stehen, geschweige denn ihr widersprechen. Niemand richtete das Wort gegen Khor oder beschuldigte ihn des Mordes. Wer würde das auch wagen? Schließlich war es, als wenn der König selbst ein Urteil gefällt hätte.
    »Ihr habt Nolan getötet!«, sagte Rael aufgebracht, während die Musik langsam wieder zu spielen begann.
    »Jap, und diesem Buch ungefähr vierzig sinnlose Kapitel, einen Krieg und viele Nerven erspart«, gab Khor trocken zurück.
    Nihad landete neben ihm und betrachtet den Toten interessiert. »Fällt das unter politische Spannungen in Prelon?«, wollte er wissen, doch der Krieger ignorierte ihn und hob die Rose vom Boden auf, die Nolan kurz zuvor noch in der Hand gehalten hatte.
    Stirnrunzelnd betrachtete er die Blume und wischte das Blut unsanft mit der Hand von den Blütenblättern, was aber nicht den gewollten Effekt erzielte. Also schüttelt er sie etwas, wobei einige Blätter zu Boden fielen. Er betrachtete die in Mitleidenschaft gezogene Rose und zuckte mit den Schultern bevor er sie Rael hinhielt. »Hier.«
    »Äh?«
    »Naja, die halten ja ohnehin nicht lange, aber das soll nicht heißen, dass du .. also du … es ist eher etwas symbolisches«, versuchte er zu erklären.
    Rael betrachtete die Rose skeptisch. Zwei Blätter waren noch übrig, an denen noch immer Blut klebte und der Stil war eingeknickt.
    »Etwas symbolisches?«, wiederholte sie seine Worte.
    »Ja, ihr Frauen mögt doch Blumen.«
    »Ja, aber diese Rose ist kurz vorm Sterben. Welche Symbolik wollt Ihr damit bitte rüberbringen?«
    Khor runzelte die Stirn. »Die halten doch ohnehin nie lange, bevor sie verblühen. Und genaugenommen musst du ja auch irgendwann sterben.«
    Brengar, welcher Khor gefolgt war, klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und seufzte laut hörbar, was ihm sofort die Aufmerksamkeit von Khor und Rael bescherte. Beide schauten ihn verwirrt an, doch der Yidaki gewann seine Fassung schnell zurück und versuchte die Situation zu retten. Er riss Nihad förmlich eine Rose aus der Hand und reichte sie Khor.
    »Das ist nicht sonderlich zielführend«, brachte Brengar flüsternd hervor und hielt ihm die Rose entgegen. »Nehmt diese!«
    Khor wirkte kurz verwirrt und starrte erst den Yidaki und dann die Rose an.
    »Vergesst es! Ich werde Euch sicherlich nicht küssen!«, polterte Khor.
    Brengar rollte mit den Augen und nickte in Raels Richtung.
    »Oh«, sagte Khor nur, als er begriff, worauf der Yidaki hinaus wollte. Dann schaute er wieder zu Rael und hielt ihr die Blume entgegen. »Die hier ist noch in Ordnung. So wie du ja auch noch, also in Ordnung bist … Ähm.... Also sie ist noch hübsch und die Dornen ignoriert man ja bekanntlich, weil es …Naja, ist ja auch egal, weil die Symbolik steht ja im Vordergrund.«
    Brengar gab einen Laut von sich, der darauf schließen ließ, dass er kurz davor war seinen Kopf gegen die nächstmögliche Wand zu hauen.
    Rael nahm die Rose zögerlich an sich und bedachte den Schwertmeister des ersten Hauses mit einem skeptischen Blick. Ganz so, als könnte sie nicht fassen, was er gerade gesagt hatte.
    »Danke?«, gab sie fragend zurück.
    »Ihr schuldet ihm jetzt einen Kuss!«, warf Nihad fröhlich ein und spielte aufgeregt mit dem Efeu in seinen Händen herum.
    Brengar legte ihm die flache Hand auf die Brust und schob ihn rückwärts. »Ihr seid nicht hilfreich.« Kopfschüttelnd ignorierte er den Protest des Nenin. »Nein, gar nicht hilfreich!«
    Hingegen spielte Rael nervös mit der Rose in ihrer Hand herum und schaute unsicher zu Khor hinauf. »Er hat Recht«, sagte sie knapp. »Ich schulde Euch einen Kuss.«
    »Ja«, erwiderte der Krieger nur und schaute sie an. Khors Puls beschleunigte sich, während er auf Rael zu schritt. »Ich hoffe nicht nur einen«, flüsterte er ihr zu, während er mit seiner linken Hand sachte ihre Wange streichelte. Zufrieden beobachtete er wie die junge Magierin die Augen schloss und seine Berührung genoss. Khor umfasste ihre Hüfte mit der rechten Hand und zog sie näher zu sich. Er spürte ihre Wärme und sein Herz begann schneller zu schlagen, während er seine Hand durch ihr lockiges Haar streifen lies. Nichts ersehnte er mehr als dies. Und jetzt sollte es endlich soweit sein. Langsam beugte er sich herab, um sie zu …


    Ein Hämmern. Ein Klopfen.
    »Khor!«, drang es dumpf zu ihm durch. Der Krieger fuhr erschrocken hoch und strampelte im gleichen Moment seine Bettdecke von sich.
    »Was?«, sagte er viel zu leise und mehr zu sich selbst, weil er noch nicht ganz begriffen hatte, dass die Realität ihn eingeholt hatte.
    »Khor!«, hämmerte es erneut gegen seine Tür.
    Grummelnd erhob sich der Krieger, denn er erkannte die Stimme. Schwungvoll öffnete er die Tür und blickte in das zufrieden grinsende Gesicht von Brengar. Ohne dem Berater des Königs die Möglichkeit zu geben sich zu erklären, schlug Khor ihm ins Gesicht.
    »Das ist dafür, dass Ihr mich geweckt habt!«
    Brengar hielt sich das Kinn und blickte den Krieger überrascht an, doch er fing sich schnell wieder. »Oh, da hat wohl jemand schlecht geträumt.«
    »Ganz im Gegenteil«, raunte Khor ihm entgegen.
    »Naja, vielleicht lasse ich Euch einfach noch etwas ausruhen«, begann der alte Yidaki. »Das Fest der Liebe verträgt Eure Launen vermutlich nicht.«
    »Das Fest der Liebe?«, fragte Khor zögerlich.
    »Ja, heute wollten wir in den rostigen Anker gehen, falls Ihr Euch erinnert. Nihad wartet bereits auf uns«, erwiderte Brengar. »Doch ganz vermutlich ist Euch nicht wohl. Ich denke es wäre besser wenn Ihr hier bleiben …«
    »Das war heute?«, unterbrach Khor ihn und ein Grinsen durchzog sein Gesicht.
    »Ja?«, erwiderte Brengar zögerlich. »Doch falls Ihr Euch nicht in der Lage wähnt, heute Abend... Was macht Ihr da?« Brengar unterbrach sich selbst und beobachtete Khor skeptisch, der zu einer kleinen Holztruhe gegangen war und hektisch nach etwas suchte. Unbefriedigt warf der Krieger kleine Äxte, Wurfmesser und Einhandschwerter über die Schulter, welchen Brengar nur mit Mühe ausweichen konnte. Schließlich schien er gefunden zu haben, wonach er suchte, denn Khor drehte sich grinsend zu Brengar um und hielt eine zweiblättrige Axt in der Hand.
    »Äh?«, war alles was der Yidaki herausbekam, während Khor die Axt auf seinen Rücken schnallte, noch einen Waffengürtel anlegte, an welchen er einen Zweihänder befestigte und einige der zuvor weg geworfenen Wurfmesser wieder aufsammelte, um sie in eine Tasche zu stopfen.
    »Euch ist bewusst, dass wir auf ein Fest gehen?«, fragte Brengar unsicher.
    Khor drehte sich zu ihm um und grinste. »Ja, und ich habe da so eine Ahnung.« Ohne ein weiteres Wort an den Yidaki zu verschwenden, verließ Khor seine Kammer und schritt den Gang hinab.
    Brengar schaute ihm mit offenen Mund nach. Der Schwertmeister des ersten Hauses war schon immer etwas speziell gewesen, aber was er hiervon halten sollte, wusste er nicht so recht. Er schloss die Tür zur kleinen Kammer und hoffte einfach, dass der Krieger sich bei Speiß und Trank etwas entspannen würde. Wobei dies, bei einem Mann wie Khor, eher fraglich war...

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • EIne schöne Idee mit der Kurzgeschichte ^^ Das mit den "nicht zu ernst nehmen" wurde mir spätestens bei Nolans tot und den ersparten Seiten auch so bewusst x) Hast du schon mal überlegt, eine humoristiscvhe, wenn nicht sogar alberne Story zu schreiben? :)

    Khor wirkte kurz verwirrt und starrte erst den Yidaki und dann die Rose an.
    »Vergesst es! Ich werde Euch sicherlich nicht küssen!«, polterte Khor.

    Ich brauchte einen Moment, aber als ichs gerafft habe, war´s zu gut :rofl:

    »Ihr habt Nolan getötet!«,

    Ihr Schweine!
    ... Scherz :D Das hätte er echt mal tun sollen. Aber da ich ja weiß, dass er noch ein bisschen leiden darf, ist es anders auch gut :rolleyes:

    Die Story hat mir gut gefallen :thumbup: Brengar und Khor sind hier in Topform! Die beiden hätten ruhig noch mehr solche Szenen haben können :D

  • Hast du schon mal überlegt, eine humoristiscvhe, wenn nicht sogar alberne Story zu schreiben?

    Nein eigentlich nicht, wobei ich meine Charas nie ganz ernst nehme, das habe ich @Jennagon zu verdanken XD
    Selbst seriöse Szenen in der normalen Story fallen mir schwer, weil das in meinem Kopf immer ausartet^^

    Ich brauchte einen Moment, aber als ichs gerafft habe, war´s zu gut

    Ja, und in meinem Kopf tanzen die beiden YMCA, schmeißen sich gegenseitig Rosen entgegen und finden das absolut großartig O.o Hilfe.. :/

    Die Story hat mir gut gefallen Brengar und Khor sind hier in Topform! Die beiden hätten ruhig noch mehr solche Szenen haben können

    Danke :love: Solange es unterhaltend ist, habe ich mein Ziel erreicht. Noch leben die beiden ja, sprich besagte Szenen können in der Theorie noch erscheinen. Ist ohnehin eines meiner Lieblinspairings, weil es einfach so viel Spaß macht, wenn Khor und Brengar im Dialog aufeinander treffen^^

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Vielen lieben Dank, das perfekte Valentinstagsgeschenk :D Wie du weißt, bin ich ein großer Khor-Rael-Fan und habe deswegen vor Freude gekieckst, als sie sich geküsst haben. Daaaaanke :love:
    Ich wurde auch mehrmals gefragt, was ich denn so lustiges lese, weil ich tatsächlich ein paar Mal laut lachen musste. Also definitiv meinen Humor getroffen :D

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Auch wenn es leider kein geflügelter Bogenschützen-Khor geworden ist, doch ein tolles Bonuskapitel xD

    Naja, die Idee existiert ja noch und in einem Jahr ist wieder Valentinstag XD also mal sehen^^

    Vielen lieben Dank, das perfekte Valentinstagsgeschenk

    Gerne. :love: Schön, wenn ich dir eine Freude machen konnte. Wenn ich es schon in der Hautpstory regelmäßig verkacke, dann wenigstens hier, naja etwas näher zum "Ziel" und so.^^

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    »Nicht Euer ernst

    groß

    »Jap, und diesem Buch ungefähr vierzig sinnlose Kapitel, einen Krieg und viele Nerven erspart«, gab Khor trocken zurück.

    Wo er Recht hat :hmm: Wobei eigentlich noch mehr. Immerhin lebt Nolan ja immer noch. :D

    Stirnrunzelnd betrachtete er die Blume und wischte das Blut unsanft mit der Hand von den Blütenblättern, was aber nicht den gewollten Effekt erzielte. Also schüttelt er sie etwas, wobei einige Blätter zu Boden fielen. Er betrachtete die in Mitleidenschaft gezogene Rose und zuckte mit den Schultern bevor er sie Rael hinhielt. »Hier.«
    »Äh?«

    :rofl: Khor, ich sehe das genauso

    Khor wirkte kurz verwirrt und starrte erst den Yidaki und dann die Rose an.
    »Vergesst es! Ich werde Euch sicherlich nicht küssen!«, polterte Khor.

    Beste Szene :D


    Ein schönes kleines Special, auch, wenn mein Beitrag ein Tag zu spät kommt :D
    Ich musste wirklich die ganze Zeit durchgrinsen. Diese ganzen Anspielungen und die Dialoge. Das hast du wirklich klasse gemacht :rofl:
    Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Außer, dass es gern auch noch länger hätte sein können. ^^

    LG, Kyelia



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Na da ist aber jemand heiß aufs töten und bedauerlicherweise nicht auf Rael ;(
    Auf alle Fälle ist mal klar das dir dieses Kapitel gut gelungen ist. Es ist lustig, romantisch, und immer wieder überraschend.... vor allem der Traum ;)
    Ich hoffe mal dass es irgendwann auch in der Hauptstory weiter geht, will dich da aber nicht drängen.... bin ja momentan selbst nicht sonderlich kreativ und produktiv... vor allem nicht am Valentinstag wenn ich was romantisches schreiben soll... da hat mein Kopf einen Knoten...Aber wie schon oben angesprochen super geschrieben und so kleine Bonus Kapitel wollen wir alle mehr lesen... also schreib doch bitte zu jedem Feiertag (ob wichtig oder unwichtig) ein Bonus Kapitel.... Ostern, Weihnachten etc.... das wäre mega lustig ;)

    xoxo
    Kisa <3