Die rottenden Lande

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.843 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Mai 2017 um 19:43) ist von Iridiosflames.

  • Das kleine Bierfass links und einen frisch geraubten Schweinebraten rechts von sich, saß Slaiza Waldschnüffler auf der Kuppe eines kleinen Hügels und blickte auf die Ländereien um die Stadt Saigo herum herab. Dabei stach eine Sache überdeutlich hervor: Der warme, flackernde Schein eines brennenden Gasthauses, dem der Goblin noch am diesem Abend einen kleines Besuch abgestattet hatte.
    "Glaubst du der Glatzkopf von Wirt hat sich schon wieder eingekriegt?", meinte er laut und erhielt ein nichtssagendes Krächzen von seinem mehr oder weniger treuen Begleiter der Krähe Kraaaz, die es sich über ihm in einer Eiche bequem gemacht hatte. "Ich kann nix dafür, wenn der Trottel sein Dach aus Stroh und die Wände aus Holz macht! Das brennt eben wie Zunder!"
    Erneut machte der Vogel ein Geräusch, dass entweder Zustimmung oder irgendetwas völlig anderes sein konnte.
    "Was soll das heißen?! Auch mir unterlaufen halt mal Fehler! Die Fackel ist mir eben runter gefallen!", entgegnete Slaiza empört über diese Bemerkung. "Was kann ich denn dafür, wenn der Kerl genau da sein Brennholz lagert..."
    Kopfschüttelnd beugte sich der Goblin vor und schenkte sich einen Schluck Bier aus dem Fass in einen ebenfalls geraubten Holzkrug ein. "Verfluchte Frechheit von diesem Flattervieh! Beim nächsten Mal rupf ich ihm erstmal ein paar Federn dafür aus!", dachte er sich und rümpfte die Nase.
    Heute würde er sich seinen Abend aber ganz bestimmt nicht verderben lassen. Er hatte Bier und Essen, das war mehr Luxus als er das gesamte restliche Jahr über in der Wildnis genossen hatte und noch dazu war er immer noch furchtbar stolz darauf, wie er seine Verfolger im Wäldchen am Fuße des Hügels abgeschüttelt hatte. Nun fühlte er sich sicher und so begann er erst einmal kräftig zu zechen und zu speisen, was das Zeug hielt, bis sein voller Magen und der Alkohol eine dumpfe Schläfrigkeit in ihm auslösten. Gähnend lehnte er sich gegen den warmen Stamm der Eiche und war bald daraufhin eingenickt. "Hier finden die mich eh nicht!", dachte er leise kichernd, kurz bevor ihn der Schlaf übermannte.

    Ein leises, kratzendes Geräusch weckte ihn und mit einem gewaltigen Kater schlug Slaiza die Augen schlaftrunken auf.
    "Kraaaz gib Ruhe! Wir brechen heute später auf, dein Herr braucht mal eine Mütze Schlaf!", murrte der Goblin und rieb sich ächzend die Augen, während er sich auf den Rücken rollte. "Wo zum Geier ist der Himmel hin?!"
    Eine kalte Steindecke präsentierte sich über ihm in voller Pracht und als er erschrocken aufsprang, folgten auch noch die dazugehörigen Wände. "Was soll das denn?! Das ist kein Hügel und vor allem nicht mehr draußen! Und wo ist der vermaledeite Vogel?! Nun um einiges wacher als zuvor drehte und wendete sich der Goblin panisch im Kreis, doch alles was er entdecken konnte waren noch mehr Stein, gammliges Stroh und zu guter letzt äußerst stabil wirkende Gitterstäbe. Er saß in einem Kerker. "Ich sitz im Knast? Warum...?!", dann kamen ihm langsam die Erinnerungen an den vergangenen Tag und dank eines plötzlichen Schwindelanfalls musste sich der Goblin erst einmal setzen. ,,Ach ja das Gasthaus... verdammt, ist das jetzt hier etwa Saigo?"
    "Das ist er! Den haben wir vor zwei Tagen schlafend auf dem Hügel aufgegriffen! Der Hauptmann hat entschieden, dass er mit an die Grenze soll, also los!", erklärte eine raue Stimme plötzlich und auf einmal realisierte Slaiza auch, von wo das kratzende Geräusch stammte: Von der Wache, die gerade die Zellentür aufschloss. "Zwei Tage! Ich hab zwei Tage gepennt?! Och nö so blöd bin ich doch sonst auch nicht..." Dann öffnete sich die Tür und ehe er sich versah, hatte man ihm Handschellen angelegt. Dann packten ihn zwei paar Hände grob am Arm und schleiften ihn davon. Erst durch einen leicht ansteigenden, von Fackeln beleuchteten Gang und schließlich durch eine zweite Tür aus Holz ins Freie, wo er erst einmal vom Licht gepeinigt die Augen zu kneifen musste. Währenddessen zerrte man ihn weiter, bis er plötzlich ruckartig angehalten wurde und mit mit einem Klicken schnappte irgendetwas metallisches ein. Als er schließlich vorsichtig wieder zwischen seinen Lidern hervorlugte, stand er mit sieben anderen Gefangenen angekettet in einer Reihe, die nicht minder geschunden aussahen, auf einem fest gestampften Platz und umringt von Mauern. "Ja klar! Jetzt geht es zum Schafott, natürlich hab ich wieder Pech...", murrte Slaiza übel launig in Gedanken, bis ihm wieder einfiel, was die Wache vorhin gesagt hatte. "Nein, warte! Er sagte Grenze! Grenze heißt nicht Kopf ab, so viel weiß ich!" Ein kleiner Hoffnungsschimmer kletterte seine Kehle empor und veranlasste ihn zu einem leisen Seufzer. Dann knallte man ihm plötzlich eine Peitsche direkt auf Oberarm, der nicht wie der Rest durch einen schwachen Lederharnisch geschützt wurde.
    "Bewegt euch! In Reih und Glied ihr Gesindel!", rief einer der menschlichen Soldaten von Saigo, von denen ein Dutzend die Gefangenen begleiteten. "Jetzt geht es an die Grenze! Die Seuche bekämpft sich schließlich nicht von selbst!"
    "Seuche?! Doch nicht diese Grenze! Nein, ich unglücklicher Pechvogel, ich armer Tropf von Goblin! Ich dachte es geht an die andere Grenze oder in die Schlacht! Was soll das? Und wo mein strunz dummer Vogel?!", und schon war Slaizas gute Laune dahin, denn wer zum bekämpfen der Seuche ins rottende Land geschickt wurde, kehrte nicht so schnell wieder, wenn er es denn überhaupt tat...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Die Ratte zuckte noch kurz, als Moro sie mit seinem Messer durchbohrte. Eine gefühlte Ewigkeit hatte er vor dem Erdloch gekauert und darauf gewartet, dass das Biest sich zeigte. Dafür schmeckte sie umso süßer, als er ihr die Zähne in den weichen Bauch trieb und einen Brocken Fleisch herausriss.
    Es dauerte nicht lange, dann waren nur noch winzige Knochen und ein Fetzen Fell übrig. Moro sammelte die Reste auf und verstaute sie in seinem Beutel. In den Knochen war noch etwas Mark für später und das Fell konnte er in seinen Mantel einnähen. Die Nächte waren Kälter geworden in letzter Zeit. Ein Blick zum Horizont verriet ihm, dass es Zeit war, ein lager aufzuschlagen. Der Himmel begann schon, sich violett zu Färben. Er nahm die selbe Farbe an, wie die Flechten und Pilze, die das ganze Umland bedeckten.
    Moro begann den Abstieg ins tiefer gelegene Land, wo, das wusste er, sich einige Höhlen befanden. Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen, als er endlich eine kleine Felsspalte entdeckte, die ihm Schutz bieten würde. Der Eingang war mit pergamentdünnen Flechten zugewachsen, die Moro sorgfältig wegschnitt - besonders darauf bedacht, die austretenden Säfte nicht auf seine Haut gelangen zu lassen.

    Es war kalt und dunkel in der Höhle und Moro hatte an diesem Tag kein Holz für ein Feuer auftreiben können. Sein selbstgenähter Mantel würde reichen müssen und gerade als er sich an einer halbwegs bequemen Stelle niederlassen wollte, knackte es unter seinen Füßen. Er konnte kaum etwas erkennen, jedoch erfühlte er verkohltes Holz. Es war noch warm. Sofort ging er in die Hocke und lauschte. Seine Hoffnung - dass der, der das Feuer entfacht hatte, längst weg war - erlosch, als er ein leises Atmen hörte. Moro verlor keine Zeit und erhob sich, den Speer auf die Person im Dunkeln richtend. Ein paar Hände griff nach der Spitze und schob sie von sich. Moro stolperte zurück und die Person machte einen Satz über ihn. Gerade noch erwischte er ihr Bein. Heftig schlug sie auf den Boden.
    Moro war auf den Beinen und kauerte über dem Fremden, da traf ihn ein Schlag ins Gesicht, gefolgt von einem heftigen Tritt in die Magengrube. Er wälzte sich zur Seite und plötzlich war der Andere über ihm. Noch immer konnte er das Gesicht nicht erkennen. Das Messer, das auf ihn herabfuhr erkannte er jedoch rechtzeitig, um die Klinge zu greifen. Sie war stumpf, schnitt aber dennoch tief ins Fleisch. Der Andere wollte nicht loslassen, da packte Moro sein Handgelenk und biss ihm in die Finger, bis er schreiend das Messer losließ.
    Dann ging alles ganz schnell.
    Moro drehte seinen Körper, wobei dem Anderen die Beine weggezogen wurden. Blitzschnell war er über ihm und tötete ihn mit drei schnellen Stichen. Zwei in die Brust, einen in den Kopf. Der Fremde war sofort tot.

    Moro fand etwas Holz, das der Tote gesammelt haben musste und machte ein Feuer. Zuerst brannte er den Schnitt in seiner Handfläche aus, dann zog er die Leiche näher ans Feuer, um ihr Gesicht zu sehen. Keine Pusteln, keine Beulen, keine Flechten. Der Mann war nicht infiziert. Das war gut. Sein Fleisch war essbar.
    Ehe er sich schlafen legte, kugelte Moro der Leiche die Schulter aus und schnitt mit seinem Messer den Arm vom Körper. Über dem kleinen Feuer briet er das Fleisch bis die Haut schwarz war, dann grub er gierig seine Zähne in den Unterarm. Nachdem er fertig war, schmerzte sein Bauch fürchterlich. So viel Essen war er nicht gewohnt. Er füllte seinen Trinkschlauch mit Blut, das er aus einem Schnitt an der Kehle abtropfen ließ und legte sich schlafen.

    Am nächsten Morgen stank es in der Höhle ganz furchtbar nach Rauch, weshalb Moro raus an die Luft ging. Zu seiner Überraschung musste er jedoch feststellen, dass es dort genauso roch. Verwundert sah er sich nach allen Richtungen um und tatsächlich entdeckte er entfernt am Horizont graue Nebelschwaden. Es musste Rauch sein. Wo Feuer war, waren Menschen. Ein Waldbrand konnte es nicht sein, die Wälder waren vor so vielen Jahren verschwunden, dass Moro sich nicht mehr erinnern konnte, wie es klang, wenn Wind durch ihre Blätter wehte.
    Der Gedanke, auf eine größere Gruppe von Menschen zu treffen missfiel ihm. Allen Banden, denen er bisher über den Weg gelaufen war - viele waren es nicht - hatten ihn stets sofort angegriffen.
    Aber andererseits könnten diese Menschen Wertsachen bei sich tragen. Nahrung.
    Moro beschloss, ihnen einen Besuch abzustatten und kehrte zurück in die Höhle, um ein ausgiebiges Frühstück zu sich zu nehmen.

    100% Konsequent!

  • Seit mehreren Tagen waren sie nun schon unterwegs und je weiter sie vordrangen, desto weniger gefiel Slaiza seine Lage. Das Land hier war ihm fremd geworden, obgleich er es früher seine Heimat genannt hatte. Aber als die Bäume verschwanden und die Befallenen kamen, war er geflohen um nicht noch genauso wie sie zu enden. "Hallo Heimat, scheiße dich wieder zu sehen!", murrte der Goblin in Gedanken und spuckte zur Seite aus. "Sahst aber auch schon mal besser aus..." Dabei ließ er seinen Blick langsam über die Umgebung schweifen. Nichts als totes, lediglich mit grünen und lila Flechten überzogenes Land erstreckte sich ringsherum, selbst die Berge in der Ferne wirkten auf diese Weise nicht einmal mehr halb so mächtig. Auch sein eigenes, bisschen Mut schwand ihm allmählich dahin, angesichts der Lage in der er sich befand. Schon jetzt zeigte die Seuche ihre furchtbare Macht und schwächte sowohl Wachen als auch die Gefangenen sichtlich. Nur Slaiza selbst war allem Anschein nach noch nicht wirklich davon betroffen, was vermutlich an der Resistenz seines Goblinkörpers lag. Lediglich seine Fußsohlen taten ihm etwas weh, genauso wie der Arm, auf den ihm der eine Kerl immer mit der Peitsche schlug.
    "Stehen geblieben! Gepäck absetzen und hingesetzt!", blaffte sie urplötzlich der Hauptmann an und folgsam taten sie, wie befohlen. Anscheinend war es Zeit für das Nachtlager und während man die Gefangenen an einen Baum kettete, begannen die Soldaten mit dem ausbreiten ihrer Decken in der kleinen Senke neben der Straße, in der sie sich befanden. Auch ein Feuer entzündeten sie, worüber Slaiza nur den Kopf schütteln konnte. Er selbst hatte nur tagsüber Feuer zum braten entfacht, um keine Monster oder Gesindel damit anzulocken. Denn in der kahlen Wildnis war der Schein Meilen weit zu sehen. "Vielleicht kommt heut Nacht ja einer vorbei und schlitzt den Kerlen hier die Kehlen auf... meinen Dank hätte er dafür auf jeden Fall", dabei grinste der Goblin, in Gedanken mit sterbenden Wärtern beschäftigt, als er prompt die Peitsche ins Gesicht bekam.
    "Hör auf zu grinsen! Oder muss ich es dir ganz austreiben?!", schnauzte ihn einer der Soldaten an, während der Goblin unterwürfig seine Hände über den Kopf hielt. Dann war der Kerl auch schon wieder weg. "Wartet nur bis zum Einbruch der Dunkelheit... werdet schon sehen was es euch bringt..."

    Also wurde es Nacht und mit ihr kam auch die Kälte. Zwar keine, die sich beißend unter die Haut fraß, aber doch schon ausreichte, um einem den Schlaf zu rauben und so hockte der Goblin da und glotzte einen der schlafenden Soldaten böse an. Neben ihm zuckte derweil einer der anderen Gefangenen unruhig im Schlaf. Schon zwei Mal hatte sich der Kerl übergeben, wohinter zweifellos die Seuche steckte. Auch seine Haut begann sich an einigen Stellen zu verfärben und vorsichtig versuchte Slaiza ein wenig von dem Kranken abzurücken. Natürlich dank der Ketten, mit denen sie immer noch aneinander gefesselt waren, vergeblich.
    Stattdessen spähte er nun einmal kurz um sich, ob auch niemand her sah, dann griff er sich mit den in Eisen geschlagenen Händen unter den Lederharnisch, von wo er eine etwa Faust große Feldflasche hervor holte. Rasch nahm er einen großen Schluck daraus, um die Dürre in seiner Kehle etwas zu mindern und verstaute den Trank dann sofort wieder in seinem Versteck. Sogleich spürte er die belebende Wirkung sowie die wohlige Wärme, die sich von seinem Magen ausbreitete und bald darauf hatte ihn der Schlaf übermannt.

    Ein Rascheln weckte ihn und aus den Augenwinkeln sah er einen Schatten vor sich vom Himmel herab sinken. "Regnet es jetzt Vögel...? Komische Gegend...", und fast wäre Slaiza da auch schon wieder eingeschlafen, wenn ihn nicht plötzlich das etwas am Lendenschurz gezogen hätte. Es war Kraaaz! Der Goblin hatte keine Ahnung von wo seine Krähe plötzlich gekommen war oder warum der Vogel es gerade jetzt tat, doch in diesem Moment hätte er ihn am liebsten einmal feste drücken können. Denn gleich darauf Hüpfte sein Begleiter näher heran, einen geklauten Schlüssel im Schnabel, den er sogleich im Schloss von Slaizas Handschellen versenkte.
    "Guter Vogel, jetzt lass mich mal...", rasch drehte er ihn selbst im Schloss herum und mit einem leisen Klicken verkündete man ihm seine Freiheit. "Jetzt bloß weg hier!"
    Da raschelte es erneut, doch ein kurzer Blick zum dunklen Himmel zeigte keine weitere Krähe. Dann ertönte das Geräusch nochmal, diesmal eindeutig aus einem der selten gewordenen Büsche rechts von ihm, wo die Soldaten ihren Kram abgelegt hatten. Auf einmal kam ihm selbst ein Gedanke. Wenn er hier jetzt einfach los marschierte, ohne Waffen oder Nahrung, dann war er vermutlich schon bald tot. Warum nicht die Unaufmerksamkeit seiner Peiniger ausnutzen und sich ein wenig von deren Besitz aneignen?
    Plötzlich erhaschte er einen kurzen Blick auf eine Gestalt, die geduckt über einer der Wachen hockte, einen Speer zum Stoß erhoben. Irgendwie wirkte der Kerl gerade ungemein sympathisch auf Slaiza, dass er keinen Laut von sich gab und stattdessen leise etwas näher heran schlich, als der andere seine Waffe niederfahren ließ. Leise, mit zu gehaltenem Mund starb der Soldat, die Augen weit aufgerissen, ohne das seine Kumpanen etwas davon merkten...
    "Angriff! Zu Hilfe! Monster!!!", lautes, panisches Geschrei zerfetzte die Stille der Nacht und ungläubig wandte sich der Goblin zu den Gefangenen um. Einer von ihnen gebärdete sich wie wild, während sein Blick furchtsam den Mörder seines Artgenossen fixierte. Im nächsten Moment waren die restlichen Soldaten hell wach und alle Heimlichkeit verflog, Kraaaz hintendrein.
    "Dämlicher Vogel, bleib hier! Und du halt die Schnauze!", damit packte Slaiza sich einen Stein und zermatschte den Schädel des Schreihalses. Dann brach das Chaos im Lager los...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Als Moro den Schrei hörte, fuhr er nach oben, wie ein verschrecktes Tier. Einen Moment lang war er verwundert - er hatte schon seit Ewigkeiten keine menschliche Stimme mehr gehört. Mit seinem Schleichangriff war es vorbei und er verfluchte den, der ihn verraten hatte, als diesem plötzlich der Schädel mit einem Stein eingeschlagen wurde. Der Mörder war eine kleine Gestalt, von deren Sorte Moro nie zuvor ein Exemplar gesehen hatte. Aber jetzt hatte er anderes, um das er sich kümmern musste.
    Drei Wachen kamen von verschiedenen Seiten auf ihn zugestürmt, eine Flucht schien zwecklos, daher packte der Moro seinen Speer und richtete ihn auf den Soldaten, der am nächsten war. Als dieser plötzlich vor ihm mit einem Messer im Hinterkopf zusammensackte, hinterfragte Moro sein Glück nicht weiter und fuhr herum, um der nächsten Wache den Speer in die Brust zu treiben. Die Waffe grub sich tief ins Fleisch und es gelang ihm nicht, sie rechtzeitig zu lösen, daher ließ er seinen Speer fallen und wich in letzter Sekunde dem Schwerthieb des dritten Angreifers aus. Moro rollte sich ab und landete auf allen Vieren. Der Soldat holte zu einem weiteren Schlag aus, da wurde er von der selben Gestalt, die den Schreihals getötet hatte, zu Boden gerissen.
    Diese Gelegenheit nutzte Moro.
    Die anderen Menschen waren an eine Kette gefesselt und daher keine Bedrohung. Jedoch hatten nun auch die restlichen Wachen zu den Waffen gegriffen. Auf einen Kampf war er nicht aus, daher fuhr er herum und sprintete los. Er kam etwa sechs Fuß weit, da stieß er heftig mit etwas zusammen.
    "Aufpassen", zischte eine Stimme. Moro rappelte sich auf und sah die Kreatur in Richtung der Wachen stürmen. "Kommt her, ihr Bastarde!"
    Ein Blick auf die zu Haufen gestapelten Vorräte zu seiner Rechten ließen Moro seine Entscheidung überdenken. Wenn der Kleine die Wachen ablenkte, wäre noch Zeit, das ein oder andere einzustecken.
    Mittlerweile hatten einige der Gefangenen sich von ihren Ketten befreit und sie rannten ihm im Weg herum, also trat und schlug er nach ihnen. Als er die Vorräte endlich erreicht, packte ihn jemand am Mantel, doch man wich seinem Schlag aus. Vor ihm stand die Kreatur.
    "Glotz nicht so!", raunte sie und warf ihm ein Bündel zu. Aus Reflex fing er es.
    "Jetzt weg hier!"
    Mit diesen Worten lief das Geschöpf davon. Moro folgte jedoch nicht, sondern lief in die andere Richtung, um sich seinen Speer zurückzuholen. Doch man folgte ihm.
    "Vergiss den doofen Speer! Lass uns abhauen!"
    Moro ignorierte das Wesen und machte sich davon. Ein Blick zurück verriet ihm, dass nur noch wenige Wachen übrig waren, die verzweifelt versuchten, die Entflohenen einzufangen. Er hatte keine Ahnung, was sich in dem Bündel befand, das man ihm zugeworfen hatte, aber trotzdem ließ er es nicht fallen. Er rannte einfach.
    "He, mach langsam. Das ist meine Beute!", hörte er die Stimme hinter sich, begleitet von einem Krächzen und plötzlich wurde Moro schwarzen vor Auge. Klauen gruben sich in die Bandagen, die um sein Gesicht gewickelt waren und etwas hämmerte auf seinen Kopf ein.
    "Gut, Kraaaz, schnapp den Dieb", johlte die Gestalt. Moro schlug um sich, doch das Federvieh war nicht zu fassen zu kriegen und als ein besonders heftiger Schlag daneben ging, verlor er das Gleichgewicht und purzelte eine Anhöhe hinunter. Die Flechten und Pilze schmatzen und quietschen, als sein hagerer Körper über sie hinwegrollte.
    Endlich kam er unten an. Er lag auf dem Rücken und der vermaledeite Vogel kreiste über ihm. Gerade wollte er aufstehen, da stürzte die Kreatur sich auf ihn und drückte ihn zu Boden.

    100% Konsequent!

  • "Jetzt setzt es aber saures Kumpel!", knurrte Slaiza erbost und verpasste dem fremden Kerl eins mit der blanken Faust gegen die Stirn.
    Da schoss plötzlich Kraaaz herbei, im besten Bemühen seinem Herrn zu helfen und knallte eben diesem mit voller Wucht gegen den Hinterkopf. Slaiza vermutete schon seit längerem, dass sein tierischer Begleiter auf dem einen Auge wohl nicht mehr ganz klar sehen konnte und dieser Verdacht hatte sich soeben weiter verhärtet. Ächzend kippte der Goblin nun selbst zur Seite und blieb mit schmerzendem Schädel liegen. Der Vogel selbst schien dagegen weniger verletzt als ihr Herr zu sein und landete nach ein wenig Getrudel kopfüber im Dreck. Im nächsten Moment bekam er aus dem Augenwinkel mit, wie der andere sich wieder aufrappelte und sich auf den am Boden liegenden Slaiza stürzen wollte, als ein gellender Schrei die Nacht zeriss. Schlagartig hielten beide inne und erinnerten sich ihres eigentlich primären Problems.
    "Wie wärs, wir haun uns später aufs Maul und haun dafür jetzt erstmal ab?", schlug der Goblin vor und blickte einmal gehetzt zum oberen Rand der Böschung. "Von mir aus teilen wir auch die Beute..."
    Der andere taxierte ihn einmal mit einem eindringlichen Blick und nickte dann kurz. Rasch sprang Slaiza wieder auf die Füße und stürzte zu seinem Bündel hin, bevor der andere auch nur einen Schritt tun konnte. Hastig band er es auf und hängte sich den darin enthaltenen Köcher mitsamt Bogen um. Endlich hatte er seinen Kram wieder! Auch einen Speer hatte der Goblin sich im Getümmel beschaffen können und kurz musterte er seine neue Waffe anerkennend."Menschen können ja doch was..."
    Ein undefinierbares Geräusch hinter ihm ließ Slaiza erschrocken herum fahren. Dort war der seltsame Kerl gerade im Buschwerk verschwunden und eilig band sich der Goblin das restliche Bündel an die Speerspitze, um dem anderen dann hinterher zu laufen. Alles war besser als hier alleine zurück zu bleiben. Der Blutgeruch würde bald schon die ersten Kreaturen anlocken, denen er lieber nicht begegnet wollte.
    Bald schon hatte er den anderen wieder eingeholt und prompt musste Slaiza stutzen. Zuvor hatte er keinen wirklichen Blick auf den Fremden erhaschen können, doch nun offenbarte er sich in ganzer Pracht. "Wow, der Kerl ist das hässlichste was ich je gesehen hab... und ich dachte ich säh echt kacke aus!" Fast die gesamte Haut war mit lila Pusteln oder Falten übersät, dass er fast schon an einen der Verseuchten erinnerte und den Rest hatte man einbandagiert. Jedoch konnte er unmöglich zu denen gehören, dazu wirkte er noch viel zu klar im Kopf. "Naja... aber immerhin will er mich noch nicht verspeisen..." Auch der andere schien währenddessen nicht ganz desinteressiert an Slaizas Erscheinungsbild und der Goblin merkte sofort, wie man ihn verstohlen aus dem Augenwinkel musterte. Doch einstweilen sprach keiner der beiden ein Wort. Stattdessen schlichen Goblin und Fremder immer weiter in geduckter Haltung den Hang hinab.
    Von oben hatte Slaiza bereits einen Blick auf das tiefer gelegene Land erhaschen können, sodass er eine ungefähre Vorstellung hatte, wo sie ihr Weg hinführte. Der Kerl vor ihm dagegen schien sich hier bestens auszukennen, was das Misstrauen des Goblins dennoch nicht gerade senkte. Es war seltsam, dass der Fremde bisher noch kein einziges, verständliches Wort von sich gegeben hatte, obwohl er vom Äußeren schon etwas an einen Menschen erinnerte und die waren bekanntlich andauernd am schwafeln. Doch dieses Exemplar wirkte allgemein recht seltsam auf den Goblin. Außerdem roch er wie jemand, der sich gern mal am Fleisch von anderen Menschen bediente. "Wirkt eigentlich doch recht sympathisch... immerhin hat er einen guten Geschmack..." Leise kicherte der Goblin über seinen eigenen Wortwitz, wodurch er den Fremden ganz offensichtlich einen kleinen Schrecken einjagte. Denn wie vom Floh gebissen fuhr er herum und starrte Slaiza an.
    "Hey, was los? Oder sollen wir einfach gleich weiter machen, wo wir aufgehört haben? Hä?", herausfordernd starrte er zurück, doch nach kurzem Zögern eilte der andere auch schon weiter, der Goblin hinten drein.
    So langsam fragte er sich, ob der Kerl nicht taubstumm oder gar ein bisschen bescheuert im Hirn war. "Naja, wer ist das nicht? Außerdem wäre er dann ja wohl auch nicht an einem Ort wie diesem..." Damit eilten sie weiter durch die stille, tote Landschaft.

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Die kleine Kreatur folgte Moro eine ganze Weile schweigend. Immer wieder sah er sich um, nur um sicher zu gehen, dass er nicht plötzlich einer Messer im Rücken stecken hatte. Er dachte darüber nach, einfach davonzulaufen - mit seinen kurzen Beinen hätte das Wesen keine Chance ihn einzuholen - doch der Inhalt des Bündels, das es auf dem Rücken trug war verlockend und die Kreatur hatte gesagt, sie würde teilen. Moro war sich allerdings nicht sicher, ob es sich dabei nicht um eine Falle handelte.
    "Hey, kannst mit eigentlich mal verraten, wo wir hinlatschen?", äußerte sich das Wesen irgendwann. Moro grunzte nur. Es war sehr lange her, dass er ein Gespräch geführt hatte. Er wusste gar nicht, worüber er reden oder was er antworten sollte.
    "Sag halt wenigstens deine Namen. Hast du überhaupt einen?"
    Nun blieb Moro stehen. Er hätte die Kreatur töten sollen, als er die Chance hatte. Diese Fragerei machte ihn nervös.
    "Moro." Es fühlte sich seltsam an, den Namen laut zu hören. Er hatte ihn so lange schon nicht mehr ausgesprochen, dass er seinen Klang vergessen hatte.
    "Ich heiße Slaiza", war die Antwort des Anderen. "Wollen wir mal das Bündel aufmachen? Ich bin am verhungern!"
    Moro hielt inne und drehte sich um. Mit einem kurzen Nicken signalisierte er sein Einverständnis, woraufhin die Kreatur aufgeregt das Bündel auf den Boden legte und darin herumwühlte. Einmal hielt sie inne und schaute zu Moro.
    "Willst da stehen bleiben oder herkommen und Essen fassen?"
    Er rührte sich nicht. Sobald er sich herunterbeugen würde, um sich etwas zu essen zu nehmen, würde der Kleine ihm einen Schlag ins Genick verpassen. So etwas - zumindest etwas ähnliches - hatte er schon einmal erlebt. Er schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus.
    "Bin ich dein Leibeigener? Wenn du futtern willst dann hols dir selbst!" Mit diesen Worten stopfte der Knilch sich einen brocken Speck ins Maul und zog einen Trinkschlauch hervor. Moros Nase empfing den Duft des Essen und dieser lockte ihn einen Schritt näher heran. Diesmal blickte die Kreatur nicht zu ihm auf, sie war zusehr mit fressen beschäftigt, daher machte Moro schnell einen Satz nach vorne, packte sich eine Wurst und zog sich sogleich wieder ein paar Schritte zurück. Der Kleine kippte erschrocken nach hinten um.
    "Was soll denn das? Hast du mich erschreckt!" Er klopfte sich Staub aus den Kleidern. "Hör mal, wenn ich dir was antun wollte, hätt ich es vorhin getan, als ich die Chance hatte. Und jetzt hör auf mit diesem Dreck und mach ein Feuer oder so."
    Moro grunzte nur misstrauisch. Dennoch machte er sich auf, um nach brennbarem zu suche. Während er trockenes Moos aufsammelte, fragte er sich immer wieder, ob dem seltsamen Wesen zu trauen war.
    Was wenn er mir im Schlaf die Kehle aufschlitzt?, fragte er sich immer wieder. Und auch eine andere Frage verfolgte ihn. Eine Frage, die ihn schon seit vielen Jahren beschäftige und über die er nicht gerne nachdachte.
    Und wenn schon?

    100% Konsequent!

  • Aufmerksam beobachtete Slaiza jede Bewegung des anderen, während dieser alles für ein Lagerfeuer zusammen suchte. "Moro... dämliche Menschennamen... ", dachte sich der Goblin und kicherte leise, um dann laut hinzu zu fügen: "Was soll der Name überhaupt heißen? Bist du ein Moor? Eine Morchel? Ein bisschen pilzig siehst du ja schon aus..."
    Misstrauisch richtete sich der andere auf und starrte zu ihm herüber, ohne jedoch etwas zu sagen.
    "Nein", meinte er schließlich mit rauer Stimme und fuhr dann fort Holz zu sammeln.
    "Wie nein? Das ist nicht mal eine gescheite Antwort! Ich glaub ich nenne dich einfach..." Für ein Weilchen verstummt Slaiza und knabberte stattdessen an seinem Speck. Schön würzig war das Fleisch, allerdings fehltem ihm doch ein paar Maden, Würmer oder Spinnen. "Mucks! Weil du nämlich fast kein Mucks von dir gibst! So, das hast du jetzt davon..."
    Damit widmete sich Slaiza wieder ganz seiner Mahlzeit, der ersten richtigen seit fast neun Tagen, als plötzlichein schwarzer Vogel heran geschossen kam und sich das Stück Speck selber schnappen wollte. Empört jaulte der Goblin auf, während Kraaatz wie blöd mit den Flügeln flatterte und krächzte. Der Kampf dauerte einige Herzschläge an, dann hatten sie den Speck mitten durch gerissen und triumphierend krächzend flog Kraaaz zu einem Baum.
    "Verdammter Vogel! Mach das noch ein Mal und ich fress dich!", rief der Goblin zornig und drohte seinem Begleiter mit der Faust. "Mir erst gegen die Rübe fliegen und dann auch noch was ab haben wollen! Ich glaub du brauchst mal wieder ein paar auf die Nase!"
    Fast schien es, als würde der Vogel lachen, während er seine Beute in einem Haps herunter schlang und dann gierig auf die Reste von Slaizas Speck zu schielen begann. Dieser knurrte nur warnend, zog sein Messer und fuchtelte damit in Richtung des Vogels. Der andere hatte den kleinen Streit dabei zuvor mit mäßigem Interesse verfolgt, doch nun schien es fast so, als fixiere er mit gierigem Auge die Krähe.
    "Das würd ich lieber lassen Kumpel", warnte ihn Slaiza und zeigte nun mit der Messerspitze auf den Mensch. "Das ist zwar ein arroganter Drecksvogel, aber der einzige der ihn irgendwann mal verspeist bin ich! Außerdem wird uns der alte Kraaaz nochmal nützlich sein können, wenn wir kein Essen finden."
    Richtig überzeugt wirkte der andere nicht, allerdings warf er der Krähe nurmehr kurze Seitenblick zu, während sein Hauptaugenmerk dem übrigen Speck gewidmet war. Dünn und ausgemergelt hockten sie da, in einer der vielen staubigen Senken des rottenden Landes, umringt von ein paar toten Bäumen und dürren Sträuchern und stopften sich ihr erbeutetes Essen in die Mäuler, als gäbe es kein Morgen mehr. Den Trinkschlauch mit Wasser warfen sie dabei immer wieder hin und her, je nachdem wer gerade etwas trinken wollte und erst als nichts mehr übrig war, lehnten sich die beiden zurück. Slaiza rülpste einmal genüsslich und sah faul zu, wie Kraaaz herunter gesegelt kam, um ein paar Reste aufzupicken. Der andere indessen machte sich nun daran ein kleines Feuerchen zu entzünden, wofür ihm Slaiza einen abschätzenden Blick zu warf.
    "Ist das so schlau hier? Den Rauch sieht man doch Meilen weit...", merkte er an doch der Mensch schüttelte nur den Kopf.
    "Ohne Rauch. Das Holz brennt ohne Rauch", entgegnete dieser und fuhr fort mit einem Feuerstein und Eisen Funken zuschlagen.
    "Und das Licht? Wie stellst du dir das vor? Brennt es vielleicht auch ohne Licht? Eventuell noch ohne Wärme? Brennt es überhaupt?", spottete Slaiza kopfschüttelnd und kicherte wieder leise.
    Der andere zeigte aber keine Reaktion und schließlich knisterte ein lustiges, kleines Flämmchen in ihrer Mitte. Vorsichtig warf der Goblin einen Blick auf ihre in Dunkelheit gehüllte Umgebung. Nichts war zu sehen und er musste zugeben, dass das Leuchten des Feuers wohl kaum über die Ränder ihrer Mulde drang. Dennoch blieb er angespannt, während sie sich zur Ruhe betteten. Das hier war gefährliches Land, voller Ungeheuer und anderem Gesindel. Sterben konnte man hier eigentlich immer und überall...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • [Ansgar Lindenblatt]

    Zuerst war es ein kleiner Punkt dann breitete er sich aus und wurde immer ovaler bis er etwa zwei Meter hoch und einen halben Meter breit war. Kein Laut war zu hören es schwebte einfach recht dicht über dem Boden.
    Ein paar Minuten passierte nichts, dann erschien ein Schuh ganz unten. Er trat aus dem Licht und an ihm hing ein Bein welches scheinbar nachgezogen wurde. Kurz vor einem Stein berührte der Fuß den Boden. Nun folgte ein Körper und der Kopf. Die Gestalt war ganz in Blau gehüllt und zog nun das zweite Bein aus dem Licht. Dieses verschwand augenblicklich. Die Gestalt machte einen Schritt und dann geschah es.

    Ansgar sah nichts, doch er spürte wie sein Fuß an etwas hängen blieb. Er stolperte und fiel auf seine ganze Länge hin. Er stieß sich den Kopf an einem Stein und ein Fluch in seiner Sprache kam ihm über die Lippen.
    Vermalledeit, immer mir und das gleich am Anfang!

    Er hoffte das niemand seine unglückliche Ankunft gesehen hatte. Langsam rappelte er sich auf und sah das er nichts sah.

    Um ihn herum war es stockfinsterste Nacht!
    Puh! Dachte er. Scheinbar hat mich niemand gesehen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (25. April 2017 um 19:06)

  • Der Morgen begann wie so viele in den rottenden Landen: Mit einer steifen Böe, welche die trockene Erde durch die Lüfte wirbelte und so die beiden schlafenden Gestalten mit Dreck im Gesicht weckte. Spuckend setzte sich Slaiza auf und blinzelte der Sonne entgegen. Schon wollte er aufstehen, um seine Sachen zusammen zu packen und weiter zu ziehen, da fiel sein Blick auf den Kerl ein paar Schritt links von ihm.
    "AH! Kraaaz! Feinde! HA... halt..."
    Gerade noch rechtzeitig, bevor er mit dem Speer auf Moro losgegangen wäre, entsann sich der Goblin. Der andere war indessen erschrocken vom Geschrei Slaizas aufgesprungen und hielt nun ebenfalls seine Waffe in Händen. Auch er wirkte einen Moment überrascht, den kleinen, grünen Wicht vor sich zu sehen und für einige Herzschläge standen sie sich einfach nur gegenüber, Augen und Speerspitzen aufeinander gerichtet. Schließlich räusperte sich Slaiza.
    "Steck doch das Ding weg! Ich wollt dich nur... wecken...", erklärte er dann und spuckte einen dicken Klumpen Rotz aus.
    Der andere zog lediglich die Stirn kraus, warf seinem neuen Gefährten noch einen misstrauischen Blick zu und begann dann damit, die Spuren ihres Nachtlagers etwas zu verwischen. Eine gute Idee, wie es auch gleich darauf dem Goblin in den Sinn kam und bald darauf war sowohl Feuerstelle, als auch die Abdrücke ihrer Körper verschwunden. Zufrieden nickte Slaiza und hielt erneut nach seinem Begleiter Kraaaz Ausschau, konnte sie allerdings nirgendwo entdecken. Aber das war er gewöhnt. Vermutlich suchte sich die Krähe gerade irgendwo ihr Frühstück aus Insekten und Beeren zusammen oder flatterte einfach nur so ein wenig in der Gegend herum. "Apropos herum flattern..."
    "Hey Mucks!", rief er zu dem Menschen hinüber, der gerade etwas die Spitze seines Speeres gewetzt hatte. "Das war gestern schon eine ganz schön saftige Schlägerei mit dem Soldatenpack von Saigo, oder?" Statt einer Antwort starrte ihn der andere nur aus zwei neugierigen Augen an. Aber mehr hatte der Goblin auch gar nicht erwartet. "Das könnten wir echt mal wieder machen, wie sieht`s aus?"
    "Was?", war das einzige, was der Mensch mit rauer Stimme hervor brachte und Slaiza seufzte leicht genervt.
    "Dir gehen Tugend, Ehre und andere Mist doch genauso am Arsch vorbei wie mir und tot bekommt man dich auch nicht so leicht" Slaiza warf dem anderen einen kurzen Blick zu, den dieser ungerührt erwiderte. "Aber wie heißt es bei uns Goblins? Du kannst gern alle die du siehst abstechen, aber du brauchst auch irgend wen, der dir den Rücken freihält. Oder du bist bald der abgestochene. Wie sieht`s aus, Mucks, Kumpel?"
    Es schien eine Weile zu dauern, bis der Mensch den Wortschwall verinnerlicht hatte und unwillkürlich fragte sich Slaiza, ob seine Gegenüber nicht doch etwas zurück geblieben war. Schließlich bemerkte er aber ein wissendes Glitzern in den Augen und wäre sein Mund nicht von Bandagen verdeckt gewesen, hätte ihn vermutlich ein breites Grinsen geziert. So aber zuckte er lediglich die Achseln und stand auf.
    "Ich stech ab... du stichst ab...", meinte er plötzlich, wie immer etwas rau und kehlig. "Nur wir uns nicht?"
    Ist der Kerl beknackt?! Das hab ich doch grade erst gesagt! Ein leises Gurgeln entrang sich der Kehle des Goblins.
    "Ja, du Trottel! Ich töten, du töten, wir nicht gegenseitig töten? Uga, uga, du verstehen?!"
    Für die schlecht nachgeahmten Tiergeräusche erhielt Slaiza einen verwirrten Seitenblick, doch dann nickte Moro und erneut gurgelte der Goblin leise vor sich hin. Der einzige Ausdruck, wie sehr ihn die stumpfe Art seines neuen Kumpels jetzt schon nervte. Ohne ein weiteres Wort setzte sich der Mensch plötzlich in Bewegung und der Goblin musste sich ein wenig beeilen um Schritt halten zu können. Zumindest Moro schien sich hier ja bestens aus zu kennen...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Ansgar fror erbärmlich hier draussen, er hatte zwar was zum Feuer machen, aber nichts was brennen konnte. Da war sie wieder seine tropische Herkunft. Wo war er da bloß hineingeraten. Um nicht zu viel Wärme zu verlieren kauerte er sich zusammen und zitterte sich warm. Es war schon Ironie, er, der Eismagie beherrschte, fror.

    Doch lange musste er nicht warten, denn es dämmerte recht bald.
    "Endlich, in etwa einer Stunde geht die Sonne auf!" Sprach er so vor sich hin. Hier war niemand der ihn für Verrückt halten könnte.
    Es war schon ziemlich hell als er etwas sah. Nichts genaues nur eine Veränderung.

    Er hatte sich nicht getäuscht, denn als er sich aufrecht stellte konnte er es erkennen. Es war heller als die Umgebung und es bewegte sich. Er verschwendete keinen Gedanken an so etwas wie Vorsicht. Es konnte alles sein, auch was schlechtes, doch das kam ihm gar nicht in den Sinn. Ansgar nahm seinen Stab und rannte auf das Etwas zu.

    Als er näher kam erkannte er eine Gestalt die sich deutlich vom Hintergrund abhob und er blieb ganz außer Atem stehen. Da er noch zu erschöpft war vom rennen ging er schneller hinter ihr her um sie nicht aus den Augen zu verlieren.

    Nach einigen Minuten hatte er wieder Luft und rief!

    "Hey, Sie da, ja Sie! Wo gehts hier zur nächsten Stadt oder Dorf?"

    Erst als er geendet hatte schoß es ihm durch den Kopf. "Versteht der mich überhaupt? Ist er vielleicht nicht sogar ein Feind?"

    Doch nun war es zu spät. Er blieb stehen und wartete was jetzt kommen möge, die Kälte kroch ihm in die Glieder und er begann zu zittern. "Halt durch, jetzt bloß nicht umkippen!" Ermahnte er sich selbst.

    3 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (25. April 2017 um 02:59)

  • Die Jahre der Einsamkeit hatten Moro zu einem schlechten Zuhörer gemacht. Sein Begleiter schwafelte ohne Pause, von Dingen, die Moro gar nicht verstand, weil er nie davon gehört hatte oder weil er es vergessen hatte. Außerdem war auf anderes konzentriert. Diese Menschen, die den Goblin und die anderen hergebracht hatten, mussten irgendwo eine Basis haben. Es war sehr lange her, dass Moro so viele gesunde Lebewesen auf einem Fleck gesehen hatte. Womöglich hatte die Seuche doch nicht die ganze Welt befallen, wie er immer gedacht hatte.

    Slaiza unterbrach plötzlich seine Erzählungen: "Moment mal ... gehen wir etwa in Richtung der Menschen?"
    Moros Antwort war ein kurzes Nicken. Der Goblin kam näher heran. "Zu den Menschen? Wieso denn zu den verdammten Meschen? Sollten wir nicht lieber abhauen? In die andere Richtung?"
    "Nein." Moro wusste, dass sie in der anderen Richtung nichts finden würden.
    "Nein? Wieso denn nicht? ... Hallo? Mucks?"

    Der Wolf schlich in einiger Entfernung umher, aber es war offensichtlich, dass er sie gewittert hatte. Moro legte einen Finger auf die verbundenen Lippen und der Goblin begriff, als er seinem Blick folgte. Beide warfen sich auf den Boden in eine Kuhle. Ein einzelner Wolf würde eigentlich keine Menschen angreifen, aber die von der Seuche befallenen Tiere waren anders. Sie pirschten sich nicht heran oder jagten im Rudel. Sie griffen sofort an. Moro klammerte sich an seinen Speer.

    "Hörst du das?", flüsterte Slaiza.
    "Psst", zischte Moro. Aber er hörte es auch. Ein dunkles Knurren, dass fast wie ferner Donner klang und es wurde immer lauter. Die Bestie musste in der Nähe sein. Moro fasste einen Entschluss und sprang auf. Keine Sekunde zu spät, wie sie herausstellte. Der Wolf war auf wenige Meter herangekommen und setzte zum Sprung an.
    "Lass dich nicht beißen", brachte er noch hervor, dann griff das Tier an. Moro wich zur Seite aus, der Wolf fuhr herum und sein Blick zuckte zwischen Slaiza und Moro hin und her. Er entschied sich für das kleinere Ziel. Der Goblin zückte ein Messer, als der Wolf auf ihn zu rannte. Das wäre Moros Chance zur Flucht gewesen, anstatt abzuhauen, tat er jedoch etwas, dass er selbst nicht begriff. Er rannte dem Wolf hinterher und sprang auf seinen Rücken. Das Untier fuhr sofort herum und schnappte nach Moros Kopf, den dieser zwischen die Schulterblätter des Wolfes presste. Das Tiere sprang hin und her und fast hatte es ihn abgeworfen, da griff Slaiza mit seinem Messer an. Moro nutze seine Gelegenheit, richtete sich auf dem Tier auf und trieb ihm seinen Dolch in den Rücken. Sofort bäumte der Wolf sich auf und warf seinen ungebetenen Reiter ab. Moro kroch rückwärts von dem geifernden Tier, da fanden seine Finger seinen Beutel. Gerade noch rechtzeitig konnte er ihn schützend vor sein Gesicht halten. Die Zähne des Wolfes gruben sich in den Stoff und rissen den Beutel hin und her. Moro konnte ihn kaum festhalten.
    Der Wolf gab auf und drehte sich wieder zu Slaiza um, dieser schien nur darauf gewartet zu haben. Noch während des Wolf herumfuhr, zog er sein Messer und grub es dem Tier tief in den Hals.

    Es dauerte ein ganzes Weilchen, bis das Tier verendet war. Slaiza zog sein Messer heraus und half Moro den verstreuten Inhalt seines Beutels einzusammeln. Dabei fand er das ausgegilbte Pergament, das Moro schon fast vergessen hatte. Der Goblin nahm es in beide Hände, pustete den Staub ab und versuchte, es zu lesen. Scheinbar konnte er es nicht. Er schaute zu Moro.
    "Was steht denn da?", fragte er neugierig.

    100% Konsequent!

  • "Meine Fresse Mucks, du hast aber schon eine ganz schöne Sauklaue ..." Mit zusammengekniffenen Augen wendete Slaiza das Blatt, doch die Rückseite war komplett unbeschrieben. "Was soll das überhaupt sein? Deine Einkaufsliste?"
    Statt einer Antwort knurrte der andere nur etwas unverständliches, schnappte sich das Stück Pergament und steckte es in seine Tasche. Slaiza zuckte indessen lediglich etwas verwundert die Achseln und wandte sich wieder dem toten Wolf zu. In dem Moment jedoch, in dem er gerade sein Messer ansetzen wollte, um etwas von dem Fleisch des Tieres abzuschneiden, schoss ein dunkler Schemen von rechts oben heran und landete krächzend auf dem Kopf des Goblins.
    "Verzieh dich Kraaaz! Ey! Dummer Vogel!" Wie verrückt schlug sein Begleiter mit den Flügeln und in einem Überschwang an Dreißtigkeit pickte er seinem Herrn sogar etwas ins Ohr. "Du verdammtes Drecksvieh!"
    Zornig wollte Slaiza die Krähe packen doch geschickt brachte sie sich mit einem Flügelschlag in Sicherheit, um ihr Gekrächze sogleich wieder aufzunehmen. "Was ist denn mit der los?!" Kraaaz war zwar schon ein etwas ulkiger Vogel, doch das war selbst für sie etwas zu ulkig. Wollte sie ihn etwa auf etwas hinweisen? Konnte es sein ...
    "Ach du Scheiße! Mucks, wir sind Idioten!", rief Slaiza laut und sprang leicht panisch wieder auf. "Das da ist ein Wolf!" Für diese Feststellung schenkte ihm der andere lediglich einen verwirrten Seitenblick. "Nein, nein! Kapier doch, Wolf ist ein Rudeltier! Wo ist dann das verdammte ..."
    Ein helles Leuchten von links unterbrach den Goblin, gefolgt von einem lauten Aufjaulen und einem Fluch in irgendeiner fremden Sprache.
    "Du folgst Moro, Goblin!", meinte Mucks sogleich und lief los.
    "Spaßvogel! Nein, ich bleib hier allein Stehen und lass mich von Wölfen futtern ...", knurrte Slaiza und griff sich seinen Speer vom Boden. "Das war ein Scherz du Trottel! Los jetzt!"
    Zu seiner Verwunderung stieß der andere tatsächlich ein kurzes, krächzendes Lachen aus und setzte sich dann in Bewegung. Der Goblin dicht hintendrein. Gemeinsam pirschten sie sich über die Kuppe einer kleinen Erhöhung, immer auf ihre Umgebung bedacht, um nicht nochmal in einen dieser Wölfe hinein zu rennen. Von vorn ertönten derweil noch mehr Rufe, begleitet von hungrigem Wolfsgeheul. Wer auch immer da kämpfte, er würde wohl nicht mehr allzu lang durchhalten ...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Es war verschwunden, aber Ansgars Sinne sagten ihm etwas anderes.

    Er drehte den Kopf nach rechts und sah sich vier Wölfen gegenübern, sie sahen ziemlich ungesund aus. War das ein Rudel? Ansgar hatte nie eine Definition gefunden wieviele Tiere zu einem Rudel gehören mußten, das war nun aber völlig unwichtig. Das Kältezittern war weg, sein Griff um den Stab verstärkte sich. Der vordere Wolf stand nahe, sehr nahe. Ansgar hob blitzschnell die Hand und sagte "Eiskreuz", aus dem Runenkreis schoß die Eissäule hervor und traf den Wolf ins geöffnete Maul. Er sackte zusammen, sofort machten sich die anderen Wölfe über den Toten her.

    Ansgar wartete gar nicht bis sie fertig waren sondern rannte weg, nicht ohne sich alle paar Sekunden umzudrehen. Nach nicht mal einer Minute waren sie fertig, es war wahrscheinlich nicht viel dran an so einem Wolf. Beim nächsten Blick waren sie schon auf seiner Spur, jetzt waren sie schon nahe, nun waren sie nicht mehr weit weg. Ansgar stoppte und hielt dem vorderen Wolf seine freie Hand entgegen. "Eissplitter" rief er und eine Wolke messerscharfer Eissplitter schoß auf den Wolf zu und hüllte ihn kurz ein. Ein sich überschlagender Wolf kam wieder heraus und blieb liegen. Die anderen verringerten ihre Geschwindigkeit und hielten Abstand. Ansgard machte einige Schritte rückwärts, die Wölfe folgtem ihm, hielten aber immer noch Abstand. Einer warf seinen Kopf in den Nacken und heulte. Nun griffen beide an. Der Heuler frontal, der andere von der Seite. Ansgar konzentrierte sich auf den Wolf vor ihm, dieser sprang ihn gerade an, er schaffte es den quergehaltenen Stab ins Maul des Angreifers zu bugsieren. Mit einem Ausfallschritt nach hinten fing er dessen Wucht ab. Doch nun, er hatte den Stab umgangen, sprang ihn der zweite Wolf von der Seite an. Zuviel. Alle Drei gingen zu boden.

    Irgendwie kam Ansgar diese Situation vertraut vor. Irgendwann hatte er mal wieder in seiner Kammer gesessen und geträumt. Davon das er bei allen beliebt und die Frauen in Nöten retten konnte. Eine Szene war, im Wald von Wölfen umringt sprach er Eisdornen und aus seinem Körper wuchsen in sekundenschnelle riesige Eisdornen, diese durchbohrten alle Wölfe und er hatte sich und die Frau in Nöten gerettet.

    Aus reiner Verzweiflung rief er "Eisdornen", er wünschte sich das es klappen möge. Tatsächlich schien ihn irgend ein höheres Wesen oder so erhört zu haben oder war es doch einfach die Eismagie in ihm die ihn retten wollte. Er wurde von einem blauen Leuchten umgeben und dann schoßen Eisdornen aus seinem Körper. Ansgar hörte das Aufheulen der beiden Wölfe und der Druck lies nach. Als er aufgestanden war standen die Wölfe blutend etwas entfernt. Sie hechelten und fixierten ihn mit ihren irren Augen, doch noch griffen sie nicht an. Auch Ansgar war total erschöpft. Noch einmal heulte der eine Wolf.
    "Och komm schon, könnt ihr das nicht alleine hinkriegen!", rief Ansgar wütend und setzte sich schnell die Brille auf die am Bändchen vor seiner Brust hing. Daran hatte er glücklicherweise vor seiner Reise gedacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (20. Mai 2017 um 17:46)

  • Der Nereickenfalke war ein seltener Vogel in diesem Teil der Welt. Einst hatte ihn ein kräftiger Sturm davon geblasen als er auf Jagd war. Doch das war schon länger als zwei komplette Sonnenumläufe her.

    Der Falke machte es sich in seinem Nest gemütlich, so gut es ging. Er hatte es auf dem Überrest des einzigsten Baumstamm im Umkreis von zwölf Tagesreisen gebaut. Nun war er Müde und steckte seinen rostroten Kopf unter die hellblauen Flügel zum schlafen.

    Instinktiv wußte er das Morgen so ziemlich der letzte Tag war an dem er noch bei vollen Kräften war, denn er hatte seit einer Woche nicht ausreichend gefressen. Die kleine Ratte gestern deckte noch nicht mal den Energiebedarf des Abhebens.

    Er schlief die ganze Nacht in seinem mit Moos ausgekleideten Nest. Jäh riß ihn das Kratzen und Rütteln am Stamm aus dem Schlaf. Er hörte ein Heulen und dann erbebte der Stamm wieder. Hellwach und mit schnellen Flügelschlägen brachte sich der Falke in die Luft. Gerade noch rechtzeitig.

    Der Wolf sprang immer wieder am Baum hoch und krallte sich in den Stamm. Da dieser leicht schief stand konnte er jedes Mal etwas mehr erreichen. Durch das Gewicht des Wolfes neigte der Stamm sich immer mehr, bis er schließlich umkippte. Gerade als der Falke in der Luft war fiel der Baumrest zu Boden. Sofort war der Wolf am Nest, doch außer zwei Daunenfedern und Moos bekam er nichts zu beißen.

    Der Falke flog voll Panik mit Höchstgeschwindigkeit der Sonne entgegen, dem einzigsten Anhaltspunkt in dieser trostlosen Gegend.