Rhendenburg

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.630 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Juni 2019 um 22:15) ist von Iridiosflames.

  • ]---1---[
    Corry


    "Tiefer! Tiefer! .... Halt!", und kam dann hinzu, um den Punkt dort, wo die zweite Schraube in die Wand gedreht werden sollte, anzuzeichnen. Corry setzte das letzte Bild ab und atmete schwer, es war ein warmer Sommernachmittag, und Nembet strich sich eine Strähne aus der Stirn. Sie schauten sich zufrieden in Corrys Zimmer um, denn sie hatten nun alle Schraubenstellen markiert um die zehn Bilder von Corrys Sonnenuntergangsammlung in seinem Zimmer aufzuhängen. Corrys Vater sollte dann die Löcher in die Wand bohren. Beide gingen in die Küche und genehmigten sich eine kühle Limo und schalteten den kleinen Küchenfernseher ein. Schnell drehte Nembet leiser, denn der Fernseher dröhnte ihnen in den Ohren. Jetzt konnten sie auch gut verstehen wovon der Nachrichtensprecher, der gerade eine der Nachrichten verlass, sprach.
    "Heute morgen um neun Uhr dreißig fuhr ein blauer Citroen auf der Landstraße Richtung Innenstadt von Rhendenburg und kollidierte mit einem entgegenkommenden schwarzen LKW. Der Fahrer des LKWs kam mit dem Schrecken davon, der Fahrer des Citroen wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus von Rhendenburg gefahren.", Corry schaltete den Fernseher aus.
    "Was ist?", fragte Nembet, Corry sagte kein Wort.
    Nembet sah zu Corry und dieser starrte mit großen Augen in den schwarzen Fernsehschirm und flüsterte,
    "Vater!"

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (7. April 2017 um 21:52)

  • @Iridiosflames da kann man ja jetzt noch nicht ganz so viel verbessern. Allerdings musst du glaub ich nicht so viele Leerzeilen machen, dass zieht den Text, wenn er länger wird, nämlich ganz schön nach unten. Ich hoffe mal er wird länger, dann les ich ihn mir auch gerne durch und schreib dir was dazu :D
    Ansonsten hätte ich nur eine Anmerkung und warte einfach wie es weiter geht.

    dirigierte Nembet seinen Freund Corry. Nembet ging zu Corry und malte einen Punkt an der Stelle an der die zweite Schraube in die Wand gedreht werden sollte.

    Da könntest du einfach nur: "und kam dann hinzu, um den Punkt dort, wo die zweite Schraube in die Wand gedreht werden sollte, anzuzeichnen" schreiben o.ä. Damit vermeidest du sowohl die Wiederholung der Namen als auch die von "an der".

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Vielen Dank, ich habe beide Punkte grad behoben, hoffe es ist jetzt besser. Leider wars das mit Corry, es sind immer nur kurze Fragmente die erst in der Menge eine Geschichte erzählen. Eben mehrere kurze Kurzgeschichten. Werde aber in Zukunft mehrere posten damit es sich flüssiger lesen lässt. Es soll eine Art "Abreißkalender" sein, mit kurzen knackigen "Cliffhangern".
    ____________________________________________________________________________________________

    ]---2---[
    Einsame Zweisamkeit

    Er war mit seinem Schatz allein. Der Augenblick der ihm schon lange vorschwebte, aber immer durch eine Panne verhindert wurde. Gestern hatte sein Auto einen Platten. Vorgestern fielen drei Straßenbahnen aus und noch etlich Beispiele fielem ihm sofort ein. Doch nun war er mit seinem Schatz allein. Zärtlich liebkosten sie sich, er berührte die weiche Haut seines Schatzes, der Mund war warm, die Lippen voll. Sie lagen auf dem Sofa, leise Musik durchwehte den Raum, es war ein blutroter Sommersonnenuntergang. Einen Moment durchfuhr ihn der Gedanke, dies sei doch dass typische super dupper romantisch rosarot Klischee, doch dann war er wieder weg.

    Die Wärme an seinem Arm war echt, der Mund auch, der Atem ebenso. Sein Schatz gehörte für diesen Augenblick ihm. Er kuschelte sich an den Körper seines Schatzes der scheinbar schlief. Langsam kam Bewegung in den Körper seines Schatzes. Es wurde immer heftiger, ihn durchfuhr ein innerer Schmerz. Wollte sein Schatz nicht mehr seine Nähe dulden, hatte er ihm weh getan, noch Hundert andere potenzielle Möglichkeiten durchfuhren seine Kopf. Doch dann geschah etwas was er nicht erwartet hatte. Sein Schatz drehte sich zu ihm um. Eine feuchte Schnauze reckte sich ihm entgegen, heraus schoß ein rötlicher Waschlappen und putzte sein Gesicht. Da wurde Corry sich gewahr, das er auf dem Sofa eingeschlafen war und sein Schatz im Traum, sein Hund in Real war.

    Traum oder Realität? Doch was geschehen war war echt.
    Er fasste sich ein Herz und beschloß Morgen seinen Vater zu besuchen.

    ]---3---[
    Nembet

    Nachts um halb zwei schlich eine Gestalt in Richtung Bahnhof. Sie drehte sich häufig um, zu sehen ob ihr jemand folgte. Sie bog in die dunkle Ecke des Bahnhofsseiteneingang ein. Ein kleiner Feuerschein erhellte kurz die Nacht ringsrum. Ein Punkt von roter Farbe verriet den Ort des Rauchers. Ein Streifenwagen fuhr vorbei von der anderen Seite kommend. Rote Lichter leuchteten auf ein schrilles quitschen war auf der regennassen Farbahn zu hören.
    Ein Schatten verließ den Ort,
    ein Lichtkegel traf den Ort,
    niemand war dort,
    keiner ging fort.
    "Du wirst nervös, du brauchst Urlaub Karl!", erklang es aus dem Funkgerät.
    "Ja! Machen wir Pause und trinken einen Kaffee.", war die Antwort. Der Lichtkegel verschwand.

    Hinter dem Bahnhof rang Nembet um Atem.


    ]---4---[
    Spät, aber Ehrlich

    Leise drehte er den Schlüssel im Schloss um und schlich in den Flur und sein Kopf stieß in etwas weiches, aber wiederstandsfähiges als das Licht anging schaute er auf.
    "Was machst du um zwei Uhr morgens noch draußen?", schrie seine Mutter Nembet an.
    "Ich wa..ar be...ei C..orr..y!", stammelte Nembet ängstlich, starr auf das Nudelholz blickend welches seine Mutter drohend in der Hand hielt.
    Diese Erklärung schien sie zufrieden zustellen denn sie war wie ausgewechselt.
    "Gut, aber nun ab ins Bett!"
    Nembet war erleichtert, aber es stimmte ja auch alles. Erst hatte er Corry geholfen bei den Vorbereitungen zum Bilder aufhängen, dann hatte er die Löcher gebohrt. Während Corry geschlafen hatte, hatte er sie aufgehängt. Nachdem Corry vom Hund wachgeschlappert wurde haben sie Erkundigungen bei der Polizei wegen der Nachrichtenmeldung eingeholt. War dann viertel Zwei Nachts dann endlich aufgebrochen, hat sich vor der Polizei verstecken müssen um nicht als potenzieller Einbrecher zu gelten, um nach Hause zu kommen.
    Als er nun so seinen Gedanken nachhing liefen die anderen Dinge automatisch und als er wieder in der Realität angekommen war lag er umgezogen und gewaschen in seinem Bett im dunklem Zimmer.


    ]---5---[
    Zusammengebrochene Illusion

    "Ich würde gerne wissen in welchem Zimmer mein Vater liegt?", fragte Corry die diensthabende Schwester hinter dem wuchtigem Empfangsthresen.
    "Wie heißt du?"
    "Corry ....", er mußte unterbrechen, denn gerade als er seinen Nachnamen nennen wollte, fuhr ein Krankenwagen vor, mit angeschaltetem Martinshorn.
    "Wie bitte, ich habe nicht verstanden?", brüllte die Krankenschwester um den unerträglichen Lärm der gerade entstanden war zu übertönen. Ohne Erfolg! Notgedrungen schob sie Corry einen Schmierzettel und einen Kugelschreiber über den Thresen und bedeutete ihm seinen Namen
    aufzuschreiben. Corry verstand, schrieb und schob den Zettel zusammen mit dem Stift zurück. Die Schwester las es und nickte. Sie schaute
    in ihren Unterlagen nach, schrieb dann die Zimmernnummer auf den Zettel und schob ihn zu Corry zurück. Mit der Hand zeigte sie erst den Flur hinter, dann zwei Ebenen mit der flachen Hand und dann mit den Zeigefinger aufwärts. Corry nickte und ging.

    Als Corry das Zimmer seines Vaters betrat bot sich ihm ein ein schlimmer und sehr einprägsamer Anblick.


    ]---6---[
    Traumatisches dahinleben

    Nembet besuchte Corry am frühen Abend einen Tag nach dem Unfall seines Vaters. Dieser schien nur noch zu funktionieren.
    Er lachte zwar aber gequält, er trank Tee statt Cola, aß Vollkornbrot statt den üblichen Chips, laß in der Apothekenzeitung statt fernsehn, Nembet schwante übles.
    "Was hälst du von einem Ausflug?", schlug er vor.
    "Wer soll uns fahren?", kam die traurige Antwort.
    "Wir wandern zum alten Silberminenbergwerk, da wolltest du doch schon mal hin?"
    "Ja! Mit meinem Vater! Heute!", Corry begann zu weinen.
    Nembet wäre am liebsten im Boden versunken. Corry starrte zum Fenster hinaus und zitterte leicht. Nembet schwieg vor sich hin, drückte und knetete seine Hände vor Anspannung und Verzweiflung wegen dieser beklemmenden Stille. So kam es das er nicht wußte was er sagen sollte.
    Corry kein Interesse an einer Unterhaltung hatte und die Stunden darüber verstrichen.
    ____________________________________________________________________________________________

    Das wars fürs Erste. Natürlich geht es noch weiter, aber sonst wird es zuviel, außerdem muß ich erstmal eure Einschätzungen abwarten, vielleicht ergeben sich neue Möglichkeiten der Storyline.

  • Hm... Ich weiß irgendwie noch nicht so recht, was ich davon halten soll :D ich finde die Idee eigentlich relativ gut und kann einen roten Faden ausmachen, wenn der auch sehr dünn ist ^^ aber das wird bei anderen Lesern hier nicht so sein. Ich kann mir vorstellen, dass du damit viele verwirren wirst ;) naja, ich bleib noch am Ball und warte ab :P

  • Ich würde dir wirklich auch empfehlen die Abschnitte länger zu gestalten, ansonsten komm ich leider kein bisschen in die Geschichte hinein. Lass dir ruhig etwas Zeit die Szene etwas näher zu beschreiben oder geh mehr auf die Emotionen der Charaktere ein. Auch entsteht hierbei keine wirkliche Atmosphäre die den Leser mitreißen würde. Beschreibe bei 3 doch einfach den Bahnhof etwas genauer, was ist zu sehen/ hören (verlassene Gleise, irgendwelche Geräusche aus der Ferne etc). Einfach ein wenig mehr drum herum erzählen, auch wenn es dann ein Weilchen länger dauert, bis der Abschnitt fertig gestellt ist.

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Hm, grundlegend finde ich die Idee, dass es viele kleine Momentaufnahmen sind, um daraus ein großes Ganzes zu machen, wirklich gut.
    Du hast ja bereits viele kleine sehr zusammenhängende Teile. Einen roten Faden erkennt man auch. Es stört mich nicht einmal, dass alles relativ minimalistisch gehalten ist. Irgendwo passt das schon wieder.
    Womit ich eher ein wenig meine Probleme habe, ist, dass deine Sätze sich im Aufbau alle sehr ähneln. Das lässt vieles sehr monoton wirken. Hier und da passt es, aber mir fehlt da ein wenig die Stimmung. Manchmal reicht es da auch schon, etwas mit der Satzlänge zu probieren oder einen Nebensatz vor den Hauptsatz zu schieben. Aber vielleicht ist das ja auch alles so von dir gewollt. :)
    Ich kann auch nicht wirklich mit Corry oder Nembet mitfühlen, aber das ist wieder deinem Minimalismus zuzuschreiben. Mag Geschmackssache sein, ich würde jetzt einfach mal abwarten. Jedenfalls bleibt so der Schock von Corry auf der Strecke, ebenso wie die Sorgen seines Freundes. Du sagst es zwar, aber Umschreibungen bringen es besser herüber. Statt also, ohne das jetzt auf deinen Text zu beziehen, zu schreiben "er war traurig" zum Beispiel schreiben "er schluckte und kämpfte mit den Tränen". Da weiß jeder sofort: Ah, der Junge ist traurig. Dafür entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl, wenn man es denn überhaupt so möchte. Minimalismus könnte auch gut ein Wiedererkennungswert sein.

    Ich habe dir im Spoiler deine Texte korrigiert. Wenn du das die nächsten Male nicht möchtest, dann sag mir das bitte. Ich möchte dich auch nicht demotivieren. Viele Fehler machst du in dem Sinne nicht, einzig bei den Kommas und der wörtlichen Rede würde ich dich bitten, da noch einmal drüber zu schauen. :)
    Das meiste, was ich in Orange angemerkt habe, sind oftmals nur Vorschläge. Was du davon am Ende für dich mitnimmst und umsetzt, ist dir überlassen. Vielleicht findest du meine Ratschläge ja auch ganz doof und alles soll so sein, dann will ich nichts gesagt haben. Einzig bei den Sätzen, die so keinen Sinn ergeben, solltest du auch noch einmal dran arbeiten.

    Am Ende bleibt mir jetzt nur noch zu sagen, dass mich schon interessiert, was du dir noch zurechtgelegt hast.

    Spoiler anzeigen

    ]---2---[
    Einsame Zweisamkeit

    Er war mit seinem Schatz allein. Der Augenblick, der ihm schon lange vorschwebte, aber immer durch eine Panne verhindert wurde. [Der Satz ist meiner Meinung nach irgendwie unvollständig. Schau da vielleicht noch einmal drüber. :)] Gestern hatte sein Auto einen Platten. Vorgestern fielen drei Straßenbahnen aus und noch etliche Beispiele fielem [fielen] ihm sofort ein. [Finde den Satz allerdings etwas ungünstig formuliert. Ich würde Vorschlagen, zwei draus zu machen. Den zweiten würde ich vielleicht auch etwas umstellen. Vorschlag: Ihm fielen noch etliche Beispiele ein.] Doch nun war er mit seinem Schatz allein. Zärtlich liebkosten sie sich, er berührte die weiche Haut seines Schatzes, der Mund war warm, die Lippen voll. Sie lagen auf dem Sofa, leise Musik durchwehte [Kann Musik einen Raum "durchwehen"? Das Wort an sich irritiert.] den Raum, es war ein blutroter Sommersonnenuntergang. [Hm, hier ist es wieder so, dass der letzte Teil des Satzes eigenständig ist. Ist vielleicht Geschmackssache, aber im Grunde hat er mit dem davon nur noch bedingt zu tun. Teile den Satz in zwei, wäre wieder mein Vorschlag.] Einen Moment durchfuhr ihn der Gedanke, dies sei doch dass [das] typische super dupper romantisch rosarot [Angriff der Adjektive. ^^' Ich sehe, warum du es für die Übertreibung schreibst, aber weniger ist trotzdem mehr. Kommas nicht vergessen.] Klischee, doch dann war er wieder weg.

    Die Wärme an seinem Arm war echt, der Mund auch, der Atem ebenso. Sein Schatz gehörte für diesen Augenblick ihm. Er kuschelte sich an den Körper seines Schatzes, der scheinbar schlief. Langsam kam Bewegung in den Körper seines Schatzes. Es wurde immer heftiger, ihn durchfuhr ein innerer Schmerz. Wollte sein Schatz nicht mehr seine Nähe dulden, hatte er ihm weh getan, [Fragezeichen, danach neue Satz] noch Hundert andere potenzielle Möglichkeiten durchfuhren seinen Kopf. Doch dann geschah etwas, was er nicht erwartet hatte. Sein Schatz drehte sich zu ihm um. Eine feuchte Schnauze reckte sich ihm entgegen, heraus schoß [schoss] ein rötlicher Waschlappen und putzte sein Gesicht. Da wurde Corry sich gewahr, dass er auf dem Sofa eingeschlafen war und sein Schatz im Traum, sein Hund in Real war.

    Traum oder Realität? Doch was geschehen war war echt.
    Er fasste sich ein Herz und beschloß [beschloss], Morgen [morgen] seinen Vater zu besuchen.

    ]---5---[
    Zusammengebrochene Illusion

    "Ich würde gerne wissen, in welchem Zimmer mein Vater liegt?", fragte Corry die diensthabende Schwester hinter dem wuchtigem Empfangsthresen [Empfangstresen]. [Genaugenommen ist das keine Frage, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein.]
    "Wie heißt du?"
    "Corry .... [immer nur drei Punkte]", [Komma weg und groß weiter] er mußte [musste] unterbrechen, denn gerade als er seinen Nachnamen nennen wollte, fuhr ein Krankenwagen vor, mit angeschaltetem Martinshorn ein Krankenwagen vor.
    "Wie bitte, ich habe nicht verstanden?", brüllte die Krankenschwester, um den unerträglichen Lärm, der gerade entstanden war, zu übertönen. Ohne Erfolg! Notgedrungen schob sie Corry einen Schmierzettel und einen Kugelschreiber über den Thresen [Tresen] und bedeutete ihm seinen Namen [kein Absatz] aufzuschreiben. Corry verstand, schrieb und schob den Zettel zusammen mit dem Stift zurück. Die Schwester las es und nickte. Sie schaute [kein Absatz] in ihren Unterlagen nach, schrieb [kritzelte] dann die Zimmernnummer auf den Zettel und schob ihn zu Corry zurück. Mit der Hand zeigte sie erst den Flur hinter, dann zwei Ebenen mit der flachen Hand und dann mit den Zeigefinger aufwärts. Corry nickte und ging.

    Als Corry das Zimmer seines Vaters betrat, bot sich ihm ein ein schlimmer und sehr einprägsamer Anblick.


  • Danke für die Mühe die du dir gemacht hast!

    Da ich Urlaub habe, habe ich glücklicherweise genug Zeit mir das in Ruhe anzusehen! Bis später!

  • Hallo,

    in Rhendenburg, eine fiktive Stadt, geht es um kleine Kurzgeschichten die eine zusammenhängende Geschichte bilden.

    Hauptpersonen:
    Zwei Freunde Namens Corry und Nembet.
    Während Corry mit seinem Vater alleine wohnte, hatte Nembet nur seine Mutter. Sie gingen in die selbe Klasse.


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    ]---1---[
    Corry

    "Tiefer! Tiefer! .... Halt!", dirigierte Nembet seinen Freund Corry. Nembet ging zu Corry und malte einen Punkt an der Stelle an der die zweite Schraube in die Wand gedreht werden sollte. Corry setzte das letzte Bild ab und atmete schwer, es war ein warmer Sommernachmittag, und Nembet strich sich eine Strähne aus der Stirn. Sie schauten sich zufrieden in Corrys Zimmer um, denn sie hatten nun alle Schraubenstellen markiert um die zehn Bilder von Corrys Sonnenuntergangsammlung in seinem Zimmer aufzuhängen. Corrys Vater sollte dann die Löcher in die Wand bohren.
    Beide gingen in die Küche und genehmigten sich eine kühle Limo und schalteten den kleinen Küchenfernseher ein. Schnell drehte Nembet leiser, denn der Fernseher dröhnte ihnen in den Ohren. Jetzt konnten sie auch gut verstehen wovon der Nachrichtensprecher, der gerade eine der Nachrichten verlass, sprach.

    "Heute morgen um neun Uhr dreißig fuhr ein blauer Citroen auf der Landstraße Richtung Innenstadt von Rhendenburg und kollidierte mit einem entgegenkommenden schwarzen LKW. Der Fahrer des LKWs kam mit dem Schrecken davon, der Fahrer des Citroen wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus von Rhendenburg gefahren.", Corry schaltete den Fernseher aus.
    "Was ist?", fragte Nembet, Corry sagte kein Wort.

    Nembet sah zu Corry und dieser starrte mit großen Augen in den schwarzen Fernsehschirm
    und flüsterte,

    "Vater!"

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    ]---2---[
    Einsame Zweisamkeit

    Er war mit seinem Schatz allein. Der Augenblick der ihm schon lange vorschwebte, aber immer durch eine Panne verhindert wurde. Gestern hatte sein Auto einen Platten. Vorgestern fielen drei Straßenbahnen aus und noch etlich Beispiele fielem ihm sofort ein. Doch nun war er mit seinem Schatz allein. Zärtlich liebkosten sie sich, er berührte die weiche Haut seines Schatzes, der Mund war warm, die Lippen voll. Sie lagen auf dem Sofa, leise Musik durchwehte den Raum, es war ein blutroter Sommersonnenuntergang. Einen Moment durchfuhr ihn der Gedanke, dies sei doch dass typische super dupper romantisch rosarot Klischee, doch dann war er wieder weg. Die Wärme an seinem Arm war echt, der Mund auch, der Atem ebenso. Sein Schatz gehörte für diesen Augenblick ihm. Er kuschelte sich an den Körper seines Schatzes der scheinbar schlief. Langsam kam Bewegung in den Körper seines Schatzes. Es wurde immer heftiger, ihn durchfuhr ein innerer Schmerz. Wollte sein Schatz nicht mehr seine Nähe dulden, hatte er ihm weh getan, noch Hundert andere potenzielle Möglichkeiten durchfuhren seine Kopf. Doch dann geschah etwas was er nicht erwartet hatte. Sein Schatz drehte sich zu ihm um. Eine feuchte Schnauze reckte sich ihm entgegen, heraus schoß ein rötlicher Waschlappen und putzte sein Gesicht. Da wurde Corry sich gewahr, das er auf dem Sofa eingeschlafen war und sein Schatz im Traum, sein Hund in Real war.

    Traum oder Realität? Doch was geschehen war war echt.
    Er fasste sich ein Herz und beschloß Morgen seinen Vater zu besuchen.

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    ]---3---[
    Nembet

    Nachts um halb zwei schlich eine Gestalt in Richtung Bahnhof. Sie drehte sich häufig um, zu sehen ob ihr jemand folgte. Sie bog in die dunkle Ecke des Bahnhofsseiteneingang ein. Ein kleiner Feuerschein erhellte kurz die Nacht ringsrum. Ein Punkt von roter Farbe verriet den Ort des Rauchers. Ein Streifenwagen fuhr vorbei von der anderen Seite kommend. Rote Lichter leuchteten auf ein schrilles quitschen war auf der regennassen Farbahn zu hören.

    Ein Schatten verließ den Ort,
    ein Lichtkegel traf den Ort,
    niemand war dort,
    keiner ging fort.

    "Du wirst nervös, du brauchst Urlaub Karl!", erklang es aus dem Funkgerät.
    "Ja! Machen wir Pause und trinken einen Kaffee.", war die Antwort.
    Der Lichtkegel verschwand.

    Hinter dem Bahnhof rang Nembet um Atem.


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    ]---4---[
    Spät, aber Ehrlich

    Leise drehte er den Schlüssel im Schloss um und schlich in den Flur und sein Kopf stieß in etwas weiches, aber wiederstandsfähiges als das Licht anging schaute er auf.
    "Was machst du um zwei Uhr morgens noch draußen?", schrie seine Mutter Nembet an.
    "Ich wa..ar be...ei C..orr..y!", stammelte Nembet ängstlich, starr auf das Nudelholz blickend welches seine Mutter drohend in der Hand hielt.
    Diese Erklärung schien sie zufrieden zustellen denn sie war wie ausgewechselt.
    "Gut, aber nun ab ins Bett!"
    Nembet war erleichtert, aber es stimmte ja auch alles. Erst hatte er Corry geholfen bei den Vorbereitungen zum Bilder aufhängen, dann hatte er die Löcher gebohrt. Während Corry geschlafen hatte, hatte er sie aufgehängt. Nachdem Corry vom Hund wachgeschlappert wurde haben sie Erkundigungen bei der Polizei wegen der Nachrichtenmeldung eingeholt. War dann viertel Zwei Nachts dann endlich aufgebrochen, hat sich vor der Polizei verstecken müssen um nicht als potenzieller Einbrecher zu gelten, um nach Hause zu kommen.

    Als er nun so seinen Gedanken nachhing liefen die anderen Dinge automatisch und als er wieder in der Realität angekommen war lag er umgezogen und gewaschen in seinem Bett im dunklem Zimmer.


    Spoiler anzeigen


    ]---5---[
    Zusammengebrochene Illusion

    "Ich würde gerne wissen in welchem Zimmer mein Vater liegt?", fragte Corry die diensthabende Schwester hinter dem wuchtigem Empfangsthresen.

    "Wie heißt du?"
    "Corry ....", er mußte unterbrechen, denn gerade als er seinen Nachnamen nennen wollte, fuhr ein Krankenwagen vor, mit angeschaltetem Martinshorn.

    "Wie bitte, ich habe nicht verstanden?", brüllte die Krankenschwester um den unerträglichen Lärm der gerade entstanden war zu übertönen. Ohne Erfolg!

    Notgedrungen schob sie Corry einen Schmierzettel und einen Kugelschreiber über den Thresen und bedeutete ihm seinen Namen aufzuschreiben.

    Corry verstand, schrieb und schob den Zettel zusammen mit dem Stift zurück. Die Schwester las es und nickte. Sie schaute in ihren Unterlagen nach, schrieb dann die Zimmernnummer auf den Zettel und schob ihn zu Corry zurück. Mit der Hand zeigte sie erst den Flur hinter, dann zwei Ebenen mit der flachen Hand und dann mit den Zeigefinger aufwärts.
    Corry nickte und ging.

    Als Corry das Zimmer seines Vaters betrat bot sich ihm ein ein schlimmer und sehr einprägsamer Anblick.

    Spoiler anzeigen


    ]---6---[
    Traumatisches dahinleben

    Nembet besuchte Corry am frühen Abend einen Tag nach dem Unfall seines Vaters. Dieser schien nur noch zu funktionieren.
    Er lachte zwar aber gequält, er trank Tee statt Cola, aß Vollkornbrot statt den üblichen Chips, laß in der Apothekenzeitung statt fernsehn, Nembet schwante übles.
    "Was hälst du von einem Ausflug?", schlug er vor.
    "Wer soll uns fahren?", kam die traurige Antwort.
    "Wir wandern zum alten Silberminenbergwerk, da wolltest du doch schon mal hin?"
    "Ja! Mit meinem Vater! Heute!", Corry begann zu weinen.
    Nembet wäre am liebsten im Boden versunken. Corry starrte zum Fenster hinaus und zitterte leicht. Nembet schwieg vor sich hin, drückte und knetete seine Hände vor Anspannung und Verzweiflung wegen dieser beklemmenden Stille. So kam es das er nicht wußte was er sagen sollte.
    Corry kein Interesse an einer Unterhaltung hatte und die Stunden darüber verstrichen.

    Spoiler anzeigen


    ]---7---[
    Innehalten, durchatmen, aufleben

    Corry saß nun schon den dritten Tag da und verbrachte entweder Zeit in seinen Tagträumen einer besseren Welt oder niedergeschlagen im Bewußtsein der Realität. Nembet hatte alle Hände voll zu tun, das Corrys Leben nicht im Chaos versank. Am Abend nach zwei Wochen sah er sich gezwungen seiner Mutter alles zu erzählen. Diese reagierte recht ruppig, aber doch besorgt. Sie lobte Nembet, aber als sie Corry da so sitzen sah hielt sie ihm eine Standpauke über Ordnung, Sauberkeit, Disziplin, Führsorge und Selbstachtung. Zuerst schien es keine Wirkung zu zeigen, doch dann bat Corry Nembets Mutter um Hilfe.

    ..... und dann durchlief Corry eine Schule wie beim Militär.


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    ]---8---[
    Neuanfang

    Sie nahm ihn hart ran. Er mußte das Geschirr waschen, den Boden putzen und all
    die anderen Aufgaben eines Erwachsenen erfüllen. Mit dem Einverständnis ihres
    Sohnes und Corry ging sie zur Behörde und beantragte eine Pflege. In anbetracht
    der Tatsache das Corrys Mutter kurz nach der Geburt gestorben war und sein
    Vater im Koma lag wurde ihr die vorrübergehende Pflege bis zur entgültigen
    Entscheidung übertragen. Nun war Nembets Mutter Corrys Pflegemutter.

    Eine Weile wohnte er noch in seiner alten Wohnung, er wollte sich nicht trennen.
    Doch nach dem auch die entgültige Entscheidung gefallen war, zog er aus.
    Da Nembet und seine Mutter in einem Haus lebten das groß genug war erhielt er
    dort sein Zimmer. Seine Sonnenuntergangsbilder hatte er mitgenommen.



    PS.: Dieser Thread wird im Samelsurium fortgesetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (3. Juni 2019 um 22:15)