Etwas geschriebenes von Iridiosflames

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 13.274 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Mai 2019 um 22:15) ist von Iridiosflames.

  • 1. Gedicht

    Siebzehn Tage

    Die Tür geht zu
    Du bist weg
    Siebzehn Tage

    Geh ins Bett
    Wache auf
    Siebzehn Tage

    Vermiss dich
    Vermiss dich nicht
    Siebzehn Tage

    Der Schlüssel klickt
    Du kommst zurück
    Nach Siebzehn Tagen


    2. Gedicht

    Ungefragt

    Du redest, ich muss schweigen
    Du gehst rechts ich muss links
    Ungefragt

    Einen Döner du dir gekauft hast
    Ich muss Hunger leiden
    Ungefragt

    Du wirfst mit Geld um dich
    Ich muss zuschauen
    Ungefragt

    Du verschwindest, kommst wieder
    Ich muss immer da sein
    Ungefragt

    Es reicht mir
    Doch trauen darf ich mich nicht
    Ungefragt

  • Hallo, diese beiden Gedichte handeln von zwei verschiedenen Personen.

    1. Gedicht

    Unterschiede

    Du willst die Party
    Ich such Ruhe

    Du willst deine ruhige Zeit
    Ich will jetzt was unternehmen

    Du schläfst jetzt
    Ich bin wach

    Du liest alles spät und antwortest kaum
    Ich schreib und schreib und werde verrückt

    Unterschiede
    Die Chemie stimmt nicht


    2. Gedicht

    Gemeinsamkeiten

    Jeden Tag was machen, am liebsten
    Ich muss dich bremsen

    Sehe hinter die Fassade, identisch
    Bin nur besser angepasst

    Du bist zu zweit so wie ich, innerlich
    Freu mich auf unsere nächstes Treffen

    Gemeinsamkeiten
    Die Chemie stimmt

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (2. Juni 2018 um 23:55)

  • Hallo, nicht wundern, dieses Gedicht ist absichtlich nicht in Deutsch! Aus dem einfachen Grund, weil es im isländischen besser klingt.


    Líf mitt


    Ég er hjálparvana
    Ég er dapur

    Ég er einmana
    Ég er meiddur

    Hver mun bjarga mér?
    Hver sér mig?

    Spoiler anzeigen

    Mein Leben


    Ich bin hilflos
    Ich bin traurig

    Ich bin einsam
    Ich bin verletzt

    Wer wird mich retten?
    Wer sieht mich?

    2 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (4. Juni 2018 um 20:15)

  • Hallo @Iridiosflames

    Ich find deine Gedichte sehr schön (bis auf das Isländische, da bin ich mir noch nicht ganz sicher :rofl: )

    Die Gegensätze, die du in "Ungefragt" aufgeführt hast, finde ich in leicht abgeänderter Form in "Unterschiede" wieder. Beide enthalten für mein Empfinden eine ziemlich große Portion Frust, Resignation und Trauer.


    Bei "Gemeinsamkeiten" find ich jetzt nicht wirklich was gemeinsames. Ich hab's mehrfach gelesen. Erkenn ich es nur nicht? :hmm:

    Ansonsten - gerne mehr davon! :thumbup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Danke @Tariq,

    bei den Gemeinsamkeiten ist es so, ich sehe die Person so wie sie ist und wie ich früher war. Im zweiten Teil spiegelt sich das heute bei mir wieder, ich hab dazu gelernt, manchmal auf die hart, schmerzhafte Art. Deshalb die Gemeinsamkeit, auch wenn es zugegeben im Gedicht nicht so rüber kommt. Sorry.

  • Hi :)

    Du liest alles spät und antwortest kaum
    Ich schreib und schreib und werde verrückt

    Ui, das finde ich nervig XD Leute, die auf blaue Haken lauern und dann rumnerven, wenn man nicht SOFORT antwortet XD
    Nee, also da passt die Chemie nun wirklich nicht ...

    Líf mitt


    Ég er hjálparvana
    Ég er dapur

    Ég er einmana
    Ég er meiddur

    Hver mun bjarga mér?
    Hver sér mig?

    Abgesehen davon, dass ich kein Isländisch kann und deshalb nicht weiß, wie man die Worte richtig ausspricht (auch wenn isländisch in meinem Kopf eine tolle Sprache ist ^^ ), fänd ich eine deute Übersetzung in einem Spoiler klasse ^^
    Ich würde nämlich schon gern wissen, worum es in dem Gedicht geht und wir wissen alle, was passiert, wenn ich es in den Google Übersetzer eingebe ... :rofl:

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Hi :)

    Ui, das finde ich nervig XD Leute, die auf blaue Haken lauern und dann rumnerven, wenn man nicht SOFORT antwortet XDNee, also da passt die Chemie nun wirklich nicht ...

    Man kann zweierlei hinein denken.

    A. Jemand der souverän das Meiste an sich abperlen lässt
    B. Jemand der verzweifelt versucht Gehör zu finden.

    Wenn ich so nachdenke treffen hier zwei Gegensätze aufeinander, der eine will und kann irgendwie nicht aufhören, der andere hat kein wirkliches Interesse. Kurz die Sache geht schief. Der Starke freut sich seiner Ruhe, der Schwache wird noch schwächer.

    Trennung ist die beste Lösung für beide, je eher um so besser.

    PS.: Ob beide was draus lernen.........Wer weiss.


    Spoiler nachgeholt! @Miri

  • 1. Gedicht

    Alles Finsternis?

    Von Anbeginn
    Finsternis hier
    Ein Licht
    Ein Schrei

    Hell, Dunkel
    Hell, Dunkel
    Wieder Wochenende
    Wieder luftholen

    Gebrechen hier
    Gebrechen da
    Todessehnsucht dort
    Grabesstille nun

    Am Ende
    Nur Finsternis
    Kein entkommen
    Ruhe sanft


    2. Gedicht

    Eine Mär

    Erzählt von den Alten
    Geglaubt von den Jungen
    Unterhaltung ohne irgendwelche Medien
    Nur draußen was los
    Eine Mär

    Vergangene Tage, immer besser
    Vergangene Tage, nur Hilfsbereitschaft
    Vergangene Tage, nie Probleme
    Vergangene Tage, nur Sonnenschein
    Eine Mär

    2 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (30. Juni 2018 um 17:02)

  • Hallo @Iridiosflames

    Spoiler anzeigen


    Zu Gedicht 1:
    Der Lebenszyklus im Zeitraffer - interessante Idee. Ein bisschen trostlos, dass als einziger Punkt zwischen Geburt und Alter nur das Wochenende genannt wird (hoffe ich habe es richtig interpretiert).
    Ansonsten haben die kurzen Verse einen Eindruck von Gehetztsein vermittelt, als wäre das Leben irgendwie eine lästige Uunterbrechung oder ein notwendiges Übel, bevor mann endlich zum 'Ruhe sanft' gelangt. Eine ganz Strophe widmest du dem Gebrechen und der Todessehnsucht. Sehr trübe Aussichten. Ich vermisse den Lichtschimmer am Horizont. Aber das Fragezeichen in der Überschrift zeigt, dass du dies wahrscheinlich selbst auch tust ...?

    Zu Gedicht 2:
    Gefällt mir sehr gut!! Kurz und knapp, mit zwei Dingen, die ich (beim ersten Mal) stirnrunzelnd gelesen habe.
    a) Die vergangenen Tage, die MIR von den Alten geschildert wurden, enthielten eine Menge Probleme, mehr, als ich heute habe. Nur Sonnenschein war das keinesfalls. Anderer Art, ja, aber das berühmte "früher war alles besser" ist doch in Wirklichkeit nur ein "Früher war alles anders".Aber es gab irgendwie wenig Klagen, auch wenn's schwierig wurde. Meinstens haben meine Großeltern den Sack voller Erzählungen zugebunden mit "Es war nicht leicht damals, aber schön".
    b) Das 'immer besser' hab ich beim ersten Lesen so interpretiert, dass nach vergangenen Tagen nun alles besser werden muss. Wie so ein Sich-selbst-puschen, so ein Jetzt-leg-ich-noch-ne-Kohle-auf. Erst als ich es noch ein, zwei Male gelesen hatte, fiel der Groschen. Kann sein, dass ich einfach ein bisschen auf der Leitung stand. :pardon: Also - alles gut!!

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • @Tariq
    Märchen ist die Verkleinerungsform von Mär!

    Zwischen Geburt und Tod besteht das Leben aus Wochen, Kindergarten, Schule, Arbeit. Es sollte das darstellen was viele erleben, nicht was man sich wünscht.


    Edit: Musste noch eine Zeile dranhängen wegen der Kongruenz! :rolleyes:

    3 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (30. Juni 2018 um 21:04)

  • 1. Gedicht

    Loch im Kopf

    Jetzt sitz ich hier
    Der Kopf ist leer
    Abgabetermin, Schreibblockade, leeres Blatt
    Die Zeit verinnt unerbittlich

    Haltet die Uhr an
    Jetzt sofort, sofort, sofort
    Ich weis nichts mehr
    Alles weg, Geschichten, Ideen

    Verloren im Nirgendwo, allein
    Trauer macht sich breit
    Ein Licht am Horizont! Wahr?
    Es klingelt im Kopf

    Eine Idee will herein
    Thema! Das? Nein, Niemals!
    Doch besser als nichts
    Not macht sehr genügsam

    Mist ohne Ende nur
    Doch halt, genauer geschaut
    Eine Perle! Verdreckt, versteckt
    Gereinigt! Herrlich, anders, neu


    2. Gedicht

    Ist es lange her?

    Du gingst allein
    Ich weinte allein
    Du bist fort
    Ich bin fort

    Trauer und Neid
    Liebe und Neid
    Du hast Glück
    Mir fehlt Glück

    Komm wieder her
    Schau wieder her
    Treffen morgen früh
    Fantasie ganz früh

    Vernichte die Erinnerung
    Ertrage nicht Erinnerung
    Kauf mir Zeit
    Leih mir Zeit

    Ich bin bereit
    Warte immer bereit
    Geduldig, beharrlich, still
    Friedlich, freundlich, still


    2 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (6. Juli 2018 um 23:21)

  • 1. Gedicht

    Abenrot

    Habe so gewartet
    Rot der Sonnenuntergang
    Steife Brise immernoch
    Die Wolken fliegen

    Tiefrot der Himmel
    Violett die Wolken
    Kurz vor Nacht
    Mond geht auf

    Letztes Licht verschwunden
    Laternen schon an
    Fahrzeuge mit Licht
    Kinder im Bett


    2. Gedicht

    Morgenstund

    Hahnenschrei am Morgen
    Wecker klingelt laut
    Im Bett gerekelt
    Keinen Lust aufzustehen

    Der Hunger erwacht
    Frühstück geschwind gemacht
    Heißer Kaffee dampft
    Honigbrötchen schmeckt gut

    In das Bad
    Dusche oder Wanne
    Endlich komplett sauber
    Bereit zum Tag

  • Feindbild

    Des Poeten Feind, Sprachlosigkeit
    Des Schwertkämpfers Feind, Rost
    Des Schülers Feind, Zeugnis
    Des Attentäters Feind, Staatsmacht

    Des Wissenschaftlers Feind, Formelfehler
    Des Ingenieurs Feind, Kostendruck
    Des Trainers Feind, Sportdirektor
    Des Menschen Feind, Tod

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (11. September 2018 um 17:16)

  • Zwar spät, doch besser als nie:

    Ich bin verliebt in Dein Gedicht "Loch im Kopf" :love:

    Die letzte Strophe ist einfach nur genial (in meinen Augen). Auf den Punkt gebracht, das, wovon die meisten von uns träumen: Eine Perle aus Worten! Danke dafür, @Iridiosflames


    kleine Korrektur?

    im letzten Gedicht "Feindbild" sollte das letzte Wort Tod lauten, nicht tot (tot ist das Adjektiv, Tod das Substantiv dazu.)
    Und ich denke, der Feind des Menschen ist nicht zwangsläufig "der Tod". Einige sehnen ihn herbei, den alten Gevatter. Und es gibt Dinge, die weit mehr zu fürchten sind als der Sensenmann...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Danke @Kleiner Liki und @Cory Thain!

    Danke @Cory Thain für die Korrektur!
    Zum Thema Tod:
    Es ist seit jeher ein Übel und es gibt zig Zeugnisse die mit dem Tod zu tun haben und darauf hindeuten ihn zu "umgehen". Ja, Leuten denen es schlecht geht, die träumen vom Tod. Doch nur solange es ihnen schlecht geht, wer auf dem Weg der Besserung spürbare Fortschritte macht, will ihn dann nicht mehr. Ich hatte auch nicht Extremfälle im Sinn, sondern jenen Menschen bei dem grad das Glück an die Tür klopft, der will vom Tod überhaupt nichts wissen.

    PS.: Die Idee zu "Loch im Kopf" stammt von einer Karte aus dem Spiel "Magic the Gathering".

    Spoiler anzeigen

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (11. September 2018 um 17:31)

  • 1. Gedicht

    Früher

    Hitze zieht sich zurück
    Bedeckt, verhangen, bewölkt, wolkenlos
    Wandel ist Programm, nichts verlässlich
    Kurios ohne Ende, zuviel für mich

    Wo sind die Herbstblätter geblieben
    Wo ist der Schnee vom letzten Jahr
    Die Blüten dieses Frühlings, verwelkt
    Der Sommer zuende

    2. Gedicht

    Später

    Das Wetter kann sich nicht entscheiden
    Sommer oder Herbst, es nervt
    Klarheit mein Favorit, allertage
    Genauigkeit, Verlässlichkeit, Treue, Geradlinig

    Doch der Wandel kommt
    Irgendwann, Schnee, Hagel, Graupelschauer
    Der Wandel kommt, bald
    Ich freu mich drauf

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (13. September 2018 um 20:19)

  • 1. Gedicht

    Was soll es werden

    Ich stehe früh auf
    mache mich fertig und bin es
    zum Bus geeilt und verpasst
    Was soll es werden

    Auf Arbeit angekommen und KO
    Die Zeit verrinnt langsam
    Pausen viel zu schnell vorbei
    Was soll es werden

    Nach dem Mittag ist gleich vor dem Feierabend
    Doch es zieht sich hin
    Endlich umziehen, endlich heim
    Was soll es werden

    Wieder im Bus der selbe Trott
    Zuhause angekommen, endlich
    Doch noch nicht fertig
    Noch ist das Bett fern
    Was soll es werden

    Was soll es werden
    Traumreiche Nacht mit Action
    oder Schlaflos im Bett
    Was soll es werden


    2. Gedicht

    Schwefeldioxid

    Ich gehe beschwingt zum Schrank
    hole mit Schwung die Flasche heraus
    Stelle sie schwungvoll auf den Tisch
    Sie berstet und schwunghaft verteilen die Splitter sich

    Der farblose Tod schwingt sich empor
    die Luft todesgeschwängert im Klaren
    Ich verlieren den Schwung rapide
    Mich schwingt es zu Boden

    Schwefeldioxid