Der Verliesbaumeister

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 8.997 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Februar 2023 um 10:40) ist von Mad Bull.

  • Hallo liebes Fantasy-Geschichten-Forum, :)

    mit diesem Posting gibt es erstmal eine Vorankündigung,
    bevor ich den Startschuss zu meiner eigenen Geschichte gebe.
    Die Schreibblockade haftet immer noch an, doch es hat sich schon gebessert,
    darum wird alle Zeit genommen, die auch gebraucht wird. :/
    Ganz ist sie leider noch nicht verschwunden.
    Da bitte ich um Verständnis.
    Zuende wird es auf jeden Fall geführt.

    Nun zu Merkmalen, worum es in dieser Geschichte gehen wird:
    Es geht um die Abenteuer eines despotischen Schwarzmagiers,
    und seiner Weggefährtin, einer zwielichtigen Hexe.
    Obwohl die beiden alles andere als lustig sind,
    und manchmal richtig fies sind, wird es auch ein paar humorvolle Szenen geben.
    Dürfte also das richtige Board sein.

    Die Geschichte selbst ist zum Abschuss freigegeben.
    Und ich möchte die Moderation und die Community bitten,
    die Kritiker ihre Arbeit tun zu lassen.
    Ich bestehe auf Höflichkeit und kann schon was vertragen.

    So, das reicht für´s erste, bevor diese Posting in der Versenkung verschwindet.
    Wir bleiben in Verbindung.

    Euer Mad Bull 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (9. August 2017 um 14:56) aus folgendem Grund: Flüchtigkeitsfehler

  • Hallo liebes Fantasy-Geschichten-Forum, :)

    bald wird es soweit sein und der Verliesbaumeister wird in den nächsten Tagen in Erscheinung treten.
    Zufrieden bin selber noch nicht mit der Geschichte, gebe ich auch brutal und ehrlich zu.
    Andererseits hatte ich ja in der Schreibwerkstatt propagiert, dass wir nicht genug Fehler machen können.
    Und zum anderen, sehe ich immer mal halbgares Zeugs von den Profis.
    (Wenn auch weniger als bei den Amateuren.)
    Darum werde ich starten.
    I pratice, what I preach. 8)

    Doch bevor der Vorhang gelüftet wird, ein paar Worte zur Warnung:
    Da wir es mit Dark Fantasy zu tun haben, ist es auch gut möglich,
    dass ein paar euerer Werte mit Füssen getreten werden. :!::evil:
    Darum solltet ihr mein Zeug nur lesen, wenn ihr auch gut drauf seit.
    Und noch mal die selbe Bitte, wie so oft, an euch: Lasst die Kritiker ihre Arbeit tun.
    Wir brauchen sie um besser zu werden. ;)

    Vale 8)

  • Hochgeschätztes Fantasy-Geschichten-Forum, :hi2:

    nun ist es soweit. Der Verliesbaumeister ist am Start.

    Hier sind noch an paar Antworten auf eure Zitate, bevor es zur Sache geht.
    Gnade wird nicht verlangt und auch nicht gewährt.
    Wünsche euch viel Inspiration am Lesen und Kommentieren.
    Mein innerer Kritiker meint: "In dieser Geschichte kann für vollstes Lesevergnügen nicht garantiert werden."
    Das lässt mich trotzdem nicht entmutigen Stück für Stück besser zu werden.
    Dem Sieg eilt immer die Niederlage vorraus.
    Gemeinsam schaffen wir das.
    :thumbup:

    Obwohl ich Geschichten nur sehr ungerne "abschieße", wie du es nennst...

    Werte Rainbow, hör auf dein Herz. Du brauchst bei mir keine falsche Rücksicht nehmen. :keeporder:

    ...aber ein ehrliches Feedback bekommst du allemal. Versprochen!

    Das ist auch ein absolutes Muss, sonst ist die Textkritik nicht ernst zu nehmen.
    Wenn sich einer für eine vielleicht drittklassige Story Zeit nimmt,
    sollte dieser auch in eigener Sache sprechen können.
    Keine Beleidigungen, keine Probleme.
    :beer:

    Ich möchte diese Geschichte wirklich gerne lesen und freue mich meinen Senf dazu geben zu können

    Hier ist sie nun,werte Ippon. Schreib frei heraus.
    Ich feile an meinen Fähigkeiten und nicht an meinen Eitelkeiten.


    @Mephistoria
    Du magst also düstere Geschichten?
    Dann wird eine weitere in dein Leben treten. :girl_devil::skull::evilgrin:
    Hier und jetzt.

    Hey @Mad Bull,

    du bist, glaube ich, der Erste, der seine Geschichte schon ein halbes Jahr im Voraus ankündigt...mach hinne...wir warten!

    Aus gutem Grund. Es ist mir wichtig gewesen, dass hier alle über die Vorteile harter Textkritik aufgeklärt werden.
    Darum habe ich es zurück gehalten.
    :cookie::assaultrifle::stopping::shit::patsch::grumble::hmm::nono::pardon:

    Ich hab es auch grade gelesen,
    Mit düsteren Geschichten kann man mich locken, bin schon neugierig.

    Dann bist du hier an der richtigen Adresse, Night Sky. :ninja::girl_devil::fie::skull:


    Der Verliesbaumeister


    1. Kapitel Wie
    alles anfängt...


    Oh verehrter Leser,

    auch schon da? Du suchst hier das Außergewöhnliche?
    Dann bist du hier genau richtig. Denn du wirst hier eine Geschichte erfahren,
    wie du sie sonst nirgends erfährst.
    Doch sollte man klären, ob die Geschichte überhaupt für deine Augen bestimmt ist.
    Es gilt zu klären, ob du überhaupt das richtige Alter und die Reife dazu hast.
    Erwartungsgemäss sagen natürlich alle neugierigen Leser, daß sie die richtige Reife besitzen.
    Und selbst wenn ihre Eltern es verbieten, schaffen es die kleinen Racker immer wieder alle Kontrollen zu umgehen.
    Man könnte darüber auch ein ganzes Buch schreiben.
    Ja und hier wird über lustige wie schreckliche Dinge erzählt.
    Sollte ein kleiner Racker dann nicht gut schlafen können oder sogar völlig am Rad drehen...
    Ich war es nicht.
    Noch ist Zeit aufzuhören. Noch wird nichts Schreckliches erzählt.
    Du willst mehr wissen? Gut, gewarnt habe ich dich.

    Vor lauter, lauter habe ich mich noch gar nicht vorgestellt.
    Die ganzen Wesen in meiner bescheidenen Umgebung nennen mich Meister.
    Des Weiteren haben die etwas mutigeren Wesen mich als Schwarzmagier betitelt.
    Da man sich vom Hörensagen kennt, das heißt auf das Urteil anderer immer wieder mal angewiesen ist,
    glaube ich es ihnen mal. Ja ich bin einer dieser schwarzen Zauberer.
    Ein bisschen schmeichelhaft ist das schon für mich. Doch das hat mir auch eine menge Ärger eingebracht.
    Das kannst du mir glauben.
    Zu meiner alltäglichen Kleidung gehört eine braune mönchsähnliche Kapuzenrobe.
    Das hat für mich genug Würde und Autorität.
    Ab und zu kommt es noch vor, daß ich ein schwarzes Gewand trage mit obskuren Runen darauf.
    Doch nur zu gegebenen Anlässen wie etwa Hexen beeindrucken.

    Die Gegend, in der ich noch residiere, ist auf keiner Karte eingezeichnet.
    Sie ist leicht hügelig, dicht bewaldet, im Süden ist eine verfallene Ruinenstadt, nordwestlich davon ein alter Friedhof, angrenzend eine Kultstätte, in der Mitte mein schöner Turm im Wald, der Norden und der Osten meines bescheidenen Reichs wird von einer mächtigen Gebirgskette eingenommen.

    Was dieser herrlichen Gegend schließlich die richtige Würze gibt, sind die vielen schaurig-schönen Monster und Fabelwesen.
    Schon als kleiner Junge haben sie mich fasziniert.
    Erst hatte ich so eine große Angst, daß ich sie sogar unter meinem Bett oder meiner Truhe vermutete.
    Ich traute mich wirklich nicht mehr nachts aus dem Bett.
    Da wurde ich neugierig.

    So studierte ich die dunklen Künste um das Wesen der Monster besser zu verstehen.
    Und mir wurde aufgetan. Ich war fasziniert.
    Sie stellen eine großartige Bereicherung dar; die meine Welt bunter und alles andere als langweilig machen.
    Es gibt so viele unter ihn, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.
    Mantikore, Monster mit Menschenfratze, Skorpionschwanz und Drachenflügel.
    Gorgonen, Frauen mit grüner Haut, Versteinerungsblick und Schlangenhaare.
    Ich könnte noch so viele aufzählen. Wenn ich diese Geschöpfe sehe, ist die Welt für mich in Ordnung.
    Ich könnte mir eine Welt ohne Monster gar nicht mehr vorstellen.

    Zu meinen Lieblingen gehören auch die Bastarde.
    Nein, das sind keine Buben die ihren Vater nicht kennen.
    Sondern es sind Wesen, die ursprünglich durch magische Unfälle entstanden sind
    oder querbeet mit allen anderen Wesen gekreuzt wurden. Kein Bastard gleicht dem anderen.
    Gemein ist ihnen, daß sie von Generation zu Generation immer hässlicher werden.
    Alfred zum Beispiel war vorher ein Mensch. Ein athletisch gebauter Krieger.
    Er hatte den sehnlichsten Wunsch Kampfreflexe und Unverwundbarkeit auf das äußerste Maximum zu steigern.
    Ein verständlicher Wunsch, denn die wenigsten Krieger sterben im Bett.
    Ich sagte ihm, daß er ein großes Risiko hätte. Alfred war bereit die Verantwortung zu übernehmen.
    Na ja, es hatte alles geklappt. Nur sein Aussehen wurde extrem in Mitleidenschaft gezogen.
    Er hat jetzt eine Größe von eineinhalb schritt. Vorher waren es zwei schritt Körpergröße.
    Jetzt ist er ein Kampfbastard.
    Er war auch ein richtiger Frauentyp. Doch jetzt kann der Gute das vergessen.
    Sein Gesicht ist halb Mensch halb Ratte. Seine Stimme ist quäkend, was ich oft zum lachen finde.
    Trotz dieses Unfalls, hegt Alfred keinen Groll.
    Ihm war es wichtig der Wissenschaft einen Dienst zu erweisen.
    Ich liebe ihn wie meinen eigenen Sohn.

    Die ersten Bastarde, die sich in meiner Domäne niederließen, wollte ich sofort davonjagen.
    Doch etwas sagte in mir ich soll es mir mal genauer ansehen. Ein guter Forscher zieht niemals voreilige Schlüsse.
    Die ersten Erkenntnisse, die man über eine neue Sache hat, sind klar, eindeutig und falsch.
    Also machte ich auch mit ihnen Forschungen. Und ich war angenehm überrascht.
    Sie sind sehr lieb, anhänglich und pflegeleicht.
    Auch sind die Bastarde tüchtige und genügsame Arbeiter.
    Sie helfen immer im Haushalt mit.
    Die meisten Monster haben das Arbeiten nämlich nicht erfunden.
    Und sollte sich bei mir mal Besuch ankündigen, (falls der mal nicht von den Monstern der Umgebung aufgefressen wurde)
    brauche ich die Bastarde nur in den unterirdischen Bau schicken.
    Manchmal möchte ich ja auch, daß der Besuch wiederkommt.
    Die Bastarde verstehen, daß nicht jeder ihren Anblick ertragen kann.

    Interessant wird es auch immer wieder, wenn ich einmal den Turm verlasse.
    Da muss man höllisch auf der Hut sein, um nicht beim Pilze pflücken gefressen zu werden.
    Alles in perfekter Räuberharmonie.
    Bis zu den Tag als Fürst Schonbaldi mit seinen weißen Rittern kam.
    Diese weisen Ritter nennt man auch Paladine.
    Fürst Schonbaldi zerstörte alles.
    Zurzeit ist er noch dabei die Ruinen wieder aufzubauen.
    Und weißt du, wie er diese neue Siedlung nennt?
    Friedheim. Ich dachte ich müsste mich übergeben.
    Friedheim, oh nein. Friedheim, es ist einfach nicht zu fassen.

    Wisst ihr was das bedeutet?
    Der ganze schöne Monsterwald wird abgeholzt.
    Mein Wald. Um Weideland zu machen.
    Ich sehe schon, wie dann Rinder und Schafe herum blöken und dabei die Leute blöde an glotzen.
    Eine Gegend wo die Leute an Altersschwäche sterben.
    Die Kultstätte, mit der ich erleichtert Kontakt mit anderen Dimensionen aufnehmen kann,
    ist dann auch Geschichte.

    Fürst Schonbaldi ist ein fähiger Feldherr.
    Selbst in diese entlegene Welt eilt ihm sein Ruf voraus.
    Er ist schlau und verlässt nicht nur auf seine einhundert Ritter.
    Gut versteht er es auch andere Waffengattungen, wie Bogenschützen oder Belagerungstechniker einzusetzen.
    Er muss weg.
    Das erfordert einen Plan.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mad Bull (26. November 2017 um 22:40) aus folgendem Grund: Die üblichen Leichtsinnsfehler *grrr*

  • Ich finde es gut, dabei fühlte ich mich so bisschen an die Geschichten aus der Gruft erinnert.
    Sehe ich das richtig, dass er versuchen wird seinen Monsterwald zu retten?
    Vielleicht Terrorisiert er ja dann auch die leute, in der neu aufgebauten Stadt, was ziemlich lustig wäre.

  • Hey Madbull,

    nun ist es also soweit...ich war schon ganz aufgeregt, muss ich ehrlich gestehen. Du hast die Spannung aber auch in die Höhe getrieben.

    Also zunächst einmal:

    Werte Rainbow, hör auf dein Herz.

    Du weißt, das tu ich immer ;) ...ich kann nicht anders!

    So, nun zu meinem ersten Eindruck: Ich finde, der Anfang liest sich ganz gut, Irgendwie ganz witzig sogar. Der düstere Hexenmeister, der aus dem Nähkästchen plaudert und den Leser an seinen "Problemen" teilhaben lässt. :rofl: Nach dem, was du so angekündigt hast, könnte ich mir vorstellen, dass er es faustdick hinter den Ohren hat...obwohl er am Anfang wie der nette Onkel von nebenan rüberkommt. Also, ich bin schon gespannt, wie es weitergeht...der arme Paladin, wenn er wüsste, was da auf ihn zukommt...

    Im Spoiler ein paar Kleinigkeiten, die ich gefunden habe. Du weißt, ich achte beim Lesen in erster Linie auf Stil & Form. Wenn du dir das anders wünschst, lass es mich wissen.

    Spoiler anzeigen


    Doch sollte man klären, ob die Geschichte überhaupt für deine Augen bestimmt ist.
    Es gilt zu klären, ob du...

    das zweite "klären" würde ich ersetzen. Zum Beispiel könnte man schreiben: "Es gilt abzuwägen, ob du ...." (nur so ne Idee)


    Erwartungsgemäss sagen natürlich

    Erwartungsgemäß


    Die ganzen Wesen in meiner bescheidenen Umgebung nennen mich Meister.
    Des Weiteren haben die etwas mutigeren Wesen mich als Schwarzmagier betitelt.

    Das zweite "Wesen" würde ich streichen. Stattdessen könntest du schreiben:

    "Die ganzen Wesen in meiner bescheidenen Umgebung nennen mich Meister. Die mutigen unter ihnen betiteln mich als Schwazmagier"


    Da man sich vom Hörensagen kennt, das heißt auf das Urteil anderer immer wieder mal angewiesen ist,
    glaube ich es ihnen mal.

    hier ist eine Zeile oben im Text verrutscht...

    Doch nur zu gegebenen Anlässen wie etwa Hexen beeindrucken.

    Das Hexen beeindrucken würde ich, glaube ich in Anführunsstriche setzen, also ´Hexen beeindrucken`.(vom Gefühl her)


    Die Gegend, in der ich noch residiere, ist auf keiner Karte eingezeichnet.

    das "noch" verstehe ich an der Stelle nicht. Ich würde es streichen :hmm:


    sind die vielen schaurig-schönen Monster und Fabelwesen.

    mit Bindestrich habe ich das noch nie gesehen. Ist der notwendig? Ich würde ihn wahrscheinlich einfach weg lassen.


    Es gibt so viele unter ihn, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.

    meintest du vielleicht: "...es gibt so viele von ihnen, dass...." (?)

    Oh, bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass du die "ss" "ß"- Regel irgendwie nicht durchgängig benutzt. In diesem Fall hier ist es richtig, weiter oben hast du irgendwo "daß" geschrieben. Wenn du vorhast, nach der neuen Rechtschreibung zu schreiben, wäre das Doppel s richtig.

    Sondern es sind Wesen, die ursprünglich durch magische Unfälle entstanden sind
    oder querbeet mit allen anderen Wesen gekreut wurden...

    vielleicht beim zweiten mal "Kreaturen" (?) oder "fantastische Gestalten"...


    Ich sagte ihm, daß er ein großes Risiko hätte

    Die Formulierung gefällt mir ehrlich gesagt nicht so gut. Ich würde hier schreiben: "ich sagte ihm, dass sich ein hohes Risiko dahinter verberge".... oder "Ich sagte ihm, dass das mit einem hohen Risiko verbunden sei"


    Er hat jetzt eine Größe von eineinhalb schritt.

    Bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber als Maßeinheit würde ich das groß schreiben. Meter würde man ja auch groß schreiben und außerdem ist es ja "der Schritt"


    Sein Gesicht ist halb Mensch halb Ratte.


    Auch hier gefällt mir die Formulierung nicht ganz so gut. Alternativ: "Sein Gesicht ist zur Hälfte menschlich. Die andere Seite ähnelt dem Antlitz einer Ratte."..... oder was weiß ich.


    was ich oft zum lachen finde.

    Lachen


    Doch etwas sagte in mir ich soll es mir mal genauer ansehen.

    "Doch etwas sagte mir, ich sollte sie mir mal genauer ansehen. "(sie = die Bastarde) , außerdem stimmt die Zeit hier nicht ganz.


    Die ersten Erkenntnisse, die man über eine neue Sache hat,..

    Vorschlag: "Die ersten Erkenntnisse, die man über eine neue Sache gewinnt,..."


    Also machte ich auch mit ihnen Forschungen.

    Vorschlag: "Also erforschte ich sie... "(?)


    Bis zu den Tag als Fürst Schonbaldi mit seinen

    dem Tag...


    Bis zu den Tag als Fürst Schonbaldi mit seinen weißen Rittern kam.
    Diese weisen Ritter nennt man auch Paladine.


    Bis zu den Tag als Fürst Schonbaldi mit seinen weißen Rittern kam, die man mit ihrer unendlichen Weisheit auch ´Paladine` nennt.
    (nur ein Vorschlag)


    dabei die Leute blöde an glotzen

    anglotzen


    Er ist schlau und verlässt nicht nur auf seine einhunder Ritter.

    hier in dem Satz fehlt irgendwas. Vielleicht: Er verlässt sich nicht nur....oder er verlässt sich nur auf... (je nachdem, was du sagen willst)


    So, das war`s auch schon. Ich hoffe, du kannst was damit anfangen... such dir raus, was für dich Sinn macht und ignorier den Rest :)

    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Okay. Danke, dass du mich markiert und mich somit an das Forum erinnert hast. Im lauter Schulstress hätte ich die Seite beinahe vergessen, welch eine Schande :O

    Also danke dir :D

    Im Großen und Ganzen finde ich die Idee der Storyline immer noch gut. Was hier ist auch nur meckern auf hohem Niveau. Ich freue mich also auf die Fortsetzung des dunklen Magiers und wie er sein Heim für sich behalten kann :)

    Eine Frage jedoch vorweg: Wieso formatierst du deinen Text mit so vielen Absätzen? Eine interessante Art seinen Text darzustellen :P


    Doch nur zu gegebenen Anlässen wie etwa Hexen beeindrucken.

    zu beeindrucken, würde ich schreiben.

    Sie ist leicht hügelig, dicht bewaldet, im Süden ist eine verfallene Ruinenstadt, nordwestlich davon ein alter Friedhof, angrenzend eine Kultstätte, in der Mitte mein schöner Turm im Wald, der Norden und der Osten meines bescheidenen Reichs wird von einer mächtigen Gebirgskette eingenommen.

    Du machst gerne auch mal längere Sätze, was ich gerne befürworte, da es viel des Gefühls des Protagonisten ausdrücken kann. Hier jedoch würde ich zwischendurch mal einen Punkt setzten :D

    richtige Würze

    Geniale Formulierung <3

    Fabelwesen.

    Nur eine Frage: Fabelwesen sind Tiere, die nicht wirklich existiert, sondern als Figuren in der Mythologie vorkommen. Also kann in einer Welt, in der die Tiere tatsächlich existieren dieser Begriff genommen werden?

    Nein, das sind keine Buben die ihren Vater nicht kennen

    Buben, die -> Kommata beißen nicht :D Ne, alles gut, aber ab und zu sind sie wichtig, um auch Pausen im Satzgefüge herbeizuführen :P


    Also, wie gesagt, meckern auf hohem Niveau. Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung, um mich aus dem Schulstress befreien zu können :D

  • (Hinweis vorweg für die Neueinsteiger: Das zweite Kapitel ist für eine intensive Textkritik recht lang. Darum ist es eingeteilt worden. Man sieht jeweils an drei Strichen.)

    Hallo liebes Fantasy-Geschichten-Forum,

    heute gibt es wieder eine Fortsetzung des Verliesbaumeisters.

    Im Spoiler sind Textkritiken unserer sehr geschätzen Leser enthalten.
    Wollte das zweite Kapitel auch erst in einen zweiten Spoiler setzten,
    bin mir aber nicht sicher, ob man dann noch zitieren kann.
    Wie immer grünes Licht für Textkritik.

    Viel Spass beim Lesen.

    Euer Mad Bull :)

    Spoiler anzeigen

    Ich finde es gut, dabei fühlte ich mich so bisschen an die Geschichten aus der Gruft erinnert.
    Sehe ich das richtig, dass er versuchen wird seinen Monsterwald zu retten?
    Vielleicht Terrorisiert er ja dann auch die leute, in der neu aufgebauten Stadt, was ziemlich lustig wäre.

    Hallo Night Sky,

    ja, nah dran. Natürlich läuft manches anders als geplant.
    Er fühlt sich terrorisiert und wird einiges in die Wege leiten.
    Ein paar Dinge dürften einen Liebhaber dieses Genre vertraut sein,
    doch vielleicht kann ich ein paar unerwartete Überraschungen bieten.
    Garantie zwar keine, doch ich liebe das Risiko.
    Und warum soll nur ein Magier der schwarzen Künste auf dem Seil stehen?

    Im Spoiler ein paar Kleinigkeiten, die ich gefunden habe. Du weißt, ich achte beim Lesen in erster Linie auf Stil & Form. Wenn du dir das anders wünschst, lass es mich wissen.

    Ich wünsche mir, dass du in eigener Sache sprichst, werte Rainbow.
    In der Textkritik wird es immer mal unbequem.
    Selbst wenn nur 5% davon etwas taugen würden, sind eben die Fünf, die uns Schreiber voranbringen.
    Unterschätze nicht das Gesetz der kleinen Zahlen.
    Ich muss noch viel an mir arbeiten und darum sind auch mal 70% und mehr dabei.
    Auch sollten wir nicht vergessen, dass auch dritte mit deiner Kritik sehr wohl etwas anfangen können. :thumbup:

    So, das war`s auch schon. Ich hoffe, du kannst was damit anfangen... such dir raus, was für dich Sinn macht und ignorier den Rest

    Mein Reden.
    Ich werde mir die Kritiken trotzdem unter die Lupe nehmen,
    weil ich mir dieses Vorteils sehr bewusst bin.
    Sonst hätte ich mich in der Schreibwerkstatt nicht so ausführlich geäußert.
    Es ist im Interesse des Schreibers das Geschriebene genau durchzulesen.
    Selbst die 5% sind nicht immer auf Anhieb erkennbar. ;)

    Eine Frage jedoch vorweg: Wieso formatierst du deinen Text mit so vielen Absätzen? Eine interessante Art seinen Text darzustellen

    Hallo werte Ippon,

    ist einfach aus einer Laune heraus geschehen. Ich mag es manchmal etwas gezackt.
    Ich finde, auch mit verschiedenen Textstrukturen kann etwas stimmig beschrieben werden.

    Du machst gerne auch mal längere Sätze, was ich gerne befürworte, da es viel des Gefühls des Protagonisten ausdrücken kann. Hier jedoch würde ich zwischendurch mal einen Punkt setzten

    Ja Ippon, da ist was dran. Es macht die Mischung. :/
    Schachtelsätze können nicht nur auf doppelten Boden zeigen, sondern auch verdeutlichen, wie etwas ineinander greift oder mehrfach, gleich einer Zwiebel, beschichtet ist. Ein wichtiger Kritikpunkt, weil nicht jedermanns Sache.

    Nur eine Frage: Fabelwesen sind Tiere, die nicht wirklich existiert, sondern als Figuren in der Mythologie vorkommen. Also kann in einer Welt, in der die Tiere tatsächlich existieren dieser Begriff genommen werden?

    Eine kreative Frage. Diese Welt besitzt viele weiße Flecken auf vage gezeichneten Landkarten.
    Darum können Lebewesen, die in einer Gegend real sind, in der Ferne sehr wohl als solche gelten, als Fabelwesen.

    Also, wie gesagt, meckern auf hohem Niveau.

    Und sogar erwünscht. Es nimmt jemand Zeit für mich und das weis ich sehr zu schätzen. :!:

    Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung, um mich aus dem Schulstress befreien zu können

    Dann bleib dran. Mühe gebe ich mir auf jeden Fall. :)


    Der Verliesbaumeister

    Kapitel 2

    Es ist noch genug Zeit. Ich schaue mich mal in meinen Turm ein wenig um.
    Ich hatte mal kühne Pläne den Turm in eine Höhe zu setzen, mit dem ich das ganze Reich überblicken konnte.
    Eigentlich mehr um einen Rivalen zu ärgern. Um ihm noch das zu zeigen, das ich auch in der Architektur noch besser bin als er.
    Heute bin ich froh, daß ich es nicht getan habe. Denn der Turm ist noch nicht entdeckt worden.
    So habe ich hoffentlich genug Zeit meinen Umzug zu organisieren.
    Den Ort hastig zu verlassen wäre ein echter Albtraum.
    Die umfangreiche Bibliothek, die teuren Laborutensilien...
    Das wäre ein Verlust den ich so schnell nicht mehr gut machen könnte.
    Nun gut, zuerst mache ich mir wie immer in aller Ruhe einen Plan.
    Ich begebe mich in mein Arbeitszimmer und gebe meinen Bastarden und meinen unsichtbaren Diener den Befehl alles Unnötige aus dem Raum entfernen zu lassen.
    Die Teetassen die schon seit Tagen herum stehen, und die Reagenzgläser mit denen ich einen neuen Laborversuch machen wollte.
    Dann ist erstmal mehr Luft.
    Der Arbeitstisch aus Monsterknochen hat selber eine Größe von zwei quatratschritten. Viel zu klein. Da ja hier fast alles magisch ist, sogar die Luft die man atmet,
    habe ich den Tisch gleich mal auf zwanzig quatratschritten vergrößert. Ich lasse noch überflüssige Bücher in die Bibliothek.
    Eine gefüllte Teetasse kommt noch auf einen Tablett mit salzigem Gebäck angeflogen.
    Den jetzt großen und freien Arbeitstisch belege ich mit einem Kartenzauber.
    Jetzt ist mein Monsterparadies in dreidimensionaler Größe abgebildet. Mit der Ruinenstadt, die bald keine mehr sein wird, den alten Friedhof, meinen Turm, den mächtigen Gebirge im Norden und die Kultstätte. Ich spähe die Baustellen für das neue Friedheim mit meiner Kristallkugel auf meiner rechten aus und bringe die Karte auf den neuesten Stand.
    Als nächstes wird die Karte von farbig auf schwarz/weiß gezaubert.
    So jetzt kann geplant werden.

    Doch wohin soll der Umzug überhaupt gehen?
    Der Wald, der wird abgeholzt und nicht alle Monster sind mir freundlich gesinnt, obwohl ich es bin der ihnen mit meinem Reich eine Bleibe verschafft habe.
    Selbst die Schlauen unter ihnen werden das nie verstehen. Es sind weiterentwickelte Raubtiere die bald von den zivilisierten Wesen ausgerottet werden.
    Aber was soll ich machen, es sind halt meine Lieblinge. Ich kann sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.
    Der Friedhof; nun da werden die Siedler schon als nächstes vorstoßen.
    Und wie ich diese Gutmenschen kenne, werden sie versuchen die entweihten Gräber zu reinigen.
    Und das wird den Bewohnern des Friedhofs ganz und gar nicht gefallen.
    Die mächtigsten Bewohner unter fürchten das Sonnenlicht und wie ich es mir gedacht habe, wissen das auch die Schergen von Fürst Schonbaldi.
    So machen sie eine Ruhestätte nach der anderen unbrauchbar und sind wieder bei Zeiten in der Siedlung.
    Doch sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Sobald sie wieder tief in den Friedhof vorgedrungen sind, werde ich eine Sonnenfinsternis über ihn legen und die Geschöpfe der Nacht werden den Schergen am hellichten Tage den Garaus machen. Und ohne Fackeln...
    Tja, dumm gelaufen. Und ich werde noch mehr Zeit gewinnen und mir ein Bild von der Kampfkraft der Truppen des Fürsten machen.
    Und ich weiß immer noch nicht wohin. Wie bei einer Ratte, die ganz langsam immer mehr in die Enge getrieben wird.
    Es hilft alles nichts. Ich muss jetzt zum Friedhof, damit mein Schachzug den gewünschten Erfolg hat.

    ---

    Ich mache mich jetzt mit Alfred auf den Weg. Mit den anderen ist so eine heikle Mission nicht durch zu führen. Von Unfähigen ist keine Perfektion zu erwarten.
    Die sind mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Sie wurden noch mal streng ermahnt die Laborausrüstung wie rohe Eier zu behandeln.
    Sorgen muss ich mir da keine machen.
    Alfred hat sich schon eine Plattenrüstung angelegt, mit der er sich recht flink bewegen kann. Bewaffnet ist er mit krumm gezackten Doppelschwertern und Wurfsternen.
    Wir hatten es uns zur Gewohnheit gemacht, bevor wir auf die Reise gehen, immer unsere Kampfreflexe zu testen. Ich feuere immer mit meinen Blitzstab ein paar Nüsse von dem Baum vor meinen Turm. Alfred schleudert immer binnen drei Herzschlägen mehrere Wurfsterne zu einer fuchsgroßen hellen Fläche des Nussbaums.
    Was der schon alles mitmachen musste.
    Einmal wurde er fast abgefackelt als ich eine Meinungsverschiedenheit mit einem Drachen hatte.
    Zu guter letzt machen Alfred und ich immer ein paar Fechtübungen. Der Verlierer bekommt immer extra Arbeit im Turm aufgebrummt.
    Meistens gewinnt Alfred. Da ich der Chef bin, kann ich mir die Arbeiten immer selber aussuchen.
    So war es auch mal eine wichtige Arbeit in der Bibliothek ein schönes Märchenbuch zu lesen. Ich muss wieder lachen.

    Der Übungskampf kann nun beginnen. Oft ist dieser härter als ein ernster Kampf. Das ist auch gut so. Und da keiner von uns sich die die Blöße geben wird, ein Weichpilz zu sein, wird es entsprechend zur Sache gehen. Das stellt sicher, dass die nötige Schärfe aufrecht erhalten bleibt um im Monsterwald auch zu überleben. In unseren ersten Gefechten hätten wir uns fast umgebracht. So haben wir beschlossen, dass es keine Klingen, schnell wirkende Gifte, Blitze, kein Feuer, keine beschworen Helfer meinerseits oder sonstige Sofort-Tod-Zauber geben wird. Als Nahkampfwaffen bevorzugen wir Peitschen und Knüppel. Als Fernwaffen Wurfhölzer und Steinschleuder.
    Ein bisschen wehtun muss es ja schon, sonst macht das Ganze ja keinen Spaß.
    Mit meinen langen Zauberstab betrete ich den vertrauten Kampfplatz aus perlweisen Sand.

    Jeden Bluttropfen kann man drauf sehen.
    Alfred hat seine gezackten Krummschwerter gegen zwei Knüppel aus Eisenholz umgetauscht. Eisenholz ist so hart und so schwer, dass es nicht schwimmt.
    Dieser kleine Drecksack. Ein ordentlicher Treffer und ich habe auf der Schulter einen Trümmerbruch. Einmal hatte ich es vergessen mir einen Rüstungszauber vor dem Kampf zu zulegen. Das passiert mir nie wieder. Noch bevor ich den Kampfplatz betrete zaubere ich mir eine Drachenhaut. Augenblicklich wird meine ganze Haut mit grünen Schuppen belegt. Sie wird elastisch und zäh. Nicht nur Klingen schneiden schlecht, sondern es werden auch Schläge zurückgefedert. An ganz empfindlichen Körperstellen bildet sich dazu noch eine Hornschicht. Welche Stelle ist nicht empfindlich bei einem alten Mann wie mir. Ich muss wieder seufzen. Ach was, egal.
    Immer wenn ich den Kampfplatz betrete, ist es wie in einer anderen Welt. Nur der weise Sand, ich und mein Gegner. Und das Gefühl so herrlich berauschend ganz allein und auf sich gestellt zu sein. Ich entspanne meine Muskeln und mein Körper wird weich und geschmeidig. Alle Arten von Emotionen werden auf Eis gelegt.
    Keine Angst. Kein Hass. Sieg oder Niederlage spielen jetzt keine Rolle mehr. Handeln ohne dass ein Hauch eines Gedanken dazwischen liegt. Der Kampfstab schwebt in meinen Händen. Mein Körper ist in einer absolut neutralen Haltung, er wird handeln noch bevor es in mein Bewusstsein vorgedrungen ist. Wir kommen uns näher.
    Wir scheinen uns dabei richtig zu langweilen, so leidenschaftslos ist der Gesichtsausdruck. Jetzt bewegen wir uns im Kreis, wie zwei Hunde die kurz dabei drauf und dran sind übereinander herzufallen. Schwachstellen werden studiert die sich ständig wechseln. Der Stab schwebt, ohne eine bewusste Magie, in meinen Händen. Wir nähern und entfernen uns in Fingerbreiten, die über alles entscheiden können. Es war alles schon da, und doch ist jeder Augenblick intensiv und einmalig.
    Und es geht alles ganz schnell. Er täuscht einen direkten Kombinationsangriff zu meinen Beinen an, stellt sich auf seine Handflächen und schaffte es mit seinen Füssen Sand in die Augen zu schleudern. Ehe ich mich wieder fasste, rollt er sich an meiner Seite vorbei, schlägt mir in die Kniekehle (wodurch ich einsank), springt mir auf den Rücken, lässt dabei einen Stock fallen und würgt mich mit dem anderen in die Bewusstlosigkeit.

    ---

    So, jetzt erst noch die kleine Reise durch meinen Monsterwald überleben.
    Wir machen uns nun auf den Weg. Der fliegenden Wasserspeier voran, ich in der Mitte und mein Freund Alfred ist die Rückendeckung.
    Sogar am hellichten Tage ist der Monsterwald ein düsterer Ort. So wie ich es mag. Da es hier schon lange keine Brände oder Rodungen gab, haben die Bäume einen stattlichen Wuchs erhalten. Ihre Stämme sind aus schwarzem Holz. Der matte Glanz auf ihre Rinden zeigt, dass diese nicht verbrannt sind und daß in diesen alten Bäumen viel Leben steckt. Ihre Baumkronen haben dunkelblaue Blätter die verhindern daß viel Sonnenlicht durch kommt. Um überhaupt vorwärts zukommen muss man die schmalen Trampelpfade besonders gut kennen. Es ist viel dichtes Gestrüpp, die bis zu den Knien hervortretende Wurzeln der alten Bäume und die vielen schattigen Plätze mit lauernden Bestien so grausam wie sie geduldig sind. Die besonders leckeren Pilze sind gut versteckt und werden von manchen der Biester besonders geschätzt, so dass es mit mir und ihnen oft zu Interessenkonflikten kommt. Da ist dann immer der kleine Geschmack des Triumphes und des Glücks beim Verzehr der Pilze dabei.
    Zurzeit ist es ganz friedlich im Wäldchen. Vogelgezwitscher und der Gesang von Waldfeen ist zu hören.
    Durch die gewundenen Trampelpfade voran verliert sich der Weg allmählich. Das Gelände wird offener und die ersten Grabsteine des alten Friedhofs tauchen auf.
    Viele dieser Grabsteine sind schon stark verwittert und mit Moos und Schlingpflanzen überwachsen. Vieles auf ihnen wird unleserlich in dieser alten und vergessenen Sprache. Wenn man weiter in die Mitte des Friedhofs geht, hört auf einmal das Vogelgezwitscher auf. Es ist sehr, sehr still geworden. Ich befehle meinen fliegenden Wasserspeier, sich jetzt am Boden weiter zu bewegen, um weiterhin nach den Schergen Ausschau zu halten, ohne selbst bemerkt zu werden. Zu meiner Linken erhebt sich ein Hügel mit einer Gruft aus weißem Marmor, die sich in tadellosen Zustand befindet.
    Sie ist drei Schritte hoch und geht mit weiteren vier schritt in die Breite. Der Eingang breit genug, dass sechs starke Männer einen Sarg hineintragen können.
    Neben den Eingang sind zwei schlanke Säulen. Das Dach wird mit einem traurigen Engel geziert, der sein Gesicht in den Händen vergräbt.
    Madrak von Batran, ein ganz schlimmer, bewohnt dieses bescheidene Domizil. Ein arroganter, eingebildeter Snob. Das "von" muss er sich selbst gegeben haben.
    Ich war schon drauf und dran ihn selbst zu vernichten. Mal sehen für was er noch gut ist. Ich könnte vergehen, dass ausgerechnet so ein altes Ekel das Schicksal zu meinen Gunsten wenden kann. Wie oft habe ich mir geschworen auf niemanden mehr angewiesen zu sein. Wie oft.
    Ich spüre es, er wird unruhig. Er weiß, daß seine Tage bald gezählt sind. Bis diese Guten kommen, werde ich ihn da drinnen noch etwas zappeln lassen.


    Durch das Auge meines kleinen Gargyls kann ich schon die ersten Segnungen am anderen Ende des alten Friedhofs feststellen. Und da. Bei den Göttern. Da sind sie. Ich rechnete mit min zwei Dutzenden und es sind nur vier. Eine Priesterin und drei Ritter. Das muss die Vorhut sein.
    Die Ritter sind gut organisiert. Ja tatsächlich. Weitere zwanzig. Doch zwei Dutzend. Was neu ist, daß ein paar der Ritter mit Armbrüsten bewaffnet sind. Zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben. Viele Ritter hielten damals die Armbrust als unehrenhaft. Diese würde die neuen Ritter mit starker Verachtung strafen. Ich werd aus ihnen noch nicht schlau. Die Priesterin ist mit einem hellblauen Gewand gekleidet und trägt einen Brustharnisch mit einem feinen Kettenhemd darunter. Waffen sind bei ihr keine. Nur ein Urnengefäß mit irgendeinem undefinierbaren Pulver, das sie über die Gräber streut.
    Die anderen Ritter tragen hellblaue Gewandung mit weißer Plattenrüstung. Außer Armbrüsten, noch Langschwerter und Lanzen.

    Jetzt kann ich die Falle zuschnappen lassen. So, jetzt erstmal die Sonnenfinsternis zaubern und da kommt er schon mein Busenfreund Madrak.
    Er hat sein Grüftchen recht zügig verlassen. Es ist immer noch nicht auszuschließen, daß er nicht mich angreift.
    Andererseits, wer nimmt ihn den seine letzten Ruhestätten?
    Hoffentlich macht er ihnen jetzt den Garaus. Tatsächlich, nicht mal drei Herzschläge sind vergangen, da hat der Unheimliche sich schon der Priesterin genähert.
    Ich sollte noch über Friedheim eine Sonnenfinsternis legen. Genau wie ich es mir gedacht habe, sie haben keine Fackeln dabei, diese Dosendeppen.
    Nur noch fünf Schritt entfernt. Los! Schlag endlich zu!
    Mist, so kenn´ ich ihn. Sein Überlegenheitsgefühl bringt ihn dazu noch vorher mit seinen Opfern zu spielen. Es hätte schon längst passiert sein können.
    Jetzt mach! Als ob er es gehört hatte. Bestimmt um mich zu ärgern.
    Die Priesterin verhält sich sonderbar. Diese Ruhe die sie ausstrahlt. Sie kann seine Nähe spüren. Viele wären da schon panisch davongerannt.
    Die Ritter sind nervös und gehen mit ihren Armbrüsten in Schussbereitschaft. Über Bolzen kann Madrak nur lachen.
    Verdammt was macht die Priesterin. Sie betet. Es ist nicht zu fassen. Sie betet. Und jetzt weis ich auch warum. Ein Sternenlicht durchdringt meine Sonnenfinsternis.
    Und Madrak ist in voller Lebensgröße zu sehen und der Narr kapiert immer noch nicht den Ernst der Lage. Sie greift nach ihrem Amulett und hält es ihm entgegen.
    Ich kann harmonischen Gesang hören, voller Wärme und voller Liebe. Und Madrak zerfällt zu Staub.
    Und ich will jetzt ganz schnell nach Hause.

    ---

    Gesagt getan. Ich und mein hässlicher Gefolgsmann lassen uns leicht in den Wald zurückfallen.


    Bei einer Flucht, ich meine taktischen Rückzug, habe wir uns seltenst geeilt. So haben wir immer die nötige Ruhe und somit auch den Überblick bewahrt.
    Der nötige Überblick ist noch da. Doch das mit der Ruhe ist was anderes. Diese Priesterin geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Diese Magie ist so anders.
    So fremdartig. Madrak hätte ich mit einen grünen Blitz zu Asche gemacht. Sie habe ich singen sehen. Mir käme es nie in den Sinn zu singen wenn jemand eingeäschert wird. Und diese Ausstrahlung, dieses Charisma. Obwohl ich selbst Meister der schwarzen Künste bin und viel von Gedankenmanipulationen verstehe, kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen dieser Frau irgendwas zu tun. Es wäre absurd. Es muss geprüft werden ob ich verhext bin. Da muss ich mich leider jemanden anvertrauen und mein Innerstes öffnen. Das ist gefährlich. Am besten rede ich darüber mit niemanden. Sonst heißt es noch der Meister wäre schwach. Dann wird ein Geschöpf der Nacht kommen und mich auffressen. Ich bleibe stark.
    Es ist wieder extrem still im Wald geworden. Das bedeutet, daß sich bald was anbahnt.

    Aber was? Erst mal zurück zum Turm.
    Am besten sich teleportieren. Das ist ungefährlicher als meine Lieblinge aufzuschrecken. In vielen Erzählungen über Zauberei werden Teleportationen als unkompliziert beschrieben. Das ist nicht wahr. Bei einem Teleport tritt man eine kurze Reise in eine Zwischendimension an um danach wieder in diese Welt am gewünschten Punkt aufzutauchen. In den meisten Fällen klappt das ja ganz gut. Doch im schlimmsten Fall kann ich in eine völlig andere Welt geschleudert werden oder richtig in der Zwischendimension hängen bleiben, dann ist wirklich schluß mit lustig. Darauf kann ich verzichten, denn diese Welt ist kompliziert genug. Ich mach es. Ich werde teleportieren, und ich weiß bei meinem Reich sehr gut wann ich nicht in den Wald gehen darf.

    "Alfred! Fass meine Hände. Und lass erst wieder los wenn du meinen Turm siehst, verstanden?"
    "Ja Meister." Ich murmle noch ein paar komplexe Formeln. Wir hörten mit geschlossenen Augen ein kurzes reißendes Geräusch mit einem Knall und da stehen wir schon am Turm.
    Wir überprüfen immer beruhigter, daß bei uns noch alles da ist und sich auch körperlich nichts verändert hat.
    Es scheint fröhlich die Nachmittagssonne. Im Wald ist es immer noch still. Im Turm ist jemand. Das Küchenfenster ist offen und es kommt Rauch aus dem Schornstein. Die Bastarde sind nirgends zu sehen. Wer kann das bloß sein? Hat es vielleicht bei der Teleportation einen Zeitsprung gegeben? Wo ist der kleine Gargyl? Ich murmle die magische Rufformel mit einer einfachen Handbewegung und da kommt er schon angeflogen.
    Ich begutachte ihn. Fledermausflügelchen, Knopfartige Augen, aschgraue Krustelhaut, kurze Ärmchen und Beinchen, spitze Zähnchen und am ganzen Körper kleine Hörnchen. Ja, das ist er.
    Ich stoße einen Pfiff aus, und da kommen schon die kleinen Bastarde aus den Büschen. Aber nur auf das Signal. Wenn die sich verstecken wollen, findet man sie nie. Lumpi das Familienoberhaupt kommt mir schon beschwichtigend mit seinen degenerierten Händchen und seinem eingefallenen Gesicht entgegen.
    "Bitte, bitte, Meister nicht böse sein. Nicht schlagen. Wir wären mit der Arbeit schon fertig. Wir werden immer mit der Arbeit fertig. Doch wir wurden gestört."
    Die anderen Bastarde schauen mich ganz ängstlich an.
    "Und was soll euch denn gestört haben bei der Arbeit? Ich hoffe, ihr nennt mir jetzt einen guten Grund. Sonst kann es sein, das euch die Bestien im Wald fressen werden."
    Noch ehe sich einer von den kleinen Hosenscheißern traute auf meine Frage zu antworten, fliegt mein kleiner Wasserspeier zum Küchenfenster und schaut nach.
    Durch seine Augen kann ich eine schwarz gekleidete Dame ausmachen, die gerade dabei ist etwas Leckeres zu kochen. Es ist die Hexe Sylvana.
    "Es ist alles Ordnung, ihr könnt jetzt, solange der Besuch da ist, in den Keller gehen." Das ließen sie sich nicht zweimal sagen, und schwups waren die kleinen Krumpelmännchen und -weibchen schon unten im geschützten Bereich.
    Als ich den Turm betrat, stellte ich schon fest, daß ich hier bald nicht mehr zuhause bin. Dieser Turm wird mir echt fehlen.
    Die Truhen sind ordentlich im Erdgeschoss gestapelt. Mir fällt auf, dass alles sehr penibel sortiert ist, nicht die Art wie meine Diener es zu machen pflegen.
    Diese Mühe hätte sich Sylvana sparen können, sobald ich neu eingezogen bin wird eh alles auf einen Haufen gekippt.
    Mensch, da ist ja noch eine Truhe. Pechschwarz und mit Eisenbändern verstärkt. Ich muss sie nur anfassen und sie öffnet sich von Geisterhand. Drinnen ist überwiegend Damenschmuck mit Perlen. Sonderbar.

    ---

    Ich gehe jetzt erstmal die Wendeltreppe hoch zur Küche, die nur noch aus Herd, Tisch und ein wenig Essen besteht.
    Sie empfängt mich schon mit dem Lächeln einer Kauffrau, am Herd den Eintopf rührend. Ihre Krähe hat sich auf einer Stuhllehne niedergelassen.
    Sylvana selbst ist eine wunderschöne Frau deren Anblick einem fast den Atem nimmt. Ihr Gesicht hat eine halbovale Rundung, unter ihrer rechten Wange ist ein kleines rundes Muttermal. Ihr pechschwarzes Haar ist offen, schulterlang und glatt. An der linken Seite ist eine weiße Strähne in ihrem Haar. Augen sind hellgrün und durch Schminke dunkel umrandet. Nase ist klein und rundlich. Ihr mittelgroßer Mund ist mit einer dunklen Farbe geschminkt. Über ihren Schultern hängt ein netzartiges Deckchen, dass über ihrer wohlgeformten Brust zusammengebunden ist. Die provozierende Figur wird mit einem schwarzen maßgeschneiderten Seidenkleid besonders gut betont. Ihre Fingernägel sind schwarz lackiert. Am rechten Oberarm hat sie auf ihrer schneeweißen Haut ein Pentagramm tätowiert mit wechselten dunklen Farben.

    Als Schuhwerk trägt sie knöchelhohe Stiefelchen aus Wildleder. Das einzige Schmuckstück ist eine Halskette mit großen schwarzen Perlen auf denen, bei näherem Betrachten, Totenköpfe zu sehen sind.
    Sylvana selbst ist alles andere als das nette Mädchen von neben an. Sie täuscht gerne in Verkleidung Harmlosigkeit vor. Doch in diesem Erscheinungsbild kann sie einem schwachen Gemüt richtig Angst einjagen. Sie war mal meine Schülerin. Nicht die beste, doch konnte ich mehr als einmal feststellen, dass sie ihre Lektionen gelernt hatte. Ein Hobby von ihr war es immer mit Magie und Intrigen in Tavernen Schlägereien anzuzetteln. Später reichte ein kleiner Wink zur rechten Zeit um ein Reich in einem Bürgerkrieg zu verwickeln. Durch ihre Habgier ist sie obendrein sehr geschäftstüchtig. Und sie hat ein intuitives Gespür dafür, wann es wieder richtig Ärger gibt. Zu mir selbst hat sie einen Narren gefressen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann sie mich überhaupt einmal angelogen hat.
    Sollte es ihr in der ganzen Zeit doch gelungen sein, kann sie besser lügen als so mancher Dämonenfürst. Auch direkte Vorgehensweisen mit Gewalt sind ihr nicht fremd. Sie mag es von Zeit zu Zeit andere zu erpressen. Dies geschieht mit Männern, die sie vorher bezaubert oder aufgehetzt hat. Aus Handgemengen selbst konnte sie sich immer heraushalten. Wer würde es denn schon wagen eine so schöne Frau zu schlagen? Sie macht nicht einfach, sie denkt.
    Ich habe hier in dieser Küche das gefährlichste Monster in meinem Reich stehen. Dafür ein verdammt schlaues und verdammt gut aussehendes Monster.
    Was macht sie nur hier? Schließlich ist eine Dame von Welt nicht hierher gekommen um ein paar Nettigkeiten auszutauschen, oder mir das Essen zu kochen.
    Sie will etwas von mir. Aber was? Und dann diese Truhe mit dem vielen Geschmeide darin. Auf den ersten Blick ergibt das keinen Sinn. Oder doch?! Eigentlich wollte ich noch mal ausruhen. Das, glaube ich, kann ich jetzt vergessen.
    Sie bringt mir freundlich lächelnd einen Teller mit köstlichem Eintopf und einen Becher von ihrem bitter schmeckenden, aber belebenden Gewürztee.
    "Wir haben uns lange nicht gesehen. Hattet Ihr heute einen guten Tag?"
    "Ja", lüg ich.
    "Das ist aber schön. Und wie gefällt Euch mein neues Kleid?"
    "Gut."
    "Schmeckt euch das Essen?"
    "Ja."
    Das ist doch was faul. Sie ist selten grundlos nett. Doch sie hat Takt, wenn ich in Problemen stecke, hasse ich es, wenn man auf mich einredet.
    Ich nehme den Kräutersud mit und gehe ganz nach oben. Dort lässt man mich besser allein, wenn derjenige nicht vom Turm herunterfliegen will.
    "Ich werde noch bis Sonnenuntergang für Euch da sein, Meister."
    Ich nicke bei meinem Gang nach oben.

    ---

    Oben angekommen blicke ich über die Baumkronen meines Monsterwaldes.
    Es tut mir gut hier oben alleine zu sein. So haben sich viele Probleme oft von selbst gelöst. So viele Dinge rauschen noch wie ein Wirbelwind durch mein Bewusstsein.
    Alles so schnell. Eben das Zeugnis eines lebhaften Geistes. Ich glaube, wenn ich mal richtig zur Ruhe komme, bin ich tot.
    Gerade versucht ein Greif (ein Wesen vorne halb Adler, hinten halb Löwe) nach mir zu schnappen. Er muss sehr hungrig sein. Doch er prallt immer wieder an der magischen Barriere ab. "Verschwinde, ich muss nachdenken!"
    Mit einem Blitz ist wieder ruhe.
    Ich überlege mir, mit was man überhaupt gegen das neue Reich zu Felde ziehen kann. Klar, meine kleinen Ja-Sager überstehen schon eine Weile einen direkten Schlagabtausch. Und zwar nur so lange, wie man sie nicht ernst nimmt. Schön, Alfred der Kampfbastard, könnte ein kleines Massaker anrichten, aber dann ist auch bei ihm schluss.
    Ich könnte mit meinen Zaubern eine ganze Menge anrichten. Andererseits ist das immer schlecht, wenn der Feldherr selbst in einem Schlagabtausch verwickelt wird.
    Da kam nie etwas gescheites heraus dabei. Um weitere Truppen aufzustellen, brauche ich ein ruhiges Hinterland. Sylvana könnte mir nützlich sein. Immerhin stellte sie unten eine Truhe mit äußerst wertvollem Zeug bei mir ab. Für nicht mal eine Handvoll davon würden schon viele töten. Der Inhalt selbst reicht aus, um eine ganze Baronie zu kaufen. Wie erneut eine Lehre bei mir anfangen? Ausgeschlossen! Ich unterweise prinzipiell niemals einen Zauberlehrling in allen Künsten. So stelle ich sicher, dass mir keiner nicht eines Tages doch gefährlich werden kann. Ihre Lehrzeit ist vorbei. Punkt. Es wird keine Zweite geben. Vielleicht will sie etwas ganz anderes von mir.
    Man sollte nie vergessen, dass wo Schatten fällt auch Licht ist. Da ich immer noch nicht weiß, wohin ich jetzt gehen soll, kann ich mir anhören, was sie mir so zu sagen hat. Sie kann mitunter richtig frech werden. Ich werde sehen … Rausschmeißen kann ich sie immer noch.
    Beim heruntergehen wird die Abendgarderobe zugelegt. Und zwar die Schwarze mit violett- und goldfarbenen magischen Mustern an den Rändern. Ein kleiner Verwandlungszauber genügt und schon anders angezogen. Die Kapuze lass ich über den Kopf. Mir wird nicht wohl darüber, wenn sie zu viel aus meinem Gesicht lesen kann.

    ---

    Nach majestätischem Treppensteigen bin ich wieder in der kleinen Küche angekommen. Das Herdfeuer ist schon ziemlich heruntergebrannt.
    So dass es jetzt viel dunkler in den Raum geworden ist.
    Sylvana lächelt mich wieder selbstbewusst an, als ob sie sagen wollte:
    "Schön, dass du vernünftig geworden bist."
    Ich nehme wieder gemächlich platz.
    Wir schauen uns eine kleine Weile an.
    "Gebe mir noch was von dem Sud, Sylvana."
    Sie tut wie geheißen und lächelte.
    "Warum bist du überhaupt gekommen?"
    "Nun, so ausgedrückt..." Sie biss sich leicht auf die Lippe.
    "Sag was Sache ist, ich habe nicht die ganze Nacht Zeit."
    "Deswegen habe ich Euch ja auch beim Packen geholfen"
    Sie stemmt protestierend die Hände in die Hüfte und runzelt forsch die Stirn.
    Sie fährt fort: "Ich habe den Eindruck, dass Ihr ..."
    "Das was?", frage ich zackig
    "Vielleicht eine Meinungsverschiedenheit mit jemanden habt."
    "Was echt? Wie kommst du denn da drauf?"
    "Sagt Ihr es mir doch."
    "Und mit wem soll ich eine Meinungsverschiedenheit haben?", frag ich schon gereizt und zirkuliere mit der rechten Hand in Augenhöhe.
    Dachte ich es mir: Erst nett einlullen, dann alles qualvoll in die Länge ziehen, vielleicht dazu ein wenig einschüchtern, dann ein wenig mehr, alles was gesagt wurde zerreden und zu aller letzt freundlich einem dazu bringen, zu allem ja zu sagen. Natürlich kann man im nach hinein wieder alles abstreiten.
    Doch ein Wortbruch bedeutet oft einen schweren Gesichtsverlust.

    Jetzt ist Sylvana gerade beim "Qualvoll in die Länge ziehen" angekommen. Und nun wird schluss sein!
    Ich schlage mit der flachen Hand laut auf den Tisch, so dass mein Kelch abhebt und den letzten Sud verschüttet.
    Die Krähe flattert nervös durch den Raum.
    "So, zum letzten Mal. Sag mir, was dich jetzt hierher geführt hat!".
    Und richte einen Zeigefinger auf sie mit derselben Hand, mit der ich auf den Tisch geschlagen habe.

    Sie zieht die Schultern etwas hoch, bewegt den Körper leicht nach hinten und hebt beschwichtigend die Hände.
    Sie steht langsam auf und berührt zärtlich meine Schultern.
    "Ich mache mir Sorgen um Euch, Meister."
    Das schreib ich mal in meine Memoiren. Eine Hexe, die schon viele ins Unglück gestürzt hat, fängt an mich zu bemuttern.
    Sie macht sich Sorgen um mich, der Witz ist echt gut. Lullt sie etwa schon wieder ein? Sieht wohl ganz so aus!
    Ihre Brust ist auch in meiner Augenhöhe und bei dem nächsten Zeichen von Zuneigung, zieht sie mir am Ende noch die Kapuze zurück.
    "Ah, wir kommen der Sache schon viel näher. Und warum machst du dir den Sorgen? Setz dich wieder hin!"
    Bevor sie das tat, schenkte sie sich noch etwas Sud ein. Als sie sich hinsetzte, meint sie in einem ruhigen Ton:
    "Es geht um das neue Fürstentum."
    Meine Hände, in die Ärmel der Kutte geschoben, umklammern hart die Unterarme.
    "Und?"
    Ihre Stimme wird ein eindringliches und schneidendes Flüstern:
    "Meine dringende Empfehlung an Euch wäre, sich mit dem neuen Fürstentum zu arrangieren, um in Frieden miteinander zu leben."
    "Meine Liebe, vergesse bitte nicht dass wir Schwarzmagier und Dämonenpaktierer sind.
    Der Fürst würde jegliche Autorität verlieren, wenn er mit uns an einem Tische speist.
    Bestimmt würde er bei uns eine Ausnahme machen. Soll ich realistisch sein?"
    "Wie realistisch Meister?"
    "In deren heilen Welt ist kein Platz für Leute wie uns. Sie werden uns jagen und hetzen wie die Monster da draußen. Und ich werde dir und meinem Reich prophezeien, dass die Erde in meinem Reich wieder fruchtbarer sein wird, wenn sie mit dem Blut der Siedler gedüngt wird."
    Die Augen der Krähe leuchten weiß auf und ein Windstoß fährt vom Fenster in den Kamin.
    "Dann soll es so sein, mein Meister."
    Sie setzt wieder den Kelch an ihre Lippen und beobachtet mich mit sehr schmalen Augenschlitzen.

    ---

    Als sie den Kelch wieder abgesetzt hat, starrt sie mich mit einem seltsamen Glanz in den Augen an und flüstert wieder mit ihrer schneidigen Stimme: "So ein richtiger Krieg würde mich auch mal wieder reizen."

    "Wir sind nun mal, was wir sind, Sylvana. Zerstörer. Zerstörer von allem. Auch von uns selbst. Noch stehst du nicht unter meinem Banner. Noch könntest du dem entziehen.
    Aber du willst nicht. Du fängst an zu leben, wenn etwas elendig zugrunde geht. Die dunkle Kammer in deinem Herzen, deren Anblick ein liebevolles Wesen nicht ertragen kann, ist es nicht alleine. Es sind die Emotionen, die intensiver werden, das Beuteglück, alles zu besitzen und mit keinem teilen zu müssen. Das jede Stunde die letzte sein kann. Jeder Tag der letzte sein kann. In keiner Zeit ist es gewisser, als in der Zeit des Krieges.
    Die Besessenheit, dass der Sieg in nur einer Schlacht entschieden sein kann, während es mondelang an Vorbereitung mit großen Aufopferungen verbunden ist. Das Verlangen nach Rache. Die Angst alles zu verlieren. Nie sind die Leidenschaften intensiver, als im Krieg.

    Das Verlangen nach mehr Macht, wo zu viel immer noch nicht genug ist. Und du kannst immer noch gehen. Geh in das neue Friedheim. Noch ist Zeit für dich. Doch du willst nicht. Du willst das Abenteuer, genauso wie ich. Du willst Teil einer großen Geschichte werden. Einer Geschichte, in der dein Namen vorkommen wird; wenn du dich als fähig erweist. Sonst wirst du schneller untergehen als du glauben kannst. Steh auf und gehe und du zeigst mir, dass du den Lockruf des Krieges widerstehen konntest."

    Eine ganze Weile bleibt sie sitzen. Völlig sprachlos und mit einem verlangenden Blick, der allmählich sich in dem Ausdruck verwandelt, wie dem einer Raubkatze die frisches Blut gerochen hat. Nun steht sie auf einmal auf, läuft hektisch hin und her, fuchtelt wild mit den Armen herum und schreit:
    "Ich glaub das einfach nicht. Wie hast du das geschafft? Was ist da mit mir passiert?"
    Mit einer schnellen Bewegung knallt sie ihre Hände auf den Tisch und mit ihre langen und spitzen Fingernägel krallen sich in die Ritzen des Tisches.
    Sie beugte über den Tisch, mit einem irren Glanz in ihre Augen auf meiner Gesichtshöhe, und raunt tief aus dem Bauch heraus:
    "Die Prophezeiung wird sich erfüllen, die Erde in deinem Reich wird wieder fruchtbarer, wenn sie mit dem Blut der Siedler benetzt wird."
    Ihr Gesicht verändert sich immer mehr ins unmenschliche. Ihre Augen sind ganz weiß und blutunterlaufen. Ihre Zähne scheinen die Schärfe von Rasierklingen anzunehmen und ihr Ton ist jetzt ein tiefes Grollen:
    "Ich werde aus der Beute Reichtümer erwerben, die ich nicht einmal in sechshundert Monden ausgeben kann. Und solltest du die Prophezeiung nicht wahr werden lassen,
    wirst du dazu verflucht sein in den gleichen sechshundert Monden lang qualvoll zu grunde zu gehen."

    So allmählich fasst sie sich wieder,
    Ich fang an zu lachen: "Aber, aber, Sylvana, wo bleiben denn deine Manieren?
    Du hättest mich in eine peinliche Lage gebracht, wenn das in einer Taverne oder gar zu Hofe passiert wäre."
    "Wir sind aber nicht in einer Taverne", giftet sie.
    "Es war nicht zu überhören, dass deine räuberischen Instinkte jetzt geweckt sind. In Zukunft werden es solche Ausbrüche nicht mehr geben.
    Erst wenn der Sieg unser ist, kannst du deiner Bestie im Bauch freies Geleit schenken. Sollte dir in Friedheim so die Kontrolle abhanden kommen, bist du verloren. Hast du das verstanden?"
    "Ja mein Meister." Ich zeige wieder zum Stuhl und sie setzt sich hin wie die brave Novizin aus den Anfängen der Lehrzeit.

    ---

    Ich lasse auf dem Küchentisch mit einem Zauber, eine dreidimensionale Karte meines bedrohten Reichs auftauchen. Ich frage sie:
    "Weißt du schon eine geeignete Stelle, wo wir uns niederlassen können?"
    "Geht unter die Erde."
    "Sylvana ..."
    "Baut ein Verlies. Ich meine ein unterirdisches Reich."
    "Wozu soll das gut sein?", will ich wissen.
    Und im hohen Tempo spricht sie klangvoll:
    "Ihr seit dort unten sicher und könnt in Ruhe den Feldzug vorbereiten. Riesige Lager einrichten und nicht auf Nachschub angewiesen sein. Alle Ein- und Ausgänge könnt ihr im Auge behalten. Ihr wisst dadurch immer wer in Eurem neuen Reich ist. Somit könnt Ihr euch auch besser verteidigen. Ihr werdet nicht mehr von der Sonne geblendet, ihr mögt es ja eh nicht so hell. Niemand wird die Schreie eurer Feinde hören, wenn ihr sie da unten schlagt oder tötet. Und wenn Ihr dreist genug seit, das Verlies unter Friedheim zu graben, spart Ihr Euch den langen Marsch und könnt sie überrennen, noch bevor sie Alarm geben können. Ihr könnt viele von euren Lieblingen in Sicherheit bringen und sie noch intensiver betreuen."

    "Ich bin sprachlos, Sylvana. Du hast recht. Das Problem ist, ich bin ein Bestienmeister und kein Baumeister."
    "Das ist richtig, wenn dem so ist, müsst Ihr es lernen.
    Ich habe einen Schatz zur Verfügung gestellt, mit dem Ihr das nötige Lehrgeld bezahlen könnt. Damit aus Euch und Euren kleinen Gesichtsruinen fähige Verliesbaumeister werdet", teilt sie mir mit einem kecken Augenzwinkern mit.
    "Wer soll mir das den beibringen?", frage ich verduzzt.
    "Wollt ihr den wirklich der beste Baumeister sein?"

    Mist! Sie lässt mich zappeln.
    "Ja. Jetzt sag schon."
    "Dann lernt es von den Zwergen", meint sie sehr bestimmt und mit einem Anzeichen von Strenge.
    Nein, nicht die. Die schlimmsten Dickschädel, die ich kenne. Ich glaube, ich mache den Krieg doch lieber rückgängig und treffe mich zu Friedensverhandlungen.
    Doch jetzt ist es zu spät und diese Hexe hat es geschafft, mich in sehr viel Ärger reinzureiten, so wie ich es geschafft habe, in ihr die Kriegsflamme zu zünden.
    Nein, nicht die Zwerge. Nein, nicht die.
    "Werdet ihr es von Zwergen lernen Meister? Wollt ihr der beste Baumeister werden?", fragt sie nun sanft.
    "Ja."
    Jetzt schaut sie mich lieb an und möchte mir die Hand streicheln.
    Sie weiß, dass ich es hasse Unrecht zu haben.
    Generell soll man immer alles von den Besten lernen und da gibt es keine Diskussion.
    Erfolg muss teuer bezahlt werden, Fehlschläge kosten nichts!
    Muss ich doch zu den Zwergen und kann nicht wo anders suchen.
    Ich habe zum aussuchen keine Zeit mehr.
    Hoffentlich kann sie durch meine Kutte nicht sehen, wie meine Schultern noch vorne fallen. Ich brauche jetzt mehr Selbstbeherrschung aufrecht zu gehen.
    Dann soll es eben so sein.

    Ja was soll ich sagen? Wir sind, was wir sind. Wir sind schlecht. In so vielen Geschichten wird malerisch erzählt, wie ein Saubermann, ein sogenannter Held, immer wieder die Welt von uns, den Schlechten, befreit. Doch leider nicht in dieser Geschichte. Ganz gleich wie schlecht man mich wirklich findet, ich werde ganz bestimmt nicht unter dem Schwert von einem dieser Saubermänner zugrunde gehen. Und schon gar nicht durch einen dahergelaufenen Bauernsohn, mit einer unzureichenden Unterweisung im Kriegshandwerk. So etwas beleidigt meine Intelligenz.

    Und jetzt wo du, lieber Leser, die Sylvana kennengelernt hast, wirst du das mit ihren „Sorgen um mich machen“ bestimmt auch nicht mehr ernst nehmen.
    Wenn doch, dann bist du aber sehr naiv.
    Denn eine Sylvana säugt ihre Babies nicht.

    4 Mal editiert, zuletzt von Mad Bull (17. Dezember 2017 um 14:01)

  • Hey,

    der Teil ist echt lang, weshalb ich es nicht schaffen werde, mich so intensiv mit dem Text zu befassen, wie ich es eigentlich gerne tun würde.
    Ich packe nur ein paar Sachen in den Spoiler, weil es sonst für mich den zeitlichen Rahmen sprengt.

    Spoiler anzeigen


    Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich deine Geschichte gerne verfolge. Du hast einen wirklich amüsanten Schreibstil und an der einen oder anderen Stelle musste ich laut lachen. ich glaube, es waren diese hier:

    Und Madrak ist in voller Lebensgröße zu sehen und der Narr kapiert immer noch nicht den Ernst der Lage. Sie greift nach ihrem Amulett und hält es ihm entgegen.
    Ich kann harmonischen Gesang hören, voller Wärme und voller Liebe. Und Madrak zerfällt zu Staub.
    Und ich will jetzt ganz schnell nach Hause.

    Tja, dumm gelaufen :rofl:

    Diese Priesterin geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Diese Magie ist so anders.
    So fremdartig. Madrak hätte ich mit einen grünen Blitz zu Asche gemacht. Sie habe ich singen sehen. Mir käme es nie in den Sinn zu singen wenn jemand eingeäschert wird. Und diese Ausstrahlung, dieses Charisma. Obwohl ich selbst Meister der schwarzen Künste bin und viel von Gedankenmanipulationen verstehe, kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen dieser Frau irgendwas zu tun. Es wäre absurd. Es muss geprüft werden ob ich verhext bin. Da muss ich mich leider jemanden anvertrauen und mein Innerstes öffnen. Das ist gefährlich. Am besten rede ich darüber mit niemanden. Sonst heißt es noch der Meister wäre schwach. Dann wird ein Geschöpf der Nacht kommen und mich auffressen. Ich bleibe stark.

    Man muss ihn einfach lieb haben :)

    Bin gespannt, wie es weitergeht!

    LG,
    Rainbow

  • Hallo, hallo, liebes Fantasy-Geschichten-Forum,

    hier gibt es wieder eine Fortsetzung des Verliesbaumeisters.
    Für die Textkritik habe ich wieder jeweils drei Striche hinzugefügt,
    damit man nicht gleich alles auf einmal machen muss.
    Wenn noch Fragen sind, ich bin da. :)

    Viel Spass beim Lesen.

    Euer Mad Bull


    3. Kapitel

    Der Umzug

    Wir legen uns alle noch mal schlafen, bevor wir bei Sonnenaufgang die beschwerliche Reise antreten.
    Vorsichtshalber überprüfe ich noch mal die Reisetruhen.
    Ein großes Sammelsurium hat sich da über die Jahre angehäuft.
    Zu der neuen Pechschwarzen, die man magisch versiegeln kann, sind noch schlichte Holztruhen von mir und ein paar weitere, die nichts anderes als längliche Körbe sind.

    Eine Truhe von mir ist sogar mit magischen Bann- und Todesrunen versehen.
    Was da drinnen ist, verrate ich nicht einmal dir lieber Leser.
    Gut, in der einen Truhe ist gut verstaut meine liebe und teure Alchimieausrüstung.
    Vier Truhen beinhalten Sylvanas Garderobe. Nicht nur Gewänder; es sind auch Schminkutensilien dabei.
    Eine Truhe kann man sogar zu einem Badezuber mit Waschbrett umfunktionieren.
    Sie ist nicht umsonst eine gepflegte Frau.
    Eine andere enthält verschiedenen Hausrat wie Kochgeschirr, Besen und ähnliches.
    Kommt mir irgendwie so fremd vor. Na klar. Ich habe das Arbeiten ja auch nicht erfunden.
    Fünf Kisten und Truhen mit jede Menge Verpflegung und Proviant.

    Eine andere Truhe Genuss- und Rauschmittel.
    Die meisten Truhen enthalten meinen größten Schatz. Die Bibliothek.
    Wissen ist Macht - Unwissenheit ist Ohnmacht. Und doch wollen die meisten Kerle lieber das Fechten lernen. Und dann war es das auch bei den meisten.
    Ein großer Kriegsherr braucht bei weitem mehr als das. Bei weitem mehr als das.
    Mag sein das ein paar Truhen noch ziemlich verschmutzt sind, die penible Sylvana würde drauf bestehen sie noch zu reinigen.
    Doch das kann man vernachlässigen.
    Jetzt erstmal schlafen.

    Der ersten Sonnenstrahlen bewegte meinen kleinen Wasserspeier dazu, uns mit, einen lieben und sehr eindringlichem, Krächzen zu wecken.
    Ich habe noch in meinem alten Bett geschlafen, die Bastarde wie immer im finsteren Keller in der hintersten Ecke und die Hexe bei den Truhen.
    Bevor wir losziehen in die gefährliche Welt, mache ich noch mal einen kompletten Rundgang durch den Turm.
    Sylvana schaut mich mit ganz verschlafenen Augen an und macht sich frisch.
    Die Krumpelmännchen schlafen noch im Keller.
    Bis auf die großen Möbel ist alles in den Kisten und Truhen.
    Im Zuber der Hexe ist schon Wasser eingelassen.
    Sie ist mit dem Waschen schon fertig und macht sich gerade im Unterkleid an ihren Siegel schön.
    „Was meint ihr Meister, welches Kleid soll ich den anziehen? Das Moosgrüne? Smaragdgrüne?
    Das Weinrote?...“
    „Woher soll ich das wissen?“
    „Aber eine Frau kann doch nicht immer mit den selben Sachen herumlaufen.“, meint sie verdutzt,
    „Das würde ja heißen das ich verarmt bin, wenn ich in der selben Woche zweimal dasselbe trage.“
    „Hm.“, ich muss mir ans Kinn fassen, „Alfred!“
    Aus dem Kellerloch, „Ihr habt gerufen Meister?“
    „Ja, hab ich. Lass uns fechten. Und ihr meine verehrte Sylvana macht euch bald fertig.“
    „Wenn ihr mir noch sagen könntet...“
    „Reg mich nicht auf Weib. Zieh ein gelbes an.“
    „Ich habe zwei davon, ein goldgelbes und ein zitronengelbes aus einer angesehen Hofschneiderei
    nördlich des...“
    Alfred ist schon zur Stelle und wir haben wieder unseren Kampfplatz betreten.
    So oft schon getan und doch ist es nie vertraut.

    ---

    Diesmal nehme ich auch zwei Stöcke. Und noch schnell die Drachenhaut zaubern.
    und los geht’s. Wieder bewegen wir uns geduckt aufeinander zu. Ich lasse in meiner Rechten den Stock sanft rotieren und komme ihm näher. Ich verlangsame meine Bewegungen um ihn mit einem Überraschungsangriff zu treffen. Doch schon ergreift der kleine Rattenmann die Initiative, und deckt mich mit schnellen hohen, tiefen, rotierenden Schlagkombinationen zu. Reflexartig lass ich einen Schlag zum Hals an mir abgleiten und gebe ihm, mit demselben Stock, einen blitzschnellen Rückhandschlag.
    Alfred ist zu sehr in die Offensive gegangen und ist noch voll in den Schlag rein gelaufen.
    Er bleibt bewusstlos, mit einem aufgeplatzten Gesicht, liegen.

    Ich gehe in den Turm und schaue ob die Etepetete schon fertig ist.
    Natürlich nicht. Sie ist immer am überlegen welches der gelben Kleider jetzt das richtige ist.
    Man sollte Frauen in die Reihen des Feindes schicken. Das bremst jeden Vormarsch.
    „Meister, ihr habt immer noch gesagt, welches Kleid ich für heute tragen soll.“
    „Nehme das Hellgelbe.“
    „Ihr meint das Zitronengelbe.“, korrigiert sie gerade besserwisserisch.
    „Natürlich meine ich das Zitronengelbe. Schließlich ist es ja hell, oder?“
    „Ich überlege mir wieder ob das nicht ein zu starker Kontrast zu meinen schwarzen Haaren und zur Kette ist?“
    „Verehrte Sylvana. Nehme doch das Weinrote.“
    „Das habe ich schon vorgestern getragen.“
    „Genug jetzt. Ich geh jetzt wieder fechten. Und du hast dich bis dahin angezogen,
    sonst trägt du den ganzen Monat schwarz.“
    Ich vernehme jetzt noch das protestierende Schmollen auf ihren wohl geformten Mund und mache mich wieder ran an die Fechtstunde.

    Ich betrete wieder den Kampfplatz. Der perlweise Sand glänzt matt in der Sonne.
    Alfred steht in der Mitte des Platzes ohne sichtbare Waffen, torkelnd wie ein Betrunkener und hebt sich die Hand an die Stelle wo ich ihn voll erwischt habe. Verdammt, hab ihn richtig am Kopf erwischt. So was ist lebensbedrohend. Knüppel werden in ihrer Wirksamkeit oft unterschätzt.
    Und ich unterhalte mich da drinnen mit einer dekadenten Schloßhexe was sie sich heute anziehen soll.
    Ich lass meine Schlagstöcke fallen und bewege mich auf den Bastard zu.
    „Lass mal schauen. Ich kriege das wieder hin.“
    Ich lange mit beiden Händen behutsam an seinem deformierten Kopf und schau nach dem Rechten.
    Egal, wie oft ein Bastard ins Gesicht geschlagen bekommt, bei diesen Gesichtern kann es nur besser
    werden. „Stirb mir jetzt bloß nicht, Kleiner.“
    Immer noch die eine Hand am Gesicht haltend und leise stöhnend. Mensch, da stimmt doch was nicht...
    Auf einmal zuckt er, stößt einen lauten Schrei aus, daß ich erschrecke, und schlägt mir mit voller Wucht mit der anderen Hand in den Unterleib.
    Und wieder trete ich eine Reise in eine andere Dimension an. Diesmal in die Dimension der unendlichen Schmerzen.

    ---

    Eines der schönsten Gefühle ist es doch, wenn der Schmerz wieder nachlässt.
    Ich richte mich auf, und strecke erstmal die Arme in die Höhe. Das hilft bei Schlägen in den Unterleib.
    So und jetzt gucke ich ob die Schöne der Nacht jetzt reisefertig ist.
    Ich staune, sie hat ein Kleid an. Ein violettes Kleid das bis zu den Boden geht.
    So wie die kenne wird sie es die ganze Zeit anheben und wir werden nur langsam vorankommen.
    Zum Glück habe ich mir aus früheren Tagen mir angewöhnt recht frühzeitig zu planen.
    Solchen Kleinigkeiten in großer Summe haben so manchen Feldzug zeitlich zum erliegen gebracht.
    Ist sie jetzt fertig? Natürlich nicht. Jetzt schminkt sie sich noch. Und jetzt nehmen die Unterleibsschmerzen wieder zu.

    Ganz unleidlich frage ich: „Wie lange dauert das noch? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Frech antwortet sie: „Dann schminkt Ihr mich doch.“
    „Ihr wart, wie mir scheint, wohl sehr lange in Gegenden wie diesem Friedheim, was?“
    Ich bewege mich auf sie zu und schau ihr in die Augen.
    Ich fahre ihr über das Haar und fahre fort,
    „Hier ist keine Zivilisation mehr. Die Bestien in dieser Gegend haben ganz andere Vorlieben.“
    Nun berühre ich prüfend den Oberarm.
    „Deine Garderobe ist ihnen egal, wichtiger für sie ist, ob du aus weichen oder festen Fleisch bestehst und wie sie sich schmackhafte Stücke raus reißen können.
    Und komm jetzt nicht noch auf die Idee dich zu parfümieren. Sie können trotzdem riechen ob du Angst vor ihnen hast.“
    Das war vielleicht zu viel für sie. Sie muss aus dem Turm an die frische Luft.
    Doch so ist das hier nun mal da draußen. Sie sollte lieber schauen das die Bestien mehr Angst vor ihr haben.
    „Sylvana.“
    Sie dreht sich um ohne eine Emotion zu zeigen.
    „Ich meinte es nur gut. Ich wollte dich nicht kränken.“
    Sie nickt und hat das Kleid, wie ich es dachte, beim weiter gehen angehoben.
    Ich darf nicht zu streng mit meinen Lieblingen sein.
    Auch Monster brauchen Liebe.

    Ich muss jetzt, und in Zukunft in meinen unterirdischen Reich sorge tragen,
    daß sie nicht übereinander herfallen.
    Ich klatsche in die Hände und schon kommen die kleinen aus dem Keller.
    Sie packen nacheinander an und bewegen sich jetzt wie eine Ameisenkolonne nach draußen.
    Deine einen nehmen eine Korb auf die Schulten, andere nehmen Stock und seil um somit die schwereren Truhen effektiv zu tragen. Ein paar von ihnen packen an den Griffen.
    Und da die langsamsten immer das Tempo einer Gruppe bestimmen,
    müssen diese immer vorne sein. Das verhindert daß sich die Gruppe in die Länge zieht und Gefahr läuft sich aufzulösen.

    ---

    Ich verlasse als letzter meinen Turm, mein zuhause.
    Wie ein Kapitän als letzter sein Schiff verlässt wenn er es aufgeben muss.
    Jetzt fällt es mir sehr schwer. Ich schaue den Turm immer noch eine Weile an.
    Ich habe ihn mit viel Liebe und Sorgfalt errichtet. Sogar die Steine sind handverlesen.
    Sie ändern ganz langsam die Farben. Man merkt es nur bei geduldigen und eindringlichen Betrachten.
    Kaum drehe ich mich wehmütig weg von meinem Turm, da traue ich meinen Augen nicht.

    Sylvana spaziert einfach über unseren heiligen Kampfplatz.
    Das darf doch nicht wahr sein. Sie wird mit meinen und Alfreds Blicken schon anvisiert.
    Er wirft mir einen fragenden Blick zu, und ich nicke nur.
    Wie ein geölter Blitz kommt er auch zu ihr angesaust und verpasst ihr mit einem Stockschlag auf den Allerwertesten.
    Sie springt mit eine lauten Aufschrei aus dem Kreis und schaut ihn böse an.
    „Sylvana, wer den Kampfplatz betretet muss kämpfen.
    Sei froh daß du den weißen Bereich gerade verlassen hast, sonst wäre es jetzt richtig rund gegangen.
    Ich schaue gerade, dass ich selbst nicht drinnen stehe.

    Wie eine Karawane setzen wir uns in Marsch. Die Krähe und der Wasserspeier fliegen ein gutes Stück voraus um nach anderen Kreaturen Ausschau zu halten.
    Alfred bildet wieder die Nachhut, rennt manchmal vor und legt sich auf die Lauer um mögliche Angriffe von hinten abzupassen. Ich und meine Hexe sind vorne. Sie fängt wieder, wie aus alten Tagen, an mich zuzutexten. Ich höre ihr im Moment gar nicht zu. Für mich ist jetzt wichtiger nach Feinden zu schauen.
    Jetzt ist auch sicheres und entschlossenes Auftreten gefragt.
    Ich bewege mich durch den Wald wie ein Eroberer und nicht wie ein Flüchtling.
    Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Es fängt an zu nieseln.
    Ich hole noch einen eingewachsten ausklappbaren Schirm aus einer Truhe und halte ihn über Sylvanas schönes Haupt. Jetzt ist sie etwas schweigsamer. Sie macht mit ihrem Gerede ein paar Herzschläge Pause. Wahrscheinlich ist sie besorgt, ob ihr Kleid von dem Gestrüpp Risse bekommt.

    Ich sehe gerade einen Vogelschwarm hastig aufsteigen.
    Es ist auf einmal unnatürlich still. Ich halte meine Hand auf ihren Mund.
    Sie merkt es jetzt auch und will sich hinter meinen Rücken verstecken.
    Immer noch Stille. Ich murmle einen Zauber, der mir ermöglicht durch die Büsche zu sehen. Nichts. Auch keine Wärmespuren. „Wartet mal hier.“, sage ich zu den anderen.
    Frische Spuren die zu einem Leichengeruch führen. Ich kann einen toten Ritter ausfindig machen. Die obere Rückenpartie seiner Plattenrüstung ist stark eingedellt. Es muss ein stumpfer Gegenstand gewesen sein.
    Die meisten Biester fallen schon weg. Da müssten noch Kratzspuren von Krallen und Zähne auf ihm zu sehen sein. Ich tippe auf eine Keule. Die meisten Bestien haben natürliche Waffen. Während ich so weiter suche, habe ich gar nicht bemerkt, dass es direkt vor mir ist. Und das gute fünfzehn Schritte hoch. Ich betrachte einen Baum vor mir. Ja, ein paar dieser Bäume sind sehr lebendig, wie ich hier wieder feststellen kann.
    Aber der müsste doch noch in eine art Langzeitschlaf sein.
    Die Unruhe muss ihn viel früher geweckt haben. Der macht es sehr gründlich, der spielt nicht.
    Ich geh wieder zurück zu den anderen.
    „Und was ist? Können wir nicht weiter?“, will die Schöne ängstlich wissen.
    „Doch, wir schlagen die Richtung ein Stück Nordwestwärts ein.“
    „Weil ...?“
    “Weil wir doch heil und gesund zu den Zwergen wollen. Stimmt´s?“
    „Ja schon …“, meint sie etwas eingeschüchtert.
    „Na also. Mir nach!“
    Das melodische Vogelgezwitscher war wieder zu vernehmen. Es sind auch zu meiner Beruhigung keine frischen Spuren zu sehen. So im Ganzen kommen wir gut voran.
    Es wird schon etwas steiler und kühler. Der Pflanzenbewuchs wird spärlicher.
    Wir wechseln Kleidung und Schuhwerk. Die meisten von uns tragen dichte Pelze und haben Stacheln an den Schuhen, und selbst die Schuhe werden noch mal mit Fellen überdeckt. Jetzt gibt es kaum noch ein Pflänzlein zu sehen. Die ersten Schnee- und Eisflächen sind sichtbar. Die Luft wird frischer und belebender.

    ---


    „Halt. Keinen Schritt weiter oder ihr werdet sterben“, schallt es von irgendwo zu uns herunter. Es ist mir unmöglich genau den Ort auszumachen von dem die Stimme herkommt. Sie kommt von einem dieser Dickschädel, auch Zwerge genannt.
    „Meister, darf ich verhandeln?“, fragt mich Sylvana schüchtern mit erhobenen Augenbrauen.
    „Deswegen habe ich dich auch mitgenommen. Leg los.“

    Sie fängt mit den üblichen Sprüchen an wie:
    „Wir kommen in Frieden.“ (Gelogen.)
    „Wir möchten euch nichts tun.“ (Auch gelogen, sobald nur einer von denen sich in den Wald getraut hätte ...)
    „Wir schlagen einen Handel vor.“ (Jetzt wird es interessant.)
    „Wir könnten doch Freunde sein.“ (Schon wieder gelogen. So kenne ich meine Schlangenzunge.)

    Von der Gegenseite auch die üblichen Sprüche, wie man sie nur von den Dickschädeln kennt:
    „Das ist unmöglich.“ (Ja, klar.)
    „Davon steht nichts in unseren Gesetzen.“ (Wie, die habt ihr?)
    „Das kommt überhaupt nicht in Frage.“ (So was hört man oft von euch.)
    „So etwas haben wir noch nie gemacht, und wir werden es nie machen.“ (Wie immer.)
    „Außerdem mögen wir keine Fremden.“ (Oho, es gibt eine Gemeinsamkeit zwischen uns.)
    „Und wenn doch, habt ihr dazu kein Talent.“ (Das nehmt ihr sofort zurück!)

    Sylvana kommt mit einer unheimlichen Geduld hart zur Sache:
    „Ich gebe euch eine letzte Möglichkeit diesem Handel zu zustimmen.
    Wenn ihr unser Angebot nicht wollt, gehen wir eben woanders hin.“
    Jetzt hat sich einer von ihnen heraus getraut. Er ist in graues Rauleder gekleidet und ist mit einer Armbrust bewaffnet. Sein Gesicht hat einen kurzen Bart und eine große Knollennase.
    „Zeigt mal her, mit was Ihr überhaupt bezahlen könnt.“, meint er hochnäsig in der Zwergensprache. Ich tippe mit einer lässigen Handbewegung die pechschwarze Truhe an. Und wieder öffnet sie sich so leicht wie im Turm. Seine Augen werden jetzt plötzlich ganz groß und sind kurz davor in die Truhe zu springen.
    Und siehe da, in unserer Sprache ohne zwergischen Akzent, als ob wir schon immer die besten Freunde waren: „Hören Sie, für eine halbe Hand von den Edelsteinen werde ich alles arrangieren. Das Ganze ist ein Missverständnis. Und es tut mir echt leid, dass meine Clanmitglieder so schroff zu Euch waren. Das wird bestimmt nicht mehr vorkommen ...“ Wenn meint den er mit Clanmitglieder? Der hat doch die ganze Zeit so schroff zu uns geredet. Er bewegt sich immer näher auf die Truhe zu. Ich mache nur eine Handbewegung und die Truhe schließt sich wieder.
    Zusätzlich stelle ich demonstrativ meinen Fuß mit den kleine Spitzen auf sie.
    „Du sollst deinen Lohn bekommen, Kurzer. Als Gegenleistung führst du uns zu deinem Oberhaupt, und erklärst uns die wichtigsten Umgangsformen, damit wir uns oder ihn nicht zum Narren machen. Wenn du es einfädelst, dass ich und meine Gefolgen hier verschiedene Handwerkskünste erlernen,
    dann kannst du einmal mit beiden Händen in die schwarze Truhe fahren.
    Und jetzt bring uns zu deinem König oder wie ihr ihn hier nennt. Noch Fragen?“
    „Keine Fragen mehr mein neuer Freund. Ich mache alles was ihr wollt. Ich krieg das alles schon hin. Vertraut mir.“,
    sagt er mit seiner vollsten Überzeugungskraft zu uns und schielt wieder auf die Truhe.
    Zum König.


    Fortsetzung folgt ...

  • Hey,

    also, fangen wir mal mit dem Positiven an: nach wie vor finde ich, deinen Erzählstil irgendwie außergewöhnlich und äußerst amüsant. Zwischendurch muss ich immer wieder schmunzeln über die kleinen Anekdoten, die du einfließen lässt. Du baust ganz lustige Idee ein, wie ich finde und es macht Spaß, dir zu folgen.

    Was mir aber auffällt, ist die fehlerhafte Rechtschreibung und dass manchmal Wörter fehlen. Dagegen kann man sicher etwas unternehmen, indem man sorgfältiger Korrektur liest oder sich ein Rechtschreibprogramm zulegt. ^^

    Ich habe dir mal ein paar Sachen in den Spoiler gepackt. Die Regel mit dem ss/ß solltest du dir außerdem nochmal anschauen...ich habe jetzt auch nicht jeden einzelnen Rechtschreibfehler herausgesucht...schau einfach mal

    Spoiler anzeigen

    Zu der neuen Pechschwarzen (klein, weil bezieht sich auf Truhe) , die man magisch versiegeln kann, sind noch schlichte Holztruhen von mir und ein paar weitere ... (dazugekommen?) , die nichts anderes als längliche Körbe sind.

    Gut, in der einen Truhe ist gut verstaut meine liebe und teure Alchimieausrüstung.

    Wortwiederholung...vielleicht "Na schön, in der einen Truhe..." (?)


    Eine andere Truhe ... (beinhaltet) Genuss- und Rauschmittel.

    Jetzt erstmal schlafen.

    Jetzt wird erstmal geschlafen (?)


    Der ersten Sonnenstrahlen bewegte meinen kleinen Wasserspeier

    Die ersten Sonnenstrahlen bewegten...oder der erste Sonnenstrahl bewegte....


    Sie ist mit dem Waschen schon fertig und macht sich gerade im Unterkleid an ihren Siegel schön


    meintest du vielleicht "vor ihrem Spiegel"?


    „Aber eine Frau kann doch nicht immer mit den selben Sachen herumlaufen.“, meint sie verdutzt,

    Der Punkt am Ende der wörtlichen Rede ist hier zu viel...es gibt ein paar dieser Stellen, die ich jetzt nicht alle einzelnd aufzählen werde


    Aus dem Kellerloch, „Ihr habt gerufen Meister?“

    Ich würde schreiben: Aus dem Kellerloch meldet sich eine Stimme. "Ihr habt gerufen meister?" (oder so)


    Sie ist immer am überlegen welches der...

    klingt sehr ugangssprachlich. Warum nicht: "Sie überlegt noch immer, welches...."


    „Meister, ihr habt immer noch gesagt, welches Kleid ich für heute tragen soll."

    immer noch nicht gesagt...


    So und jetzt gucke ich ob die Schöne der Nacht jetzt reisefertig ist.

    Wortwiederholung


    So wie die kenne wird sie es die ganze Zeit anheben

    So, wie ich sie kenne....

    Zum Glück habe ich mir aus früheren Tagen mir angewöhnt re

    ein mir ist zu viel


    Ich darf nicht zu streng mit meinen Lieblingen sein.
    Auch Monster brauchen Liebe.

    :rofl: Sehr geil!


    Deine einen nehmen eine Korb auf die Schulten

    Die einen nehmen einen Korb...


    und verpasst ihr mit einem(n) Stockschlag auf den Allerwertesten

    und verpasst ihr einen Stockschlag auf den Allerwertesten...


    „Sylvana, wer den Kampfplatz betretet muss käm

    betritt


    Wenn meint den er mit Clanmitglieder?

    Wen meint denn der mit... (?)...oder "Wen meint der denn mit...

    LG,
    Rainbow

  • Hi liebe Rainbow,

    hier sind ein paar Überlegungen zu deiner Textkritik.
    Nochmals ein Dankeschön an dich. Fehler sind auf meinen USB-Stick augenblicklich korigiert worden.
    Hier lasse ich aber alles unverändert. Denn es ist ein Arbeitstext und das war im alten Forum auch nicht so üblich.
    Deine Kritik ist im Spoiler verpackt, wegen der Übersicht.

    Vale 8)

    Spoiler anzeigen

    Hey,

    also, fangen wir mal mit dem Positiven an: nach wie vor finde ich, deinen Erzählstil irgendwie außergewöhnlich und äußerst amüsant.

    Alles Auffällige soll in der Kritik gezeigt werden, positiv wie negativ.
    Was eben zur Zeit gerade ansteht.
    Ich gebe aber zu, dass es mich freut gut zu arbeiten. :)

    Du baust ganz lustige Idee ein, wie ich finde und es macht Spaß, dir zu folgen.

    Das kommt raus, wenn man bereit ist was zu riskieren.
    Schön, dass es dir Spass macht, Rainbow.

    ist die fehlerhafte Rechtschreibung und dass manchmal Wörter fehlen. Dagegen kann man sicher etwas unternehmen, indem man sorgfältiger Korrektur liest oder sich ein Rechtschreibprogramm zulegt.

    Deswegen übe ich. Da geht noch mehr.
    Trotz Gewissenhaftigkeit meine Arbeit gut machen zu wollen,
    bin ich auch dafür, mal ohne Rücksicht auf Verluste richtig loszulegen. :neo:
    Der Künstlerberuf ist und bleibt ein Risikoberuf. Da ändert manchmal auch die beste Vorbereitung nichts.
    Doch die Kritiken von dir und den anderen Leser werden immer gründlich gelesen. :search::grumble:
    Dafür garantiere ich.

    Die Regel mit dem ss/ß solltest du dir außerdem nochmal anschauen...

    Der Text ist noch alt. Da habe ich meine Hausaufgaben gemacht.
    Danke für den Tip. Vielleicht werden in Zukunft noch andere Schreiber auf ihre Texte ein Auge drauf haben. :search:

    klingt sehr ugangssprachlich.

    Das ist auch gewollt. Es gibt Leser die bei Schwarzmagier mehr den arroganten Gelehrten sehen wollen.
    Der Meister ist mehr der "ländliche Typ". Bei der Hexe wiederrum ... :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (19. Dezember 2017 um 19:57)

  • Hallo liebe Community,

    hier ist das vierte Kapitel des Verliesbaumeisters.
    Viel Spass beim lesen und kommentieren. :)


    4. Kapitel


    Lehrjahre bei den Zwergen, sind...


    Wir werden von unseren neuen Freund, der sich als Griesbart vorstellt, in eine monumentale Zwergenfeste geführt. Grob beschrieben besteht sie aus einem ausgehöhlten Berg. Sie müssen sich schon vor Jahrhunderten hier niedergelassen haben.
    Niemals wäre das in der Dauer von einem oder zwei Menschenleben möglich gewesen.
    Von außen ist sie etwas bescheiden. Gut, an strategisch wichtigen Stellen sind Türmchen und Brustwehre an diesem Berg zu sehen.
    Ich male mir gerade in meinem geistigen Auge aus, von wo ich am besten die Feste angehen würde. Mit Belagerungsgerät ist so manches machbar.
    Das Gerät den Weg hier herauf zu schaffen ist schon die Hölle und dazu ist man noch in einer direkten Schussbahn. Mir ist aufgefallen, dass manche Türme so platziert sind, um den Angreifer in die falsche Richtung zu locken. Selbst bei Magie sind sie gut gewappnet. Immer wieder kann ich Bannrunen sehen.
    Ja, ja, die Zwerge, wenn die nicht wollen, frustrieren die jeden.

    Im Inneren ist es alles andere als bescheiden. Mit Kristallen ist vieles gut ausgeleuchtet.
    Die Waffen, Rüstungen, Türschlösser und andere Eisenteile zeugen von hoher Handwerkskunst. Steinmetzarbeiten sind einfach und solide gehalten, aber auch da ist viel Geschick und Präzision zu bewundern.
    Griesbart hat uns ausdrücklich darauf hingewiesen, nur auf Holzstegen mit hüfthohem Geländer zu laufen. Schon sonderbar. Ein Holzsteg in einem Steingang. Es ist kein Wasser zu sehen. Bestimmt wegen Fallen. Die Stege können jederzeit entfernt werden.
    Wie draußen, sind auch hier immer wieder Runen an den Wänden zu sehen.
    Mit den Kisten wird es jetzt eine umständliche Schlepperei auf diesen Holzdingern.
    In vielen Gängen können wir uns nur geduckt weiterbewegen, heute Abend wird mir bestimmt der Rücken schmerzen.
    „Nun Griesbart, du wolltest mich noch aufklären wie die Dinge hier so sind“, forsche ich bei ihm nach.
    Sylvana schließt sich dem augenblicklich an: „Ja, das wolltest du. Na komm schon. Was gibt es noch zu wissen? Ja sag mal!“
    „Nun ja, so auf die schnelle...“
    Nach einer Pause mit Bartzupfen und an der Nase fassen: „Es gibt bei uns ein Clanoberhaupt. Und für Euch gilt, dass er immer Recht hat.“
    Spöttisch fragt sie: „Und das wäre alles? Es ist noch nie vorgekommen, dass ich mich zu Hofe einmal blamiert habe. Und ich habe auch vor, dass es so bleibt“, betont sie noch mal mit Nachdruck.
    „Das kann bei weitem nicht alles sein. Meister, wenn der uns was vorenthält, steht ihm nichts aus dem Schatz zu. Rein gar nichts.“
    Da ist was dran. Wenn die Verhandlungen scheitern, können wir die Verliesbaukunst bei irgendwelchen degenerierten Erdferkeln lernen.
    Sylvana fürchtet sich bestimmt mehr sich lächerlich zu machen.

    Mein Zwergenfreund bleibt jetzt stehen, dreht sich zu uns um und mustert uns ein Weilchen. Von Kopf bis Fuß. Und erklärend im herablassenden Ton, wie zum Beginn unseres Kennenlernens: „Unserem Clanoberhaupt ist es schon bewusst, dass er es hier mit Barbaren zu tun hat, deren Kultur, wenn man es überhaupt so nennen kann, nicht mal ansatzweise mit unserer mithalten kann. Deswegen wird er selbst bei gravierenden Fehlverhalten mit Euch nachsichtiger sein.“
    Ich glaube, mein Täubchen wird sich gleich vergessen und ihm kräftig eine langen.
    Ich lege ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. Sie entspannt sich erstaunlich schnell. Ich frage ihn: „Wie sieht denn euer Oberhaupt den überhaupt aus? Wie heißt er den?“
    Mit stolz geschwellter Brust verkündet er kräftig: „Es ist Gomlan, der Sohn des Lundor, Beschützer der Feste und der Einiger aller Clans.“
    Dann fährt er fort: „Ihr werdet ihn daran erkennen, dass er den dicksten Bauch und helle weiße Haare hat. Sagt mal seit ihr Zauberwirker?“
    „Nein.“
    „Nein.“
    „Da bin ich aber beruhigt“

    ---


    Früher hätten wir beide uns noch wissende Blicke zugeworfen. Insgeheim wissen wir, dass das uns schon verraten könnte. Mit der Erfahrung haben wir gelernt, uns in der Öffentlichkeit mit Bescheidenheit und Tugend zu maskieren. Zu oft ist bei den anderen arges Unbehagen geweckt worden. Nicht dass wir es richtig nötig hätten, doch es ist immer gut, bei einem Opfer erst Befürchtungen zu wecken, wenn es schon zu spät ist.
    „Erregt Schönheit auch den Verdacht der Zauberei? Nicht das ich dich jetzt ängstigen will, Griesbart. Schau mich doch mal genauer an.“, fragt die holde Eitelkeit mit einem selbstgefälligen Lächeln.
    „Da kann ich Euch beruhigen meine Verehrteste. Ihr seid nämlich nicht schön.
    Schöne Frauen haben bei uns Zwergen einen dünnen Bart am Kinn. Ihr habt keinen.“
    „Och...“ Und jetzt wirft sie mir einen Blick zu, als ob der das doch nicht ernst gemeint hat. Ich nicke nur grausam zurück.

    „Mir tun so die Füße weh“, nörgelt Sylvana. „Wir sind gleich da“, beruhigt sie Griesbart. Nach vielen Treppensteigen in dem geordneten Labyrinth, mit Stolpergefahren durch die kleinen Stufen, kommen wir zu einem breiten Gang.
    Gut mit kunstvollen Fackeln ausgeleuchtet, und leicht mit riesigen Kutschen zu befahren. Das Erscheinen des Ganges dient auch, um eine Gesandtschaft gebührend zu empfangen. Und jetzt, wo ich und meine Dame aufrecht gehen können,
    fühle ich mich endlich wieder wie ein Fürst. Teppiche sind nicht ausgerollt. Ein marmorähnlicher Steinboden mit schönen Einmeiselungen macht es mehr als wett.
    Die Beleuchtung wird immer heller.
    Wir nähern uns einer großen Halle.
    „Das ist unsere Clanhalle“, verkündet Griesbart mit großem Stolz.
    Die Clanhalle selbst ist atemberaubend schön. Sie hat eine Dachkuppel mit türkisfarbenen Kristallen, die es möglich machen Sonnenlicht reinzulassen.
    Durch die Kristalle wird das Licht bläulich, und geht harmonisch fließend in das rötliche goldbraune Licht des Bodens über. Obwohl die Halle fast nur steinern ist, strömt aus dem Boden eine angenehme Wärme. Ob das Magie ist?
    Jetzt kann ich an den Wänden viel Bernstein ausmachen.
    Die Farben sind perfekt auf das Licht der Fackeln abgestimmt.
    Viele Fackelfeuer sind nicht nur auf Holzstielen, sie sind auch auf steinernen Pyramidenblöcken zu bewundern. Weiter oben ist passend zum bläulichen Licht Jadegestein eingesetzt. Selbst bei genauem Betrachten, ist es kaum möglich das Bläuliche vom goldbraunen Licht abzugrenzen. Mal sehe ich nur blaues und dann nur goldenes Lichtspiel.
    Die Halle selbst ist mehreckig, viele Treppen führen nach oben und nach unten.
    Wappen der jeweiligen Zwergensippen sind an verschiedenen Stellen zu sehen.

    Jetzt wird Musik gemacht.
    Dumpfes und tiefes Getrommel begleitet mit dröhnenden Hornklängen.
    Ein paar meiner Schützlinge mussten sich die Ohren zuhalten.
    Diese Klänge sind darauf hin gnädig verstummt..
    Die Zwerge haben sich in festtägliche Gewänder geworfen.
    Ein paar tragen Roben und Tuniken aus hellen Leinen dass bis zum Boden geht.
    Ich sehe auch Zwerge mit weicher und gehärteter Lederkleidung, in denen schöne Steine eingesetzt sind. Viele Zwerge laufen in der Halle erstaunlicherweise barfüsig herum.

    ---


    Mit ihren runzeligen Bratapfelgesichtern, mustern sie uns neugierig und misstrauisch.
    Ein paar mit sichtlichem Erfreuen. Denn Fremde bringen immer neue und aufregende Geschichten von außerhalb in ihre vertrauten Umgebung mit.
    Geschichten die so aufregend sein können, dass sich sogar einer von ihnen mit voller Begeisterung auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise begibt und oft was ganz anderes findet, nur nicht das weswegen er ursprünglich los zog.

    Besonders neugierige von ihnen wollen mit uns jetzt nähere Bekanntschaft schließen.
    Doch das ist nicht so einfach. Die einzigen, die überhaupt bei dem Andrang die Sprachen übersetzen können, sind bis jetzt nur Griesbart und Sylvana.
    Erschwerend kommt noch dazu, dass die kleinen Kinder sich hurtig hinter ihren Eltern verstecken, sobald sie meiner reizenden Sylvana näher ins Gesicht blicken.
    Ist sie etwa schlecht gelaunt?
    Griesbart helft uns das Gepäck in eine sichtbare Ecke der Halle abzustellen.
    Viele der Zwerge haben Bärte, die strubbelig sind, ein paar die geflochten sind und manche sind nur einfach gekämmt. Der Bart kann auch auf eine Clanzugehörigkeit hinweisen. Zwergenfrauen haben an ihrem Kinn Bartansätze,
    wie wir ja bereits von Griesbart erfahren haben. Gute Organisation ist bei ihnen zu sehen.
    Ich kann mich erinnern, woanders als Gast bei Nachmittagssonne angereist zu sein, und zu essen gab es frühestens bei Sonnenuntergang.
    Das ist hier überhaupt nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Wir sind noch nicht sehr lange in der Feste und sitzen bald zu Tisch.
    Und jetzt schon von den ganzen Eindrücken erschlagen. Meine Diener sind extrem ängstlich und verstört. Das sehe ich, wenn sie sich eng zusammendrücken, um sich gegenseitig bei Furcht zu wärmen. Sie sind mucksmäuschen still. Kein übliches Geschranze oder Gepiepse wie noch bei mir daheim im Turmkeller.
    Nein, ich darf nicht daran denken.

    Es ist zu erkennen, bei welchen Zwergen großer Wohlstand zu sehen ist.
    Doch anpacken tun sie alle. Ein sehr tüchtiges Völkchen. Ich glaube,
    ich kann sogar das Clanoberhaupt unter den Arbeitenden ausmachen.
    Hatte der den nicht ganz weise Haare? Und schon sind sie fertig.
    Die steinernen und hölzernen Tische sind reichlich mit verschiedenen Köstlichkeiten gedeckt. Trinkgefäße sind klein, einfach gearbeitet und aus Silber und Zinn, Bierkrüge sind aus weißem Stein und Besteck besteht nur aus Löffel aus Ziegenhorn.
    Es ist hier bestimmt üblich, das Essen in mundgerechte Stücke zu schneiden.
    Die Speisen sind kalt, aber nicht lange. Es werden bereits leckere Fleischstücke im offenen Feuer gebraten. Ein Kesselchen mit frischem Gemüse wird über eine der Fackelpyramiden gehängt.
    Nach und nach nehmen die Zwerge auf ihren Sitzstellen platz.
    Wir werden auch zu einer Stelle nahe dem Feuer mit den Speisen hingeführt.
    Griesbarts Aufgabe ist schon lange erledigt. Er kriegt seinen versprochenen Anteil und ist nicht mehr gesehen. Noch bevor er in die Truhe griff, hatte Sylvana noch ein aufgesetztes Lächeln. Danach als Griesbart die, von mir versprochenen, Handvoll Juwelen einsteckte, ist ihr Lächeln gänzlich verschwunden. Sylvana hatte Griesbart noch nicht richtig kennen gelernt, doch hassen tut sie ihn schon jetzt.
    Logisch dass sich das ganze Zwergenreich das Mundwerk, beim Anblick dieser Reichtümer, zerreist.


    ---

    Gut ist, daß sie einen Holztisch für Menschen hingestellt haben,
    sonst wäre das Sitzen echt eine Qual.
    Der Clanoberste lässt auch nicht mehr lange auf sich warten.
    Jetzt steht er vor mir. In voller Lebensgröße. Da ich schon platz genommen habe,
    können wir uns in die Augen sehen. Genau wie Griesbart ihn beschrieben hat.
    Schneeweise Haare und ein Bauch so umfangreich und kugelrund,
    dass er ins rollen kommt, wenn er mal stürzen sollte.
    Ich habe Mühe nicht sofort anzufangen zu lachen.
    Das soll für einen Praktizierer der schwarzen Künste schon was heißen.
    Viele von meines gleichen können sich nämlich an ein Lachen nicht mehr erinnern.
    Ich dachte auch eine Zeit lang nur aus Schadenfreude lachen zu können.
    Wann habe ich eigentlich das letzte Mal richtig herzlich lachen müssen?
    Ich kann mich auch nicht mehr erinnern.

    Und immer noch mustern wir uns eine ganze Weile. Ich mit der Neugier eines Kindes.
    Zwerge können sehr alt werden, er könnte gut meinem Urgroßvater begegnet sein.
    Sein Gesicht ist leicht gerötet und hat tiefere Falten, als die anderen Bratapfelgesichter
    der Dickschädel. Was es angenehm aussehen lässt. Es sind viel Denk- und Lachfalten zu sehen.
    Der schneeweiße Bart hat an ein paar Stellen Zöpfe, die dezent mit Seiden- und Lederschnürchen eingeflochten sind. Auf den Kopf trägt er einen mit Runen besetzten Stirnreif, das ihn wahrscheinlich als Clanoberhaupt autorisiert. Kleidungsstücke sind einfach gehalten. Er trägt eine hellbraune Tunika, die mit einem breiten Gürtel mit runder Schnalle zusammen gehalten wird. Hose ist grau und durch die lange Tunika kaum zusehen. Stiefelchen sind rotbraun und aus ganz weichem eingefettetem Leder.

    Er ist mir sympathisch. Er hat so eine kumpelhafte Art an sich. Klar, er ist der König der Dickschädel, aber ich mag ihn. Wir sind uns ein gutes Stück näher gekommen.
    Jeder wartet noch darauf bei den Verhandlungen, den ersten Schritt zu machen.
    Der erste Eindruck ist immer der Beste oder der Schlimmste und es gibt für ihn keine zweite Chance. Der ist, zum Glück, schon mit den Blicken entschieden worden.
    Griesbart hätte ich an einem schlechten Tag mit einem grünen Blitz erledigt.
    Mit so einer hochnäsigen Art hat der wenig Freunde. Bei Gomlan kann ich mir es nicht im Geringsten vorstellen.
    Und ich bin wirklich nicht für Nettigkeit oder Sinn für Humor bekannt.
    Das Ganze scheint noch eine Ewigkeit zu gehen. Ich fühle etwas sehr schweres in der Luft. Und immer noch will keiner den ersten Schritt machen.
    Auch nicht Sylvana, die in der Verhandlungskunst eine wahre Meisterin ist.
    Ich verstehe, wir haben beide was zu verlieren. Ich die Geheimnisse der Verliesbaukunst und Gomlan den Schatz.
    Meine andere Sorge ist, dass meine redselige Dame den Fehler macht, die neue
    Menschensiedlung zu erwähnen. Friedheim darf unter keinen Umständen erwähnt werden, das würde meine Verhandlungsposition empfindlich schwächen.

    ---

    Er muss sich die ganze Zeit Sorgen machen, dass ich jederzeit die Verhandlungen abbrechen werde, und mit dem Schatz woanders mein Glück versuche.
    Darauf kann ich bauen. Schnell darauf hin arbeiten, dass er einschlägt.
    Mit Gewalt wird er mich hier nicht festhalten, ich bin hier nicht bei einem Banditenkönig. Die Zeichen stehen gut.
    Er wird einschlagen, jetzt gilt es sich so teuer, wie nur möglich, zu verkaufen.
    Ich bin gerade dabei meine Lippen zu bewegen, da fängt schon Gomlan an zu sprechen:
    "Ich bin äußerst erfreut so einen hohen Besuch empfangen zu dürfen.
    Ihr müsst der Bestienmeister aus dem Monsterwald sein. Und das muss ..."
    "Sylvana", unterbrach meine Schönheit ihn, und will gerade das Heft in die Hand nehmen. Nun, ich habe gelernt die Initiative zu verzögern.
    Und tatsächlich sie legt nun richtig los: "Und ich biete Euch, in aller Bescheidenheit, meine Dienste an. Was immer Ihr für ein Anliegen habt, ich werde es erfüllen."
    Sie will ihn gerade einlullen.
    Nun wieder Gomlan: "Oh, zu viel der Ehre von einer Dame von solchem Stand und Würde. Ich bin so gerührt, dass ich Euch um etwas bitten möchte. Es würde mich sehr betrüben, wenn Ihr und der Bestienmeister es abschlägt."

    Mir kommen die Tränen. Ein Herrscher in dieser Position hat es schon längst gelernt mit
    Ablehnung umzugehen. Den Herrschersitz bekommt man niemals gewährt.
    Man muss sich ihn erkämpfen, sich ihn verdienen und er ist niemals für einen Schwächling bestimmt. Größe zu besitzen bedeutet auch Einsamkeit ertragen zu können. Und warum soll das bei den Zwergen denn anders sein?
    Mich interessiert, was er jetzt mit ihr vorhat. Der Verhandlungstisch ist ihr Schlachtfeld, darum werde ich sie ins Gefecht schicken, denn jetzt steht sie unter meinen Banner und meiner Befehlsgewalt.
    "Sylvana wird Euch mit besten Wissen euren Wunsch erfüllen und mit Verlaub, Ihr habt euch noch nicht vorgestellt."
    "Oh, verzeiht. Ich bin Gomlan der Sohn des Lundor."
    Ich nicke anerkennend, deute mit der Hand sein Anliegen vorzutragen und er ergreift wieder das Wort:
    "Als Zeichen meiner besondern Wertschätzung, möchte ich Euch die, große Ehre entgegen bringen, mit mir trinken zu dürfen. Das gewähre ich nicht jedem. Seit ihr damit einverstanden?" Ich zu ihm: "Einverstanden."
    Der Zwergenfürst hebt seine Hand. Dann signalisieren seine Wurstfingerchen eine drei.
    Und schon kommt eine blonde vollbrüstige Zwergin mit einem Tablett angelaufen, auf der drei weiße Steinkrüge zu sehen sind. Sie lächelt uns, mit großen warmen braunen Augen, lieb an und sagt mit kräftiger Stimme: "Wohl bekommt´s.“
    Wir nehmen die Krüge und sie geht wieder zu den anderen Zwergen.
    Gomlan meint freundschaftlich: "Um eure Zugehörigkeit zu demonstrieren,
    lehrt den Krug mit ordentlichen Schlücken und ihr seit schon so gut wie bei uns aufgenommen."
    Wir stehen alle auf und nehmen die Krüge in die Hand. In den Griff passen von mir nur drei Finger rein. Ich schau mir das Gebräu mal etwas genauer an, mit dem wir da anstoßen. Es sieht sehr abgestanden aus. Nur eine dünne Spur von Schaum.

    Es muss Bier sein. Es ist so dunkel wie die Nacht, mit einer Spur braun drinnen und mit einem leichtem metallischen Glanz. "Zum wohl mein neuer Freund", sage ich zu ihm, dann zu der Hexe meines Vertrauens: "Zum wohl, Sylvana." Wir stoßen an und leeren die Steinkrüge mit einem Zug. Es schmeckt bittersüß, läuft warm und wie Öl den Hals hinunter. In der Bauchgegend angekommen, wird es immer wärmer und schließlich heiß. Das Wärmefeld bewegt sich in meine Herzgegend, zum Bauch wieder hinunter und dann bleibt es bei mir im Kopf hängen. Hui, ein wirklich starkes Gebräu. Ich fang an alles doppelt zu sehen und trüb dazu.
    Ich höre etwas plumpsen und sehe die Hexe nicht mehr. Nanu, wo ist sie den hin? Sie ist noch da am Tisch zusammen gesunken. Ihre Haare haben sich darüber verteilt.
    Ich ordne die Haare und gebe ihr einen sanften Schubs. Nichts. Sie ist völlig bewusstlos. Mehr Ehre, als sie vertragen kann. Verdammt, er hat meine Verhandlungskünstlerin ausgeschaltet. Das ist gar nicht gut. Jetzt wird es kompliziert. Was soll ich den jetzt bloß machen?

    ---


    Wütend fange ich an, den Krug hart auf den Tisch zu schlagen.
    "Bitte verzeiht...", beschwichtigt Gomlan väterlich mit seinen kleinen Händen.
    Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. Schweigend schau ich nun zu dem großen Ausgang.
    Nach einer Weile blicke ich zu meiner Sylvana und fühle, ob ihr Herz noch schlägt.
    Ich murmle einen kleinen Lebenszauber, der hilft Vergiftungen zu schwächen.
    Mit meiner Hand, von oben zwischen ihre Schultern, berühre ich ihre Haut so, dass man die Hand unter ihrem Gewand nicht leuchten sieht.
    Bald bekommt sie wieder einen klaren Kopf. In dem Krug werfe ich einen prüfenden Blick und lasse Gomlan hineinschauen.
    Der zupft sich nachdenklich den Bart, um sich eine kleine Rede zurecht zulegen.
    In der Clanhalle ist es sehr still geworden. Man kann einen Glassplitter fallen hören.


    "Was ist da drin? Das ist kein Bier, wie ich es kenne. Ich höre?"
    "Das ist ein großes Missverständnis. Wir haben so selten Besuch von Menschen und dachten nicht im Geringsten daran, dass diese darauf anders ansprechen als wir."
    "Was ist in diesem Getränk enthalten?" Uns als Barbaren zu bezeichnen; lächerlich.
    In keinem Barbarenstamm musste ich mir so ein Gesöff geben. Dieses üble Gebräu hat in dieser "Hochkultur" einen gewissen Stellenwert.
    Darum werde ich es erst mal sein lassen, den Rest im Krug einfach auf den Boden zu schütten. Jetzt fällt es mir wieder ein, für ihre Handwerkskünste sind die Zwerge berühmt, aber nicht für ihr Bier.
    Gomlan spricht vortragend: "Die üblichen Zutaten für ein Bier sind Wasser, Hopfen und Malz. Wir haben das Bier noch zusätzlich mit alchimistischen Stoffen veredelt. Da wäre im großen feinster Ziegelsteinstaub, Brandwein und rote Pilze.
    Ihr habt hier ein sehr teures Getränk, das noch mal mit einer feinen Briese Bleikristallstaub und einer winzige Messerspitze Asen vermengt ist.
    Dieses Bier ist deswegen besonders gut, weil darin keine kleinen glitschigen Brocken enthalten sind. Das wird mit besonderen alchimistischen Bindemitteln gewährleistet, die recht teuer sind."
    Als er mit diesen kleinen Vortrag fertig ist, wirkte er wieder etwas glücklicher, mich über ein weiteres Geheimnis seiner Kultur eingeweiht zu haben.


    Die bringen uns hier noch um!
    Ich schaue auf das Essen und verlange: "Ich möchte gerne den Koch sprechen."
    Gomlan winkt nach einem Lakai und teilte ihm etwas, für mich, unverständliches mit.
    Wir schwiegen wieder für ein Weilchen. Den lasse ich jetzt ein wenig zappeln.
    Ich spreche wieder zu dem Zwergenfürst:
    "Ich habe den Eindruck, dass eure Mahlzeiten, sagen wir, ziemlich mineralreich sind.
    Bestimmt gebt Ihr euren Kindern als Bonbon Steine zu lutschen. Ist das korrekt Gomlan?" "Ja das ist korrekt, werter Monstermeister."
    Er greift in eine Schüssel und reicht mir Lutschkristalle, die ich für Edelsteine gehalten habe. Ich lehne dankend ab und sage: "Der Koch soll beikommen, ich habe nicht vor, mir noch beim Essen die Zähne auszubeißen."
    Ein wandelndes Quadrat mit roten Kringellöckchenbart und weißer Schürze kommt mit besorgtem Gesicht angerannt.
    Ich zu ihm: "Ihr wisst was Menschen normalerweise zu essen pflegen?"
    Er zuckt mit den Achseln. Na wunderbar. Ich werde immer unleidlicher und habe Hunger! Gomlan übersetzt wieder alles in seine Sprache.
    Ich fahre fort: "Ihr nimmt ein Hühnchen, etwas Salz und Pfeffer, Karotten, Tomaten, Brokolie, Kartoffeln und kocht es so weich, dass man es mit der Zunge zerdrücken kann, verstanden?"
    Ich habe mir das Gesicht dieses Kochs gut gemerkt. Ihm ist das auch aufgefallen.
    Er hat mir bei meinen Anweisungen gut zugehört, zumindest ist das besser für ihn,
    denn er weiß, dass es sonst gefährlich für ihn werden kann...

    ---


    Und wieder werden unsere Verhandlungen gestört. Derselbe Lakai bringt eine Nachricht mit angewidertem Gesicht zu Gomlan. Gomlan schaut mich mit Stirnrunzeln an.
    Ich frage ihn: "Was ist los?"
    "Ich möchte wirklich nicht unhöflich sein…"
    "Kommt zur Sache! Sprecht frei heraus", ermuntere ich ihn.
    "Meinen Untertanen wird durch Euren kleinen Monstern der Appetit verdorben."
    "Dem kann abgeholfen werden", lache ich.
    "Ich verstehe nicht ganz... "
    "Dunkelt die Halle ein wenig ab. Ich und meine Diener mögen es nicht so hell.
    Dann schickt die Bastarde unter die Tische. Essen braucht ihr ihnen nicht nachreichen.
    Nur ab und zu ein kleiner Happen herunterwerfen, so wie man es bei den Hunden macht. Sollten sie dann noch jemanden auf die Pelle rücken, gebt ihnen ein paar Tritte. Die sind das so gewohnt." Gomlan nickt und übersetzt das Gesprochene.
    An den Augen des Lakais spiegelt sich Entsetzen und er wird von Gomlan weggeschickt, um die Anordnung so weiterzugeben.
    Kaum hat es der Lakai verbreitet, ist es sehr laut in der Halle geworden.
    Stimmen der Empörung, die wiederum mit lauteren Buhrufen übertönt werden.
    Ich wieder zu Gomlan: "Was regen die sich denn so auf? Wenn das auch nicht in Ordnung geht, in den Keller mit ihnen. Das sind Bastarde."
    Gomlan scheint noch nicht zu wissen was zu tun ist, oder er lässt die Stimmung in Ruhe erstmal abkühlen.
    Ich winke Lumpi hierher und befehle ihm, dass er mit den anderen die Schatztruhe herbeischaffen soll. Prompt zur Stelle. Ich öffne sie wieder mit einer Handbewegung und hole ein wenig Geschmeide heraus. Es glänzt so schön im rotgoldenen Licht.
    Und siehe da, es wird wieder still und meine verschrumpelten Bastarde können wieder ungestört weiteressen. Warum bin ich den nicht überrascht? Das gewünschte Essen wird auch schon gebracht. Na also, wieder alles im Lot. Ich schmecke noch mal das Zwergenbier ab. Es ist doch nicht so übel. Ich winke die Vollbrüstige zu mir her
    und drücke Gomlan ein Krüglein in die Hand. Gomlan grunzt zufrieden und meiner Schönheit ist beim Wachwerden die Schminke verlaufen. Sie scheint noch nicht zu wissen, wo ihr der Kopf steht.
    "Sind schon Betten für uns bereit Gomlan?"
    "Aber natürlich, mein Freund", prostet er mir zu.
    "Dann soll sich meine Holde schon mal zu Bette legen. Wir haben eine anstrengende Reise gehabt." Dankbar nickt sie mir zu und auf meinen Wink, kommt auch schon der Kampfbastard herbei und begleitet sie nach draußen. Ihre Krähe hat sich auf ihren Schultern niedergelassen. Mein kleiner Wasserspeier ist noch im Gepäck, in fremder Umgebung verfällt er zu einer Starre. Ihm ist das Ganze hier nicht geheuer.
    Als ob nichts geschehen ist, eröffnet Gomlan wieder die Verhandlungen:
    "Werter Meister der Monster, nennt nun Eure Begehren. Was wünscht Ihr für diese edlen Besitztümer?" Und fährt mit der Hand über diese Truhe voller Herrlichkeiten.
    "Zeigt mir die Geheimnisse der Festungs- und Verliesbaukunst", verlange ich.
    "Ja."
    "Nennt mir die neuesten Errungenschaften im Kriegshandwerk."
    "Ja, und was noch?"
    "Zeigt mir insbesondere, wie man Gänge einsturzsicher macht."
    "Ja, natürlich. Ist das alles?"
    "Nein, ich möchte wissen, wie man Nahrungsmittel gut einlagern kann, ohne daß sie verderben."
    Gomlan nickt zustimmend.
    "Anbaumöglichkeiten für Pflanzen, ohne dass sie Sonnenlicht benötigen."
    "Ja selbstverständlich."
    "Ich möchte wissen, wie tief ich unter die Erde gehen muss ohne an der Oberfläche gehört zu werden."
    "Ja, das lässt sich einrichten Meister der Monster. Was noch?"
    "Wasserversorgung und Lagerung. Sanitäre Einrichtungen."
    "Ja, geht es noch genauer?"
    "Ich möchte von den Zwergen die Geheimnisse des Metallhandwerks kennenlernen."
    "Ja natürlich."
    "Dann diverse Heiz- und Leuchtmöglichkeiten."
    Und zeige auf diese Kristalle in der Clanhalle.
    "In Ordnung."

    Irgendwie sonderbar. Das ist mal wirklich untypisch für einen dieser dickschädeligen Zwerge. Er stimmt mir in allem zu. Einfach nicht zu glauben. Oh wie wunderbar. Das Glück ist mir doch treu geblieben. Für ein bisschen Gold tun die wirklich alles. Und er ist keine Ausnahme. Ich habe diesen Handel so gut wie in der Tasche.
    Und das ohne Furchtzauber oder fiesere Geistesbeeinflussungen.
    Dieser alte Zausel frisst mir richtig aus der Hand. Ich schlage meine rechte Faust in die linke Handfläche. Ich grinse in mich hinein und reibe mir die Hände.
    „Dann Gomlan wäre alles nötige besprochen. Schlagt ein und der Handel wäre besiegelt“, verkünde ich feierlich und reiche ihm die Hand.
    „Nein“, sagt Gomlan ernst und schüttelt den Kopf.

    ---


    Ich bekomme Visionen. Visionen in denen ich Heerscharen mit einer Kampfkraft führe, wie sie diese Welt nie zuvor gesehen hat. Ich sehe meine Feinde fallen wie überreifes Obst von überhangenen Bäumen, mit Truppen unter meinem Oberkommando.
    Niemand wird es in Zukunft erst zu träumen wagen mich aufzuhalten. Sie alle werden um meine Gunst streiten. Keiner wird eine Ausnahme sein. Die Welt wird mein sein, und der Monsterwald wird in alle Ewigkeit unbehelligt bleiben. Als Zeichen meiner Unbesiegbarkeit werde ich einen Turm bauen, in einer Höhe wie sie einzigartig ist. So hoch, um sogar über die nördliche Gebirgskette der Zwerge blicken zu können. Aber Moment, hab ich da nicht eben ein Nein gehört? Ausgeschlossen! Bis jetzt haben die Wenigsten es gewagt, mir zu widersprechen. Und sie wurden dafür zu Asche geblitzt. Wo war ich noch mal stehen geblieben? Ach was; er schlägt jetzt ein und gut ist.

    Er schaut zu meiner Hand, die ich ihm reiche, dann mir ins Gesicht und schüttelt tatsächlich den Kopf. Der Blitz soll mich beim … Dieser elende Dickschädel!
    Ich erbettle hier nichts und zahle doch gut.

    „Nein“.

    Da schon wieder. Und so eben rückt die Aussicht, der größte Kriegsherr aller Zeiten zu werden, wieder in weite Ferne. Ich bin schon so gut vorangekommen. Aufgeben steht nicht zur Debatte. Das will ich jetzt genauer wissen.
    Ruhig und bestimmt frage ich ihn: „Werter Gomlan, Ihr habt meinen ganzen Vorschlägen zugestimmt, die selbst einem Schwerhörigen nicht entgangen sind. Mir ist natürlich schon bekannt, dass eine Verhandlung Zeit braucht, aber warum verneinst Ihr jetzt auf einmal alles?“
    „Ich verneine nicht alles.“
    Was hast du vor Gomlan? Mit einem Zeitspiel und dem überraschten Widerlegen von dem vorher Gesagten, hat man gute Mittel dem Gegenüber richtig vor dem Kopf zu stoßen, um dann, wenn er zornig wird, ein leichteres Spiel zu haben, während man selbst die Ruhe behält. Das ist üblicherweise Sylvanas Stil. Es kann auch sein, dass er ein ausgebuffterer Halunke ist, als ich dachte. Ich kenne ihn ja noch nicht einmal zwei Stunden. Es ist generell gefährlich, sich ganz und gar vom ersten Eindruck leiten zu lassen. Ich weiß nicht, was der schon alles getrieben hat und noch weniger, wozu der imstande ist. Viele haben sich vom ritterlichen Erscheinungsbild eines Anderen blenden lassen und sind dann bei den ärgsten Gaunern aufgesessen. Ihm war nicht klar, dass Menschen dieses Gebräu nicht vertragen können. Wirklich?

    Nein alter Zausel, um mich zum Narren zu halten, musst du schon mit etwas originellerem kommen. In einem hatte er schon Erfolg, er konnte mich richtig aus der Reserve locken. Jetzt kann Gomlan sich einiges zusammenreimen. Mal sehen was er dazu noch zu sagen hat. Ich spiele jetzt mal den Ratlosen. Betrüger muss man kommen lassen. Man muss ihnen das Gefühl geben, dass sie Herr der Lage sind. Und da er hier zuhause ist, wird er nicht so auf der Hut sein, wie wenn er so etwas im Monsterwald täte. Das macht das Ganze wieder leichter. Ich stelle ihm mal eine unverfängliche Frage, in der er viel Spielraum hat. Mit etwas Glück wird der alte Zwerg aus der Reserve gelockt:
    „Gomlan, seit mir bitte nicht böse, aber ich verstehe den Sinn Eurer Antwort nicht.
    Ich weiß jetzt echt nicht was los ist.“
    Gomlan meint dazu ernst: „Mit dem Ja-Sagen eine Wertschätzung gezeigt. Auch habe ich Euch damit gesagt, dass ich zuhöre. Und zuletzt ist damit bestätigt worden, zu verstehen was Ihr meint. Das heißt aber nicht, das Ihr hier alles bekommt, was Ihr Euch wünscht.“
    „Das erklärt natürlich einiges“, sage ich enttäuscht zu ihm. Ich bin schon wieder frustriert und meine Visionen verblassen immer mehr. Ich will mehr wissen: „Was spricht dagegen?“
    „Dagegen spricht eine ganze Menge, Monstermeister. Das sind Kenntnisse, die nicht von heute auf morgen gelernt werden können. Hier kennt auch nicht jeder Zwerg die ganzen Handwerkskünste. Da die Lebenspanne eines Menschen viel kürzer ist, als bei uns, sind wir gezwungen einen anderen Lehrplan aufzustellen. Auch die Bastarde sind nicht für ein ehrwürdiges Alter bekannt. Das ist alles nicht so einfach. Das ist harte Arbeit. Wie lange habt Ihr und Eure Gefolgen überhaupt vor zu bleiben um zu lernen?“
    „Am liebsten drei Monde“, lache ich.
    „Am besten fünf Winter“, erwidert Gomlan sehr ernüchternd. Das kommt wie ein nasskaltes Tuch ins Gesicht. Jetzt kann ich mich kaum noch erinnern irgendwelche Visionen gehabt zu haben. Typische Scharlatane, die nur freundlich zu meinem Schatz sind, reden nicht so. Von denen hört man, dass das alles ganz leicht wäre und in zwei Monden längst gemacht wäre. Gomlan scheint es ehrlich zu meinen. Dies ist jetzt nicht mehr mein Terrain, ich bin nun auf alles angewiesen, was sie mir hier erzählen.
    Da muss ich durch. Wenn von mir jemand wissen will, wie man den Bestien des Waldes begegnet, ist das auch nicht bei einem Krug Bier besprochen. Scharlatane haben deswegen immer so viel Erfolg, weil die meisten Leute es leicht haben wollen.
    Viele würden Gomlan deswegen nicht mehr zuhören.
    „Gomlan, ich bin alles andere als begeistert. Doch für Erfolg muss nun mal teuer gezahlt werden. Wer nehmen will, muss auch geben. So ist das im Leben. Wann können die Meister der jeweiligen Handwerkszünfte, oder wie man sie hier nennt, zu einer Art Ratssitzung gerufen werden?“
    „Wenn Ihr es wünscht schon morgen,“, meint Gomlan, „wenn andere Pflichten getätigt sind.“
    „Bei Sonnenuntergang?“
    „Bei Sonnenuntergang würde passen Monstermeister.“
    „Drei Dinge sollten an diesem Abend geklärt werden, Gomlan. Das erste wäre, wie wichtig es ist, Sprache und Schrift deines Volkes zu lernen. Das zweite, was man Mensch, wie Zwerg oder meinen Dienern gleichermaßen zumuten kann. Das letzte wäre das Lehrgeld. Wie viel Zeit, für wie viel Gold.“
    „Korrekt, kurz und prägnant auf den Punkt gebracht“, stimmt Gomlan zufrieden zu.

    ---

    „In vielen Verhandlungen zweier Reiche ist es oft üblich, dass jede Seite einen Übersetzer dabei hat. Das hilft um Missverständnisse zu vermeiden. Geht das in Ordnung, daß meine Dame bei den Verhandlungen anwesend ist?“
    Gomlan sagt dazu, „Also das ist doch mal selbstverständlich. Warum überhaupt diese Frage?“
    „Nun ja, es ist in vielen menschlichen Kulturen üblich, daß eine Frau tut was ein Mann ihr sagt und in manchen nur redet, wenn sie gefragt wird. Ansonsten hat sie den Mund zu halten.“
    „Ja richtig. Jetzt wo du das sagst, fällt es mir wieder ein. Ich würde vorschlagen, dass hier“, er dreht sich kurz um, „könnte man vielleicht auch wieder einzuführen. Lässt du sie denn überhaupt zu Wort kommen?“
    „Ja, lass ich. Viel Blabla.“ Wir müssen beide lachen und stoßen feste an.


    Das kann noch was werden. Von dem einen Übersetzer, in dem Fall Gomlan, habe ich bis jetzt nur die positiven Seiten kennen gelernt. Und doch bleibe ich dabei, ich kenne ihn noch nicht. Den anderen Übersetzer, ich meine die andere Übersetzerin, kenne ich sehr gut und dieser Person ist wirklich jede Verwerflichkeit zu zutrauen. Sobald zu viele Widersprüche auftauchen, weiß ich daß einer von beiden lügt. Ich ergreife wieder das Wort, „Ich würde vorschlagen für heute mal Schluss zu machen. Morgen ist auch noch ein Tag. Ich hasse es so viel zu quatschen.“
    Der Zwerg nickt und ich und der Rest meiner Diener werden in mein neues Quartier geführt. Und wieder das übliche Gängegewirr und Treppensteigen mit Stolpergefahr. Zum Glück hat die Lauferei bald ein Ende und ich komme in einen gemütlichen Gästeraum, der bis auf Fenster mit allem Komfort dienen kann. Der Rest meiner Gefolgschaft scheint in einem Raum gegenüber von mir zu kommen.

    Es ist in diesem großen Raum für mich alles da, was einem adligen Gesandten würdig ist. Ein Gemälde, an dem eine schöne Gebirgslandschaft zu bestaunen ist, ein rustikaler Kamin, ein fein gestickter roter Teppich, ein Badezuber aus Kupfer und mit Stichen auf denen Drachen, Hydren und andere edle Fabelwesen zu bestaunen sind.
    Und ganz zu meiner Überraschung, ein großes Bücherregal. Ich nähere mich ihm und kann feststellen, daß diese Folianten zum teil sogar in meiner Sprache zu lesen sind. Ich gebe dem Zwerg, der mich hergeführt hat, mit einer wegwinkenden Handbewegung zu verstehen, daß ich alleine sein möchte.

    Wissen ist Macht. Darum schaue ich mir die Bücher genauer an. Über Zauberei ist wenig darin zu lesen. In dem oberen Regal sind alle wichtigen bekannten Lehrbücher zu finden, und auf den restlichen Regalen Bücher die der Unterhaltung dienen, wie etwa Märchen, Liebesgeschichten und Gedichtsammlungen. In den Gängen war es eben noch recht kühl, doch hier ist es durch den Kamin angenehm warm. Ich kann noch eine kleine Tür sehen. Ich öffne sie und kann auf den ersten Blick ein Zimmer mit mehreren Stockbetten sehen. Das soll für Wachen und weitere Bedienstete sein. Der Blick reicht mal für das erste. Die Tür wird wieder geschlossen.
    Ich war eben noch müde, aber irgendwie ist mir jetzt nicht nach Schlaf zumute. Irgendwas liegt in der Luft. Ich schließe die Augen. Jetzt ist es besser zu hören. Mensch da war doch was. Eine seltsame Frauenstimme ist zu hören. „Seid ihr da? Könnt ihr mich hören? Wie ist es denn euch noch ergangen?“

    Das ist Sylvana. Ich öffne die Augen und schau mich um. Nichts. „Ja, ich kann dich hören. Aber nur sehr schwer.“
    Lachen ist zu hören.
    „Wo bist du, Sylvana?“
    „Ganz in der Nähe, mein Meister.“
    Ich blicke mich genauer um. Ihre Stimme ist so verändert, als ob ein Geist zu mir sprechen würde. „Sylvana, ich versteh dich so schlecht.“
    „Dann kommt in mein neues Gemach. Oder ziert ihr euch etwa? Das ist nicht schlimm. Dort könnt ihr mich besser verstehen.“
    Ich und Sylvana verstehen. Je mehr ich es versuche, desto schleierhafter wird es.
    Dafür ist sie sehr schön anzusehen. Sie macht mich wieder neugierig. Ich verlasse mein Gästezimmer und betrete wieder den kühlen Gang. Ich nähere mich einem enderen Gemach.
    „Ihr müsst schon an der Tür sein.“
    Ich zucke.
    „Öffnet sie doch, oder habt Ihr etwa vielleicht Angst?“ Sie wird wieder spöttisch.
    „Die Angst ist meine Sache, Sylvana. Ich will wissen was los ist.“
    „Kommt doch erstmal herein und erzählt mir die Neuigkeiten. Ihr könnt doch auch die Gedankensprache, oder etwa nicht?“

    ---

    Ich sage dazu nichts und öffne die Tür. Sie ist schwer. Aus dunklem Holz und mit besten Eisen verstärkt. Klinke ist geölt und nicht ein leises Quietschen ist zu vernehmen. Und nun wie schon erwartet ein weiteres Gästezimmer. Was die Einrichtung angeht, haben die Zwerge einen besseren Blick, als für das Essen.
    Es ist ein richtiges Damenzimmer. Der Kamin ist schlanker und graziler.
    Ein rosafarbener Zuber ist zu sehen mit einem sonderbaren Lack. Darauf sind Sirenen und andere Meeresbewohner zu bewundern. Der Teppich ist etwas feiner geknüpft als meiner, der Boden ist aus poliertem Edelholz. Der Kronleuchter ist aus Kupfer und graziler als der in meinem Zimmer. Ein heller, lackierter Edelholztisch, drei kunstvolle Stühlen mit roten Samtkissen und ein Kristallschrank mit kleinen erlesenen Speisen und Getränke ergänzen das Gemach. Alles in allem um eine Idee feiner.
    Sylvana sehe ich, im weißen, seidenen Nachtgewand zugedeckt und tief schlafend, auf einem hellblauen Himmelbett liegen. Das Bett selbst ist mit kleinen Engelchen geschmückt. Mir fällt wieder ein Sprichwort ein: Wenn du in das Zimmer einer Dame eingeladen wirst, kannst du sie… Ach lassen wir das.

    „Da seit ihr ja, mein Meister.“
    Ich schau wieder zum Bett. Keine Lippenbewegung. Sie ist mit mir telepathisch verbunden. Ich setze mich und bereite mich auf den Gedankenaustausch vor. Vorher prüfe ich, ob Geister oder andere Dimensionswesen in der Nähe sind. Ich kann nichts feststellen. Es gibt Geschöpfe, die sich richtig in dem Gedankenaustausch hinein bewegen und mit Lügen Verwirrung und Widersprüche stiften. Doch nach langem astralen Spüren kann ich nur Sylvana ausmachen.
    Auch Emotionen sind intensiver wahrzunehmen. Hassgefühle und andere starke Emotionen sind äußerst schwer zu verbergen. Das weiß auch die Hexe. Ein weiterer Grund warum Hexen gefürchtet sind. Sie selbst strahlt große Überlegenheit aus. Für mich ist das nicht beunruhigend. Ein Überlegenheitsgefühl kann zu einer großen Selbsttäuschung führen. Faszinierend an ihrem Überlegenheitsgefühl ist die Harmonie und die Leidenschaft, die damit verbunden ist.

    Ich spreche zu ihr in Gedanken, ohne auch nur den Mund zu bewegen: „Wie du siehst meine Liebe, bin ich auch dazu imstande. Warum muss das sein?“
    Sie lacht geisterhaft. Ihr Körper immer noch friedlich schlafend im Himmelbett.
    Ich verstehe. Intuitiv weiß sie die Antwort schon.
    „Gomlan scheint euch sehr zu mögen. Warum nur? Was habt ihr bloß was ich nicht habe?“
    „Meine Einzigartigkeit.“
    „Ihr seit immer so direkt. Wann kann ich mal mit euch ein richtig tiefsinniges Gespräch führen?“
    „Ich führe mit dir ein tiefsinniges Gespräch, Sylvana.“
    Ein eindringlicher Seufzer ist zu vernehmen. Fast könnte ich schon glauben, dass es in den Gang hinaus schallt.
    „Ich gebe es auf. Es hat auch sein Gutes. Da ich das Gefühl habe, das Ihr, entschuldigt, kein großer Kunstkenner seit, könnt ihr leichter den Anblick ertragen, wie die kleinen Bartmännleins eure Schmuckstücke in Einzelteile zerlegen werden. Und jetzt sagt bitte bloß nicht, daß ihr das nicht gewusst habt, Meister. Das würde mich wahnsinnig machen.“
    „Ich habe schon verstanden. Das bedeutet nur, daß der Schmuck in der Truhe woanders mehr wert ist, als bei den Zwergen.“
    „Aber natürlich, leider…“ Sie wirkt etwas gereizt.
    „Werden die Dickschädel noch Schwierigkeiten machen, was meinst du?“
    „Bei einer Verhandlung mit ihnen heißt nein eben nein. Natürlich nie aufgeben Meister, nach langem Überlegen werden sie trotzdem nein sagen.“
    „Natürlich, diese Festung einnehmen zu wollen wäre Wahnsinn. Sie können es sich leisten stur zu sein.“
    „Sie würden auch etwas ablehnen, wenn sie nur einen einfachen Palisadenzaun hätten. Das spielt überhaupt keine Rolle. Den Handel habt ihr aber schon so gut wie gemacht. Ihr Kunstverständnis ist anders als bei uns, deswegen ist es meistens nur der reine Materialwert der Schmuckstücke.“

    ---

    „Jetzt machst du mich neugierig. Diese schwarze Kiste stellt doch nicht dein ganzes Vermögen da. Soviel verstehe sogar ich vom Kaufmannswesen. Wie konntest du den in der ganzen Zeit zu so einem großen Vermögen kommen? Jetzt erzähle mir bloß nicht, du wärst jetzt eine Händlerin. Wen hast du geheiratet?“
    „Das, mein werter Meister ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse.“
    „Du vergesst, daß ich Euch auch eine Menge Geheimnisse gelehrt habe. Es ist Wissen, für das viele gestorben sind, damit es auch verborgen bleibt.“
    „Meine Lehrzeit bei euch ist vorbei“, kommt von ihr kurz und schnippig.
    „Das ist richtig Sylvana, ich würde mir es normalerweise auch verbieten weiterzufragen. Nur …“
    „Nur was?“
    Jetzt wird sie ängstlich.
    „Geheimnisse haben bedeutet eine große Last tragen und große Risiken einzugehen.“
    „Ich verstehe nicht ganz, Meister …“

    „Wir haben einen Krieg begonnen Sylvana. Und wir sind uns doch einig diesen Krieg zu gewinnen. Als wir noch im Turm saßen, hattest du doch auch darauf gebrannt mitzumachen. Stell dir mal vor, ich würde dich ganz und gar nicht kennen. Die Geschichte der Kriege ist voll von Fehlbesetzungen. Du wärst so eine Fehlbesetzung, wenn ich aus dir eine Speerträgerin machen würde, und dich dann in ein Regiment einreihen lasse. Und wie soll ich eine gute Strategie entwickeln, wenn mir meine besten Krieger mir wichtige Informationen vorenthalten. Das kann uns allen den Kopf kosten. Das ist kein Spiel Sylvana. Wir haben Krieg. Und es würde mich äußerst beeindrucken wenn eine Schülerin mich etwas lehren kann. Das haben bis jetzt nur zwei in meinem ganzen Leben geschafft. Du kannst jetzt die dritte sein.“
    Schweigen.
    Ich sehe sie immer noch vor mir tief und fest schlafen.

    Jetzt kommt wieder ein vergnügliches Kichern.
    „In uns steckt ein Verräter, der Eitelkeit heißt. Als ich mit der Lehrzeit bei euch fertig war, habe ich schnell festgestellt, dass aus mir keine gewöhnliche Frau wird. Und als gewöhnliche Frau wird man sowieso nicht vermögend. Das erste war, was ich machte, mich einer Räuberbande anschließen.
    Es war eine schöne Zeit. Ich genoss es wild und gefährlich zu leben. Die Überfälle waren auch ertragreich. Nur war ich realistisch genug, eines Tages ein Rendezvous mit einem Henker zu haben. Dafür war ich mir einfach zu fein um auf dem Richtblock zu enden.
    Ich wollte immer noch Dame bleiben. Und so kam ich zu dem Entschluss, dass man es den Leuten auch entlocken kann, statt zu entreißen. Ich studierte die Essgewohnheiten der meisten Stadt- und Dorfbewohner. Und stellte fest, das Weizen am meisten verwendet wird und hatte darauf die Felder vergiftet.“
    „Und sie dann, als sie tot waren, in aller Ruhe beraubt, richtig?“
    „Warum müsst ihr Männer immer so brutal sein? Warum eine Kuh schlachten, wenn man sie melken kann? Sobald sie immer mehr von dem leicht vergifteten Weizen aßen, merkten sie nicht, daß der Weizen schlecht war und sie wurden alle nach und nach krank. Ich ließ in den größeren Ortschaften Apotheken errichten, und in der großen Auswahl konnte ich auch ein passendes Heilmittelchen verkaufen. Und zwar eins, dass nur wirkt, wenn man es täglich einnahm. Die kleinen Ortschaften habe ich teilweise selbst beliefert; zu höheren Preisen versteht sich. Und sie haben alle bezahlt und jeder war zufrieden. Und das machen sie noch heute. Ich rechtfertige den hohen Pries wegen den erlesenen Zutaten, die nur im Monsterwald wachsen. Und wäre mir doch ein medizinischer Gelehrter auf die Schliche gekommen, hätte er eben einen kleinen Unfall gehabt.“

    Ich lache: „Na bin ich froh, daß bei mir kein Weizen verwendet wird.“
    „Ihr habt es mehr mit Pilzen."
    "Was du nicht sagst ... "
    "Und darum bin ich so vermögend. Ich gebe den Leuten das, wonach sie sich am meisten sehnen. Und Ihr glaubt nicht, was eine Mutter zu geben bereit ist, damit es ihren Kindern wieder gut geht.“
    So kenne ich sie. Da wo sie schön ist, da ist sie ganz schön. Da wo sie schlau ist, da ist sie ganz schlau. Und da wo sie schlecht ist, da ist sie ganz schlecht.

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (3. Januar 2018 um 23:08)

  • Hey,

    hier kommt erst mal der erste Teil meines Kommentars. Ich habe zwar bereits alles gelesen, komme jetzt aber nicht mit der Zeit hin, um den kompletten Text durchzugehen. Ich schaue mal, ob ich mich später noch mal dransetzen kann.

    Also zunächst mal: Wie immer hast du ganz lustige Ideen aufgegriffen und ich konnte mir diese verrückte Zusammenkunft zwischen unserem Hexenmeister, Sylvana und dem Zwegenkönig wirklich gut vorstellen.
    Hier schon mal ein paar Dinge, über die ich gestolpert bin:

    Spoiler anzeigen

    Wir werden von unseren neuen Freund,

    unserem

    Und erklärend im herablassenden Ton, wie zum Beginn unseres Kennenlernens:

    Das klingt merkwürdig...Vielleicht: "Wie zu Beginn unseres Kennenlernens erklärt er in herbalassendem Ton: ...."


    Wie sieht denn euer Oberhaupt den überhaupt aus? Wie heißt er den überhaupt?“

    Früher hätten wir beide uns noch wissende Blicke zugeworfen. Insgeheim wissen wir...

    das zweite wissen würde ich ersetzen...zum Beispiel: Insgeheim ist uns klar,...(oder so)


    Nicht das ich dich jetzt ängstigen will, Griesbart. Schau mich doch mal genauer an.“, fragt die holde Eitelkeit mit einem selbstgefälligen Lächeln.

    dass....der Punkt hinter der wörtl. Rede ist zu viel


    Nach vielen Treppensteigen in dem geordneten Labyrinth, mit Stolpergefahren durch die kleinen Stufen, kommen wir zu einem breiten Gang.

    Nach dem vielen Treppensteigen...


    Ein paar tragen Roben und Tuniken aus hellen Leinen dass bis zum Boden geht.

    das


    Griesbart helft uns das Gepäck in eine sichere...

    hilft


    Hatte der den nicht ganz weise Haare?

    denn...weiße


    Schneeweise Haare und ein Bauch so umfangreich

    Schneeweiße


    Ich höre etwas plumpsen und sehe die Hexe nicht mehr. Nanu, wo ist sie den hin? Sie ist noch da am Tisch zusammen gesunken. Ihre Haare haben sich darüber verteilt.
    Ich ordne die Haare und gebe ihr einen sanften Schubs. Nichts. Sie ist völlig bewusstlos. Mehr Ehre, als sie vertragen kann. Verdammt, er hat meine Verhandlungskünstlerin ausgeschaltet. Das ist gar nicht gut. Jetzt wird es kompliziert. Was soll ich den jetzt bloß machen?

    Sehr geil! :rofl:

    Ansonsten ist mir aufgefallen, dass die wörtliche Rede zweier verschiedener Personen hier manchmal in einer Zeile auftaucht. Vielleicht ist das nur ein Formatierungsfehler. ich wollte es dir aber noch mal sagen, dass man üblicheweise eine neue Spalte beginnt, wenn jemand neues spricht. ^^

    LG,
    Rainbow