Ein mysteriöser Mord
Warum müssen immer die guten Mädchen die bösen Jungs bekommen? Das fragte sich Solomon, als er gerade von seiner Ex-Freundin kam. Eigentlich war sie ja immer noch seine Freundin, denn sie hatten nie miteinander Schluss gemacht. Nicht, dass Emilie je eine Chance dazu gehabt hätte.
Gerade jetzt lag sie im Garten begraben und fütterte Maden die sich durch ihren Körper fressen würden. Warum hatte diese dumme Kuh auch unbedingt damit drohen müssen, dass sie die Polizei rufen würde? Sie war selbst Schuld an ihrem jetzigen Zustand. Warum musste sie unbedingt an diesem Tag ihre verdammten Puppen umstellen?
Seine Schuld war es nicht. Nun gut, er hatte vielleicht das ein oder andere Bier mit seinen Kumpanen getrunken, und war dadurch ziemlich betrunken gewesen als er nach Hause gekommen war. Sie hätte wissen müssen das er durchdrehen würde, wenn sie ihm sagt, dass sie die Drogen gefunden hatte und die Polizei rufen würde. Sie hätte es wissen müssen.
Jetzt war sie tot! Den Schädel hatte er ihr eingeschlagen.
Neben ihm saß das dumme Teil, mit der er es getan hatte. Ihr Kopf war voller Blut. "Sieh mich nicht so an du Scheißding!" Solomon griff hinüber und warf die Puppe um, so das er nicht von ihr angestarrt wurde.
Er wollte Emilie nie umbringen und doch hatte er es getan, weil er es tun musste. Er wollte nicht ins Gefängnis, nicht schon wieder.
Jetzt hatte er aber erstmal Durst und ein bisschen Hunger und bei der nächsten Ausfahrt gab es ein kleines Rasthaus, wo er bekommen würde was er wollte.
Es war eine kleine Tankstelle mit einem noch kleineren und schmuddeligen Geschäft. Er betrat es und was er sah überraschte ihn nicht. In den Ecken waren Spinnweben und in den Regalen Staub. Er nahm sich einen Energiedrink, eine Cola und eine Flasche Wasser, dazu einen Schokoriegel, Gummibärchen und er wollte eine Wurstsemmel nehmen, aber die Wurst in der Semmel sah bereits mehr als alt aus. Er zahlte und ging zu seinem Auto wo er den Schokoriegel und den Energiedrink vernichtete, danach trank er noch die Cola und stieg in den Wagen ein. Solomon stellte das Wasser und die Gummibären neben die sitzende Puppe und fuhr wieder weiter.
Nach einer halben Stunde bekam er Durst und griff nach der Wasserflasche, aber die rollte unter den Sitz bevor er sie greifen konnte. "Mist!"
Er fuhr rechts ran und wollte die Flasche suchen, aber er sah die Puppe, die am Kopf voller Blut war, "Hab ich dich nicht umgeworfen? Verdammt jemand muss in meinem Wagen gewesen sein!"
Schnell drehte er sich um, da er nachsehen wollte, ob noch alle Puppen da waren, doch was er sah erschreckte ihn etwas, alle Puppen saßen und starrten ihn an. Er konnte sich aber noch genau daran erinnern, dass er die Puppen einfach in den Wagen geworfen hatte.
Er schüttelte den Kopf, drehte sich wieder um und wollte aus dem Wagen aussteigen, der war aber abgeschlossen. Erst jetzt fiel ihm auf das der Motor des Wagens aus war. Als er zum Zündschloss griff, war der Schlüssel weg.
"Verdammt, was ist hier los?", panisch schaute er sich am Boden um, dann hielt er inne und sah zur Puppe neben ihn. Die Puppe hielt den Schlüssel in der Hand und sah Solomon an.
Er drehte sich noch ein mal um und sah die Puppen auf ihn zu kommen.
Das Letzte das aus seinem Mund kam war ein Schrei.
Am nächsten Tag fand ihn eine Frau die die Polizei anrief. Jene wurde bei dem Anblick des Mannes auf ein Rätsel gestellt. Alle Knochen in seinem Körper waren gebrochen und auf ihm lagen rund ein Dutzend blutbefleckte Puppen . Im Beifahrersitz war ebenfalls eine Puppe mit blutigem Kopf, die eine offene Tüte Gummibärchen in der Hand hielt.
Einige Tage später fand man heraus das der Mann Solomon Richards war. Ein Drogendealer. Er war es vermutlich auch der Emilie Brown ermordet hatte. Den Beweis dafür fand man auf der Puppe mit den Gummibärchen, denn das Blut des Opfers war auf ihr und ein paar Tropfen fand man auch in der Gummibärentüte. Wie sie dort hingekommen waren, war jedoch unklar, denn die Tüte wurde erst einige Stunden nach dem Mord gekauft.
Ein weitaus größeres Rätsel war Solomons tot. Er wurde nie aufgeklärt.