Der Tod in Fantasywelten

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 12.863 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Juli 2021 um 00:58) ist von Juu-Ka.

    • Offizieller Beitrag

    Hiho!
    Zuerst mal hoffe ich, dass ich im richtigen Forum bin :)

    Wie wir alle aus diversen Büchern, Filmen, Erzählungen usw. wissen ist in einer Fantasywelt tot nicht immer gleich tot.
    Es gibt Wiederbelebungen, man kann als Geist zurückkehren oder seine Seele auf irgend eine andere Weise an die Welt binden.

    Wie handhabt ihr das in euren Geschichten? Ist ein toter Charakter wirklich tot? Was sagt eure Lore zu dem Thema? Gibt es ein Leben nach dem Tod für die Seelen eurer Charaktere? Oder landen sie alle in der Ursuppe und werden langsam verdaut? :D Deckt sich das von den Charakteren angenommene "Nachleben" mit dem tatsächlichen in eurer Welt?
    Eventuell besteht eure Welt tatsächlich aus einem Zirkel der Wiedergeburt, ohne dass die Betroffenen etwas davon wissen?

    Ist der Tod an sich einfach da? Oder gibt es vielleicht tatsächlich eine Personifikation davon?

    Welche der Möglichkeiten (von denen ich mit Sicherheit nicht alle aufgezählt habe^^) bevorzugt ihr in den Geschichten die ihr schreibt und lest?

    LG Chaos

  • War eigentlich bei mir noch nie ein Thema. Meine Prota haben alle Möglichkeiten der Welt, etwas zu tun, solange ihre Uhr noch tickt. Der Tod ist die Riesenabstinenz von allem, das endgültige Game Over. Nix da Reset, Level up und Neustart :D .
    Die Toten braucht man in meiner Welt nicht zu fürchten, es ist das Leben das meine Figuren umbringt.

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Die Möglichkeiten gehen ja letztlich von völligem Tod über die Schattenwelt alá Hades bis hin zu "Himmel/Hölle" (Walhalla z.B.). Wobei der Tod damit für den "Frommen" an Schrecken verlieren könnte. Und Reinkarnation (Wiedergeburt) natürlich, die man positiv und negativ konnotieren kann. Daneben (gern parallel zu anderen Möglichkeiten) kann auch ein Geist in der Welt verbleiben. Wo in den ersten drei Möglichkeiten der Geist zu gehen und der Körper zu verfallen scheint, bleibt hier der Geist.
    Ich belasse es da gern bei einem Mysterium. Sicher gibt es in den Religionen ein deutliches Jenseitsbild, aber was tatsächlich geschicht, kann man oft nicht wissen. Es sei denn, ich mache es "schamanistisch" - dann bleiben alle Geister in der Welt und man kann sich mit dem toten Opa problemlos auf einen Tee treffen. ;)
    Bisweilen wird der Tod ja auch personnalisiert. Tod in der Scheibenwelt oder auch in der Tintenherztrilogie... Das habe ich bisher aber nie gemacht. Aber auch Walküren gehen wohl in diese Richtung - der personalisierte Tod sammelt die Verstorbenen und bringt sie ins Jenseits...
    Und ich halte den Tod eher entgültig, sonst verliert er seinen Schrecken und das wäre doch Gift für jede Spannung. ;)

  • Ich persönlich bin ja kein Fan von Wiederauferstehungen.
    Natürlich kann das, gut verpackt, durchaus Sinn ergeben, aber oftmals wirkt es schlicht erzwungen und irgendwie auch fantasielos. Zumeist ist es das ja auch. Pure Effekthascherei, einen Helden erst mit großem Drama sterben zu lassen, nur um ihn anschließend wieder zurückzuholen.
    Das fand' ich bei Gandalf damals schon ziemlich meh.

    Die Endgültigkeit eines Todes ist es doch, was mich emotional abholt, wie man so schön sagt.
    Einen gut inszenierten Tod sollte man nicht durch eine billige Zurückholaktion zunichte machen.
    Um bei HdR zu bleiben: Boromirs Tod war bspw. einer der wohl stärksten Momente des ganzen Romans und hat mich, als ganz junge Leserin, damals völlig aus den Socken gehauen. Diese Wirkung hätte der Moment ohne das Endgültige wohl nicht beibehalten.

    Auch in meiner Welt bedeutet Tod grundsätzlich erstmal auch Tod.
    Ich lasse mir zwar bewusst noch einige Hintertürchen offen, doch ein plumpes Wiederbeleben eines Charakters wird es bei mir definitiv nicht geben.

    Was mich hingegen sehr fasziniert, sind die vielen unterschiedlichen Vorstellungen von einem angeblichen Leben danach (auch als Atheistin).
    Da glauben die Einen, dass der Rauch, der beim Verbrennen der toten Körper entsteht, sich mit dem ewigen Nebel über ihren Köpfen vermischt und ihre Verstorbenen somit darin weiterleben. Andere wiederum erwarten nach dem Tod ein Gottesgericht, welches zwischen Verdammnis und Glückseligkeit entscheidet.

    LG
    Rika

  • Ich bin ein wahrer Serienkiller von meinem Charakteren und belasse es auch dabei. Der Tod ist dauerhaft. Es gibt keine Möglichkeit, jemanden nach dem Tod wieder zum Leben zu erwecken, da dessen "Seele" (wobei ich noch nicht wirklich einen anderen Namen dafür gefunden habe) nach dem Tod zum kollektiven Bewusstsein des Kosmos zurückkehrt und dort für immer untergeht. Ein Nachleben stellen sich viele Kulturen vor, doch das existiert nicht.

  • Das Thema der Wiederauferstehung ist ja bei verschiedenen Religionen verbreitet. Ich denke, es kann nicht wörtlich verstanden werden, sondern eher im übertragenen Sinne, als Teil einer Transformation.
    Gandalf der Graue stirbt, aber er kehrt als Gandalf der Weiße zurück. Gandalf stirbt also nur in gewisser Weise, da er sich verändert hat, er hat etwas zurückgelassen.
    Im Fantasysetting muss man mit Wiederauferstehungen sehr vorsichtig sein, sonst fühlt sich der Leser veralbert. Gandalf war grenzwertig, da bin ich mit @Rika einer Meinung. Bei Jon Schnee fand ich es unangebracht, da sein Tod ja auch eher der Quote diente und der Geschichte nichts gegeben hat.

  • Also persönlich habe ich nur eine Geschichte, in der Wiederbelebung / Wiedererweckung auftritt. Und da kann ich auch nicht darauf verzichten.

    Ich habe grundsätzlich nichts gegen Wiederauferstehung, WENN es nicht unmotiviert und fast beliebig ist. @Rika hat da ganz Recht: Wenn ich als Leser (oder Autor) mich darauf verlassen kann, dass mein Lieblingscharakter niemals wirklich sterben muss, dann werden viele Spannungsmomente einfach nicht mehr so spannend.

    Bis auf die eine Geschichte sind bei mir aber alle Charaktere tot, wenn sie tot sind. Und das bleiben sie dann auch. Außer mir fällt noch was besseres ein ^^
    Natürlich gibt es innerhalb der Welt unterschiedliche Überzeugungen darüber, was nach dem Tod passiert, aber was davon war ist, weiß ich nicht. :pardon:

    Bei Jon Schnee fand ich es unangebracht, da sein Tod ja auch eher der Quote diente und der Geschichte nichts gegeben hat.

    Hm... ja, stimmt irgendwie. Er hätte vielleicht mehr mit zurück bringen sollen. Oder sich mehr verändern. Aber davon merkt man nichts. Ich nehme mal an, dass Sterben doch ein veränderndes Ereignis im Leben ist. Daher sollte man danach nicht einfach so sein wie davor. Sonst wird es nämlich wieder so belanglos. Aber wenn jemand wiedererweckt wird und dann ganz anders ist, dann könnte das ja erzähltechnisch doch einiges bieten.
    Mir fällt da gerade "Buffy - im Bann der Dämonen" ein ^^ . Buffy stirbt nämlich auch mal und wird von ihren Freunden zurück ins Leben geholt. Natürlich haben die alle die Erwartung, dass alles wird wie vorher. Buffy war aber in einer Art Paradies. Dadurch ist sie viel trauriger und
    verbitterter als früher.
    Überhaupt kommt man bei "echten" Vampiren (echt im Sinne von Vampiren als Wiedergängern) nicht darum herum. Bei den modernen, hollywood-glamour Vampiren ist das Vampirwerden ja eher eine Schönheits-OP, eine kurze Narkose, eine Dornröschenschlaf...

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    • Offizieller Beitrag

    Wie handhabt ihr das in euren Geschichten? Ist ein toter Charakter wirklich tot?

    Ich bin ehrlich gesagt kein Freund davon, wenn ein verstorbener Charakter wieder zurückkehrt. Oder sagen wir mal, ohne große Schwierigkeiten, einfach wieder aus der Versenkung auftaucht. Das erlebt man oft genug im TV und der Literatur, dass ein tot geglaubter Char plötzlich wieder in der Tür steht. Meist für den dramatischen Effekt.
    Natürlich ist man irgendwie froh, wenn der Lieblingscharakter in einer Geschichte wieder aufersteht.
    Aber mit solchen einfachen Sachen kann man mir fern bleiben.

    Der Tod hat etwas Erschreckendes, etwas Endgültiges, eben weil man nicht weiß, was nach dem Tod passiert. Eine Wiederauferstehung zerstört in meinen Augen den Sinn des Sterbens und verleiht der Geschichte nicht mehr Glaubwürdigkeit.
    Allerdings sprechen wir von Fantasy und ich bin ja auch nicht aus Stein.
    Natürlich darf ein Charakter von den Toten auferstehen und zurückkommen. Das unterscheidet Fantasy von der Realität, man kann Grenzen übertreten.
    Ich vertrete nur die Meinung, dass man aufpassen sollte, wie man diese Grenze übertritt. Denn wenn es blöd umgesetzt ist - nach dem Motto: eine Kerze 5 Mal im Uhrzeigersinn und 6 Mal gegen den Uhrzeigersinn gedreht und schwupp ist der Tote wieder da - dann würde ich den Autor am liebsten in die Tonne kloppen ...
    Es kommt auf die Umsetzung an, die Art, wie man den Charakter zurückholt. Gerade weil der Tot etwas "Einfaches" ist - gestorben ist ein Charakter schnell - sollte der Weg zurück etwas steiniger sein. Sturheit oder Überredungskunst der Seele des Verstorbenen? Oder unglaublich viel Rennerei für die Zurückgebliebenen, die "Zutaten" für einen neuen Körper heranschaffen müssen?


    In meinen Geschichten sind die Tode von mittlerweile 2 Charakteren geplant. Wenn mich nicht plötzlich noch eine grandiose Idee überfällt, werden die auch tot bleiben. Wer im Verlauf meiner Geschichte stirbt, bleibt entweder tot oder es wird verdammt schwer, (für) ihn/sie zurückzuholen/zurückzukommen. Eine Romanfigur ist ja auch nichts, was man in eine Kiste stopft, wenn man keine Lust mehr auf sie hat und bei Bedarf wieder herausholt - auch, wenn es theoretisch möglich ist.

    :hmm:

    • Offizieller Beitrag

    Klingt als ob das Konzept einer Auferstehung meist abgelehnt wird :hmm: Zumindest, wenn diese zu einfach ist :hmm:
    Allerdings ist mir noch ein anderer Ansatz eingefallen. Zwar stammt dieser aus einem Uralten Spiel aber egal xD

    Das Spiel um das es sich handelt heist "Scrapland". Dort wird die Erde nur noch von hochentwickelten Robotern mit persönlichkeit etc. bewohnt.
    Das schöne daran ist, dass ALLE unsterblich sind, da sie ihre Persönlichkeit einfach in einer riesen Datenbank hochladen und sich bei bedarf einfach neu runterladen :D
    Dies hat einige interessante Effekte (zumindest im spiel^^)

    • Man kann sich Ersatzleben kaufen (sowohl Spielmechanisch, als auch wörtlich^^)
    • Die Kriminalitätsrate steigt rapide an und brutale Feuergefechte sind an der Tagesordnung, da ja der Tod irrelevant ist.
    • Die Bischöfe (die verkaufen die Ersatzleben zu hohen Preisen) nehmen teilweise an Schießereien etc. teil, da sie damit das Bedürfnis nach den Leben hoch halten wollen.
    • Die ganze Existenz der Roboter zielt nur darauf ab, genug Geld für Ersatzleben zu beschaffen

    Die eigentliche Prämisse des Spiels ist es, dass ein wichtiger Roboter ermordet wird - und zwar endgültig. Sein "Backup" wurde gelöscht, sodass er tatsächlich für immer tot ist. Dadurch, dass ein Mord normalerweise keinen wirklich interessiert wird dieser eben noch viel weiter aufgebauscht :hmm:

    Ich finde diesen Ansatz, der das Konzept von "sterben" ignoriert auch durchaus interessant :hmm:

    LG Chaos

  • Interessant wäre auch eine Welt in der, nach dem Karma Prinzip, alle Lebewesen wiedergeboren werden. Wenn sich ein Ork also gut benimmt, wird er als Elbe wiedergeboren. Dabei kann sich keiner an sein vorheriges Leben erinnern.
    Bis etwas schiefläuft und eine ungehorsame Elbin als Ork wiedergeboren wird, und sich aber an ihr vorheriges Leben erinnert.
    Und die Dinge nehmen ihren Lauf...

    Ist natürlich nur eine indirekte Wiederauferstehung.

  • Tanith Lees DRINKING SAPPHIRE WINE spielt ebenfalls in einer totlosen Gesellschaft. Dort ist es Sitte, sich selbst einen neuen Körper zu entwerfen, wenn man des alten überdrüssig geworden ist, und sein Bewusstsein und seinen Lebensfunken in diesen hineinversetzen zu lassen. Ganze Legionen von Robotguards sind Tag und Nacht unterwegs, um Verunglückte (man geht dort ziemlich sorglos mit seinen äußeren Hüllen um) und andere Personen in Lebensgefahr zu bergen und in die Körperfabriken zu schaffen, um ihnen einen Notfallkörper zu beschaffen, bis sie sich wieder einen neuen kreieren können. "Selbstmord" ist dort ein beliebter Freizeitsport, um schneller zu einem neuen Körper zu kommen.
    Als die Prota es wagt, einen Rivalen in einem bombastisch inzenierten Duell zu "töten", bringt sie das regierende Robothirn fast zum kurzschließen damit. Irgendwo aus seinen Datenbanken fischt es die Info heraus, was "Mord" sei und wie man damit umzugehen habe. Die Prota wird zur Strafe ins Exil geschickt, bis ihr derzeitiger Körper von selbst den Dienst einstellt. Dann soll ihr Bewusstsein gelöscht und ihr Lebensfunke wieder in einen neuen Körper installiert werden. Doch sie weiss das Blatt raffiniert zu wenden :) .
    Köstlich die Prozessszene mit dem "Mordopfer" als Ankläger :).

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Klingt als ob das Konzept einer Auferstehung meist abgelehnt wird :hmm: Zumindest, wenn diese zu einfach ist :hmm:
    Allerdings ist mir noch ein anderer Ansatz eingefallen. Zwar stammt dieser aus einem Uralten Spiel aber egal xD

    Das Spiel um das es sich handelt heist "Scrapland". Dort wird die Erde nur noch von hochentwickelten Robotern mit persönlichkeit etc. bewohnt.
    Das schöne daran ist, dass ALLE unsterblich sind, da sie ihre Persönlichkeit einfach in einer riesen Datenbank hochladen und sich bei bedarf einfach neu runterladen :D
    Dies hat einige interessante Effekte (zumindest im spiel^^)

    • Man kann sich Ersatzleben kaufen (sowohl Spielmechanisch, als auch wörtlich^^)
    • Die Kriminalitätsrate steigt rapide an und brutale Feuergefechte sind an der Tagesordnung, da ja der Tod irrelevant ist.
    • Die Bischöfe (die verkaufen die Ersatzleben zu hohen Preisen) nehmen teilweise an Schießereien etc. teil, da sie damit das Bedürfnis nach den Leben hoch halten wollen.
    • Die ganze Existenz der Roboter zielt nur darauf ab, genug Geld für Ersatzleben zu beschaffen

    Die eigentliche Prämisse des Spiels ist es, dass ein wichtiger Roboter ermordet wird - und zwar endgültig. Sein "Backup" wurde gelöscht, sodass er tatsächlich für immer tot ist. Dadurch, dass ein Mord normalerweise keinen wirklich interessiert wird dieser eben noch viel weiter aufgebauscht :hmm:

    Ich finde diesen Ansatz, der das Konzept von "sterben" ignoriert auch durchaus interessant :hmm:

    LG Chaos

    Das bildet genau das Gegenteil meiner Ansicht zum Thema sterben. Aber ich muss zugeben, es bringt mich tatsächlich in eine missliche Situation. Denn das Prinzip in dem Spiel gefällt mir sehr und würde sich sicher auch gut in einer Geschichte machen (gibt es sicherlich auch schon, aber mir fällt gerade kein Beispiel ein). Es widerspricht aber meinem Denken :hmm:
    Es lässt mich auf jeden Fall grübelnd zurück. So wie das in dem Spiel umgesetzt ist, klingt es durchaus logisch und interessant. Kein banales, er taucht halt wieder auf, sondern durchdacht, mit Konzept. Ich schätze mit so einer Umsetzung von Leben und Tod könnte ich ebenfalls leben. (Zumal: Ist es wirklich ein "Leben" was die Roboter da führen?)

  • Im Spiel Borderlands ist der Tod einer Spielerfigur auch ähnlich gelöst. Sie wird einfach geklont und mit den Erinnerungen programmiert. Man muss dafür prozentual von seinem Geld bezahlen und ich glaube seine Ausrüstung wieder einsammeln. Das Spiel ist eher skurril und lustig. Der Vorgang soll aber schmerzhaft sein

    • Offizieller Beitrag

    (Zumal: Ist es wirklich ein "Leben" was die Roboter da führen?)

    Ja, es ist tatsächlich ein (relativ^^) normales "Leben" mit Berufen usw.
    Ich denke, wenn man so ein Konzept verfolgt, muss man sich sehr gut darüber Gedanken machen, WARUM das so ist, wie man es doch umgehen kann, um jmd doch endgültig loszuwerden usw.
    Und man muss sich natürlich neue Dinge ausdenken, die den Platz des Todes einnehmen, was "endgültigkeit" angeht :hmm:

  • Das Konzept findet sich in sehr viele Scifi - Settings mit unterschiedlicher Ausprägung, gerne gibt es auch "Verjüngungen" sodass man gar nicht erst stirbt und das ist dann natürlich so teuer das es sich entweder nur die Reichen leisten können bzw die "Mittelklasse" ein Leben lang dafür arbeiten müssen um es sich leisten zu können, nur um dann wieder von Vorne anzufangen. Herrlich zynisch und so bekannt irgendwie...
    @Borderland: Das ist vermutlich die einfachste und "klassischste" Erklährung die immer wieder mal auftaucht. In "Dark Matter" gibt es ja eine Möglichkeit als Klon eine andere Welt/Station zu bereisen und dabei sicher "zuhause" zu sein, wenn dieser Klon allerdings nicht Lebend zur Basis zurück kehrt, bekommt man auch die Erinnerungen nicht. Damit wird in der Serie dann auch sehr gerne gespielt.

    Ansonsten bin ich tendenziell auch eher für einen "wissenschaftlichen" Tod: Wenn das Gehirn zu lange keinen Sauerstoff mehr bekommt ist es vorbei und aus. :D
    Auch wenn eine mythische Welt mit entsprechender Unterwelt schon auch ihren Reiz hätte, wenn vielleicht auch nur in der Mythologie des Volkes, und zwar so verwoben in deren Leben, das ein Leser nie sicher sein kann was denn nun stimmt, da man von der Fantasy ja die seltsamsten Dinge gewohnt ist... :hmm:

    Falken haben doofe Ohren

  • Ansonsten bin ich tendenziell auch eher für einen "wissenschaftlichen" Tod: Wenn das Gehirn zu lange keinen Sauerstoff mehr bekommt ist es vorbei und aus.
    Auch wenn eine mythische Welt mit entsprechender Unterwelt schon auch ihren Reiz hätte, wenn vielleicht auch nur in der Mythologie des Volkes, und zwar so verwoben in deren Leben, das ein Leser nie sicher sein kann was denn nun stimmt, da man von der Fantasy ja die seltsamsten Dinge gewohnt ist...

    Volle Zustimmung! Ich will da manchmal auch irgenwie beides :hmm:
    Vor allem, weil Untote mit Erinnerung an ihr früheres Leben oder die Befragung der Geister der Ahnen im "wissenschaftlichen" Modell eigentlich unmöglich sind. Zumindest verstehe ich das so. Das Bewusstsein wird durch das Gehirn "erzeugt" und wenn das Gehirn tot ist, existieren auch Erinnerungen, ja, die ganze Persönlichkeit nicht mehr. Das ist ja letztlich auch das, was in den Sci-Fi-Modellen / Spielen steckt. Bei Computern / Robotern ist das noch leichter nachzuvollziehen als bei Klonen und normal geborenen Menschen.

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  • Ich habe neulich einen Film gesehen, in dem eine Person wiederbelebt wurde. Diese Person war danach allerdings die willenlose Marionette der Zauberin, die sie wiederbelebt hat. Der ehemals Tote hatte keinerlei Erinnerungen an sein Leben vor dem Tod und der Wiederauferweckung. Er hat getan, was die Zauberin ihm aufgetragen hat. Er war aber keineswegs dumm, sondern konnte eigenständig Entscheidungen treffen und normal mit Menschen interagieren. Herausfinden dass er ein Wiederbelebter war konnte man also nur, wenn er etwas nicht wusste, was er eigentlich wissen müsste, zB. ein Geheimnis, das sonst niemand kennt, oder ein Ereignis/Detail, an das die Person sich eigentlich erinnern müsste, dass die Zauberin dem Wiedererweckten allerdings nicht erzählt hat.

    Dieses Konzept fand ich recht gut, weil es dem Tod nicht seinen Schrecken und seine Endgültigkeit nimmt. Es bringt die anderen Charaktere auch in die schwierige Lage, dass sie zum einen in das Gesicht eines Freundes blicken und es vielleicht gar nicht wahrhaben wollen, dass er wirklich tot ist, zum anderen ist es natürlich schwer herauszufinden und noch schwerer Andere davon zu überzeugen.

    Ich persönlich finde, dass der Tod entweder endgültig sein sollte, oder eine (für die jeweilige Fantasy-Welt ) logische Erklärung geliefert werden sollte. Grundsätzlich stimme ich @Kyelia zu: Es sollte auf keinen Fall zu einfach sein!

    Ha, endlich weiß ich wo man eine Signatur erstellt. TRIUMPH 8o

  • Ich glaub das Beschreibt eigentlich den "klassischen" Zombie, oder? :hmm:
    Ursprünglich war das ja ein mit (Voodoo-)Magie wieder zum Leben erweckter Toter, dem dann halt die "Seele" fehlt, der aber sonst ganz normal "funktioniert".

    Falken haben doofe Ohren

  • Wie handhabt ihr das in euren Geschichten? Ist ein toter Charakter wirklich tot?

    Kurze Antwort: JA!
    Ich überlege mir jeden Tod sehr gründlich. Bei mir gibts weder ne Wiederkehr noch das zufällig gefundene Zauberelixier xy oder die Hexe am alten See, die die Kraft besitzt jemanden wiederzuerwecken.

    Ich bin ehrlich gesagt kein Freund davon, wenn ein verstorbener Charakter wieder zurückkehrt. Oder sagen wir mal, ohne große Schwierigkeiten, einfach wieder aus der Versenkung auftaucht. Das erlebt man oft genug im TV und der Literatur, dass ein tot geglaubter Char plötzlich wieder in der Tür steht. Meist für den dramatischen Effekt.
    Natürlich ist man irgendwie froh, wenn der Lieblingscharakter in einer Geschichte wieder aufersteht.
    Aber mit solchen einfachen Sachen kann man mir fern bleiben.

    100%ige Zustimmung.

    Ich muss allerdings sagen, dass ich ein großer Fan der griechischen Mythologie bin. Hades Untwerwelt ist ein zentraler Punkt dort und nicht wenige Helden oder Halbgöttern sind von dort wiedergekehrt. Ironischerweise stört mich sowas gar nicht. Vermutlich liegts an der Tiefe dieser Mythologie, oder wenn wir es auf Fantasy übertragen wollen, an der Tiefe dieser Welt. Es passt für mich ins Konzept und wenn ich ein Buch lesen würde, bei dem Wiederkehr prinzipiell möglich ist und ich das weiß, dann ist das für mich auch ok. Solange es glaubhaft ist.
    Es geht halt auch darum, wie man das umsetzt. Wenn ein Held stirbt, und seine Freunde die alte Schriftrolle xy finden, die nur einmal verwendet werden kann, und ihn damit zurückholen, dann könnt ich im Kreis kotzen. Ganz einfach, weil es so random wirkt. Wenn es aber Teil der Welt ist, dann bin ich da etwas gechillter.


    Gibt es ein Leben nach dem Tod für die Seelen eurer Charaktere? Oder landen sie alle in der Ursuppe und werden langsam verdaut? Deckt sich das von den Charakteren angenommene "Nachleben" mit dem tatsächlichen in eurer Welt?

    Ehrlich gesagt habe ich darüber noch nie nachgedacht.
    Ein Leben nach dem Tod würde ja in der Regel erst einmal vom Glauben geprägt sein, was ja mitunter auch der Grund ist, warum die Kirche früher so einflußreich war. Man wollte halt nicht in die Hölle (extrem vereinfacht^^^)
    Bei mir gibt es eine vorherrschende Göttin, die für Gerechtigkeit steht. Das kann positiv und negativ sein. Selbst ein Mord wird als gerecht empfunden, wenn diesem eine andere Mordtat vorausging und somit wieder eine Art Ausgleich geschaffen wird. Das führt dazu, dass der Tod anders gesehen wird in meiner Welt. "War halt von der Göttin so gewollt" ; "Wird er wohl verdient haben"... Das ist hart an der Grenze zur Gleichgültigkeit, dessen bin ich mir bewusst. Aber es schafft ein anderes Verständnis vom Tod, der eben sehr viel eher akzeptiert wird. (Was ja aber jetzt Racheaktionen der verdammten Ungläubigen nicht ausschließt XD)

    Ich denke aber, ich werde nochmal tiefer in diese "nach dem Tod Sache" einsteigen und das für meine Welt definieren. Weil ich glaube, dass das schon ein wichtiger Motivationsfaktor sein kann, besonders für die Gläubigen.

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!: