Magie der Elemente

Es gibt 70 Antworten in diesem Thema, welches 22.503 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. August 2018 um 20:00) ist von Traumstunde.

  • Mir schwirrt schon seit Anfang des Jahres eine Geschichte durch den Kopf bei der ich jetzt auch dazu gekommen bin etwas aufzuschreiben dass über Notizen und Hintergründe von Figuren hinaus geht. Ich fange auch hier einmal mehr mit einem Vorwort an, da ihr ja wisst, dass das nicht unbedingt meine Spezialität ist, haut die Kritik einfach raus, ich kann das schon verkraften und freue mich über eure Beteiligung und Anmerkungen in jeglicher Art und Weise. Schließlich will ich meine Geschichte ja auch verbessern ;)

    @Klimbim @Windweber @Kyelia @Rael @bigbadwolf @Aztiluth @TamZul@Miri ich habe mich noch einmal an das Vorwort gesetzt. Da es von euch da einige Kritik gegeben hatte, dass die erste Variante nicht sonderlich ausgereift war. Nun ich habe ein neues geschrieben und hoffe, dass dieses besser geworden ist. Ich hoffe es gefällt euch. Für Meinungen und Kritik bin ich immer noch offen :D


    Magie der Elemente

    Vorwort

    Luft. Wasser. Feuer. Erde.
    Die vier Elemente beherrschen die Natur und geben den Menschen schon seit Jahrtausenden Rätsel auf. Doch nach und nach haben einige von ihnen gelernt diese Naturkräfte mit magischen Mitteln zu bezwingen und sich zu eigen zu machen.
    So benutzten einige von ihnen die Fähigkeiten für unlautere Zwecke. Denn diese Kräfte sollten von vorneherein nur für das Gute eingesetzt werden, um den Menschen den Alltag zu erleichtern, doch konnte man diese Magie auch für das Böse gebrauchten. Mit diesen Kräften fiel es den Magiern immer leichter die Menschen mit ihren Fähigkeiten zu bezwingen und sich untertan zu machen.
    Von Tag zu Tag wurden es mehr Magier, die ihre Gaben missbrauchten, doch keiner von ihnen hatte die Ambitionen soweit ausgereizt wie Arton. Dieser hatte nicht nur die Gabe alle vier Elemente zu beherrschen, sondern hatte diese auch noch mit der Alchemie, der mystischen Wissenschaft, gekoppelt. So hatte er es bewerkstelligt eine Macht zu erlangen, die ganze Königreiche dem Untergang gleich machte.
    Je mehr Königreiche sich ihm ergaben, desto mehr Macht wollte er besitzen. Mit seiner Machtgier gelang es ihm sogar seine Kinder zu lehren, was es bedeutete zu herrschen. So brachte er ihnen bei die Elemente mit der Alchemie zu verbinden und sie für ihre Zwecke zu nutzen.
    Doch nicht beide waren gewillt sich dem bösen zu verschreiben. Vor allem nicht seitdem diese Machtgier von Arton so sehr Besitz ergriffen hatte, dass er sogar dazu fähig gewesen war, seine eigene Frau zu töten. Diese Tat veranlasste die Kinder ihren Vater in einem vollkommen neuen Licht zu sehen und brachte die Spaltung der Familie mit sich.
    Denn Malikan war von dieser Art Macht so sehr begeistert, dass er sich seinem Vater ohne großartig nachzudenken anschloss und jedes Mittel gebrauchte um seine Macht auszuweiten. Während Runa ihre Fähigkeiten versteckte, genauso wie sich selbst, als sie sich des Nachts aus Merdet davon schlich und sich durch die Landstriche von Terdonien schlug.
    Das seine Kinder sich entzweit hatten und seine Familie schon fast nicht mehr existent war, hinderte Arton nicht daran auch noch die Königreiche seinem Willen zu unterwerfen, die sich ihm bis jetzt widersetzt hatten. Doch trotz all seiner Versuche, gelang es dreien sich ihm entgegen zu stellen, jedoch hat jedes Königreich seinen Schwachpunkt und eben jenen zu finden, war sein erklärtes Ziel, um endlich die vollkommene Macht über Terdonien zu erlangen.

    • Offizieller Beitrag

    Klingt nach einer typischen Kisa-Geschichte :D Du hast ja schon oft genug von der Geschichte erzählt, jetzt bin ich mal gespannt, was du so geplant hast. Bisher klingt es wie ein grundsolider High-Fantasy Beginn. Noch nichts Außergewöhnliches, aber ich kenne dich ja :)
    Ich bin auf jeden Fall wieder dabei. ^^ *Fangemeinde*

    Dennoch ein paar Kleinigkeiten im Spoiler :whistling:

    Spoiler anzeigen


    Ich habe dir mal einige Wortwiederholungen angestrichen, die sich innerhalb des kurzen Teils doch etwas komisch lesen. Vielleicht fällt dir an der einen oder anderen Stelle noch ein anderes Wort oder eine andere Formulierung ein. ^^

    Luft. Wasser. Feuer. Erde.
    Die vier Elemente beherrschen die Natur und geben den Menschen schon seit Jahrtausenden Rätsel auf. Doch nach und nach haben einige wenige von ihnen gelernt diese Naturkräfte mit magischen Mitteln zu bezwingen und sie ihrem eigenen Willen untertan zu machen.
    Doch mit der Beherrschung jener Elemente und dem hinzufügen von Magie entstanden auch neue Kräfte (Komma) die keiner vollständig zu bezwingen vermochte. Der Reiz und die Anziehungskraft, welche die dunkle Magie an sich hatte, schaffte es (Komma)dass zu viele der Alchemisten der schwarzen Magie verfielen und schon bald den Verstand verloren.
    Doch einer unter ihnen hatte es geschafft (Komma) diese Macht vollständig mit denen der Elemente zu vereinen und sich untertan zu machen. Allerdings wurde er durch diese berauschende Macht, die nun in ihm wohnte (Komma)vollkommen überschwemmt. Ihm gelang es innerhalb kürzester Zeit ganze Königreiche seinem Willen zu unterwerfen und seine Macht über ganze Landstriche auszuweiten.
    Allerdings gab es einige Königreiche, die sich gegen diese Übermacht zur Wehr setzten und versuchten diese mit Waffengewalt zur Strecke zu bringen. Doch alle Versuche scheiterten, allerdings war der Widerstand da und wartete nur auf die richtige Person, der es gelang die Königreiche aus der Dunkel in das strahlende Licht der Freiheit zu führen.

    LG, Kyelia



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Hi!
    Ich muss gestehen, mir geht es etwas schnell xD
    Es wirkt sehr gehetzt. Aber bei dem Thema "Elemente" hat man mich sofort am Haken und wenn dann noch Schwarze Magie hinzukommt wirds noch besser :thumbsup:

    Ich werde weiterlesen, bin gespannt, was du dir da ausgedacht hast :D

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Hi,
    also von der Idee schonmal sehr interessant, zumal mir diese Thematik selbst schon gefühlt 1000000 Mal durch den Kopf geschossen ist. Ich bin gespannt was du daraus machst.
    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Ich muss gestehen, mir geht es etwas schnell xD

    Wie kann es dir hier denn bitte zu schnell gehen? Das war gerade mal das Vorwort... da ist doch noch gar nichts passiert?!

    Hi,
    also von der Idee schonmal sehr interessant, zumal mir diese Thematik selbst schon gefühlt 1000000 Mal durch den Kopf geschossen ist. Ich bin gespannt was du daraus machst.
    LG Lehaidin

    Danke schön :) Mir schwirrt die Geschichte wie schon angesprochen seit Anfang des Jahres durch den Kopf. Ich hoffe mal, dass das auch so alles klappen wird wie ich mir das vorstelle und freue mich natürlich dich als Leser dazugewonnen zu haben :)

    @Kyelia hallo Fangemeinde ;) Freu mich dass du auch wieder dabei bist und dir mein Vorwort gefällt, trotz der "kleinen Korrektur" ;) Ich werde deine Sachen natürlich umsetzen und bin selbst einmal gespannt wie du meine Geschichte finden wirst :)


    Und noch einmal an alle: Danke schön fürs Kommentieren. Ich freue mich, dass euch die Geschichte bis jetzt ganz gut gefällt. Ist zwar noch nicht viel, aber mehr wird auf alle Fälle kommen :)

    xoxo
    Kisa

  • Ich muss gestehen, mir geht es etwas schnell xD

    Ich versteh schon, was sie meint.

    Die vier Elemente beherrschen die Natur und geben den Menschen schon seit Jahrtausenden Rätsel auf. Doch nach und nach haben einige wenige von ihnen gelernt diese Naturkräfte mit magischen Mitteln zu bezwingen und sie ihrem eigenen Willen untertan zu machen.

    Zwei Sätze, die Jahrtausende von Arbeit in wenigen Worten abfertigen.

    Doch mit der Beherrschung jener Elemente und dem hinzufügen von Magie entstanden auch neue Kräfte die keiner vollständig zu bezwingen vermochte. Der Reiz und die Anziehungskraft, welche die dunkle Magie an sich hatte, schaffte es dass zu viele der Alchemisten der schwarzen Magie verfielen und schon bald den Verstand verloren.
    Doch einer unter ihnen hatte es geschafft diese Macht vollständig mit denen der Elemente zu vereinen und sich untertan zu machen. Allerdings wurde er durch diese berauschende Macht, die nun in ihm wohnte vollkommen überschwemmt. Ihm gelang es innerhalb kürzester Zeit ganze Königreiche seinem Willen zu unterwerfen und seine Macht über ganze Landstriche auszuweiten.

    Und dann nochmals ein paar Sätze, die den Bösewicht, der "ganze Königreiche in kürzester Zeit seinem Willen unterwirft" etablieren? Ich hab noch keine Ahnung, wie genau das ausgesehen haben sollte, Magie ist einfach "da", irgendwie haben die Elemente ihm die Kraft gegeben, wie auch immer, akzeptierts einfach.

    Allerdings gab es einige Königreiche, die sich gegen diese Übermacht zur Wehr setzten und versuchten diese mit Waffengewalt zur Strecke zu bringen. Doch alle Versuche scheiterten, allerdings war der Widerstand da und wartete nur auf die richtige Person, der es gelang die Königreiche aus der Dunkel in das strahlende Licht der Freiheit zu führen.

    Und hier der Widerstand, obwohl in extremster Unterzahl, la di la, Licht und Dunkelheit, Gut und Böse, ein einzelner Auserwählter, der alle in die Freiheit führt.

    Du fasst hier Dinge, für die ein JRR Tolkien ein ganzes Silmarillion schrieb, in einem Dutzend Sätze zusammen. Und diese Sätze sind nicht dazu da, die Dinge zu erklären, sondern sie als fertige Tatsachen hinzustellen.

    Wenn du die Details im Verlauf der Geschichte klären willst - bitte. Vielleicht eignet sich dann ein solches Intro nicht dafür. Das Ganze ist ein "So, hier das Setting, ich will zur Geschichte!" Wenn du nicht viel Zeit mit dem Prolog und dem Etablieren der Welt verschwenden willst, lass es doch ganz weg und web es nach und nach in die Geschichte selbst ein.
    Überleg dir doch einfach, was du mit dem Prolog erreichen willst. Was ist das Ziel, wo soll der Leser stehen, wenn er hiermit fertig ist? Was du hier erreichst, ist, dass ich weiss, dass die Elemente IRGENDWIE eine Rolle spielen, Magie IRGENDWIE existiert und zum Bösen verführen kann, IRGEND ein Bösewicht hat die Welt IRGENDWIE unterworfen, IRGENDWELCHE Völker finden das nicht so Knorke, IRGENDWO hats nen Widerstand und wartet auf DEN Helden.
    Wozu das Ganze? Ich weiss es nicht. Wie sollte ich mich für all das interessieren? IRGENDWIE halt.

    Ich weiss doch, dass das besser geht :) du bist eine talentierte Schriftstellerin, sowas kannst du besser. Warum sollte mich das Schicksal dieser Welt interessieren? Warum sollte ich den bösen Herrscher hassen? Warum sollte die Sache mit den Elementen für mich relevant sein? Warum sollte ich mich ebenso nach einem Retter sehnen?

    Du darfst dir genug Zeit mit all dem lassen. Und der Prolog darf gerne auch länger sein. Aber so fühle ich mich abgefertigt, mein Interesse an der Welt scheint nicht relevant zu sein. Die Kunst hier ist, soviel Info zu geben, dass ein Leser Feuer fängt, und genug zurückzuhalten, dass er weiterliest.

    Und wenn die Welt nicht der Mittelpunkt sein soll, sondern Charakter und Handlung, dann lass es doch wirklich weg und konzentrier dich darauf.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Hey Kisa :)

    Ehrlich gesagt musste ich den Prolog zwei Mal lesen, bis ich ihn verstanden habe.
    Bin ich gar nicht von dir gewöhnt, sonst schreibst du sehr klar :)

    hier ein paar Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen

    entstanden auch neue Kräfte die keiner vollständig zu bezwingen vermochte. Der Reiz und die Anziehungskraft, welche die dunkle Magie an sich hatte,

    Das ist eine der Stellen, die ich mehrmals lesen musste.
    Ich hab zuerst gar nicht kapiert, was jetzt genau die schwarze Magie sein soll.
    Erst dachte ich die Kombination aus Elementen und Magie. Dann später ist mir klar geworden, dass ein "Nebenprodukt" entsteht und DAS dann die schwarze Magie ist ^^
    Vielleicht kannst du den Bogen von neuen Kräften zu schwarzer Magie deutlicher machen ... (oder es geht einfach nur mir so und ich bin doof XD)

    Allerdings wurde er durch diese berauschende Macht, die nun in ihm wohnte vollkommen überschwemmt. Ihm gelang es innerhalb kürzester Zeit ganze Königreiche seinem Willen zu unterwerfen und seine Macht über ganze Landstriche auszuweiten.
    Allerdings gab es einige Königreiche, die sich gegen diese Übermacht zur Wehr setzten und versuchten diese mit Waffengewalt zur Strecke zu bringen. Doch alle Versuche scheiterten, allerdings war der Widerstand da und wartete nur auf die richtige Person, der es gelang die Königreiche aus der Dunkel in das strahlende Licht der Freiheit zu führen.

    Wiederholung

    Ihm gelang es innerhalb kürzester Zeit ganze Königreiche seinem Willen zu unterwerfen und seine Macht über ganze Landstriche auszuweiten.

    Hier stimme ich Klim zu.
    Diesen Satz könntest du ausbauen.
    Mir geht es hierbei aber weniger um "wie funktioniert die Magie?". Von mir aus kann sie einfach da sein. Aber das klingt wenig mitreißend.
    Ich hätte mir hier ein paar Ausführungen gewünscht, die mich dazu bringen, den Herrscher zu hassen und auf den Held zu warten (<--- im Endeffekt habe ich dann doch das selbe Problem wie Klim. Warum sollte mich das Schicksal dieser Welt interessieren?)

    Mir ist durchaus klar, dass du mit dem Prolog die Vorgeschichte zu der eigentlichen Geschichte abdecken willst.
    Auch mir ist er - in Anbetracht der Jahre die vergangen sein müssen - wirklich zu kurz.
    Was ich mir allerdings gut vorstellen könnte, wenn du Klims Vorschlag nicht übernehmen willst, die Vorgeschichte in das geschehen einzuweben, könntest du immer am Anfang eines Kapitel in kursiv so eine Art Auszug aus einem alten Geschichtsbuch oder so einfügen.
    Das gibt dir auch die Möglichkeit, das System der Magie genauer zu erklären und ein Bild vom Krieg zu zeichnen ... :hmm:

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Ehrlich gesagt musste ich den Prolog zwei Mal lesen, bis ich ihn verstanden habe.

    Das war ein Vorwort und kein Prolog. Der eigentliche Prolog kommt erst noch und ja @Klimbim der Prolog ist länger, umfasst vier Seiten und bietet ein besseren Einblick in die Geschichte und Hintergründe. Zudem muss ich sagen, dass es mir mittlerweile sehr schwerfällt ein vernünftiges Vorwort zu schreiben. Früher ging mir das leichter von der Hand, woran das liegt kann ich leider auch nicht so wirklich sagen, aber ich gelobe Besserung und werde mir in dem Zuge noch einmal Gedanken über ein passenderes Vorwort machen, wenn das bei so vielen Leuten aneckt. Ich selbst fand es jetzt eigentlich nicht so schlimm.... aber naja. Jeder hat eine Meinung und kann und soll sie ja auch vertreten und da ich um Kritik gebeten habe, freue ich mich dass sie so reichhaltig gekommen ist. Also danke an dieser Stelle dafür :)

    xoxo
    Kisa

  • @Windweber @Kyelia hab eure Verbesserungen umgesetzt :) Danke dafür nochmal

    Prolog

    Die Dunkelheit der Nacht hatte sich über das Land gesenkt. Das einzige, was über die Weiten der Landschaften zu hören war, war das Rauschen des Windes, der über die Spitzen der Berge hinwegfegte. Über das Doy-Gebirge hinweg über die Weiten, flachen und verdorrten Ebenen der zyklanischen Landschaft, bis hin zum Xie über dem sich die finstere Festung Dynstre erhob.
    Das schwarze Gemäuer, welches zur Hälfte in den Stein des Berges hineingehauen worden war, erhob sich in der Dunkelheit von den umherirrenden Schatten und den wenigen Vögeln, die sich trauten dem dunklen Herrscher zu trotzen und über seine Festung zu fliegen.
    Die Windböen die über das Land fegten, brachten eine ganze Front aus Regen, Donner und Blitzen mit sich, welche nun um die Festung herum einschlugen und von den Bergen widerhallten.
    Ebenso wie draußen die Winde über die Ebene schallten, hallten in den finsteren Fluren der Festung die Schritte wider, die sich auf den Weg begeben hatten um in den Saal zu gelangen, wo der dunkle Herrscher auf sie wartete.
    Sie ging mit festen und selbstbewussten Schritten durch den Korridor, der verlassen dalag. Mit ihrer schwarzen Rüstung aus weichen aber robusten Leder verschwand sie fast vollständig in den Schatten, die von den Fackeln an den Wänden hingen und den Flur in einen schummrigen Lichtschein tauchte. Man konnte gerade noch seine eigenen Füße erkennen, wenn man auf den Boden sah. Ihr Schwert, welches sie auf dem Rücken trug, wurde von dem Schein der Fackeln angestrahlt, sodass der Knauf der Waffe in dem Licht aufblitzte.
    Als sie die hölzernen Tore erreichte, die sie vom dunklen Herrscher trennten, blieb sie einen Moment stehen, atmete einmal kurz durch und warf den beiden Wachen, die zu den Seiten des eisenverstärkten Tores standen einen festen, durchdringenden Blick zu, und stieß die über vier Meter hohen Tore mit aller Kraft auf, so dass diese gegen die steinernen Wände dahinter schlugen und damit die gesamte Aufmerksamkeit der Person forderte, die sich in dem Raum befand. Dieser diente als Hauptbasis, denn in der Mitte des Zimmers befand sich eine Karte, die alle Königreiche, Täler, Gebirge und Städte verzeichnete, die es in Terdonien gab und ebenfalls zeigte diese Karte an, welche dieser Reiche sich der Herrscher schon einverleibt hatte.
    „Xerra“, stieß er hervor und bedachte, die Frau, die eingetreten war, mit einem herablassenden Blick.
    Die Schwarzhaarige kam auf den hochgewachsenen Mann in der dunklen Kleidung, die mehr an ein Gewand der Magier erinnerte, als an eine Rüstung der schwarzen Armee, zu und ging vor dem Mann in die Knie und neigte den Kopf.
    „Ihr habt mich gerufen, Herr“, richtete sie das Wort an ihn, wobei sie ihren Kopf immer noch gesenkt hielt.
    „Ja“, stimmte er knapp zu und wandte sich dann wieder der Karte zu, vor der er zuvor gestanden hatte. „Steh auf, Xerra. Für eine Prinzessin gebührt es sich nicht zu knien.“
    Xerra stand auf und trat neben Arton und blickte ebenso wie er auf die Karte hinunter, die einen Großteil des Raumes einnahm.
    Die Karte war zu meist von schwarzen Türmen und Drachen gekennzeichnet, doch drei Königreiche waren von der Dunkelheit verschont geblieben und die Truppen die um diese herum drapiert waren, trugen die Farben der Königreiche, rot, blau und grün. Die Farben von Ralkon, Arlen und Seldarin. Dies waren die einzigen drei Königreiche, die sich der Vorherrschaft von Arton, dem dunklen Herrscher, nicht unterworfen hatten.
    „Sie halten schon lange durch, Herr“, bemerkte Xerra und hielt ihren Blick weiterhin auf die Karte gerichtete, wobei sie die Augen zusammenkniff, wenn sie sich an Ralkon und dessen Prinzen erinnerte. Doch mit einem demonstrativen Kopfschütteln verdrängte sie die Erinnerungen, die in ihr hochsteigen wollten. Sie hatte gewählt und würde nun dabei bleiben, ebenso wie er es getan hatte.
    „In der Tat“, stimmte Arton zu und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken und ging einmal mehr um die Karte herum um den besten Winkel zu finden, um seine nächsten Schritte zu planen.
    „Aber wir werden sie unterjochen, so wie alle anderen Königreiche auch“, erklang plötzlich die feste Stimme von Malik hinter ihr. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er sie erschrocken hatte, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich in den Schatten des Saals befand. Sie hatte ihn einfach nicht wahrgenommen, was ihr immer noch unheimlich war, weil sie ihn niemals wahrnahm, trotz ihrer geschärften Sinne.
    „Das dürfte aber nicht ganz einfach sein. Trotz dessen das ihre Streitmacht uns weiter unterlegen ist, schaffen sie es dennoch uns zu trotzen“, wies Xerra Malik auf etwas hin, was er immer wieder gerne vergaß und ignorierte, denn die drei Königreiche schlossen sich bei jedem Angriff ihrerseits zusammen und hatten es bis jetzt immer geschafft zu bestehen, auch wenn sie dabei herbe Verluste erlitten hatten, setzten sie sich immer noch zur Wehr.
    „Aber das wird bald ein Ende haben“, zischte Malik in Xerras Richtung und fixierte sie mit seinen stechenden schwarzen Augen, die Xerra immer einen Schauer über den Rücken jagte, weil sie ihr einfach unheimlich waren, auch wenn sie von viel und überlegener Macht kündeten.
    „Du…“, setzte Xerra einmal mehr an zu erwidern, wurde aber durch den düsteren Blick von Arton aufgehalten, ebenso wie Malik, der nur darauf gewartete hatte sich mit Xerra ein weiteres Mal anzulegen.
    „Es reicht! Ihr habt beide nicht Unrecht. So einfach werden wir sie nicht unterwerfen können, aber es ist nicht aussichtslos. Schließlich hat jeder Mensch, jeder König, jedes Königreich seinen Schwachpunkt“, wies er sie zurecht und richtete sich dann wieder auf und kam auf Xerra zu. Er blieb nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stehen und schaute sie mit seinen durchdringenden schwarzen Augen an. „Du kennst sie. Du weißt wo ihr Schwachpunkt ist, Xerra“, wandte er sich mit leiser eindringlicher Stimme an sie.
    Sie versuchte es zu vermeiden zusammen zu zucken, damit er nicht sah, dass sie was das anbelangte immer noch ein wenig empfindlich reagierte. Sie hasste ihre Vergangenheit und versuchte diese immer so gut wie es ging zu verdrängen und die Erinnerungen zu unterdrücken.
    „Sag es mir“, forderte Arton mit stechender, bestimmender Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Was ist der Schwachpunkt von Ralkon?“
    Xerra schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch und richtete ihre braunen Iriden auf Artons Gesicht, das ungeduldig auf ihre Antwort wartete. „Carmia“, erwiderte sie mit leiser aber fester Stimme. Sie hatte innerhalb dieser wenigen Augenblicke entschieden, dass sie Ralkon nichts mehr schuldig war. Immerhin hatten die sie zuerst hintergangen, da konnte sie das ebenso gut auch tun. „Prinzessin Carmia ist der Schwachpunkt dieses Königreichs. Alle machen einen heiden Aufstand um sie.“
    „Sehr gut. Dann weißt du ja was du zu tun hast, nicht war, meine Liebe?“, wandte sich Arton fragend an sie.
    „Carmia töten?“
    Arton schüttelte leicht den Kopf. „Nein, fürs erste nicht. Zuerst sollst du sie entführen, was danach mit ihr geschieht… das wird sich herausstellen“, gab er zurück und machte dabei keinen Hehl daraus, dass es ihm durchaus lieber wäre die Prinzessin gleich zu töten, doch wenn sich ein Kampf vermeiden ließ und man alles mit Manipulation erreichen konnte, brauchte man keine Männer aufs Spiel zu setzen, die man anderorts weitaus dringender brauchte.
    Malik räusperte sich und runzelte dabei die Stirn. „Aber werden sie, wenn wir die Prinzessin entführen, nicht erst recht gegen uns in den Krieg ziehen, um sie wieder zu bekommen?“
    „Ja“, stimmte Xerra mit einem knappen Kopfnicken zu. „Das werden sie zweifelslos machen.“
    „Und eben dann haben wir sie. Denn unserer Streitmacht sind sie nicht gewachsen, vor allem dann nicht, wenn sie sich nicht mehr hinter ihren Schlossmauern verstecken können, sondern dazu gezwungen sind in unserem Territorium zu kämpfen“, erwiderte Arton und wandte sich von seinen beiden Befehlshabern ab und wieder der Landkarte zu. Er konnte schon bildlich vor sich sehen, wie sich der Kampf abspielen würde und wie er auch dieses Königreich und danach die zwei noch verbleibenden unterjochen würde. Es würde ein Kinderspiel werden, da war er sich sicher.
    Xerra und Malik standen da und starrten Arton an. Sie schienen auch darüber nachzudenken, wie es zum Kampf kommen würde, schienen aber nicht so siegesreiche Aussichten zu haben wie der dunkle Herrscher selbst.
    Mit zusammengekniffenen Augen hob Arton seinen Blick von der Landkarte und richtete ihn auf die beiden. „Was steht ihr hier noch herum? Tut was ich euch aufgetragen habe“, befahl er ihnen mit harscher Stimme.
    Sie zuckten beide zusammen bei dem Tonfall, verneigten sich kurz vor ihm und machten dann, dass sie davonkamen, um seinen Befehlen Folge zu leisten.

  • Ok, alles recht klassisch. Dunkler Herrscher, böser Plan... Aber Klassiker werden zu solchen, weil sie gut sind, nicht wahr? ;) Macht auf jeden Fall neugierig. Man will mehr wissen.

    dunklen Fluren der Festung die Schritte wider, die sich auf den Weg begeben hatten um in den Saal zu gelangen, wo der dunkle Herrscher

    "finsterer" Flur vielleicht? Sonst hast du zweimal dunkel.

    Rüstung aus weichem aber hartem Leder

    Äh, was? :D Ist es jetzt hart oder weich? Vielleicht aus weichem, aber zähem Leder?

    des Eisenverstärkten Tores

    "eisenverstärkt" klein

    Magier erinnerte, als an eine Rüstung der schwarzen Armee, zu und ging vor dem Mann in die Knie und neigte den Kopf. „Ihr habt mich gerufen, Herr“

    Die wörtliche Rede vielleicht in eine neue Zeile, wegen der Übersichtlichkeit.

    Trotz dessen, dass sie uns weit unterlegen sind, was die Streitmacht angeht, schaffen sie es schon seit langem uns zu trotzen“

    Der Satz wirkt noch etwas ungeschliffen. Vielleicht "Obwohl (oder obgleich, wenn du es etwas poetischer willst) sie uns mitlitärisch weit unterlegen sind, gelingt es ihnen schon seit langem..."

    brauchte man keine Männer aufs Spiel zu setzen, die man wo anders weitaus dringender brauchte.

    Vielleicht "die man andernorts weitaus"?

  • Der Text liest sich angenehm. Allerdings gibt es Wortwiederholungen die ich beim lesen als störend empfunden habe. Das ist aber Kritik auf gehobenen Niveau.

    An der Stelle kann ich Papyrus Autor empfehlen. Der zeigt solche Wortwiederholungen an.

    Gruß

    • Offizieller Beitrag
    Spoiler anzeigen

    Als sie die hölzernen Tore erreichte, die sie vom dunklen Herrscher trennten, blieb sie einen Moment stehen, atmete einmal kurz durch und warf den beiden Wachen, die zu den Seiten des Eisenverstärkten Tores standen einen festen, durchdringenden Blick zu, und stieß die über vier Meter hohen Tore mit aller Kraft auf, so dass diese gegen die steinernen Wände dahinter schlugen und damit die gesamte Aufmerksamkeit der Person forderte, die sich in dem Raum befand.

    klein
    Wiederholung

    und der Satz ist einfach nur mega lang und umständlich.
    Vorschlag: Als sie die hölzernen Tore erreichte, die sie vom dunklen Herrscher trennten, blieb sie einen Moment stehen. Sie atmete einmal kurz durch und warf den beiden Wachen, die zu den Seiten der eisenverstärkten Pforte standen einen festen, durchdringenden Blick zu, bevor sie mit aller Kraft das Tor aufstieß. Die Flügel schlugen gegen die steinernen Wände dahinter und forderten damit die gesamte Aufmerksamkeit der Person im Raum.

    Man konnte so gerade eben seine eigenen Füße erkennen, wenn man auf den Boden sah.

    Der Ausdruck gefällt mir nicht so ganz. Ich würde wenn schon nur eines der beiden Wörter verwenden.
    konnte gerade noch ? :hmm:

    „Xerra“, stieß er hervor und bedachte, die Frau, die eingetreten war (Komma) mit einem herablassenden Blick.

    Die Schwarzhaarige kam auf den hochgewachsenen Mann in der schwarzen Kleidung, die mehr an ein Gewand der Magier erinnerte, als an eine Rüstung der schwarzen Armee, zu und ging vor dem Mann in die Knie und neigte den Kopf.

    vielleicht mal ein Synonym für schwarz? :hmm:

    und neigte den Kopf. „Ihr habt mich gerufen, Herr“, richtete sie das Wort an ihn, wobei sie ihren Kopf immer noch geneigt hielt.

    schief gelegt?
    gesenkt halten?

    Dies waren die einzigen drei Königreiche (Komma) die sich der Vorherrschaft von Arton, dem dunklen Herrscher, nicht unterworfen hatten.

    Doch mit einem demonstrativen Kopfschütteln verdrängte sie die Erinnerungen (Komma) die in ihr hochsteigen wollten.

    Sie zuckten beiden zusammen bei dem Tonfall, verneigten sich kurz vor ihm und machten dann, dass sie davon kamen, um seinen Befehlen Folge zu leisten.

    beide
    davonkamen


    Sorry, ich habe hier ganz vergessen zu kommentieren. Asche über mein Haupt XD Aber gut, dass du mich gestern noch mal daran erinnert hast.
    Meine Anmerkungen findest du im Spoiler ^^
    Erstmal passiert ja noch nicht so viel, aber die Geschichte geht ja auch erst los. Ansonsten ist es ein solider Anfang, klassisch eben. Ich bin mal gespannt, was genau du daraus machst.
    Mal sehen, ob Xerra es schafft, diese Prinzessin zu entführen.

    LG, Kyelia

  • @TamZul @Kyelia
    Danke für eure Kommentare und Anmerkungen. Ich werde alles umarbeiten am Wochenende und dann die neuen Versionen online stellen :)

    PS: Das mit dem extrem langen Satz, ist mir irgendwie durchgerutscht. Ich habe mich schon bemüht die zu vermeiden, aber der ist mir dann wohl doch durch die Lappen gegangen :S

  • Spoiler anzeigen


    Dann will ich auch mal noch:
    Du hast häufig das Wort "und" mehrfach in einem Satz untergebracht.

    danach die zwei noch verbliebenden

    verbleibenden

    Immerhin hatten die sie auch hintergangen, da konnte sie das ebenso gut auch tun.

    Vielleicht anstelle des ersten "auch" ein "zuerst"?

    Alles in allem ist der Prolog schon wesentlich zielstrebiger als das Vorwort. Schreibst du die Geschichte ganzheitlich aus der Sicht der "bösen Partei"?
    Bin gespannt.

  • Schreibst du die Geschichte ganzheitlich aus der Sicht der "bösen Partei"?

    Nein tu ich nicht. Aber ich werde alle Seiten der einzelnen Personen begleuchten und schreibe daher aus einer "Beobachter-Persektive" oder auch "Götter-Persepktive" genannt. Wirst du aber merken, wenn ich das erste Kapitel morgen online stellen werde :)

  • Mit ihrer schwarzen Rüstung aus weichem aber hartem Leder verschwand sie fast vollständig in den Schatten, die von den Fackeln an den Wänden hingen und den Flur in einen schummrigen Lichtschein tauchte.

    das musst du mir erklären^^

    und stieß die über vier Meter hohen Tore mit aller Kraft auf, so dass diese gegen die steinernen Wände dahinter schlugen und damit die gesamte Aufmerksamkeit der Person forderte, die sich in dem Raum befand.

    starke Frau^^

    So ich habs dann auch mal geschafft hier rein zu lesen. Zu den Korrekturen haben die anderen schon alles gesagt. Klassischer Anfang, finde auch ich. Neugier weckst du, weil du Fragen zur Vergangenheit dieser Frau aufwirfst. Könnte interessant werden.
    Viel ist ja noch nicht zu sagen, also bleibe ich mal gespannt, was du dir da ausgedacht hast^^ Ich bleib dran.

    Cheers
    Rael

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • das musst du mir erklären^^

    ich meinte damit dass das Leder weich ist aber dennoch robust, ich hätte das nur einfach auch so schreiben sollen und nicht mit hartem deklarieren sollen. Werde ich aber umändern, aber danke das du da noch einmal drauf hin weißt :)

  • @bigbadwolf so hab deine Änderungen umgesetzt :)


    Kapitel 1. Ein neuer Tag beginnt

    Die Nacht wurde durch die ersten sanften Strahlen der Sonne vertrieben, die sich den Horizont zurückeroberte und ihn in einen wunderschönen Schimmer aus roten, gelben und orangen Tönen färbte. Aus dem sich mit jedem Augenblick mehr ein Feuerball erhob, der sich von Stunde zu Stunde weiter vom Himmel zurückholte, bis er am nächsten Abend wieder am Ende des Horizontes verschwand und der Dunkelheit der Nacht das Spielfeld überließ.
    So erhob sich der glühende Feuerball einmal mehr über die hohen Wipfel des Donischen Gebirges und strahlte auf das Tal hinunter, welches in der Pracht der Sonne zu funkeln begann. Die rötlichen Dachschindeln der Häuser von Ralkon, die noch mit Raureif bedeckt waren, reflektierten das Licht und ließen die grüne Umgebung, die aus starken und Jahrhunderten alten Bäumen, Blumen und Kräutern bestand, in aller Schönheit erstrahlen. Nicht nur die Dächer waren mit den Tränen der Nacht bedeckt, die durch den Tag und die Sonnenstrahlen weichen mussten, sondern auch die rauen Blätter der Pflanzen, welche die Sonne ebenfalls reflektierten und auf die Stadt zurückwarfen.
    Die gebrochenen Strahlen der Sonne streiften durch die ganze Stadt, die für den Moment noch schlief und durch das laute Krähen der Hähne auf den einzelnen Höfen durchbrochen und aufgeweckt wurde. Auch die ersten hellen Lichtstrahlen taten ihr Übriges und fielen durch die nicht bedeckten Fenster und schienen den Besitzern in die Augen. Sie weckten sie um einiges sanfter aus ihrem Schlummer, in dem sie in eine andere Welt abgleiten und vor der Wirklichkeit des Alltages fliehen konnten.
    Auch Runa gehörte zu denjenigen, welche durch die Sonne und den unfreundlichen Hahn geweckt wurden. Bei dem lauten Krähen hatte sie das Gefühl als wenn das Tier direkt neben ihrem Ohr sitzen würde und ihr das Gehör zerschmettern würde.
    Nun ganz unrecht hatte sie dabei auch nicht, denn ihr kleines Zimmer, welches sich über der Goldschmiede befand, ging zum Hinterhof hinaus und eben an jenen grenzte ein kleiner Bauernhof, der seinen Unterhalt mit der Schlachtung von Federvieh und dergleichen verdiente. Deswegen saß der unerbittliche Hahn auch mehr oder weniger vor ihrem Fenster, was sie mehr als nur einmal schon verflucht hatte.
    Auch an diesem Morgen versuchte Runa das Aufstehen solange wie nur möglich hinauszuzögern in dem sie sich noch einmal umdrehte und die Augen verzweifelt zusammenkniff, damit sie sich erst gar nicht an die Helligkeit des frühen Morgens gewöhnten. Doch trotz aller Versuche gelang es ihr nicht wieder in einen tiefen Schlaf abzugleiten. Das Poltern und Klirren von Töpfen und Tellern, was aus dem unteren Teil des Hauses zu hören war, tat sein Übriges. An ausschlafen war nicht mehr zu denken, also musste sie sich wohl oder übel dem neuen Tag stellen.
    Mit trägen Bewegungen setzte sie sich auf und musste erst einmal einen Moment auf der Bettkante sitzen bleiben, bis sie ihr Gleichgewicht gefunden hatte. Verschlafen rieb sie sich die Augen und konnte ein herzhaftes Gähnen dabei nicht unterdrücken. Runa seufzte und hievte sich von der hölzernen Liege, auf der sie ihr Bett ausgebreitet hatte, hoch. Sie reckte und strecke sich erst einmal, um dann zu der kleinen Waschschüssel zu schlurfen und sich einen Schwung kaltes Wasser ins Gesicht zu klatschen, damit sie endlich vernünftig wach wurde.
    Nur mit dem weißen Unterhemd, welches sie als Schlafgewand nutzte, bekleidet, machte sie sich daran sich die Haare ordentlich durchzukämmen und sich nicht nur das Gesicht zu waschen, sondern auch den Rest ihres Körpers. Anschließend tappte sie, nicht mehr ganz so müde, zu dem Stuhl der alleine in der einen Zimmerecke stand und auf dem sie abends immer ihre Kleidung drapierte. Sie zog sich rasch an und schnürte sich das Mieder mit geschickten und geübten Bewegungen zusammen, sodass es ihr eng am Körper anlag, aber dennoch nicht zu fest saß und ihr noch Spielraum zum Atmen ließ. Sie schlüpfte in einen Rock hinein, der ihr bis auf die Füße reichte und bei jeder Bewegung hin und her schwang. Über das Mieder zog sie noch eine Bluse aus einem robusten Stoff, der auch die Arbeit abkonnte, die sie an diesem Tag verrichten musste.
    Als sie die morgendliche Routine abgeschlossen hatte, machte sie sich über die Treppe, welche sich direkt vor ihrer Zimmertür befand, auf den Weg ins untere Geschoss. Dort lebten Gerra und Baltreon, die beiden Eltern ihres besten Freundes, Byle, und gleichzeitig auch die beiden Menschen, welche ihr Arbeit und ein Dach über dem Kopf gegeben hatten, als sie dieses dringend gebraucht hatte.
    Als sie die Treppe herunter kam, saßen die drei schon beim allmorgendlichen Frühstück und waren dabei schon in den letzten Zügen, die Köstlichkeiten zu genießen, die Gerra an diesem Morgen bereits gezaubert hatte.
    „Guten Morgen“, begrüßte Runa die drei und warf Byle ein verschmitztes Lächeln zu, weil sie einmal mehr so spät erst herunter gekommen war, dass die anderen eigentlich schon fertig waren mit essen.
    „Guten Morgen“, erwiderte Byle ebenfalls mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen und wandte sich dann wieder seinem Brot zu, welches er mit Genuss verspeiste.
    Gerra werkelte schon wieder in der kleinen Küche herum und Runa konnte nur das Klirren der Töpfe hören, die aneinander schlugen, weil sie mit zu viel Schwung bewegt wurden. Baltreon, der mit seinem massigen Körper und den kurzen grauen Haaren schon um einiges älter aussah, als er wirklich war, brachte nur ein Grunzen als morgendliche Begrüßung zustande und hievte, nachdem er den letzten Rest seines Frühstücks verputzt hatte, sich von dem hölzernen Stuhl hoch und verschwand im angrenzenden Zimmer, welches als Wohnraum genutzt wurde und an das seine Werkstatt und der Laden grenzten.
    Runa setzte sich neben Byle und wandte sich auch dem Brot, welches noch für sie bereit lag, zu und verputzte dieses mit etwas selbstgemachter Marmelade aus Beeren, die Gerra in dem kleinen Hinterhof gepflanzt und vor Längerem aus diesen Marmelade und Gelee hergestellt hatte.
    „Ist alles in Ordnung mit den beiden?“, wandte sich Runa fragend an Byle, während sie noch mit Kauen beschäftigt war.
    Dieser zuckte als Antwort nur mit den Schultern und erhob sich ebenfalls vom Tisch. „Sie haben beide nicht die beste Laune. Außerdem steht Vater sehr unter Druck wegen des Festes morgen.“
    „Ja, ich habe schon in den letzten Tagen gedacht, dass er mürrischer ist als sonst. Außerdem bin ich mir der Meinung, dass er dieses Mal auch nicht so schnell voran kommt wie sonst immer“, bemerkte Runa und schaute mit nachdenklichen Blick in die Richtung in die Baltreon verschwunden war.
    „Er hatte in den letzten Wochen Schwierigkeiten die Materialien zu beschaffen. Du weißt ja, dass viele von den Händlern in letzter Zeit überfallen worden sind. Da versteht es sich ja von selbst, dass die Händler, die das Gold und die Edelsteine bringen vorsichtig waren und dennoch oft überfallen worden sind. Deswegen ist er auch in so einem zeitlichen Rückstand“, erklärte Byle ihr. „Er hat noch viel zu tun und weiß gar nicht wo er zuerst anfangen soll. Da das Fest vor der Tür steht, will natürlich jeder mit den neuesten Schmuckstücken glänzen, die sie bestellt haben, doch wenn Vater damit nicht fertig wird… du kannst es dir ja denken“, sprach er weiter und klang dabei auch alles andere als erfreut über die brenzlige Situation in der sich sein Vater augenblicklich befand.
    „Wir sollten ihm helfen, damit er alle Aufträge erfüllen kann“, bemerkte Runa und wandte sich schon zum Gehen um, um Baltreon in der Schmiede zur Hand zu gehen.
    Byle schüttelte nur den Kopf, wobei seine etwas längeren braunen Haare um sein Gesicht schwangen. „Er will sich ja nicht helfen lassen. Ich habe ihm meine Hilfe ja schon längst angeboten, aber er ist einfach zu stur, um diese anzunehmen.“
    Runa zuckte nur mit ihren schmalen Schultern als sie ihren besten Freund ansah. „Dann frag ihn nicht, sondern mach es einfach. Ich würde ja auch helfen, du weißt aber, dass ich nicht so sonderlich genau arbeite wie ihr beide. Deswegen wäre es wohl besser, wenn ich das bleiben lasse“, erwiderte sie und verzog dabei ein wenig das Gesicht. Sie kam sich in diesem Moment ein bisschen nutzlos vor. Schließlich steckte Baltreon in der Klemme und sie stand nur daneben und konnte nichts machen, um ihm zu helfen.
    „Das halte ich auch für eine gute Idee. Deine Arbeiten kann man nicht einmal einem Kind anbieten. Die sehen einfach nur grauenhaft aus“, stichelte Byle und grinste dabei scharmlos.
    Runa hob nur abschätzig die Augenbraunen und blickte ihren besten Freund herausfordernd an. „Deine ersten Arbeiten sahen genauso aus. Aber für so einen wichtigen Anlass sollte ich nun wirklich nicht mit in der Schmiede stehen. Da gehe ich dann doch lieber deiner Mutter zur Hand“, gab sie zurück und ließ den Spott ihres Freundes über sich ergehen.
    „Mach das mal. Ich werde mit Vater sprechen, vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit, wie du behilflich sein könntest“, erwiderte er überlegend und machte sich dann auch durch das angrenzende Zimmer davon, um in die Schmiede zu gelangen.
    Runa schüttelte unterdessen den Kopf, wobei ihr ihre langen schwarzen Haare um die Schultern fielen, über die Dickköpfigkeit von Baltreon, dass er keine Hilfe annehmen wollte und noch nicht einmal auf die Idee gekommen war einen von ihnen zu fragen, ob wir ihm helfen würden. Das verstand sich doch von selbst, dass weder Byle noch sie gezögert hätten, wenn er sie gebeten hätte zu helfen. Doch andererseits entsprach es auch einfach nicht seinem Naturell die Hilfe von anderen anzunehmen.
    „Runa!“, erklang die Stimme von Gerra aus der kleinen Küche. „Kommst du?“
    Mit diesem Worten riss die Frau des Goldschmiedes Runa aus ihren Gedanken und ließ sie sogar ein wenig zusammenzucken. „Ja, ich komme schon“, rief sie zurück und eilte schon mit schnellen Schritten und dem Geschirr, welches noch auf dem Tisch stand, in die Küche davon, um es noch rasch abzuwaschen, bevor sie aufbrachen zum Markt.

  • huhu,

    wie schon bereits geschrieben, gefällt mir deine Schreibweise sehr gut. Allerdings sind mir wieder viele Wortwiederholungen aufgefallen, die den Lesefluss bzw. das Gesamtbild trüben. Deine Sätze haben zwar für meinen Geschmack grundsätzlich die richtige Länge, allerdings verkommen diese langen Sätze oftmals zu langatmige Aufzählungen.

    An der Stelle kann ich wirklich nochmal Papyrus Autor empfehlen :) Da stechen Wortwiederholungen sofort ins Auge und die Synonymfunktion ist Goldwert.

    Gruß