Die Prophezeiung von Eolond - Die Welt der Drachen

Es gibt 193 Antworten in diesem Thema, welches 60.372 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. August 2019 um 09:08) ist von Kramurx.

  • Hey @Kramurx,
    Danke schonmal für deinen Kommentar und das Lob ^^ Zu deinen Anmerkungen:

    1. "[...]und ein weiteres Mal blickte er zu Falion, >dessen Mantel im Wind wehte<." ich finde dass kann man streichen an der Stelle. Klingt irgendwie unnötig jetzt den wehenden Mantel zu beschreiben, weil wir wissen doch inzwischen sowieso dass bei Falion immer irgendwas am schweben oder wehen is, wenn jemand zu ihm schaut xD (kleiner Scherz am Rande dazu)

    Ja, stimmt, das klingt ein bisschen wie so ein Anhängsel... Mal schauen ob ich es umschreibe oder ganz weglasse ;)

    Spoiler anzeigen

    an der Stelle wo Elion erzählt was Falion zu ihm sagte: "...,dass Krieg und Hinrichtungen nie teilnahmslos ein jemandem vorüber gehen, aber dass ein König stark bleiben muss, selbst wenn das, was passiert ist >einen runter zieht.< " so redet doch nicht unser Falion D: außerdem wärs sehr makaber ihn mit den Worten "runter zieht" zu trösten, nachdem Sel in die Tiefe gestürzt ist... xD vllt eher "selbst wenn dann das, was passiert ist, den Geist zu brechen droht" oder sowas o.o

    Ja, das klingt deutlich schöner... Ich glaube sogar, das übernehme ich so... :D

    Danke für die kleinen Anmerkungen und einen schönen Abend ^^

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 27
    (Fortsetzung)

    „Aufwachen... Junger Prinz“, sagte Atrions Stimme irgendwo über Elion und er öffnete verschlafen die Augen.
    Das Wetter war noch immer trist und bewölkt, aber der Regen hatte nachgelassen und Nebelschwaden zogen die Felswand hinauf. Das Feuer brannte noch immer schwach und die Gruppe saß gelangweilt im um die knisternden Scheite. Erst jetzt bemerkte Elion, das Ilfgar und Juna nicht bei ihnen waren und nachdem er seine Verwunderung zum Ausdruck gebracht hatte, antwortete ihm Saeli, dass die beiden Bogenschützen auf Jagd waren.
    Eine knappe Stunde zog sich dahin, ehe Juna gemeinsam mit Ilfgar das Lager wieder erreichten und obwohl die Bogeschützin es versuchte, zu verstecken, war dem Prinz ihr verweintes Gesicht aufgefallen. Zwar war es sonst für jeden nichts Überraschendes, da Sels Tod noch immer über den Gefährten schwebte, wie ein unsichtbarer Schutzschild von Falion, aber Elion hatte das Gefühl, dass hinter ihren Tränen mehr steckte. Dennoch behielt er seine Vermutungen für sich und half kurz darauf der Heilerin beim herrichten eines Frühstücks. Juna und Ilfgar hatten Beeren, zwei magere Hasen und ein paar Pilze besorgt. Innerhalb weniger Minuten hatte Saeli die Hasen entnommen und von ihrem Fell getrennt, in kleine Scheiben geschnitten und diese über dem Feuer stark angebraten, während Elion die Beeren und Pilze gewaschen hatte.
    „Wieso führt diese Straße der Zwerge eigentlich zu einer Klippe in die Tiefe?“, fragte Tria und erst jetzt fiel Atrion auf, dass die Prinzessin völlig Recht hatte. Die gesamte Zwergenstraße, die in kunstvoller Arbeit angelegt war endete vor einer gewaltigen Felswand, die vierhundert Fuß nach unten stürzte und Sel das Leben gekostet hatte.
    „Einst hing dort der Aufstieg der Zwerge . Es war eine gewaltige Hängebrücke, die bis nach unten führte. Die Obelisken dort sind noch die Überreste des gewaltigen Bauwerkes. Zwei Wägen konnten ohne Probleme über die Brücke rollen und sowohl hier oben, als auch am unteren Ende kontrollierten die Zwerge die Waren der Händler“, erklärte Falion und aß ein Stück Hasenfleisch.
    „Eine Brücke? Was ist passiert? Wo ist sie hin?“, warf Ilfgar ein und Falion schaute kurz zu den Obelisken, die wie unförmige Statuen über der Felswand thronten.
    „Das ist bis heute ein Rätsel. Manche sagen, die Zwerge hätten sie nach ihrer Flucht zerstört... Andere wiederum sind der Meinung, dass die Brücke die Jahrunderte nicht überstanden hatte. Es gibt viele Theorien über das Verschwinden des Aufstiegs der Zwerge, aber keine wurde je nachgewiesen“, antwortete der Zauberer.
    Nachdem sie schließlich das übrige Essen in Tücher eingewickelt hatten und das Lager abgebrochen hatten, marschierte die Gruppe auf der Straße nach Osten.
    Entgegen Atrions Erwartungen verlief die Straße bei weitem nicht nur gerade, Schon nach einer Stunde hatte sich aus der perfekten Straße eine beeindruckende Serpentinenstraße gebildet. Die Zwerge wurden ihren Legenden bei diesem Anblick durchaus gerecht, da die fast zwanzig Fußbreite Straße in den Fels geschlagen worden war und steil nach oben führte. In schwindelerregenden Höhen führte die alte Straße sicher über das Gebirge.
    Wind pfiff den Gefährten um die Ohren und nach und nach erreichten sie den ersten Schnee, der an den Hängen um sie herum auf dem kalten Stein lag.
    Die Luft war eisig kalt und die starken Böen ließen die Gefährten dicht an dicht zusammenrücken und frieren. Zitternd quälte sich die Gruppe weiter nach oben und die ersten Schneeflocken wurden vom Wind zu ihnen getragen. Eisig trafen sie auf Atrions backen und wie kleine Nadeln trafen sie sein Gesicht.
    Es wurde immer kälter und die Gruppe ging eng beieinander voran, während sie sich ihre Mäntel und Umhänge fest um sich hielten und der Kälte trotzten. Niemand sagte etwas und schweigend stapften sie durch den immer stärker werdenden Schneesturm. Die Schneeflocken waren inzwischen zu harten Eisflocken geworden, die vom Wind durch die Luft geschleudert wurden wie ein Speer, der sein Ziel auf der inzwischen blau angelaufenen Haut der Abenteurer fand.
    „Falion... Wir müssen etwas gegen dieses Wetter tun“, brüllte Saeli und der Zauberer drehte sich um.
    „Es schneit. Ich kann nichts gegen das Wetter tun. Ich könnte die Zeit langsamer laufen lassen oder für einen Moment das Unwetter aufklaren, aber in beiden Fällen müsstet ihr mich entweder bewusstlos hier lassen oder euch mit meinem leblosen Körper zum Eingang in die Bergstraße schleppen“, schrie er zurück und damit war seine Antwort klar.
    Minuten vergingen und Atrion zitterte inzwischen gewaltig unter der Kälte. Seine Haut brannte und die Luft wurde immer dünner, während der Sturm immer weiter zunahm. Immer schwerfälliger kamen sie voran und der Schnee auf der Straße war so hoch, dass sie jederzeit von der Straße abkommen könnten und meilenweit in die Tiefe stürzen könnten. Plötzlich erstarrte die Gruppe.
    Ein lautes Brüllen war durch das Gebirge gehallt und hatte selbst den tosenden Schneesturm übertönt.
    „Was... War das?“, fragte Ilfgar leise, aber immer noch laut genug, damit die Gefährten ihn durch den Sturm hören konnten.
    „Schneller! Wir müssen hier Weg. Das ist ein Schneedrache. Er ist auf der Suche nach Beute.... Selbst in der Welt der Drachenreiter ist dieses Wesen gefährlich und kaum zu bändigen“, rief Falion und stapfte immer schneller durch den Schnee.
    Drachenhallte es in Atrions Kopf wieder und das Brüllen tobte noch immer in seinen Gedanken. Es gab sie wirklich.
    Ehrfürchtig blickte er um sich in den Sturm und innerlich hoffte er, das magische Wesen zwischen den Schneeflocken du erspähen, obwohl es wahrscheinlich das Letzte sein würde, was er sehen würde.
    Die Straße wurde flacher und die Serpentinen hörten auf. Eine gerade Straße lag wieder vor ihnen, zumindest nahm Atrion das an, denn unter ihnen lag nur tonnenweise Schnee. Unruhig quälten sie sich weiter und keuchend stapften sie durch den Schnee.
    Atrions Beine brannten unter der Anstrengung und die dünne Luft ließ den Schwertkämpfer hektisch atmen.
    Dann türmte sich ein gewaltiger dunkler Berg vor ihnen auf und nach wenigen Minuten konnten sie durch den Schneesturm eine gigantische Felswand erspähen.
    „Dort ist sie... Die Stadt der Zwerge“, brüllte Falion und zeigte auf eben jene Wand, die sich beängstigend gen Himmel erhob.
    „Die Bergstraße?“, schrie Tria verwirrt und stapfte weiter.
    „Ja, das ist ihr Name in der gemeinen Sprache. Auf Zwergisch heißt die Stadt Monum Aram.“, brüllte Falion nach hinten und die Felswand kam immer näher.
    Ein weiteres Mal ließ das Brüllen das Gebirge erbeben und Atrions Herz raste angespannt, während die Gefährten auf den Eingang zurannten.
    Ein Flügelschlag sauste über sie hinweg und Atrions Blick fuhr in den Himmel.
    Nichts.
    Nur das Schneetreiben über ihm und die Ränder der Felswand, die sich nach oben zog wie eine gigantische Mauer.
    Dann erreichten sie das Tor.
    Zwei gewaltige Torflügel aus solidem Stein waren nahtlos in die Felswand gehauen. Durch den Schneesturm hindurch konnte Atrion die Verzierungen kaum erkennen, aber die Tür war bestückt mit kleinen Schilden aus kunstvoll geschlagenem Stein, in dessen gebogenen Flächen Bilder und Szenen gehauen waren. Drachen, Zwerge, Elfen und Menschen zierten die Bilder und bevor Atrion weitere Blicke auf die Kunstwerke der Zwerge werfen konnte, waren sie durch das angelehnte Tor gestürzt und standen in der Eingangshalle einer verlassenen Zwergenstadt.
    „Die Tür war offen?“, keuchte Saeli erschöpft und draußen pfiff das Unwetter an der Felswand entlang.
    „Ja, diese Stadt wurde von den Zwergen verlassen, aber seitdem haben es sich andere Geschöpfe in den Tiefen dieser Passage gemütlich gemacht“, antwortete Falion und stieß mit dem Stab sanft auf den Boden, worauf hin ein gedämpftes Licht den Raum erfüllte.
    „Das ist eine Passage? Ich dachte es sein eine Stadt?“, sprach Elion aus und Atrion nickte ebenso verwirrt.
    „Diese Stadt ist uralt. Einst haben die Zwerge diesen Gang jedoch als eine Passage angelegt. Ein Tunnel, der unter dem Berg in die heute verschollene Stadt Terophsisführte. Doch während der Bauarbeiten bemerkten die Zwerge, dass sie auf einer fast unerschöpflichen Quelle von den leuchtenden Steinen bauten, von denen ich euch erzählt hatte. Also entschieden sie, die Passage zu einer Stadt zu machen und bauten entlang der großen Straße, die geradewegs durch den Berg führte, eine Zwergenstadt“, erklärte der Zauberer und schaute sich prüfend um.
    Atrion tat es ihm gleich und die Eingangshalle der verlassenen Zwergenstadt sah im schwachen Licht von Falions Satb wirklich so aus, wie man sich eine solche vorstellen könnte.
    Der Boden war von Staub und Dreck bedeckt, während große Steinbrocken von der Decke gestürzt waren und nun auf dem Boden lagen. Die Eingangshalle selbst war kreisrund und hatte einen Durchmesser von etwa dreihundert Fuß. Gänge führten auf beiden Kreishälften in die Dunkelheit und Atrion entdeckte im schwachen Licht Tavernen und Gashäuser, deren Fenster zerschlagen waren und die Luft roch modrig.
    Einige Skelette lagen etwas entfernt um einen großen Bruchstein herum und vor ihnen ging die große Passage in den Berg hinein.
    „Du hast gerade gesagt ..... andere Geschöpfe würden hier leben...“, schluckte Saeli und blickte sich unruhig um.
    Die Miene des Zauberers verfinsterte sich und er blickte den dunklen Gang vor ihnen entlang.
    „Ja... Um das zu verstehen müsst ihr wissen, dass vor vielen tausend Jahren in den ersten großen Kriegen eine Rasse gezüchtet wurde, deren einziges Ziel es war, zu töten. Bevor Eolond geeint wurde, kämpfte ein Teil der Bevölkerung unter einem rebellischen Anführer, der die Meinung vertrat, dass niemand herrschen dürfte. Nur das Chaos dürfte regieren. Auf der anderen...“
    „Die Gesellschaft des Chaos?“, warf Elion ein und Falion nickte.
    „Ja, das ist heute von ihnen übrig. Damals waren sie zahlenmäßig weit überlegen gegen die Mannen von Haalingar. Ja, Ilfgar, ihr habt richtig gehört, Haalingar“, sagte Falion, bevor Ilfgar auch nur den Mund öffnen konnte.
    „Haalingar stand für die Ordnung und der damalige Fürst setzte sich für das Königreich Eolond ein. Der Großteil der Bevölkerung unterstützte das Vorhaben, da Armut und Hungersnöte von einer Regierung überwunden werden konnten. Handel und Gesetze könnten unter einem Königreich florieren, also stellten sich die Magier der Akademie auf die Seite Haalingars, während sich Elfen und Zwerge aus dieser Schlacht fern hielten. Gemeinsam mit den Magiern züchteten die Menschen von Haalingar eine neue Rasse. Freiwillig boten sich hunderte verzweifelte Männer und Frauen an, um ein Krieger zu werden und für das Königreich zu kämpfen. Die Magier der Akademie verzauberten die Männer und Frauen und nach dem Ritual standen vierhundert Krieger des Todes auf Seiten des Königreiches. Anfangs waren nur die Muskeln gestärkt, die Sinne geschärft und die Fähigkeiten im Kampf um ein Vielfaches gesteigert worden. Tatsächlich waren die freiwilligen Männer und Frauen kaum verändert... Sie waren einfach nur tödliche Krieger, aber im Laufe des Krieges tauchten Nebenwirkungen auf. Die Gesellschaft des Chaos war den Todesengeln nicht gewachsen und so verloren sie den Krieg gegen Haalingar. Das Königreich kam und die heldenhaften Todesengel wurden gefeiert und verehrt. Und doch wurden die Nebenwirkungen langsam sichtbar. Ihr einziges Ziel war es, zu töten und ohne Krieg gab es keinen Tod mehr. Morde wurden begannen und unschudiges Blut vergossen, bis der damalige König die vierhundert Krieger verbannte. Hoch in den Norden wurden sie geschickt und seitdem gibt es Gerüchte... Gerüchte, dass sich eben jenes Volk von tödlichen Kriegern hier her verkrochen hat. Sie seien entstellt und die Dunkelheit hat ihre Haut weiß gemacht. Sie wandeln in den Hallen der Stadt unter uns und lauern mutigen Wanderern auf, um sie langsam zu töten, qualvoll und schmerzhaft, damit sie ihren Trieben nachkommen können, die sich hier unten nur noch weiter verwildert haben. Als Letzten Schritt der Folter wird das Opfer bei lebendigem Leib... gegessen“, erzählte Falion und die Gefährten rückten unbewusst näher zusammen.
    „Diese... Dinger leben hier? Vierhundert tödliche und verwilderte Krieger leben in diesen Hallen aus Stein?“, stotterte Juna und der entfernte Drachenschrei von draußen ließ sie ängstlich zusammenzucken.
    „Noch schlimmer... Wenn man den Geschichten glauben schenkt, dann haben diese Monster noch immer die Eigenschaften eines Menschen. Sie pflanzen sich fort und der Zauber von einst verlängerte ihr Leben um viele Jahre. Tausende Geschöpfe, in der Dunkelheit aufgewachsen und geboren um zu töten, leben dort unten“, sagte Falion und selbst der Zauberer schien unruhig.
    „Seid leise und bleibt dicht bei mir... Wir brauchen etwa einen Tag durch den Berg und wollen wir hoffen, dass wir keinen von diesen Gestalten begegnen. Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich jetzt lieber einen tödlichen Drachen bei uns, als eine Meute von diesen Geschöpfen...“, ergänzte der Zauberer und gemeinsam brachen sie in die ungewisse Dunkelheit auf.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Huhu, ich probier mich heute mal am korrigieren :), alle Angaben ohne Gewähr xP
    und ich probier mal Zitate und Schriftfarbe ändern aus, hoffe das wird was xd
    ich markeire mal alles was ich finde

    Spoiler anzeigen

    Das Feuer brannte noch immer schwach und die Gruppe saß gelangweilt im um die knisternden Scheite.

    Zitat von Lehaidin

    Erst jetzt bemerkte Elion, das Ilfgar und Juna nicht

    dass

    Zitat von Lehaidin

    die in kunstvoller Arbeit angelegt war, endete vor einer gewaltigen Felswand

    (K)

    Zitat von Lehaidin

    Nachdem sie schließlich das übrige Essen in Tücher eingewickelt hatten und das Lager abgebrochen hatten, marschierte die Gruppe auf der Straße nach Osten.

    finde das klingt nicht so schön mit den beiden hatten °-°


    Zitat von Lehaidin

    Entgegen Atrions Erwartungen verlief die Straße bei weitem nicht nur gerade, Schon nach einer Stunde hatte sich

    Zitat von Lehaidin

    da die fast zwanzig Fußbreite Straße

    Fuß breite


    Zitat von Lehaidin

    Die Luft war eisig kalt und die starken Böen ließen die Gefährten dicht an dicht zusammenrücken und frieren. Zitternd quälte sich die Gruppe weiter nach oben und die ersten Schneeflocken wurden vom Wind zu ihnen getragen. Eisig trafen sie auf Atrions backen und wie kleine Nadeln trafen sie sein Gesicht.

    ich schlage vor ein eisig zu ersetzen :)


    Zitat von Lehaidin

    Die Schneeflocken waren inzwischen zu harten Eisflocken geworden, die vom Wind durch die Luft geschleudert wurden wie ein Speer, der sein Ziel auf der inzwischen blau angelaufenen Haut der Abenteurer fand.

    ich schlage die Mehrzahl vor, zb " [..], wie tausend kleine Speere, die ihr Ziel..." oder so. Jedenfalls Plural weils sich auf Schneeflocken bezieht :)


    Zitat von Lehaidin

    „Es schneit. Ich kann nichts gegen das Wetter tun. Ich könnte die Zeit langsamer laufen lassen oder für einen Moment das Unwetter aufklaren, aber in beiden Fällen müsstet ihr mich entweder bewusstlos hier lassen oder euch mit meinem leblosen Körper zum Eingang in die Bergstraße schleppen“, schrie er zurück und damit war seine Antwort klar.

    ich finds immer komisch wenn Leute nen lange reden und erst am Ende rauskommt, dass sie sowas schreien xD
    würde ich an den anfang packen


    Zitat von Lehaidin

    Drachen hallte es in Atrions Kopf wieder

    zwischen Drachen und hallte ein Leerzeichen, wider (Widerhall)


    Zitat von Lehaidin

    Nur das Schneetreiben über ihm und die Ränder der Felswand, die sich nach oben zog wie eine gigantische Mauer.

    Vorschlag: " [...], die sich wie eine gigantische Mauer nach oben zog." liest sich schöner xD


    Zitat von Lehaidin

    verschollene Stadt Terophsisführte.

    Zitat von Lehaidin

    Licht von Falions Satb wirklich so aus

    Zitat von Lehaidin

    Tavernen und Gashäuser

    *cough cough* xD


    Zitat von Lehaidin

    und unschudiges Blut vergossen

    ------

    an irgendeiner Stelle hatte Atrion festgestellt dass es ja Drachen wirklich gibt... dabei sind sie doch laut deiner Aussage schon einem aufgespießten am Buck (Bug?) des einen Schiffes begegnet xD ?

    mehr ist mir nicht aufgefallen, möge es dir weiterhelfen :D

    lg Kramurx

  • Hey @Lehaidin,

    Sehr schön deine Fortführungen. Ich habe aber einige Fehlerchen gefunden, die du im Spoiler findest. Auch einige.. Logikfehler sag ich mal. Findest du zwischen den Zeilen.
    Ich bin aber gespannt, was passieren wird. Nun könnte es sehr gefährlich werden für unsere Helden.

    Spoiler anzeigen
    Spoiler anzeigen

    Bestens
    McG

    Man sollte nie zweimal den gleichen Fehler machen, denn die Auswahl ist groß genug.
    - Robert Lembke -


    Projekte:

  • So, jetzt Mal an meine fleißigen zwei Leser ^^

    Danke vorweg an euch beide @Kramurx und @McGolaresd :love: Sehr lieb von euch ^^
    Nun zuerst ein Mal zu @Kramurx kleiner Korrekturrunde :D :

    an irgendeiner Stelle hatte Atrion festgestellt dass es ja Drachen wirklich gibt... dabei sind sie doch laut deiner Aussage schon einem aufgespießten am Buck (Bug?) des einen Schiffes begegnet xD ?

    Nein, das war eine sogenannte Gallionsfigur. Meistens aus Holz geschnitzte Figuren am Bug eines Schiffes ;)

    Deine Korrekturen zu Rechtschreibung und Kommasetzung werde ich im Skript auf jeden Fall übernehmen... Danke schonmal dafür ^^ Bei deinen Vorschlägen zu Formulierungen und Wortwiederholungen muss ich mich selbst nochmal einlesen, wie da der jeweilige Zusammenhang ist, aber ich bin mir sicher, dass ich da ein wenig übernehmen werde :D

    Danke für deine Hilfe und deinen Kommentar :love:

    Nun noch zu @McGolaresd:

    Ja, die Logikfehler sind leider echt ziemliche Schnitzer X/ Da muss ich nochmal nacharbeiten... Zur Brücke, die du erwähnt hast. Ich berufe mich hier einfach Mal auf eine künstlerische Freiheit. Die Zwerge sind ziemlich kluge Geschöpfe. Ich, als Autor sage einfach Mal, dass eine Brücke von ihnen gewählt wurde, weil sie deutlich weniger Aufwand mit sich bringt, als eine gewaltige Serpentinenstraße in den Fels zu schlagen. Zwar haben die Zwerge das einige Kapitel vorher schonmal gemacht, aber da war einfach keine andere Möglichkeit gegeben :D;)

    Danke für deine Korrekturen :love:

    LG Lehaidin

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  • Kapitel 28
    Schreie in der Tiefe

    Angespannt schlichen die Gefährten durch die breite Straße, die tief in den Berg hineinführte und so gut wie geradeaus ging. Keine Kurven oder Abzweigungen brachten Verwirrung, keine Geräusche füllten den Gang.
    Alles in Allem war es einfach nur gruselig.
    Atrion horchte bei jedem Schritt den er machte beunruhigt in die Dunkelheit und schon bald fing er an, sich Dinge einzubilden. Hier und da sah er plötzlich Augen an den Wänden, die in Wirklichkeit simple Wassertropfen waren, vom Leuchten des Stabes angestrahlt. Er hörte schleifende Schritte und fuhr herum um festzustellen, dass dort nichts war. Atrion wurde zunehmend unruhiger und seine Gefährten ebenfalls. Immer wieder blieben sie stehen und schauten angsterfüllt um sich, weil einer von ihnen panisch vor einem Stein zusammengezuckt war.
    Wie immer lief Falion vorweg und das auch aus einem guten Grund. Ohne das Licht seines Stabes wären die Gefährten schon nach der ersten halben Stunde in ein gewaltiges Loch gefallen, dass mitten im Tunnel am Boden klaffte. Kalte Winde bliesen das Loch hoch und ein Geruch nach Verwesung brachte er mit sich.
    Aber auch herunterhängende Bruchsteine, die einst zur kunstvollen Fassade des Tunnels gehört hatten, hätten ohne ein Licht zur Gefahr werden können. Niemand wusste, wie spät es war oder wie lange sie bereits gewandert waren, aber ein weiteres Mal war Juna panisch zusammen geschreckt und die Gefährten waren stehen geblieben. Schweigend schauten sie um sich und sowohl zu ihrer Linken, als auch zu ihrer Rechten führten Gänge noch tiefer in den Berg. Einige der Gänge waren kleine Hallen gewesen, Marktplätze oder sogar nur eine Taverne auf dem Weg durch die Passage. Andere wiederum gingen meilenweit in die Tiefe und Luftzüge kamen in leichten Stößen aus ihnen heraus. Nun warteten sie und sie horchten angespannt in die Dunkelheit.
    Plötzlich scholl ein klägliches Schreien aus dem Gang zu ihrer Linken.
    Die Gruppe zuckte zusammen und starrte unruhig auf den dunklen Eingang in die Untiefen des Berges.
    „Das habe ich mir nicht eingebildet, oder?“, flüsterte Juna leise und Saeli schüttelte den Kopf.
    „Nein“, hauchte sie.
    Atrions Herz klopfte so schnell, dass er das Gefühl hatte, jeden Moment müsste es ihm aus der Brust springen und voller Angst war seine Hand zum Schwertknauf gewandert.
    Ein weiteres Mal ertönte der Schrei, doch nach einem Geräusch, das klang wie das Rollen einer Steinlawine, waren die Klagensrufe verstummt.
    „Wir sollten weiter“, flüsterte Falion und die Gefährten beschleunigten ihr Tempo.
    Hinter Falion liefen Tria und Elion, die sich dicht an das Licht des Stabes hielten und zwischen Saeli, die das Schlusslicht bildete, schlichen Juna, Ilfgar und Atrion durch die Dunkelheit.
    Der junge Schwertkämpfer hatte noch immer seine Hand am Schwertknauf und ein weiteres Mal bildete er sich schleifende Schritte ein, die langsam von Hinten näher kamen. Ruckartig drehte er sich um, aber zu seiner Erleichterung war dort nichts.
    Kein Monster aus der Tiefe, kein Todesengel, der einen bei lebendigem Leibe frisst und keine Saeli, die das Schlusslicht bildete.
    „Saeli?“, sagte Atrion plötzlich und die Gefährten fuhren herum.
    „Saeli?“, rief der Schwertkämpfer leise und er zog sein Schwert.
    Falion tauchte neben ihm auf und starrte in die Dunkelheit, dann drückte er Atrion mit dem Rücken an die Wand und blickte in seine Augen.
    „Was ist passiert?“, fragte der Zauberer und in seinen Augen loderte ein Ausdruck, den Atrion noch nie an Falion gesehen hatte.
    Blanker, unberührter Zorn.
    „Ich.. Ich weiß es nicht. Ich habe ein Schleifendes Geräusch gehört und als ich mich umgedreht habe, war sie weg und weit und breit keiner zu sehen“, stammelte Atrion und der Zauberer löste den Griff an seinem Wams und starrte zurück in die Dunkelheit.
    „Lauft weiter... Ihr müsst hier raus. Habt ihr verstanden? Wenn ich es sage, dann rennt ihr los“, sagte der Zauberer und entsetzt starrten die Gefährten in sein Gesicht.
    „Ihr wollt dort runter? Seid ihr des Wahnsinns? Wenn Saeli noch lebt, dann nicht mehr sonderlich lange“, sagte Ilfgar und sofort schluckte er ängstlich, als Falions Blick ihn traf.
    „Ich liebe diese Frau und ich werde sie retten. Es war eure Mission zum Tor zu gelangen und sobald ihr diesen verfluchten Berg verlassen habt, werdet ihr das Tor finden. Folgt den lila Bergblumen bis zu einem Steinkreis... Das Tor ist zwischen zwei Steinen, an denen das Efeu wächst. Sucht nach den Drachen.“, sagte der Zauberer und seine Stimme wurde dunkler.
    Atrion wollte etwas einwerfen, aber Tria zog ihn am Arm.
    „Na los, ihr habt es gehört. Gehen wir“, flüsterte die Prinzessin von Daarg.
    „Wir werden uns wiedersehen... Meine Freunde. Ihr werdet das Tor erreichen“, sagte Falion zum Abschied und drehte sich in die Richtung um aus der sie gekommen waren.
    Die restliche Gruppe wartete auf Falions Signal und stand angespannt im Gang.
    Plötzlich rief der Zauberer einen Zauber und knallte seinen Stab auf den Boden. Der Berg erzitterte und eine gewaltige weiße Lichtwand zog sich durch den Berg wie eine unaufhaltsame Flutwelle.
    Dann sah Atrion sie.
    Circa sechzig Fuß hinter ihnen war der Gang überfüllt von bleichen, großen Wesen. Ihre Haut war fahl und die menschlichen Körper waren entstellt und verkrüppelt. Schwerter funkelten in ihren Händen. Mistgabeln, Äxte und Speere trugen sie mit sich und schritten langsam hinter ihnen hinterher. Ihre Schritte machten keine Geräusche und Barfuß wandelten sie auf dem kalten Stein. Sobald der Lichtzauber entflammt war, waren die Geschöpfe schreiend an die Wand zurückgewichen und mit einem letzten Blick zu den Gefährten berührte Falion die Decke zwischen ihnen, die kurz darauf knallend zusammenbrach und die gesamte Straße versperrte.
    „Falion“, schrie Tria und Atrion hielt sie zurück.
    „Du hast es selbst gesagt, wir müssen hier weg“, redete der Schwertkämpfer auf sie ein und plötzlich erzitterte der Berg erneut.
    Die Schreie der Verstoßenen hallten durch die Gänge und die Gefährten zögerten keine Sekunde länger.
    Sie rannten los.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 28
    (Fortsetzung)

    Falion hatte einen weiteren Lichtstoß in den Gang gestoßen und sein Herz raste vor Angst und Wut.
    Die Verstoßenen waren in seine Richtung gerannt, sobald der erste Lichtstoß den Gang entlang geflogen war und nun schrien sie keine dreißig Fuß vor ihm über den nächsten Lichtzauber auf.
    Innerhalb von Sekunden hatte Falion den Wasserstein aktiviert und beschwor das todende Nass in den Gang. Ströme ergossen sich über den Verstoßenen und gewaltige Strudel zerrten sie zurück in die Tiefen, während das helle Licht des Borium Steins den Tunnel erleuchtete.
    Der Zauberer trieb das Wasser vor sich her und rannte auf den letzten Tunnel zu, der rechts hinab in den Berg führte. Mit einem Letzten Schlenker schoss er die Fluten die Passage entlang und riss die Verstoßenen vom Eingang des Tunnels weg, bis Falion ohne Gegenwehr in den gang flüchten konnte. Erneut ließ er kurz darauf die Decke bersten und nun gab es für den Zauberer nur noch einen Weg.
    Den Weg nach unten.
    Er verschloss den Stein wieder und nun schlich er in der Dunkelheit langsam abwärts. Immer wieder öffneten sich Kreuzungen und Gänge vor ihm, die wieder aufwärts führten, aber Falion vertraute seinem Gefühl und ging weiter geradeaus.
    Schreie hallten in der Ferne hinter ihm und die Verstoßenen, die er mit den Wassermassen in die Flucht geschlagen hatte, waren ihm auf den Fersen. Er bildete die magische Schutzblase über sich und seine Spuren verschwanden, sein Geruch verschwand.
    Leise ging er vorwärts und die Luft wurde immer dicker.
    Warme Winde kamen ihm entgegen und Falion wusste, er war nun so tief unter der Erde, wie noch nie zuvor. Er schluckte nervös und bereitete einen weiteren Zauber vor.
    Leise flüsterte er die Runen und konzentrierte sich auf Saeli, die irgendwo im meilenweiten Labyrinth des Berges war.
    Der Zauber war alt, sehr alt und Falion hatte keine Ahnung, wie sich die Magie auswirkte, aber in seiner Verzweiflung war es die einzige Möglichkeit, die sich ihm bot. Vor einigen Jahren hatte er den Zauber aus einem Buch der Akademie gelernt und ihn für nützlich erachtet, aber in bis heute hatte er ihn nie gebraucht.
    Leise klopfte er den Stab auf den Boden und für einen kurzen Moment wurde das dunkle Holz des Zauberstabs heiß, bevor es im selben Augenblick wieder abgekühlt war. Falion öffnete die Augen und erst sah er nichts als die Dunkelheit.
    Dann entdeckte er ein winziges flackerndes Licht an der Wand neben ihm und vorsichtig bewegte er sich darauf zu. Er fasste die Wand an und zu seiner Verwunderung leuchtete das Licht selbst durch seine Handfläche hindurch. Klar und unverändert schien es die Hand zu durchdringen, bis dem Zauberer bewusst wurde, dass er durch die Steinmassen des Berges blickte. Er sah kein einfaches Licht in der Dunkelheit, sondern das Licht war Saeli, die meilenweit entfernt in der Dunkelheit zappelte. Je genauer er hinschaute, desto besser erkannte er einen menschlichen Körper und fasziniert starrte er auf den kleinen rosanen Lichtkörper.
    „Saeli, ich komme“, flüsterte er und ging weiter.
    Er folgte dem Leuchten und bei der ersten Kreuzung wandte er sich nach links. Saelis Lichtprojektion durchdrang die Wände und das Gestein des Berges nun flach über dem Boden und je näher er kam, desto weiter sank der Gang ab. Bald schon lag der Lichtkörper auf Falions Höhe und zu seiner Freude tat der Gang, in welchem er lief, das gleiche.
    Saeli war nun gut zu erkennen und ihre Lichtgestalt schien gefesselt zu sein. Ihre Knie berührten den Boden, aber ihre Arme waren wie bei einer Kreuzigung an etwas befestigt worden.
    Wild versuchte sie sich zu befreien und je näher Falion kam, umso lauter wurden die Geräusche der Verstoßenen.
    Sie glucksten aufgeregt und ihre Schritte hallten nun leise im Gang wieder. Hunderte an Füßen bewegten sich auf dem kalten Fels um Saeli herum und Falion wusste, dass er das Nest gefunden hatte.
    Angestrengt schlich Falion weiter und plötzlich öffneten sich Abzweigungen nach Links und Rechts, aber der Gang, aus dem er gekommen war am Ende angelangt. Unsicher blickte er um sich und seine Augen hatten sich kaum an die Dunkelheit gewöhnt. Überall um ihn herum herrschte Dunkelheit und der Zauberer schluckte ängstlich.
    Leise ging er nach Rechts und seine Intuition hatte ihn richtig geführt. Bereits nach wenigen Schritten eröffnete sich links ein Gang in eine große Halle. Ein sehr gedämpftes Licht schien darin und so leise er konnte, schlich er hinein.
    Die Halle war gigantisch.
    Fast fünfhundert Fuß breit zog sie sich weit in die Dunkelheit und gewaltige Säulen auf beiden Seiten der Wände trugen ein hohes Dach aus Stein. Falion konnte ihn zwar nicht sehen, aber breite Stufen zu einer Linken deuteten auf einen Thron hin, der sich vom restlichen Boden abhob. Zerrissene Zwergenbanner hingen von der Decke und im Zentrum der Decke hing ein gewaltiger Stein herab, der bleich leuchtete. Phosphor hatte sich in den Adern des Steins angesammelt und spendete ein schwaches Leuchten, in dem Falion Saeli erkennen konnte.
    Eine große Esse stand inmitten der Halle vor dem Thron und an den Streben der Balken war Saeli gefesselt worden. Ihre Knie lagen auf dem Beckenrand der Esse und ihr Kopf war verzweifelt nach unten gesenkt. Ein Knebel hing ihr im Mund und um sie herum buhlten sich hunderte Verstoßene.
    Gierig starrten sie auf ihre Beute und doch hielten sie Abstand von ihr.
    Plötzlich hörte Falion ein Geräusch hinter sich. Es war kaum mehr als ein winziger Stein, der über den Boden kullerte, aber im richtigen Moment duckte sich Falion an der Wand an der er stand, nach unten und klirrend traf die Axt den Fels.
    Mit einem Mal verschwand jedes Geräusch aus dem Thronsaal und ohne zu sehen, was Falion tötete, hatte er sein Schwert in den Wanst des Angreifers gestoßen, der nach Verdorbenem und Erde roch.
    Dann brach die Hölle über den Zauberer herein.


    Innerhalb weniger Sekunden hatte Falion das Wasser gerufen und erneut ließ er Ströme in den Thronsaal fluten, aus dem die Verstoßenen auf ihn zukamen. Strudel und Wirbelstürme schleuderten die Gestalten durch die Luft und plötzlich wurden die Wassermassen kleiner.
    Die Magie des Steins war aufgebraucht und die letzten Tropfen der Flut versiegten kläglich.
    Falions Herz raste und er zog sein Schwert.
    Ohne den Stein war er aufgeschmissen und Alles, was er jetzt noch tun konnte, war seine eigene Magie und sein Schwert zu verwenden. Er wusste, dass seine Magie nicht mehr lange halten würde, da entgegen seiner Erwartung der alte Zauber, den er gesprochen hatte, mehr Anstrengungen mit sich brachte und mehr Magie aufbrauchte, als es dem Zauberer lieb war.

    Das Feuer ja ich rufe dich
    Sei nun für immer da für mich
    Nutze deine heiße Glut
    Bring Zerstörung und auch Wut

    Verbrenne meine Feinde schnell
    lichterloh und gleißend hell
    Bringe mir die Wärme wieder
    Denn Kälte ist mir gar zuwider“

    Die Worte waren in seinen Gedanken aufgetaucht und nun wusste Falion, was er zu tun hatte.
    Seine Hand fuhr blitzschnell in seine Tasche und ertastete den kleinen Stein des Feuers.
    Die Verstoßenen waren wieder aufgestanden und immer mehr von ihnen kamen nun aus den dunklen Hallen vor ihm auf den Zauberer zu. Zitternd tauschte er den Stein des Feuers gegen den Stein des Wassers und sprach die Worte in Runensprache aus.
    Plötzlich brach die Magie des Feuers aus dem Stein und eine gänzlich andere Art von Macht erfüllte Falions Körper. Während der Stein des Wassers eigensinnig war und seine Magie wie in Wellen heraus strömte, war der Stein des Feuers fast unkontrollierbar.
    Die Flammen schossen aus dem winzigen Objekt und eine gewaltige Wand aus tödlicher Hitze schoss auf die Verstoßenen zu. Gerade im richtigen Moment zog Falion den Stab etwas weiter nach rechts, sonst wäre Saeli ebenfalls zu Asche zerfallen, so wie die Verstoßenen vor Falion.
    Schwitzend und hoch konztentriert ging Falion vorwärts und ließ die Flammen den Tod über die Verstoßenen kommen. Er kontrollierte die Flammen und doch hatte der Zauberer Respekt vor der Macht, die in dieser unbeständigen Ader schlummerte. Langsam kämpfte er sich zu Saeli vor und während er am Thron vorbei ging, entdeckte er den Anführer der Monster aus der Tiefe. Ein gewaltiger Berg von einem Mann stand vor dem Thron und hielt sich schützend die Hand vor die Augen, da das grelle Licht der Flammen ihn zu sehr blendete. Wütend brüllte er auf und seine Stimme war so rauchig und tief, dass Falions Haare sich zu Berge stellten.
    Dann erreichte er endlich Salei und versuchte mit seiner eigenen Magie einen Schutzschild zu errichten, während er den Flammen die Oberhand gab. Das Feuer schoss nun unkontrolliert aus dem Stab und das Holz an der Spitze rauchte gefährlich. Heiße Flammen füllten den Raum und nur der Schutzschild, den Falion errichtet hatte, hielt Saeli und ihn in einer sicheren Umgebung.
    „Ich hol dich hier raus“, sagte er ihr und Freudentränen liefen ihr über die Wangen, während er mit dem Schwert eine Fessel durchtrennte.
    Das Gesicht der Heilerin blutete und einige Schnitte an ihrem Arm ließen die Kleidung rot anlaufen.
    Der Schutzschild war fertig und Falion befreite Saeli aus der anderen Fessel, während er erschöpft versuchte, das Feuer wieder in den Stein zu bringen.
    Er brüllte die Worte in der Runensprache und die Flammen zogen sich langsam in den Stein zurück. Keuchend stützte er sich auf Saeli und der Schutzschild knisterte um sie herum unheilvoll. Dann entdeckte Falion den Anführer wieder und sein Herz rutschte in die Hose.
    Der gewaltige Mann erhob sich hinter dem Thron und zeigte schreiend auf Saeli und den Zauberer, während weitere Verstoßene aus der Dunkelheit auf sie zutrieben.
    „Falion, geht es dir gut? Du bist ein Idiot, warum bist du zurück gekommen?“, weinte Saeli und schaute in seine blauen Augen.
    „Ich liebe dich“, antwortete er und sie küsste ihn.
    Er fühlte ihre Lippen auf seinen und es war wie, als ob die Zeit für einen Moment stillgestanden hatte. Sein Herz raste und obwohl Falion wusste, was kommen würde, war er glücklich.
    Ein lauter Knall ließ die beiden zusammenzucken und um den Schutzschild standen hunderte Verstoßene. Wie wild begannen sie auf das zischende magische Kraftfeld einzuhämmern und der Schild leuchtete immer heller auf.
    Die Verstoßenen schrien vor Schmerz über das grelle Licht des Schildes, blieben aber trotzdem dicht bei ihm und schlugen mit ihren Waffen darauf ein. Der Zauberer spürte wie er selbst und das Kraftfeld um sie schwächer wurde und bereitete seinen letzten Zauber vor.
    Konzentriert schloss er die Augen und hob seinen Stab an, während der Anführer auf das Schutzschild zulief und seinen gewaltigen Hammer hinter sich herschleifte.
    „Ich liebe dich“, wiederholte Falion.
    „Ich liebe dich auch“, antwortete Saeli und in diesem Moment schlug der Anführer zu und Falion ließ den Stab auf den Boden ab. Der Schutzschild explodierte und die Verstoßenen wurden mitsamt ihres Anführers durch die Halle geschleudert. Falion und Saeli waren verschwunden und nur das wütende Geschrei der Verstoßenen blieb im Thronsaal der Zwerge zurück.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 29
    Die Drachenblume

    Sie waren gerannt.
    Immer wieder hatte sich Atrion beängstigt umgeschaut und als sie das tosende Wasser gehört hatten, wussten sie, dass es für Falion vielleicht doch eine geringe Hoffnung gab, den Berg lebendig zu verlassen. Ein Mal erzitterte der Berg noch und dann herrschte Stille, bis das wütende Geschrei der Verstoßenen wieder die Gänge füllte und die Hoffnungen waren wieder dahin.
    Keuchend rannten sie weiter und jeder von ihnen fürchtete, in ein Loch zu stürzen, welches sich unter ihnen auftun hätte können, aber so kam es nicht.
    Minuten lang rannten sie den Gang entlang und erst als sie alle erschöpft prusteten hielten die Gefährten inne.
    Tria weinte und Elion schüttelte ungläubig den Kopf, während Ilfgar zu Boden sank und sich in der Dunkelheit an die Tunnelwand lehnte.
    „Wird er es schaffen?“, keuchte Juna und wandte sich an Atrion.
    „Ich weiß es nicht... Er hat uns schon oft genug gerettet und Magie gewirkt. Vielleicht schafft er es, sich mit seinen Künsten selbst zu retten“, antwortete der Schwertkämpfer und versuchte seine Ungläubigkeit zu verbergen.
    „Er wird es schaffen“, sagte Elion und der Schwertkämpfer war fasziniert, wie der Prinz von Eolond nach Sels Tod so viel Zuversicht mit sich brachte.
    Dann spähte Atrion den Gang hinauf und sein Herz machte einen Hüpfer. In der Ferne leuchtete das Tageslicht durch den Ausgang und aufgeregt zeigte der Schwertkämpfer nach vorne.
    „Der Ausgang“, brach es aus ihm heraus und er rannte los.
    Die Erschöpfung war ihm egal, er wollte nur aus der bedrückenden Dunkelheit fliehen und nach wenigen Momenten hörte er seine Freunde hinter sich, die scheinbar genauso dachten.
    Das Licht kam immer näher und dann war es so weit.
    Atrion sprang durch den Torspalt und er fühlte die kalte Luft auf seinem Gesicht, die kühlen Strahlen der Sonne auf seiner Haut und das Licht in seinen Augen. Erleichtert atmete er auf und die Anderen taten es ihm gleich. Sie ließen sich auf den Boden fallen und keuchten erschöpft, während Juna Wasser aus ihrem Beutel zog und den kleinen Tornister in die Runde gab.
    „Er muss es schaffen“, flüsterte Tria zu sich selbst und schaute mit vertränten Augen zurück zum Tor.
    „Das wird er“, lächelte Elion und erneut war Falion überrascht davon, dass der Prinz mit so viel Zuversicht sprach.
    „Woher weißt du das?“, hauchte die Prinzessin von Daarg und sie wandte sich zu Elion.
    „Ich, ich weiß es einfach... Keine Ahnung, warum, aber als er mit mir letztens Sprach gab er mir das hier“, sagte der Prinz und zog eine blühende Drachenblume aus seiner Tasche.
    „Er sagte mir, dass solange die Blume blüht, er am leben ist“, ergänzte er und Trias Augen weiteten sich.
    „Diese Blume habe ich schon Mal gesehen, er hatte sie an einem Abend in seinem Beutel gehabt“, staunte die Prinzessin und nahm die Blume zaghaft in die Hand.
    „Es sollte ein Geschenk an Saeli sein... Wieso hat er sie euch gegeben?“, fragte Tria.
    „Keine Ahnung... Er ist ein Zauberer, vielleicht hat er geahnt, dass so etwas in der Art passieren würde“, antwortete Elion und kratzte sich nachdenklich am Kopf.
    „Er sagte, dass mir die Blume Kraft geben sollte, da sie nie verblühen würde, solange er lebt und er mir immer beistehen würde, wenn ich ihn bräuchte“, sagte der Prinz und starrte auf die lila Blume in Trias Hand.
    „Was auch immer er uns damit sagen wollte, ich glaube das sind die Blumen, denen wir folgen sollten“, warf Ilfgar plötzlich ein und deutete auf einen kleinen Pfad, der den nächsten steinigen Hang hinauf führte. Immer wieder wurden die steinigen Flächen von kleinen Grasebenen durchbrochen und Drachenblumen verpassten der sonst so tristen Ebene Farbe.
    „Na los... Falion hat gesagt, dass wir zum Tor gehen sollen. Wenn er schon ahnen konnte, was heute passieren würde, dann sollten wir seinen Worten auch jetzt glauben schenken“, sagte Atrion schließlich und er erhob sich.
    Die Anderen hievten sich ebenfalls auf die Beine und gemeinsam ließen sie das Tor hinter sich und machten sich auf den Weg zum Tor.
    Sie waren auf dem Weg in die Welt der Drachenreiter.

    Eine knappe Stunde zog ins Land und die kleine Gruppe war am Rande der Erschöpfung, als Atrion den Steinkreis entdeckte. Wie Falion es gesagt hatte, waren sie den Blumen gefolgt und als sich eine flache Grasebene vor ihnen ausbreitete, konnte der Schwertkämpfer den Steinkreis erspähen.
    Selbst ohne die Beschreibung vom Zauberer hätten sie das Tor in die Welt der Drachen finden können, da es ein circa zwei Meter großer Bogen aus Efeu war, der sich um ein verziertes Steintor rankte.
    Der Steinkreis selbst bestand aus mehreren Säulen, die einst vermutlich zu einer Art Pavillon gehört hatten und in der Mitte stand ein kleiner verzierter Steintisch.
    Runen und Bildsymbole prangten auf den Rändern des rechteckigen Steinquaders, auf dessen Oberseite eine glatte Tischplatte geschliffen war.
    Die Drachenblumen umgaben die alten Ruinen wie ein Meer aus lila Farbe und obwohl es vor dem Tor noch windig war, war hier oben eine laue und stille Luft. Ein winziger Baum stand neben dem Steinkreis und seine blätterlosen Äste beugten sich über die Ruinen.
    „Wir sind da“, keuchte Atrion und blieb erschöpft auf dem Kiesboden im Steinkreis stehen.
    „Das ist das Tor?“, fragte Elion verdutzt und blickte auf Falions Blume in seiner Hand.
    „Nicht sonderlich beeindruckend“, warf Juna ein und schaute sich fragend um.
    „Das ist es, Falion hat es genau so beschrieben“, sagte Atrion und ging auf den Bogen zu.
    Aufgeregt stand er davor und er atmete ein Mal lang ein und aus, eher er mutig durch den Torbogen marschierte.
    Er hatte seine Augen geschlossen gehabt und mit rasendem Herzen öffnete er sie wieder.
    Verwirrt drehte er sich zu seinen Gefährten um und zuckte ahnungslos mit den Schultern.
    „Es hat nicht geklappt“, rief er zu ihnen hinüber und kehrte zu den Gefährten zurück.
    „Haben wir gesehen, ja“, antwortet Elion, als der Schwertkämpfer zurückgekehrt war und ein weiteres Mal fiel sein Blick auf die Blume.
    „Was hat Falion im genauen Wortlaut zu dir gesagt?“, schmunzelte Juna und stellte sich vor das Tor.
    „Ähm, ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube, folgt den lila Bergblumen bis zu einem Steinkreis und irgendetwas von, Das Tor ist zwischen den zwei Efeuranken und sucht nach den Drachen“, antwortete Atrion und kratzte sich verwirrt am Kinn.
    Minuten vergingen und nachdem Atrion es drei weitere Male versucht hatte, gab er verzweifelt auf und ließ sich mit dem Rücken gegen den Steintisch fallen.
    „Es hat keinen Sinn... Falion hat uns zum Eingang geführt, aber die Welt der Drachen ist verschlossen. Hier ist weit und breit kein Drache, der uns in die Welt bringen kann“, sagte der Schwertkämpfer enttäuscht und warf einen Kiesel in das Meer aus Drachenblumen.
    „Nein, nein, das kann es noch nicht sein“, sagte Elion verzweifelt, legte die Blume auf den Tisch und ging voller Tatendrang auf das Tor zu.
    Keiner von ihnen bemerkte es, aber die Blume Falions hatte gerade eine Blüte verloren.
    Folgt den Lila Bergblumen bis zum Steinkreis...Das Tor ist zwischen den Efeuranken und sucht nach den Drachen.“, stammelte der Prinz vor sich hin und untersuchte das Tor nach einem Drachenbildnis.
    Atrion warf weiter Steine in die auf die Blumenwiese und ein weiteres Blütenblatt löste sich von Falions Blume.
    Sucht nach den Drachen....“, flüsterte Elion und folgte schaute den Steinen hinterher, die Atrion in die Blumen warf.
    „Die Drachen“, schmunzelte er und plötzlich weiteten sich seine Augen.
    „Das ist es... Schnell, gebt mir Falions Drachenblume. Verflucht, er meint die Blumen.“, schlug er sich vor die Stirn und rannte zum Tisch, während die Anderen aufsprangen.
    Er schnappte sich Falions Blume und hielt kurz darauf die Luft an. Ein weiteres Blatt war in heruntergefallen und das lila Blütenblatt säuselte langsam auf den Boden zu und blieb in einer kleinen Pfütze liegen.
    „Nein“, hauchte Elion und Tria hielt sich die Hände vors Gesicht und weinte los.
    Atrion starrte auf die Blume, die nur noch zwei Blütenblätter besaß und schockiert hielt er sich die Hand auf die Brust.
    Niemand sagte ein Wort und obwohl Falion ihnen immer ein suspekter Mensch gewesen war, hatte er ihnen das Leben mehr als nur ein Mal gerettet und er war ihnen ein wahrer Freund geworden.
    Ein weiteres Blatt löste sich und sank zu Boden.
    Plötzlich knallte es so laut, als ob ein Blitz neben den Gefährten eingeschlagen hätte und aus der Luft über dem Tisch tauchten zwei Gestalten auf, die Arm in Arm auf dem Steinblock landeten.
    „Falion“, rief Tria und Saeli erhob sich bleich und voller Blut auf dem Steintisch.
    Der Körper des Zauberers dampfte und seine Kleidung war mit Brandlöchern übersäät. Regungslos lag der Zauberer auf dem Steintisch und seine Augen waren geschlossen.
    „Falion“, sagte Saeli erschöpft und drehte sich zu ihrem Freund um.
    „Was hast du getan?“, fing sie an zu weinen und kniete vor dem Steinquader nieder.
    „Was... Was ist passiert?“, schluckte Elion und die warf die Blume auf den Boden.
    „Er hat uns teleportiert... Er, er hat uns durch Meilen von dichtem Stein teleportiert und nur um mich zu retten“, schluchzte Saeli und wie erstarrt standen die Gefährten um sie herum.
    Tria trat vorsichtig an den Zauberer heran und legte ihm die Hand auf den Hals. Schweigend wartete sie auf den Puls des Magiers und mit zusammengepressten Augen hoffte sie auf das Wunder.
    Tränen liefen ihr über die Wangen und sie schüttelte traurig den Kopf, während Saeli lautstark schluchzte.
    „Er ist also tot“, hauchte Atrion und auch ihm rann eine Träne über die Backe.
    Tria nickte erneut und Ilfgar ließ sich völlig fertig gegen eine halb zerbrochene Säule fallen.
    Kein Wind wehte über die Ebene, kein Vogel zwitscherte in der Ferne und nur Saelis Schluchzen hallte durch den Steinkreis wie ein trauriges Lied.
    Jeder von ihnen weinte um den Zauberer, sie weinten um ihren Gefährten, sie weinten um einen wahren Freund.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Hallu Lehaidin :)

    ich weiß nicht so recht was ich sagen soll zu den letzten 3 Teilen, weil ich nicht so gut bin im Feedback geben :/
    was ich sagen kann ist, dass mich die Gefühle der Gruppe nicht so recht überzeugen... da fehlen allerhand Beschreibungen, damit man sich besser in sie hineinversetzen kann X/ , dass schlägt dann auf die Qualität der Geschichte irgendwie nieder... ;(

    bin natürlich trotzdem gespannt wie es weitergeht :thumbsup:

    lg Kramurx

  • Das ist jetzt schon ganz schoen viel Geschichte, also muss ich mal versuchen das halbwegs strukturiert aufzuschreiben was mir dazu durch den Kopf geht:

    Erst mal der Gesmteindruck: Wir bekommen hier eine schoen detaillierte und farbenfrohe Welt zu sehen - manchmal 'larger than life', aber das ist fuer Fantasy ja voellig okay. Von den Beschreibungen her kann man fast immer gut in die Szene eintauchen und die Umgebung sehen, hoeren und riechen - das gefaellt mir sehr gut. Die Geschichte bewegt sich meistens schnell voran, mit einem Plot der wenig Pausen laesst und vom Konzept her dramatisch und spannend ist.

    Handwerklich ist, sagen wir mal, in vielen Passagen Luft nach oben. Grade Am Anfang sind viele Elemente drin die erzaehltechnisch nicht so gut gelungen sind oder sogar stoeren - die ersten drei Forumsseiten zu lesen war anstrengend, aber danach hast Du Deinen Stil anscheinend gefunden und es wurde ungefaehr bei der Haelfte richtig schoen zu lesen. Nachdem das 'Aussaengeschild' der Geschichte, der Prolog, leider zu den schwaechsten Passagen gehoert hab' ich vage die Vermutung, dass die Geschichte insgesamt hier im Forum unterschaetzt wird weil der Anfang halt nicht richtig funktioniert und man sich erst mal zu den gut gelungenen Teilen vorarbeiten muss.

    Jetzt ein bisschen Anmerkungen zu einzelnen Aspekten:

    [spoiler=Lange Anmerkungen]

    ***

    Zur Welt

    Wie oben gesagt, insgesamt gefaellt mir die Welt wirklich gut - wir bekommen eine ganze Reihe von interessanten Schauplaetzen zu sehen, die sind alle gut und im Detail beschrieben.


    Ich wuerde mir allerdings manchmal wuenschen mehr Material von Dir zu sehen als Tolkien und Co. wiederzuentdecken - die Zwergenmine (Moria), der vergiftete Fluss im Wald (Mirkwood), der magisch vergiftete Protagonist der schnell zur Heilung muss (Frodo von Weathertop nach Rivendell), eine riesige Armee die eine Stadt belagert waehrend Katapulte feuern (Minas Tirith), Falion spricht beeindruckend zu Grog (Gandalf spricht zu Bilbo), eine Armee von Drachen die vor Invasoren retten kann (Dragon Lance),... - das kenn ich alles schon, ich bin mehr gespannt auf das was DEINE Fantasy-Welt speziell macht.

    Widersprueche

    In der Beschreibung der Welt sind ein paar Widersprueche:


    Prolog: Nie hatte jemand Eolond über das Meer verlassen und ward
    jemals wieder gesehen, also könnt ihr euch entweder denken, dass die
    Meere um Eolond gefährlich sind

    Grog: Wir bewachten die Küsten von Eolond und kein fremdes Schiff wurde in unseren Wassern geduldet

    Woher kommen die fremden Schiffe die nicht geduldet wurden wenn noch nie jemand das Meer ueberquert hat?

    Prolog: Mordfälle werden nicht weiter beachtet, Diebe stehlen wo
    und wann sie wollen und verkaufen in der Stadt ihre Waren und Räuber
    schlagen ihr Lager vor den Stadtmauern auf. Die Wachen stehen meist nur
    fröhlich pfeifend daneben und klimpern beruhigt mit den Goldmünzen in
    ihrer Tasche während die Kriminalität unbeachtet an ihnen vorbeizien

    Spaeter in der Geschichte sehen wir praktisch nur prosperierende Gemeinwesen - Bewohner die dem Fuersten vertrauen, fruchtbare Felder, bluehende Staedte, Piraten die dem Koenig ergeben sind (!), wir lernen von Waisenhaeusern (statt dass Waisenkinder auf der Strasse landen).

    Technologie

    Cindullas Schiff verfuegt ueber Kanonen Leicht schwankend bewegte sich das Schiff hin und her und an der Reling standen mehrere Kanonen auf Backbord und Steuerbordseite des Piratenschiffes - man darf sich wundern, warum diese offensichtlich dem Katapult ueberlegenen Waffe sich noch nicht bis in die Hauptstadt verbreitet hat und zur Abwehr der Invasoren eingesetzt wurde.

    An der gleichen Stelle wird auch beschrieben Gut dreihundert Fuß lang erstreckte sich das Schiff von Bug nach Heck - die HMS Victory, das damalige Flaggschiff der britischen Flotte, ist 186 ft - das Piratenschiff das hier beschrieben wird kann anscheinend im Alleingang Nelson's Flotte versenken. Noch grotesker wird die Vorstellung dass irgendjemand dieses gigantische Schiff braucht um eine Meerenge zu ueberqueren bei der auch die Option diskutiert wird sie mit einem Floss zu ueberqueren. Ein einfacher Fischerkahn waere sicher die bessere Option.

    Magie

    Wenn man Falion so zuschaut wie er Gegner um Gegner gleichmuetig erledigt, dann fragt man sich - warum nur ist der Koenig nie auf die Idee gekommen sich mit einem Magier gut zu stellen - dann haette er seine Stadt vielleicht noch. Oder - warum ist nie ein Magier auf die Idee gekommen dass er gerne Koenig waere - aufhalten koennte ihn bei dem Vorhaben wohl keiner.

    Wenn Magie eine gewisse Macht ueberschreitet, dann hat sie halt immer Implikationen fuer die Welt - und das braucht dann eine Erklaerung, warum diese Dinge nicht passieren.

    ***

    Zur den Charakteren und ihrer Entwicklung

    Leider ist Charakterdarstellung und Entwicklung keine Staerke dieser Geschichte.

    Unterschiede

    Es ist schwer, irgendwelche Unterschiede im Charakter der Protagonisten zu sehen. Fuer die Maenner scheint

    einfach Verhaeltnisse oder Waise -> erstaunliches Talent -> weise Vater/Mentorfigur

    der Standard zu sein - trifft auf Ilfgar, Atrion und Falion zu. Falion ist insofern speziell dass er der einzige Protagonist ist, dessen Innenleben detaillierter geschildert wird, aber auch nach langem Ueberlegen kann ich keinen Unterschied in der Persoenlichkeit zwischen Ilfgar oder Atrion finden.

    Ich wuerde annehmen dass zwischen Tria (Prinzessin) und Juna (Bogenschuetzin) irgendwelche Unterschiede sein sollten, aber es faellt mir auch weder im Ausdruck noch im Verhalten irgendwas auf.

    Generell sind weibliche Protagonisten jung und huebsch, maennliche jung und faehig, und was sie denken und fuehlen wird von der Geschichte bestimmt. Und der Gegenspieler?

    Das Arimed der Bruder des Königs sei, war nur schwer
    vorzustellen. Während der König eine majestätische, erfahrene und gut
    aussehende Person abgab, war Arimed ein grimmiger und hässlicher Mensch,
    in dem bei jedem Wort das er aussprach eine Welle Missgunst
    mitschwang

    Der ist haesslich, damit es auch jeder mitbekommt. Massiver Klischeealarm...

    Sel und Bregen scheinen einfach 'redshirts' zu sein - sie laufen eine Weile mit, werden ab und an erwaehnt und kommen dann zu Tode, was wohl verdeutlichen soll dass die Quest gefaehrlich ist (?) - funktioniert aber nicht richtig weil ich einen Charakter der nie Leben angenommen hat auch nicht besonders vermisse. Boromir's Tod im Lord of the Rings funktioniert weil wir Gelegenheiten hatten Boromir kennen zu lernen und an seinem Denken und inneren Konflikt teilhaben konnten - Sel's Tod ist belanglos weil wir nie wirklich was von ihm erfahren haben.

    Ich denke, deshalb wirken Konversationen halt auch oft hoelzern und konstruiert - weil die Faerbung durch die Persoenlichkeit der Sprechenden nicht durchkommt.

    Situation statt Persoenlichkeit

    Ein Grund dafuer dass alle austauschbar sind, ist dass ihr Verhalten stark von der Situation und guten Erzaehlbarkeit der Geschichte bestimmt ist (statt von ihrer Persoenlichkeit und Vorgeschichte).

    In Aspholium zum Beispiel:

    Beide Männer lachten und traten vergnügt ihren Weg in die große Halle an.

    Die tun das ja hier, weil es fuer den Plot wichtig ist dass sie sich anfreunden. Aber Ilfgar hat grade noch seinen Mentor und alle Menschen die er kennt verloren, hat eine anstrengende Reise hinter sich - und ist vergnuegt und hat sogar darueber seine Nachricht vergessen?

    Prinzessin Tria zum Beispiel:

    Könnt ihr uns helfen?", fragte die Prinzessin und sie war voller
    Tatendrang, nachdem sie erfahren hatte, was genau der Auftrag ihres
    Vaters gewesen war.

    Die hat vor weniger als 24 Stunden ihren Vater und ihre Heimat verloren, aber sie ist nicht etwa depressiv sondern voller Tatendrang.

    Generell gilt so eine Rollenspielkonvention hier - damit das Spiel laeuft muessen alle mitspielenden Charaktere sich schnell befreunden (und ihr Leben fuereinander riskieren) und wenn sie einen Auftrag bekommen dann wird der erfuellt wie er erteilt worden ist. Also muss sie voll Tatendrang sein weil die Quest ja beginnt.

    Zum Beispiel Grog:

    „Junge, so sehr es mir Spaß macht eine Jungfrau wie dich zu
    ärgern... Lass dir eines gesagt sein: Es ist überhaupt nichts Schlimmes
    daran, sich für den Menschen aufzuheben, der diesen Moment mit dir
    verdient hat. Außerdem bin ich mir sicher, dass es an einem so strammen
    Burschen wie dir nicht an Verehrerinnen mangelt. Eines Tages wirst du
    deine große Liebe finden... Naja, oder du merkst eines Tages, dass das,
    was du dir am meisten Wünscht schon längst vor deiner Nase steht“,
    klopfte Grog Atrion auf die Schulter und nickte kaum merklich zu Juna
    rüber.

    Ein Pirat (!) gibt jemandem den er grade mal zwei Tage oder so kennt einen guten Rat ueber die grosse Liebe und sich aufheben - da fragt man sich doch wie der das die ganze Zeit bei den Huren in dem Piratennest ausgehalten hat wo er von deutlich weniger noblen Gesellen umgeben war. Aber nachdem er jetzt Teil der Gruppe geworden ist, muss er
    sich anfreunden und die Ziele teilen (warum eigentlich - er koennte sich ohne weiteres wieder absetzen).

    Die Anwesenheit von nicht edlen und noblen Personen in der erlauchten Gruppe waere ehrlich gesagt eine ziemliche Bereicherung fuer die Dynamik.

    Falion

    Falion ist leider sehr bemueht cool/super angelegt. Nicht nur ist er jung, sondern er hat in den jungen Jahren auch Zeit gefunden um Magie zu lernen, Pirat zu sein Und Drachen reiten zu lernen, den Thain als Mentor zu finden sowie die Welt von oben bis unten zu durchstreifen (war anscheinend sehr beschaeftigt in seiner Jugend...).

    Aus irgend welchen Gruenden ist er dann ein noch besserer Schwertkaempfer als Grog der schon viel besser als Atrion ist (der das immerhin ordentich gelernt hat) - warum denn nur? Das wird ein bisschen viel Superman hier - wozu braucht der diese Gruppe von 'Losern' um sich herum ueberhaupt fuer irgendwas? Er kann ja schon alles selbst.

    Er wird als gebrochen geschildert - warum eigentlich? Es ist ihm nichts schlimmeres passiert als dass er bei den Magiern und bei den Drachenreitern herausgeworfen wurde, Ilfgar hat seine Vaterfigur verloren, Elion und Tria grade ihren echten Vater und ihre Heimat und sind auf der Flucht - ich wuerde vermuten die sind grade emotional schlimmer dran, er hat ja seine Vaterfigur noch. Dazu kommt dass nichts an seinem Verhalten irgendwie darauf hindeutet dass man es mit einem gebrochenen Mann zu tun hat - er ist aktiv, recht redselig, setzt sich fuer das Anliegen der Gruppe ein...

    Sein erster Auftritt ist laessig/geheimnisvoll - er erledigt alle Gegner ohne sich gross zu erklaeren - warum? Was, ausser cool sein (was ein bisschen kindisch ist) will er eigentlich hier erreichen?

    Aus irgendwelchen Gruenden erzaehlt er (der ueber seine Motive voellig einsilbig war) dann spaeter am Pass wie Magie funktioniert - ja warum dann das nun wieder?

    Sein ganzes Seelenleben macht fuer mich leider nicht allzu viel Sinn - da wird viel beschrieben, aber fuer seine Handlungen folgt eher wenig draus.

    ***

    Plot

    Wie oben gesagt ist der Plot insgesamt vom Konzept her dramatisch und spannend, das funktioniert im Wesentlichen gut was da passiert - es gibt aber ein paar Ausnahmen.

    Die Reaktion des Koenigs auf den Angriff

    Mit der Nachricht konfrontiert dass eine befestigte Stadt im Laufe eines Tages ueberrannt wurde faellt ihm nichts besseres ein als ein bisschen Alarm zu geben und dann ein Turnier zu veranstalten? Sollte man nicht eher alle verfuegbaren Kraefte zusammenziehen, das Umland warnen, Munition fuer die Katapulte bunkern, Vorraete fuer eine Belagerung anlegen? Irgendwelche Magier zu Hilfe holen?

    Statt dessen bekommen wir ein ellenlanges, eher belangloses Turnier mit technischen Einzelheiten wer wie viele Punkte hat?

    Zeitskala

    Das Heer war gigantisch. Zwischen den Fußsoldaten schoben sich
    Katapulte und Belagerungstürme hindurch und Reiterscharen preschten am
    Rande der Streitmacht entlang.

    Die kommen jetzt etwa 3 Tage an nachdem Ilfgar das geschafft hat. Der war vier Tage zu Pferd unterwegs - wenn man annimmt dass er sich beeilt hat und schon mal geritten ist, dann kann er da vielleicht um die 200 km zurueckgelegt haben.

    Ich weiss nicht wie schnell du glaubst dass man Belagerungstuerme bauen kann, oder wie schnell man sie schieben kann, aber ich waere verbluefft wenn man die mehr als 10 km am Tag bewegen kann. Pferde fuer ganze Reiterscharen mit Schiffen bewegen ist auch nicht ohne. Pferde fressen auch gern was, 50,000 Soldaten brauchen Essen, Wasser, Latrinen - die sind eher langsamer als ein einzelner Reiter der sich beeilt.

    Continuity

    Bei der Flucht aus der Stadt:

    Dornhecken und Sträucher erschwerten den Freunden das Vorankommen
    und ein Großteil der weiteren Überlebenden hatte sich den vier
    Gefährten angeschlossen.

    Einige Stunden spaeter:

    Stunden waren vergangen, sie hatten die dornigen Wälder hinter
    sich gelassen und vor den fünf Gefährten taten sich die weiten
    Graslandschaften von Raeg auf.

    Wo ist der Grossteil der Ueberlebenden hin die mit ihnen geflohen sind?

    Heilung

    Insgesamt scheinen sich selbst schwerverletzte sehr schnell wieder zu erholen wenn die Gruppe weiter muss. Kann ich mir ehrlich gesagt nicht so vorstellen dass man vom Krankenlager zu einem Gewaltmarsch durch eine Nachtruhe kommen kann.

    Und dann ist da noch die Kleinigkeit, dass es schon ein ganz schoener Zufall ist dass man auf der einsamen Tundra, mit einem magisch Verletzten der eine ganz besondere Heilung braucht, auch noch eine Heilerin in 6 Meilen Entfernung hat die das heilen kann...

    Feuer und Wasserwesen

    Die Szene mit dem Krieg der Feuer/Wasserwesen fand ich ehrlich gesagt vom Plot her schwach - das ist so ein Kolonialklischee wo sich die primitiven Nicht-Menschen halt in ihren Kriegen verzettelt haben, und dann kommen die zivilisierten Menschen vorbei und zeigen ihnen mal eben wie man Frieden macht... Man kann auch in Fantasy nicht-Menschliche Rassen in ihren Unterschieden beschreiben und ernst nehmen.

    ***

    Zur Sprache und Erzaehltechnik

    Schraege Metaphern

    Durch den ganzen Text verstreut sind viele Metaphern und Wendungen die... einfach schraeg sind. Das kann man sparsam machen wenn man weiss was man tut und sonst gut mit Sprache umgehen kann - aber in Deiner Geschichte funktioniert das so nicht. Ein paar Beispiele (und was die schraege Metapher dann bei mir im Kopf ausloest):

    Die Bewohner fingen genauso schnell mit den Aufgaben des Fürsten an wie sie mit ihrem Chaos aufgehört hatten
    Die haben vorher bewusst Chaos gemacht und dann beschlossen damit aufzuhoeren weil sie was besseres zu tun hatten?

    Die Landschaft war einseitig, aber strahlte eine beeindruckende Wirkung aus.
    Landschaften sind eher eintoenig... wenn sie beeindruckend sind aber auch gerne karg.

    aber Juna sah noch immer ramponiert aus wie ein abgelaufener Teppich.
    Wenn sie ausgeruht ist sieht sie aus wie ein neuwertiger Teppich?

    und angewidert den Kelch fallen ließ, in dem noch immer Fleischstücke seines Gegners schwammen.
    Wie stellst Du Dir Verletzungen beim Schwertkampf so vor? Oder hatte jemand Handgranaten dabei?

    Auch Juna wusste, wie man beritten in eine Schlacht ritt und übermähte gleich zwei Angreife
    Sie hatte eine Sense dabei?

    Da wuerde ich mal gruendlich den Text durchgehen und ausmisten, da ist sehr viel von dieser Art drin.

    Modernes Vokabular

    dass die Meere um Eolond gefährlich sind, oder der Planet riesig.

    Dass die Erde ein Planet ist hat man eigentlich erst sehr spaet rausgefunden (so offensichtlich ist das nicht) - fuer eine mittelalterliche Gesellschaft finde ich solche Woerter eigentlich unpassend.

    Information statt Beschreibung

    Du informierst den Leser oft ueber ein Geschehen, statt es zu beschreiben so dass der Leser sich in das Gefuehl hineinversetzen kann - ein Beispiel:

    Erst jetzt wurde ihm bewusst wie sehr er seinen Körper an die
    Grenzen seiner Leistung gebracht hatte und kämpfte um jede Sekunde bei
    Bewusstsein zu bleiben.

    Ich denke doch nicht auf den letzten Metern einer Marathonlaufs 'Huh, jetzt hab' ich meinen Koerper aber an die Grenzen seiner Leistung gebracht!' Ich denk' da gar nicht mehr viel, da ist Tunnelblick, ein stures Beharren auf den naechsten Schritt, die Empfindung von Schmerz im ganzen Koerper. Informier' uns nicht wie die Situation ist, sondern bring uns in sie rein!

    Genauso wenn Leute panisch sind werden wir darueber informiert, aber wir sehen es nicht.

    Rhythmus


    Eine Geschichte hat auch einen Rhythmus - wenn was hektisches passiert, dann muss die Entwicklung auch schnell sein damit das gut funktioniert, wenn eine ruhige Szene ist dann kann die Handlung langsam sein.


    Da passt es nicht rein wenn z.B. eine feindliche Flotte im Hafen liegt, lange Beschreibungen vom Garten und der Stadt zu lesen - ich mag dann wissen wie es weiter geht, das Gefuehl von Dringlichkeit das die FLotte ausloesen sollte geht voellig verloren. Lieber erst lange Beschreibungen von allem, dann die ploetzliche Nachricht von der Sichtung und dann hektisches Geschehen - dann kontrastiert der Frieden vorher mit der Unruhe nachher.

    Den Leser direkt ansprechen

    Insbesondere am Anfang sprichst Du manchmal den Leser als Leser an - wuerde ich absolut nicht machen, das schoene an einer Geschichte ist es ja darin einzutauchen und sich als Teil der Welt zu fuehlen - da will man nicht daran erinnert werden dass man Leser ist.

    Doppelt erzaehlen

    Die Szene mit Ilfgar's Ankunft wird zweimal erzaehlt (aus Atrions und seiner Perspektive) - das wuerde ich nicht machen, das ist verwirrend - lieber einen kurzen Abschnitt aus einer anderen Perspektive in das laufende Kapitel rein.

    ***

    So, also wie gesagt, insgesamt ist es (besonders ab der Haelfte) eine Geschichte die fuer mich funktioniert und die ich gerne gelesen habe - hauptsaechlich wegen der guten Beschreibungen der Welt und trotz Unstimmigkeiten bei Charakteren und Plot. Ich denke das Potential fuer eine richtig gute Geschichte ist da - es ist aber handwerklich meiner Meinung nach dafuer schon noch viel Arbeit noetig.

    Disclaimer: Um Missverstaendnissen vorzubeugen: Ich schreibe das alles mit genau einer Erwartung - dass Du es durchliest und drueber nachdenkst.

    Ob du irgendwas davon verwerten willst, brauchen kannst, aenderst, darauf antwortest oder ob Du mit meinem Kram Zeit verbringen willst ist ganz alleine Deine Sache.

  • So, hey lieber @Thorsten,
    Fangen wir Mal mit dem ersten an, was ich dir sagen kann: Dankeschöön ^^ Das war ein ausgefeilte und hervorragende Kritik zu meinem Werk und ich bin dir unendlich dankbar dafür. Ich bin mir sicher, dass ich einige Dinge davon übernehmen werde, wenngleich es auch viele Dinge gibt, bei denen ich dir nicht ganz zustimmen kann, aber das... Liest du im Spoiler. Dort gehe ich ein Mal jeden deiner Punkte durch ;)^^

    Spoiler anzeigen

    Erst mal der Gesmteindruck: Wir bekommen hier eine schoen detaillierte und farbenfrohe Welt zu sehen - manchmal 'larger than life', aber das ist fuer Fantasy ja voellig okay. Von den Beschreibungen her kann man fast immer gut in die Szene eintauchen und die Umgebung sehen, hoeren und riechen - das gefaellt mir sehr gut. Die Geschichte bewegt sich meistens schnell voran, mit einem Plot der wenig Pausen laesst und vom Konzept her dramatisch und spannend ist.

    Handwerklich ist, sagen wir mal, in vielen Passagen Luft nach oben. Grade Am Anfang sind viele Elemente drin die erzaehltechnisch nicht so gut gelungen sind oder sogar stoeren - die ersten drei Forumsseiten zu lesen war anstrengend, aber danach hast Du Deinen Stil anscheinend gefunden und es wurde ungefaehr bei der Haelfte richtig schoen zu lesen. Nachdem das 'Aussaengeschild' der Geschichte, der Prolog, leider zu den schwaechsten Passagen gehoert hab' ich vage die Vermutung, dass die Geschichte insgesamt hier im Forum unterschaetzt wird weil der Anfang halt nicht richtig funktioniert und man sich erst mal zu den gut gelungenen Teilen vorarbeiten muss.

    Beginnen wir einfach Mal mit deinem Einstieg. Vorweg bin ich sehr geschmeichelt, dass du hier Lob aussprichst und besonders das hevorhebst, was ich selbst gerne erreichen möchte... Eine Szene und Landschaft, in die man eintauchen kann ^^ Auch der Plot den du ansprichst scheint dir gut gefallen zu haben und die Handlung an sich bleibt dramatisch und spannend, was mich als Autor selbstverständlich freut.
    Zu dem kleinen zweiten Abschnitt deiner Einleitung bist du denke ich von ganz alleine drauf gekommen... Der Anfang ist schwach und doch habe ich mit tatkräftiger Hilfe des gesamten Forums einen Stil entwickelt, der mir bei meiner Geschichte sehr gut gefällt und den ich im Laufe derselbigen stetig weiter entwickle.

    Bevor ich jetzt jedoch auf die Aspekte eingehe, möchte ich dich darauf hinweisen, dass du erst die Hälfte der Geschichte gelesen hast, zumindest laut deinen eigenen Worten. Damit ist dein Bild auch einfach noch nicht vollständig und ich denke, ganz feste Aussagen sollte man erst dann treffen, wenn man auch das Ende dieser ersten Buches gelesen hat. Schließlich soll es ein Dreiteiler werden... ;)

    Die Welt:

    Wie oben gesagt, insgesamt gefaellt mir die Welt wirklich gut - wir bekommen eine ganze Reihe von interessanten Schauplaetzen zu sehen, die sind alle gut und im Detail beschrieben.


    Ich wuerde mir allerdings manchmal wuenschen mehr Material von Dir zu sehen als Tolkien und Co. wiederzuentdecken - die Zwergenmine (Moria), der vergiftete Fluss im Wald (Mirkwood), der magisch vergiftete Protagonist der schnell zur Heilung muss (Frodo von Weathertop nach Rivendell), eine riesige Armee die eine Stadt belagert waehrend Katapulte feuern (Minas Tirith), Falion spricht beeindruckend zu Grog (Gandalf spricht zu Bilbo), eine Armee von Drachen die vor Invasoren retten kann (Dragon Lance),... - das kenn ich alles schon, ich bin mehr gespannt auf das was DEINE Fantasy-Welt speziell macht.

    Nun, hier finde ich deine Aussage leider ziemlich falsch... Nur weil Zwerge unter der Erde wohnen und ein Mine bauen, heißt es nicht, dass sie von Moria abgekupfert ist... Zumal keine Orks in den Gängen lauern, keine Balrogs von Brücken stürzen u.s.w. . Insgesamt finde ich diesen Punkt ziemlich schwammig. Was erwartest du im Jahr 2018??? Es gibt nun Mal viel Fantasy und Parallelen wirst du in jeder Geschichte finden. Teilweise nutzt du einfach nur Dinge aus anderen Büchern oder Werken und wirfst mir vor, ich hätte sie Kopiert! Das finde ich wirklich nicht sonderlich gut fundiert und begründet. Nur weil jemand beeindruckend spricht, heißt das doch nicht, dass es Gandalf und Bilbos Gespräch ist. Nur weil es einen magischen Fluss gibt, heißt es doch nicht, dass es abgekupfert ist aus dem Fluss von Düsterwald. Zumal, keiner der Gefährten aus Thorin Eichenschilds Operation davon getrunken hat...
    Alles in Allem finde ich diesen Punkt leider überhaupt nicht verständlich. Die Worte und Sätze gleichen sich keineswegs mit anderen Werken und das es Parallelen gibt, kann man denke ich kaum vermeiden. Um jede Parallele auszuschließen, müsste ich alle Fantasy Bücher gelesen haben, die es gibt und das habe ich nicht. Inspirieren lassen tut sich jeder Autor von den Werken, die er mag und dazu stehe ich auch... Wogegen ich mich wehre, ist der Vorwurf, absichtlich Dinge kopiert zu haben, weil es schlichtweg nicht stimmt. Ich wehre mich dagegen, dass es hier nicht ganz als MEINE Welt dargestellt wird, sondern als ein Puzzelteil von anderen Werken. Und nur, weil man etwas von dem groben Gerüst aus schon kennt, heißt das nicht, dass es schlecht ist, geschweige denn abgekupfert.
    Entschuldige hier den groben Ton, aber zwischen den Zeilen bedeutet das, was du da geschrieben hast, dass ich andere Werke zusammenmische und einfach nur Ideen kopiere :/

    Widersprüche in der Welt:

    Jaaa, da stimme ich dir zu... Oftmals liegt es bei mir am schreiben. Ich schreibe unregelmäßig und gelegentlich liegen da Logikfehlr oder sowas mit drin. Ich denke, dass werde ich verbessern. Wobei ich den ganzen Prolog ein weiteres Mal überarbeiten sollte ;)

    Technologie:

    Cindullas Schiff verfuegt ueber Kanonen Leicht schwankend bewegte sich das Schiff hin und her und an der Reling standen mehrere Kanonen auf Backbord und Steuerbordseite des Piratenschiffes - man darf sich wundern, warum diese offensichtlich dem Katapult ueberlegenen Waffe sich noch nicht bis in die Hauptstadt verbreitet hat und zur Abwehr der Invasoren eingesetzt wurde.

    An der gleichen Stelle wird auch beschrieben Gut dreihundert Fuß lang erstreckte sich das Schiff von Bug nach Heck - die HMS Victory, das damalige Flaggschiff der britischen Flotte, ist 186 ft - das Piratenschiff das hier beschrieben wird kann anscheinend im Alleingang Nelson's Flotte versenken. Noch grotesker wird die Vorstellung dass irgendjemand dieses gigantische Schiff braucht um eine Meerenge zu ueberqueren bei der auch die Option diskutiert wird sie mit einem Floss zu ueberqueren. Ein einfacher Fischerkahn waere sicher die bessere Option.

    Ja, im Bereich der Technologie habe ich noch so meine Probleme. Die Erwähnung der Kanonen ist schlichtweg ein Fehler, da im Laufe des Kapitels plötzlich Pfeiltürme anstelle der Kanonen auftauchen... Hier müssen einfach die Kanonen gestrichen werden. Im Bezug auf das Schiff und seine Größe muss ich mir wohl die Unwissenheit als Schutzschild missbrauchen. Ich habe hier nicht gut recherchiert... Das wird aber überarbeitet ^^

    Magie:

    Magie

    Wenn man Falion so zuschaut wie er Gegner um Gegner gleichmuetig erledigt, dann fragt man sich - warum nur ist der Koenig nie auf die Idee gekommen sich mit einem Magier gut zu stellen - dann haette er seine Stadt vielleicht noch. Oder - warum ist nie ein Magier auf die Idee gekommen dass er gerne Koenig waere - aufhalten koennte ihn bei dem Vorhaben wohl keiner.

    Wenn Magie eine gewisse Macht ueberschreitet, dann hat sie halt immer Implikationen fuer die Welt - und das braucht dann eine Erklaerung, warum diese Dinge nicht passieren.

    Hier würde ich dich bitten, einfach weiter zu lesen. Ich glaube du hast die Art der Magie nicht ganz verstanden... Sie ist Verbrauchsgut. Das heißt, Falion hat nicht unbegrenzt davon zur Verfügung. Also, nur weil ein Magier Lust hat König zu werden, heißt das auf gar keinen Fall, dass er alles und jeden einfach beseitigen kann. Magie hat seinen Preis für denjenigen, der sie nutzt und das wird durchaus beschrieben. Thains dürfen sich nicht aktiv in die Geschehnisse der Menschen einmischen und die Magierakademie wird im zweiten Buch ausreichend beschrieben und es wird erklärt, warum wir auf unserer ganzen Reise keinen einzigen Magier gesehen haben... ;)
    Zu deiner Frage, warum der König keine Magier bei sich hat... Naja, die Magierakademie wird im zweiten Buch genauer beschrieben :D

    Charaktere:

    Auch hier ist es schlichtweg eine eher blöde Situation für mich, weil ich weiß, wie sich die Charaktere noch entwickeln. Bitte vertrau mir da einfach und versuch, die Geschichte weiter zu lesen. Saeli ist durchaus eine Figur, die Probleme hat, ebenso wie Falion und gegen Ende des ersten Bandes auch Atrion. Elion wird Entwicklungen durchlaufen u.s.w. Eine Geschichte über drei Bücher ist lang und das, was du bisher gelesen hast ist vielleicht ein Neuntel von dem, was es letzten Endes gibt. Klischeekram? Auch hier finde ich es ziemlich schwer sowas zu sagen. Ist Klischee etwas schlechtes? Noch wissen wir doch noch gar nichts über die Bösen? Wir wissen nur, dass Arimed irgendwie darin verwickelt ist und nicht gerade ein Supermodel ist :D Alles in Allem kann ich voll nachvollziehen, warum du das schreibst, muss aber sagen, dass dieses Werk noch lange nicht fertig ist. ;)

    Mhh, hier weiß ich , was du meinst... Es fällt mir tatsächlich schwer, langfristige Gefühlsprobleme oder Empfindungen beizubehalten, da ich tatsächlich schnell mit der Handlung fortfahren möchte. Tria könnte hier jedoch sogar eine verständliche Reaktion sein... Sie ist stark und eigenwillig, was im Laufe der Geschichte doch irgendwie rauskommt. Zumal ihr Vater nicht immer in seinem Leben so freundlich war, wie zu unseren Gefährten. Vorher wird bereits erwähnt, dass er geizig ist und ein gerissener Geschäftsmann. Insgesamt kann ich als Autor sagen, dass sich Tria und ihr Vater nicht sonderlich gut verstanden haben. Das könnte ich jedoch auch noch mit einbauen.
    Naja, Grog hat Spaß daran, Atrion zu ärgern, ist aber mit seinem fortgeschrittenen Alter auch nicht gerade abgeneigt einem jungen Mann zu sagen, dass er seine Eier aus dem Schraubstock nehmen soll. Das finde ich ehrlich gesagt nicht verwerflich.
    Ja, die Anwesenheit einer solchen Person wäre denke ich tatsächlich bereichernd... Ich denke, da lässt sich etwas machen ;)

    Falion:

    Nun ja, Falion ist einer der komplexer erklärten Figuren des ersten Bandes und auch hier wäre weiterlesen vorweg ein Mal die bessere Idee. Wichtig besonders für den zweiten Abschnitt:
    Falion braucht die Gruppe NICHT ! Die Gruppe braucht ihn... Das wird aber eigentlich im Kapitel weitesgehend erklärt. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird Falion dann vom Thain auf diese Reise geschickt, der, wie du richtig bemerkt hast, sein Mentor ist. Außerdem hat dieser junge Mann durchaus Probleme... ich meine nicht jeder bringt die Frau um, die ihm Momente zuvor "Ich liebe dich" sagt, oder ist das bei dir öfter so? Insgesamt bist du mir in diesem Punkt ein bisschen zu oberflächlich und kratzt lediglich an dem, was über ihn geschrieben wurde. Warum er von Magie erzählt? Naja, er wurde gefragt :D Wie du siehst ist das alles nicht so ganz logisch hinterfragt... Es wäre echt schön, wenn du da nochmal drüber liest und ganz besonders auf das Ende dieses Bandes abwartest ^^

    Plot:

    Wie oben gesagt ist der Plot insgesamt vom Konzept her dramatisch und spannend, das funktioniert im Wesentlichen gut was da passiert - es gibt aber ein paar Ausnahmen.

    Die Reaktion des Koenigs auf den Angriff

    Mit der Nachricht konfrontiert dass eine befestigte Stadt im Laufe eines Tages ueberrannt wurde faellt ihm nichts besseres ein als ein bisschen Alarm zu geben und dann ein Turnier zu veranstalten? Sollte man nicht eher alle verfuegbaren Kraefte zusammenziehen, das Umland warnen, Munition fuer die Katapulte bunkern, Vorraete fuer eine Belagerung anlegen? Irgendwelche Magier zu Hilfe holen?

    Statt dessen bekommen wir ein ellenlanges, eher belangloses Turnier mit technischen Einzelheiten wer wie viele Punkte hat?

    Schön, dass dir der Plot an sich gut gefällt.
    Ganz ehrlich, ich muss sagen, dass ich für meinen Teil hier der Meinung war, dass der König die Bevölkerung nicht wissen lassen möchte, dass Gefahr bevor steht. Boten werden ausgeschickt und das Turnier wird abgehalten um keine Panik auszulösen.. Noch weiß ja niemand genau, ob Ilfgar richtig liegt und ob diese Fremden überhaupt in die Hauptsstadt kommen... Aber ich finde, dass du da einen schwachen Punkt angesprochen hast, über den ich mir noch ein Mal Gedanken machen muss. :|

    Zeitskala:

    Zeitskala

    Das Heer war gigantisch. Zwischen den Fußsoldaten schoben sich
    Katapulte und Belagerungstürme hindurch und Reiterscharen preschten am
    Rande der Streitmacht entlang.

    Die kommen jetzt etwa 3 Tage an nachdem Ilfgar das geschafft hat. Der war vier Tage zu Pferd unterwegs - wenn man annimmt dass er sich beeilt hat und schon mal geritten ist, dann kann er da vielleicht um die 200 km zurueckgelegt haben.

    Ich weiss nicht wie schnell du glaubst dass man Belagerungstuerme bauen kann, oder wie schnell man sie schieben kann, aber ich waere verbluefft wenn man die mehr als 10 km am Tag bewegen kann. Pferde fuer ganze Reiterscharen mit Schiffen bewegen ist auch nicht ohne. Pferde fressen auch gern was, 50,000 Soldaten brauchen Essen, Wasser, Latrinen - die sind eher langsamer als ein einzelner Reiter der sich beeilt.

    Ja, ich denke das hier wäre eine tolle möglichkeit, Ilfgar und Atrion besser zusammen zu bringen und Juna mehr Tiefe zu verleihen. Ich verschiebe die Schlacht einfach um einige Tage/ Wochen nach hinten und nutze die Zeit um Boten auszusenden, Charaktertiefe zu erzeugen und vielleicht sogar Verbündete eintreffen zu lassen. ^^ Gut, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast ;)

    Kontinuität:

    Ja, das sind schlichtweg Logikfehler... Die entstehen oft bei mir durch meine unregelmäßigen Schreibetappen. Glücklicherweise ann man die einigermaßen simpel beheben ^^

    Heilung und primitive Wesen:

    Heilung

    Insgesamt scheinen sich selbst schwerverletzte sehr schnell wieder zu erholen wenn die Gruppe weiter muss. Kann ich mir ehrlich gesagt nicht so vorstellen dass man vom Krankenlager zu einem Gewaltmarsch durch eine Nachtruhe kommen kann.

    Und dann ist da noch die Kleinigkeit, dass es schon ein ganz schoener Zufall ist dass man auf der einsamen Tundra, mit einem magisch Verletzten der eine ganz besondere Heilung braucht, auch noch eine Heilerin in 6 Meilen Entfernung hat die das heilen kann...

    Feuer und Wasserwesen

    Die Szene mit dem Krieg der Feuer/Wasserwesen fand ich ehrlich gesagt vom Plot her schwach - das ist so ein Kolonialklischee wo sich die primitiven Nicht-Menschen halt in ihren Kriegen verzettelt haben, und dann kommen die zivilisierten Menschen vorbei und zeigen ihnen mal eben wie man Frieden macht... Man kann auch in Fantasy nicht-Menschliche Rassen in ihren Unterschieden beschreiben und ernst nehmen.

    Ja, das mit den Verletzungen ist ein kleines Problemchen... Ich weiß manchmal nicht genau, wie man sich von einer Verletzung eines gewissen Ausmaßes wieder erholt. Juna wird auf einer Trage getragen, Ilfgar ebenso und immer wieder stützen sich die Gefährten ab... trotzdem ist das ein Punkt, bei dem ich schwer einschätzen kann, wie schnell sie wieder wohlauf sind. Generell könnte ich jetzt Heilzauber und Magie als Begründung nehmen, aber dann würde dieser Zweig der Geschichte immer stärker und mächtiger werden... Das wäre nicht hilfreich.

    Die Feuer und Wasserwesen sind tatsächlich aber als solche gedacht und entstanden. Ich wollte eine magische Rasse einbauen, die im weiteren Verlauf der Geschichte mit Sicherheit nochmal vorkommen, aber der reinen Handlung doch eher unwichtig erscheinen. Grob gesagt, sie sind ein Lückenfüller und eine Möglichkeit den Vorkahii und seine Gerissenheit ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen. (Nebenbei wird die Frakion der "Bösen" im nächsten Band beschrieben 8) )

    Sprache und Erzähltechnik:

    Nun, dieser Punkt wird im Forum sowohl negativ aufgenommen, als auch positiv. Ich für meinen Teil möchte mich dabei irgendwie absetzen von den anderen Autoren. Dadurch, dass sie flapsig, schräg und teilweise auch unsinnig sind, haben sie eine eigene Note, die ich irgendwie gerne beibehalten würde. Zumal einige von deinen angesprochenen Metaphern nicht sonderlich falsch sind. (Ein Beispiel wäre "Ich mähe jemanden um", was von der Bedeutung einfach nur heißt, dass ich ihn umrenne. Auf einem Pferd ist das sicher auch möglich ;) )

    Das moderne Vokabular ist glücklicherweise nur am schwachen Anfang drinnen. Das kommt nicht mehr in der Geschichte und wird natürlich bei der Überarbeitung des Prologes und der ersten Seiten weggenommen.

    Mhh, also ich bin schon Marathon gelaufen und ich weiß, wann ich nicht mehr kann und dagegen ankämpfe, nicht stehen zu bleiben :| Ich weiß zwar, was du meinst, aber als allwissender Erzähler, der diese Geschichte nun Mal erzählt ist es oft eher ein Beschreiben, als ein informatives Auflisten von inneren Empfindungen, Monologen und Gedanken.

    Rhythmus:

    Rhythmus


    Eine Geschichte hat auch einen Rhythmus - wenn was hektisches passiert, dann muss die Entwicklung auch schnell sein damit das gut funktioniert, wenn eine ruhige Szene ist dann kann die Handlung langsam sein.


    Da passt es nicht rein wenn z.B. eine feindliche Flotte im Hafen liegt, lange Beschreibungen vom Garten und der Stadt zu lesen - ich mag dann wissen wie es weiter geht, das Gefuehl von Dringlichkeit das die FLotte ausloesen sollte geht voellig verloren. Lieber erst lange Beschreibungen von allem, dann die ploetzliche Nachricht von der Sichtung und dann hektisches Geschehen - dann kontrastiert der Frieden vorher mit der Unruhe nachher.

    Mhh, da hab ich so ein wenig meine Probleme mit... Ich finde es irgendwie schön, wenn man eine panische Situation hat und den Leser ein wenig zappeln lässt, was darauf hin passiert, sondern versucht, ihn in die Situation zu ziehen, indem man die Umgebung genau und detailliert beschreibt. Dann geht die Panik weiter und der Leser kann sich ganz genau vorstellen, wo sich der Charakter befindet und geht für sich selbst schon längst alle Alternativen durch. Ich finde das als Leser eigentlich sehr schön und mochte das... Auch bei Herr der Ringe und der Hobbit. Tolkien war jemand, der diesen Stil auch immer wieder eingebaut hatte.

    Letzte Punkte:

    Den Leser direkt ansprechen

    Insbesondere am Anfang sprichst Du manchmal den Leser als Leser an - wuerde ich absolut nicht machen, das schoene an einer Geschichte ist es ja darin einzutauchen und sich als Teil der Welt zu fuehlen - da will man nicht daran erinnert werden dass man Leser ist.

    Doppelt erzaehlen

    Die Szene mit Ilfgar's Ankunft wird zweimal erzaehlt (aus Atrions und seiner Perspektive) - das wuerde ich nicht machen, das ist verwirrend - lieber einen kurzen Abschnitt aus einer anderen Perspektive in das laufende Kapitel rein.

    Ja, das ist der Anfang der Geschichte.... Der ist einfach eher schwächlich. Das wird überarbeitet ^^

    Das mit dem doppelt erzählen fand ich eigentlich eine coole Idee und du bist der Erste, der das jetzt ankreidet. Ich gehe mal davon aus, dass es jetzt von dir selbst einfach als verwirrend angesehen wird. ich für meinen Teil fand es eigentlich weniger unlogisch oder verwirrend :|

    Abschluss:

    So, also wie gesagt, insgesamt ist es (besonders ab der Haelfte) eine Geschichte die fuer mich funktioniert und die ich gerne gelesen habe - hauptsaechlich wegen der guten Beschreibungen der Welt und trotz Unstimmigkeiten bei Charakteren und Plot. Ich denke das Potential fuer eine richtig gute Geschichte ist da - es ist aber handwerklich meiner Meinung nach dafuer schon noch viel Arbeit noetig.

    Disclaimer: Um Missverstaendnissen vorzubeugen: Ich schreibe das alles mit genau einer Erwartung - dass Du es durchliest und drueber nachdenkst.

    Ob du irgendwas davon verwerten willst, brauchen kannst, aenderst, darauf antwortest oder ob Du mit meinem Kram Zeit verbringen willst ist ganz alleine Deine Sache.

    Freut mich natürlich immer noch gewaltig und wie du sicher jetzt bemerkt hast, habe ich mir viel Mühe gegeben, deine Kommentare zu beantworten. Danke für das Lob und besonders für deine Kritik, ich bin glücklich darüber, dass du die Geschichte bis hier hin gelesen hast und hoffe, dich weiterhin als Leser mit an Bord zu wissen ^^:love:

    LG Lehaidin

    PS: Könntest du deinen Kommetar vielleicht ebenfalls in einen Spoiler packen? Das nimmt enorm viel von der Threadseite weg ^^
    LG
    Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • hey @Kramurx,
    Naja, wenn es nur das ist :D Scherz, ich weiß, was du meinst, wobei besonders in diesen drei Kapiteln die Gefühle doch eher etwas stärker formuliert und vorhanden waren, als vorher, oder nicht? :|

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kurz zum Verstaendnis: Ich habe den ganzen hier geposteten Text gelesen und meine Kommentare beziehen sich auf alles hier, nicht die Haelfte (offensichtlich kann ich zu unveroeffentlichen Stellen nichts sagen).


    Nur weil es einen magischen Fluss gibt, heißt es doch nicht, dass es abgekupfert ist aus dem Fluss von Düsterwald.


    Ist aber offensichtlich hier so:

    Habe mich etwas von "Der Hobbit" inspirieren lassen (gibt eine Szene, in der Bombur in einen Fluss fällt, danach wird er kaum beachtet, ist aber bewusstlos und "grunzt" nur etwas


    Ich streite mich hier nicht um das Offensichtliche... :) Wie gesagt, mach mit dem Kommentar was Du moechtest - ich finde die Stellen bei denen ich weniger Tolkien-Inspiration finde besser und wuensche mir mehr davon, und dazu stehe ich.

    Ansonsten:

    Wogegen ich mich wehre, ist der Vorwurf, absichtlich Dinge kopiert zu haben, weil es schlichtweg nicht stimmt.


    Wenn ich 'absichtlich kopiert' gemeint haette, haette ich das auch schreiben koennen (so gut Deutsch kann ich schon) - ich versuche schon, mir zu ueberlegen was ich wie sage, und von Plagiat oder Kopie habe ich nichts gesagt. Also, der Vorwurf steht so nicht im Raum.

    Allgemein: Ich bin sehr bemueht nichts zwischen den Zeilen zu sagen sondern moeglichst klar zu kommunizieren (ich habe einen sehr internationalen Freundes- und Bekanntenkreis, und Andeutungen die in USA gehen verstehen Deutsche oft gar nicht) - also bitte einfach nichts zwischen den Zeilen lesen versuchen sondern nur das was dasteht.

  • Hallu,

    ich such mir Mal ein paar "gefühlvolle" :P textstellen heraus und schreibe das mal spontan so um, wie mir das ganze besser gefallen hätte xD

    Spoiler anzeigen


    (nicht zwangläufig der richtigen Reihenfolge entsprechend)

    Zitat von Lehaidin

    Blanker, unberührter Zorn.

    Blanker, agressiver Zorn spiegelte sich in seinen Augen wider, als wolle er Atrion Schaden zufügen, wenn ihm seine Antworten nicht gefielen. Wenn Blicke töten könnten, dachte sich Atrion und versuchte zu erklären: " Bla bla"

    Zitat von Lehaidin

    Alles in Allem war es einfach nur gruselig.

    Eine unheimliche Stimmung machte sich in der Gruppe breit und ließ es einem nach dem andern kalt über den Rücken laufen. Dem ein oder anderen standen die Haare zu Berge, selbst Falion konnte seine Gänsehaut nicht verbergen.

    Zitat von Lehaidin

    warf Juna ein und schaute sich fragend um.

    warf Juna ein und warf einen fragenden Blick in die Gruppe. Doch sie sah auch bei den anderen nur ratlose Gesichter.

    Zitat von Lehaidin

    „Nein“, hauchte Elion und Tria hielt sich die Hände vors Gesicht und weinte los.

    " Nein," hauchte Elion, den Tränen nahe. Tria hingegen vergrub ihr sonst so anmutiges und hübsches Gesicht in ihren Händen, ihre Augen füllten sich und gab sich ihrer Trauer hin.

    Zitat von Lehaidin

    „Er ist also tot“, hauchte Atrion und auch ihm rann eine Träne über die Backe.

    " Er ist also tot...", war Atrions niederschmetterndes Urteil für die ganze Gruppe. (ihn würde ich persönlich nicht weinen lassen und schon gar nicht über die Backe xD)
    So gern auch er sich über den Verlust des Zauberers auslassen würde, er musste stark sein. Stark wie Falion.


    So. das waren also ein paar spontan ausgearbeitete Einfälle dazu, wie mans mehr ausschlachten KÖNNTE.

    lg Kramurx :)

  • Hey @Kramurx,
    Jaaaa, das ist doch etwas, womit ich etwas anfangen kann :D Dankeschön :love: Das klingt schon alles ziemlich gut und jetzt verstehe ich auch, wie du es meinst mit den Gefühlen... Quasi einfach noch deutlicher darstellen, was gerade für Gefühle im Raum stehen ^^
    Dankesehr...

    Dann noch schnell zu @Thorsten,
    Mhh, ich denke wir beide bleiben da bei unseren Meinungen:
    Tut mir leid, dass du besonders in diesem Punkt auf so viel Gegenwehr stößt, aber für mich ist und bleibt es immer noch nicht richtig. Es scheint für DICH ziemlich offensichtlich zu sein, jeder andere, der diese Geschichte gelesen hat (Darunter, Dozenten und Professoren meiner Uni, Freunde und Bekannte, Studenten und natürlich die Forenmitglieder hier), scheint das nicht gesehen zu haben. Parallelen sind meiner Meinung nach nichts schlimmes und Äpfel mit Birnen vergleichen kann man denke ich auch nicht.
    Beides sind magische Flüsse (Obst), sie sehen unterschiedlich aus (Tolkien - schwarz und kaum fließend / Meine Geschichte - klar, fließend und einladend zum trinken) und haben unterschiedliche Folgen ( Bombur schläft ein und die Wirkung des Flusses ist einschläfernd, sowie haluzinogen / In meiner Geschichte stirbt man nach einigen Stunden an einer Vergiftung). Du siehst.. Wir vergleichen hier Dinge, die meiner Meinung nach nicht gleich sind.
    Zwischen den Zeilen lesen ist zudem etwas, was man wohl kaum vermeiden kann, wenn ich das lese. Ich zweifel nicht an deinen Deutschkenntnissen oder den Wirkungen unterschiedlicher Sprachen in der Übersetzung, aber eine übergehoben Botschaft vermitteln Worte immer. Vielleicht kam es mir in der Situation nur so vor, aber ich hatte das Gefühl, du willst mir damit sagen, ich soll aufhören Dinge zu kopieren :|

    Naja, seisdrum.... Du konntest mir sehr weiterhelfen mit deinem ersten Kommetar heute morgen und da bin ich dir sehr dankbar für. Gerne öfter und gerne mehr. ^^

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Lehaidin:

    Fuer mich waere das Thema eigentlich durch, aber wenn Du drauf beharrst dass ich hier etwas 'nicht richtig' sehe, dann geht das gegen mein selbst-gestecktes Ideal dass ich Texte sauber analysiere und meine Ansichten belegen kann.

    (Ich habe lange Erfahrung im wisenschaftlichen Schreiben und Korrektur von wissenschaftlichen Schreiben).

    . Es scheint für DICH ziemlich offensichtlich zu sein, jeder andere, der diese Geschichte gelesen hat (Darunter, Dozenten und Professoren meiner Uni, Freunde und Bekannte, Studenten und natürlich die Forenmitglieder hier), scheint das nicht gesehen zu haben.

    Ja, stellen wir uns mal vor Karl Theodor zu Guttenberg bringt als Argument dass bisher ja auch keiner gesehen hat dass in seiner Doktorarbeit Material von anderen ist - was beweist das? Dass es kein Problem gibt - oder dass die anderen nicht genau geschaut haben oder aus irgendwelchen Gruenden nichts gesagt haben?

    Ich bin ein anerkannter Experte fuer Tolkiens Werk (mit dem Fokus auf seine elbischen Sprachen) - ich kenne so ziemlich alles von ihm was je in Buchform erschienen ist und eine ganze Menge von dem was in special-interest Journalen publiziert wurde - vielleicht sehe ich einfach mehr. Vielleicht finde ich es auch nicht so schlimm was nicht so harmonisches in einen Kommentar zu packen wie andere im Forum - ich weiss es nicht. Aber fuer die Frage wie viel von Tolkien inspiriert ist ist es einfach mal irrelevant wie viele das vorher angemerkt haben - Wahrheit wird nicht durch Mehrheitsentscheid gefunden.

    Parallelen sind meiner Meinung nach nichts schlimmes und Äpfel mit Birnen vergleichen kann man denke ich auch nich


    Ob eine Parallele schlimm ist oder nicht haengt davon ab ob sie kausal oder zufaellig ist (aka kannte der Autor die andere Szene oder hat er zufaellig in die gleiche Richtung gedacht) und wie aehnlich die Passagen sind. Zwischen 'ich kopiere einen Absatz und ersetze die Namen' und 'der Satz den Charakter XY gesagt hat hat mich zu einer voellig anderen Geschichte inspiriert in der aber dieser eine Satz so vorkommt' liegen - sowohl juristisch als auch moralisch - Welten.

    ***

    Juristisch stellt sich die Frage nach der 'Schoepfungshoehe' - wie viel eigene Erfindung ist in etwas drin? In Deutschland geht da relativ viel an Inspiration - von Helmut Pesch gibt es ein Buch 'Die Ringe der Macht' - da geht es um ein kleines Volk das in einer Art Auenland lebt, Elben, Zwerge und machtvolle Ringe die dem kleinen Volk in die Haende fallen (wenn das jemandem bekannt vorkommt...) - und selbst diese Menge an 'Inspiration' war juristisch anscheinend nicht zu beanstanden.

    Also nochmal - im juristischen Sinn ein Plagiat oder eine Kopie ist Dein Text auf keinen Fall - das hat niemand gesagt und will niemand andeuten.

    ***

    Kommen wir zu der Frage ob die Parallelen zufaellig oder absichtlich sind - Du beschreibst sie in Deiner Antwort als zufaellig:

    Was erwartest du im Jahr 2018??? Es gibt nun Mal viel Fantasy und Parallelen wirst du in jeder Geschichte finden


    Einmal ist Tolkien nicht irgendeine Fantasy im Jahr 2018, er ist einer der Gruendervater des Genres und wahrscheinlich das bekannteste Werk im Genre ueberhaupt - mehrmals verfilmt, Comic-adaptiert,... Eine ikonische Szene wie die Passage durch Moria hat inzwischen Dutzende von anderen Schreibern inspiriert.

    Zweitens kennst Du das Werk (in Adaption zumindest) und es hat Dich zum Schreiben inspiriert - dafuer haben wir Deine Aussage:

    Potentiell verstärkt wurde mein Drang zum Schreiben übrigens nach dem Anschauen der Herr der Ringe Trilogie.


    Drittens haben wir oben zitiert Deine eigene Aussage dass Dich der Fluss im Mirkwood zu der Szene inspiriert hat die ich ebenfalls mit Mirkwood in Verbindung gebracht habe.

    Dass wir es also mit einer Reihe von zufaelligen Parallelen zu tun haben halte ich unter diesen Umstaenden fuer ausgeschlossen. Und wenn Dein Kapitel 'Schreie in der Tiefe' heisst und Tolkien 'Drums in the Deep' hat, dann kann man schon mal darauf gestossen werden.

    Also, Tolkien hat Dich explizit zu manchen Szenen inspiriert, die sind nicht zufaellig gleich, das bilde ich mir nicht ein und da habe ich auch nicht unsauber gearbeitet, sondern das ist (unter anderem mit Deiner eigenen Aussage) gut belegbar.

    ***

    Was uns zu der Frage bringt ob es 'schlimm' ist, sich von Tolkien inspirieren zu lassen. Fuer Dich ist offensichtlich schlimm dass jemand auf die Idee kommen koennte. Fuer mich ist der Effekt wie ich ihn beschrieben habe - ich kenne Tolkien recht gut, Tolkien in einer Geschichte wiederzufinden macht die Stelle tendentiell schwaecher - ich lese gerne was Neues.

    Inspiration per se finde ich nicht schlimm (und habe das auch nie gesagt) - es gibt von R. Scott Bakker in 'The Judging Eye' eine lange Passage die durch Moria inspiriert ist, aber von ihm in seiner ganz eigenen Art verarbeitet und mit Ideen angereichert so dass ich die Hommage an das Vorbild zwar erkenne aber doch was ganz Neues drin finde.

    Wie viel Apfel zu Birne haben wir hier - definitiv ist Dein Text weiter von Tolkien weg als Pesch, aber naeher als Bakker. Wir koennten jetzt in die Ikonographie reingehen, Deine Szene in der Falion spricht mit einem YouTube clip von Gandalf mit Bilbo vergleichen und den Grad an parallelen aufzeigen, und wir wuerden zum Beispiel finden dass der Magier nicht Gandalf heisst und auch kein Maia ist... Aber ich hab' ehrlich gesagt was besseres mit meiner Zeit zu tun.

    Nochmal - ich finde Deine Geschichte an den Stellen besser wo ich keine Parallelen zu Tolkien finden kann und wuenche mir als Leser mehr davon. 'Schlimm' finde ich hier nichts. Wenn Du das schlimm findest, oder zwischen den Zeilen was anderes liest dann kann ich Dich nicht dran hindern - aber dass ich hier auf zufaellige Aehnlichkeiten abfahre und etwas 'nicht richtig' sehe und unfair vergleiche, das lasse ich mir nicht nachsagen.

    Ich hoffe das ist akzeptabel.

  • Hey @Thorsten,
    Ich denke dann bleiben unsere Ansichten weiterhin unterschiedlich. Ich verstehe, dass man gern etwas neues lesen möchte, aber ich finde, das ich sehr viel Neues eingebaut habe. Für mich ist es ein bisschen zu oberflächlich betrachtet, einfach nur die groben Situationen rauszupicken, von denen einzelne Stützen in anderen Werken verwendet wurden. Ja, ich kenne mich mit Herr der Ringe aus und mit Sicherheit gut genug um zu wissen, ob es Parallelen gibt (Die ich sowohl wissentlich, als auch unwissentlich nicht schlimm finde). Es ist sehr schade, dass du, nur weil eine Zwergenmine dich an Moria erinnert, nicht unparteiisch genug lesen kannst, um zu sehen, dass selbst bei einer Parallele die Handlung völlig unterschiedlich ist und durchaus spannend sein kann. Letzten Endes sagst du: Alles, was du schon kennst findest du langweilig... :| Ich weiß nicht, ob ich der Einzige bin, der das ein wenig voreingenommen findet, aber nur weil ich mich beim Lesen der Szene an ähnliche Szenen erinnere, heißt es doch nicht, dass es schlecht ist oder es langweilig sein muss? Dir gefallen diese Passagen nicht und das kann ich nachvollziehen. Ich möchte auch, dass du weißt, dass ich mir bewusst war über einige Parallelen. Nun aber mein Problem: Diese Parallelen sind für mich nicht sonderlich stark und ich bin mir sicher, dass ich auch aus anderen Werken, die ich nicht kenne irgendwelche Parallelen eingebaut habe. Das meinte ich mit "Wir haben 2018". Etwas gänzlich Neues zu entwickeln, ohne irgendwo anzuecken ist denke ich fast unmöglich. Irgendwo gibt es immer Parallelen. Sei es durch die Inspiration, die uns Szenen erfinden lässt, die wir vom groben Baugerüst schon ein Mal gesehen haben, oder sei es eine Verbindung, die zu einem Werk besteht, welches wir nicht Mal kannten.
    Für mich ist dieser Fall nichts schlimmes, in beiden Fällen. Ich bin weit entfernt von Tolkiens Werken und dessen bin ich mir sicher. Sehr sogar! Und das ist es letztlich auch, was eine Parallele doch gut oder schlecht werden lässt: Das, was man daraus macht...
    Wenn also eine Zwergenstadt als Durchgang dient, dann bediene ich mich des groben Gerüstes aus Herr der Ringe (Was wir ja wissen, wirklich soetwas wie der Großvater der Fantasy ist). Entscheidend ist für mich jetzt, was ich dann daraus mache? Ich weiß nicht, wie viele Zauberer in Moria mit Wasserfluten und Feuerbällen einstig gute Menschen, die für den Krieg gezüchtet wurden, bekämpft haben um die Frau zu retten, die sie lieben und sich dann durch Kilometer von Stein teleportiert haben? Da liegen für mich dann die Unterschiede. Das, was von mir selbst kommt... Wenn man das an deiner Stelle nicht sieht, sondern sich weiterhin über das Grundgerüst ärgert, dann finde ich nicht, dass man diesen Passagen die nötigen Chancen gibt. Was, nicht falsch verstehen, dein gutes Recht ist. Leser ist Leser und jeder urteilt anders. Ich denke auch, das man es dabei belassen kann. ^^
    Ich bin mir sicher, dass wir nie einer Meinung sein können und ich bin mir sicher, dass wir beide vernünftig genug sind, dieses Problem jetzt einfach zu akzeptieren, die Standpunkte des anderen nickend zu betrachten und sich den Rest darüber zu denken. Ich glaube, dass wir sowohl teilweise aneinander vorbei geredet haben und mich phasenweise andere Dinge gestört haben, als dich.

    Wenn du dennoch versuchen möchtest, mir das nochmal im Detail zu erklären, dann darfst du mir gerne eine Konversation schreiben und mich dort aufsuchen (Hier im Thread ist das für die anderen Threadleser ein bisschen viel). Ganz ehrlich, ich finde es wirklich interessant, weil hier zwei Ansichten aufeinander treffen, die für meine Geschichte selbstverständlich auch von Bedeutung sind. Wie stark findest du Tolkien in meinem Werk vertreten? Was habe ich aus den Parallelen gemacht? Und kann man manche Dinge überhaupt als Parallelen sehen? ?(

    Schreib mir gerne in der Konversation ^^

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 30
    Die Welt der Drachenreiter

    Falion war tot und die Gefährten standen weinend um den leblosen Körper des Zauberers, welcher auf dem Steintisch lag.
    Atrion blinzelte seine Tränen weg und drehte sich zum efeubewachsenen Tor um, ehe er seinen Blick zum Berg hinauf wandte.
    Der Schock ließ ihn rücklings auf den Boden fallen, doch für eine Warnung war es zu spät. Zwei gewaltige Drachen ließen dich krachend auf dem Boden neben den Steinkreis nieder und ein lautes Brüllen ließ die Gruppe auseinander stoben.
    Zum ersten Mal in seinem Leben sahen sie Drachen und angsterfüllt starrten sie in die Gesichter der schuppigen Kreaturen.
    Beide Drachen waren etwa in der gleichen Größe und fauchten grimmig in die Richtung der Gefährten, während ihre großen Augen sie musterten. Einer der Drachen war tiefschwarz und sein Gesicht zierten blutrote Streifen, die sich über seine Flügel bis zu seinem langen Schwanz hinab zogen. Fast zwanzig Fuß lang erstreckte sich sein Körper in die Länge und die Flügel des Ungetüms hatten gut und gerne ebenfalls eine Spannweite von knapp dreißig Fuß. Die scharfen Krallen an den Füßen des Drachen bohrten sich in den weichen, blumenbedeckten Boden und die Zähne ähnelten denen eines Säbelzahntigers. Die roten Augen lagen auf den Gefährten und langsam schritt der Drache auf sie zu.
    Der andere Drache war voll und ganz dunkelblau und ein kleines bisschen kleiner. Sein Kopf war eher rundlich und wie bei einem Pfau stellten sich drohende federähnliche Körperteile an seinem Hals auf. Die Flügel waren ein wenig kleiner als die des ersten Drachen und die blauen Schuppen funkelten in den Farben des Regenbogens, wenn das Licht der Sonne auf sie fiel.
    „Wer seid ihr und was macht ihr am Tor zu unseren Landen?“, fragte plötzlich eine Stimme von Oben und ein Mann sprang von dem schwarzen Drachen herunter.
    Atrion trat schüchtern vor und bevor er antworten konnte, hatte Elion das Wort ergriffen:
    „Wir sind auf der Suche nach euresgleichen. Eolond ist in Gefahr und nur ihr....“
    „Falion?“, rief der Mann plötzlich auf, nachdem er den Körper des Zauberers entdeckt hatte.
    Er rannte auf ihn zu und hielt seine Hand auf die Brust des leblosen Körpers, dann schloss er die Augen und murmelte einige Wörter, bevor er sich zu seinem Freund auf dem anderen Drachen umdrehte.
    „Komm, Ithen. Hilf mir ihn rein zu bringen“, rief er dem anderen Drachenreiter zu.
    Dann wandte er sich wieder den Gefährten zu und fragte:
    „Was ist passiert? Ihr seid hier um uns um Hilfe zu bitten?“
    „Was habt ihr mit Falions Leiche vor?“, stürmte Saeli vor und zog ihren Dolch.
    Der schwarze Drache reagierte blitzschnell und war knurrend an die Seite des Drachenreiters getreten, der beschwichtigend die Arme hob.
    „Halt... Seine Leiche? Er ist nicht tot. Sein Körper befinden sich im Magierschlaf. Es... Es ist schwer zu erklären, aber im Schnelldurchlauf hat die Magie, die in ihm steckt seine Lebenskraft mit angezapft. Die Magie kann ihm diese aber auch wieder zurück geben, solange die Magie seinen Körper wieder als Wirt annimmt“, erklärte der Drachenreiter.
    Saeli ließ das Messer fallen und rannte ohne ein weiteres Wort zu Falion. Verwirrt schauten sowohl Drache, als auch Reiter der Heilerin hinterher und obwohl Atrion eine enorme Angst vor den magischen Geschöpfen hatte, musste er lächeln, als er das verwirrte Gesicht des Drachen sah,
    „Wie brauchen eure Hilfe. Ein gewaltiges Heer von Fremden plündert das Land und niemand ist sicher vor ihnen. Die Gesellschaft des Chaos ist wieder im Begriff das Land in... naja, eben das Chaos zu stürzen und Falion hier war unser Führer zum Tor, er...“
    „Er hat mich und sich durch den Berg teleportiert. Die Verstoßenen hatten mich verschleppt und er hat mich gerettet“, unterbrach Saeli Elions Erzählung und sie lächelte glücklich.
    „Helft ihm... Bitte“, sagte sie daraufhin und wandte sich zum Drachenreiter.
    „Er hat es verboten... Das weißt du!“, sagte der andere Drachenreiter, der in diesem Moment zu ihnen stieß.
    „Ich weiß, aber wir können ihn hier nicht liegen lassen. Er gehört zu den Gefährten und außerdem ist er mein bester Freund gewesen... Die Entscheidung des Oberen hatte ich schon damals nicht für richtig gehalten, das tue ich heute auch nicht“, antwortete der Erste Drachenreiter und beugte sich über den Körper des Zauberers.
    „Bitte“, flehte Saeli erneut und strich Falion eine Strähne aus dem Gesicht.
    Ithen schmunzelte unsicher.
    „Na, los, Ithen. Ich werde die Schuld beim Oberen auf mich nehmen“, sagte der erste Drachenreiter und nickte entschlossen.
    „Na gut, aber ich habe dich gewarnt“, antwortete Ithen und gemeinsam hievten sie Falion zu dem schwarzen Drachen.
    Interessiert schnupperte das magische Geschöpf am leblosen Körper des Zauberers und gemeinsam legten die Drachenreiter ihn auf den Rücken des Drachen.
    „Wie heißt ihr?“, fragte Saeli dankbar und der Freund Falions drehte sich um.
    „Thren... Mein Name ist Thren. Und nun solltet ihr schleunigst durch das Tor gehen. Hier draußen ist es nicht unüblich, dass die Drachen zum Jagen umherstreifen. Naja, die wilden Drachen“, lächelte Thren und stieg auf seinen Drachen.
    „Die Tür hat nicht funktioniert, wir haben...“
    „Wir brauchen nur eine Drachenblume, oder“, unterbrach Elion den Boten aus Haalingar.
    „Gut erkannt, Prinz von Eolond“, grinste Thren.
    „Ihr wisst, wer ich bin?“, hauchte Elion und erstaunt starrte er in das Gesicht des Drachenreiters.
    „Naja, mein Drache wusste es... Ich kann mit ihm in meinen Gedanken reden. Euer Geruch hat sich über Jahrhunderte weg in der Blutlinie der Könige nicht verändert. Ein Drache merkt sich einen Geruch sein Leben lang und scheinbar kannte Mali hier einen eurer Vorfahren... Zumindest einen entfernten“, streichelte Thren seinen Drachen und die Gefährten staunten fasziniert.
    „Und nun durchschreitet das Tor. Der Einlass ist euch gewährt...“, fügte Thren hinzu und mit Falion auf dem Rücken des Drachen flogen die zwei Reiter davon.
    „Er lebt“, flüsterte Saeli glücklich und gemeinsam pflückte jeder von ihnen eine Drachenblume.
    Dann stellten sie sich vor das Tor und mit einem letzten Blick auf den Steintisch verschwanden die Gefährten in die Welt der Drachen.
    Niemand von ihnen hatte den Vorkahii gesehen, der in sicherer Entfernung an einem Felsen gespäht hatte und keiner von ihnen ahnte, was ihnen schon bald blühen würde.

    Atrion öffnete die Augen und sein Atem stockte vor Staunen.
    Juna japste nach Luft und die anderen Gefährten traten ungläubig neben Atrion, während sie fasziniert in die Welt der Drachen blickten.
    Die triste und steinige Welt von Außen war völlig verschwunden und vor ihnen tat sich ein fruchtbares und grünes Tal auf. Die Sonne schien ihnen warm entgegen und Drachen jeder Art und Größe flogen durch die Lüfte. Eine lauwarme Brise züngelte sich den grasigen Hang hinauf und hinter ihnen standen zwei große Fichten, an dessen Stämmen Efeu wuchs.
    Der Hang fiel sanft zu einem kleinen Fluss hinab, der sich kühl und klar durch die Landschaft zog und dahinter stieg ein steiniger Felsen gen Himmel, auf dessen Klippe eine gewaltige Stadt aus weißem Stein stand.
    Ein kleiner Pfad führte die Felswand hinauf zur Stadt und war ähnlich wie die Straße der Zwerge in den Fels gehauen worden. Die Stadt selbst strahlte hell in der Sonne und gewaltige Türme aus weißem Marmor erhoben sich in den Himmel. Große Bäume waren inmitten der Stadt angelegt worden und kleine Häuser aus Marmor standen unter den so gewaltigen Türmen.
    Gärten und Brunnen funkelten sommerlich inmitten des regen Treibens einer so magischen Stadt. Am auffälligsten jedoch war der größte Turm inmitten der Stadt.
    Wie eine gewaltige weiße Wand zog sich ein Gebäude durch die ganze Stadt und in der Mitte der war das Gebäude nur noch zu einem gewaltigen Turm angestiegen auf dessen Spitze ein großer weißer Kristall funkelte. Die Sonne schien durch den Stein hindurch und das Licht wurde wie ein Regenbogen gebrochen. Strahlend leuchtete es über der Stadt und knapp unter dem Stein prangte ein riesiges Banner, welches mehrere hundert Fuß den Turm hinab fiel.
    Auf der schwarzen Seide war ein Wappen abgebildet und Atrion war wie gebannt von den Mustern, die das Zeichen prägten. Drachenflügel erhoben sich aus dem kleinen Stein in der Mitte des Wappens, das vermutlich den Edelstein auf der Turmspitze darstellte und umrahmten vier Runen für die Elemente.
    „Das.... Das ist...“
    „Unglaublich“, vervollständigte Saeli Trias Satz und gemeinsam starrten die Gefährten gebannt auf das, was sich ihnen bot.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • So, ich wollte nur Mal meine lieben Leser darauf hinweisen, dass ich den Prolog etwas überarbeitet habe... Wie findet ihr die Idee? Gerne würde ich eure Meinung dazu hören... Kann er einen zum Lesen animieren? Erzeugt er auch genug Interesse? ^^

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 30
    (Fortsetzung)

    Auf den Wiesen vor ihnen tummelten sich einige Drachen, die sich verspielt und wie Hunde über den weichen Boden wälzten. Sobald die Gruppe schüchtern in ihre Nähe kam, erhoben sich die majestätischen Geschöpfe und liefen einfach davon, als ob ihnen der Hunger auf Menschenfleisch vergangen war. Fast unbeachtet ließen die Drachen sie über die Wiese laufen und erst als sie die Brücke erreicht hatten, wagte es Atrion wieder, etwas zu sagen:
    „Es ist wunderschön hier... Diese Drachen sind überhaupt nicht blutrünstig und böse.“
    „Nein, das sind sie nicht“, antwortete eine ihnen vertraute Stimme von der anderen Seite der Brücke und die Gefährten schauten erleichtert in Threns Gesicht.
    „Geht es Falion gut?“, schoss es aus Saeli heraus.
    „Er lebt, aber er wird noch lange in diesem Schlaf liegen. Unsere Heiler haben ihn bereits untersucht und er wird eines Tages wieder erwachen. Dennoch hat die Magie seinen Körper fast vollständig verlassen und sie wird lange brauchen, um wieder in seinen Wirt zurückzukehren. Wir können nur warten und hoffen, dass er bald erwacht“, lächelte der Drachenreiter und in diesem Moment landete sein Drache Mali neben ihm.
    Erschrocken waren die Gefährten zurückgewichen.
    „Keine Angst... Mali ist ganz brav. Fast schon zu brav. Bei den Drachenkämpfen fliegt sie eigentlich immer in den Vorrunden raus“, erklärte Thren und streichelte dem schuppigen Geschöpf über die Stirn.
    Der Drache schüttelte sich wie ein Hund unter der Hand seines Herrchens und wedelte ebenso verspielt mit seinem Schwanz.
    „Drachenkämpfe?“, fragte Atrion und ging langsam auf Mali und Thren zu.
    „Ja, das... Naja, das sind Spiele, die jedes Jahr stattfinden. Es gibt den Feuerschuss, dasRaufen, das Fliegen und das Brüllen. Jeder Drache tritt gegeneinander an und der, der gewinnt erhält das oberste Nest auf dem Drachenturm im Osten“, sagte Thren und zeigte mit dem Finger auf einen Turm am Rande der Stadt.
    Ruß bedeckte einige Steine und erst jetzt viel Atrion auf, dass an den Stellen, an denen wie bei den anderen Türmen Fenster sein sollten, gewaltige Nischen eingebaut waren.
    „Ihr habt Häuser für Drachen?“, stammelte Elion und schien es nicht wirklich fassen zu können.
    „Na klar... Drachen leben normalerweise in Höhlen. Wir haben unseren Freunden hier nur Heime gebaut, in denen es deutlich bequemer ist. Kein tropfendes Wasser von den Höhlendecken, kein kalter Windzug aus verwinkelten Gängen und nicht diese Dunkelheit. Einige Drachen fürchten sich ein wenig vor... Naja, ihr wisst schon... Dunkelheit“, antwortete der Drachenreiter und hatte sich bei den letzten Worten die Hand an den Mund gehalten, sodass sein Drache diese Bemerkung entging.
    „Sie sind wie Haustiere“, schüttelte Ilfgar ungläubig den Kopf und bereute das im nächsten Moment zutiefst.
    Sobald er das Wort Haustier ausgesprochen hatte, war Mali vorgesprungen und blitzschnell hatte sie den Boten aus Haalingar mit ihren Klauen zu Boden gedrückt.
    „Hilfe“, schrie Ilfgar aus Leibeskräften, aber der Drache hatte nicht vor dem Boten ein Haar zu krümmen.
    Stattdessen stand er über ihm und schüttelte sein Haupt, während er Geräusche von sich gab, die denen eines schnaufenden Pferdes ähnelten.
    „Nenn die Drachen niemals... unsere Haustiere. Das nehmen sie persönlich“, tauchte Thren neben seinem Drachen auf und mit einem Stupser gegen Malis Bein zog sich der Drache wütend fauchend zurück.
    Ilfgar sprang hysterisch auf und tastete seinen Körper ab, als ob er fürchtete, der Drache hätte ihm doch etwas angetan.
    Juna grinste Schadenfroh und Elion kicherte amüsiert, während Atrion fasziniert auf Mali zuging, die einige Fuß hinter der Brücke saß und sich unter ihren Flügeln kratzte. Ihr schwarzer Schuppenpanzer war makellos und die roten Streifen hatten etwas Hypnotisierendes auf den Schwertkämpfer.
    Vorsichtig streckte Atrion die Hand aus und interessiert hörte Mali auf, sich zu kratzen, schnupperte an der Hand und nach einem kurzen Moment ließ sich der Drache streicheln.
    Atrions fühlte die warmen Schuppen unter seinen Handflächen und er spürte den Atem des magischen Geschöpfes, während die roten Augen des Drachen auf den seinen ruhten.
    „Gut gemacht... Das war eine glanzvolle Vorstellung in der Disziplin Wie nähert man sich einem Drachen“, war Thren hinter Atrion aufgetaucht und der Drache wandte sich an seinen Reiter.
    „Nun folgt mir... Wir werden erwartet“, ergänzte der Drachenreiter und lächelte vergnügt.
    Gemeinsam schritten die Gefährten hinter Thren her, dessen Drache Mali inzwischen über ihnen in der Luft kreiste und gelegentlich mit einem anderen Drachen verschwand, kurz darauf aber wieder bei ihnen auftauchte.
    Der kleine Pfad, der die Felswand hinauf führte war kunstvoll angelegt und immer wieder durchschritten sie kleine Torbögen, deren Säulen auf der einen Seite in den Fels geschlagen worden waren und auf der anderen Seite kurz vor dem Abgrund den Boden berührten. Drachenkörper zierten den Stein an den Torbögen und der laue Wind zog sich langsam die Klippe hinauf.
    Die Luft roch nach Sommer und Blumen, während in der ferne schneebedeckte Berge in der Sonne glitzerten.
    Dann erreichten sie das Stadttor und Atrion blieb ein zweites Mal die Luft im Rachen stecken.
    Die Stadt selbst besaß eigentlich keine wirkliche Stadtmauer, stattdessen hatte man eine große grüne Pflanzenmauer errichtet. Eine gewaltige dichte Hecke umgab die Stadt wie eine echte Mauer und kleine Tore und Zugänge waren kunstvoll in die Pflanzen geschnitten worden.
    Hinter der knapp zwanzig Fuß hohen Hecke eröffnete sich die schönste Stadt, Atrion je gesehen hatte. Bäume und Blumen wuchsen fast überall aus dem Boden und kleine steinerne Wege führten zwischen den kleinen Gärten hindurch. Immer wieder durchbrachen weiße Marmorhäuser das Grün und die Bewohner schauten interessiert aus den Fenstern um die Neuankömmlinge zu begutachten. Der Schwertkämpfer erkannte unzählige verschiedene Kulturen und Wesen Eolonds, die sich hier niedergelassen hatten und während die gewaltigen Türme wie gigantische Bäume hier und da in den Himmel ragten, herrschte auf den kleinen Wegen unter ihnen reges Treiben. Zwerge führten Schmieden und kleine Rauchfahnen zogen in die Luft. Gasthäuser und Tavernen lagen dicht an den Wegen und kleine Biergärten waren gut besucht, während Gelächter und Musik über die Grünflächen zu ihnen herüber schallte.
    Elfen betrieben kleine Heilstuben und in den Wohnhäusern lebten Menschen aus jedem Winkel Eolonds.
    „Thren? Sind das alles Drachenreiter?“, fragte Elion.
    „Nein, nicht jeder von ihnen. Viele von ihnen sind durch Zufall in diese Welt gestolpert oder wurden von uns hier her geholt. Manche haben nie einen Drachen gefunden, der zu ihnen passt und seit dem sind sie hier als Bauern, Wirte, Schmiede und Heiler. Jeder hat seinen Platz hier gefunden und wenn man hier ist, will man nie wieder gehen“, erklärte der Drachenreiter.
    „Das ist kein Wunder“, staunte Atrion und sein Blick wanderte hinauf zu einem Turm, an dem sie in jenem Moment vorbei gingen.
    Vor Staunen war den Gefährten die Sprache fast weg geblieben und nun folgten sie Thren schweigend auf die große Marmorwand zu, zu deren Mitte hin der riesige Hauptturm emporstieg.
    Der Drachenreiter führte sie weiter auf den Turm zu und jetzt schätzte Atrion das viereckige Turmbauwerk selbst fast vierhundert Fuß breit, während sich die gesamte Marmormauer eine halbe Meile weit durch die Stadt zog. Fenster, Balkone und weit hervorstehende Vorsprünge, auf denen Gärten emporwuchsen zogen sich über die gesamte Mauer hinweg und der Turm selbst war überzogen von großen, kreisrunden Fenstern.
    Dann erreichten sie das große Tor der Mauer unter dem Turm und traten durch die mit Drachen verzierten Torflügel in die Halle der Drachen.
    Relativ schnell wurde den Gefährten der Name der Halle klar. Inmitten der Marmorhalle stand eine gewaltige Drachenstatue und während Drachenreiter hier ein und aus gingen, konnten die Drachen durch große Löcher in der Decke landen und abfliegen. Warme Öfen brannten an den Wänden und davor schliefen die riesigen magischen Geschöpfe seelenruhig und friedlich. Breite Säulen hielten das Dach der Halle und hinter der Statue erhob sich das massive Unterteil des Turmes durch die Hallendecke in die Höhe.
    An den Wänden entlang reihten sich Bildnisse von unterschiedlichsten Szenen und Geschöpfen. Drachen, Zwerge, Menschen und Elfen zierten den Marmor posierten vor dunklen Gewitterwolken oder sonnigen Berglandschaften.
    Fasziniert führte Thren sie vor den großen Turm und tatsächlich war alleine das Tor dieses Monstrums schon fast so breit wie ein normaler Stadtturm in Aspholium. Die schweren Türen glitten zur Seite und sie befanden sich in dem Eingangsbereich des Turmes. In der Mitte der quadratischen Raumes befand sich eine Art Käfig, der an einer Schnur befestigt in den Turm hinauf führte. An den Wänden entlang schlängelte sich eine Treppe nach oben und jetzt erkannte Atrion den Stockwerkaufbau hinter der Konstruktion. Fast alle dreißig Fuß verkleinerte sich das Quadrat im inneren des Turms und die Treppe wurde zu einer ebenen Fläche innerhalb des Gebäudes.
    „Folgt mir... Wir fahren hinauf“, lächelte Thren, der bereits ahnte, dass der Gruppe das folgende freude bereiten könnte.
    Gemeinsam schritten sie in den kleinen Käfig und der Drachenreiter hob ein kleines Ziegenhorn aus der Angel, sprach „Sieben Leute“ in das Horn und wartete geduldig.
    Plötzlich erhob sich der Käfig vom Boden und bewegte sich langsam den Turm hinauf. Beinahe lautlos glitten sie an den einzelnen Stockwerken vorbei und Atrion entdeckte Gärten, Wohnräume, Werkstätten und vieles mehr auf seinem Weg in die Spitze des Turms.
    Immer höher führte sie der Seilzug nach Oben und ein weiterer Käfig kam ihnen auf der anderen Seite entgegen. Große Steinblöcke füllten den zweiten Käfig und das Gewicht dieser zog die Gefährten nach Oben.
    Der Turm wurde im inneren immer schmaler, da die Stockwerke selbst immer mehr Platz einnahmen und schon bald war der Schacht für den Aufzug dunkel und eng. Staunend erreichten sie schließlich das oberste Stockwerk und nachdem zwei kräftige Drachenreiter die Tür des Käfigs geöffnet hatten, gingen die Gefährten voraus in eine Art Thronsaal.
    Über ihnen schimmerte der große Kristall, der mit einem Ende durch die Decke hing und vor ihnen eröffnete sich eine gewaltige ovale Tafel. An der Spitze des langen Tisches saß ein Mann mit grauen Haaren. Langsam schritt Thren auf den Mann zu und mit einem Wink zu den Gefährten bedeutete er diesen, stehen zu bleiben.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -